Nur ein Fehltritt. I'cn a I fc o i K a n o ro ä. Wie war c8 doch nur gekommen? Ein Streit? Nun, wie viele vtt e nicht schon g'gkdeo. seit der Zeit fit zusammen ndunvez lur reven oca c3 fingen. Ach, da, war c ( auch nicht, nein, da schmerzliche Erkennen be Irrthum ihr Verbindung. Jetzt war fit von ihm gegangen. Er ging auf und nieder in dem elegan Un Zimmer, stand dann fiill vor ihrem Bild, welche aus kW ötagnt xlaciit ar. Er nahm kl in di Har.d. ietrach et e aufmerksam, während sein Gesicht immer finsterer wurdk. Ihre Augen, ihr, Stirn mit dem wirren Gelock, der süße Mund und da eiche Kinn eS wallte heiß in ihm auf. l?r ging mit dtm Bild in der Hand einigt Schrill weg von der Etagere und seht fich in kinen Sessel. ' Da Thor der Vergangenheit that sich auf, er gedachte der dahingeschwundenen Zeit, al spielender Kuade in dem Hause seiner geliebten Eltern, dann der Seil de Studium, wi oft tr mit seinen Gc liessen in heilerem Jugendübermuth s manchen Streich gespielt, so manche Glc geleert. Aber AlleZ verschwend in seiner Erinnerung wie im Nebel und alö ein leuchtende strahlende Licht stand die heißgclieble Gestalt vor seinen geistigen Hagen, sie. sür die r Alle hätte thun können. Fast zürnte er dem Geschick, da mit so oerschenrerischkr Güte ihm Alle in den Schooß gelegt, um da iirhtn kör ikn so leickt u nest alten. So ganz ohnt Kampf! Keine Sorge! Seine lieben alten Eltern hatten in ihrem Leben so viel sür ihn gethan, und al nach einem langen Leben sich ihre Augen schloffen, stand er da al reicher Mann. Mit zitternder Wehmuth gedachte er dann der Zeit seine Werben um sie, o der seligen Stunden. Aber e ist ja nicht Bleibende aus der Welt. So ging auch diese schcne Zeit dahin. Dann hatte er diese kleine Nest ein. gerichtet, hier, weit genug von dem den trum der Stadt, daß der Lärm nur sun mend ihr Ohr erreichte, und doch nahe genug, um schnell die Abwechslungen und Vergnügungen genießen zu können, welche in Großstadt zu bieten im Stande ist. Mit welche Liebe hatte er sie dann um-, qeben, die Gewährung ihrer Launen und Wünsche waren sür ihn kleine Feste. Er stand auf warf da Bild achtlos bei Seite und ging ruhelo auf und nieder. Warum, warum nur? Leise kroch e in ihm herauf, eine wilde Wuth. Vernlch. turg, Haß und Verachtung Doch er ward ruhiger. Da Bemußt, sein de Sichbeherrfchen ersaßle ihn. Aber die Leere, die angährende Leere, die Langeweile, dazu die Gewohnheit. E tob t ja noch Alle zu ertragen, wenn nur dies Stille nicht wäre, zwei Tage ist sie schon fort, und noch hört er ihr Lachen, ihr melodiöse, klangreiche Lachen. Allmählich bricht die Dämmerung her, ein. Er klingelt um Licht. Still und schweigend bringt der alte nwifeUnfifl, Diener die Lamve und harrt etwaiger weiterer Befehle, doch ein Wink verabschiedet ihn. tn lckmerilicie Gedanken verloren. starrt er, vor seinem Schreibsekretär fitzend, auf ein Buch, welche aufgcschla, am vor ihm liegt. Zu verschiedenen Zeilen hatte er in diese Buch seine Freu den und Leiden, seine Eindrücke und Ern pfindungen niedergeschrieben. Nackdem er einige eng beschriebene Blätter umgeschlagen, bleibt sein Auge haften und er lieft: Heute habe ich sie lcver geieven, eganr, mit großer Sicherheit und doch so süß und beaebrenSwertb : wie hebt da eng anschließend Kleid die Plastik ihrer For ' v tf . st men. ine xunnierrn. Von ihrer Schönheit usd Anmuth ent tückt. babe ick nur noch da eine Serien aen. fie besitzen xu dürfen. Dann rinine Blätter weiter: Sei ruhig, mein Herz. Sie ist dein. O scbwindelnder Gedanke. kaum zu soffen. Ich weiß nicht, wie ich e diesem lieben Freund anvertrauen soll. Das kalte Panier. Und in meiner Rru die beike. innigk Liebe. Er klappte tcS Buch zu und seine Augen scheelsten traumverloren in Ute Weite. Ja dem kleinen engen Ankleideraum dc großen, imposanten Zirkus m . sitzt ine Dame, eine Reitkünstleriu von großer Schönheit. Gleich nach der Pause kommt ihre Nummer an die Reihe, und noch einmal rukt ibr Auae aus ibrer Gestalt und steht dann in dem ihr gegenüber an der Wand höngenden Spiegel yr anmuiovoues Bild. Rar noch wenige Minuten, und eS wild die Musik ertönen und auf dreffir tem Roh werden ihre kunstvollen Voltigen da den Zirkus bis auf den letzten Platz füllende Pudlikum unteryaiien. Sie ist beule nicht recht in Stimmung. Sonst Abends, wsnn sie den ZirkuSraum betrat, das summen des Pudlilums iy Dur erreicbte. der unvesimrbare Zirkus eruch ihre Nerven erregte, war e über sie gekommen mtt treivenorr maqu !e unbezwingbare Luft. Da sühlte fit fich al echte Künstlerin. In ihrrn Adern ein Prickeln, ein An, spornen zu immer kühnerem Wagen. Heute nicht. Warum nur? Ein Seufzer entrang sich ihren Lippen. Sie gedachte de heutigen Nachmittag?, wo fie, in einem offenen Miethswagen sitzend, einen Mann gesehen, der ihrem alten Vater so ähnlich sah. Seit diesem Augenblick kann fie die Gedanken nicht loö runden. Sie hat alle versucht, diese lästiges--Quäler zu verscheuchen, aber umsonst. Ein alte Hau, von Exheu umrankt ihr Vaterhaus idre gute Mutter, ihr aller V!er, ihre Geschürfter. Und sie, der verzogene und verh!:schelte Lieb ling Aller. Ihre Wildheit, da lustige Tummeln in Wald und Feld. Dann die Vorliebe sür ihren Pono. Wie schnell hatte sie da Reiten er lernt! Ach, diese srenndlichen Bilder ver schwinden. Die Thränen ihrer Mutter, der vorwursSoolle Blick ihre Vater bohren fich in ihr Gedächtniß und fie ge denkt jener Stunde, da fie sich vorgenom men, ihr Vaterhaus zu verlaffen und in den Zirku einzutreten. Der unbezähmbare Drang hatte ge, siegt, hatte sie sich hmmegsetzen lassen über alle Vorurthetle. über alle Ermah nungen und Vorwürfe. In nachtschweigender Stille hatte sie sich geflüchiet, von der Stätte, wo ihre Wiege gestanden, liebende Herzen sie ge hegt und gepflegt. Hinter ihr die Thrä nen ihrer Mutter, der stumme Schmerz ihre Vater. Aber die Alle ist e nicht, wa sie bewegt. DaS ist ja längst vergangen, Jahre sind verschwunden seit jenen Stunden Ihr erwählter Beruf hat sie Triumphe kosten lassen, an denen sie sich berauscht hat. Sie liebt ihre Kunst über Alle! Ueber Alle? Ein Männerqesicht bohrt sich mit xho toaraxhifcher Schärfe in ihr Gedächtniß Wie oft hat sie sich selig an seine breit Brust geschmiezt. Dann machte sie der geliebte Mann zu seinem Weib. Das traute eim, welches er ihr de reitete, und t ie fürsorgliche Liebe, di er ihr fle! bewiesen, und die fte ihm so schnöde mit Undank gelohnt. In der ersten Zeit ar e la gegangen, Aber dann kam die Sehnsucht nach dem geliebten Zirku. und so hat ne ihn denn verlanen können, um zurückzukehren zu Tand und Flitter. Da schöne Weid richtete stch aus; weg geweht sind die Erinnerungen. ES ist Zeit. Echon hört fie die Glocke ertönen, welche ihr daS Zeichen giebt: HmauS in die Manege! Um sich zu zerstreuen, war er hierher gekommen, hatte em Logenbtllct gcnom, men. Gelangweilt sah er in dcn Zirku. WaS gingen ihn die geschminkten Ge sichte? der ZirkuSdamen an. Er dachte ja doch nur an die Eine, der dieser Flitter und unechte Glanz mehr gegolten, aiS seine treue Liebe. Ein bitteres Gefühl bemächtigte sich seiner. Lange hatte er den Zirku ge mieden. Heute wollte er sie sehen; daS Weib, welches feine ganze Welt auSgt macht, dem er feine heiße innige Liebe ge schenkt und da trotzdem von ihm gezan gen, um an dieskm Ort ihren Körper in den Dienst der schauluftigen Menge zu stellen und die er trotz allcdem nicht vergessen konnte. Jetzt war der Augenblick gekommen. Die Gardine rauschte auseinander. Die Stallmeister bildeten Spalier. Herein in die Manege trabte ein eleganter feu rign Schimmtl. Dann kam dik Reitkünftlerin an dtr Hand tinkS Stallmeisters. Die Mustk spielte, und nun reichte der Stallmeister seine Hand, auf dir dtk Parforce-Reiterin ihren kleinen Fuß setzte, ein Ruck und sie saß aus de Pferde. Die ersten gewöhnlichen Vorführun gen gaben dem Publikum keine Veran lasiung zu dkssndcrem Beifall. Erst als das Zaumzeug gelockert und das edle Roß, befreit von dem fesselnden Zmang, in sausendem Galopp die Manege durch raste und die kühne Reiterin, ans dem Pferde stehend, die gemfgtefle Sprünge machte, brach da? Publikum in tosende Blifall aut. Ja einer kurzen Pause machte ein bunt bemalter Clown in ei nem unglaublichen Kostüme seine kurz eiligen Späße. Die Künstlerin ließ, von der gehabten Anstrengung hoch auf? athmend, ihre Blicke über den Zuschauer räum schweifen. Da, in der öoze, ihr gerade gegenüber, das bleiche Männerantlitz mit den dunkle Augen. Wie magnetisch angezogen, blickte sie dorihin ihr Mann. O unbegreifliches Herz. WaS ist ihr jetzt d,r Zirkus und ihre Kunst? Noch einmal in seinen Armen zu ruhen, an seinem Herzen. Sie meint seine Stimme zu hören, wie oft er Worte der Liebe zu ihr gesprochen. Sein weiter fragender Blick dünkt ihr wie eine schmerzliche Anklage: Weshalb hast Du mich erlassen? Der Clown hat feine Späße beendet. Laute Gelächter und Händeklatschen schlägt an ihr Ohr. Jetzt gilt e. Der schwierigste Theil ihrer Nummer steht ihr beoor. Man hat in die Manege ein kleines Sprungbrett gestellt, der Zufall will es, gerade vor ihm, sür den in ihrem Herzen die Liebe kämpft mit dem Enthusiasmus für ihre Kunst. Jetzt steht fie in der Mitte der Ma, nege, gerade vor diesem Brett, um wenn da Pserd in seinem Galopp hinter dem selben vorbeikommt, mit einem kühnen Satz auf den Rücken de Rosse zu springen. Sie weiß e, sit muß ihre ganze Kraft und kühle Ruhe bewahren, denn ein un glücklicher Fehltritt kann ihr vielleicht daS Leben kosten. Drei Mal macht fie diesen Sprung. Zum zweiten Mal schon ist er ihr ge glückt. Jetzt nur noch einmal. Da Publikum applaudirt lebhaft. Da sieht sie ein Augenpaar angftooll auf sich gerichtet. Wie mit süßem Schauer lieht e durch ihren Körper. Dlek Blicke sprechen Liebe au, namea lose Liebe. Sie fetzt an zum Sprung. Schon ist sie auf dem Rücken de Pferde, da. wa, ist da,? Tie suhlt ihre Elagizi. tät wanken, instinkti, greist st ach den Halskaarkn de Pferde, fie kann fich nicht halten, fällt und dumpf schlägt ihr ?ps aus die niedrige Brüstung, welche den Zuschauerraum von der Manege trennt. Da Pferd jagt noch eine Strecke weiter, bi e von einem stalloedienten gehauen wird. Ehe noch in die Stallmeister Be wegnng kommt, der gestürzten Künst lerin, welche mit bleichem Gesicht de wußtlo daliegt, zu helfen, stürmt ein Zuschauer herbei, nimmt die Reiterin be hutsam und zart in seine Arme und spricht zu den entsetzt Herbeieilenden: Wagee Keiner, fle zu berühren, diese Unglückliche ist mein Weib!' Sodann legte man sie aus ein Tosa ta dem Zimmer de Direktor. Unter den Herbeigeeilt war auch ein Arzt, welcher die Wunde untersuchte. Eine sehr stark Gehirnerschütterung, dazu in tief Wund am Hinter koxs. te grögle Schonung und Vorsicht anempfehlend, lcgk er den Verband an und versucht, die noch immer Bewußtlose in' Leben zu; rückzurufen. Endlich schlägt sie die Augen ans, groß und wett ist ihr Blick und bleibt dann haften auf dem vor ihr in die Kniee hingesunkenen Gatten. Milder Sonnenschein stiehlt fich durch die Spalten der Vorhänge und malt leuch tevde Slreisen auf die Bettdecke, welche die Glieder eine schönen marmorbleichen Weibe verhüllt. Sie ist wieder zu ause. Er sitzt vor ihrem Lager und starrt schmerzbewegt auf sein Liebste in der Welt. Sie schlägt die Augen auf und ein matter Blick fällt aus den Mann, der ihre Rechte ergriffe und sie sanft an seine Lippen drückt. Er weiß e, es wird nicht lange mehr dauern, dann ist t vorbei, Man wird sein Glück, seine Welt hinaustrage, dorihin, wo die Bäume rauschen über kleinen Hügeln und Kreuzen. Die Schatten des Tode kommen schon allmählich heraus und kurz vor dem Ad schloß ihre Leben hat da grausame Geschick nach langen irren gitberPyan tasieen ihr einen Lichtblick geschenkt. .Mein geliebter Mann, ich weiß, ich muß sterben, und möcht doch so gern noch etwa? leben. Er will mir etwas Tröstende sagen, aber der Schmerz, der übermächtige Schmerz macht ihn verstummen. Dann schließen sich ihre Augen und fie schlummert. Er endete keinen Blick von ihr und hält ihre Hand in der seinen. Jetzt erhebt fte sich. Die Augen weit ausaerissen und in die weite Ferne star. rend, dringen unverständliche Laute über ihre Lippen. Dann schnalzt sie mit der Zunge und ruft .Hoppla, Hoppla", ein Duichschauern de ganzen Körper, ein starker Athemzug, ein Ruck da Leben war entflohen. Run ist sie begraben. Soeben ist er zurückgekehrt in sein HauS. Im Zimmer, wo fie aufgebahrt ge- wejen, liegen noch die Abfälle von Krän, zen und Blumen. Jetzt kommt er erst recht zur völligen Erkenntniß (ctnc3 großen Verlustes. Dann geht er in fein Zimmer. I einen Sessel vor seinem Schreib sekretär läßt er fich mechanisch fallen, nimmt ihr Bild in feine Hand und, während seine Augen auf ihren Zügen ruhen, auf ihren Augen und dem süßen Mund, dcn er so oft geküßt, da löst fich der starre apathische Schmerz und warme Thränen suhlt er aus seinen Wangen. ein Gmidrathösitzug. Da .Leipz. Tageblatt' erzählt äuS einem ächftchen'Dor e: Im Gastyo hatten sich eine Abend die Gemeinde. rathSmitalicder zur Sitzung versammelt, und in der allgemeinen Vertiefung in die Berathung über des Dorfe Wohl und Wehe hatte man anfänglich gar nicht brachtet, daß auch der nächtliche wohl bestallte Hüter de Dorfes, Gottlieb Tugendsam Frühaus, fich in dem Be rathungSzimmer emzefunden, die Zeichen seiner Würde, den schweren Spieß und die unförmige Laterne, in eine Ecke ge stellt halte und nun. die Pfeife im Munde, mit großer Behaglichkeit und noch größerem Wissenödurfte den weisen Reden der löblichen Dorfbeherrscher lauschte. Endlich konnte sich ein dicker, runder Herr (von dem die Sage ging, daß er in seiner bald 20jährigen Praxis als Gemeinderathsmitglitd noch kein Wort weiter als .Ja' und .Nee' bei den Sitzungen von sich gegeben) nicht mehr halten und mit großer Entrüstung in der Stimme frug er mitten in der Berathung über einen wichtigen Gigeni stand: Na, Goovlieb, was willst Du denn hier, wer paßt denn da uff, wenn se draußen stehlen?' Und während och die anderen Räthe in wortlosem Staunen die unvermuthtte .Jungfernrede' ihres Collegen auf fich wirken lassen, ant wortete schon .Goodlieb', während er die Pfeife sorglich aus einem Mund winket in den anderen schob, mit be wundern werther Seelenruhe: , Na, wer soll denn stehlen? M e r sein ja Alle hie!' Zum letzt malt. Sie liebten stch mit der ganzen Gluth zweier Herzen, die füreinander entbrannt waren vom ersten Augenblick an, da fle stch im erwachenden Frühling begegneten. Nun war der .wunderschöne Monat Mai' gekommen, und nach langen bangen ZieUeln tr,?t Adol'r vor AmandaZ El lern, um von ihnen die Hand der Heiz geliebten zu eibllte. Mit einem Hirn mel voll Hoffnungen in der selizcn Brust war er gekommen aber da alte Lied vom Scheiden und Meiden ist noch nicht auSgesuiizen vor dem nüchternen Blick der strengen Eltern zerstoben all' die chöoen Träume und ttr ent chievenei .Rein' blieb da letzte Wort. Berge, den warf fich Amanda unter ftlömenden Thränen dem Vater zu Füßen verge den schwur Adolar. sich da Leben zu nehmen, da ohne Amanda Besitz sür ihn keinen Werth mehr habe die Ellern blieben unerbittlich! Arme, Mädchen! Armer Adolar! So sollt ihr dem Wunsche eurer Herzen ent asm und dem Starrsinn der Eltern da Glück eine? jungen Leben opfern! ,Lle der da Ltben selbst!' so bebte e in den Herzen Beider auf. Sie verstanden sich ein stummer Druck der Hände Adolar verließ Amanda Hau. Du stehst mich niemals, niemal wieder!' waren seine letzten Worte Draußen stürmte e der Regen floß in Strömen. Amanda war be wußtloS zu Boden gesunken der Schmerz hatte fie überwältigt ihr Herz schien zu brechen. Da noch waren kaum suns Minu tn vergangen klopft e leise an der Thür e war Adolar! ,83er Sebung, ' rief er, ich hab meinen legenschirm vergessen!' Di erft Photsgraphie. Die erste Dame, welche vor einem photographischen Apparat saß, um fich vom Sonnenlichte xortraitiren zu lassen, ist die Amerikanerin Dorothe Draper. Ueber diese wichtige Ereignifz ist Fol gende bekannt: Bor über fünfzig Iah ren, im Anfang de Jahre 1840, fand aus dem Dache de Univerfllätö Gebau daS von Ne Z)ork ein geheimnißvoller Vorgang statt. Volle zwanzig Minuten lang hätte man auf dem Dache eine Frau regungslos, in der Sonne, vor einem kleinen Ciaarrenkaflea fitzen sehen kon nen. Dies wn Dorothv, Cathertne Daper; der Cigarrenkafltn war eine Camera mit der Linse und Fräulein Draper ließ fich xhotographiren. Nur die Liede zu ihrem Bruder, dem Pro fessor John. William Lraper, veran, laßte ste, fich zu dem Experiment bereit zu erklären. Dennoch hatt sie, ihrem echt weiblichen Instinkte folgend, ihr kleidsamstes Gewand angelegt und ihren hübschesten Hut aufgesetzt, der, beiläufig bemerkt, auf dem Bilde ihren Kopf wie ein mit Blumen dekorirte Wagenrad umgltbt. Dies war das erst Daguer reotvp, daS je von einem menschlichen Antlitz angefertigt worden. Fräulein Draper ist noch am Leben und erfreut sich ihrer Berühmtheit. Ihre erste Photo graphie wurde kürzlich in New Bork, in Dtx Gejelllchast der dortigen Amateur Photographen, war auch auf der Chi eagoer Ausstellung zu sehen, ausgestellt Berstylter Zweck. Als der berühmte Damison einst in Berlin gastirte, ersuchte ihn der Portier des Hotels dringend um ein Freibillet, da er ihn gar zu gern einmal auf der Bühne sähe. Freibillets gab es zwar nicht, aber der große Bühnenkünstler gab dem Manne einen Thaler, fich ein Billet zu kaufen. Der Portier dankte und be merkte, seine Frau wünsche ihn. den Künstler, namentlich zusehen, um deren! willen habe er auch nur die Bitte auSge sprachen, der große Mime war gerade bei guter Laune und verdoppelte seine Gabe, damit auch die Portierkgattin ihn spielen sehen könne. Am folgenden Morgen fragte der Schauspieler seinem Gcftänd niß nach selbst neugierig um da Urtheil der infamen Leute, wie er ihnen denn als MarineUt gefallen habe. .Ach. Herr Dswison,' antwortete der Portier ge müthlich. .als ich meiner Frau daS Geld für die BilletS zeigte, da meinte diese, wir könnten dafür noch lieber in den CircuS gehen und auch noch etwas ge nießcn. So gingen wir denn dhin und haben uns ganz ausgezeichnet amüsirt. Ich danke Ihnen herzlich für den uns be leiteten angenehmen Abend!' Daß der enttäuschte Küniiler bei diesen Wor ten nicht lächelte, läßt sich wohl denken. Dik Franzosen vor Joseph II. Statue, Bekanntlich waren die Franzosen unter Napoleon I. zweimal in Wien, 1805 und 1809, wie die Heere der Alliirten nachher zweimal in Paris 1814 und 1815. So lange fich die Franzosen als Siqer in der deutschen Kaisecstadt aushielten, er wiesen sie dem Riiterbild de Kaisers Joseph II. eine solche Ehrfurcht und Hochachtung, daß keiner auf dem Josephs platze vorüberging, ohne das Gewehr an zuziehen, die Fahne zu senke oder mit ent blößtcm Degen zu salutlren. DieS letztere haben selbst die französischen Marschälle gethan. Sie erzeigten diese Ehre nicht allein dem Andenken des großen Mo narchen und edle Menschen, sondern auch als eint Erwiderung dessen, was dcr große Habsburger einst bei seinem Auf enthalte in Paris gethan hatte. Er stellte sich vämlich dort mit entblößtem Haupte vor die Statue des Königs Heinrich IV. und rief auS: .Ich geiz: nach dem Beinamen, den dieser Held und Monarch hinterlassen, denn eS gibt keinen schöneren, als den, der Vater seines Vol, keS zu heißt.' Der graue Seivenfabrikanr. Der berühmte französische Mechaniker Vaucanfon hatte mehrere Einrichtungen zur Verbesserung der Seidenfabriken in Lyon vorgeschlagen. Die Fabrikanten widersetzten sich diesen Neuerungkn, in dem sie versicherten, ihre Wcbstühle wären so vollkommen, daß sie keiner Verbisse, rung bedürften. Um ihren Schlendrian zum Spoit zu machen, taute Vauconsoa eine Vorkehiung, mittelst welcher in Esel, ohne alle menschliche Hilfe, Se, denzeug weben konnte; zur großen Be luftigung der Pariser wurde diese Auf gäbe auch glücklich gelöst. Der Esel ging, wie oa Plero, in einem gewoyn lichea Roßwerke im Kreise herum und bewirkte dadurch all zum Weben er forderlichen kunstmäßigen Bewegungen. Lange wurde unter der Modellsammlung in Baucanson Hause neben vielen audein kunstwerken auch diese Maschine necsi einem Gluck geviumiea euge, zur Schau gestellt, welche .der graue Sti denfabrikant' verfertigt hatte. tfin traalkomischs dntur begegne! jüngst einem Nimrode in der Nachdarschast von schveiremuyl. viaq Sonnenunlergsng geht er, in einen war wen Mantel akküllt. dem lcbweiaenden Walde zu, wo ihm beim .ersten' Schnee gewiß eine stchere Beute entgegenlaq,?. Sein scharfe Auge erspäht bald einen dicken Baumstamm al den geeignetsten .Stand'. Angelehnt an denselben lugt er vorsichtig umher. Pte jeik verrinn, und traumeeschwer schließt fich da geübte Jäzeröauge. Da flattert ein Vogel im Gezweige. Eilig greitr rer iqiasirlin kene Sonntagsjäger nach seiner Büchse; da sühlt er fich am Mantel festgehalten. Gleich ist er stch seiner gefährlichen Lage bewuiit: .Nüuver niegei' uno ,cuner ler noch wie der biblische Joseph ist er seiner Hülle entschlüpft; windesschnell entfernt er stch von dem unheimlichen Orte. Am nächsten Morgen wlro in Gegenwart der Polizei, die gefährliche Stelle aufnekulbt. Dock, wurde nichts al der am Baume festgefrorene Mantel gesunven. chtzettt egengist. Ja Geaenwart de sünftthniSbriaen KöniaS Ludwig des Vierzebnten unter hielt sich die Königin-Mutter, Anna von Oesterreich, mit einem sremdm Diplo malen, der kürzlich au Konftantinopel gekommen war und viel Verwunderliche? über die Willkür zu berichten wußte, mit welcher der Großherr über Vermögen und Leben seiner Unterthanen schaltete. Der junge König, in dem sich schon da malS der Autokrat zu regen begann, horchte hoch auf und brach endlich sun kelnden AuaeS in die Worte aus: .Sa! DaS nenne ich doch Herrscher sein!' ,O ja! versetzte der alte Marfchall d'EftreeS trockenen TomS. indem er die junge Brennessel mit einem scharfen Blick ansah, .nur hat die Wache auch ibre Unannehmlichkeiten. Allein wäh rend meiner LrbenSzeit sind drei von jenen öerrscdern erdrosselt worden Man mag fich daS Gesicht deS jungen Königs wie der Versammelten bei diesen Wonea denken! Unterbrochene Rede. Den ruhmgeklönten Blücher empftn gen, al er au dem gelbzuge gegen Frankreich zurückkehrle, in Frankfurt a in. Abgeordnet aus allen Gegenden Dazu hatte auch die Grafschaft Mari den Baron o. PltttenburgHeeren gewählt, der den Feldmarschall von alten, luftigen Zeiten her kannte. Der Fürst hielt sei, nen Einzug und machte vor dem .Rothen Hause' Halt, um die Abgeordneten zu empfangen. Geduldig ließ er verschiedene Reden über sich ergehen, da kam die Reihe auch an Plettenburg. Kaum hatte dieser aber begonnen, da faßte ihn Blücher scharf in'S Auge, sprang behend vom Pferd, umarmte ihn angesichls deS zahlreich versammelten Publikums und rief: .Alter Junge, bist Du aber dick ge worden! Laß jetzt das Predigen, wir wol len nach alter Weise lieber inS trinken.' Ausdauernde Anbeter. Unlängst wurde die schöne Besitzung Henezrave Hall bei Bur St. Edmunds für 1,800,(X0 Mark verkauft. Diese Besitzung gehörte einst Penelopc, Tochter des Grafen Rioers. Da war ein fesches Weib; sie harte drei Bewerber zu gleicher Zeit : Sir Join Trenchard, Sir John Gage und Sir William Her vey. Um nun Frieden zwischen ihnen und sich alle drei zu erhalten, drohet sie jedem von ihnen, ver nicht ruhig warten würde, mit ihrer dauernden Abneigung ; sie würden schon alle drei daran kommen, liner nach dem andern. Und so geschah es ; zuerst heirathete sie Trenchard, der kurz darauf starb ; zum zweiten Mal Sir John Gage, mit welchem sie neun Kinder hatte ; und zwei Jahre nach des fen Ableben reichte fie dem dritten Ge treuen die Hand. Sie überlebte auch diesen. Gutmüthig. Der Abbe Delille lebte mit einer Frau von sehr heftiger Gemüthsart. Mit Ge duld, ja oft scherzend, hielt er die meist sehr heftigen Stürme aus. EineS Ta ges, als fie wieder zankte, wurde sie durch die gute Laune des Dichters fo aufge bracht, daß sie in der Wuth mit den Büchern von ein:m ihr zunächst stehenden Gestell ein förmliches Bombardemrnt gegen ihn eröffnete. Delille, welcher bemerkte, daß sie immer nach den größ ten und dicksten Bänden griff, sagte, ohne seine Ruhe zu verlieren: .Liebe, könntest Du mir Dnne Liebkosungen nicht in klei nerem Formale zukommen lassen?' vorsichtig. Braut: .Hat Dir Mama schon er zählt, Georg, daß der Assessor Fried heim mir gestern einen HetrathSantrag gemacht Hai?' Bräutigam: ,Ja, diese Unverschämt hcit einer verlobten jungen Dame gegen über! Was hast Du denn gesagt?' Braut: .Ich sagte, ich bedauerte sehr, aber vorläufig müsse ich dankend ablehnen!' Xtevts IVitb. Mikolch: Hob ich doch a brove Waib! Ist a Deiische und kann nr Un garisch. Hob ich kürzlich mit ihr gezankt und hob sie nennen gewollt auf Deilsch eine Kuh': ho) lder nix gewukt da Wo,t. Ist mir eingefallen zu fogen: Höre. Du bist Frau von Ockise serr große!' Hat sie blo l,e ogt: .Du host Recht!' .Doch a broveS Weid, mein Frau!' Vör?n SIbsnerthedigng. Richter: Sie werden beichulSigt, dn Kläger auf dem letzten K.,ch?e,hftste derart mißhandelt zu haben, dcß er den Verlust von fünf Zähnen zu d.'klagen hat, a haben !k Daraus zu erwr der?' Angeklagter: .Daß er hätt' z' Hau bleiben soll'n, wann er kein' i?piiß ver steht !' vie lzausschude. Herr o. Heim hat sich ein Schloß ge kaust. Am ersten Abend nist er seinem Dienstmädchen zu: .Auguste, bringen Se mer meine Palastschuhe.' Kindermund. Die kleine Ella hat ihre Puppe zur Reparatur gegeben. Als sie dieselbe ad holen will, findet sie der .Puppenkliniker' nicht vleich und Ella ruft ängstlich: .Herr Puppenroctor, sie heiszt Auguste l" Doppelsinnig. Onkel kzu Besuch gekommen): ,Weß halb gehst Du denn nicht mehr in Dein bisherige Wirthshaus? Haft Du denn dcn Wirlh beleidig,?' Neffe (Student): .Bewahre, lieber Onkel, bei dem stehe ich sogar sehr gut angeschrieben. Unangenehm Unlerdrechung. Sonntagsjäger: Denken Sie sich nur, ich verfolge den angeschossenen Hasen, da klettert er auf inen Baum Förster: Und schreit Miau ! Das Beste. .Was sagst Du zu meinem Gedichte .Die arme Seele'?' .Verbrenn', dann hat die arme Seele Ruhe l' Hölzer Bildung. Fräulein (nachdem sie sich Schiller'S Werke hat vorlegen lassen): .Wa ist denn daS andere Buch dort, auch in dem rothen Einband?' CommtS: .Ein Kochbuch, mein Fräu lein.' Fräulein : .Auch von Schiller?' Beim Roßschlächter. Straßenjunge: .Fritze, wat iS denn bat vor 'ne helle Wurscht mang die andern?' Straßenjunge : .Die wird von eenem Schimmel find!' Harmonie der Seelen. SonntagSreiter (dessen Pferd zum dritten Male vor kinetn Wirthshaus stehen bleibt): .Alle Wetter, habe ich aber heute einen Durft.' Zlbgttrvmxst. Tinerl: ,J hab' kein Glück in der Liab.' Mucki: .Ja, wieso denn, so ein feschcS Mädel?' Tinerl: .Weil meine Anbeter bis jetzt lauter so fade Kerle waren wie Du einer bischt!' Zvtiß sich ZU helfen. Herr: .Nun, haben Sie daS Bouquet in dem Hotel richtig abgeliefert?' Dieiiftmann: ,D,is Fräulein war schon abgereist. Ab.r da war 'n Dienst, Mädchen, auch 'n ganz hübsche Ding, der hab' ich'S dagelassen!' Im Coupee. Nichte (leise): .Denke Dir, Tante, als wir eben durch den Tunnel fuhren, bin ich von einem Herren geküßt' worden! Tante (entrüst) : .Diese Gemein heit l Wenn icd.'r ein Tunnel kommt, setzest Du Dich an meinen Platz, aber erst bis es dunkel wird, hörst Du I' Auch ein Ehrgeiz. .Warum heult denn der Fritz fort' während?' .Ach, wir spielen Jnflr,lktir,ii?Unde und da will er immer der größte Schafs köpf sein l' Ein Menschenkenner. Gymnastalprofessor : .Sie, Müller, gestern sah ich Sie mit einem Fräulein gehen I' Müller: .DaS war meine Cousine, Herr Professor." Professor: .Ja. ja, Cousine, aber mit .Gänsefüßchen'. höchste Krnift. ' Herr: .Aber ist die Perrücke auch gut?' Friseur: ,JS sag' Jhnkn, wenn S' erschrecken, sträubt stch Ihr Haar !' Rindermund. Mama: .Bist Du satt, Aennchen?' Aennchen: .Im Magen schon, Mama, aber im Munde noch nicht.' Zarte Anspielung. .Olga, mir wollen den gestrigen Streit vergeffen, ich habe mir erlaubt. Dir ein kleine Armband mitzubringen.' .Herr Baron, nach Ihrem groben Benehmen von gestern hätte ich etwa Massivere erwartet.' verlockend. Mutter der Braut (Gesindeoermiethe rin): .BaareS Geld kann ich nun zwar meiner Tochter nicht geben... aber sie soll gleich drei Dienstboten mitkriegen l'