Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 01, 1894, Image 3

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb.
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trol Hllei::, irat sich LW,eeini ciiui'enbni
lic'j, dvch das .Liviz ciblichl- dabei
eine Uiclic c.upielt Imbe: imifie.
Vlber irftd.i J iveib und was für ci-c
üiüllc ? 'Xriibcr sonnte icearoc- n teilt
iu'S Klare fonnnen, und er imisite sich
selber f jr.ctt, bafj der alte liolnn iiidit so
um tdit Iieiüe. lucnit er ihm rielii, die
Vüincltiiciiljei! eins sich' bei nlien ;n lassen.
viii fiesen Lv!'!iniii!i!(Kii befiarftc ili'.i
' der VHltc, der in einem seist väterlich
iklir,geiiden Jene iviedcranliob : gliche
f nicht den oliiieii ;n ipiclcit, mein
Ncolrn, daS wirs 'f ir fein (Wiief brinani,
' und Dn l)?."t eiiich fein beschick s,,r das
' .andivcrk. Und lvcr weist, vb den
yrtniben nicht da? (beschick gelrvssen
hat. daS er verdiente !"
Dieser Einwand machte BiSearvS bc
trosscn, er schien wieder daraus Iinzn
beuten, das; dtr Sllte in der 'l bat doch
mehr vnsnc, als tr sannt wollte, aber
Anrelio war inillllrweile j,n der Ueber
jeiiguna, flelanfit, daß cö doch vergeb
liche Mühe sein würde, anS dem l;atcr
iolaii iiocl inehr heranSloeken zn wollen,
und es lag il;rn nichts daran, seinen
JL'lrf 11 rfi ltnrli incitci- nnA:nhiliiirit Ivä
drängle ihn auch, mit seinen tedanfen
allein zu sein, um über daS i;crnoin
inenc weiter iiachsiniien z rönnen.
Nehmt meinen besten Dank." sagte
rr. sich verabselnedend. K habe zwar
nicht viel NeneS von lind) cifayren,
aber doch mancherlei, das mir von Nutzen
sein kann. Jetzt will ich mich wieder
ans den Weg machen."
Steinst Tu nach Areachvil zurück?"
, Nein, ich will noch bis znm See von
Cazan reiten, ni dann über Va Teste
heimzukehren.-
Dann haft Tu aber noch mindestens
drei Stunden Weges.-
.Das thut nichts, ('ch habe ein
gutes Pferd, das die letzten Tage gc
standen hat und dem es also wohl thun
wird, wenn man ihm eine ordentliche
Benicgung macht."
Na, dann gute Ncisc, mein ejitiiejc !"
viiiniiiiic i'er ivuoervarc ?iuc l a iia.
drehte dem cvliuc seines ehemaligen
Nheders den Nucken zu und ging in
eine Mnttc, deren hnr hinter ihm
zufiel.
1. Capitel.
Anrelio BiSearoS flieg den Laurcnz
bcrg auf der tutgegengesetztcn Seite
hinab, sein Pferd am Zügel führend.
Unten schwang tr sich, nachdem er sich
ans einer kleinen arte, die er bei sich
führte, oricutirt hatte, wieder in den
Sattel und schlug nun diejenige Nich
tung ein. die ihn zum See von (5azan
über i'c Natnö und i'c lfoitntco.it, zwei
fast ausschließlich von Harzscharrcrn bc
wohntt Weiler, führen mußte.
So lange der Weg eben blieb, ließ er
sein Pferd im salopp gehen, schon ach
clwa zwei öUlometern aber mußte er eö
wieder in Schritt fallen lassen, weil ci
abermals eine Höhe, die freilich bedcn
tcnd niedriger war als der aurenzbcrg,
j vasfircn hatte.
(ir konnte nun über den Eindruck
nachsinnen, den die Unterredung mit
dem Alten in ihm hinterlassen hatte.
Irgend welche Aufklärungen hatte sie
ihm nicht gebracht, wohl aber einen er
barm ii ihm hervorgernien.
s Die s"iartnacfigfcit, Mit welcher der
Alte bemüht gewesen war, Alirelio von
seinem Forschen nach dein Aiorder ab-
zubringen, Hei; at vermuthen, öettj er
den gcheiinnißvvlleii Thäter fenne, je
doch besondere gründe habe, die ihn
wünschen ließen, das; Jener uneiüdeckt
bleibe.
AnS welchen (gründen aber ? Sein
Sohn Petcr hatte ja sein Alibi dargc
thau, und daß der alle Mann selbst
einen Fremde, den er gar nicht kannte,
gctödtet haben sollte, war doch liiimög
iich anzunehmeii noch weniger, daß cr
ihm die Taschen geleert hätte, denn seine
Redlichkeit stand derartig außer Zwei
sei, daß der Nichter, der den Sohn ver
hasten ließ, cS nicht für nöthig gehalten
hatte, den Baker auch nur zu verhören.
Ein plötzlicher unerwarteter Zwischen
fall riß den Maler anö seinen Äetrach
tuiigen. Ans einen Weg mündete senk
recht eine von rechts kommende chneisc,
und als cr beim Bornberreiken hinein
schaute, gewahrte er in einer Entfcrnnng
von vielleicht fünfhundert Schritten eine
in ein elegantes Ainazonenkostüm gcklci
dete Tamc. die einen großen, hochdeini
gen Fuchshengst ritt. Sie kam in der
Nichtiing auf ihn zu geritten, hatte ihn
aber offenbar och nicht bemerkt und
ließ ihr Pferd in bequemen Schritten
gehen. Da sprang an dem Gebüsch
ihr zur Seite ein Strolch hervor
offenbar derselbe, dessen Eolan vorhin
Erwähnmia gethan hatte. Mit einem
Satze stand er ans dem Wege und fiel
mit dtr linken Faust dem Pferde in den
Zügel, ivahrend cr mit der rechten die
Dorne, in der Aurelio aus den ersten
Blick die Marqnesa v. Aranda erkannt
hatte, aus dem Sattel zu reißen suchte.
Im Nn hatte BiSearoS sein Pserd
gewendet und sprengte, ihm beide Spo
reu in die Flanken bohrend, der be
drängten Dame zu Hilfe. Der l'anb
sireicher. der nicht geahnt hatte, daß in
dieser weltverlorenen Waldeinsamkeit
ihm die Beute, die er auszuplündern
gedacht, streitig gemacht werden könnte,
wartete sei Mommcit nicht erst ab. Er
ließ mit einem wilden Fluche von der
Dame ab und war längst wieder im
Dickicht verschwunden, als BisearoS
neben der Marqnesa anlangte.
Besorgt erkundigte cr sich, ob sie auch
nicht verletzt worden sei und ob sie nicht
etwa absteigen wolle, nm sich etwas zu
erholen.
Das geschieht am Besten, wenn wir
nihig zusammen weiterleiten." gab die
ichone x tlorcs, oic mir etwas eraiciaji
war, im klebrigen aber durchaus ihre
FsÜung bewahrt hatte, ihm zur Ant
wart, während sie ihr laugcS Reitkleid
wieder in Ordnung brachte. Dann
reichte sie ihrem Beschützer die HanV,
die dieser reivektvoll an sein: fiicu
führte, und s.v;te: Zunähst alcr
lauen 2 ie u:.d Öhren j,:r otirc Hi.se
danken !"
,ch bin aläcklich. gnädiae Fran."
kiwikeitc der Maler, daß i,l, " ' i'!'
in der Nabe w.'r. um .ihnen du l:.i
eil dienst lciii'i! :u io.uien."
Nicht z!iiil!i,i." fiita.f.iiicte tieMar
qneia mit besonderer Betonung. . Das
Schicksal sülirt uns zusammen zuerst
neulich '.'lbends m:) lienie wieder."
Der Blick, drn sie ibm dabei zu
sandte, war so feurig und leidenschast'
sich, daß er eine leichte Berlegcnhcit
nicht nuierdiiicken koinite. ll;n diese
zu verbergen, entretc er rasch : EJ
ividersiiebt mir eigeinlid, diesen frechen
2 äuirken so i'iigcftrait davonkomme
zu lassen, aber es wird freilich schwer
halte "
.Ich bitte 2ie, Herr BiöearoS. der
Menich ist jedeusaliS schon weit fort,
und ;n Pferde tonnen 2ic ihm ja auch
gar nicht in dem dichten Unterholz ach
fetzen. Annerdem werden Sie boffent
Iich nielit darein ccnscii, mich allein ;n
lassen, sondern vielmehr mich als treuer
Nitter heimgeleiten. 3 ie haben sich
jetzt hochverdient nm mich gemacht,
wäre daö nicht der Fall, so müßte ich
Ihnen zunächst eigentlich Borwürfe
darüber machen, daß 2ie sich gar nicht
bei uns haben sehen lassen !"
Der Maler deutete seine peinliche
'age an. die ihn davon abgehalten habe,
wahrend er an der Seilt der schönen
Frau jetzt weiter ritt.
Ich weiß Alles, was Sie gelitten
haben." entgegnetc sie. Ich habe tag
sich in Arcachon Erkundigungen einzie
hen lasse, seitdem dieser Dummkopf
von einem Polizeikommifsar Sie ver
hastet halte, und war froh, endlich zu
vernehmen, daß die Behörden ihren
Irrthum eingesehen hatten. Nicht um
fernst wird die Göttin der Gerechtigkeit
mit einer Binde um die Augen abge
bildet ; das haben Sie Acriuftcr eben
auch erfahren müssen. Natürlich bin
ich ebenfalls verhört worden und habe,
wie sich das ja von selbst versteht. Alleö
aufgeboten, waS in meinen Kräften
stand, um Sie gegen eine so lächcrlichf
Anklage in Schutz ; nehmen."
Ich bin Ihnen von ganzem Herzen
dankbar dafür, Frau Marqnesa," mnr
mclte Bisearoö.
De,S Gericht hat, wie es scheint,
mit keil Angaben, die ich gemacht habe,
nichts anzusaugen gewußt." fuhr die
Dainc mit einem harten Ausdrucke in
ihrem Gesichte fort. Die Nichter haben
den ügen geglaubt, die der Liebhaber
jtneS Frauenzimmers vorgebracht hat,
in die meine Stieftochter 'förmlich ver
narrt ist. Ich bin fest überzeugt, daß
jener Harzfcharrer den Tod 'afuentes
auf dem Gewissen hat. Bon diesem
Todten läßt sieh übrigens beim besten
Willen nichts Gutes sage : er lieble cS,
wie man mir gesagt hat, den Don Juan
zu spielen, und wenn er anch nur ein
armseliger Prahler war, so hat cr viel
leicht doeh jenes Geschick verdient, daS
ihn crejlt hat !"
Diese merkwürdige Uebereinstimmung
zwischen der Aeußerung der Marquesä
und jener des alren Eolan in Betreff
afnenteS machte den Maler stutzig.
Er vermied cs jedoch, etwas zu cnvi
dem, weil er hoffte, Frau v. Aranda
würde sich noch weiter darüber anS
lasse. StaZt dessen aber sagte sie plötzlich :
Doch lasse Sie S jetzt von anderen
Dinge rede. Unsere Bekanntschaft
hat unter Umständen begonnen, die wc
der Sie och ich jemals vergessen wer
den. Hosfenttich wird ihre Fortdauer
eine desto erfreulichere sein. Sie haben
uns auö Erwägungen, die zwar nicht
gerechtfertigt waren, die ich aber gleich
wohl begreiflich finde, vergeblich auf
Ihre Besuch warte lassen. Ich rechne
darauf, daß Sie das Bcrsänmte wenig
stenö aehholen werden, wenn wir auf
La Miranda sind, wohin wir iibermor
gen abreisen und wo wir drei Wochen
bleiben, üann ich mich daranf ver
lassen ?"
Ich werde auf jede Fall mir erlau
ben, dem Herrn Marques noch vorher
meine Aufwartung zu machen," versetzte
BiSearoö ausweichend.
Aha, Sie wollen von meinem Manne
ebenfalls eingeladen werden ? Sie kön
neu sich aber beruhigen: cr hat das
schriftlich bereits gethan, und wird cs
mündlich wiederholen, sobald cr Sie
trifft. b das aber morgen noch der
Fall fein wird, erscheint mir Zweifel
haft. Er ist heute früh ach Bordeaux
gefahren, um sich von einigen dortigen
Freunden zu verabschiede, und cS ist
recht wohl möglich, daß er erst morgen
Abend zurückkehrt. In dem Falle bin
ich also auf vicrundzwaiizig stunden
eine Strohwittwc doch ich beklage mich
nicht darüber."
Nun, Sie find ja auch nicht allein,"
erlaubte sich jetzt der Maler ihr zu ent
gegncn. Sennorita Beatriz ist ja da
heim." Woher wissen Sie das?" fragte die
Marqnesa argwöhnisch. Ist sie Ihnen
k'cgcgnct ?"
Nein, ihr ammermädcheii sagte cS
wir."
Wie, diese Person hat sich heraus
genommen, Sie i Areacho anszu
suchen?" Nein ; ich traf sie zufällig im
Walde."
Eö ist stark! Wir können niimög
kich ein Mädchen länger in unserem
Dienst behalten, das feine halbe Zeit
damit verbringt, sich dranßcn hcrumz
treiben. Mein Mau muß sie sort
schicken und Beatriz sich ach einem an
deren .aiiimcrmädcheu umsehen daö
wird in mancher Hinsicht das Beste
sein. Im klebrigen sind Sie recht bc
richtet worden. Meine Stieftochter ist
allerdings in der Bill zurückgeblieben,
allein das ist ebenso gut. als ob ich
allein wäre. Wir sehen einander fast
nie, lecuu ihr Batcr nicht daheim ist.
Sie hat ihr Zimmer für sich und setzt
Feinen Fuß in das ineiniqc, das sich
ebenfalls im ersten Stock, aber auf der
entgegengesetzte Seite des HanscS bc
findet. Nicht einmal auf der Treppe
begegnen wir uns, denn eine besondere
führt zu meine Gemächern, von der
anS ich durch eine Thür direkt iu'S
isrctc gelangen kann."
Diese sfeiiherzigkeit fetzte BisearoS
in Verlegenheit ; er wußte nicht, was er
antworten sollte, und sagte bloS: ES
war mir nicht bekannt, daß Fräulein
v. Aranda so für. sich lebt."
.Viini. s,.'.d d:e Tlarqnk'a lachen s
z::r.ick. 's:: ei;c:i S ja c:i denselben
.Iii.i! und fr:!'.::;.' '.nieilich s,an; gut
niileinander ai:S. Aber ich weiß, di!;
sie mich veribicheul. und mir wiederum
i't ein'.' i.c nichts weniger als li'mpa
ib'.ich. as in ja nun einmal so :
Stieftochter und 2tief:niittcr können
sich eben nicht ansuchen. Trotzdem
liegt mir ihr Wohl sehr am Herzen, und
durch meine 2chnld wird cö niemals zu
Zwiiiigleiicn zwischen uns kommen.
Bcalriz ist. wie ich hervorheben muß,
sehr schwierig zu behandeln. Nameut
Iich stört mich ihre Vorliebe sur Men
schen, die lies unter ihr siehe. So hat
sie nun ilir Her; an diese Bernadelie
gehängt, eine lieuchlensche. schlechte Per
fon. die sie höchstens komproiniitireii
kann, wenn das nicht bereits geichehc
ist. Ich weiß, daß nach dem Morde
dieses lächerliche vafncnic allerlei Gt
rüchtc über die Motive t Umlauf waren,
wegen derer er so oft in der Gegend
unserer Villa gesehen worden ist. Ich
will ja keineewegS behaupte, daß
Beatriz wirklich dazu Anlaß gegeben
habe, aber sie ist noch jung und uner
fahren, und ihr Bater sollte sie strenger
beaufsichtigen."
Dem junge Maler stieg die Nöthe
des Zornes in das Gesicht, als er diese
Frau das junge, reine Mädchen, dessen
Bild cr im Herzen trug, so verdächtigen
horte. Allein cr bezwäng sich mit Ge
walt, denn offenbar geschahen diese
Aeußerungen ihm gegenüber in ganz bc
stininitcr Absicht, und cS wäre daher
kaum gerathen gewesen, die Stiefmutter
merken zu lassen, welche Empfindungen
ihn für Beatriz beseelten. Ihm ward
mit einem Male klar, welch' eine ge
fährlichc Feindin diese Tochter dcö
Südens sein könne, die unter ihrer bc
rückend schönen Hülle eine seltene Bcr
schlagcnhcit und eine Leidenschaftlichkeit
barg, die sicherlich, wenn einmal ent
fesselt, vor nichts zurückscheutc. So gc
wann Aurelio cs über sich, einige gleich
giltig: Worte zu entgegnen, auf welche
die Marqnesa aber kaum hörte.
Nun, glücklicherweise reise wir ja
übermorgen bereits ab," fuhr stc fort,
und im Laufe dcö Winters wird ja
dann wohl Beatriz' Hochzeit staltfin
den. wie ich hoffe."
Diesmal bedürfte der Maler och
gewaltigerer Selbstbeherrschung, um die
schöne Fian an seiner Seite nicht gc
wahren zn lassen, wie tief ihn diese
Mittheilung traf, die seine schönsten
Hoffnungen vernichtete wenn dieses
dämonische Weib die Wahrheit sprach,
und wenn Beatriz selbst dem von ihrer
Sticsnuittcr angedeuteten Plane zu
stimmte. Darüber galt cs nun iu'S
Klare zu kommen.
Wie, Fräulein v. Aranda gedenkt
sich z vermählen?" fragte BisearoS
mit einer Stimme, der er vergebens
Festigkeit zu gebe suchte.
Allerdings, die Sache ist eigentlich
so gut wie abgemacht. Die in Ncdc
stehende Verbindung erscheint meinem
Manne durchaus angemessen, und ich
kann ihm darin nur beistimme. Es
fehlt mir och. daß auch Beatriz ihre
Einwilligung erklärt. Wenn sie bisher
noch damit gezögert hat, so ist daö wohl
nur den schlechten Rathschlägen znzu
schreiben, welche ihr diese Bcrnadcttc
ertheilt. Sie wird jedoch nicht so thö
richt sein, einen Edelmann abzuweisen,
der eine tiefe Neigung für sie hat und
nm den sie viele andere Mädchen bcnci
den werden. Sie, lieber Freund, wer
den ihn aueh kennen lernen, wenn Sie,
wie wir hoffen, nach Schloß La Mi
randa kommen, und ich bin fest über
zengt, daß er auch ihnen gefallen wird."
Will sie sich über mich lustig
machen?" dachte BisearoS, doch die
Marqnesa fuhr ganz unbefangen fort:
Es ist der Graf Fernando v.S a
Miguel, der um die Hand meiner tief
tochlcr wirbt. Er ist noch jung, viel
leicht fünfunddreißig Jahre, dabei ein
stattlicher, schöner Mann, reich begii
tert und von altem Adel, und man
kann sieh also gar keine passendere Par
tic denken. Ich zweislc auch gar nicht
daran, daß Beatriz das selbst einsieht.
Die jungen Mädchen spielen eben gern
erst eine Zeitlang die Spröde, bevor sie
ihre Einwilligung geben."
Aurelio fragte sich, ob cr nicht ctwa
träume? DaS. was ihm die Mar
qnesa da lächelnden Mundes erzählte,
konnte doch unmöglich aus Wahrheit be
ruhen. Er erinnerte sich ganz genau jenes
Gespräches, dessen unfreiwilliger Zeuge
er vor dem Jcaiuio von Arcachon gewe
sen war, und in dem man den Grafen
IS einen eifrigen Verehrer der schönen
Frau bezeichnet hatte. Wie war es
denn möglich, daß er gleichzeitig nm die
Tochter warb, und daß die Marqnesa
diesen Plan begünstigte? War sie sei
ner Hiildigungcn bereits überdrüssig,
oder besaß er eine solche Macht über sie,
daß er sie zwinge konnte, ihm die
Hand der Tochter, die zugleich eine
reiche Erbin war. zu gewähren ?
Daß der Marques, dieser alte Mann,
der ganz nuter der Herrschaft seiner
Fron stand, dem zustimmte, waS sie
ihm vorgeredet hatte, fand BisearoS
eher begreiflich ; Herr v. Aranda hatte
ja auch offenbar nicht die leiseste Ahnung
von den Gerüchten, die über seine Ge-
mahliii und den Grafen in Umlauf
waren.
Aber Beatriz selbst? War eS mög.
lich, daß sie in der That geneigt war
oder sich bestimmen lassen konnte, diesem
Manne ihre Hand zn reichen ? Dann
wäre sie ja eine ganz gewöhnliche Ko
kette gewesen. Freilich hatte Aurelio
noch gar keine Gelegenheit gehabt, ihr
seine Liebe z erklaren, und somit besaß
cr von ihr auch kein bindendes Wort,
nein, nicht einmal die leiseste direkte Er
inuthigliiig. Aber könne nicht auch
Blicke reden, und hatten da? die ihrigen
nicht gethan? Ersah in diesem Mo
mente ihr holde Bild deutlich vor sich,
und nun erschien eS ihm unmöglich, von
ihr zu glauben, was ihre Stiefmutter
versicherte.
Diese hatte eine Weile vergeblich auf
eine Antwort bc jungen Malers ge
wartet, dann rief sie plötzlich: Finden
Sie nicht auch, daß der Schritt die
langweiligste aller Gangarten ist ? Las
sen Sie uns zur Abwechslung einmal
einen schlanken Galopp machen !"
Damit versetzte sie ihrem Fuchs einen
Schlag mit der Reitgerte, der alsbald
davon jagte, so daß BisearoS alle Mühe
hatte, nachzukommen. Sein Pferd war
nicht, schlecht, allein cS konnte mit dem
der Ma!que?a auch mi t ca.'iernt cii:: j
Vitv.leiit aj-Mii'.'.Uii. und 's war c:c'e
i'.nern Bereiter taid nm mehrere Situ -'
den 2chnu vciuiis, cu:c c;i:ier!::::u.
die sich i;uta..ai:r::u rciarrf :r;c. I!,r
jchi;r. das fr.'.o ve:;ri;i:cii ;,i :r.a.1 ::t.
und sie trieb ibren FuchiäKN-'U zn :;:ch
schärferer ij::.;.nt cu. c'.ir. l I Mo ü:sj
dein ziemlich mangclhaiic: WalXie.v
nicht mibcdcnlu.1i nar.. ;'llui:i die'c
Frau saunte keinerlei Bedciifeu, wem:
es sich um die Besriedis.i::iz einer Laune
handelte, und mau veimcl :c daiani z.i
schließen, weite zielbewußte Willens
kraft sie zu entfallen vermochte, wem'
ei stärkere? Gefühl, eine Leidenschaft
sie beherrschte.
Aurelio spornte sein Noß zur inner
sten irafienlf,'.Ilii!iz an. allein 'ch?n
entzog eine Biegung des Weges die
Amazone feinen Blicken. Ais er sie
endlich wiederfand, hatte sie sich bereit?
ohne fremde Hilfe aus dein Sattel ge
schwungen, ihr Pferd an einen Ast ge
bunden mid sich an einem reizenden
Plätzchen, wie man c? feile in den
Wälder um Arcachon findet, nieder
gelassen. Seitwärts vom Wege frrn
dcllc hier zwischen mächtigen 2 leine
eine Oicllc hervor, und mächtige Eiche,
eben denen einige Birken mit weißer
Nindc standen, bildeten eine Art Halb
dunkel rings umher.
Die Marqnesa war so schön mit
ihren von dem schnelle Nilt etwas ge
lölhctcn Wangen, daß AurelioS .Viinst
lerailgcii sie nicht ohne Bewunderung z
betrachten vermochten, und daß er sich
abermals Beatriz' Bild zurückrufen
mußte, um steh von dem Lächeln, mit
dem sie zn ihm cniporschautc, nicht be
thören zu lassen.
Jioiurncu Sie iiiib setzen Sie sich
etwas zu mir," sagte sie, nachdem er
ebenfalls vorn Pferde gestiegen! auf
einen großen Stein ihr zur Seile den
tcnd. Seien Sie mir nicht böse wegen
des kleinen Streiches, den ich Ihnen
vorhin gespielt habe. Meine Devise
heißt : ,Wer mich lieb hat, der folge
mir,' und Sie sind mir ja auch gefolgt,
wenngleich mein Pserd etwas schnellet
war IS das Ihre."
Als BisearoS nicht gleich eine paf
sende Antwort zu finden vermochte,
flihr sie fort: ES scheint, daß Ihre
Devise nicht die meiiiige ist. Ihr Füh
len und Denken ist eben ein anderes,
und das erscheint mir nur zn begreiflich.
Sie sind, wie man mir gesagt hat, in
den angenehmsten Verhältnisse heran
gewachsen. waS Sie unternommen ha
ben, ist Ihnen geglückt. Sie wissen
nicht, was Noth und Elend ist. Mit
mir war es anders. Mein: Eltern wa
reu arm, aber durch ihren vornehme
Namen gezwungen, diese Armuth, so
viel cS anging, durch allerlei Flilter rnid
kümmerlichen Aufputz zu verbergen, und
durch die härtesten Entbehrungen im
Geheimen eS zu ermögliche, bei' gewis
seit Gelegenheiten den Naug unter
Ihresgleichen einzunehmen. Diese un
seligen Verhältnisse haben schon meine
Kindheit verbittert und vergiftet, und
später sollte ich nicht weniger vst Ver
anlassnng haben, die jiindcr'armcr nnd
geringer Lcutc zu bcncidcn. Ich erfuhr
nämlich, nachdem ich zur Jungfrau
herangewachsen war, sehr bald, daß
man gegen junge Damen meines Stan
des zwar immer galant ist, daß man
ihnen huldigt, wenn sie schön find, daß
man sie aber nur hcirathct, wenn sie
auch Acld haben. Und doch fühlte ich
heißes Blut in den Adern und sehnte
mich unsäglich darnach, zu lieben und
geliebt zu werden ! Wie viel besser als
ich halten cö nicht die Fadrikmädchen,
die am Sonntag mit einer Ällimc im
Haar am Arm ihre Liebsten vor die
-stadt zogen, während ich allein und
verlassen daheim bleiben mußte."
Wie der Weheschrei eines sich gegen
alle konventionellen Schranken cin'po
renden Herzens klangen ihre Worte,
ans denen zugleich tieseS Empfinden
und maßlose Bitterkeit sprachen. Ihr
Zuhörer äußerte einige theilnehiuende
Werte, allein sie sagte, indem sie sich
die bei deut Galopp ihres Pferdes los
gegangenen dunkeln Locken wieder ord
nett und feftstecktc: Nein, nein, Sie
können dergleichen nicht nachfühlen
das muß man erlebt haben. Ich machte
die Betaunlschaft eines MamicS. der
meinem unerfahrenen Herzen nicht
gleichgillig blieb, nnd von dem ich ver
nahm, daß er mich heimzuführen ge
denke. Um so härter war dann die
Enttäuschung, die ich erlitt, so daß ich,
wie man mir wenigstens sagte, schließ-
lich froh lein mußlc, als endlich der
Marques v. Aranda um meine Hand
anhielt." Sie lachte schneidend 'ans.
'o bin ich denn die Gattin dieses
Greises geworden, ohne recht zu wissen,
waS ich that. Heute weiß i'?, es, daß
ich eine vcrhängnißvolle Thorheit bc
ging, als ich ihm ohne Liebe zmu Altare
folgte, nnd daß das ganze Lcbcn nichts
ist ohne die Liebe !"
Ihre Augen flammten bei diesen
Worten, nnd BiSearoS konnte nicht m
hin, ihre Schönheit zu bewundern,
wenn ihm anch die ganze Situation
mehr und mehr peinlich wurde. Dolo
rcs schien jedoch sein Schweigen und
seine Zurückhaltung nicht zu verstehen,
oder sie anders zu deute, den sie fuhr
in schwärmerischen! Tone fort : Wie
oft habe ich früher von einem Dasei
geträumt i irgend einer idyllischen Ab
gefchiedenheit an der Seite eines Gclieb
teil! Doch das find ja Truggcbildc,
wie mich das Leben längst gelehrt hat,
und heute würde ich mich auch mit einer
minder romantischen Existenz begnü
gen!" Und in plötzlich auSbrechcndcr
Leidenschaft setzte sie hinzn: Aber
dcS Lebens, wie ich es nun seit zehn
Jahren führe, bin ich müde. Mein
Mann hat mich nie verstanden ; er
glaubt, wenn er alle meine Wünsche
erfüllt, so genüge da?, nm mich zur
glücklichsten aller Franc zn machen.
Und doch sehne ich mich vergebens nach
dem Glücke, wonach es mich verlangt,
wie einen in der WüsteVerschinachtenden
nach einem rettenden Labetrank. Ich
möchte oft selbst diese Bernadette benei
den, von der wir vorhin sprachen. Sie
hat einen Liebsten, dem sie von Herzen
gut ist. Jener Harzfcharrer ist viel
leicht ein Mörder und Räuber, aber
was macht das, wenn man liebt ? !
Vermögen Sie das z begreifen und
nachzuempfinden?"
BisearoS empfand fast Entsetzen vor
diesem dämonischen Weibe und cr war
recht froh, daß er einer Antwort eiitho
ben wurde. " '
E? lie.e,i sich i::.:uüi) cv.i e:r.i;er
Ennernnii.i 2 1 i:;:i:r:i ir.u da iruu'.ti
trabender Piadc rciiuimieu. was die
Maquea reianla'te. ui.lt ;;; er
heben, indem f.e fa-ic: .Man braucht
nn? ! i:r ml l l eiuiiiii'.cii a fiud.u
cs ist anch nicht r.c:v. . daß 2t: inich
Irene, begleiten. Wie ii--;i gea-t. ist
cs il:r ;u'ei)n';.'t, rb mein Mann rwr
nior.zen Abend von Bordeanx zninck
le'.,:t. Machen 2:c also morgen keinen
Besuch bei uns. taaegen rechne ich
nun iu;t 2 i.l e: bei! darauf. 2 ie ans
i'üfercni yandiitz.' tcgriitcit zn dmfen.
Vei ft'rechen 2ie es?"
Bieearos bejahte es. domi balf erder
Maiqueia i den 2attel nnd reichte ihr
die Zügel, worauf sie nach einem letzten
Gruiif davvnft'iengte. Hiera.if bemez
der Maler ebenfalls fein Pferd wieder
und verließ den Crt, an dem er fe feit-
fanie Btfemitiiitie cnigegennoniiiien
hatte, in cntgegengeietzier Richtung,
wie die Marqueur.
Er war noch nicht weit gekommen.
a!S ihm die Gejcllfebaft begegnete; deren
Nahen fein Zusammensein mit der
Marqnesa miteibroche hatte. Es
wareil Areaelioner Badegäste, zirei Her
reu und zwei D anten, deren Velannt
schaft Aurelio bei irgend einer Gelegen
heil im Kasino gemacht hatte. Sein
Grns; wurde allerseits mit einer gewissen
Zurückhaltung erwidert, was ihm seine
peinliche Lage deutlich zinii Bewußtsein
brachte, über die ihm sei gnteS Ge
wissen allein doch nicht genügend hinweg
zu helfen vermochte.
Ihm war die Luft vergangen, feinen
Rill, wie cr ursprünglich geplant liaitc.
bis zilin See von Eazan auszudehnen ;
cr schlug daher nach einer Weile einen
Seitenweg ein, der ihn seiner Richtung
nach ziemiich direkt zur Stadt zurück
bringen mußte, liiii flotter Trab brachte
ihn rasch vorwärts, und nach etwa an
derthalb Stunde konnte cr vor dem
Grand Hotel" ans dem Boulevard dc
la Plaec 'sein Pferd dem Stallknecht
übergebe.
Der Pförtner deö Gasthofeö beeilte
sich, ihm gleich beim Eintritt einen
Brief nnd ein kleines Päckchen zn über
reiche, die während feines Spazierrit
tes abgegeben worden seien. Der Brief,
den Aurelio auf seinem Zimmer sofort
erbrach, war vom Marques v. Aranda
und lautete:
Sehr geehrter Herr!
Mit lebhafter Freude haben wir vcr
nominell, daß Ihr Abenteuer den einzig
möglichen Anögang genommen, nnd
daß die Justiz den von ihr begangene
groben Fehler eingesehen hat. Hoffenl
lich lassen 2ic uns jetzt nicht die uan
genehme Augenblicke tutgelten, die Sie
in unserer Villa haben verbringen müs
sen, und zürnen uns nicht. Zum Beweise
dessen besuchen Sie unS da unsere
Abreise unmittelbar bevorsteht doch
recht bald ans unserem Landsitze, Schloß
La Miranda, wohin ich Sie, zngleich im
Namen meiner Frau, hiermit recht drin
gend einlade. Sie werden dort anch
unseren gemeiiisehasllichen Freund Hugo
v. Lara antreffen.
Ich rechne ganz bestimmt ans Ihr
Kommen und verbleibe bis dahin
Ihr ergebener
Emiliv v. Aranda."
Diesen Brief hatte Anrelio nach der
Mittheilung der Marques ja erwarten
können. Mit um so größerer Span
innig aber forschte cr nach dem Inhalte
des Päckchens, über dessen Herkunft ihm
jede Vermuthung fehlte.
Zu seiner lebhaften Ucbcrraschung
fand er nichts darin, als eine elegante
Ballkarte mit Scitendeckeln von Elfen
bei. Der erste Blick, den cr hinein
warf, zeigte ihm, daß es dieselbe Karte
sei, die Beatriz an jenem Abend benutzt
hatte, an dem cr im Kasino mit ihr gc
tanzt. Neben den entsprechenden Tän
zen fand cr seinen Namen eingetragen
und weiter nuten stand von einer weib
lichen Hand geschrieben : B. A. bedarf
eines treuen und ergebenen Freundest
Darf sie hoffen, einem solchen bald zu
begegnen ?"
Anrelio hätte aufjauchzen mögen vor
Freude, wenn er auch nicht verkannte,
daß cs sehr ernste Gründe sein müßten,
die Beatriz veranlaßten, sich mit dieser
Bitte nnd Anssordernng an ihn zu wen
den. Sie 'standen sich ja eigentlich,
nach den Vorschriften der geseüschast
liehen Etikette, noch als fast ganz Fremde
gegenüber, nnd nm so größeren Dg'ck
wußte er dein holden Mädchen, daß sie
es über sich gewönne, sich trotzdem an
ihn zu wenden, das; sie seine Gesinnung
und seine Gefühle für sie richtig erkannt
halte.
Eines war sicher : die Marqnesa haßte
ihre Stieftochter, und was die Feind
schaft dieser Frau zu bedeuten habe,
darüber war sich der Maler jetzt voll
ständig im Klaren. Gefahren aller Art
bedrohten daher die Geliebte, zmiial
wenn diese eS wagte, den Planen der
schonen Dolorcs Widerstand entgegen
zusetzen, und erst jetzt verstand BiSca
roS die Worte BernadetteS, daß Bca
triz der Ergebenheit Derer, die sie lieb
tcn, dringend bedürftig sei.
Er konnte nach diesem Briefe dcS
Marques und nach dem, was ihm des
seil Gemahlin gesagt, nicht wohl am fol
gcndcn Tage einen Besuch in der Villa
Immergrün machen, wie cr Bernadette
versprochen hatte, allein er war fest ent
schlössen, sich sobald IS thunlich ans
Schloß La Miranda einzusinken, wo cr
ja auch eher Gelegenheit .zu finden Hof
M durste, mit Beatriz in vertraulichen
Verkehr zu treten.
Ich komme. Geliebte." rief er in
überströmendem Gefühl, als vb sie ihn
hätte hören können. Tu sollst mich
nicht vergebens gernfen haben."
5. Kapitel.
Der Untersuchungsrichter in Arca
chon hatte der Abreise AurelioS lein
Hinderniß in den Weg gelegt. Nnr
hatte der Maler sich verpachten müssen,
dem Gerichte bis auf Weiteres ftc-s
Meldung von seinem Aufenthaltsorte
zu geben.
BisearoS halle sich vor einigen Iah
ren längere Zeit in dem reizend am
BiScayischeu Meere gelegenen San Se
baflian, der Hauptstadt der spanischen
Provinz Gnipnzcoa, ausgehalten, um
Studien und Skizzen zn mackien, nnd
war bei dieser Gelegenheit mich mit
Herrn v. Laiei bekannt und befreundet
geworden, der ihn jüngst im Kasina zu
Areacho dem Marques v. Aranda nnd
feinen Damen v?ro,ei.'e!!t lie.ltc.
da:iio.: ie
fbeutull?
Aniembalte
mi;e.:::'.'!C:i oere;;
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den. tei für 2a: i
das in. wa? der ,v
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. ebivw mi.uiai'r
feiul:ii inr Pa-.s.
;.Tu iiiii der ro.t
Balonne lammenden Ba.- in der
2 tast ciutiaf. nm. der Einladung des
Mareae? nnd feiner Gemahlin, sowie
incl eftndere der Aüfioideriina v.'ecuru
fel.'eiid. sich nach Schle") La MiranM.
da? unweit der Stadt, cm Mv;-i der
Voiber.'c der fmenaen lag. zu lv'.c
den. f lichte er zunächst Herr v. Lara
auf.
Tiefer Edelmann wolinte in der
Stadt, da cr lern henschastties 2eMr;
mehr befaß, i ie Besitzung, welche fei
neu Vo! fahre gebort, i',:lie schon ver
' o
neu verkamt werden :'..,'!en. um die
2e! ulden einer Inf.ig ve'.diaaaeii In
gend ::i declen, aber Herr v. Lara l e
fand iich ganz wohl baeui. E? war ihm
genug geblieben, nm recht anständig
leben zu körnten, nnd man sah ihn
überall gern und scharte ihn wegen fei
neS liebenswürdigen Wesens uns gnten
Hnuiors, womit er die Gewandtheit und
Eleganz eines trfalireneu Weltmannes
verband. Der Maler hielt es mit Recht
für am angenehmsten und zweckmäßig
steil, wenn sei Wicderericheincn in
der Gesellschaft von 2an 2ebafiian,
daS als beliebter Badeort ein 2ain
melvlatz der eleganten Welt von Ma
drid, Barcelona und anderer Plätze ist.
sich unter der Aegide dieses MamicS
vollzog.
ES war jedoch nicht ganz leicht, ihn
aufzufinden, da er bei der Menge von
Bekannten, die cr hatte, selten zn Hanfe
zn treffe war. Amclio, der mit einem
RachmittagSziige angekommen war,
wußte jedoch, daß Herr v. Lara regel
mäßig feinen Abend im Eerele zu bc
schließe pflegte. Nachdem er also in
dem Gasthofe, in dem er abgestiegen
war, gespeist hatte, begab cr sich gegen
nenn Uhr in den Klub, der nicht weit
entfernt war. AIS auswärtiges Mit
glied hatte er das Recht, jederzeit wieder
in die Räume der Gesellschaft cinzii
treten, ohne sich von Neuem einführe
zn lassen. Er jand dort den Gesuchte
noch nicht vor, dagegen war in d.nt
Spielfalon bereits eine ziemlich zahl
reiche Gesellschaft versammelt.
Aurelio wußte ans Erfahrung, daß
dort regelmäßig gespielt wurde, nnd cr
sah unter den etwa dreißig Herren, die
bei feinern Eintritt nm einen langen
Tisch saßen oder standen, verschiedene
Bekannte.
Sie nickten ihm zn, ließen sich aber
nicht stören, denn die Partie war berciiS
in vollem Gange. Unter den Person
lichfcitcii, die BiSearoS fremd waren,
fiel ihm besonders diejenige des Bank
halters auf. Er mochte vielleicht acht
iniddreißig bis vierzig Jahre zählen,
hatte blondes Haar und überaus regcl
mäßige, sogar schön zn nennende Züge,
die aber für Anrelio trotzdem nichts
Sympathisches hatten. Vielleicht lag
das an dem unruhigen, flackernden
Blick der Augen, die Einem niemals
gerade iu'S Gesicht zu sehen vermochten.
Im Uebrige war er sehr elegant und
von tadellos feinem Benehmen.
Anrelio hatte ihn nie in San Scba
siian gesehen, nnd schloß daraus, daß cr
gleich ihm cin Fremder sein müsse. Es
überraschte ihn, zn sehen, daß man statt
dcS gewöhnlichen Baeearat. eines dein
Vingt -ct-vn ähnlichen Kartenspiels,
einem Würfelspiele, dem sogenannten
Kreps" hn.'-digte, was wahrscheinlich
nf Veranlassung des Fremden gc
schchcn war, der gerade den Bauleiter
machte.
Vor demselben lag eine ziemlich an
sehnliche ttininc in Gold und Bank
notcn. Jeder Spieler ahm der Reihe
nach den Würselbecher und warf di?
Würfel, die der Bankier, nachdem cr
den vorigen Satz entweder eingezogen
oder ausbezahlt hatte, aufgenommen
und in den Becher gelegt hatte. Er
allein darf die Würfel anrühren, aber
sie weder schütteln noch werfen.
Aiöearoö trat an den Tifeh und vet
folgte mit lebhafter Theilnahme die
wechselnden Ehaneen des Spieles. ES
wurde ihm jedoch bald klar, daß diese!
ben zuletzt immer dem Bankhalter giin
stig waren. Die Spieler, welche selbst
paßten, hatten das Rceht.ans dic Würsc
eines Anderen mitzuhalten, und jedes
mal, wenn cö sich nm eine besonders
hohe Summe handelte, fielen die Wür
fei fo ungünstig, daß der Fremde alle
Einsätze einstreichen konnte.
Die Dinger müssen verhext sein,"
rief unwillig einer der Spieler. Nch
nicn Sie einmal den Becher," fügte cr,
zu BisearoS gewendet, hin;, vielleicht
bringt daS einen Umschwung in das
Spiel."
Sehr gern," versetzte der Maler,
wenn die Herren erlauben."
Der Bankier verneigte sich zustiiu
inend, die Spieler riefen Ja !" im
Ehor, und Anrelio ergriff, nachdem er
ein Huudertfrancöbillct vor sich auf den
Tisch gelegt hatte, den Becher, den ihm
der letzte Verlierer übergab. Der Ban
kier legte die Würfel hinein, und Bis
earoö gewann zweimal 'hintereinander.
Die klebrigen jubelten ; Viele hatten
auf feine Sätze mitgehalten, so daß jetzt
eine beträchtliche uinme auf dem spiele
stand.
eicicn iivms verliert man immer.
Ich lasse nur meinen ersten atz stehen,"
sagte der Maler vorsichtig und zog den
Rest ein, seine Mitspieler aber ließen
Alle stehen.
Der Bankier hatte die Gewinnste mit
größter Liebenswürdigkeit ausgezahlt.
jiic ein Wort zn sagen, nahm er jetzt
mit seiner langen und weißen Hand die
veiöen Mirsel und ließ ie in den Becher
fallen, den BisearoS ihm hinhielt.
Schütteln Sie ordentlich und schien,
dein Sie die Würfel weit heraus," rief
man ihm zu, das ist das einzige Mit
tel, um genug Punkte zu bekommen !"
ei folgte oicicr Axiimig, der eine
Würfel flog jedoch zu weit, er rollte
qncr über den grünen Tisch nnd siel
dann ans den Parqnctbodc deS aa
leS. Der zweite, auf der Tafel stehe
gebliebene Würfel, zeigte ein Auge.
Der Wnrs gilt nicht!" riefen die
pielcr.
Verzeihung, meine Herren." entgeg
netc kaik ocr Äaukhaltcr, die picl
regcl beim Kreps besagt ausdrücklich,
da,; Alles gilt, was auf dem Tische
bleibt. Ich bitte also dc Herrn, den
auf den Boden gcsallcucn Würscl ans-
zuheben. ihn in dcn Becher zu legen und
dann von Neuem zu werfen, nm den
Brt ieinem
war Biseaio:
GRGCERYandßäKERY
- rot
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Tel c'.ic ie ttuüie ctt4;äft In b Ctai
trt SUg. t'tmr.aii tic t'ttljftc iat h
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