Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 22, 1894, Image 3

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln, Neb.
CinrTuchZcrdrsSiZdrnö
tMMit, zch fcn Jrjn'.jsJim tarluiict s
i's. Ki jrntiifrj.
(,")0v:ftsn3.)
yi::a f-.'Jttco Kind, fegte er fi:mct
duiit, :i itv r.itt.t so iböfi tast ich
Dir naci fairen -i in. Ich sah Dich
iHiiulich icl i.i l.icr Iicr:i:i gehe, lintrU"
aber nicht, taß es das mutier Dauer
Berlin ;ct."
Mrut Herr, iii verbiete Ichncn, mich
ju tmtjt. Ich l uL'c einen rdiiti.iain.
der Ujüfit zeh,r i.bct tnil?leielen würd?,
weitn cr ta? tu i:r. llnö nun zum lcy
tcii Male, gehut Sie hinaus:-
'Jiicr.t Ltct wir Alicen ociratTjt
Ijobcu, mein kin V bclianlc onaf Jut
itcnbo, tent a taniiii z tluiit war,
Zeit ja stcuiiiiic:t. Vastcu 2k uns
doch ciit liTüi i-lüiibrni: ich iiitctcn'ire
mich jiii' Si: und lretde für eine flute
Mitgift pracit, renn 2k liciislihcu."
.Die Haltung tcr ofc zeigte teuilich
steinig, das; ihr tun fchoium :)i'ctetivcrlci
nicht kiutl'cuitiicu sei. Scheu ober
tialirrlcn siel, traußeu schritte.
Die alte Earnica hatte 'ihren 3(nftrci"i
auSjicjii'nt und war, f oluilb sie tc;t
tvrüic;: t:t ten Eviiiiimcrit tcr Tochter
tc-3 Haafcs i'crjchiiniidcu sah. zu icin
Zimmer ihrer Herrschaft geeilt und
hatte mit deinliise: ciuior Mali
gnes! Deiiuu DcUncs!" fcert ange
klopft. Gleich tciranf hatte Herr v. Aranda
int 'iiUiifrivj hc Thür' gcössuct, wich
reub I)i;iler imu feine 'EViualjliii i;:t
Mchllieide im: bcrcini custjclostcu Haar
sichtbar wurde.
Was igüt's ? 3 st Fetter anZgebto
cheu V" fragte tcr AatgueS erregt.
Die Aitc ii.tücric ihrer (rclrietcriu
etwas jtt, woraus diese, scheinbar ganz
entfett, zu il) t ci:i rtcmahl sagte: licr
incit , behauptet, sie habe soeben tir.cn
iÜiotr.t in das Zimmer Deiner Tochter
treten sehen!''
Das t-;i'j ijt verrückt, oder sie
liiat.'
DaS glattbe ich nicht, sie--"
Wie. 'iai wagst zu behaupten"
Wuhig, nein freund. Äcatriz ist
jung, tiiid unersahrcit, sie hat vielleicht
etwa) ss,"iz HartltlvscS zu thnit p,e
(glaubt, wenn sie Icnisliid imt tiefe Zeit
eine Zitstimiuc'.tliiiift in ihrem 2alon
ÖClUälJi'tC."
Jedenfalls will ich zunähst einmal
Kl'istcilcii, was überhaupt wahres an
der ganzen Sache ist. Folgt mir alle
Beide !" Daw.it nahm er einen beuch
ter mit brennender iierze und schritt
eilends den Gemachern seiner Tochter
zu ; DcloreS und tic alte lianitcii the
tett, wie er ihr.cn geheißen.
In tcr.t Amzciiblicf' aber, al-3 sie tic
Thtir teö Salons erreichten, ebnete sich
tiefe, und diraf Fernando stolperte über
tie Schwelle, als ob sein Austritt kein
Nauz freiwilliger sei, wahrend hinter
ihm Bernadetie erschien.
Was lK.t das zn bedeuten. Elender?"
herrschte der i'utrqncxS seinen Freund in
lictti.ificr Erregung an. Was haben
Sie hier zt fachen? Jeh fordere ciue
krklüruuz !"
Dvloreö legte beschwichtigend ihre
Hand aus feinen Arm. llm Gottcö
villen, (iiniito, mäßige Dich doch und
mache keinen 'nrut. Es ist ja Alles in
Ordnung, wenn der Graf Dich um die
Haud Deiner Toebter bittet, die er liebt."
eh möchte k lieber todt sehen. r.I-3
sie ihm .zur Iran aeben," stiesz der Mar
' aveö hervor und wollte noch fortfahren,
ulS Beruadctte :afch die Tlutr dcS Ea
lonS hinter sich zu machte und ihn mit
den Worten unterbrach
Bitte, sprechen Eie doch leise. Herr
Marktes. 2k werden sonst die oc;:no
rtta wec.cn !"
.,WaS machst tentt Dn hier?" sraic
Herr v. Aransa.
,'ch ivolitc nachichen, ob die etino
rtta sclwn sÄafen gegangen sei. fand ihr
S?l1szi:t'.u:cr aber bereits rcrfchlosfcu,"
:i i sie also rjar nicht mehr ge
sehen?"
,Aein, t;;tr diesen Herrn da."
Hast Dn ihm tic 'Thür geässuct?
,R:iu. cr ist herein gekommen, ohne
erst ntn CrlüubmS zu fragen. Dann
rjolltc cr t;;;r Artigkeiten sagen, worauf
,ch ihr. bedeutete, daz tazit htermcht der
iJVt Ct.
Ist taS mähr, waZ daS Viädchen
sagt ?, fragte tcr iarqueZ den irajeu
der eine ttägiikic Figur machte.
Ja, ja." stotterte er.. Ich hatte
ntic!) t;t der Thttr petrrt c:n t;cu:cr
techer; nt.v.t der yicdc werth.
,,?!! viel Länu um nichts," lzchte
Die schöne Doloreö gezwungen, nnd w'.t
können nnS beruhigt schlafen leen
jkomui, Ernilio !"
Die Mienen ihres Gatten heiterten
1 ia wieder ant. er uahtn die and
welche ihm San Aiguel bot, indem er
sagte: Äa, nichts für ungut, alter
Freund, vergessen wir dieses .vlißver-
flätidtit. Es Ist nur gut, dai; Bea'n
von tcr dummen Geschichte nichts gc
merkt hat, und sie darf' auch nie ctw.;
davon crianrctt, hcrt Ivu, Berns
tette?"
,,0N mir gewiß nicht," versicherte die
vse.
Sollte etwas über den Bctiall ver
lautbaren." fagte DolorcS mit einen
haßerfiilllen Blick auf daö Mödchen
so wissen wir wenigstens, an wen wir
uns zn halten haben, dcnit lur Oar
uieuS vertchwteacnhett bürge im."
Eine Minute darauf war der farnv
Flur wieder leer. Äernadettc aber balle
sich nicht ans il,rc Kammer oegcbcn, sott
dern den Schlüssel zn Beatriz' Salon
den der Graf rorltin stecken gelassen, ab
gezogen, das Zimmer von innen zttge
fchlofien uns sieh dann auf dem Sopha
threr Herrin zum Schlafen niedergelegt.
Aus ttne Weite war t e zu ihren
Schule gegenwärtig, obwohl sie sih
überzeugt biett, daß in dieser Beziehung
kaum noch etwas zu siirchten sei. und
sie konnte Bcatn; in der ,xrnhe recht-
zeilig irccken, damit diese nicht zu spät
zu der besprochenen Znsauimenknnft
mit BiScaroö käme.
Ein leichter Nebelschleier hüllte noch
die Landschaft ein. als der junge Maler
pünktlich um die verabredete Stunde sich
in den Park begab. N'och kämpfte die
Sonne gegen die aufsteigenden Dünste,
aber man sah bereits, daß ihre Strah
len bald siegreich durchbrechen würden.
Dieser Borgang in der Natur kam dem
Maler wie ein alückv.erbeiücndks Omen
vor : zs uiui tc e? auch uy.i gelingen, t:e
Gei ihica ;;i tü;n:n, tie ihm nuö i.ircr
,.c :c :,:.!, i:nt tie vi::iCr:"' bei
teeite zt tc:;::::c:t, c:c Miser Bctt't
gtinz Ititt kc::l Ldtett Madi en i:r.!i
rl:k-ezei!skaitd::i!
itii -ict baue er c::t achtnitteze
!er bei feiner Wanderung durch den
tcreiiJ c.ncccll. ii c.elang cj ihtu
Icul t, ihn wietcr tan" ;;if:i:f ::i tmb tie
Bracke zu errn iicn, tie ;u einer kieir.ca.
nmitieil t.r We''etj!ca e lauiitich cu-
gcleglen xV.' ii lzlnuberzuhrtk. st
glaubte der Erste zn sein, schon aber
,am tlim Beruadelte ven den Eilande
her entgegen nd tcldcle. daß !r: Ge
bielcrin iljit h te:;t rings von Gcbajch
umgebenen K'tc:J c; warte.
.vochktfpienden ycr;:ii-5 eilte er zu
ihr hin. und feiste innere Erregunz ivar
so arou, ta'g tr zuertt kein Weit hervor
z'.ilningen vermochte, als er ihr gegen-
überiiand. (aiitcnt unwidetiieblichen
iinpt.i!C folgend, t miete er seine Arme,
und im r.iHl.steit Augenblick ruhte tie
Geliebte an seinem Herzen, seine glisse
dnldend und erwidernd, te lachte
und weinte gleichzeitig bei seinen biebcS'
Worten, tic er ii,r nun znslüsterte, und
kS dauerte eine lange Weile, ehe sie ans
tiefem seligen Lcaufche wieder zum Bc
w'.ißtfein tcr harten Wirliichleit und
dcfjcu. was sie eigentlich hierher geführt,
gelangte.
baß ltnZ seht über ernste Dinge
reden, Geliel tcr," bat sie. cuf tie Bar.k
deutend, .aus ter sie vothin gcessen
batte, tei'.n tie r,cd trangt. Was
würde mau denken, tentt matt uns hier
bliiammeu lruie! Doch icl t liegt mir
nichts mehr daran, da ich weiß, das; Tn
mich iicl-jr. 'Jann, nuctcrbcle tas r.tcht
UK'nnatS," wehrte sie lächelnd ab, wäh
rend er ihre Hand an jetue Kippen zog,
sJudern veipiich mir lieber, daß Du
;c erste Bitte mir erfüllen willst, die ich
et Dich richte!"
Das schwöre ich Dir hiermit, theure
Vealri; !"
Vran gut, fo verlange ich von Dir,
da Dn unverzüglich abreisest!" sagte sie
mit tiefem Ernst.
Wie, ich soll abreifen?" fragte er
betroffen.
Dn mußt eS ja fühlen, lra? inick,
tiefe Bitte testet, aber es kann nicht an
ders fein. Du mußt unbedingt' noch
heute Bormittag abreisen. Wenn Du
noch einen Tag'tänger auf La Miranda
bleibst, so v'ird Dich dieser 'Mensch er
morden, wie er eS bereits gestern ver
sucht hat. Unser alter Forstwart hak
ganz deutlich gesehen, wie er auf Dich
angelegt und geschofscn hat, und von
ihm erfuhr eS Bcrnadettc. Er nnrb
sein Attentat wiederholen, vielleicht auf
andere Weife, und nicht chu ruhen, als
bis er sein Ziel erreicht hat. Du aber
sollst leben sür mich leben, und ich
werde nicht eher vknhe finden, als bis
ich Dich fern von hier weiß. In der
Stadt, in Barcelona, kaun er Dir
nichts anhaben, während liier draußen
einem sei verworfenen Menschen Mittel
und Wege gennjt dazn offen stehen."
Dn siehst Gespenster, mein theures
Mädchen," suchte BisearoS die Erregte
zu beruhigen, ich fürchte San Miguel
ganz und gar nicht und besitze Muth
und üraft genug, solch' ein giftiges Gc
würm zn zertreten. Unter keimn Um
ständen' aber konnte ich es über mich gc
winnen, Dich hier den i'achstdlrntgat
dieses Elenden preisgegeben zn wissen,
ohne"
Meinetwegen darsst Dn ganz ohnc
Sorge sein: Beruadctte und ich sind
verbündet, und uns lvird Niemand
etwas anhaben können, dessen sei ver
sichert." Dn weißt och gar nicht, welche
Plane Deine Stiefmutter und dieser
heruntergekommene Graf in Äczng auf
Dich hegen."
Doch, tas hat mir Vcruadeltc be
reits mitgetheilt, aber eö bedarf nur
cineö Wortes zu meinem Bater. r.m
diefer liusiüüigen Zdec ein Ziel zn
sehen. Oder bist Tu meiner etwa mich
jetzt noch nicht lzinreichend sicher?"
Ich bane fest ans Deine Treue, aber
ich weiß auch, daß San Miguel zu allen
Schlechtigkeiten fähig ist. Dn selbst
bast mich ja hierher deschieden. und unn
sollte tch Dich feige verlassen ?"
Es war in einem Augenblicke der
Entttiuthignng, als ich jene Aufforde
nnig an Dich richtete. Ich fühlte mich
so verlassen und konnte den Gedanken
nicht ertragen, Dich vielleicht niemals
ivicdcrsehen zu sollen. Da wagte ich
jenen kühnen Schritt und sandte Dir
tie Balllartc. Doch unn ist ja Alles
gut, und wir kann Niemand mehr etwas
anhaben. Laß mir jefct nur einige Zeit,
meinen Bater mit dem Gedanken ver
traut zu machen, daß ich Dir für immer
angehören will, und suche uns taun in
Barcelona auf. sobald ich Dir durch
Bernadctte Nachricht sende. Für jetzt
aber müssen wir scheiden, unbedingt, fo
schwer es mir auch fällt vergiß nicht, ,
daß ich Den: Wert habe k"
Wenn Dn darauf bestellst, so muß
ich es freilich halten, obwohl Deine Be
sorgnis mriiwtwcgcn das wiederhole
ich nochmals niet zu weit geht. Tann
muß ich aber sofort das Schloß verlas
sen und mich durch meinen Freund Lara
bei Deinem Bater entschuldigen lassen.
Er soll ihm mittheilen, daß mich eine
Depesche aus dem Ministerinn! der
schönen Künste sofort nach Madrid ge
rufen habe. Das klingt ja wahrfchem- i
lich genng, und Lara' wird das auch
entsprechend vorbringen, was mir per
sönlich nicht gul mögliäi wäre"
Eine halbe Ltnute später trat An
rclio in tas Schlafzimmer seines
Freundes Lara, der noch im Bette lag,
aber sich josort ermunterte, als der
Maler tbm zn berichten begann, was
er Alles seit ihrer gemeinsamen Abreise
von San Sebastian erlebt hatte. , j
Ein solcher Schuft!" knirfchteLara. !
cS ist ja kanüi zu glauben. Im Uedri
gen aber meine ich auch, daß Bcatriz
ganz taS Nichtige getroffen hat : ein
weiteres Znfammenwin liier mit dem
Grafen kann zu nichts Gutem führen.
WaS die Angelegenheit von vorgestern
Abend betrifft, fo werde ich mich ihm
als Ihren Bcrkretcr vorstellen, bin
aber wie schon gesagt fest überzeugt,
daß die Sache keine weiteren Folgen
haben wird. Ans alle Fälle können
Sie ja bis heute Mittag auf mich im
Gasthofe warten, bin ich bis dahin nicht
angelangt, dann mögen Sie beruhigt
abreisen. Ich selbst suche Sie bestimmt
nach höchstens acht Tagen in Bar
xclcnci in Ihrem Atelier ans. Ich muß
ecQ lehrn, wo ran zu croenen. unz ?
kann I !'!"! uc'.;c:.l t i rer 'ne ta teil '
N;: : t
mi.i: f;;:t r.:. !'.. 1t tia Arjnr.d, wie
t:;c.t i :: ;..:t.t ! etir:t:n; rtureleo
teilet, it:i: t.:: imU I'.:.u vu g.tn
..... ,.... '-
'' y i
Cv ;::: t; a::;geu-acht, daj! BtZczr.?? ,
tie Et. ;?st 2c Sebastian be j
Kt;tjc4 !Zt.te. die jeden Mergett um i:eu
liljr cm Sd:!tsf teoibeilan!, w.ilzicno
Lara es i.i,er::a!:m. seine ubenuirzle
Abteize yd trliarcn t ud zn ttusuin '.
tigen. tj tcr Marejuc? uä) feine Ge
uiahlr. geenwatliz noch nicht sichi'ear
waren. '
Der Borhani an B'atriz' Fcnsicr '
wntte auch wieder ,',ci..c:i, als der :
Maler tas Zchloß verlteg. Ein letzter !
Gruß- taun tollte ter Wagen von
tanuen. ter ihn nach San Sebastian
brachte. Don wartete er. wie rc.ab
redet war, in feinem Gasthc.se bis zum
Mittag, cbnc taß Laret jedoch erschien,
und benutzte hierauf den ersten ant
Nachmstta,!.' abgehenden Lug, um nach
Bareclie.let zn fahren.
7. iüapitcl.
Tie Hauptverkehrsader von Barcc
lenz, der wichtigsten Hafen . Handels
und Fabrils.adt Spaniens, ist die Pracht
volle Nambla, welche die Stadt von
Neuechi.ii nach S üdwcsten durcljfchuci
tet und teern iatalouifchen Pta: bis
zinit Hafen nicht. Ihre Mitte nimmt
eine Anee machtiger Platanen tut, cu
deren beiden Seiten tie Fahrwege sich
hinziehen. Vom frühe Morgen bis in
die spate Nacht herrscht aus dcr Nambla
ein höchst reger Berkehr, der in den letz
ten Monaten des Jahres J&'S eine
noch gesteigerte vebhastigkeit gewahren
ließ. Erstens zog die am lil. Mai von
der Königin Ehristiuc eröffnete Welt
ausstellung noch immer sehr viele Fremde
nach ter Hauptstadt von Katalonien,
und dann ließ sich auch innerhalb der ein
heimischen Bevölkerung selbst, nament
lich in deren unteren. Schichten, eine ge
voifsc unruhig: Bewegung wahrnehmen.
Durch die bunte Menge der Spazier
gnngcr in der Nambla ichritt an einem
prächtig sonnigen Novcmbcrmvrgcn
Peter mit sorschenden Bliesen, als ob
er nach einer bestimmten Person an?
spähc. dahin.
Seine ameradeu, die Harzscharrer
aus dem Walde von Arcachon, hätten
sicher Mühe gehabt, ihn in seiner jctzi-.
gen Kleidnng wieder zn erkennen. Er
trug nämlich statt der basischen Mütze
einen weichen ulzhnt, der ihn: ziemlich
nnbcgnem zu sein schien, und im Ucbri
gen einen Anzug, den er angenfcheinlich
in einem icleiderladcn fertig erstanden
hatte. Er saß ihm' schlecht einig,
allein Peter war und blieb ein statt
licher, schmucker Bursche, nach dem die
vielen Ztindermädcken in den Anlagen
sich bewundernd umschauten, wenn er
vorüberging.
Peter war seit drei Tagen in der
Stadt, obwohl ihm Bcrnadettc verbo
ten hatte, ihr zn folgen; er konnte es
schließlich aber nicht mehr aushallen.
Sie hatte ihm von La Miranda zwei
mal geschrieben und ihn ihrer Liebe und
Treue versichert. In dem letzten Briefe
wachte sie ihm zugleich die Mittheilung,
daß sie am nächsten Tage mit ihrer
Herrschaft nach Barcelona weisen werde,
hatte jedoch vergessen, ihre ncnc Adresse
beizufügen, vdr daö vielleicht auch ab
sichtlich unterlassen.
Peter hatte sich anfangs ruhig in
fein Schicksal ergeben, auf dem Laurenz
berge zu bleiben, und vürdc daö auch
wohl noch länger fertig gebracht haben,
wenn Bcrnadclt: ihm wenigstens rcgcl
mäßig geschrieben hätte. Plötzlich aber
blieben ihre Briefe anS; er ging Tag
ans Tag zur Post in Arcachon, bekam
aber immer rieder den Bescheid, daß
nichts für ihn da fei.'
Das machte ihn so unruhig, die Zehn
sucht nach der fernen Braut zehrte der
artig an ihm, daß es dem scharfen Angc
deS alten Eolan nicht entging. Tiefer
hatte daraufhin selbst den Sohn anfge
fordert, einmal nach Barcelona zn sah
reu und sich zu überzeugen, wie es fei
nein Mädchen gehe.
Ist dort Alles in Ordnung, so kehre
wieder hcint ; ziehst Du es aber vor.
eine Weile dort zn bleiben, so thue es.
An Geld soll es Dir nicht fehlen."
Damit hatte er dem überraschten Pe
tcr dreißig blinkende Lonisdor auf den
Tisch gezählt. Dieser weigerte sich
zuerst, das Geld anzunehmen, worüber
der Alte aber förmlich in Wuth gencth.
Für wen ist denn das. elende Gold
anders, als für Dich?" schrie cr. Dein
ist es, fowtc Altes, was ich noch habe.
Willst Dn es gleich nehmen ?"
Daraufhin hatte Peter tic Münzen
eingesteckt und dem Alten gut zugeredet,
der auch gleich wieder ruhig gi,vorden
war. Ein paar Freunde Peters hatten
eS gern übernommen, regelmäßig nach
dem Patriarchen auf dem -r'attrctizbcrge
zn sehen und ihn mit Allem zu versor
gen. was cr brauchte. Nachdem das
abgemacht war, hatte sich Peter nach
Arcachon begeben und dort ans die
Eisenbahn gefetzt. Aber an Ort und
Stelle angelangt, sollte er alsbald ge
wahr werden, daß cS gar nicht so leicht
sei, in einer Stadt von gegen dreihnn
derttanscnd Einwohnern ein Mädchen
anszusinden, wenn man nicht ivciß, wo
sie wohnt.
- Zufällig hatte Beruadctte einmal im
Gefpräch geäußert, das Hans ihrer
Herrschaft in Äarcelot-a liege, wie Scn
noriu, Bcatriz ihr gesagt habe, in tcr
Nähc dcS latalonifchcn Platzes, das war
Alles, was er wußte. Auf' den Gedan
ken, sieh ein Adreßbuch geben zn lassen
und tarin nachzuschlagen, wo ter Mar
qneö v. Aranda wohne, kam tiefer
Hinterwäldler" natürlich nicht. Noch
weniger siel cS ihm ein, sich um Aus
kauft an die Polizei zn wenden, vor
derer feit seinen jüngsten Erlebnissen
in Arcachon eine heilige Scheu besaß.
Er rechnete ans die Gunst des Zn
falls und hatte in einen Logirbanfe nie
deren NangeS, das in einer Seitenstraße
unfern dcs katalonifebeu Platzes lag,
eine Schlafstelle gemiethet. Auch der
Besitzer des Hanfes, den er gefragt,
hatte über die vornehmen Leute, die in
dem Biertel ivohntcn, nichts zn sagen
gewußt, und seitdem suchte Peter von
früh bis spät die Straßen tiefes Stadt
iheilcS ab, in ccr Hoffnung, feiner
Braut doch einmal zu begegnen. Schon
hatte fein Treiben die Aufmerksamkeit
der Polizisten des Btcrtcls erregt, die
ihm mißtrauisch: Blicke pijaitbtcu j ihn
orcr :o::i::k WCii c:-cr:r;i, er ?t:ant
fcduDij weiter, eeizt ''etdmiml !u.t
te:t . ..; i )-.u;n geiingi, Arr-ra.l cn
erlaiut, eNenene tcr, in Ba:;e;c::a z;
bleibe,!. ;::d e.tdttch mnsle th::: ;.r Ber
jiatcii. i:;'...:a; l.a.guett oder ter .-'usetU
ihm I.!:.an i: U: Weg t. ihren, tü jtt
oder i. -ic 'lixk:Ji lxu:::.
Ja ti.'er crw.iiiiii;g: c'inez er s.üh
von Hause weg und tehtie UdendZ rrx
tertri:';iii zurück. Al!a:aligcders.eltte
sich t cvf.lv das Heiutwe'i lei ihn, c:it,
und wenn nicht tt: tjc.Miniv.it riet) Ber
nadetie teil neck, mächtiger gewesen
wäre, ) hätte er sicher Nicht gezögert,
nach Areackon z-.'.riickznkehren. wo fein
alter Baker gench; fchoit mit Schmerzen
aus iniie Heimlchr wartete.
Am Morgen des tiuten Tages hatte
sich Peter, nachdem er eine Zeit tanz tu
ter Narnbla hin und her gewandelt
war. gerade aus einer Bank in tat An
lagen tes katalanischen Platzes nieder'
'gelastcit. als er ans einer Seitenstraße
ein Mädchen kommen sah, bet tenen
Anblick sein Herz rascher pochte. Sie
befaß ganz BernadctteS Figur und
Gang, aber sie war nicht gettcidct wie
; diese. Sie lrn.t nicht die Tracht der
Matche:, ihres Hcmalhlande?. fcndern
die einer Städtetin. hatte sogar einen
ganz inodcriien Hut ans dem copse und
einen Schleier vor dao Besicht gezogen.
! Peter bemerkte co recht wohl, das; sie
ili ii durch ihren Schleier anschnitte, und
als sie tireli ans ihn zukam, fpeang er
rasch auf. wie um zn fragen, was sie
von 'ihm begehre, cts cr plötzlich Äer
uadcticö wohlbetauute Siimme ver
nahm: So, Du Schlingel, muß ich
Dich hier abfassen?"
I Ja, bist Dn e? denn wirklich?"
Comite cr nur halblaut murmeln.
Freilich, thue unr nicht, als ob Dn
wich nicht kenntest."
Aber diese Kleider tut 3 der Hut ver
ändern Dich so, daß "
Ich trage sie auch nicht zu meinem
Vergnügen, besonders nicht den Hut;
es ist mir immer, als ob ich den Helm
eines Feiterwehrinanues auf dem stopfe
hätte, aber es geschieht meiner Sennorita
wegen. Ihr Bater wurde mich nicht
unter der Dienerschaft dulden, wenn ich
mich wie in La Teste tragen wollte, und
das arme Fräulein kann mich nicht ent
behren. Was willst Dn denn aber hier
in Barcelona ?"
Dich sehen und sprechen."
Das hatte ich Dir aber verboten ;
waren wir nicht übereilt gekommen, daß
Dtt daheim ruhig auf tncinc Heimkehr
wartcn fülltest?"
Ich hielt es nicht mehr aus. Wen
Du mir och geschrieben hättest!"
DaS habe ich ja zweimal von La
Miranda ans gethan, während ich hier
noch keine Zeit' dazu hatte. Es ist das
auch nur eine Ausrede von Dir: in
Wahrheit bist Du hierher gekommen,
um mich nSzuspionircn. Das sage ich
Dir abcr frei heraus: für einen Bräu
tigani, der kein Bmrancu zn mir hat,
danke ich. Dn magst jetzt unr nach dein
Lanrenzberge heimkehren, kannst aber
lange warten, bis ich komme."
Äbcr. Bcnmöcnc "
WaS soll's '? Beruadette braucht
keinen eifersüchtigen Mann, der da
glaubt, auf schritt und Tritt hinter ihr
her sein zn müssen. Heirathe doch ein
Mädchen anS Eazan oder ans Mcstras.
Ich werde schon einen braven Burschen
finden, der auch Bertianen zu mir
hat."
Aber Keinen, der Dich mehr lieb hat
wie ich," sagte Peter, die Lippen zusam
uienpresseud. Beruadette stutzte. Sie erkannte,
daß sie nicht zu weit gehen dürfe.
Woher haft Dn denn aber daöGcld
für die Ncife bclonimen ?" forschte sie,
den Ton ändernd.
Der Alte hat eS mir gegeben."
Der? Ei, der hat ja selbst keinen
Heller."
Ja. daS habe ich auch immer ge
dacht," lachte der Harzscharrer. aber er
hat irgendwo einen Strumpf tust Gold
stücken versicckl, von denen er mir drei
ßig gegeben hat. Der Üccst seines
ersparten Schatzes fei für uns, wenn wir
heirathen, hak cr gesagt."
Ilt es möglich ? Freilich hat er von
jeher geknausert und gespart, und es ist
ja deutbar, daß dieses Geld noch aus
jener Zeit stammt, da er Matrose war.
Immerhin wäre cS gescheidter gewesen,
Dn hättest nichts davon genommen,
wir hätten später die Summe besser ge
brauchen luniien, die Dich diese höchst
überflüssige Wetze kostet. Da Dn nun
einmal hier bist, so kannst Du anelrnioch
einige Tage bleiben und Dir die todt
ansehen. Vielleicht kehre ich dann mit
Dir zusammen heim, cS kann unter Unr
ständen eher kommen, als ich Ursprung
lich gedacht habe".
Mir wäre eS ant liebsten, wenn wir
gleich wieder svrtreistcn."
Nein, das geht nicht. Das Frein
lein hat mich nöthig, und wenn ich sie
verließe sie ist nämlich kraul, das Frau
lein." Seit wann?"
Sendern wir hier in der ladt find.
Und man Ivciß gar nicht, was ihr fehlt,
auch die Doktoren nicht."
Bicllcicht grämt sie sich, weil Herr
Biocaros soit ist."
Bcw..hrc, dcr ivchnt ja auch hier,
dort unten in der Eallc Fernando. Er
ist schon zweimal bei uns gewesen, aber
er hat freilich kantn mit ihr sprechen
können. Ihre Stiefmutter ist immer
da, weint er kommt sie ist ans tic
Totblcr eifersüchtig."
Sie hat aber doch ihren Mann,"
Nun. der Arme wird eS wohl nicht
lange mehr machen, er sieht jetzt schon
ganz siech und hinfällig ause Sie rech
uct nicht mit Unrecht darauf, daß cr sie
bald znr Wittwe machen wird, und
möchte dann gern Herrn BiscaroS hei
rathen." Der arme alte Herr !"
Ja, der alte Schwachling. Er
tanzt ganz nach ihrer Pfeife. Na, ich
kann ihm keine gnlcn Nalhfchläge geben,
ich bleibe ja auch nur. um zu verhüten,
daß inc,:t meinem Fräulein etwas BofeS
! anthue."
Wie, Dn hast tic Marques im Ver
dacht, daß sie etwas BvseS im Sinne
haben könnte?"
Ich kenne sie ganz genau und weiß,
1 wessen man sieh von ihr zu versehen hat.
1 Aber zinii Glück bin ich da und werde
ihr schon auf die Finger passen. Doch
uun wollen wir von unseren Angele
genhciicit reden. Wo bist Du denn ab
gestiegen ?"
. Er uaitulc kr die Straße ujio daS
'c l?!n n: : es vm
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tcll't n.ai
.1 w! .ist t.o
ya:::- urrtgene- rou 1 ictn, es liegt
tat in der Eat'.c cst..:ia nnd ist das
jchrne Gebaute 1:1:1 zw.t teckwci kett
und dem spitz.: Giebel."
.Tas tiul tem Gatten iaver r"
Ganz reck t, cm G'etrltu mit ciueni
Guter, i c Zimmer ter Sennoeitet
Bealitz liegen t.n zirtneu Stock, wenn
sie jetzt an'o Fenster taine. leinneil Du
sie zchen. Aber leider leinn die Arme
fch kaum von ihrem Sestcl erheben.
Daö .Vns hat !ie Niii.ii:;ci nenn, und
fccriliiit kam, st Dn mir fchteibcn. cdcch
nur im 'Noilfallc. Tie alle Eatmen
wäre in: Stande, ten Brief ;: erbreche
und zn unterschlagen - das 'st nämlich
die Bammel stau ter Guadigen. ein
widetwärliges alles We;b, tets aiif mich
inen besonderen vrcll bat. ES witd
befser fein, wenn ich Dir schreibe, sobald
kZ nöthig ist."
Und wann werden wir ui:S scheu?"
Ich werde jeden AtcO gegen sechs
Uhr, wetiit eo mir Itgeizd uioglith ist,
liiciiicr kommen. Dann speist die Herr
schafl oder befindet sich uowariS. ' Dn
magst mich immer aus dieser Bank er
warten. Doch nn lebe wohl, bis kieine
Abend! Dn bist mir doeb nib,t bose,
daß i,h Dich zuerst fo ubcl empfing V"
Ncin, nein, gewiß niehl! (''rollst
Tu mir aber auch nicht, daß ich gegen
unsere Abntachiuig hierher gcloiüin.-n
bin?'
Ei bewahre, und um Dir zn tc
weisen, daß wir wieder ausgesöhnt find,
erlaube ich Dir. mir einen Hu zn geben
c-3 ist ja acade kein Bekannter in ter
Nahe.-
Damit liielt sie ihm lachend ihre
frischen rothen Lippen hin, und Peter i
ließ fiel, natürlich nicht lange bitten, von (
der erhaltenen Enanbiiig Gebtanch zn ,
inachen. Er gab seiner Braut unter
freiem Himmel einen herzhaften cuß,
worauf sie ihren Schleier wieder vor
das Gesicht Zog und eilends in der
N'ichtiing nach der Eatle Eftrctla davor,
ging.
Bcrnadettc war jedoch im Irrthum
gewesen, wenn sie gemeint hatte, daß
kein Bekannter cö gesehen habe, wie
Peter ihr anen ttnß gal. Den Bor
gang hatte ein eleganter Herr bemerkt,
der in temselben Augenblicke von tert
etitgegcngcsctzken Seite her über den'
Platz schritt. Graf Fcrnat.do v, San
Mignel besaß sehr scharfe Augen und
hatte die Zofe, die ihm ans Sch,oß La
Miranda einen so üblen Streich gc
spielt, feilder auch in ihrer städtischen
Tracht mehrmals wieder gesehen. Er
erkannte sie daher sofort und war froh,
daß der Zufall ihm jetzt ein Mitlei in
die Hand gab, sich a,i ihr rächen zu.
können. Es war ja klar, daß der Mar
ques v. Aranda sie sofort ihres Dien
ftes entlassen würde, wenn man ihm
mittheilte, taS ammerrnädchen und
W Bertraute seiner Tochter habe sich
am hellen Tage ans einem öffentlichen
Platze küssen lassen. Damit geschah
auch dcr Marqncsa ciit großer bV fallen,
die dicfcs Mädchen nicht ausstehen
konnte, bisher bei ihrem Gemahl auch
nicht durchznsctzcn vermocht hatte, dazz
sie sortgeschiet wurde.
ES war aber jedenfalls gut, zn vif
seit, wer denn jener begünstigte Verehrer
der Zofe sei, und der Graf näherte sich
deswegen dem ihr noch immer nach
schauenden Burschen mit den Worten:
Sie find aber ein Glückepilz, daß sich
das hübscheste Mädchen von ganz Aica
choii von Ihnen küssen läßt !"
Woher kennen Sie denn Bcnia
bette?" fragte Peter argwöhnisch, dem
Fremden einen nichts weniger als freund
Itchett Blick zuwerfend.
Ich bin mit dem Marques v.
Aranda befreundet und habe die uicd
lichc iclcinc oft genng auf Schloß La
Miranda bewundert. Sie find virk.ich
zu beneiden."
Da ist nichts zn bewundern, Herr,"
fagte der Bursche grob, während sein
Gesicht sich duukeiroll) färbte. B.'rua
bette ist ciit ehrbares Mädchen, und
wciia sie mir vorhin einen .ütijj gegeben
hat, so geschah das, weil ich ihr Bränti
gant Lutt Peter Eolan ans Ateachon
und weil wir uns lange nicht mehr
gesehen hatten. So, nun wizsen Sie's !"
Damit dichte cr sich nm und ging wci
ter. Der Graf San Miguel schritt jetzt
ebenfalls auf das vom Marques v.
Aranda bewohnte Haus zu. Er war
seither bemüht gewesen, jene peinliche
Szcnc vor Bcatriz' Zimmer dnrch ver
doppelte Liebenswüroigkcil vergessen zu
inachen, und der Marques war ihm bc
reitwillig entgegengckoinuicn. San Mi
guel hatte sich ihm auch ulö Jeselljchaf
ter ganz uncntbchilich zn machen ge
wußt, trotz alledcm aber war der Mar
ques weit entfernt davon, ihn zugleich
für einen annehmbaren Schiviegcrzohn
zn hallen. Außerdem haue jener eine
Abend auf Schloß Miranda genügt,
um den Grafen, der ein geübter Mcn
schctilcnncr und Beobachter war, ahnen
zn lassen, daß zwischen Bcatriz und
BiscaroS gchcimc Beziehungen befiän
den, Auch die Marqncsa hatte ihm un
zweideutige Beweise dafür gegeben, daß
sie sich in diesen ihm fo bitter verhaßten
Menichen vergassl habe, und cö mußte
nicht schwer fallen, ihren ganzen Haß
ans ihn zn lenken, sobald sie erinhr. da,;
der Maler iqrc Stieftochter liebe, von
der stolzen Donna aber nichts wissen
wolle. Das war das beste und sicherste
Mittel, diesen Nebenbuhler, ten'ihm ein
tückischer Zufall in ten Weg geführt
hatte, zu beseitigen ; List gebt a immer
über Gewalt, und einen Iagdnnsall"
konnte man hier in der Siadt unmöglich
herbeiführen.
Biseaios war inzwischen in Ba?ec
lona angelangt und hatte feine Wvh
uung, die seit Wochen leer gestanden,
wieder bezogen. Bald war auch Herr
v. Lara eingetroffen und hatte r.icl.t ver
absäumt, seinen jungen Freund alebald
aufzusuchen.
Beide hatten bei ter Familie v.
Aranda zusammen Bestich gemacht, wo
bei Anrelio jedoch nicht entgangen war,
daß der Marques sieh ihm gegennb'er
viel weniger freundlich gezeigt h.ttle. als
früher, was er uia t rn:t lltt.ccht auf
hämische Einflüsterungen San .ch ignels
.uiriirfuchrtc. Er halte taun jeincn Bc-
astbauZ und in
ganz tu ter
ii" ') c ,c:;t wtede:.,?:k t:::d etrenn;
ilC ifUitm.::-. . ....
..... I .... , r , ' ! .- ' t
" ;;. .. : , , .
i.lg- ulul - ' '" '- . " ... .
wie
.tt:;:iu"c Sltntrti'.'.. war da.' er te '..:
zehr ;:::M.;c, er leoine !..: a :i r.::-:
n;tn::ii:;i,iat la,fen. Ter l.euc.i Bc.
iv.ic::e ha::e tr f. tue Adreie lm.j.:a)
lin'cihei.l und 1 oute turai int::
wene:.-' Nach', .bte.i zu eruettttn.
Auch Gr.j öcrninoo aigwchuie, ta
ter Maler dntch Bermiltelnnz de'
Mädchens einen geh.etw.en Verkehr mit
Frankem r. AeandZ unterhatte, und
freute sich daher teprell. tie Zoze jetzt
endlich beseiti'cn ;n tonnen.
Durch ciucn Zujalt war bereit? von
ihr tie iifttc. als er in das Zimmer des
Marques lral. dcen er jeden Tag 01,
paar Slnndcit lang Geieitseuast :n le:
sie:, pflegte. Anch tie slunic cloied
w.-.r ,:er.-e I c, ,!,!!!, der den tü'ii'.lrtten-
ten inn tc:t Wollen empfing: , Sw
kommen gerade znr rechtet Zeit, mei n
ueber ,'ernando, um mir grast meine
Fran beistebni zu tonnen. Siettingl
wieder einmal in ntt.ii, diee Bent.it. .tc
zottznfchicken, und ich sträube -mich da
gegen, '.seil meine To.'.tcr so je,!' an
dein Mädclien hängt."
Du kannst sicher sein, daß sie einet, '
durchaus t,be:t Einfluß auf BcatrU
hat," eerfichrrtc Deines.
Meine lothter ist eine viel zn vot'
uchnte Natur, um stn von einer Die
nert b.ciufliissen .! laiicn. d .von bin
iiii iesi iiberv.'iigt. Aber jic isr gerade
in der letzten Zeit fifenbar lebend, une
ich nioiiila ihr destuegen jede Erregung
fernhalten."
Ja. ja. Dtt bist viel zu gut und
nachjichug und läßt sie !,:,. was sie
will. DaS ist ja die verlehite Welt."
Ich habe mich noch niemals über
Beatriz zn beiiagen gehabt. Sie ist
nur Ziels eine gehorsame gute Iraner
gewkfen und würde sich leinen Augen
blick weigern, wettn ich i'.tr ten Befehl
ertheilte, die Zvse sonziischicken. Aber
ihr Befindet macht mir neuerdings in
der That ernste Sorgen, und teswegeu
halte ich den Moment für nicht geeignet,
um jene Sache znr Entscheidung zn
bringen. Außerdem womit soll ieli es
begrünten ? Dtt hast ' ich in At eaehon
über das Mädchen bcttagt, daß cs fiel,
zn oft mit feinem Liebhaber außerhalb
des Hanfes herumtreibe, aber hier in
der Statt hat sie zieh doch nicht da
Mindeste zn Schulden kommen lassen.
Sie verläßt die Wohnung ja fast nie
mals," Gerade bin ich ihr auf dem kataloni
sehen Platze begegnet," fagte San Mi
gticl lachend.
Nun, da wird Beatriz sie mit
irgend einem Auftrage zortgeschiett ha
be,." Große Eile hatte sie offenbar nicht,
tentt sie var in sehr etsriger Unterhal
tung mit einem jungen Menschen, von
dem sie sich ans vzfener Straz.e küssen
ließ. Als sie mich sah, machte sie natnr
lith, daß sie schleunigst weilerkam."
Solltet Sie sich nicht gciäuscht
haben ?"
Unmöglich, ich befand mich ja ganz
in der Nähe. Um sicher zn gehen, habe
ich auch noch den jungen Menschen ans
gesragl : es ist ihr vicbhabcr ans Area
chvn. dcr ihr hicrher nachgekommen ist."
Nnn, was habe ich Dir immer gc.
sagt ?" rief Dulorcs. Siehst 4Jii nnn
ein, daß cö ciit ganz verworfcncs Ge
schöpf ist, das Dtt tut Deine Tochter
duldest?"
DaS ist allerdings zu stark," mußte
dcr Marques zugeben, und überfchrei
tet allc Grenzen. Ich hätte das ninr
incrinchr von diesem Mädchen gedacht."
Willst Dn unn noch immer zögern,
sie sortzuscliicken ?"
Nein, nein, Beatriz muß sieb darin
fügen und wird es auch, wenn ich ihr
die G.ründe darlege. Es wird jedoch
am zweckmäßigsten fein, sie gleich einer
vollzogenen Thatsache gegenüber zu stel
len, liiib dafür ist eS heute bereits zn
spät. Laß daS Mädchen monn früh
zu mir bescheiden, so lange Bca.tiz noch
schielst. Sie soll dann gleich ans dem
Hanfe, ohne daß fie vorher noch einmal
zn meiner Tochter Zutritt erhält, der
ich selbst nachher von dem Geschehenen
Mittheilung machen inerte. Hier sind
zwei Briefe, Francisco, tic znr Post ge
bracht werden müssen," sagte er, sich
nnkerbreciiend, zn dem eben eintretenden
Kammerdiener, der seinem Gebieter die
eingetrvszcnen Morgettzeitungen über
reichte, nnd dann fuhr er kopfschüttelnd
fort: Es geht ja nicht anders, ich sehe
es ein, aber ich hätte das Beatriz gerade
jetzt gern erspart."
Wassehtt ihr denn eigentlich?"
forschte an Mignel theilnehmend.
Wir wissen es nicht, und die Aerzte
scheinen ebenso wenig taratts l'litg wer
den zu können. Sie hat immer eine
ganz gute Gesundheit gehabt, und nn,
fer Aufenthalt in Arcachon schicn ihr
ganz besonders wohlgethan ztt haben.
Nachdem wir aber zwei Tage hier in
der Stadt waren, fing sie an, über
Magen- und ttopsschmerzen, sowie über
Schlaslosigleit zn Hagen. Seitdem ist
sie mager geworden nnd hat sich na
mcntlich in den letzten Tagen so verän
den, daß es .mich wirklich ernstlich bc
unrnhigic. Gestern hat unser Hans
arzt noch zwei feiner nahmhaztesten
ilollczen zu einer Berathung zugezogen,
deren Ergebniß war, daß die Herteu
einen allgemeinen Schwächezitstand in
Folge von Bleichsucht tiagnostizirt
haben, ic sehen eben die Wirkungen,
ohne die Ursache zn kennen. Tie haben
die größte Niihc, sowie allerlei stärkende
Tränke 'verordnet, aber es geht dem
feinde Nicht befscr. Ich bin wirklich
ernstlich besorgt."
Ich nicht, mein lieber Emilio." cr
klärte DoloreS. Daö ttind ist blut
arm, bleichsüchtig, wie so viele junge
Mädchen ihrcS Alters., Ich würde sie
an Deiner Stelle recht bald zu verhei
ratben suchen."
Das ist leicht gesagt."
Und noch leichter auszuführen, bettn
an Bewcrbcnt fehlt cs Bcatriz v.
Aranda gewiß nicht. Du wirft höch
stens die Onal dcr Wahl haben, wenn
Du nicht Deiner Tochter selbst diese
Wahl überlasscn willst," .
(Fortsetzung folgt.)
Der arktische Walfisch
wandert niemals nach südlicher liegenden
Zenini ans.
GRöGEHYaidBAKERY
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öffentliche und pritut-Sauten..
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. IWirfiuittt 10. und Bi ir., kinizln. WtS.
ERNST KOPPE7?
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1000 Acker, in Chchknnc to., unter
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W Acker, 3 Metten von hier, -jspvo.
Um il, IlagcnGicI
21 O (.ICO. i'"trpln. Net,
FPOn GlT'TTVr1
lbw. öiitlrb,
ZeiN- u. Vier-
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Fciuc Wcinc und LiGcure
stets vorräthig.
IST iuenser-Ks(s; 7Z er
wird hier verabreicht,
210! O 2t ' Lincoln, Ncö.
Älglz g-trc" over (s-llchre
Psrtico"
seLicn sich sofort an Iehn Sbastia,!.
(M. T. A. (F. R. I. & P. N. N.. Ehi
eng, wenden. Ii, Eis. in zncimarkki,
per Packet. ZZürk wertet Ihr ponr,
frei zehn Pockclc eihallen. "'I'l W'v
stern Trail" wild viertel saht lich durch
kie Neck. Island Paeisie Eisenbahn ver
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