Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 22, 1894, Image 8

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln. Neb.
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rcriicHii.il schien iv-iif,rn gresiett, mäh
ter.D der .iingin erlobnnzviahrc er
l'xtt l'crciiiTicu Ü-M'ratl. an c.!.!iiet
dicir-Tnca etsc!,epsc. sie unliebsten
-t"ntiu ti, die dio'.icr och niemals ihre
Wirkung wridiU. die säisrsik i.t
Worte iU"Mctctcit "cdankett ren.l ctssten
t'.liii iiiir ciueu stummen, lunuutrfvi'cl-
kll Blick lllli. tCH jchCliCil, !TRCii;t.'!l
Angeii.
Üi' tcsiar.it ntitde werde.
Was war denn n.iCütU.!! ficschthe:! r
tVaiialiiii ric',t.. etc hatte Vititf.ciucilc,
tat Hin- viücj, aber sie ab rS nicht zu.
ie schrb sie Siliiild für ihre xL;cvfn;;i
in!iiii( citier liif.iünna., dci;t ivettcr,
toll u u t der santn 2'oelt ü, uuö
idilicfluh jaitb sie die Urfü.l'C in einem
t:itiiid;eit, itiodtfitcii Nvüte.!i. teil sie
juciicit c,clcctt. ;Ujr 'i'a;!;i:iit!aii hatte
unter den besten Zuchcit dec!lC:t.
'-Tte Heine IiüLijdie vim w fanimcti
fictiuu'tt in der eoHnicue in ihrer ;iirt
lulificti .Mittel woche,tsii,!i!t,t!t!ji, liiiMich
lind lolctt. Ein ücincö veriraniichcS
(kspreich versprach n!lerl,and, e.IS ihre
tiintttt!iii plvlich ltmsliiq. ie
lehnte sich'tnit äußerst tiiderewegniili,
juriiif und brach in Thränen attü. Tic
Mtc (Gestalt liebte svntilich unter dem
Drnck der trostlosen edanle. welchen
sie Isic und da wälircttd des Echlnchzcnö
in abjictissci'.ctt eiicn Slitifbutcf ver
lieh, lind dann kam sie schließlich ans
den et schlichen modernen Roman.
Crtf ist ja nicht alle nichts!
Meine aattze Vicbc. nnser ganze? (MUief
nicht!"
We faitnit ?n so waS saett!"
wandte der Mann vonritrsvoll ein.
Ach das Ivcist ?n selbst sehr gilt.
?II weißt cö längst und vtel besser alö
ich! Hast ?n nicht selbst gesagt,
AlleS in dem e,raßlichen Buche ist wahr
bis anf's Titpsclchen wahr? Hast
Du nicht-?-
Aber liebe Erna das, Dn das fo
anssassen kannst I"
Allein die kleine Fran warf sich so
hcftiji in daS Eopl,a zurück daß ihre
Hand der seinen entfiel und der Arm
hilsioS und rührend über die fehlte her
absank. ,3ch ich selbst bin ja die arme
Fron da in dem Buche, die ihren Mann
nicht lieben kann, und ihm zur Vaft
füllt, so daß er schließlich Öidentnllcit
aeo.cn sie empfindet. Ich bin cS ja
selbst."
Eie erstickte .fast im Tchluchzett. Er
faß c,az verlegen da nnd ließ seine Hand
durch seinen ollbart gleiten.
, 'Zm attze genommen hatte sie gar
nicht so klnreel,t. Hatte er nicht gan;
etwas Anderes von ihr erwartet?
Halle er r.icht geglaubt, daß sie immer
ritt naiveS, frohes und beruhigendes
ort für ihn bei der Hand haben
würde, ivcntt er müde und nervös von
seiner Arbeit beintkaiit und die Abende
bei ihr zn Hanse saß? Er halte cS
trotz all' seiner früheren Erfahrungen
gehosst, denn Erna war nicht wie andere
rannt, Sie würde sich schon ztt be
ichastigen wissen nnd ihr Gleichgewicht
bewahren. Und wie hatte er nicht statt
dessen sich anstrengen müssen bis anf'S
Aeiißersie, nm dieser eigeitihümlichen
kvraucnualnr folgen zn können und die
crlcynng ihrer außerordentlich ent
wickelten Etnpsindlichleit zn vermeiden!
Daher fühlte er denn Plötzlich in sich den
Berns 31111t Ernmhncr.
' .ya. Tu hast Recht, Erna, was in
dem Buche steht, ist wahr vollkommen
wahr. Lei ruhig, dann werde ich Dir
den Zusammenhang zu erklären ver
suchen, warum cS "
. Da klingelte rS.
' Die kleine Frau sprang ans. warf
eine erschreckten Blick in den Epiegel,
aus ihre ungeordnete Toilette nnd ihre
rothen Augen und eilte dann in'S
Echlaszimwc.r nebenan.
Herein !" rief der Mann.
ES war Dr. Gerhard, ein junger
freund des HanseS, der im SWoljn
zimmer gern und oft gesehen war.
etze Dich. Gerhard, meine Frau
kommt gleich."
Danke, ich habe nur einen Augen
blick zur Bersügung, dann muß ich
wieder sott."
C, Du kannst schon bleiben. Ich
babe lange keinen Grog getrunken und
im mußt Du itttS Gesellschaft leisten."
Ein Teilchen später kam die kleine
Znan herein. 2ie hatte ein grcllrvtheS
Tuch um lic Schultern gcworsctt, das
luir'iicl, die rothe Farbe um die geschwol
ler.at Anejen milderte.
Oiein, uue nett von Ihnen, daß sie
gerade heute Al'cnd kommen !" empfing
sie den Freund. Meinem Manne ist
etwas andere gesell schaft, als feine
kleine, einfalligi Frau, besonder? nütz
lich. Sie wild für ihn ans die Dauer
ein wenig langweilig, lind ich möchte
ihn auch nicht 'allein' ausgehen und sich
amüfireti lassen, das schickt sich doch
nicht für junge Ehclcntc. Mau würd:
sagen, wir leben unglücklich zusammen."
,B?cr würde auch glauben, daß er
Eie einen Abend allein lassen würde."
erwiderte der Freund artig, mit halber
Malec.
.Wn! bade noch niit ten
S;.:t".:ch -c..:.v1t. etlntratlicu 2if
f:.li n'.i. e-:i;i '.rerdrti r r fel;:n !
.":;:u l ;:t öi.t.ro; der
Fre:::;d a..i Ur.i ci.ie:i:Z:.1icZ Thea ZN
lc:v::.:vi. tat :i:it v:n der "i'-fvlo-t.::-;i
tt:::J cex.-r.l.i'aiilt.ljcn
teil.
6 r.Mr r.,:i;;-,.!! s.r a!:.',e:ie! m für
die lict::c Mzd. die cr::::n. :i'.deu und
abze-.' -.tc; .nl::t ivier a:.i &Ur.
l?c:;'..'a:u;t: i.'.".?eise:l ; las'
je;!. Anüatl i;i der cn:ei.-'.ichett V:rt
letü-t'vit.ipvni. w."..:.k ui:re:nü!;f
tt.jc Bncli I it',! er iic4.) zurück.'.ckZ"kii
das B:i, U'Clilro il;r eigener Mann
ilir incd.-u. u::d d.rs er so sehr ge
rühmt konnte it mir wieder ruuij und
r.-r.M'.ii.tt in ihrer alien, etlen i?clt im
ter lauter getr.uiliticheu und biaven vci:
tcu s;1) iu:c?:t?iiidiit. wclk sie kannte,
und die leine so unfaßbare großen tha
rattere ttüd liefe Anspritze an das
Vc'.en iui:tc,!. Hub sie antwoitcte de
;.v.:bcritd naiv nnd litütg. mit einem
Seufzer üL'ciMCudeiicr Tlir.inen i:i der
stimme, ans jede Mitthli'.ung des
,xrenndcs.
Der Mattn trank feinen Grc.i tu
etwas tiefen Öligen und machte wie ge
irehnlicl, kleine f.'.tir,sche Ausfülle und
Bcmcilniuc,!. Man war daran gc
wihiit und bemerkte niclit, daß er bei'
f.endcr ivar. als es seine Gewohnheit zu
sein Pflege, klebrigens war er int Gan
zen wortkarg, und auch ts geborte zu
1 ,-
seinen f.'eiuohnhciteit.
Die junge Frau hatte sich Anfang?
oft über die Gieieligittizkeit ihre? Man
ne? in Gejelifchaft gewundert, ober nun
wunderte sie sich uiäit mehr darüber.
Er hatte ja kein etfiandnin sür solch'
e.ktitüthlieliec. 'eselifch.aftsicben. und
dann mttert.InU-tc er seine Mitmenschen
ganz dede.iili.l,. gerade, e.l? war: er frti
her mehr gewesen, r.i? sie.
Sie iibcrslknttete den Freund mit
kleinen viebcnwiirdigkeiteit. Ihre Au
gen fuitlklten zwischen den geschwoüe
neu Augenlidern und erzählten von
einem geheimen .Kummer, der icfct ver
fibimtudeii u':.r. Sie bereitete ein nette?
Gla? Grog stir ihn und kostete selbst
davon mit ihrem Theelöffel. Da? sah
so reizend niuihwiüig und intim an?.
Prost! Du siehst so gelaitjZweilt
ans!" sagte der Doktor zu seinem
Freunde.
) ja. c? war wohl wahr, c? gab
Dinge ans der cit, die ihn mehr iu
teressirteu. a!S die GesellschaslSverguü
guugen. über die sich Beide eifrig unter
hielten. Wimmern Sie sich nicht nm ihn."
warf die Frau hin er ist nicht bei
'anne heut' Abend."
Die kleine Frau erreichte den Hohe
Punkt der Freundlichkeit und dc? Mnth
willcn?, al? sie int Flur dem Freunde
hals, den Ueberrock anziehen, da eS ihm
unmöglich war, zum Abcudbrod dazu
bleiben. Ancli der Manu zog ganz
ruhig seine Mantel au, küßte seine
Frai'i pflichtgemäß und sagte:
Ich komme in einige Stunden
heim."
Die junge Fra '.nachte auch nicht die
geringste Einwendung. Al? sie ans die
Straße hinunter gekommen waren, sagte
der Freund ossenherzig :
Du hast doch eine reizende Frau!"
Glaub's!" erwiderte der Manu
selbstbewußt.
Die kleine Fra sah sich eitteu Augen
blick im Flur um, nachdem sie die Thür
hinter ihnen abgeschlossen. Daß ihr
Mattn gerade heute Abend auSgcgau
war. obgleich er wußte, wie erregt und
krank sie war ! ES wollte ihr nicht so
gleich glücken. Sie war ganz heiter ge
worden durch den Besuch und über die
Haltung des Manne? während der litt
terhaltnug. Er war doch zu köstlich!
Al? wenn sie nicht bemerkte, wie ge
zwnugen er war! Und sein Gesicht,
da sie an? dem Löffel dc? Freundes
kostete.
Sie kehrte in einem Zustande heiterer
Selbstzufriedenheit in den kleinen Sa
lott zurück, wo die geleerten Gläser der
Herren och ans dein Tische standen.
Ihre neunzehn Jahre forderten ihr
Recht, sie warf sich auf da? Sopha und
schüttelte sich vor Aachen. Sie hakte ja
ihren Manu geradezu eifersüchtig ge
macht !
Ein Teilchen später halte sie den un
glücklichen Roman gefunden und blät
tertc darin, während sie ans die Rück
kehr ihres M'auuc? wartete, j'anm
hatte sie da? Buch berührt, so kehrten
die alten, bitteren Gedanken ihr wieder
von Renem zurück. E? gelang ihr
Schritt für Schritt zu einem dunklen
Bewußtsein davon, daß großes, unver
schuldete? Unglück über ihr ruhte, sich
durchzuarbeiten. De? Manne? lauge?
Fortbleiben machte ihr Unglück noch be
sonder? schrecklich. ' Schließlich fühlte
ficficl) fo einsam, so herzlos und unge
recht verlassen, aber doch so tapfer nnd
gesammelt, daß sie mit Thränen' in der
Stimme ihre Schwägerin dnrch'S Te!e
Phon anriet nnd sie bat, sogleich ztt ihr
hinzukommen. 2ic wate von ihrem
Manne, der in citiern Anfalle von
schlechter Vantte ausgegangen wäre,
allein gelassen, und nun sühlte sie sich
so grenzenlos einsam und unglücklich,
daß sie nothwendig Jemand brauche,
dem sie sich vertrauen könnte.
Die Schwägerin kam tröstend und
mild und wurde von der kleinen Frau
thrattttisiit, deren beiden denen der
Schwägerin so unendlich überlegen
waren, da dieselbe nicht vcrhcirathet
war. Die Schwägerin koiiute natür
lich nicht die Hälfte der unerträglichen
Teelenfcht!!cr.zcn der kleinen Ftan bc
greifen, aber dennoch glückte c? schließ
lich, die hertnäckiastcu Falten auf der
weißen. UltUmldmn, (Stirn der Keinen
Frau zu glätten. Sie aßen zusammen
Abendbrod und hatten kein Wort für
den ausgebliebenen Mann, denn er
! kränkte die kleine Frau zu sehr. Sie
! seufzte noch schwer, al? sie vom Tisch
autitanocu, ader dann kam ,ie ans die
Idee, das Mädchen fasste kochen zn
lassen und trug ihn selbst in da? Zini
mer ihre? Manne? hinein. Sie hoffte,
er würde nach Hanse kommen
und sie froh und lustig beisammen
finden, daher sie die -.'ikörfiasche hervor
holte und ihr Beste? that, um ihm zn
beweisen, wie wenig sie sich an? seinem
Ausbleiben machte. In ihrem Eifer,
diesen neue Plan auszuführen, vergaß
sie sich selbst so. daß sie laut lachend die
liebenswürdige Schcvägcrin verführte,
an einer förmlichen Franenkneiperei
Theil zu nehmen. Als der Mann aber
nicht kam. ticttuikii sie itrki gecn Mit- !
lcinaäl. und t c f .eine Ftau wurde
wieder ve:Mi.fi!.1i, daß ihr stau nicht
bcf'cr iVä.ftc.
Der Maaa hatte sich cr.f der Strafe
vom Freund: l eia'. i hiebet und Int::!'
incl'C ein: i-;dc C;.ii:t, Ixt Hunde i:i
teil Tafdcn. i: .!!,:;. er weite nicht
nach oaufc z::r.!ck..i:rei'. der.:, ras war
eine ii:t; ge.e.hte trete für faiicFratt,
daß er sie herte AI end a:.e:n ließ, ivic,
WC;-;; er in: 'teiüif.'h.u :;!'cr zn '.Ihctid
aß? las uutec ihn in tcf'eic Vaitttc
ernte, uiid wa? ,olüe er sonst auch
anf ügen? Ei war im anlunfe her
gewachsen und bei.,, i-'iasc wahrend
seiner ,auzc:i Iunggeiellen und 2 tu
bei:ten,eit, denn er geholte nicht zu den
Fraueujeigcin und Bailheldeu.'
Das Erste, was er that, als er sich
verkciiatticlc. war. seine alten Inngge
sellcttgewohnheiten ge,:cu die des, jungen
Ekemanncs ciuzitiäiif.lieu. aj hatte
ihm ziemlich viel cldftübctn i.idnng ge
lonet. aber es war ihm dennoch gc
gliuit. Und unter dem Einfluß der
Gewohnheit und der neuen Berhattnifie
hatte er all' feine früheren frohen Be
dürff.if'e bald vergessen, bis sie plötzlich
heute Abend wieder zum l'cbcu erwach
ten. JJei.um hatte er die Schwelle de?
Rheinischen Keiler überschritten, so
traf er auf eine ganze Scbaar alter
Iunggeselleufreundc. E? kam Be
we,nui z in die Gesellschaft, als mau den
verlorenen .'iameradcn wiedersah. Der
Wein that feine alte gute Wirkung, er
wurde mittheilfam. fein Selbstbewußt,
fein stieg und er empfand eine wohl
thuende Ruhe und Betäubung sich über
feine Retvcit vetbreüen. die durch die
klcii'.e Beriiiniinitüg zu Haufe so gereizt
waten. Der Ton unter seinen alten
Freunden- war derselbe, wie früher.
Sie hatten nichts i:t ihren Gewöhn
heilen und Anjchaunngen geändert, und
in wenigen Minuten fühlte er sich so
heimisch unter ihnen, ms Hütte er nie
mals ihren Kreis verlassen. Ra,1, knr
zer Zeit bedürfte es für ihn einer form
lichcit Anstrengung, lis er sich entsinnen
konnte, daß er eine Frau hatte, welche
ihn zu Hanse erwartete.
Wozu war auch seine Frau sie wog
die Mäunergesellschast nicht ans! Uni)
wenn sie nicht mit solchen Männern
umzugehen wußte, aus deren Umgang
er Werth legte, ja was blieb dann
ander? übrig, al? daß sich jedes seinen
eigenen Umgang suchen mußte ? Diese,
seine alten Innggcseilensreunde. hatten
weder Luft noch Reigimg. bei ihm daheim
zn verkehren; seine Fratt hätte sie
gcnirt und sie hätten sich nicht znsaiti
tuen behaglich befunden.
Unter dem Einfluß der alten Gesell
schaff ttttd dc? feurigen Weines bekamen
seine Gedanken eine fast oppositionelle
Richtung gegen seine eigene Ehe. Wa?
war cr anders, als der Sllavc seiner
Fratt? Wie hatte sie ihm nicht heute
da? Leben satter gemacht, und wie ach.
er mochte nicht einmal daran denken !
Aber c? war ruhig und behaglich, sich
wieder ungebunden und frei zu sühlen.
wie früher, unter guten, alten Bekann
ten. Als unser am Ende feiner Flitter
Wochen stehender Manu gegen die Mvr
geitdätttutcrung nach Haufe wanderte,
wurden feine Gedanken etwa? zahmer.
Der Ernst der ehelichen Institution fiel
ihm schwer auf'? Herz, und er fühlte
plötzlich Mitleid für seine junge Frau.
Sie war ja ein Kind, ein krankes Kind,
und c? war thöricht von ihm, sie heute
Abend so allein ztt lassen. Und dann
kam die Erinnerung au all' die schönen
Stunden, die sie zusammen verlebt.
A der Anfgangstreppc zu feiner
Wohnung setzte cr sich nieder und dachte
sich an?, wie cr hinausgehen ttttd ans
weiche Weise cr sich ausziehen sollte, um
in'? Bett zu kommen, ohne seine Frau
zu wecke. Und cr gelangte dorthin,
vhnc ein Wort von ihrer Seite.
Am nächsten Tage ging er mißlaunig
und verdrießlich in fein Arbeitszimmer.
Beim Frühstück sah cr recht jämmerlich
ans, und fein Hirn kam ihm wie ein
sretnder Hansen in seinem Schädel vor,
der durchaus nicht dahin gehörte. Er
schämte sich ein bischeu vor seiner Frau
.'ind wechselte nicht viel Worte mit ihr.
Sie ihrerseits suchte zu erspähen, ob er
noch ärgerlich ans sie wäre, kam aber zu
feinem Resultat.
Beim Mittag harrte die kleine Frau
tu gespannter Erwartung, daß ihr
ilisluu cttvaö sagen sollte. Sie wollte
darüber in'? Klare kommen, was er
dachte. Der Mann halte sich am Bor
mittag mit augcnwsseiier anstrengender
i'trbci't und einem chnap? und Butter
brod gestärkt. Er war hungrig und
hatte beinahe ganz den Acrgcr vorn
Tage vorher vergessen. Was er selbst
gestern Abend int Aerger gedacht halte,
lvar seinem Gcdächtuijse entschwunden,
tc fühlte sich in feinern Hirn wieder
Ivohl, sah seine Fratt lächelnd au und
sagte offenherzig :
Ich kam heute Nacht etwa? spät nach
Hause."
Die kleine Frau antwortete kein Wort
aus seine Mittheilung, sondern sah mit
zermalmender Glcichgilligkcit au ihm
vorbei da? Dienstmädchen an, welches
gerade da? Essen servirte.
Ich kaut heute Rächt etwa? spät
nach Hanse." icdcrlplte der Mattn in
dem beharrlichen Borsatze, Alle? fortzn
scherzen. Ich hörte e? schon," sagte die junge
Fratt kurz.
Wettn ich mich auch nicht amüsirt
habe." so versuchte er unvorvchliger
Weise zu sprechen. Wenn ich mich
auch nicht amüsirt habe, so"
Die kleine Frau verachtete ihn so tief,
daß sie die Unterlippe vorschob und dop
pelt verdrießlich aussah.
Herr Gott, war er denn kein große
icr Politiler?
Da wurde der Manu, der ante Ehe-
mann ein Bi?chcn ungeduldig. Er
wollte ihrer Mmstuitinniig ein Ende
machen. In einer unvorsichtigen Ans
richtigst gab er sich ganz verloren mit
der Bitte :
.Kind, sei gut fei nun nicht mehr
böse auf mich !" Er machte einen Ber
luch, sie an sich ztt ziehen.
Da bekam die kleine Frau einen kla
ren Ueberblick über da? Schlachtfeld.
So, er ergab sich bereits aus Gnade und
Unauade. olch' ein hor:
Ich kaun Dir niemals vergeben,
dai; Du mich ncjtci it etveno ,0 mit nie--uettt
Kummer allein (Klaffen baiL'
setzte f:t mit ibrer nkunzchnia'oriacti
Maiestat, lan.'.'am und vttt Grabes
fittnitc.
Eine Ben'ehitUi'.i kam endlich ;ti
Stande und f.e ledten nun sehr g!ack
lich. A.cr reit eieiem T.i',e an wu te
die Frau, daß sie den Manu unter ihi
Ücincö vanlrjelchcti gebeugt hatte.
Ifitt weiblicher König war der
eitelste nnd lächerlichste cilcr statt :ösi
scheu Herr'.rcr : Heinrich 111. (IM I
I ,',! , AI? waic cr tu der That eine
Ficu i!;:) noch da; eine sehr xiikfüch'
tiac und kleinliche bestand seine Hanpt
ititd rieblingobefchafligtiug darin, sein
eigenes königliches Haupt wie das fei
iter icmahliu, der Königin, zu fiifircii
nnd ihre beiderseitigen Kragen zu ftar
ken und in die gehörigen Falte zu le
gen, allerdings keine kleine Arbeit,
wenn man bedenkt, daß fein hochgebore
er Hais in drei Scheibenkragen, über
einander, gefertigt ans der feinsten Lein
wand, steckte, über denen außerdem noch
eine doppelt: Krause sich bcsaud. Diese
hochwichtige Bcschästiguttg lag ihm auch
so sehr am Herzen, daß cr darüber fo
gar an feinem Hochzeitstage die Messe
versäumte. Außerdem befaß dieser sott
dcrbare Monarch die Marotte, bei Ge
legcnheii.it von Hoffesilichkeitcti und
Ballen in Wcilci liefern cinherzustol
zitcü. geschmückt mit Halstetten und
Perlen! Dagegen sah er c? sehr gern,
wettn die Damen Männerkleidnng tat
geu, ja er befahl dies auch zuweilen,
und sie mußten ihn in dieser Tracht be
dienen. Außerdem gefiel es ihm, für
die steife, eingezwängte, spanische Eti
kette eine so große Boiliebe an den Tag
zu legen, das: spanische Art nnd Mcdc
fetuem französischen Hofe eine wahre
Tortur auferlegtet!. Er selber suchte
freilich ans diese einzige äußerliche Weise
darzulegen, daß cr ein Konig sei, oder
wenigstens so heiße! Wa? cr au Ma
jkstäf und Würde auszuweisen hatte,
bestand nämlich ansschließlicli darin, daß
er, wie eine Bildsäule der trandczza,
bei besondere!! Betanlasiungeu dasaß,
ohne irgend ein Glied seine? Körpers
zu beweget
(rinc kti'.tssc Cniütiiifj. Während
des siebenjährigen Kriege? hatte der
Küster Lange in Duisburg unziemliche
Reden über die kttr-hannovcr'fchen Tntp
pcti geführt, welche damals zu Rtthrort
am Rhein standen. Der Hanptmattti
hatte diese Reden erfahren und beschloß
sie zu bestrafen, ließ den Küster verhaf
tcit und diktiitc ihm 50 Stockptugel.
Der mit der Strafvollstreckung beauf
tragte Unlerossizier hatte Befehl, von
dem Empfänger der Prügel eine eigen
händige Quittung ztt verlange, welche
folgendermaßen ausfiel: Ich Endes
unterschriebener bekenne hiermit und
fräst dieses, 'daß ich von einem dazu
kontinandirtcn Unteroffizier von dem
kttr'hanttover'fchett FcldjägcrkorpS, und
zwar für meine närrischen und thörich
ten Reden, fo ich letzthin gegen das löb
liehe IägetkotpS aitsgcstoßctt und jetzt
von Herzen bereue, zu meiner wahren
Besserung und zu Gemüthe-Fithrnng
meine? begangenen Unrecht? A Prügel,
schreibe : süttszig Prügel, über ein Bund
Stroh gelehnt, durch zwei Mann gehal
ten und mit zwei, etwa einen Finger
dicken Stöcken, so ehrlich al? möglich
geschlagen, richtig und zu allem Dank
erhalten habe; worüber ich in bester
Form qnittirc.
Int Monat April 1758.
Georg Lange, K'üflcr."
Kinderttiiiitd. i'iaina," sagte i;u
icix fiuifiiiliiKic Dora bei üiidi. faa
mal, müssen eigentlich alle Äsen scheu
sierbeti?" Jawohl ineiii !ind." :
Da anch Freilich." Ich auch ?" ,
Ja, teilt Engel, aber noch lange, !
lange nicht." i'i'a, weitn ttttti alle
Menschen tobt sind was frmuiit denn
da tut V werden sie dann wieder leben-,
t i tj V " iciii. Tie mal todt sind, j
bleiben auch tobt." 2.0. Ach, dann '
weiß ich schon, micV dann wird. Taun
gcljt die alle ctorchcret wieder von vorn ,
an!"
Sltja! Patient: agcn Sie,
Herr ?oklvr, behandelii ie mich nach
der Hvifiöo- oder Aileopaüiie?"
Doktor: Egal, bei mir tarnt Jeder
nach seiner 011 selig ivcrdett !"
y e I in ab ,z u nt Oeret! Man
schreibt der Post" ans Tlittringett :
Äci Gelegenheit einer Felddictistiibttng
stellte der ointitattdcttr eines thiiringi
schcn yfegimeut'S an einen erst vor Jini'
zetn in das iltegitttettt versetzten diente
natit verschiedene eratttittatorische Fra
gen, ii. A. auch die : ÄaS iviirden ie
lhnn, wenn im Gefecht von links nnd
rechts feindliche Infanterie auf 2k und
Ihre Truppe zukäme, von vorn aber
feindliche Artillerie und von hinten i
feindliche Kavallerie
beratistitnitte?"
i'er junge Cimicr
antwortete nach
emtgem Zögern, fast im .onimattdo
tone : iottllqestanden ! Gewehr ab !
Helm ab ztttn Gebet !" Der Oberst
soll in hohem Grade frappirt von dieser
Antwort gewesen sein ; er wandte sich
darauf stumm, aber befriedigt nickend,
von den: jungen Offizier ab.
üi Unikum. Matt kennt nicht
wenige Künstler, die, ihrer Anne be
raubt, dadurch eine gewisse Berühmtheit
erlangt haben, daß sie mit den Fiisie::
malten. Englische Blätter wissen aber
iibei eine wett seltener vorkommende
ache ztt berichten. Im Museum zn
Bristol find gegenwärtig die Verke eineS
jungen MaiineS angestellt, der mit
telst seiner Zähne eine Reihe von Ge.
ntäldeti gemalt hat. welchen matt viei
GiikeS nachrühmt. Nachdem der Iiing
ling, der sidott in frühester fugend
große Befähigung zum Zeichnen und
Malen zeigte, im Alter von zehn Iah
rett bei einem Eifeiibahitttttgliiek beide
Arme eingebüßt hatte, gab ihm sein
Lehrer halb im Ernste, halb im scherze
den iKatl), ut versuchen, ob er nicht im
tande sei, vinen Bleistift zwischen den
Zähnen zu halten und in dieser Weise
zn zeichnen. Der junge Zögling be
olgie den Nath und machte solche Fort
schritte, daß er nach kurzer Zeit die Er
laitbttisz erhielt, zwei Jahre lang an den
Kursen im Loulh-Kensington-Mnsenm
theilznnehnten. Heute verdient er viel
Geld und seine Arbeiten sind sehr gesucht.
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HünA! Das Publikum bat unseren Laden mit Bc
schlag bclegt und ist Jedermann mit Frau und
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wird: 1) Veen Porto, frei
i inirn iiiinr i'u cotinii (iit
tet in t i Tage reift, tt . 4)
fcX"MiPi'
imm
T i e ? i ? z i p l i n l o s i g k e i t im
englische:'. Heere, so schreib!
ein kondolier Korrespondent dem Ber
liner Tageblatt," hat in der legten Zeit
allzu viel von sich reden gemacht, als
daß man ans kleinere Bergehett noch
zurückkommt. Die Autorität der Offi
ziere sieht offenbar zurück. Neulich
mußte im Vager zn Aldershot der Höchst
kotutnaitdireite bleiben, tun eine Ran
scrci zweier Regimenter zu verhüten
itttd eines der Regimenter mußte am
nächsten Tage svrkgeschassl werden. 3o
wenig wie die Offiziere werde Wacht'
kommatidos respcltirt. Ein unerhörter
Fall militärischer Revolte ist vor einigen
Tagen in Ehalharn passirt. Ein Piquet
Soldaten wurde lominandirt, tlitcit
Sapeur der Gettietrnppe zu arrettrett,
der sich lärmend ans der Straße benahm.
Sobald der Mattn den Beseht Hütte,
machte er sich davon ttttd die Soldaten
verfolgten ihn. Es gelang, jedoch, ihn
einznsangeu. Alö man sich aber der
ttaserne näherte, warfen sich zehn Vente
vom Genie und ;) Matrosen ans da?
Militär: Der Ruf: Genie zu Hilse"
ertönte und die Matrosen wie die Genie
soldaten begannen das Pignet zn be
drängen. Schließlich mußte die Be
gleitmannschaften, in schwerster Weise
mißhandelt, der llebcrmacht weichen nnd
ihren Gefangenen loslassen. Der Ser
geant besalil, die Bersolgnug sofort
wieder anszunchinen und es gelang
seinen Venteü, auch des SapeurS wieder
habhaft zu werden. Roch ein Mal er
neute sich der Angriff und noch ein Mal
entkam der Arieftant. Statt dessen
nahm das Wachtlommattdo vier der
Rädelsführer gefangen nnd brachte sie
in die Kaserne. Derartige Ansschrei
tungen werfen ein bedenkliches Vicht auf
die militärischen Berhältnisse Jolzn
BullS.
o ii eine r taub st n m m e n
Ü 11 h weiß die Ivevuu pcicntiliquu"
Folgendes ztt vetmeldett : Ein v'atid
wirth besaßseit zwölf Jahren eine luh,
die er einst als ein tialb von einige,:
Wochen gekauft batte. Das Thier a6
tcte ans keinen Zuruf und zeigte die
größte Gleichgiitigkeit bei jedem Ge
räusch, das man in seitterRähe verur
sachte. Wenn es sich im stalle besand
und die Stunde der Fiilterttttg heran
rückte, wo die Stiere brüllend ihr Fnt
ter veilangen, össncte eö das Maul,
ganz wie "ein brüllender Ochse, und
streckte Hals und opf vorwärts, brachte
aber keinen anderen Vant, als ein leiseS,
kurzes Gurgeln hervor. Der Gesichts
sinn der Uh schien hingegen sehr citt
wickelt. Weder in den Ohren noch am
Kehlkops war etwas Unregelmäßiges
nachzinveiseu. ES wäre interessant ge
wesett, ztt erfahren, abwich der Stimm
ttttd Gehörntangel des Thieres auf die
Rachkommenschaft übertrage, beider
wurden aber die acht ttälber, welche die
Taubstumme zur Welt brachte, schon in
früher Jugend zur Schlachtbank ge
fuhrt. Eine n e n e I n d n st r i e i st s o -eben
in Japan iit'S Veben gerufen
worden, welche allein Anscheine nach
den Import von europäischen, nament
lich Schweizer-Uhren nach Japan in
Bälde gänzlich von der Bildfläche ver
schwinden machen wird. Der Prospekt,
den die als Japan Watch Eompaiili,
Viniiled" bekannte Geselischast erlassen
hak, besagt, daß ihr icapilal von 1, ooo,
ooo in !".i?l,o Aktien ztt je $2ö getheilt
ist. Die Fabrik wird in Yokohama er
richtet und 20 fremde Mechaniker sollen
die japanischen Arbeiter unterrichten.
Da der Tageslohu für Uhrmacher in
Japan nur 20 bis 40 Eents beträgt, so
erwartet man einen großen Nutzen ans
dem Unternehmen. T ie Schweiz erpor
tirte im vergangenen Jahre nach Japan
Taschenuhren im Werthe von sask ?.',
ovo. Die wachsende Borliebe, welche
der Ehittese sür Uhren an den Tag legt,
dürfte dem Unternehmen auch iii Ehim
einen großen Absatz versprechen.
UNCOLtf, NEBRASKA.
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f!di;r ?cui,che liebt nicht flcUttb;t l
Itnfcr dkiiilckier ivrae!,-!!,,
jiifitloitM; obeii) JUlaioq iitib 1 Vncftt qtmlMn Silnrnrn
i-C in icrit'martcti. ulalon Uno 1 Quellt !Hciiiq.fcai
fljt l feiiicn wir ftaiaiwi uns 10 ffutmiauin!.t;ti)Wit.
"'ii Viuster-Ziiftitut.
Die St. Petersburger Polizei, die
sich seit der Ihatkräsligen Umformung,
die der Ztadlbatiptmann (Treffer an ihr
vorgenommen, eines ganz guten Rufes
erfreut, stand, wie der Tägl. Rdfch."
ei deutsch russischer Mitarbeiter er
zählt, vordem in sehr iiblettt Geruch.
Roch vorn alten Trepow, der durch das
Attentat der Wera Sassnlilsch bekannt
geworden ist, erzählte man sich ein
artige? Histörchen, AIS Alexander II.
Meldung von dem Attentat erhielt, ließ
er den Jusiizmittisier zn sich rufen.
Trepow galt als ganz linvcnuögender
Maiin. Wir müssen," sagte der Zar
zu seinem Minister, sttr Trepow sor
gen, gleichviel, ob er mit dem Vcbctt da
von kommt oder nicht, denn er hat
nichts. Gehen Sie zn ihm ni:b theilen
Sie ihm intf, daß ich ihm die ttttd die
Stimme aussehe lasse." Majestät."
erwiderte der Minister zögernd, ich
glaube, das wird nicht nothwendig
sein." Wieso nicht," fragte der Kai
ser. Majestät, ich komme soeben von
TrepowS Krautenbett. Ich habe ans
seinen Wunsch sein Testament ansge
setzt. Er hinterläßt l,000,0in Rubel!"
Der Zar soll wie angedonnert gewesen
sei. In der Mitte dieses Jahrhnn
dertö sagte man der St. Petersburger
Polizei nach, daß sie Diebsiählc mit
großer Gewiir.dtheit herausbringe, aber
das Herausgebrachte wieder von ihr
herauszitbringen, galt für unmöglich.
Sehr böse Erfahrungen machte itin
diese Zeit ein kttrlättdifchcr Edelmann,
der nach Petersburg gezogen war. Ihm
wurden ans einem Befleck ein paar sil
berue Rössel, Messer und Gabel eutwe
det. Wenige Wochen nachher kommt
sein Diener freudestrahlend nach Hause:
er hat das Gestohlene entdeckt ; es steht
frank nnd frei im Schaufenster eines
Silberladens. Es trug Wappen und
Ramenszug des Edelmannes. Der
Edelmann holt den Pvlizeilietttenant
nnd dieser nimmt das übliche Protokoll
ans, daS in Petersburg noch heute bei
alle Viiitipcrctcn eine große Rolle spielt.
Der Offizier fragt den Bestohlenen, ob
er nicht die übrigen Theile des Bestecks
zur Polizei schaffen könne, damit die
Gleichheit festgestellt werde. Der harm
lose Eigeuthitttter besorgt das sofort
und weder das Eine noch daS Andere
hat er wiedergesehen. Daß bis in die
netteste Zeit die Polizei daS gestohlene
Gut mit Ersolg zttritckztthalteti'verstattd,
beweist ein Fall, der sich int Jahre 1880
ereignete. Einem deutschen Uhrmacher
ans dem Rcwsktproipckt wurden durch
Einbruch Uhren im Werthe von 3000
Rubel gestohlen. Räch einiger Zeit
meldete ihm die Polizei, daß Dieb und
Sachen entdeckt seien. Der Uhrmacher
theilte der Polizei sofort mit, daß er auf
die Rückgabe durchaus Berzicht leiste.
Er wußte, daß Mühen nnd kosten den
Werth dcö Gestohlenen weit übersteigen
würden.
Ei ii kurfürstliches Hoffn
' ch e u P c r s o i a 1. Der prachtlie-
veude itlirsnrit Karl Tlicodor von
Bayern kam bekanntlich 1778 zur Re
giernng. Sein Hojstaat wurde in
München ans das plendidetstc mit
nöthigen und allen nnnothigen Bedien
steten ausgestattet. S v gehörten z. B.
allein zttnt küchettperfonal nicht weniger
als 135 angestellte Personen. Da gab
eS in der Hvskitche allein Ab Mund
koche, Mundkochinncii, 4 Brateitinei
ster, 12 Paftelettkoche, U Mnndgehilsen,
'6 Mttndgcbilsinneti, 2 Hosköche, 1 Edel-
knabeii-Biateuiiieister, 4 Rebengehilfeu,
: Muttdungeii, f 'UelJCttjeiteitjitiigcii,
2 Bratjuugeu, 2 jeuchenportierS, 5 kü
chcttiiiaiiitcr, ü küchcuwciber, G Küchen-
j spulertttttcn, 11 kticheniiingen, 8 Jen
ckiettwäsche - erwahreritttten, 13 Hof-
ttondilorei-Bäcker. 20 Privat-Kaininer
. Bedienstete und endlich auch 1 Küchen
Iititgeit-Waiaiertit, von der die Urkntt
den uns leider nicht übermitteln, ob
ihres AmteS war, die Küchenjungen
selbst jn waschen, oder speziell ihre
Wäsche zu besorgen.
'ft1J.,if ' -i 5
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iufia ntt -j i.r SV.iT T .iViJrJ' V
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,q.s.,iiieu. f.V- 'Y.r Jt'f ,V j"
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tet reiilie itnnn. welcher ein einer 2"nfel Mafien
mit rn (itiiuflrn Eveiirn der Well (il;tliiittiemct.t
tu dien Imifll, ist -ju beoaiietn. ?och wie sieht eck
mit den ernneii Wiiiineni und ffroiif. die tlit tüfl"
tick, Bi o verdienen wuslen und a dielet ,!reck
lichen, eiiiträlliendeii LrnnIIieit Tiipeuste
leiden? ffnie (chönen laflt, wenn nicht Jtiliji ge
dkili, wird ta-1 nerviile. in u-Jt iilu j e und klinge
Eyiiem zur AvNiijung e,wnnakn, und dann?
u warum I,eiii Uir ich niäii? ?ie eaiitlieit
kann riehei wetden, wa wir in laiileiidri, itäile
Iicwiclei, d iben, Ihr Kabt ivii(ielloS Äiedizine
Ulme Otfolii Iienuiji, Jeboib drauciit ibr dadurch
iiiilit eiitraulliiat zu lein. Tte taiur kaiei Mit
Iil fut jede iüeiden, und wir dalieit v teltriel
tii t da richtige fiir ? pepi ie. gilt diepral
iiwie iiioeiidiiiia diele Uiiinhmiüll'n Mittels gibt
uidit tu Tr, 6onbeii' Oleltriichem
iHiirttt gliichtammt. TirS ist eine voUstiiiidige
a ivanilche Siulierie, welche sich dem üriiet anpaht.
iink jeder Leidende, der sie niilit uuierjuäit. verliert
ie beste elegeiili'it seine eben!. Der üttel
(an ifuä) btittn und tojtct nur wenig.
Dr. A. ?. Sande. Werther Herr ! ?or zwei
Zaliren deiiel mir ein (Hie drsiiaej streu j. uiit
ü.iiiiiirb. Ich litt milagliche Schnietjen und kriniite
mich mir noch an riieten bewege. Nach ,weimd
iiailichem Gebrauche JI,reZ Giirlktü erlchwaiideri
die Sckimetjki, oiiiiäudig und bin ich, Ira meiner
7 fahren, viX,l uiil) in unter. Auch meine Ära
wandle den vinriet mit nraiiem oriDia eieaen ixt
ktopieu a. I. itnintitsfu.
' nu tu!i. m.;.- - ' ft
1IU. tu.lj. '4)U4Ut, 111111)1, OU.
isiäÄLL. l'(et Wüfltl Keile
0J- -.Tv akkiri ilthnimstlieiTiu.
ilfttDeti, Vcndi-iii!),
fltcrctilcIDtll, I Olimen
Rücke,,, s W. rtetltU
(die eptkai ,,pe,
foHum für ZV!Ser f tti ml Uen viürieln.
iicmand kann sich biewundernvllen Eitüine vor
sielten, welche dicie Iiörpertiaiierie ;u geben tut
guude iii, oijiie sie ju ttüfeii. E frechen ie da
ijct in uiijettt Cfilte Bot und ilter,eugki, Eie sich,
ooetltnötit Sie ilir nier grasie, tiinsiritieS. deut
IibkZ Vampbtii. welches Icistenliei und etsieaelt per
Poji veriandt wird. ;i Ihrer uächjiea Ofttee :
SANDEN ELl-XTItlC CO.,
68 tau et., Chicago, ZU.
SANDF.N ELKCTKIC CO.,
3. Zt.& i. ve. So.,!M,ePli4, Mi,
('5 Ta ein guter Schttiipz der e
satidhcit, ivie dem Wohlbcsinden Im All
gcmeifie, sehr siitdeelich ist, so sollten
ganz bcsrnderS' die Wirthe, die doch be
rufen sind, die Durstigen zu laben und
denselben solche Waare zu osfenten, daß
ihre Km, den leistungsfähig bleiben, be
derzigett, daß sie nur dann viele Gäste in
ihren ?rfrischungslokalcn finden weiden,
wenn sie reine Liguettre verabfolgen und
keine sogenannten Rachenputzer, äusiz
glaubt man, eine abgenutzte Wichsbürste
passitc die K.hle, so brennt der gefälschte
Branntwein Hcrin. Woltcinadc ist der
Engroshändlci, der so prciSivü digen und
reinen Schnapps seinen Niiuden liefert,
daß ein reißender Absatz des Sitbrtkatcs
nicht ausbleiben konnte.
J Fleisch und Wüisi jeglicher Sorte
sind billig zu crstihen bei M a 1 h, W a g
ner, 118 i'üdl. 9. strasze.
Die Viigett .Hinten sich er bi
delen den (egenstand der Erörterung in
einer der letzten Sitzungen der Pariser
Gesellschaft sur gcrigitliche Medizin.
Es wurde u. Li. vrtt einem jungen
Dienstmädchen berichtet, welches in
einem Anfalle von Somnambulismus
ein Attentat entdeckt zu haben glaubte,
und von einem .'Wjahrigeii Manne, der,
ohne eine Berlelnng ausweisen zu lon
nen, angab, von einem Wagen übersah
reu worden zu sei. Ein vom Vieü
haber verlassenes Mädchen hat. um sich
ztt lachen, citic lit;ählm,g ersniiden, die
den Ungetreuen sehr belastete, und diese
Darstellung mit einer solchen Menge
glaubwürdiger Details ausgeschmückt,
daß man nahe daran war, ihr tlattbeu
zu schenken. Ein Arzt vergleicht der
artige Erdichtungen Hnsterh'iiicr mit den
nicht seltenen Viiieii der Binder.
3 a p a n sandle zur Weltausstellung
in (ihieago Artikel im i)esainmtwerthe
von fl..'.(H),no. Hiervon wurden aber
nur Gegenstände im E'csammlbetta'e
von ?luu,iVoü rer:aitt.
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