Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, January 25, 1894, Image 1

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Lincoln, Ncb., Donnerstag, 27,. Januar 1894
(Unabhängiges Organ für den Staat Nebraska.)
Jahrgangs. Yo. 36.
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Politische Wzch?n-Nundschau.
Ausland.
f3rfiu. Drr Polizeipräsident hat eine
gründliche Utcrjuch!g der Umstände
angesrdnet, unter denen die Schutzleute
in iZriedrichzhain einen Haufen von Ar
beitslosen angegriffen. (? 4 heißt, der
vknarili sei die Collie eincS Mittverständ-
,nisjeS gewesen
Berlin. Herr Elcndt, Redakteur des
Socialist, wurde wegen Berösfentli
chunq eines aufrcit,cn;eii Artikels zu ei.
ner Äefänqnißiirafe von sech-j Monaten
und zum Vt'rluüe seine Verlagjrech'eS
oerurtheilt. (5r behirrle während der
Gerichissigunz trog der Zinspr 'che des
Nichterg dabei feinen Hut auf dem Kopse
zu behalten und schließlich wurde er mf
gen Mißach'ung des Gerichtshofes zu ei
er roeiicten G,säugißstrafe von einem
Tage oerurtheilt.
Paris. Die Tochter des Anarchisten
Vaillant hat Frau tLarnot, d?r Gattin
des Präsidenten, eine Brief geschrieben,
worin sie diese Dame bittet, bei ihrem
Eatlen für die Begnadigung Vaillant'ö
zu wirken.
Rom. I dem auf wichsten Mär
nberaumteu Couststorium wird bcrPapst
folgende Cardinnlc ernennen : Den pävst'
lichen Auditor Tancredi Fausti, den Se
kretär der Propaganda Ciasca, den Er;
bischof Fcrrand von Boulogn? in Frank
reich und den Erzbischof Jacobini von
Fcrrara Der papstlichi' Nuntius ß
xoni iu Madrid wird trotz Her Wünsche
verschiedener Cardinäle den rothen Hut
nicht erhalten. Der Sekretär des vatr
kanischen (jonjitg, Monsignore Salvato,
wird zum Bce Kämmerer ernannt mx
den. Der päpstliche Ablegal Mons. Sa
tolli für die B,r. Staaten wird in einem
späteren Couststorium den Purpur cryal
ten, da der Par st wünscht, daß er vor-
lausig, noch in Amerika vleivt. wer !(
tot des amerikanischen Cvllegiuins in
Rom, Mons. O'Connell. ist leidend.
Inland.
Washington. Das Auszahlen der
Zuckerprämien während des Sinanzjah:
reS IW-l verursachte der Regierung au
ßer dem für Prämien selbst ausgezahlten
Betrag $133,580 Kosten. V n dieser
Summe erhielten Hülfssteuereiehmer,
Schreiber und andere Leute, welche ei
gens angestellt werden mußten, $97,890
und Zuckeriuspektoren $30,00.
Washington. Der vor Kurzem
fertig gestellte Stempel zur Prägung der
für die preisgekrönten Wcltauöstcllcr be
stimmten Medaillen muß geänvert wer
den, und die betreffende Kommission wird
sich mit einem neuen Entwurf zu beschäf
tigen haben. Der Grund dasür ist ein
ebenso eigenthümlicher wie beschämender
Nach dem eisten Entwurf 'st ämlich eine
den Fortschritt in der Entwicklung von
Kunst. Wissenschaft und Industrie tnr
finnbtlötichti.be weibliche Idealfigur an
gebracht, die natürlich nackt ist, da es
schwer sein würde, für eine solche Figur
ein passendes Kostüm zu finden, das die
..(.ItU IllUJl UUUIU 1IUUII UHU IHl
Idee lächerlich erscheinen lassen würde.
Ab:r darob sind die fiommen Weiber,
Pastoren etc. im ganzen Lande schier
außer dem Häuschen gerathen, yavcii
den Kongreß und den Schitzamtsscki ctär
mit einer Fluth von Petitionen und Pro
testen überschüttet und so großen Ein
druck gemacht, daß selbst sonst so vcr
nünstigen Männern wie Senator Lilzs
von Wisconsin die Köpfe verdreht war
den find. Diestr soll soweit gegangen
sein, dem Sekretär mit Einbringung einer
Resolution, in welcher die Verwendung
des cnstößigen Enlivurfs scharf mißbilligt
wird, gedroht zu h ibcn, wenn die indecenie
Schaustellung nicht vermieden wird. Da
sicb ihm verschiedene andere Senatoren
und hochgestellte P rsöilichkeitcn anschlos.
sen, rußte der Sekretär nachgeb', uid
der Entwurf der Medaille wi,d th itsäch
lich geändert werden. Wahrscheinlich wird
man nun auf irgcud eine banale Figur,
ta die Gestalt der Republik auf einem
Baumwollbau,", fitzeng, oder etwas Aehn
liches, zurückgreisen.
Washington. Die dem. Mitglieder des
Finanzausschusses des Hauses haben sich
über den Wortlaut der Stenerbill geei
nigt und dieselbe wurde am verflossenen
Camstag dem Hause rinbcrichtct.
Die Bill verfügt, daß die Einkommen
steuer am 1. Januar 1895 in Kraft tre
ten und die ersteFtcuereintreibung am 1.
Juli 1895 erfolgen soll. Alle Klassen
von Einkommen werden besteuert und
uf alle $4000 jährlich überstcigendeEin
kommen wird erne Steuer von 2 Prozent
gelegt. Der wichtigste Theil der Bill ist
derjenige, welcher die Art und Weise der
Auferlegung und Eintreibung der Steu
er vorschreibt. Es wird für alle Per
son'n, deren Ein'ommen $3540 überstei
gen, obligatorisch gemacht, dem Steuer
innehmer ihres Bezirks die Höhe ihres
Einkommens anzugeben. Nach P ü
fung dieser Angaben tj.it der Steuerein
nehm er aUe Personen, deren Einkommen
$4000 übersteigt, auf die Steucrliste zu
setzen, Personen, welche ein Einkommen
von mehr als $3500, aber von weniger
als tlOOQ angeben, sollen nicht besteuert
werden, aber der Ausschuß hält es iür
gut, daß auch solche Personen, welche
ein Einkommen von nicht weniger als
$3500 besitzen ihre Angaden machen,
damit auch sicher alle Steuerpflichtigen
herangezogen werden. Falls Jemand,
der ein Einkommen von $3500 oder ba
rüber hat. es unterläßt, dem Steuer
nehmer seine Angaben zu machen, so soll
kS die Pflicht des letzteren sein, dos Ein
kommen einer solchen Person zu ermitteln.
Wenn er ermittelt, daß ein solches Ein-
kommen mehr als $4000 betragt, soll es
doppelt best mert werden und die Person, j
welche eS unterlassen hat, ihre Angaben
zu machen, soll eines Verbrechens schul
big sein und mit Geldbuße und Gesang
nis; best i äst werden.
Man schätzt, daß nicht mehr als 850,
000 Personen diese Steuer zu zahlen ha.
den werden, so daß die große Mehrheit
der Bürger nicht nöliig haben iv rd, die
Höhe ihres Einkommens anzugeben.
ES werde auch Bestniuiizen getrost
fe, welche zu verhindern bez-rcken. daß
die Einzeliiheiten über die von Bürgern
angegebenen Einkommen veröfseiillicht
weiden, damit nicht et.va der E.c?it von
einzelnen Personen oder Firmei geschä
digt weide. Zu diese, Zwicke wird de
stimmt, daß jeZcr Beamte und jeder Pri
vlitmaun, welcher irgend einen theil der
Mittheilungen, die ihm bezüglich der
Eiiilommen gemacht werden, verö's-nt-licht,
mit schwerer Geldbuße und Ge
sängniß bestraft werden soll,
.ii werden besondere Bestimmungen
für sie Eintreibung der Einkommensteuer
aus Saläie von Beamten und Angestell.
ten von Geschäftssirm.'N. Corporationen
usw. getrossen. Die Personen, welche
das Salär erhält, zahlt dir Steuer nicht,
sondern cs wird den Zahlbeamten aller
Venvallungen, wie deö Staats, des
(jou'iitn oder der Municipalität zur Pstichk
gemach!, ä Prozent eines jeden steuer
Pflichtigen Salärs zurück zu behalten.
Der ganze Steuerbetrag ist von der letz:
ten Zahlung im Jahre in Abzug zu brin
gen. Die Besteuerung der Corporatione
schließt alle Arten von Corporationsak
neu ein. Diese Steuer ist allgemein und
schießt nicht $4000 aus wie es bei per
sonlicheil Einkommen der Fall ist. Es
mild bestimmt, daß die Corporation die
Steuern für die Eorporationsaktien enr
richten und den Betrag von den Dioiden
den der Aktieninhaber in Abzug bringen
soll. Es wird jeder Corporation zur
Pflich! gemacht, jedem Äktieninhrber
zwei Pivzent jährlich andern Einkorn
men abzuziehen, welches er ans seinen
Aktien zieht und den Gesainmtbctrag
dem Steuereinnehmer zu entrichten. Es
werden schwere Strafen auf die Uebcrtre
tung dieser Bestimmungen f stgeseht.
Mit dem Eintreiben der Steuern wird
der Hülfs-Sleuereinnehnicr betraut und
verfügt, daß in den verschiedenen Steuer
bezirken Hülfssteuereinnehmer eigens zu
diesem Zwecke angestellt werden.
Die Bill ist nach einem vor einigen
Monaten vom Repräsentanten Hall von
Missouri entworfenen Plane ausgear:
beitct.
Zwölf Tausend Katarrhe
Patienten
werden von Ar. Harlman .aksolul
kostenfrei behandelt.
Die im letzten November in vielen der
Haupt Zeitungen der Bereinigten Staa
te erschienene Bekanntmachung, baß Dr.
Hartman, von Columbus, Ohio, die Be
Handlung von 10,00u Ka arrh-Palienlen
kostenfrei übernehmen werde, wurde von
Viel,,,, welche diese Ofserte gerne an.i.e
nvinnien bätten, als ein Irrthum ange
sehen. Nichtsdestoweniger war es eine
Thatsache und haben sich die I,00
bereits gemeldet und genießen jetzt die
B Handlung Ve3 ersten Monates Die
von dem Doktor getroffenen umfang'
reichen Vorkehrungen und die große An
zahl Assistenten, die ihm zur Aussührung
dieses Unternehmens zuc Seite stehen,
macht es ihm möglich, die Z:hl der
Patienten auf 12,6U auszudehnen. Es
werden daher 2.000 weitere Namen ois
reguläre Patienten angenommen. Es
ist hierzu weiter nitzts ersorderlich. als
daß der Patient seinen Nimen und sein
Adresse an Dr. S. B. Hartman, Colum:
dns, Ohio, einsendet, worauf er sofort
vollständige Anweisungen für die Be
Handlung im ersten Monate erhält. Zu
keiner Z it weroen Gebühren in Anrech-
nung gebracht.
c$m freies medizinisitZes Vuch
über Katarrh. Grippe, Husten, Erkäl
tungen und Schminöfucht, wird für eine
kurze Zeit kosten, und portofrei nach
jeder Aoresse versandt von der Pe-ru-na
Drug Manufacturing Co., Columbus,
Ohio.
Tramps" auf Eisendah
nen.
Ein unternehmender amerikanischer
Journalist schreibt über ,Tamps' auf
Eisenbahnen in höchst interessanter Weise
wie folgt:
Von allen westlichen Staaten sind,
so weit meine Erfahrungen gehen, Jlli
nois, Iowa, Wisconsin, Minnesota und
ein Theil Californiens die besten Gegen
den für das Stromerthum. Ganz be
sonders Illinois ist bei der Zunft hoch
angesehen wegen seiner .guten" isen
bahnen. Die .Illinois Central-Bahn'
ist z. B. die geeignetste für eine Reife
nach dem Süden bekannt.
Ich kenne Landsheicher, welche lieber
eigens von New Fork nach Chicago gin
gen, um sich auf dieser Linie nach dem
Süden zu beg den, als daß sie sich direkt
von ahn Z)or? nach New Oeleans gc
wendet hätten. Auch die .Chicago,
Burlington & Cuincn Bahn wird vom
Landstreicherthum sehr begünstigt 'und
war zur Zeit, als ich h dieserEig enschaft
darauf reiste, nur als die ,,Bm's Li
nie" bekannt. Das gilt wenigstens bis
nach Nebraska; dort, wo diese Linie sich
als .Burlington-Missouri Bahn" fort
setzt, hört die Gemüthlichkeit auf, und
dem Stromer ist u rathen, sich auf die
Wagengestelle zu verlassen.
Letztere Ne semethode ist fast allenthal
ben westlich von Mississippi für die Brü
derschaft nothwendig. Man kann sich
freilich auf Güierügen oben herumdrü
cken, aber man riskii t, hinab oeworfen
zu merdm. wenn der Znr gerade mit
voller Geschwindigkeit fährt, und das
kann natürlich sehr verhängniß?oll wer
ken, wenn ti nicht an einer besonverS
günllige Stelle geschieht.
Mein schlimmstes Erlcbniß halte ich,
als ich eines TazeS versuchte, auf einem
Frachiwagzon der südlichen ,, Pacific
Bahn" zu fahren. Ich hatte mich an
die Seite eines Piehwa.zgonS gehängt,
um nicht dem Bremser in den Weg zu
kämmen; der benieikle mich ichU'fcl'.ch
aber doch und bef,,hl mir. ode hinauf
,u kommen, .vier wurde ich aeiwungen.
alle meine Taschen umzukehren, um ihn
zu übereu,zcn, daß ich kein GclS bei mir
halte. Wüthend darüber, bau ich ihm
nicht tinni.il ein Zehn - Cenksstück geben
konnte, jaule er: ..Nun Itrimple aus
dem KicS herum, ich kann Dich nicht auf
diesem Zuq mitnehmen."
Ich ei klärte ihm patzia, ich wurde e
den Zug verlassen, wenn er nicht anhielte.
", verletzte er, ,,das wollen wr
sehe." Und nun jagte er mich eine
Bicrtelftunde lang auf dem ganzen Zug
lierum: doch konnle ich ihm immer ent
wische, bis sich auch och der Eonduktor
,u ihm gesellte. Jetzt wurde ich denna
ßen in die Enge getrieben, daß ich au ei
nem Piebmaaen seitlich hinab klettern
muiztc, meine beiden Feinde quälteu mich
unausgeietzt, spieen aus mich uno quälten
mich fürchterlich. Schließlich stieg der
Eonduklor ebenfalls herab, trat mir auf
die Finger, so daß ich loslasse mußte
und aus den Boden stürzte. Zum Glück
fuhr aleichieitia der Zug lanaiamer, und
es passirte mir kein besonderes Leid ;
wahrscheinlich halte ich dleS dem r.'oko
inotivsührec zu verdanken, welcher gc
wohnlich der gute Kerl den Stromern
gegenüber ist. Aber ich mußte mich je
i,,n N ichmiitag 20 Meilen weit auf
Schusters Ramien schlevven. ohne etwas
zu essen und ohne einen Schluck Wasser.
Die Landstreicher deS Ostens und c
stens wählen gewöhnlich den Oktober für
die Reise nach dem Süden, und Rew
Orleans ist dann ihr Mekka. Ich bin
einmal in diesem Monat auf einem einzi
gen Güterzuge der Jllinoiser Eeutral
bahn" 73 Kameraden begegnet, welche alle
nach Louisiana oder Florida gingen,
gleich de.i im Herbste südwärts ziehenden
Schaaren Wandervögel.
.Grausame Behandlung klei
ner Sktnver.
Von Ferd. Schweizer.
Jüngst begegnete ich einem paar In,
dianerfrauen mit ihren Papooses", und
erst, nachoem ich die Behandlung dieser
Kinder mit der Behandlung der Weißen
verglichen, habe ich eingesehen, wie grau
kam nicht die Indianer, sondern die
Bleichg sichter ihre kleinen Kinder miß
Handel, denn gerade das von den Wei
ßn als Marterholz betrachtete Brett,
ans welches das Jndianerkind befestigt
wird, ist die größte Wohlthat für das
selbe, was man am besten bei folgendem
Versuch ausfinden kann :
Man breite eine Federbetldecke auf
dem Boden aus; dann soll sich eine Per
so der Lange nach darauf legen und
Jemand andeis soll diese Person wie ein
kleines Kind in die Decke einbinden ;
hierauf nehmt eine gepolsterten Fuß
schemel und schiebt dcnse.beir ungefähr in
der Mitte des RückqrathS unter dieBett
decke, und die betreffende Person wird cs
noch nicht zwei Minuten in dieser Lagt
aushalten; und doch ist dis genau die
Lage, in welche ein Kind im Tragkissen
versetzt wird, indem der unter dem Kissen
durchgefühlte Arm der einzige feste Stütz
Punkt ist.
Nachdem Ihr Euch durch diesen Ver
such von der einem inde vcrui sachten
Marter überzeugt, legt ein starkes Brett
der Länge nach unter die Bettdecke und
setzt dann den Fußschemel unter dieses
Brett, so wird die betreffende Person sich
ganz behaglich fühlen ; deshalb sollte
unbedingt jedes Tragkissen ans einem
Breit angebracht werden, was allerdings
für die Personen, die diese Kissen zu tra
gen ha!zen, nicht so bequem wäre, wie die
Handhabung der weichen Tragkissen.
Der Bequemlichkeit der Erwachsenen
wegen, werden also die kleinen Kinder
grauiam gequält, weshalb die Indianer
mit Recht sagen können: Wir Wilde sind
doch bessere Menschen.
Ei richtig angefertigtes Tragbrett
bietet auch noch viele andere Vortheile,
namentlich Schuh gegen Verletzungen
des Rückgrats. Die obigen Andeutun
gen sollten genügen, um Mütter zum
Denken zu veranlassen.
Am besten wäre es, wenn der Frauen
Verein sich sofort mit der Frage beschöf,.
tigtc, bevor irgend ein ,,Aankce" ein
Patent darauf herausnimmt.
Nachdem ich Obiges geschrieben, siel
mir ein, daß einige starke Holzschienen,
welche auf ein paar Lederriemen befestigt
sind, um sie damit umzuschnallen, dem
Zweck vollständig entsprechen würden,
ohne dem Träger unbequem zu sein.
Wenn d,r Magen rebillirt
und kaduich das Wohlbesindei deSMenschcn
uitergräbt, so kann er leicht und chcr ,ur
Railon gebracht werden. Indem Host tter's
Maaenv tiers die B idauung regiiltrt, bringt
es den Magen in Ordnung. Beidauungebe
lchi-erdin nnk die golaen von Magens-dmä
che, die sich dadurch äuiieit. dah d,e ge, ossee
'leatirunq. anstatt e,daat iu werden, sich tf
s tzt uno versäuert; Sodbrennen. Blähungen
und chwer,kn, wie auch eine Reiüe anderer,
häufiq wechselnder, aber stets p'i.ilichr
Krankheirsvmp'ome sind die Foen davon,
her der Friede wird wieder herq, stellt, so
bald ,an zu dem genannten Magenelixir
gr ist und es konsequent gebraucht. Typ
peviie ist höiiü die Quelle der trübeu, mür
nschen töemli,ksstimmlng, der Schlaflcifig
keit und. wenn chronisch, der öyvochondene.
Das zuverläsiiaste Mii'et gegen alle d se
Kan'hei'ssormkn ist das Biiters, welches
auch gegen tai Leberleiden, Verstopfung all
gemeine Schwäch, Rbeuma'Ums und Via
lara die trefflichsten Xiensie leistet.
Dr. Pnee's rearn Baking powder.
Welt.AussicllngS Medaille rnd Tililom.
Ncntstkö aus Oklahoma.
TaS erste Steingedäude wird in New:
kirk aufgeführt.
Guihrie und Perry haben je drei üy
liehe Zciiungen.
Die Cherokee I idianer zählen inSze
sammt 26,000 Köpfe. ,
In SüdOklah.'ma bezeichnen sie einen
Staubmantel als Winterüberzieher.
Die Sanla Ze Bahn soll versprochen
haben, in Perry ei Depot.zu errichten.
Der Kampf um die Hauptstadt dcö
kommenden Staa'cs wirft bereits seinen
Schalten voraus.
Ein Pferd nebst Sattel und Zaum
turnte vor einige Tagen in Perry um
2 losgeschlagen.
Rothe Cedcr-Pfostc werden in en-.
nisscy sür 10 Cents und Eichen Pfoste
für 5 CcnlS verkauft.
Das Gefängniß in Eid beherbergt
zur Zeit nur drei Insassen, nicht gciiiig
zu einem anstiiiidigen Solo oder . Zchafs
köpf. Ji Enid sind verschiedene reisende
Musikanten verhaftet worden, weil sie
ihre Kunst ohne eine stäoiische Licenz
ausübten.
Pond Creck soll ei neues Passagier
Depot, 2s bei 100 Sufz groß, erhalten,
und soll mit den Bauarbcitcn sofort
begonnen werden.
In Chickasha wurde neulich ein Mann
verhaftet, der das sog. Headlight" einer
Locomolive der Rock Island Bah ans
geschossen hatte.
Ein Ponca City Man beschrieb seinen
Bauplatz einem lauslustigen Neuankömm
ling al 30 guß breit, 100 Fuß lang
und 4,000 Fuß tief.
McMasters hat die Oklahoma City
Preß Gazette" wegen Verlaumdung auf
Schadenersatz verklagt. Wird wohl nicht
viel dabei herauslommen.
Enid hat einen neuen Straßenbespreng
Wagen erhalten. Das milde Ok.ahoma
Metier macht sogar im Wiier das Stra
ßcnbesprengen zur Nothwendigkeit.
Der Präsident hat die Bill unterzeich
nct, welche der Kansas, Oklahoma &
Wistem Bahn das Wegcrecht durch Okla
homa und das Indianer -Territorium
verleiht.
Die Junggesellen in Pond Creek beab
sichtigen zur gegenseitigen Unterstützung
einen Veiein zu gründen, um sich gegen
Angriffe auf ihre Unabhängigkeit zu ver-.
iheidigen.
Die Rock Island Bahn hat dem Mayor
von Enid einen Einhallsbeschl zustellen
lassen, welcher denselben verhindern soll,
die Graoirung ihres Wcgerechtcs vorzu
nehmen. Der Stadlrath in Enid votirte sich
kürzlich selbst $100, damit sechs der Mit
glieder sich in Eisenbahn-Augelegenhcitcn
nach Perry begeben konnten, was zwei
Tage in Anspruch nahm.
In der Nähe von Perkins wurde letzte
Woche der Hausirer John Graylon ermor
del ausgefnnden. An seinem Recke befand
sich r,n Zettel mit der Inschrift : Tod
den Veriätherri."
Die Frage wird gestellt, warum der
Mörder Maltor nach Topcka, Kas,, in's
Gesäiigniß gebracht wurde, und die Ant
wort lautet vielsach dahin, daß dabei die
Bu desbearnten eine größere Meilen-gebühren-Rechnung
stelle können.
Aus Talequah, I. T., wird berichtet,
daß das Jmpeachmeiit"-Verfahren gegen
Chif Harris wegen Amtsmißbrauch be
gönnen hat und dß sich ein großes Int;
ressc in der Sache knndgibt. Das Haus
fungirt als Ankläger und der Senat als
Gerichtshof.
Es wird berichtet, daß die Pferdedieb!
Tom King sich unter den Sac und Fox
Indianern befindet. Si? ist mit densel
ben verwandt und so oft dieselben von
Uncle Sam ihre Ratenzahlungen erhal
ten, findet sich auch Tom ein, um etwas
Spendgeld zu erhalten.
Betreffs der Bill zur Aufnahme von
Oklahoma als Staat in die Union hat
der Bundessenat ein aus Batt, Hill und
Hansbrough bestehendes Comite ernannt,
welches am IS. Januar die Angelegen
heit vornehmen und alle Gründe für die
Aufnahme anhören wird.
Dave Bohannon, der Choctam Jndia
ner, welcher feit Mitte September bereits
zwei Morde in der Cboctam Nation be
gangen hat, befindet sich immer noch auf
freien Füßen und wird jedenfalls auch
nicht sobald eingefangen, da derselbe jeden
Schlupfwinkel tm Jndianer-Territorium
kennt.
Wie unsere Wechselblätter versichern,
soll Herr Michael Eichhoff von El Reno
zum Nachfolger deS Territorialschatzmei
stcrs Murphy ausersehen sein. Die
Wahl könnte jedenfalls auf keinen tresf
kicheren Mann fallen und wäre nicht nur
eine Anerkennung für das Deutschthu!
von El Reno, sondern für das von ganz
Oklahoma.
Um der Einfuhr von Liquöre in das
Jndianergebict entgegenzuarbeiten, hat
das Justizdcpartemcnt neue und ver
schärfte Maßregeln angeordnet. Eine
derselben besagt: .Irgend eine Person,
welche Liquör bestellt oder irgend Je
wand, welcher Austräge zur Lieferung
von Liquören entgegennimmt, ebenso
irgend eine Corporation oder Person,
welche LiquSr befördert oder bei der Ab
lieferung betroffen wird, soll des gleichen
Vergehens derEinfnhr sür gültig erachtet
werden. Die Beamte sind angemie
fcn, alle Liquöre enthaltenden Packele
zu beschlaanakmen und Eninfanr,s,ir
u i o , --ri"alT .
dafür auszustellen.
AIS im verflossenen September in
Jnzalls der Kampf zwifchen Bundes
beamten und der Dalto Bane sich
abipielte, wurden auch vier oder fünf
Bürger von verirrten Ä iigeli, getrvisen
und vcrmnndet, sowie verschiedenes Eigen
thum beschädigt und zerstört. Da de
Bundcsbcamtcn die Angreifer waren so
sind die Beschädigten der Meinung, dß
sie auch sür den angerichteten Sch ide
verantwortlich seien rind Schadenersa,
Prozesse zum Betrage von 50 0i0 sind
gegen die betreffenden Bnndecdcamicn
anhängig gemacht morden.
Aunie Claik, welche am Montag
in maha Selbstmord beging, indem sie
,.Carbolic Acid' zu sich nahm, ist ans
dem Laurcl Hill Friedhosc beerdigt war
den. Die Todte sollte auf Kosten dcZ
Counly'S begraben werden, welches aber
eine Frau F. Scott von Missouri Valley.
Iowa, verhindert hat. Frau Scott haite
nämlich in den Zeitungen gelesen, daß
eine gewisse Annie Clark gestorben sei
und stellte nunmehr unoerzüglich Recher
chen an, da sie i ihier Kindheit eine
Gespiele Namens Annie Clark gehabt
hatte und nun glaubte, daß die Zodte
vielleicht ihre Jugendfreundin sei, Die
grau sollte bec auch in ihrer Ver
inuthuiig nicht getänschl werden, da sie,
in der Morgne angekommen, ihre Jugend
gespielin vorfand. Frau Scott eilliivie
sich bereit, die Kosten eines anständigen
Begräbnisses zu bestreiken und traf sofort
die erforderlichen Vorbereitungen.
Neue ntseckungen.
Obgleich manche neue und wichtige Enl
dcctuugen in den verschiedenen äLisseaschaslen
in sungiter Zeit gemacht wurden, s? ist dusti
teilte derselben ion arvkerer Wichtigkeit sür
das Pndiiknm, als die Entdeckung, roetj.e
kürzlich durch Herrn Dr. Ichoop gemacht
wurde und welche die Ausmertiamleit von
Aerzten, s"wie Laien in allen Langer aus
lich g 'lenkt bat und welches die in'deckun
der Ursache von chronischen Krankheiten des
Magens, der Lebe , der Nieren ud anderen
inneren Orzanen einschließt. Dieser Ar
sand. daü die Ursache in gewissen Nerven,
welche diese Organe kontrolliren, liegt nnd
durch die Beroidnung von Tr. Schoop's
Wiederhersleer, eine Ärzn-i, welche er ipe
ciell sur die Behandlung dieser Nerven her
strllt, wird die Ursache und mit derselb n W
Krankt,? t entfernt. Ein deutsches Buch, d,
Entdccku"g veschreibend nebst Proben, vuvt
an jeden Leser nach Empfang einer B ick
mar efrei versandt. Agenten gegen
Salär und Commission vertan'.
Man schreibe an Dr.Sckoon Racine, Wis.'
Eine lv i s s e ii s ch a f t l i ch c P r o -
p h e z c i ii li g. Bor 45 Jahren ver
öffentlichte einer der bcrühiiitcstcii Aerzte
jener Zeit, 'srir Astlcy, eine Abhandlung
über die Eii!wikni,g dcö Eisclibahnfah.
rcnö auf die menschliche Natur. Er
kam darin z dem Schlnssc, daß durch
diese neue Art dcö Ncisenö ach neue
Krankheiten entstehen winden, daß cS
dein Nervensystem des Menschen sehr
gefährlich sei und die Lebensdauer er
heblich verkürzen würde. Nun wir
fahren jetzt so viel ans der Eisenbahn,
daß Sir Asiicis, wcnn er vom Tode er
stünde, die Hände über den Uops zu
sammenschlage würde, aber unsere Ge
sniidheit Hai darunter kaum gelitten.
Die Wissensäiast setzt eben mitunter
auch Gespenster in die Welt. Interes
sant ist übrigens die Bchaiiptnng ir
Asileyö, daß der Mensch, wolle er' nicht
an seiner (Gesundheit Schaden leiden,
sich nicht anders vorwärts bewegen
dürfe, als mit der Geschwindigkeit sei
ner -Beine." Wäre eine raschere Bcwe
wegung mit seiner jionsiikiition verein
bar, dann hätte die 'Jaliir ihm sicher
Flügel oder wenigsten? Straußbeiue ge.
geben.
N n x eine Spielkarten
f o bris gibt eö in ganz Rußland.
Dieselbe besitzt das Monopol und ge
hört dem ffindlingöhospitalc. In der
Fabrik werden jährlich 6,(00,(XX) Pack
arten für etwa .r!0,0()(),(K0 Karten
fpicler hergestellt.
Familienhnmor. Ein Tagelöhner
bringt nach vollendetem Tagewerk dem
Gutsverwalter den Gartenschlüssel zu
rück, als dieser mit seiner Familie eben
bei dampfender Abendschüssel sitzt. Auf
die Frage des Hausherrn : Wollt Ihr
nicht mithalten, Hannes?" genirt er
sich und sagt : Nein, ich danke" bleibt
aber an der Thür stehen und dreht ver
legen seine Wcütze. weil er auf eine Wie
derholung der Einladung wartet. Als
diese ausbleibt, sagt er endlich : WaS
haben Sie jetzt auch vorhin g'fagt,
Herr Verwalter ?"
Suchst Du eschästtgun!
Eine ausgezeichnete Gele zenheit sür deut
sche Manner und Frauen die sich ein gutzah
lendes. Hauvt oder Nebcngesch ,st gründen
wollen $75 bis f 100 per Monat garantirt.
Näheres durch Tt. choov, No. II Main
Sirahe. Racine, Wis.
X.vvllct
"liehest Ilonors World's Fair.'
Das perftktcfte.das gemacht wird.
icincs Trauben Tremor Tartari-Pnlv, Fk :
von Ammoniak, Alaun oder irgend eilZN
anderen Verfälschung.
40 Jahr lang da Et,,
DR;
M.
CREARi"
ÄüN(i
mm&
Trüsselkultur i Frankreich.
Die Gesammtausfuhr von Speise
tiiisfeln in Frankreich, schreibt die
.Fundgrube.' betrug vor längerer Zeit
schon l,Wi0,k0 Kilogramm im Werthe
von 15,881,000 Francs ; der Perigord
allein erzeugt jährlich etwa 4x',ooo
Kilogramm im Werthe von 4,ooo,ooi
Francs nnd die Pcrigordtrüffel gibt
kgenwärtig sicher Anlag zu einem Um
satz von .'(. 000.000 srrancS. In
Ocut schlank werden dagegen in den
günstigsten Jahren iniriooo Kilogramm
jit etwa ooo At'atk geernlet. rer
irund hiefür liegt auf der Hand.
PliniuS glaubte, man könne die Triifc
fein nicht knltivircn. Tie Franzosen
dagegen haben schon längst großartige
ziulturen angelegt, sie ließen die früher
im Perigord außerordentlich häufige
Weinberge fast durchweg eingehen und
pflanzten dafür junge lichenanlagen, an
deren Wurzeln die Tnifsel am besten ge
deiht. Der Eisolg zeigte sich bald.
Xic Trüffelkultnr lohnt sich drei bis
fünfmal besser als der Weinbau. Die
Gemeinde von Cnzancc war, bevor sie
Trüsselkultur trieb, eine der ärmsten
im Departement, jetzt ist sie eine der
reichste ! Ein Einwohner, der noch vor
."0 Jahren nur ein kleines Landgut im
Werthe von 15,000 Francs besaß, ver
kauft seit 1 oder L'O Jahren allein
jährlich für 0000 Francs Trüffeln!
Solche Wahlen sprechen. Sollte es
nicht heiszt eS in der Boss. Ztg."
an der Zeit sein, die Trüsselkultur auch
bei uns einzuführen! Die Trüffel
knltur ist nicht schwierig, eö liegen genaue
Illitcrsuchunge über rationelle L,er
fahren genug vor, die Trüffel ist außer
dem seit alter Zeit im südlichen Deutsch
land einheimisch ; woran liegt eS eigent
lich, daß noch nie Versuche bei uns ge
macht wurden ? ! Bielc hunderttausend
Mark gehen sür diesen Lurusartikel ach
Frankreich, es genüge anzuführen, daß
die Berliner Hotelgesellschaft Der
Kaiscrhvf" allein jährlich für 40,000 bis
70,000 Äcark eingemachte Trüffeln be
Zieht!
Eine sinnreiche Erfindung,
die daS gefammte Trolleysystem der
elektrischen Eisenbahnen mit feinen vie
len Gefahren und Unzulänglichkeiten
nöthig macht, ist einem Bürger üiil
waukees, Herrn Hnrluf Petcrson, ge
glückt. Die Erfindung besteht aus einer
unterirdischen Leitung des Stromes
durch zwei Drähte, die an der End'
und Ausgangöstation dnrch ein in zwei
Theile getheiltes Eonduct" laufen.
Der eine Theil des Eonduct" enthält
eine permanent in Bewegung befindliche
Bürste, die den sich ansammelnden
Schmutz in einen Kanal treibt, während
der andere, und zwar der, in dem die
Leitn ngsdrähte ruhen, an beiden Enden
durch eine Klappe vor dem Eindringen
der feuchten Luft geschützt ist. Durch
diese Borkehrung ist das Problem, ein
unterirdisches Leitungssystem herzustel
len, ohne daß die Drähte von dein schäd
liehen Einfluß der Feuchtigkeit leiden,
gelöst. Die Weichen sind dieselben wie
bei den Kabelbahnwagen, die Motoren
und Wagen die alten. Eine sehr prak
tische Einrichtung ermöglicht die äugen
blickliche Uebcrtragung von der unter
irdischen Leitung zurück ans die Trolley
leitnng an Stellen, wo die erstere noch
nicht durchgeführt ist. Der Umstand,
daß die Schienen in Theile von 100
Fuß zerlegt sind, ermöglicht ein schnelles
Vicparire bei etwaigen Brüchen, ohne
Unterbrechung des Verkehr ans bett an
deren Geleisen.
Er probirt'ö! In einer kleinen
Stadt Ungarns wurde der Hausirer
Jakob Schlepper wegen nbesugten
HansircnS zu 25 Gulden Strafe oer
urtheilt. Doch stellte ihm der Stuhl
lichter frei, die Strafe in 25 Tagen ab
zufitzen oder in ebenso vielen Stock
prügeln ans sich heran schlagen zu las
sen. Schlepper, der sich von seinem
saner erworbenen Gelde nicht trennen
wollte, sagte sich: ES ist Winter!
Die Geschäfte geh'n gar nich. da wirst
Dn lieber die Straf' absitzen I" Doch
die Behandlung im Gefängniß war sehr
hart und nach drei Tagen schon ent
schloß sich Jakob, lieber die körperliche
Züchtigung auszuhalten, die er in
weniger denn einer Biertelstunde hinter
sich haben konnte. Allein der Profoß
schlug so stark zu. daß Schlepper schon
beim zehnten Streiche um Einhalt bat
nnd sich bereit erklärte, die Strafsumme
in Äaarem zu bezahlen. Nachdem er
dies gethan, fragte ihn der Richter in
malitiöfem Ton: No hat, dummer
Kerl ! Warum Host Du doö tut gleich
gethan ?" Worauf Jakob achsclzuckcnd
entgegnet: ,Nu, man prodirt doch
erseht !"
Einwirkung der Elektri
zitüt auf die Pflanzenwelt.
Man schreibt der Frkf. Ztg." auS
Barcelona unterm 10. Dezember : Auf
der sogenannten Rambla, dem pracht
vollen, mit Baumrcihcn besetzten Ecn
tral-Boulevard Barcelonas, wo in Bcr
bindnng mit der Gas auch elektrische
Beleuchtung in Anwendung kommt,
beobachte ich eine merkwürdige Erschei
nung. Während nämlich im Allge
meinen nur mehr spärliche, falbeö
Laub an den Bäumen hängt, mache ich
die Wahrnehmung, daß dort, wo clet
Irische Straßenlaternen stehen, die un
teren Zweige mit üppigem, grünen
Laube bedeckt sind. Da hier die Tem
vcratur nur in sehr seltenen Fallen au
den Gefrierpunkt herabsinkt, wird vct
muthlich der grüne Blatterdom übi
den Laternen den ganzen Winter di
stehen bleiben.
, Ein Sprachkobold. A:
,Rhcin, so schreibt man der T&.
lÖiöfch.," sagt man im Bolke ; eine,
IKinde, wenn eö einen Erwachjenen a
itungSvoll begrüßen soll : .Mach e B,
lselemauil" DaS ist nicht Anden
als das welsche huimz la main I"
Londerlinge.
63 ist durchaus nichts ungewöhn
liches, daß Frauen im gewöhnlichen Le
ben sich der männlichen Kleidung dedie
nen ; weil seltener findet maii es, vag
der ernste Mann sich der weibliche
Kleidung bedient und gerade da Außer
gewöhnliche solchen Betragens macht
folgende. anthcutische" Fälle bemerken,
werth. Mr. amcS obbiuS. Uom
maiidcur der Mililärstalio in Eooper
MillS, Mo., trägt in seiner eigenen
Behausung mir weibliche Beklcidnug
und setzt seinen ganzen Stolz darein,
daß seine Kleider bis in das geringste
Detail genau der letzten Mode eulspre
cheud sind. Nock und Taille müssen
auf daö Perfekteste sitze und der wü
dige Kommandeur trägt sogar einen
Dameiihut I Keine der Frauen in ganz
Eooperö MillS, sogar die der audereu
Csfiziere, haben eine solche Auswahl ait
Kleider, wie er sie besitzt; alle seine
Kleider sind vom feinsten Malerial. Er
kaust nur daö Beste. Seine weiße
Wäsche ist vom seiiisien Leinen, mit
Plissees, Einsätzen und feine Spitzen
besetzt. Der zweite Fall ist ein sran
zösischer Bauer, der in der Umgegend
von Paris wohnt. Er trägt seine
Weiberrock au Gcschäslögruiidcn 1"
Mehrere Frauen, wie yMoa Bonhcur
und Madame Dieulafoy. haben von der
Polizei die Erlaubniß erhalte, männ
liche Kleidung auö GefchäftSgriinden"
zn tragen, und dieser Bauer thut um
gekehrt dasselbe, da er eine Bcschafti
guug hat, die im Allgemeinen vo
Frauen atiSgefuhrt wird, nämlich eine
Art Marktgärtnerei, bei welcher seil?
Weiberrock scheinbar ein tiothwendiger
Theil seiner Ausrüstung für ihn ist.
Kapitän John Brooks von Minne
tonkasec, Min., trägt zwar keine
Franeiilleidung, sieht aber mit seiner
I Haarfrisur nicht weniger merkwürdig
' aus. Er hat prachtvolle, lange,
I dunkelbraune Haar, welche er in einen
1 zierlichen griechischen Knoten verschlun
gen, mit Haarnadeln ausgesteckt, trägt.
Diese Marotte wird folgendem Um
stände zugeschrieben : Bor 25 Jahren
hatte er mit seinem Zwillingsbruder
einen heftigen Streit, und zur Buße
verpflichteten sich Beide, ihr Haar nie
mehr zu schneiden und ferner ein Hunde
halöbaud zu tragen ! Der Bruder ist
längst gestorben, nnd der Kapitän hat
da Halsband daher durchfeilen lassen
nnd entfernt, sein lange Haar hat er
aber au eigener Wahl behalten.
Folgende heitere Dyna
m itge schichtchen wird aus Lan
geubielau, Provinz Schlesien, berichtet:
Ein dortiger Gendarm wurde in große
Aufregung gesetzt, als ihm ein Postbote
ein kleine Kästchen überbrachte, dessen
Absender nicht angegeben war. Der arg
denkende Beamte nahm daö Schlimmste
an, nämlich daß ihm von feindlicher
Seile eine Höllenmaschine gesandt werde.
Das Packet wurde vorsichtig auf daö
Polizeiamt getragen, wo es zunächst
eine Stunde laug in' Wasser gelegt
wurde. Da sich trotz dieser Borsichts
maßregel aber '.Niemand von den anwe
senden Personen getraute. daS verhäng
nißvolle Kästchen zu öffnen, wurde eS in.
einen benachbarten Restaurationögarten
getragen, wo es geöffnet werden sollte.
Aber die schwierige Frage war die: Wie
machen wir', damit Niemand dabei
verunglückt? Bald war diese Frage
gelöst! DaS Kästchen wurde auf eine
kleine Anhöhe gestellt und die Anwesen
den warfen auS der Ferne mutliig mit
Steinen darnach. Trotz des Bombar
dements wollte das Kästchen absolut
nicht erplodiren. Da kam ein Schlauer
auf einen guten Einfall. Das Kästchen
fand Aufstellung in einer Luke des Stci
gcrthunne der Feuerwehr, dann wurde
der Sohn eines Gutsbesitzers zu Hilfe
geholt, der sich im Besitze eine Te
fchingS befand, und ans angemessener
Entfernung sandte er seine Projektile
auf daS gefährliche Kästchen ab. Und
siehe da. er traf, aber eine Explosion
fand nicht statt. Jetzt faßte endlich ein
junger Mensch Muth, und unter der
gespannten Aufmerksamkeit der zahlreich
Versammelten schritt er tapfer auf daS
Kästchen zu, nahm e und fand darin
ein zerschossenes Stück Butter nebst
einem Zettel, auf dem die Worte sta
den: .Ist die für 30 Pfennige But
ter?" Arme England. Die Frage:
.Ist die Schönheit unter den englifch
!..,. I. ?i5ii X frtf,dM V
Ijiuuill llli Jll (ujiuitiubii viiiniu.
wird in einem ans der Feder von Frede
rick Boyle flammenden Aufsatz in dem
Dezemberhefte der New. Revtew" iu
bejahender Weise beantwortet. Nach
. dem Verfasser traf man in früherm
I Zeiten in England überall schöne Mäd
chen in großer Zahl an. Heute sehe
man sich nach ihnen umsonst um. Au
den Bankfcicrtagen, wo man an Ver
gnügungsorten Taufende von Fraue
versammelt sehen kann, müsse man zu
der Ueberzeugung kommen. Die eng
lischen Blätter beeilen sich hinzuzufügen,
daß Herr Boyle längst aufgehört habe,
jung zu sein.
' Indische Titel. Da Wort
.Rajah" bedeutet buchstäblich König,"
doch wird jetzt der Titel auch Prinz
beigelegt. Maharajah" heißt großer
König dieser Titel wird noch von
solchen vsiindische Fürsten gcsührt,
welche einen Rest von Souveranetät
behalten haben. Da Femininum von
Rajah ist Rani;" Begam" heißt
.Prinzessin," wahrend der anglo indische
Ausdruck für jede Frau hohen Standes
.Bcgnm" ist. .Nawab-(von dem sriU
hcren Nabob") ist die osfiziclle Bc-t
für einen Gouverneur obeej
Ein Fuß frisch gefallenen.
Schnee bedeckt nach seinem Schmel-,
zen den Boden nur einen Zoll tief mit
Wasser.
-r