'"-"'ISkI L. Die rillant-Vroci'e. Hmuivrijlilche tfpisobe. i'on M. SKüitjetl. Fräulein Fränzchen war ine Schau, spklerm von gutem Rus, der sich nicht nur auf ihre Leistungen als Actrice be zog. Dik Lebemett der Residkn,gadt mußte kl, daß sich bislang noch kein ihrer Verehrn und deren Anzahl war Legion eine Erfolge hätte rühmen klnnen; ein Grund mehr für die Creme der Börse und de Sport, für die retchen 2eaterHabitue'i der ebenso schönen wie ftoollen Künstlerin nachzustellen. Be jmderl Hugo von Pümper, der außer seiner Unverschämtheit nicht besaß al inen steinreichen Vater, ein saie Gigerl mit einer Visage, daß einem ordentlichen Menschen förmlich die Hand juckte, über bot sich in ertravaganteei Aufmerksam keilen, um die Augen der Schauspielerin auf sich zu lenken, wa ihm denn auch ge lang; nur daß ihn dieselben bei deartigen Anlässen, als Ueberreichung riesengroßer Benksij'Bouquet oder sonstiger Aner knmungSzeichen ihrer Kunftleistungen ftet zornsprühend anblitzten. Den Ge müthSmenschen Hugo von Pllmper be röhrte dies aber durchaus nicht; er setzte seine Bemühungen um die Gunst Frlnz, chen trotz aller Abfälle mit ungeschwlch ten Kräften fort. .Einmal muh ihr Herz doch für mich sprechen schnarrte er einen Gesinnungsgenossen an, der mit ihm im ThealerRestaurant die Zwischen aktS'Pause verkneixte. .Habe heute Haupt, Coup vor." Bei diesen Worten zeigte er dem Freunde ein Etui, au dem eine prachtvolle Brillant-Broche in funkelnden PriSma Farben hervor strahlte. Die Komödie war aus. Wieder und wieder hatte man Frönchen herauSge rufen, mit Blumen überschüttet und auch der Direktor ihr da Händchen gedrückt und die Worte laut vor allen Kollegen und Kolleginnen, die sich just auf der Bühne befanden, zugerufen: .Fräulein Kränzchen, da war eine Leistung!" und dabei hatte er, wie ein Gourmand, nach einem besonder delikaten Gericht, mit der Zunge geschnalzt. Jetzt stand sie hochaufathmend, mit freudegerölheten Wangen in der Gar derobe und die geschäftige Hand der Zofe Anna wartete deS Augenblicks, wo die Herrin ihr das Zeichen geben würde, sie von den Theaterhüllen zu befreien, als e an die Thür klopfte und auf das .Herein!" FrLnzchenS, der Theater diener, da Faktotum Wurfchtel, den struppigen Fuchökrpf in da Zimmer fleckte: .Entschuld'gen Freilein Fränzchen, wenn ich schterel" .Nicht im Geringsten, wa wünschen Sie. Herr Wurschtel?" .Diese PlumenArrangem ent ist mer uff die Seele jebunden, bersönlich in ihre schienen Hände zu legen." .Plazieren Sie es nur dort auf den Ceitentisch zu den übrigen Sträußen." .Nee, Fretlein Fränzchen, deS geht Sie doch nich, es ist Sie wa drinnen. .Nun, fo geben Sie her." .Entschuld'chen Sie gütigst. Freilein, wenn ich geschtert haben sollte!" mit die se Worten entfernte sich Wurfchtel mit einer linkischen Verbeugung. Fränzchen hielt ein vergoldete Füll Horn, au dessen Oeffnuvg herrliche Marschall Nielrosen und ParmaVeil chen, eingeahmt von einem zarten Kranz Vergißmeinnicht, hervorquollen, in Hän den. .Nu woll'n mer doch mal sähen, wa drinnen i," parodirte ' Franzchen den Theaterdiener und holte mit der kleinen Hand au dem Blumengewirr ein Etui hervor, bei dessen Oeffnen ihr die Stil lant Brache entgegenfunkelte, zugleich aber ein Billet zur Erde flatterte, da die Zofe ebenso diensteifrig wie neugierig aufhob und ihrer Herrin überreichte. Bei dem ersten Blick, den diese auf die Zeilen warf, zogen sich ihre Brauen finster zusammen und nach einigen Augenblicken tönt ein entrüstete .un Verschämt" von ihren kühngeschmungenen jetzt zornbebenden Lippen. Der Inhalt deS Briefchens lautete: Angebetetes FrZulcin! Gestatten Sie mir, Ihnen zu Ihrem heutigen phänomenalen künstlerischen Er folge, dem Ihre sieghafte Schönheit als zwei gewichtige Helferinnen zur Seite standen, da beifolgende kleine Angebinde zu überreichen. Werden Sie endlich meinem heißen innigen Werben Ihr kleine zierliches Ohr neigen? Werden Sie meiner schon so oft vorgetragenen feurigen Bitte um ein Rendezvous nunmehr Gewährung schenken? Die Sache läßt sich doch so einfach arrangiren! Sie empfangen mich zu einer von Ihnen zu bestimmenden Zeit in Ihrem Hause, wenn auch nur auf ein halbe, Stündchen. Lassen Sie Ihr Herz weichen und senden Sie einige Zeilen von Ihrer schönen Hand Ihrem Sie ver götternden Hugo von Pllmper. .Nein, da ist zu arg!" rief die Künstlerin. Im selben Augenblick klopfte e wie der. .Wer ist dort?" rief die Zofe zur Thür eilend. .Ich bin', Wurfchtel!" tönte e von draußen. .Ja, a wünschen Sie denn schon wieder?" fragte Fränzchen dazwischen. .Ach, Fretlein, ich habe Sie ja die Hauptsache vergessen, der Herr, welcher Ihnen da Pouquet. wo das drinnen war, geschickt hat, möchte gleich Antwort haben." .O, die soll ihm werden!" flüsterte Fränzchen erbost. .Einen Augenblick, lieber Wurfchtel!" rief sie. .Bitte, Anna, nehmen Sie dort au meinem Necessaire Papier und Feder", raunte sie ihrer Zofe zu, .und schreiben Sie, wa ich Ihnen dlktire.' M.in Herr! Ihr Wurfch soll nsüllt werden; e sei Ihnen gestattet sich morgen Abend ein halbe Stündchen in meinem Boudoir aufzuhallen, doch haben Sie sich den Ihnen dort zu stellenden Bedingungen all Mann von Ehre zu unterwersen. Sie werden, da ich morgen nicht auf der Bühne beschäftigt bin, um S Uhr er wartet. F. Durch die Thürsxalte wurde die wohl verschlossene Antwort dem harrenden Wurfchtel übergeben, der sich mit einem vergnügten .ich danke sehr. Freilein?" eine guten Trinkgelde gewärtig, eiligst davon machte. E schlug acht Uhr vom nahen Petri Thurm, al Herr von Pilmver am sol genden Abend in die Behausung Frlnz chen trat. Die Zofe nahm ihm Ueberzieher und Stock ab und flüsterte ihm dabei zu: .Ich soll Ihnen noch die Bedingung mittheilen, Herr von Pümper." .Nur zu, schmunzelte der Angeredete und ließ dabei ein Geldstück in die Hand Anna'S gleiten, .nur zu, hübsche Schelmchen." .Sie müssen wissen, die Dame ist so genannt; sie wünscht daher mit Ihnen ohne Licht zu conversiren, und muß ich Sie au diesem Grunde bitten," dabei knirte das geriebene Ding mit äußerst vielsagendem Lächeln, .mir Ihr Zünd holjbüchschen auszuliefern." .Füge mich jeder Bedingung; die Dunkelheit ist der Liebenden Freund," replicirte er und überreichte der Zofe, die ihm hinterrücks eine Nase drehte, da Verlangte. Jetzt öffnete Anna die Thür de Vorzimmers, reichte ihm eine Hand und führte ihn durch da Halbdunkel in da daranstoßende Boudoir, au dem ihm eine undurchdringliche Finsterniß entge gengöhnte. Die Zofe trat zurück und schloß die Thür von draußen. Herrn Hugo von Pümper klopfte da Herz doch in beschleunigtem Marschtempo, so daß ihm vor Erregung fast die Stimme ver sagte, al er begann: .Guten Abend, Anbetungswürdigste! Ich nehme an, Sie sind zugegen, trotzdem weder meine Augen noch Ohren Sie wahrzunehmen vermögen!" Jetzt raschelten Kleider, und ein Duft von JaSmin, dem Lieblings Odeur FränzchenS, drang ihm in die Nase; zugleich ergriff eine kleine, runde, feste Hand die seinige und geleitete ihn mit einem geflüsterten .Bitte!" zu einem Sessel. Bebend kam es von den Lippen Püm pcrs: .Man sagt, die Dunkelheit sei keine Menschen Freund, aber ich hoffe unter ihrem schützenden verhüllenden' Schleier endlich da köstliche Glück zu finden, welches von mir beim strahlenden Lichte de Tage bis jetzt vergeben? ersehnt wurde." Seine Augen, welche sich allmählich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, er kannten nach und nach die verschwom meven Umrisse einer weiblichen Gestalt, deren Hand erfassend er mit Emphase fortfuhr: .Lassen Sie mich Erhörung finden!" Ein kaum hörbarer, wie eine in Schwingungen versetzte Satte vibriiender Seufzer durchzitterte den Raum. , Hugo von Pümper wurde muthiger, zudringlicher. .Jetzt mußt du mein werden, du meine Herzenskönigin!" mit diesem Ausrufe sank er der Gestalt zu Füßen. Ein gellender, Mark und Bein durch dringender Schrei antwortete ihm auf diesen Angriff. Im selben Augenblick wurden die Thüren, welche recht und links zu den Nebenzimmern führten, auf gerissen, und eine blendende Lichtfülle er goß sich über die Gruppe. Fränzchen, die Zofe und zwei College vom Z, Theater waren mit Lampen in den Händen in da Boudoir getreten und sahen lachend auf den wie versteinert vor der dicken Hauswirthin Fränzchen' us den Knien liegenden von Pümper. .DieS Bildniß ist bezaubernd schön!" säuselte der eine Schauspieler. Wüthend sprang jetzt der gefoppte von Pümper auf, und mit den Worten: .Das sollen Sie mir büßen!" rannte er, Hut, Ueberzicher und Stock im Stich lassend, verfolgt von dem schallen den Gelächter der Zurückbleibenden, da, von. .Die Broche, meine liebe Frau Mül ler," sagte Fränzchen voll LiebenSmür digkeit zu der noch immer auf dem Sopha wie da Götzenbild des Buddha dasitzenden HauSwirthin. .darf ich Ihnen wohl als kleine Entschäoigung für die ausgestandene Angst und in Anerkennung Ihrer vorzüglich gespielten Rolle über reichen." Mit diesen Worten legte fle der dicken Allen die BrillantBroche in den Schooß. Herr Hugo von Pümper war in Folge seines DaoonrennenS ohne Hut und Ueberzieher so verschnupft morden, daß er für einige Zeit ein milderes Klima aus zusuchen gezwungen war. He0edrgrk,ott. Der verstorbene Wiener Hofkapell meist Joseph HellmeSberger war ein bekannter Witzbold, und die Zahl der über ihn und von ihm curfirenden Anek boten und Bonmots ist längst nicht mehr einzufangen. Folgende find wohl nicht allgemein bekannt: Jreinem der vielen von HellmeSberger dlrigirten Concerte war der Claoierpart einem jetzt sehr be kannten Pianisten er soll hier Müller heißen anvertraut. Der junge Künft ler benutzte diese Gelegenheit zu dem öffentlichen Experiment, ob eS möglich sei, einen gesunden BSsendorfer in zwei Stunden mausetodt zu schlagen. Er .drosch" furchtbar, wie man zu sagen pflegt, und übertobte alle Instrumente. Im Uebrigea spielt er meisterhaft. Hellmeibnger fand sich rasch in die Si tuation. Um den Künstler nicht während deS Concert zu vnftmimen, machte er einen Witz. Er nahm ihn nämlich in der ersten Pause unter den Arm, führte ihn vor da große ProgrammPlakat hin, deutete mit dem Finger aas ine gedruckte Zelle und flögt: .Lieber Müller, a steht denn hier gedruckt?" Herr Mül ler la: .Piano: Herr Müller." .Nun als, piano, Herr Müller I' Herr Müller lacht und spielte fortan piano. . . . Eme Tage ließen sich in' Wiener Konservatorium vier galizische Schüler aufnehmen, von denen drei Coha hießen. ,0 Gott," seufzte HellmeSberger, .un sere Anstalt wird zum Cohnservatorium. In einem Salon nahte sich Herrn Hell meöberger ein Dilettant, der soeben den Flügel mit mehr Dreistigkeit al, Geschick bearbeitet hatte, und bat um sein Urtheil, da heißt sein Lob. Seine kühnsten Hoffnungen wurden übertreffen, denn Jener sprach lächelnd: .Sie verdienten, vor einem Parterre von Beethoven zu spielen!" Leider fügte der grausame Kri tiku ebenso freundlich hinzu: .Sie wis sen doch, daß Beethoven taub war?" Der ihm sehr nahestehende Componift einer Oper rühmte sich in Gegenwart de Papa Hellmeeberger, ein Werk k. blos sechs Wochen vollendet zu haben. .Staunenwerth l" rief der Meister, auf die Partitur zeigend, .ich begreife in der That nicht, wo er in sechs Wochen die Zeit hergenommen, soviel abzuschrei ben." Beim ersten Auftreten deS FräuleinS Destina jetzt Frau Professor Löwe in Prag in der Wiener Hofoper kalauerte er: I dö dünn, dö Des von der De stina!" Von dem berühmte Opernkomponisten Jgnaz Brüll, der jedoch in intimen Krei sen wienerisch .Nazi" genannt wird, rühmte r, daß r ein nazionalleS Ge nie sei. Der Cellist Röoer, der auf allen seinen Conzerttouren mit Vorliebe eine von ihm componirte .Idyll" zu Gehör bracht, zog sich die Bemerkung zu: RS ver'S ganze Musikleben ei eine Jlvlle. Die neueste Operette seine eigenen Sohne Joseph empfahl er eisern Wie ner Theaterdireklor mit den Worten, .e kämen fast lauter bewährte Sachen darin vor." Bei Gelegenheit, al Wachtel, der lange nicht mehr im Zenjjhe seine Ruh, me stand, in Wien zu wohlthätigem Zwecke den Raoul in den .Hugenotten" sang, bemerkte HellmeSberger: .Einem geschenkten Raoul steht man nicht in'S Maul." AIS Pendant dazu diene sein Reim auf eine Orgel, die ein Kunstfreund einem Wiener Mustkinstilute zum Ge schenk machte, die jedoch dem künstlkri, schen Zwecke nicht vollkommen entsprach: .Einer geschenkten Orgel sieht man nicht m die Gorgel." Einmal spielte HellmeSberger im Sa lon einer hohen Persönlichkeit. Ein heimischer sogenannter Luftspieldichter unterhielt sich, während HellmeSberger geigte, sehr vergnügt mit einer Dame und lachte sich dabei Thränen au den Augen. AIS HellmeSberger geendet halle, stürzte er, anscheinend wüthend, auf den Lachbold zu und schrie ihn an: .ES ist ja nicht nothwendig, daß Sie mährend meine Spiels lachen, ich habe ja auch noch nie bei Ihren Luftspielen ge lacht I' Als HellmeSberger noch Direktor des Hofoxernchcre war, wünschte er eine Probe vom .Propheten" und theilte die dem damaligen Regisseur Steiner in fol gender Epistel mit: .Lieber guter Herr von Steiner! Wann Sie nir dagegen hätten, Möcht' i bitten, wegen meiner, Um a Prob' von dtm .Propheten". Ich verlang' ja nix Pirsides, Nur den Labatt und die Fides! Wenn Sie wollen, so geschieht es, Nicht um zehne oder elfe. Szn err Mittwoch punkto zwölfe, Sein'S nicht bö und Haben'S kein' Aerger, G'fchamfter Diener I HellmeSberger. Ein MitzverstSndniß. Ein Bauersmann au einem Dorfe bei Madrid, fo schreibt man der.KSl. Volks-eikuna-. war am Sonniaa in die Stadt gekommen, um sich zu amüsiren. Da er tagsuoer dem .Tinto' .Rorhweln) ge hörig zugesprochen hatte, so befand er sich am Ende in auter Laune und bcscklob. den Abend im Theater zu verbringen, ein Vergnügen, das er sich bis dahin in fei- nem ganzen reden noch nicht gestattet hatte. Er lenkte also seine etwas un fijeren Schritte dem Teatro Aoalo u. Vor dem blendend erleuchteten Hause drängte sich eine große Volksmenge wie immer bei den SonntagsVorstllungn, und in Schaar von BilletoerkSukern schrie mit betäubendem Stimmenaufwand die EintritlSrarten aus. Ein Orchester Fauikuil zu 1 Peseta 501 Ein Fauteuil u 1 Peseta 501 hörte der Bauer immer wieder schreien, und rasch entschlossen nayerle er fich einem der BerkSuser und sflsile: .WaS schreist du denn eigentlich da'von einem Fauteuil zu 1 Peseta 50?" Daß du einen Lebnfiubl bekommst zu 6 Reale, " sagte der WiederverkSufer. .Ist der Stuhl auch gepolstert?" fragte der Bauer mit Tbeilnibme. .Kewin. mit rothem Sammet," lautete die Ant, wo. .Run. dann a eb m r die Piu 1 wng und wir sind ein?" rief der Land, mann und legte 3 VerraS (5 entimos- stücke) in die Hand des WiederverkSu fer, eine Eintrittskarte dafür in Em pfang nehmend. Während der Vorfiel lung belustigte er sich aus aarnem SStu zn. In Madrid ist'S doch billig, dachte fc. CIA. CYT Ii cm -L1 - c rr -"-! . " " i" vylgeiauen oeiaueie er den weichen Sammet und die funkeln den Kopfnägel des SitzeS. Als die Vor- neuung iyrem Ende ntgegenging, be merkte der Bauer, daß eS schon 11 Uhr geschlagen hatte. .Jetzt muß ich heim," dach'e er, .sonst schreit die Alle." Man sah ihn plötzlich aufstehen, den Lehnstuhl auf den Kopf nehmen und den AuSgang suchen. Im Publikum entstand ine un gewöhnliche Bewegung. Zwei Polizisten stürzten auf den Bauer zu und fragten ihn, waS er mit dem Lehnftuhl woll. .Den will ich nach Haus trag!' schrie der Bauer, .ich habe ihn draußen ge kauft, hier ist die Quittung." Und der Mang zeigte die Eintrittskarte vor. Während die Polizisten ihn hinauSbug strten. unter dem schallenden Gelächter de Publikum, hörte man ihn brüllen: .Mein Lehnftuhl, mein Lehnftuhl, den ich zu 1 Peseta 50 gekaust habe. Räuber. Diebe, Gauner, öanditen, wundert Euch nicht, daß die Anarchisten Bomben in Eure Theater werfen!" TU ktrl,aad. Dm Altgesellen Franz St. in einer Itschlerwerktatt zu Margarethen hatten e die jüngst in Wien gezeigten spirttisti scheu Experimente, zu deren Vorstellung er eine Freikarte bekommen hatte, an gethan, und er, der sonst mehr zum GpiriluS gehalten hatte, schwor jetzt zu dem etwa langweiligeren Spiri, tiSmuS. Diese Schwäche machte sich ein jüngerer Kollege von ihm zum Ge genstande ein mitternächtlichen Scher je. Der Allgeselle lag schnarchend in seinem Bette und ober ihm sein boshafter Kollege, der sich die Bauart der söge nannten .Schusterbetten" zu Nutze machte. E hatte eben zwölf Uhr ge schlagen, al sich zu Häupten de Franz St. eine Hand in inem weißen Laken bewegte. Erschrocken fuhr er auf, und eS ward ihm da er momentan sehr .aufgeweckt" war sofort klar, daß dies eine Geisterhand fei. Eine Zeit lang gaukelte dieselbe hin und her, und derselbe hielt jeden Athemzug an, um den Spuk nicht zu verscheuchen. End lich entschwand die Hand in das Reich der vierten Dimension und Franz konnte kaum den Morgen erwarten, um seinen Genossen da Geheimniß zu erzählen. Einer davon glaubte es nicht und hatte allen Grund dazu. Man beschloß, die folgende Nacht zu einer allgemeinen Beobachtung abzuwarten, nur der Eine erklärte, um diese Zeit lieber zu schlafen. Um Mitternacht siand Alles ermartungS voll vor Franzen'S Bett, indessen oberen Etage Einer fest schnarchte. Kaum war von der Kuckucksuhr die zwölfte Stunde verkündet, da baumelte die Hand wieder am Kopfende deS unteren Bette, Alle war starr. Auf einmal, die Hand wollte eben wieder entschwinden, krachte die obere Kopfmand deS Bettes, die Hand wurde zum Arm, der Arm zu einem Ge fellen und da Ganze wurde in finsterer Mitternacht weidlich durchgeprügelt .RauberSbua, elendiger, i wer' Dic geb n, d Leut foppen," war die Schluß sent enz deS hobelnden Spiritisten. Warum da Haar grau wird. Hunderte verschiedene und merkwür, big Theorien sind bereit? aufgestellt worden, um die eigenthümliche Erschei nung de ErgrauenS der Haare bei den Menschen zu erklären. Die letzte und neuest ist die folgend: Jedes einzelne Haar ist ein feines Röhrchen, angefüllt mit Körnchen von Färbestoff und Luft bläschen. Bei herrannahendem Alter verringert ftch der FSrbestoff, sowohl in Quantität wie in Qualität, und die Luslbläschen vergrößern und vermehren sich und füllen den Raum auS, der vorher vom Färbestoff eingenommen wurde. DaS Haar, das mit diesen Bläschen aus gefüllt ist, wird weiß auS demselben Grunde, aus welchem der Krystall deS weißen Zucker, in dieser Farbe erscheint, nämlich durch die Reflexion und Strah lenbrechung des Lichtes. Wodurch das Haar zuweilen in einer Nucht weiß wird, ist bisher nie erklärt worden. Durch mikroskopische Untersuchungen solcher Haare ist allerdings festgestellt, daß die Farbenkörperchen im Haarrohre entweder vernichtet oder durch dte LuftbläSchen ver drängt worden waren, aber warum und wie die geschehen, konnte bisher nie fest gestellt werden und wird der Wissenschaft vorläufig noch ein Geheimniß bleiben. Ei eue Leder. Seit einiger Zeit erscheint im deutschen Handel ein Art Leder, welche nicht aus Thicrhaut gebildet ist, aber doch zu aller lei Zwecken benutzt wird, die man sonst dem Leder zuweift. E wird .Pantasote' genannt, und die Masse, woraus e ge macht wird, ist noch ein Fabrikg-Heimniß E enthält kein Gummi, kein thierischen Substanzen, ist fast unverbrennlich, sengt nicht an, ist geruchlo und masserdicht. Kälte hat keinen Einfluß auf dasselbe, es wird nicht steif, hart und brüchig; die Hitze hat ebenfalls wenig Einfluß, fle macht es nicht weich, noch flüssig. Es enthält wahrscheinlich eine Mineralsub stanz und Asbest. E besteht aus 2 bis 3 Lagen Tuch, die mit der Substanz ganz durchtränkt und durchzogen find, so daß dieselben wie aus einer compakten Masse bestehend aussehen; eS hat eine gelbliche Lederfarbe und ist auf den ersten Anblick kaum von Leder zu unterscheiden. ES wird hauptsächlich zum Polstern von MS, bcln gebraucht und ebenfalls zur AuS Polsterung von EisenbahnwaggonS, Pol ftern und Wagenbekleidungen. Der Preis stellt sich jetzt auf ungefähr die Hälfte deS LederS. Erfolgreiche SchatzgrSderei". In der Umgebung des flzilianischen OrteS Salemi ist durch Zufall jüngst eine hervorragende archäologische Ent deckung gemacht worden. DaS Töchter chen eines Bauern hatte daselbst eine alte Münze gefunden, wodurch der Bater auf den Gedanken kam, er werde einen Schatz heben können. Einem in jener Gegend verbreiteten Aberglauben zufolge mußt' aber da Blut de mde, welche ten Schatz zuerst berührt hatte, an der Fund stelle vergossen werden, um den Erfolg zu sichern. Der Vater war, von Hab' gier ve, blendet, zur Opferung de Kin de bereit, die Mutter jedoch rettete e, indem sie der Behörde Anzeige von dem Vorhaben ihre Manne machte. So wurde nicht nur in scheußliche Blut that verhütet, sondern auch eine verftZn dige Ausgrabung an der Fundstätte ver anlaßt. Professor Solina von Palermo fand die Reste von zwei Tempeln, eine Todlevstadt mit etwa 500 Gräbern und darinnen zahlreiche Gesäße und Schmuck gezenstände, di in da Nationalmufeum von Palermo gebracht worden sind. Ein interessante historisch tfnU hulluug. Der bekannte Geschichtsforscher Ram baut bringt in der Revue Bleue eine in teressante historische Enthüllung über da Vorleben Napoleon I. Danach hat sich derselbe anfangs, al er über den Sou lieutenantSgrad nicht hinauskam, mit der Absicht getragen, den Degen mit der Elle zu vertauschen und als Kaufmann die launische Fortuna zu versuchen. Vorher hatte er jedoch im Gesuch um Einstellung in die russische Armee an General ZoboromSki gerichtet, da jedoch abschlägig beschicken wurde, weil ein Reskript Katharina II. verbot, fremde Offiziere mit derselben Charge ,inzu stellen. Bonaparte wollte jedoch einen niedrigeren Grad nicht annehmen. Wenig später beriefen ihn die Ereignisse nach Toulon und von dort an di Spitze Frankreichs. cht anwrikantsch. Wie kostspielig mitunter Satzfehler sein könne, zeigt folgende Beispiel Al im Jahre 1864 in den Bereinigten Staaten von Nordamerika ein neuer Zolltarif aufgestellt und in Druck gelegt wurde, gelang e einem Konsortium eng lischer Fabrikanten, die Korrektoren bei Tarif in der Bundesdruckerei zu be stechen, daß sie bei der Position .Eisen bleche" das Komma in einer Zahl ver setzten und e dahin brachten, daß ver zinnte Eisenbleche nur fo viel Zoll koste ten wie gewöhnliche: Da Tollste an der Sache ist aber, daß der Jr.thum bezm. Betrug erst im Jahre 1881, also nach 17 Jahren, entdeckt wurde, nachdem die Vereinigten Staaten nach angeflell ter Berechnung 48,995,776 Dollars an Zollgebühr eingebüßt halten. Au der gut alt 3it. AIS der Günstling Jakobs I. und KarlS 1.. Lord Buckmgham, nach grank reich kam, um die unglückliche Marie Hennette nach England hinüber zu ge leiten, trug er ein Kostüm von weißem Sammet, mit Diamanten besetzt, im Preise von 2 Millionen Francs; ein einziges Fest, das er dem bekannten Bassomxierre gab, jenem Manne, der in einem Tage 6000 levesvriete ver brannt zu hoben sich rühmte, und dessen letzter Sprößling als Ackerknecht starb, kostete 150,000 Franc. Einer der Ri valen Buckingham'S in Bezug auf Ele ganz, Lord CarliSle, Vicomte von Don caster, gab in wenigen Jahren mehr IS 12 Millionen nur für seine Toilette au. TchSnhtit vxrgeht. Die Frage: .Ist die Schönheit unter den englischen grauen im Verschwinden begriffen?" wird in einem aus der Feder von Frederick Bovle stammenden Auf: fatz in dem Tezemberhefte der .New Review" in bejahender Weise beantwer tet. Nach dem Verfasser traf man in früheren Zeiten in England überall schöne Mädchen in großer Zjhl an. Heute sehe man sich nach ihnen umsonst um. An den Bankfeiertagen, wo man an VergnügungSorten. Tausende von Frauen versammelt sehen kann, müsse man zu dieser Ueberzeugung kommen. Die englischen Blätter beeilen sich, hin zuzufügen, daß Herr Bovle längst auf, gehört habt, jung zu sein. Indisch Titel. Da Wort .Rajah" bedeutet buchstäb lich .König", doch wird jetzt der Titel auch Prinzen beigelegt. .Mahirajah' heißt .großer König"; dieser Titel wird Noch von solchen oftindischen Fürsten ge führt, welche einen Rest von Souveräni, tät bewahrt haben. Das Femininum von Rajah ist .Rani"; .Begam" heiß, .Prinzessin", während der anglo-indtsche Ausdruck für jede Frau hohen Standes .Begum" ist. .Nawab" (von dem früheren .Nabob') ist die offizielle Be. Zeichnung für einen Gouverneur oder Vizekönig. Schmeichelhaft. Bewerber (; der 12 Lhrigen Ella): .Glaubst Du, daß Deine Schwester mich gern hat?" Ella: .Ja, Sie hat Sie sogar neulich vertheidigt l" Bewerber: .Vertheidigt? Hit denn Jemand etwas Schlechte von mir ge sprochen?" Ella: DaS nicht, aber Papa meinte neulich bei Tisch, Sie seien ein Esel, und da sagte sie, man dürfe Niemand nach seinem Gesicht beurtheilen. Boshaft. Dame: .Man sagt, daß Fräulein Laura 200. 000 Mark Mitgift in die Ehe bringt !' Herr: .Sagen Sie doch ueder Ent schädigung!" Mißtrauisch. .Herr Lieutenant. Ihr neuer Bursche gefällt mir I Er sieht ja sehr klug aus I' .O. kenne das. gnädige grau Alles nur anfängliche Verstellung Kerl fimulirt Intelligenz!" Immer gesäZ:t!ich. Lämml und Fleckele kommen auf der Börse in Folge GeschSfk-iffereng in heftigen Wortwechsel, rccbei Läwmle sei nen Freund mit allerlei Scdia x'worten beleidiot. Ganz entlüftet läuft Fl,cke!e zum Börsenoo, stand und frägt: .Brauch' ich mir da bieten zulassen?" worauf der Börsenvorftand im reinsten Geschäft, ton erwidert: .Machen Se G g n offrtl" Ulildervng. Karl: .FrLultin, vor dem Hau steht ein SchwtinehSndler l" Gouvernante: .Pfui. Karlchen! Man sagt nicht Schwtinthäadler, son dein unartiger Kaufmann l" Amerikanisch. Landbesitzer im Westen versuchten all, Möglich, um Eisrnbahn.Gesellschasten zu veranlassen, ihr Ltnin so nahe al, möglich an ihren respectioen Grundstücken vorbeizuführen. So kam eine, Tage ein Mann zu dem Ingenieur einer in Arizona im Bau begriffenen Bahn und theilte ihm mit, er habe auf seinem Grund und Boden in Wadt angelegt, die elbe Chicago genannt und er seif, st überzeugt, daß da mue Chicago tie Gartenstadt bald überflügeln wert. Nebenbei schloß der Mann seine Rede find Sie dann der Erste am Platze und können für Ihre Bahnhöfe, Werkstätten, Schuppen u. s. w. die günstigsten Plätze aussuchen. .Wie groß, ist denn schon die neue Stadt?" fragte der Ingenieur. ,Hm, noch nicht sehr groß, aber si macht sich schon." Wie viele Häuser hat denn die Stadt?" .Nun, um di Wahrheit zu sagen, Häuser stehen Oberhaupt noch nicht da, aber ich bin eben dabei, einen Brunnen mit ausgezkichnttem Trinkmosser zu gra den." Ein laar im kffen. .Kellner! .Bring. Sie diese Beef. fteak erst 'mal zum Friseur !" Im Gegentheil Nichte: .Daß Du die Lieutenant gar nicht ausstehen kannst, Tante! Dir ist ge wih 'mal Einer zu nahe getreten?" Tante: .Im Gegentheil." Wohl etwas übertrieben. (Aus Sachsen) Gas,: .Aber Frau Wirthin, wie könnin Sie mir denn eine zerbrochene Kaffeetasse rorsetzen?" Wirthin: .Nehmen Sie' nich un giet'g, mei liewer Herr. Mei Gassee iS isie nebmlich e bischen fehl stak gera dhen rnd da hat er de Dasse e.izwee ge b' t!" kine Abbitte. .F, thut mir ausrichtig leid, Sie gestern beleidigt zu haben; Sie dürfen mir nicht böse fein; ich werde immer so aüfgeret, wenn ich solche Dummheiten höre, m,e Ihre gestrigen." verfängliche Wendung. StaatSanwalt: .Der Angeklagte hatte 24 Ochsen gestohlen! Vergegenwärtigen Sie sich die Zahl, das find noch einmal so viel wie Sie, nieine Herren Ge schworenen!" Um jeden preis. .Bauer, warum laufst denn barfuß im Schne herum?" .Ja, 'wissen S', mei Alte giebt nur dann ' Schnaps, wenn i Leikweh hab'!" Zu vul verlangt. Offizier du jour (spät Abends die in' Gewelr getretene schlaktrunkene Wache revitirend): .Meier, sehen Sie nichts?" Soldat: .Nein. Herr Lieutenant." Offizier: .Meier, sehen Si immer noch nichts?" Soldat: .Nein. Herr Lieutenant." Okfizin: .Meier, sehen Sie denn wirklich nicht, daß Sie den Helm ver. kehrt aus Ihrem dämlichen Kopfe fitzen haben?" Richtig. Ein 84jähriger Wittwer halte ein 18jährigeS Mädchen geheirathct. ' Ein Zeitung bemerkte dazu: .Als vor einem Ich' feine Frau starb, glaubten die Verwandten, er würde über den schmerz, lichen Verlust verrückt werden. Dits Vermuthung ist jetzt ingetroffen." Ein neues wort. Freundin: .Wie gefiel e Ihnen in der Frau: .Offen geftanren, gar nicht. ES herrscht dort, besonders unter den Frauen, ein gar zu großer Katzengeist." Belehrt. Herr: .Mein Fräulein wann ist wohl der geeignetste Moment, einer Dame seine Liebe zu gk?hen?' Jange Dame: .Nach der Hochzeit und nachdem man erfahren hat, daß eS nicht, mitgiebt!" In der Reitiahn. Herr SonntagSreiter: .Ich möchte gern ein Pferd haben, auf dem ich ganz sicher reiten kann." a Stallmeister (in den Stall rufend): .Johann, ein Schaukelpferd!" Auf einer SekundSibarn. , nder: Sie, Kondukteur, läuft g7dach'?"bimm-durch' Wag' Kondukteur: .Nein, Herr, nur wenn', Bescheiden. Lieutenant (vor einem Spiegel): .Donnerwetter, alle Hchachtungl"