Das letzt? Abenteuer. l'jn Xr.UK J-a::. ton Ftderizz Acunhi mir schon fünf ..-ddreißig Jahre und zwei Monate alt, alt ( ihm nsch immer nicht einfiel, zu heiralhea. Manch mtxnttv, da sei sehr vernünftig von ihm Andere wieder, el s?t sehr unvernünftig. Einmal fragte ihn sogar Ion ägular de Calatrava, wann er denn endlich hei rathen werde? Und Ton Agular halte ielerWl Gründe, die zu fragen; denn ersten war seine Gattin eine sehr schöne s till, weiten besag er eine heiralhZ, fähige Nichte, da schönste MZdchen von Valladolld. und dritten war er der beüe Freund isn Ton Federigo, waZ in An betracht de bekannten Hochmuths und d:Z Reichthum der Familie Äcunha nich' zu unterschätzen ist. Federigs gab darauf zur Antmorl: Heirathen erde ich nach meinem letzten Abenteuert .Dann also schon demnächst! .Wieso denn?' .Weil ich weiß, daß Tu meiner Frau den Hos machst.' .Deine Frau besitzt aber ein Herz von Stein, und jede Fiakco reizt zu neuen Abenteuern. Meine Abenteuer werden daher kein Ende nehmen. " Man muß nun miffen, daß, wenn in Spanien von Kaltblütigkeit übeihaupt die Red sein kann, Marqui Calatrava In Musterbild derselben war. Don Acuuha Covello Maza o Roda, v:za aber betastete lächelnd seine Seiten lasche, in welcher ein an Donna Stclla, an die Gattin Bgular'S, gerichteter l'in teZbrles knitterte. Dann senkte er die Hand aus den Griff seine Stogbegcn, der von Edelsteinen blitzte. E war, all ob all jene Blutstropfen, welche an der Klinge desselben entlang geflossen waren, sich in Rubinen verwandelt hZt ten. Zu vielen Geschichten hatte ein Stoß diese gefährlichen Instrumente da Punctum gemacht, welche dann hie trieben keine Fortsetzung mehr fanden. Der Marqui Calatrava sedoch trug weder einen Stoßdegen, noch einen Dolch, ach überhaupt eine irgend welchen Na mea habende Mordwaffe, wohl aber führte er eine Hundlpeitfche zur Be strafung der gewöhnlich hinter ihm her g:henden zwei Jagdhunde mit sich. E halt indessen noch Niemand gesehen, daß er die Hunde jemal geschlagen hätte. E mir ein schiner Sommerabend, 13 diese Gespräch geführt wurde, und m schönen Sommerabenden pflegt in den Olivenhainen von Valladolid Militär ustk zu spielen, die Musik jene Regi. xrtr.ttt, in welchem Don Federigo den Rang eine Hauptmann bekleidete. Ganz Valladolid ging dort spazieren, u$ die schZne Donna Stella. Die, mal jedoch nicht in Gesellschaft ihre Gatten. Don Calatrava hatte nur einige Minuten mit ihr unter vier Augen ge forschen und st dann mit einer tiefen Verbeugung allein gelassen. Eben zur rechten Zeit. Denn Haupt, irann Federigs übernahm seine Rolle. Fr macht der Marquise heftig und lei denschaftlich den Hof. Donna Stell entsprach ihrem Namen. D:: Abendstern strahlt nicht glänzender unter seinen Sternengenossen am Him mel, al sie in den Reihen der Schönen von Valladolid. Sie hat kohlschwarze Haar und blaue Augen von tiefstem teuer. Ihr Antlitz ist weiß und flammt nur aus, wenn ihr Herz heftiger pocht, aber dabei kommt e bei ihr nicht so l.-icht. Hauptmann Federigo glaubt von sich, daß r selbst den Adendstern erobern könnte, wenn e sein müßte, wie sollte e ihm alsdann bei dem irdischen Abbilde desselben fehlen? .Donna! Ich lege Ihnen Alle zu Füßen!' .Nur Ihr Her, nicht! .Da in erster Linie.' .Ihr Her; hat sehr viele Anhängsel. Die auch?' .Mit sammt meinem Leben.' .Mitsammt Ihrer Ehre und Ihrem Vermögen?' .Meinetwegen auch mit meinem Kopfe." .Den haben Sie schon lange verloren. ' .Daran find Sie Schuld." .Daß weiß ich nicht. Den haben schon viele dahwgebracht. Sie beziehen heute bmd die'Wache?' .Da ist Ehrenpflicht.' .Und Sie entsprechen derselben?' .Ohne Zweifel.' .Nun, wie können Sie also behaupteu, iaß Sie mir auch Ihr Ehre opfern, wenn Sie heute Abend zur Wache ge h:n?' ,AH!' Ja diesem Seufzer klang die Erfüllung be lange gehegten Wunsche durch. .Ich werde nicht auf die Wache gehen.' .Und wenn da mein Gatte Nährt? ' .Ich tödt ihn.' .Hoho! Erst tödtet er mich.' .Wir warten da nicht ad.' .Sie entführen mich?' .Noch diese Nacht.' .Und wa wird dann au mir, der er iZzenSlosen, ehrverlufiigen Frau?' .Alle, wa, ich besitze, gehört Ihnen.' .Wer haftet mir dafür?' .Mein Wort.' .Sie haben ja auch Ihr Wort gegeben, hMte Abends die Wache zu beziehen. Wer haftet ' .Die gegebene Wort opfere ich einem h:iligeren Gefühle auf.' .Und w weiß, ob Sie da mir gege, b:ne nicht einem noch heiligeren zuliebe brechen? Da genügt mir nicht.' .Ich mache Sie zur gesetzlichen Eigen, thümeria der Acunha'schen Besitzthü, ::?.' va Jahrgang 14. .Da glaube ich nicht! ' .Ich schmore Jh.en. daß ich Ihnen noch heute Abend da glaubwürdige Ds- cument die'er Entsag7a übergeben werde.' .Aber doch nicht auf meinen Namen auSgestelli?' .Warum nicht?' .Zowollen Sie mich auszahlen?. . . .' Bei diesen Wsrten schleuderte sie Fede, rigo au dem v.auen Htmme! ihrer Lugen einen solchen Blick zu, daß dieser in der Eile vergaß, 033 der Himmel un bewölkt sei.... .Madame....' Sit lassen in dem Dokumeriteden sür den Namen bestimmten Raum leer, ich werde denselben mit dem Namen einer meiner Verwandten ausfüllen.' .E sei, wie sie e wünschen.' .Und nun. Gott befohlen? Die Kapelle spielte ihren legtenMarsch, al Don gederias vor dem Thore seines PalafleS von seinem schweißtriefenden Pferde abstieg und seinem Kutscher den Besehl ertheilte, daß er zu dieser und dieser Stunde vor der Hinteren Thür des zum Calatrapa'Palaste gehörigen Gar kenS mit dem Wagen reifebereit zu ha! ten habe. Dann stürmte er ohne sich auch nur Zeit zu nehmen, einen feiner Offiziers Kameraden zur Stellvertretung bei der Wache zu bitten zum Bürgermeister der Stadt hin. Der alte Sylvia Csrparioa saß eben beim Nachtmal; er riß diesen unbann herzig von dieser friedlichen Beschäftigung fort, schleppte ihn mit sich treppauf, treppab, von Amt zu Amt, ließ ihn In oentare, Auszüge, Documente schreiben, so daß der Arme zuletzt nicht mehr wußte, ob er schon genachtmalt habe oder nicht. Federigo mußte ihn damit beruhigen, daß er ihn vochmal nachtmalen ließ. Die Glocken von Valladalid verkünde ten di MiiternachtSstunde, al Don Fe derigo Acunha an der Thür Donna Stella' anpochte. Sie war offen, er trat in. Di schöne Frau stand im Reisekleide da. neben ihr ine andere Gestalt, sicher lich ihr Kammerzofe; Beide waren dicht verschleiert, allein selbst im Reisekleide waren di wunderbaren Formen so oer lockend, daß Federigo nicht zuwiderstehen vermochte; er wollt die statuenhaft schöne Gestalt umarmen. .Zurück! Berühren Sie mich nicht, ehe wir nicht am Ziele sind!' Federigs beeilte sich, den durch seine Unbesonnenheit verursachten Fehler auZ, zubeffern, und überreichte Stella ein Bündel Dcc'amente. Stella warf den Schleier zurück und übernahm da Schriftenbündel mit dem bezauberndsten Lächeln, mit einem Lächeln, welche rur den Sganierinnen eigen ist und welche die Männer zu ihren Sklaven macht. Fedr.igs sank ihr fast auf die Knie. Stella aber sucht au dem Schriften bündel jene Dokument herosr, welches die Cesston enthielt, trat damit zu ihrem mit Elfenbein ausgelegten kleinen Schreibtisch und füllte den leer gelaffe nen Raum mit einem Namen au, bei dessen Lectüre ihr verschleierte Gefähr ti zusammenzuckte und ihr in den Arm siel. Stella blickte diese ftxtr.y., gleichsam befehlend an. .Ich will 3 so. Jetzt können wir gehen.' Damit winkte sie Federigs. er möge der verschleierten Dam den Arm reichen, und folgte dem über und über erstaunten Caoalier nach. Die Treppe war voll besetzt mit Do mestiken, die der Reih nach Federigs und die zwei Damen begrüßten. Federigs rührte beinahe der Schlag. Ihm schwante Böse und er wendete fsrtwährend den Kopf zu der hinten nachfolgenden Stella um. Stell, indessen maß ihn mit strengen blicken. Machen Sie sich wegen der Dome stiken keine Angst. Sie find eivge weiht. . . .' .Ich danke schön!' dacht Federigs bei sich. .Schauen Sie lieber auf die treppe vor sich hin, sonst werden Sie das Genick breöen.' ,OH! Seien Sie unbesorgt. Donna!' .Ich bin auch nicht um Sie, sondern um meine Freundin besorgt.' Damit traten sie in den Garten. Die klein Pfsrte war offen und der Wagen harrte ihrer. Stella setzte sich in den Wagen und ließ ihre Freundin neben sich Platz neh men; Federigs war gestattet, sich auf dem Rücksitze niederzulassen. Von einer In, diScretion konnte keine Rede fein. Die GlaSthüre deZ Wagen fiel zu. Di Vorhänge wurden zusammengezogen, die Pferde begannen zu scharren, der Wagen rollte davon. Federigs hatte in feiner Verwirrung nicht einmal Zeit gefunden, dem Kutscher einige Worte zu sagen, obwohl der Bursche doch sicherlich Weisungen erwar tete. Er erlaubte sich dies der: Damen mitzutheilen. Sonntagsgast. Beilage zum Nebrasla 2taats-An;eiger. .Meine Damen, ich sollte vielleicht dem Kutscher Wklsunge ertheilen?. . . .Bemühen Sie sich nicht !' lautere die kalte Antwort, er .kennt seine Pflicht.' Federigo begann sich sehr seltsam zu fühlen. In dem dunkeln Wagen sah er nicht und wegen der Vorhänge wuzte er nicht einmal, wo man ihn hinbringe Die Dskumente begannen ihm Tsrge zu machen. Endlich hielt der Wagen. D er Mor gen graut schon, hinter den Bergen tauchte der äußerste Rand der Ssnnen fcheibe aus. Der Wagenschlai ging auf und heberizs de Acunha fand sich mitten in der Stadt Valladolid vor der Mar mortreppe der San Godofreo-.Knche, auf welcher unzähliges Volk harrte dem Anscheine nach aus ihn und seine Damen. Sein Staunen überstieg alle Maß. Die Kirchenthüren standen offen und die vielen Lustern im Inner strahlten im Lichterglanze, gleich'am in ceremomöser Vorbereitung zu einem feierlichen Acte. ,WaS bereitet sich hier vor, Madame?' .Ihre Trauung' antwsrtete Donna Stella gelassen. ,Mer mei. . . .ne Trauung? Und mit wem?' .Mit meiner Nichte, mit Donna El oira, die Sie schsa fett lange liebt und die Sie folglich ebenfalls lieben, denn spanische Frauen treiben mit der Gegen liebe keinen Scherz!' .Aber Madame? Bei St. Godofreo schwör ich....' .Wa,?' .Daß dr Besitzer der Acunha'schen Herrschaften .Sie besitzen gar nicht mehr. Gestern Abends ließen Sie all Ihr Vermögen amtlich auf Ihre zukünftige Frau, Donna Eloira de Montan v Calvads, üdertra gen, die ich hier die Ehre habe, Ihnen in bräutlichem Schmucke vorzustellen.' Damit nahm sie ihrer Gefährtin den Reisemankel ab, befreit sie von ihrem Schleier und vor Federigo stand die Nicht Donna Stella', da; tteueste, jedoch verjüngte Abbild ihrer Tante! Federigo sank auf die Kni. ,Oh Madam! Verzeihen Sie mir ... . Ich habe sie unverschämt beleidigt.... Und vielleicht außer Ihnen noch mehrere, wenn ich aber auch nicht mehr besitze, mein Ritterehre ist mir noch geblieben, und bei dieser Ritterehre schwör ich Ihnen, daß Sie die Letzte waren, die ich auf diese Weise beleidigte ! Donna El oira, demüthigen Sie Ihr Herz bis zu mir herab. Ich bin der Ihrige !' Und r stieg au dem Wagen aus. Draußen erwartete ihn r hatt in dessen die Kutscherlioree schon abgeworfen der Marqui Calatrava. Federigo vermochte sich kaum zu fassen. .Gehen wir in die Kirche,' sagte der Mai quiZ, indem er der Braut seinen Arm reichte. . Zie führen meine Frau! ' Die TrauungSceremonie fand statt, die ganze vornehme Welt Valladolid war zugegen. In Valladolid schlafen die Magnaten nicht bi 10 Uhr Morgen. Dort sind sie bi I Uhr Morgen wach, dann legen sie sich nieder und durchträu men den Tag. Allein das letzte Abenteuer ist noch nicht zu Ende! Vom Altar zurückkam mevd, wollte sich Federigs in den Wagen feiner Braut setzen. Calatrava vertrat ihm aber den Weg. .Sie find mein Gefangener. Ich, al Befehlshaber de Regiment Infam Michael,' verurtheile Sie, Hauptmann Federigo, wegen Wacheoersäumniß zu sech Monaten Kerkers. Setzen Sie sich in mkinen Wagen und folgen Sie mir!' Der glückliche Bräutigam hatte di Empfindung, als ob ihn in niederfahrender Blitz zerschmettert hätte. Er war ver nichte!. Er wurde in den FesiungSkerker ge bracht. Dort quälte er sich den ganzen Tag bis zum Adenb. Er wollte sich den Kops an der Wand zerschmettern und Schande hin, Schande her er we nie wie ein Kind.... Er bereute seinen Leichtsinn, bereute, fein Vermögen, seinen OsftzierSdegen und seinen guten Ruf ver loren zu haben; er schwor und gelobte, an Calatrava furchtbare Rache zu neh men, und in diesem Augenblick ging die Thür auf und herein trat zu derselben der MarquiS Calatrava. Federigo wollte auf ihn hinstürzen, um ihn zu ermorden, Calatrava aber bst ihm eine echte Cabanes an. .Nur langsam, mein Freund!' .Sie werden mir Rede stehen .Schon gut, schon gut! Komm' nur erst früher zu deiner Braut!' .Zu meiner Braut....?' .Ja. Kleide dich um " .Wie? Und der Kerker?....' .Du Schlingel! Ich selbst habe ja gestern bi Mitternacht für dich die Wache bezogen.... Und von da anspielte ich den Kurscher. wie du weißt.' Federigo siel seinem nunmehrigen Oheim um den HalS. .Nun, habe ich recht gehabt?' fragte Calakaoa. .Womit?' .DaS die dein .Jawchl, mein letztes Abenteuer war!' Und al Abenteuer gehört viel leicht auch nicht zu den letzten. Die Reisetasche. Hu:sreZ?e an ff. von A'.nra. .Eben fährt Großmama mit Finchen vor, Hurrah?' fchrj Otto, der jüngste Sohn de Hause, und stürzte die Treppe hinunter. Man wir eifrigst mit den Vorberei tungen zur Hochzeit der achtzehnjährigen Tochter LaleSka beschäftigt, schon morgen sollte dieselbe stattfinden. Die Mama hatte daher Otto den ehrenvollen Austrag ertheilt, d: Großmama, welche als Ehrengast ihr Kommen zugesagt hatte. einstweilen zu empfangen. Otto wäre am liebsten schon nach dem Bahnhofe getauren. aber: .Da ist nicht nöthig mein Sohn,' sagte Papa, .die Groß mama hat ja ihre Gesellschafterin, d:e treue Josefine, bei sich und bei dem Ge dränge aus dem großen Bahnhof könntest du Ne verfehlen.' Nun waren die Beiden also glücklich da und Ott, führte sie voll Triumph in ihr Zimmer. Ja, er ließ e sich in einem nfau von ivalanterr nicht nehmen, Finchen' Reisetasche selbst hmaufzu tragen, während der Droschkenkutscher mit dem Koffer der Damen hinterherkam. Otto' Mama, di Frau Hosrath P.. fand sich zu einer kurzen Begrüßung bei iUrsw i;iH.i.MHMi(t.. . s.t lt.". . lytit .uiitytiuiuiiti ein, cyi m i&.ic. .Da Brautpaar macht noch Abschieds oisiten,' berichtete sie, .mein Mann be sorgt den Wein aus morgen, wir werden ja vierzig Personen haben. Alle hier im Hau'e, die Trauung natürlich in der Kirche. Ich hoffe, du bist hier einst weilen gut aufgehoben, theure Mama.' O wunderschön.' sagt b'e alte Dame freundlich. .Aber ist die nicht Valeka' Zimmer?' .Ja, gewig.' memte Frau P,.. sie hat e heute für dich geräumt und schläft für diese eine Nacht im Bügelzimmer, mor gen Abend tritt sie ja schon die Hochzeit reife an. Finchen.' wandte fi sich an die langjährige Stütze ihrer Schwieger multer, muffe nur entschuldigen, daß etwa eng für sie ist. Al ich da zweite Bett hineinstellte, mußten andere Möbel hinausgesetzt werden und sa ist nur ein einziger gemeinsamer Schranktür Kleider und Wäsche vorhanden.' . .Da thut gar nicht, Frau Hgfraih' versicherte das allzeit bescheidene 'Frau chen, .ich bringe unsere Sachen schon unter.' Nachdem die Hausfrau ihren viclen Geschäften wieder nachgegangen war, machte stch Finchen an'S Auspacken, und da sie fand, daß die oberen Fächer de Schranke gerade nur für die Fächer der Großmama reichten, lieg sie dl.lhttgen in der Reisetasche, in der sie nur das Nö thigfte entnahm und sie dann sorgsam in in Ecke steckte. Großmama bedürfte etwas der Ruhe. da zu diesem Abend auch schon die näch ften Verwandten erwartet wurden, und schlug daher Finchen vor. einen Gang durch die Straßen Berlin zu machen. Otto bot sich zum Begleiter an; er machte zwar oft hinter ihrem Rücken sehr über müthige Bemerkungen über da weder hübsche, noch junge Finchen, und pflegte gern den Witz loezulassen. sie habe gar keine ytaie, sonvern itart dessen nur einen Knopf; aber ginchens große Gutmüthig keit verfehlte doch nicht ihren Eindruck auf ihn, und eZ waren seine schönsten Zeiten, wenn r in den Ferien zu Groß mama nach der kleinen Stadt reisen durfte. Dort machte Finchen an Stelle der alten Dame ihm die Honneurs und koch: mit ruhrenoem Elser feine lingSgerichte. Nun war e nicht ehr wie billig, daß Otto stch hier ihrer an nahm. .Weißt Du, Otto,' sag! st, .äber morgen, wenn die Hochzeit vorbei ist, will ich meine hier veiheirathete Schwe fter besuchen, und da möchte ich ihr doch gern etwa mitbringen. Du sollst mir auswählen helfen!' Otto fühlte sich äußerst geschmeichelt dadurch, und sehr mit einander zufrieden langlen sie wieder zu Hause an. Otto trug eine Cartsn mit einem lsganten Spitzenjabot für die betreffsnde Schwe fter und Finchen ein große Packet mit einem gestickien Fristrmantö, den sie sich bei dies Gelegenheit spendirt, d. h. vom Kaufmann hatte aufhäng: lassen. Bei de wurde von Josesine dann in der be, wußten Reisetasche geborgen. . Der sogenannte Polterabend, die Trauung und das Diner verliefen fo glsnzooll wie möglich. Da junge Eb paar, Hauptmann S. und ValeZka P., sahen strahlend und unendlich glücklich aus. Nur zuletzt, al di Stunde der Abreise herannahte, wurden Valetta Augen etwas feucht. Unbemerkt hatte fi sich den Blicken der Gäste entzogen, um in ihrem bizheri gen Zimmer, da jetzt die Großmama inn hatte, ihr Reisekoilett anzulegen. Finchen allein half ihr dabei. Ungeduldig klopfte der jrrnge Gatt an di Thür. .Bist du fertig, liebe Herz ? Der Wagen wartet; mein Bursche kann wshl dein Handgepäck holen?' Der Bursche kam; ValeSka und Fin chen traten auf den Vorsaal, ws beide No. 40. Eltern nsch einen Ab'chiedZkuß auf die Lippen der Scheidenden drücken. Dann ging e dem Anhalter Bahnbsfe zu, und vrt bestieg da junge Paar den Courin zug nach München. Al die letzten Gäste da Hau verlas sen hatten, zig sich d:e Grsgmama mit Finchen tn ihr Zimmer zurück. Plötzlich wurde die Letztere unruhig. Meine Reisetasche ist verschwunden, wer kann sie genommen haben?' DaS ganze Hau wurde wieder mobil gemacht. Niemand hatte daS Ding ge sehen. Finchen meinte: .All' mein Geld ist darin und sie war nicht ver schtopenl" .Wer hat da Zimmer heute Nachmit tag betreten?' forschte der Hausherr. .Niemand, Herr Hsfrath.' schluchzte Finchen. .Ich hatte den Schlüssel abge zogen und ging erst wieder hinein mit der lungen Frau, a'.i ich ihr beim Ankleiden hals. .Finchen. wissen sie was?' krächzte Otts dazwischen, .als sie mit ValeSka schon mieder hinau waren, ist der Bursche Friedrich ganz allein drinnen ge wesen ich Hab'S gesehen.' Dem Vater ging plötzlich ein Licht auf. .Der Friedrich stiehlt nicht,' lächelt: er, .wohl aber ist eS möglich, daß er die Tasche zu ValeZka'S H,ndz?päck gezählt hat.' .Ach. du meine Güte,' jammerte Finchen, .dann sind alle meine Sachen jetzt auf dem Wege nach München I' .Wohl möglich.' meinte die schon vor Müdigkeit zusammensinkende Hausfrau, .heute ist nicht mehr zu machen, liebes Kincke. Msraen krük sende ick da Hausmädchen in die Wohnung de rungen Paare und laffe den Burschen ausforschen. Nun aber wollen wir Alle zu Bette gehen!' Trüben Blicke sucht Finchen ihr Lager auf und fand erst den ersehnten Schlaf, al nnse? junges Paar sich schon der dainischen Residenz näherte. Dort angekommen, erklärte der Haupt mann, die KunftschZz München ein gehend betrachten und dafür weniqstenS zwei Tag verwenden zu wollen. Va leSka zog eZ eigkntlich mehr nach der Schweiz, aber wie hätt sie ihrem theu ren Lothar zu Liebe nicht gern tn diesen Aufschub willigen mögen l ,Ss, mein geliebtes Herz' sagte Lothar, indem sie in einem hübschen Salon den Morgenkaffee eingenommen hatten, .wenn du jetzt etwa Toilette machen willst, so unternehme ich indessen eine klein Morzentsu? in' Frere; e ist mir ein Bedürfniß nach der langen Fahrt. Später hole ich dich zu einem größeren Spaziergange hier ab.' Nach einem zärtlichen Kusse ver schwand er und Velaska begab stch tn'S Nebenzimmer, wo sich da Gepäck be fand. Zurächst der Thür stand auf einem Stuhl eine große, sllgeftopfte Reisetasche, auf der mit bunter Wolle die Worte Boa voy3g9" gestickt waren. .Wa Lothar für eine unmoderne Tasche mitgenommen hat,' dachte sie, die ammt gewig noch von seiner feit gen Mutter. Mein erste Geschenk an ihn soll eine neue, elegantere sein. Aber hübsch ist e doch, daß er die Sachen seiner Mutter so in Ehren hält. ' Sie strich fast zärtlich mit der Hand darüber; bei dieser Bewegnng öffnete stch die Tasche ptotzttch. .Wa ist das?' frug sich ValeSka staunt. .Richt einmal verschlossen? Für so nachlässig hätte ich Lothar nicht gehalten, da konnte unterwegs ja alles Mögliche herausfallen.' Sie beugte ihr ötZSchev tiefer herab. .Run, da ist aber stark, obenauf liegt sogar ein Portemsnnaie!' Sie nahm e! tn die Hand und öff nete e. .Sogar Gold darin! Und mir sagt Lothar, ich müßte noch viel sorgsamer in Geldangelegenheiten werden, nur weil ich mein Portemonnaie zuweilen in die Manteltasche stecke! Aber wa mag in den großen Packeten sein? Wenn die Tasche offen ist, darf e Lothar doch nicht übel nehmen, wenn ich mir sein Reisege, päck ein wenig ansehe.' Sie öffnete einen Karton und schaute ganz verdutzt auf das Spitzenjabot, wel ehe darin lag. .Ja, wa will er denn hiermit?' re siektirte sie weitkr. .Ach. gewiß soll eö ein Geschenk, eine Ueberraschung für mich sein; u?,d was haben wir denn sonst noch?' fuhr sie fort, da nächste Packet herausnehmend und auSeinanderfchla gend. .Was. ein Frisirmantel? Aber Lothar weih doch, daß ich alle diese Sachen jetzt fo reichlich zur Aussteuer er hielt! Wie kommt er nur auf so Etwa? Oder sollten o gütiger Himmel die Sachen gar nicht für mich fein? Sollte er hier noch einer Anderen Geschenke machen wollen? Wäre S möglich? Diese Eile, mit der er, kaum angekommen, gleich wieder ausging, diese Freude, mit der er von dem. schönen München und früher hier verlebten Tagen sprach; der Wunsch, mindestens ein paar Tage hier zu bkiben, um, wie er sagte, alle die Di-ger, die Theken a?zufehe, . rrnn oeheichdalAlle,!' S:e warf sich aus daS Sopha, groß: Thrän errtstürzte ihren Auzen. .O. ich a-rti, unglückliche i schöpf!' In diesem Moment klopfte Lothar e d'e Thür. .B st du fertig, lebe, Friuche,?' Keine Antwort! Er glaubt ein leise Schluchzen zu hören. Erschreckt trat er ein. BaleSka sprang auf und trat ihm hochqlühendea Antlitze! entgegen: .Wann geht der nächste Zuz ach Berlin? Ich möchte zu meinen Eltern zurück!' -UaUi'i lud wa, gesche hen?' ,Dai fragst du noch anges'ch:! viel Thalsachen? (Sie zeigte auf die Tasche.) .Ich verstehe noch immer nicht ' sagte Lothar ganz erstaunt, .was hat dein Rkifetaiche mit dein plötzlichen Af. regung zu thun?' .Meine Retsetasche,' wieseryott a leZka mit einem spöttischen Zucken der Lippe. .Nun ia, mirnJCir.Di .: e laiche brachte Friedrich mit deinen Sachen u dem Zimmer der Großmama tn den Wa gin. 'kch nahm fte piter mit tn Eoupe, weil ich sah, daß sie nich! vfch!ossn war, doch wollt? ich dir nicht an unserem Hochzeitstage gleich Vorwürfe darüber mach. Jedenfalls nah-r ich mir vor, daß mein erstc Gefch:? an dich eine neue, elegante fein sollte. Und nun sage mir vor allen Dingen " Hier wurde plötzlich an die .hur ge klopft. ValeSka, die gar: fassung!o dem Berichte ihre Gatten z:fslgt war, drehte schnell ihr verweintes Geficht dem Fenster zu. Lothar nahm eine Depesche tn Empfanz, und als er sie zeleszn, lachte er lant auf. .Nun höre, liebes Herz, wa wir an gerichtet haben. Pap telezravhirt: Ja esine 3 Rsetasche verschwunden, na mitgcnommen. ssgleichi gut emdallirt zu llckzuschlcken!' O. Lothar !' flüsterte ValeSka, den Kopf an seiner Schulter bergend, .frage mich jetzt nicht, weshalb ich geweint habe und abreise wollte, aber verzieh mirl' DaS geschah natürlich von Herze gern, lttach der seierltchen Aersohnunz wurde eiligst starke Leinwand besorgt. und während Valeska mit einer grobe Stopfnadel da Werk deZ EarballirenZ vollzog, saß Lothar stillvergnügt neben ihr und benutzte jeden nur denkbaren in laß, um die zierlichen weißen Händ zu küssen. Dag Gekühl innige Glücke. m:t dem das junge Paar dann in München und pater in der schonen Schweiz umher streifte, konnte aber kaum größer fein, al Finchen'Z Wonne, mit der sie nach anderthalb Tagen ihr Wiederfehen mit der geliebten, unversehrten Tasche feierte. Die or.atnellft ftattfaomftf dürfte im Jahre 1814 tn Frankfurt 0. M. naffirt sein. 5?m Anril jene akrzG ließ man in Frankfurt eine Kollekte für Tchteswtg Hgiein herumgehen uns schickte diese zuerst dem bekanntlich ziem lich sparsamen Ftnanzfürftea Maye? Sn felm von Rothschild zu. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Rothschild zeichnete volle II Gulden. Da mike! dem Frankfurter Volke. ES that stch zusammen, wechselte die 13 Gulden tn Kupfergeld um, füllt dasselbe in zwei Säcke, die eZ einem Ekel auflud, und ii nun mit dem Esel, Tausende hinterher. nach lNothschNv 3 Hause, um ihr aus diese Weise seine 1 Gilden zurückzu, bringen. .Gegen II Uhr vernahm ich.' so erzählte ein Augenzeuge, der Bremer Senator Duckmitz. .in der Ferne eine schrecklich Musik von verstimmten Blas Instrumenten, Trommeln und Pfeife. Dann wälzte stch die Zeile herab ein großer Volkshaufe, welcher neben der erwähnten Musik die schrecklichsten Töne, Nachahmung von Hundegebell u. s. . ertönen ließ und vor dem isrsthschild'fche Hause tobend Halt machte. Da erschien., der Esel. Derselbe wurde vor die Thür geführt, diese eingeschlagen und nun da Thier in das Hau geführt, u seine Schätze abzuladen.' Boshaft Seitliche Kokette: .Der Affeffsr Nu. mann hat behauptet, ich fei 3 Jahre alt na, dem werde ich 'mal u n z e, schminkt die Wahrheir sagen l ' Freundi: .Dann räth er auf 431' Die Yaptsa,1e. Wa? lassen Sie Ihren Sohn mrr den?' .Vislinvirtuosel' .Welchen Lehrer haben S!e denn?' .So weit sind wir noch nicht xak laffe ihm erst das Haar lang wachsen!' fataler Zrrthum. .Aber, bester Freund, Sie haben mich schön in Verlegenheit gebracht ; ich faß während des Essens wie auf Kohle So über die aberntn i.. ziehen l Wissen Sie denn nicht, daß die d W nr. . . . w i . . ' Vr, oer onen oet tsche via-a-vu sah. einer der Modernsten ist!' .Rein, das wußte ich nicht! . . Warum gaben Sie mir denn keinen Wink?' .Ich habe Sie doch mehrmals mit dem Fuße getreten!' .Nicht ein einziges Mall' .Herrgott, dann habe ich wahrhaftig den -Mal er getreten !' 21 U3 der Schale geplaudert. Lehrer (bet'm Unterricht in der Natur, geschichtc): .Wer von Euch k,nn mir ein Beispiel von der Falschheit de? Katze sagen?' ' JPS U0 (-S'ach-n ete, W'rtheS): .Sie gibt sich gerne für -Hafenbrittn auZI