Die Pcrratbcrin. Em böse Wort hall, sie getrennt, ie liebten sich auftichtig. ober in jener Stunde wollte sich der Geist der Uer fthnung auf Keine, Sippen drängen. Im Zorn waren sie von einander ge schieden, ein gerivgsögige Leranlaffung hatte zwei Herzen, die sich innig zuge. than waren, entzweit. Elsa ar die einzige, vergötterte Tochter. Bon Jugend auf mit Zärtlichkeit gehegt und gepflegt, hatte sich da Kind zur hoiden Jungfrau entwickelt. Sie dezauierte Alle durch den Liebreiz ihrer Erscheinung, und selbst die kleinen Launen, von denen sie sich be herrschen lieh, standen ihr allerliebst zu Gesicht. Gewohnt, ihren Willen !8 den maßgebenden zu be'.rachten, schmollte sie, wenn derselbe aus Hindernisse stieß; aber bald verflogen die Wolken und ihr dunkle uge schaute, wie um Wer zeihung flehend, zu dem auf. den sie durch ihren Eigensinn verletzt halte. Jugend und Anmuth find mächtige Anziehungspunkte, und wo sie sich mit Reichthum paaren, sehlt e nicht an An betern. Elsa verhielt sich allen Bewer bungen gegenüber ablehnend; sie hatte ihr ta bereit verloren. E kostete Karten Kampf, ehe die Eltern die Ein, illigung zur Verlobung ihre Liebling mit dem Maler Arnold gaben. Die tnniae Liebe siegte. Eine wonnevolle Reit verlebte da junge Brautpaar. Mit stolzer Bewunderung blickte Elsa zu dem Geliebten empor und dieser fühlte sich unendlich glücklich in dem Besitz de süßen GeschSpse. E war alles zur Hochzeit vorbereitet, da nahte da Berhängniß. Arm in Arm durchsan derte da Liebespaar den Park, der sich an die Villa schloß, welche Elsa mit ihren Eltern bewohnte. Die Braut schmiegte sich fest und innig an den ge, liebten Mann, und er blickte mit zärt, lichem Auge auf da Weib nieder, wel ch'S die Freude seine Leben war. Du hast mich lieb, von Herzen lieb?" Du weiht k, Elsa, mein holde Lieb, daß ich in dir den Inbegriff de Glucke umarme, ränderte Arnotv .Könntest du Alle, Alle ausgeben. um m'ch zu besitzen' .Gewiß, mein Herz. Alle.' .jch Deine Kunst?" .W.Ich' komische Frage, Schatz. Du biil eifersüchtig auf meine Kunst?" ,Da nicht, aber ich meine, die echte wahre Liebe mühte Allem entsagen ren nen. um die Geliebte zu erringen." .Kleine NZrrchen, der Liebe zu dir thut wahrlich meine Begeisterung sür die Kunst keinen Abbruch. Durch deinen Besitz, holde Kind, wird e ja dem ar, men Maler ermöglicht, öenJoeaien nach zustreben, die ihm seit feiner Jugend leuchtend vorlchmeden. Ein böses Lächeln umzuckte Elsa'S ' Lippen. Nur um meines Reichthum willen hast du mich genommen?" klang e heiser au ihrem Munde. Entsetzt prallte Arnold zurück, auf diese Auslegung feiner Aeußerung war er nicht gefaßt. Ernst erwiderte er: Elsa, du haft mich schwer gekränkt, nimm da haß .liche Wort zurück." .Nimmermehr," antwortete sie aus geregt, .jetzt erst sehe ich, daß auch du mich täuschest, daß nicht die Liebe, son dern der Reichthum dich in meine Arme führte." In aufwallender Heftigkeit riß sie Arnold Ring von dem Finger und schleuderte ihn wert von sich. Arnold, blaß wie der Tod, verneigte sich tief vor Elsa: .Sie haben da Band zerrissen, wir sind geschieden." Langsam entfern er sich. .Rufe ihn zurück flüsterte Elsa'S Herz; .mag er gehen," sagte ihr Trotz Der Trotz behielt die Oberhand. Ein Sommerabend auf dem Drachen felS! In friedlicher Ruhe liegt mitten im Strom die Insel Nonnenmerth, vom jenseitigen Rfer grüßt der Rolandöboden hinüber, unten ziehen stattliche Dampfer vorbei; ein entzückend schiner Blick bietet sich dem Auge dar. Die Schaar der Gaste hat sich verzogen, nur an dem au- ßersten Ende der Tcrraffe sitzt eine junge Frau, eiche liebevoll die unerschöpflichen Fragen eine kleinen Mädchen beant morret. Doch dem lebhaften Kind ge nügt die Unterhaliung nicht, e bittet um die Erlaubniß, zur Ruine hmausfleigen zu dürfen. Fröhlich flattert e von bannen. In tiefe Sinne verloren, ruhte da Auge der Frau aus dem herrlichen Pa norama, welche sich vor ihr ausbreitet Da stören Schrille ihre Einsamkeit, Sie schaut auf, und dunkele Röthe er, gießt sich über da liebliche Antlitz. Der Wanderer erblaßt, al er die Dame ge- wahrt. .Elsa!" ruft er. .Arnold" tönt e matt zurück. Er küßt die dargebotene Hand und ein Strahl heißer, ietdenschastltcher Liebe füllt auf die grauengeftalt. Die Schal, ten der Erinnerung tauchen empor. Ihre Wege haben sich getrennt, werden sie sich ieder vereinigen? Arnold hat in der Kunst Ersatz sür die entflohene Liebe ge sucht, aber nicht gefunden. Und Elsa? Sie war die Gattin eines Andern gemor den. Eine glückliche Verbindung nannte mau ihre Ehe. Ihr Gemahl liebt sie warm und innig, und sie bemühte sich, ihm eine treue Gefährtin zu fein. Der Tod beraubte sie de Gatten. Elsa lebte hinfort nur für ihr Kind. Die letzten Sonnenstrahlen küßten die Ghpfel de Oelberge, stumm schauten die Beiden auf da erhabene Schauspiel. Arnold brach da Schweigen. Der Liebe Glück und Qual sprach au der Frage: .Elsa, da Schicksal hat un aus' Neue zusam mengesührt, sollen wir wiederum von einander scheiden?" Schon erhob sie die Hand, um sie dem Freunde zu reichen, da kam der unselige Stolz wieder zum Durchbruch. .Rein, Arnold, nein, da Band ist für rwiz zer chn::teu. ie sagte da rntt :iei;raun gcm Tone, und langsam Possen große Tropfen an ihren Wangen herab. Er erheb sich langsam, leise berührten seine Lippen ihre Stirn: So leb' wohl, du Stern meine Leben und Gluck sei mit dir, jetzt und immecdar." Eine slöbllche XmoerNimme riet: .Sieh, liebe Mama, die schönen Llu men." Plötzlich richteten sich die großen blauen Augen mit unverhohlenem Er staunen aus den ernsten Mann, der Ma ma Rechte in der seinen hielt, und jubelnd schallte e au dem süßen Kinder, mund: .Onkel Arnold, Onkel Arnold! Gewi Mama, da ist der liebe Onkel, dessen Bild du so ost küssest und den ich allabendlich in mein Gebet klnschlietzen muß." Mit einem Aufschrei sank Elsa zurück, aber kräftige Arme umfaßten sie, und er drückte glühende Küsse auf ihre Wangen. .Nun laß ich dich mchk, du Holde, du bist mein durch da Wort deine, unsere Kinde." Paula rhte in ihrem Bettchen, die Wangen sanft geröthet. Ueber sie beugte sich eine glückliche Frau und flüsterte, indem st den Liebling mit inniger Jaritiqreii eiraqjit;: ,uxe Verrälherml' flämische Lrauen. Sa 3 Antwerpen wird von einer Mit, arbeilerin eine interessante Schilde, rung über die dortigen grauen geschrie den, die wir tu Folgendem hier wieder geben: Bte Flamlanoe? nnd ein eigenartige Volk. Nur mit großer Mühe und Ueber windung gewöhnte ich mich einiger maßen an den Umgang tr.lt den Flam länderinnen, und noch heute, nach jähre, langem Verkehr mit ihnen, wirkt ihre naturwüchsige Zwanglosigkeit, die häufig ganz unerwartet zum Ausdruck gelangt, unangenehm, ja selbst abstoßend aus mich, ohne daß ich den betreffnden Damen aus die Dauer böse sein könnte Ihre außerordentliche Herzensgute, ihre Gutmüthigkeit und herzliche, mit einer unaemlin heiteren Lebenöauf, fassung verbundene Freundlichkeit machen ein tiefes Gefühl de Grolle gegen sie unmöglich, zumal gegen die meist sehr behäbigen, von Zufriedenheit mit sich und der gesammten übrigen Welt förmlich strahlenden Matronen. Die flämischen Frauen lieben e, sich ein nach ihrem Geschmacke möglichst ge, nußretche, durch keinerlei Verdrießlich leiten gestörte Dasein zu schaffen. Sie lachen und unttthalten sich gern in fröh licher Gesellschaft, und da sie den eigenen Herd zur Erreichung diese Zwecke al nur sehr wenig passend ansehen, so bt gleiten sie den regelmäßig streng unter dem Pantoffel stehenden Gatten entweder täglich oder wenigsten ein oder einige Male in der Woche de Abend Mi Wirthshaus, in die sogenannten Esta minet. Hier kommen sie mit Besann ten, Freunden und Freundinnen zusam- men. trinken Bier oder Geneoer Wach holderbrauntmein) in Et selbst die jungen Mädchen werden bereit hieran gewöhnt, plaudern, lachen, untcrhal. ten sich köstlich und freuen sich beim Nach, Hausegehen schon aus den nächsten Abend, wo sie sich wiederum im Wirthshause treffen. Da diese Leben, an dem stets die ganze, oft recht zahlreiche Familie theilnimmt, viel Geld kostet, so ist der Flamländer bestrebt, recht viel zu oer dienen. Die Frauen und Töchter, nicht blos der unteren, sondern auch der besser ae stellten Klassen arbeiten rüstig mit. Die grau des reichen anrierS findet eS ganz in der Orcnung, als Kasstrerin oder WechSlerm in dem Wech?lergeschafte ihres Gatten thätig zu sein. Der Be amle oder Angestellte, welcher über eini. geS Kapital verfügt, richtet seiner Frau irgend ein kleines Geschäft ein. und die Frau des armen Hafenarbeiters läuft unermüdlich während der ganzen Woche mit gischen, Krevetten, Erdbeeren u. dgl. beladen durch die Straßen der Stadt. oder gründet, sobald sie eine kleine Summe erspart hat, ein Kramladchen. Diese Betheiligung der Frauen am Er, werd hat den Vortheil, daß selbst in den Haushaltungen kleiner Beamten und Arbeiter ein Wohlstand herrscht, wie er in Beutjchland in solchen Familien fast niemals anzutreffen ist. Natürlich kann sich aber die nach Geld jagende Frau nur wenig um die Haushaltung und die Er, ziehung det Kinder kümmern. Die Be reitung einer Suppe z. B. würde die Hausfrau zu lange vom Geschäft abhal ten, sie begnügt sich daher, für den heim kehrenden Galten ein einziges kräftiges Gericht, meisten au einem großen Stücke Flei ch und Kartoffeln bestehend. zurecht zu machen. Die Kinder bleiben den Tag über sich selbst überlassen, sie wachsen auf der Straße auf und sind sehr ungezogen. Dieser Mangel an Erziehung ist nur allzu oft auch noch bet den Erwachsenen wahrzunehmen. Wehe dem Fremden, welcher über diese Eigenschaft der ftämi schen Jugend jemals in Zorn gerathet und einem solchen Skraßenlengel die wohlverdiente Züchtigung verabreichen wollte. Zumal in einer der von den arbeitenden Klassen bewohnten Straßen würden in diesem Falle sämmtliche an, efenden Weiber für den Geschlagenen sofort Partei ergreifen, die Holzpantof, sein von den Füßen ziehen, und auch der kräftigste Mann müßte, wie die schon sehr ost vorgekommen ist, in dem nun folgenden Kaixp'e unterliegen. Gren zenlose Nachsicht gegenüber allen Au, schreitungen der zarten Jugend gehört eben zu den charakteristischen Eigenfchaf ten der flämischen Frauen. Jede von ihnen betrachtet sich als eine natürliche Beschützerin de Kinde, welchem Schutz anaedelhen zu lassen sie sich in der Lage befindet. Diese allgemeine zärtliche Liebe zu den Kindern hat trotz ihrer Uebertreibung mitunter etwa wahrhast Rührende; da iccheste Flschwelb er scheint in einem ganz anderen Lichte, ja, e wird zur unerschrockenen, fast bewun derilngsmuidlgen Heldin, wenn kl jenes mütterliche Gefühl gegenüber einem schutzlosen Kleinen bethätigt. In der Liebe zu den Kindern gleichen die glam länderinnen den Holländerinnen, von deren sie sich im übrigen sehr durch ihr leutselige und zwarglo heilere Wesen unterscheiden. Zwischen Flemländerin neu und Französinnen besteht der Uter schied, daß jene zwar nicht so fein und anmuthlg in Unterhaltung und Beney, men, aber auch bei Weitem nicht so leicht ertig und flatterhaft wie diese stnd. Da flämische Weib ist durchweg ein Muster ehrlicher Treue. Eisersucht ist daher nur dem Namen nach bekannt, eine Thatsache, welche die große Zwanzlostg, keit im Verkehr zwischen Herren und Damen erklärt. Wie einer nahen Ver wandten schütteln die Herren der Frau oder der Tochter eine anderen die Hand, und weder dem Ehemann noch dem Bräu tizam fällt e ein, eiferiüchtig zu werden, wenn in der NeujahrSnacht, beim zwölf ten Glockenschlage, unter allgemeiner Heiterkeit, alle sich herzlich umarmen und aus den Mund küssen. Die Flamländcrinnen können im großen ganzen nicht al hübsch oder gar schön be zeichnet werden. Ihre GesichtSzüge sind durchweg unbedeutend, meist unregel mäßig, eckig und plump, und der zierliche und formvollendete Wuchs gehört bei ihnen zu den Ausnahmen. In der Ju gend sind die hiesigen Damen in der Regel zu mager, während mit Beginn der dreißiger Jahre ihre Gestalt nur zu häufig einen Riesenumfang annimmt Wirklich bewunderungswürdig ist bei den Meisten von ihnen das auffallend schöne und üppige, ost glanzend schwarze Haar Unangenehm entwickelt sind dagegen die Hände und Fuße und auch mit den Zäh nen ist es bei ihnen sehr schlecht bestellt, ein Umstand, den man mit dem Klima zu erklären sucht. Indessen gilt auch bei den Flämiqen keine Regel ohne AuS nähme. Man begegnet hier zuweilen jungen Mädchen und Frauen von einer so außklordentlichen Schönheit, daß der Vorübergehende unwillkürlich stehe bleibt, um ihre herrlichen, wunderbar feinen und edlen Züge anzustaunen. Allerdings erkennt man auf den ersten Blick, daß ein solches entzückend schönes Antlitz nicht einem Weibe von rein nie derländischer Rasse angehört. So manche Merkmale, vor allem da prächtige, tief schwarze Haar und die großen dunklen Augen deuien auf die fernen Zeiten hin, wo die Spanier diese Land besetzt hielten und ihre Frauen unter den Eingeborenen wählten. Spanisches Blut fließt denn auch durch die Adern jener fchwarzhaari, gen, duakeläugigen Frauen mit Madon nenjjeftchtern von erhabener Schönheit, die sich dreist mit den schönsten Frauen de Erdrundes messen durften. Eine Lustballonsahrt t nnd über dem ewttter. Ein Auszug aus der Schilderung des erlebten Abenteuers des Luftschiffers John Steiner jenseits der Wolken dürfte wohl Anspruch auf.Jntcresse erheischen. .ES war ein herrlicher Tag' so be, richtet jener kühne Acronaut .als ich me.ne Vorbereitungen machte, eine Luft, fchifffahrt zu unternehmen. Keine Wolke war am Firmament sichtbar, und ich ver sprach mir einen angenehmen Ausflug. Um 3 Uhr war Alles zum Aufsteigen be reit; ich bestieg mein Fahrzeug und sagte den mich umgebenden Freunden Lebe wohl. DaS Kommando .Laß los!" er, scholl, und majestätisch hob sich der Bal lon in die Lüfre, gefolgt von dem Jubel ruf der gaffenden Menge. Höher und höher stieg ich emporbiS derBallon 8000 Fuß über der Erde festbletbend in dem endlosen Lustmeer dahinschwamm. DaS Quecksilber stand 42 Grad (Fahrenheit) über Null. Die VozelperspecÜoe, die sich mir bot, war prachtvoll. Zwei Städte lagen unter mir, und de die beiden Städte scheidenden großen Fluß konnte ich 50 Meilen weit nach jeder Seite hin überblicken; die Schiffe auf ihm glichen Kindersplelzeugen und die Dampffähren, welche zwischen den Ufern hin und her kreuzten, sahen aus wie Wasservögcl, welche sich in einem Bäch lein umhertummeln. Im Osten erblickte ich den Ocean, seine mächtigen Wogen gegen den blauen Him melödom aufthürmen. Ich war ganz in diesen entzückenden Anblick versunken, als meine Aufmerksamkeit durch ein ent fernte Donnern nach dem Westen ge lenkt würd. Tief am Horizont lag eine Kett zuammengedaMer, schwarzer Wol, ken, zwischen welchen zuckende Blitze hin und her spielten. Das Gewitter stieg rusch auf. Jch hatte mir oft gewünscht, Donner und Blitz einmal unter mir sich austoben zu sehen; jetzt bot sich mir die Gelegenheit und ich ließ sie nicht unbe nutzt vorübergehen. Jch warf einigen Ballast über Bord und stieg in Folge dessen bis zu einer Höhe von 12.000 Fuß; hier stand der Ballon abermals fest. Die Kälte begann empfindlich zu werden, da Quecksilber stand nur noch 23 Grad F. über Null. Jch sah auf meine Uhr, e war halb Vier. DaS Gewitter kam näher und der Donner rollte schon fürch terlich an meine Ohren. Eine unöe stimmte Angst ergriff mich: ich überlegte, ob ich nicht bevor mich der Sturm erfassen konnte zur Erde nledersteigen sollte. ES war jedoch zu spät, denn die Elemente tobten schon in ausgelassener Wuth. Alle, was ich jetzt thun konnte, war, mich über dem Gewitter zu halten, ich warf daher meinen ganzen Ballast über Lcrd. wodurch e r.ir cdaito, mich vor! erst außer der Gewalt deZ lurme zu halten. Nachdem ich dies nothwendige Arbeit vrllbracht. soh ich wieler h'.nao zur Erde. Jch kennte nickl mehr erblicken al ein kochende Meer von Schaum, da mich schwindeln machte. Ueber mir schien die Senne hell und freundlich, unter mir raste und tobte es. all sei der jüngste Tag angebrochen. Die Donnnschläge schallten betäubend zu mir herauf. Ich besand mich ungefähr 5000 Fuß über dem Gewitter und 10,000 Fuß über der Erde, mein Bal lon war bereit um einige taufend Fuß gefallen. Ton Zeit zu Zeit schleu. derte der Sturm den kochenden Schaum in ungeheuren Bergen in die Höhe, e sah au, al wenn mächtige Schnee gebirge sich aufthürmlen, alsdann wieder zusammensänken, um von Neuem wieder gen Himmel zu steigen. Jch kann die Bewegung dieser wogenden Ungeheuer mit nicht vergleichen, wa auf Erden sichtbar ist; ebenso finde ich auch keine Worte, um ein getreues Bild der Scene unter mir zu entwerfen, sie war furcht bar, ungeheuerlich. ES war mir nicht so lange vergönnt, müßiger Zuschauer zu bleiben, ich sollte hinab, mitten in die rasende Natur. Mein Ballon sank unter dem Einflüsse der Kälte und mein Muth mit ihm. Jch machte meinen letzten Versuch, mich ober halb de Gewitters zu halten, und warf meinen Anker und meine Seile über Bord, aber es war alles vergebens ich sank und sank und sank, immer näher kam ich dem Unwetter, fürchterliche vCon rierschläge begleiteten meine grausige Niedersahrt. Völliges Dunkel umgab mich, so daß ich den Ballon nur sehen konnte, wenn zuckende Blitze die Scene erleuchteten. Diese waren so intensiv, daß meine Augen förmlich erblindeten. Die gewaltigen Lufterschütterungen trie, ben mir das Blut aus Nase und Ohren, Der Ballon taumelte, und die Gondel wurde so heftig hin und her geschleudert, daß ich alle Mühe hatte, mich in derselben festzuhalten. Niedersteigen galt dem sicheren Tode gleich, um so mehr, nIS ich keinen Anker mehr hatte. Bleiben konnte ich aber auch mcht langer doch was war das? Ein Tropfen Wasser! Ich war gerettet, der Regen strömte auf mich herab, ich mußte der Erde nahe fein. Meine Augen erhielten ihre eykrasl wieder; ich blickte um mich, ich befand mich nicht weit über den Gipfeln der höchsten Bäume, über die ich mit einer Schnelligkeit von einer englischen Meile in der Minute dahinraste. E konnte nicht mehr lange so währen, so mußte ich auf dem Boden angekommen sein; ich hielt mich deshalb mit beiden Händen an dem Nachen fest und erwartete tode, muthiz den Stoß, der nicht lange mehr ausbleiben konnte. In wenigen Sekunden erfolgt er, und zwar so heftig, daß ich weit hinaus auf die Erde geschleudert wurde. Jch verlor gleich nach dem Falle die Besinnung. Al ich wieder zu mir kam, besand ich mich, von theilnehmen den Menschen umgeben, im Bette, und man sagte mir, daß mich ein Farmer aufgenommen habe. Mein Ballon war gänzlich zerstört. Seit dieser Stunde habe ich alle Lust verloren, nochmals .Blitz und Donner unter mir zu haben. Tithmarstsche Landleute. E. M. Arndt erzählt in seinem Buch über Gneisenau Folgendes: Ein mecklenburgischer Edelmann be fand sich auf einer Reise in Holstein Da kam er um d'e Mittagszeit, wo er nebst feinem Gespanne der Erquickung bedurft, bei einem an der Landstraße einzeln liegenden stattlichen Gehöft an, dessen durch die Mitte des Haufe füh rende einzige Durchfahrt mit offenem Thore ihm ein Wirthshaus zu bezeichnen schien, wie man in Mecklenburg und Pommern die La?.dwirthshäuser häusig gebaut findet. Ja dieser Meinung läßt er also seinen Kutscher einfahren und ausspannen und bestellt sich MittagSessen. Der Wirth empfängt ihn freundlich; bald steht ein vorzügliches Mahl auf dem Tische; Schinken, geräuchertes Fleisch, köstliche Butter und Käse, guter Ro'h wein u. f. m. Der Edelmann laßt sich' wohlschmccken, sein Kutscher und iBebier, ter an ihren Tischen auch. Der Herr ist guter Laune und unterhält sich ganz an, genehm mit dem Wirthe, der ihm ein verständiger und geschetdter Mann däucht. Endlich, als Menschen und Pferde sich gestärkt haben, befiehlt er seinem Kutscher, wieder anzuspannen und fragt den Wirth, was er schuldig sei. .Gar nichts," erwiderte dieser schnell. Der Edelmann, verwundert und ver legen, fragte nun. ob er denn nicht in einem Wirthshaus eingekehrt fei? Der Wirth antwortete ihm: .Nein, bei einem einfachen Landmann, dem e übrigens immer eine Freude ist, einen fremden Herrn zu bewirthen!" .WaS, bet einem Bauern?" erwi derte der Edelmann, der sich schon über das ansehnliche Haus und sein Geräth und über Scheune und Stall, wie über die prächtigen Kühe und Pferde darin im Stillen gewundert hatte. .WaS, bei einem Lauern? ruft er zum zweiten Male aus; .giebt eS noch mehr solcher Bauern, wie Ihr seid?" .O viele, viele," antwortete nun der Bauer, .und viel größere und reichere alö ich bin!" .Nun, das muh ich sagen", enlgcgnete der Edelmann, .daS muß doch ein sehr herrliches Land sein; wir müssen hier erst die adeligen Höfe aussehen!" .Adelige Höfe?" wiederholte der Land, mann, .denen hat eS hier herum, wo ich wohne, gar keine." .Was, keine adeligen Höfe? DaS Ist doch wunderlich!" .Ja wissen Sie, die Edelleute haben eS unseren Vorfahren zu arg gemacht, da sind sie eben hingegangen, un hebben fe all' dodslagen!" enie un SSadnft. Die Geschichte liefert bekanntlich zahl. reiche Beispiele, da berühmte Männer in eine Geisteskrankheit verfielen und Professor Dr. Hzgea hat kürzlich ine Menge derartiger Fälle zusammengestellt. Unter den Dichtern sind zu erwähnen der römische Poet Lucrctiu, welcher Anfälle von Wahnsinn halte und durch Selbst mord endete. Ferner Torquato Tasso; doch waren seine mit Hallucinationen verbundenen Anfälle, die er selbst seinem Freunde Manso schilderte, wohl nicht Andere, al wa man heute ,Melan cholie mit Aufregung' nennt. Ja neuerer Zeit werden die Fälle viel häufiger: Der berühmte Lustsxieldichter Moliere litt oft an schwerer Hypochondrie, und der all, riker Swist starb ge!st:S?rank. Rein held Lenz, ein genialer Dichter der Sturm und Drangveriode, endete nach einem unsteten Leben im Wahnsinn, und in gleichem Zustande stürzte sich der Dich ter von Sonnenberg zum Fenster hinaus und starb. Der englische Dichter Southy starb al Geisteskranker, Hölderlin' und Lenau' tragisches Geschick ist allbekannt. Von großen Na!urforschern sind anzu. sühren: wammerdam, der zuletzt tn religiöse Schwermuth verfiel, und Al brecht von Haller, der edensau t Me lancholie versank. Von Philosophen fei aufgeführt der Begründer de sogenann ten Posttivismu, August Eomte, der ein Jahr lang in der Irrenanstalt in Eha renton war; zwei Jahre daraus gab r sein Werk über die positive Philosophie heraus, woran er 1t Jahre gearbeitet hatte. Berühmte Komponisten, die in Geisteskrankheiten verfielen, sind u. A. Donizetti und Robert Schumann. Beide starben in Irrenanstalten an Wahnsinn mit Lähmung. Letzterer hatt voihcr schon durch einen Sprung in den Rhein seinem Leben ein Ende zu machen gesucht. Viele berühmte Sänger und Schauspieler versielen, wie wir noch anführen wollen, in Geisteskrankheiten: wir erinnern nur an Ad. Nourrit, Staudigl, Theodor Forme?, Dawison und Andere. Unter den Malern sei nur Alfred Rethel er. mahnt, der ebenfalls durch den Tod auS der Nacht des Geistes erlöst wurde. Bestraft Neugierde. Ueber ein Vorkommniß bei der letzten Letzlingcr Hofjagd wird der .Magdeb. Ztg." Folgendes geschrieben: Der gör ster D. halte sich vor etlichen Jahren ein ganz junge WildschweimFerkelchen ein gefangen. Er zog eS mit der Flasche auf und gewährte ihm mehr Freiheiten und Vergünstigungen, ol man solche sonst den zahmsten seine Geschlechte zu Theil werden läßt. Diese getreulich Fürsorge belohnte daS Schweinchm durch saubere Manieren und treue Anhänglich keit. ES folgte den Angehörigen der Försterfamilie auf Schritt und Tritt und verkehrte selbst in deren Wohnräumen, ohne sich der akuraten Frau Fö.sterin un liebsam zu machen; es hatte mit seinen schmutzigen Namensvettern in der That nichts gemein, als die ftachlichten Bor ftcn. Bald war Grete, so hatte man das Schweinchen benannt, nicht nur der von Hunden und Katzen beneidete Liebling des HaseS, fondern auch des ganzen Dorfes. Wenn daS gemüthliche Schweinchen so durchS Dorf trottete, ließ eS sich gern von der Dcrfjugend die Dickhaut kratzen und belohnt dann den Freundschastö dienst durch dankbare Grunzen oder durch einig lustige Sprünge. Und wenn e wie ein treuer Hund den FZrster nach dem Walde begleitete, dann hrtten auch die Alten Im Dorfe ihre F eude dacan Zwei Jahre hatte das idyllische Dorf, leben gedauert, da nahte mit der letzten Hokjagd daS Verhängniß. Als das Bor stenlhier den Herrn am Jagdtage wieder bis zum Walde begleitet hatte, sazie die ser zu ihm: .Nun, Grete, schüre dich nach Hause, heute ist eS nicht geheuer hier!. Grete sah den Förster einen Augenblick verständnißooll an und trollte grenzend zurück. Doch sie war ein Weib und neu, gierig, wie alle Weiber sind. Als der Förster im Walde verschwunden war, andte sie sich wieder um und lief dem Walde zu, um zu sehen, was denn heute da los sei. So kam sie bis an die Lap pen. Voll Staunen richtete sie ihren Blick auf das wunderbare Hemmniß, da plötzlich fiel ein Schuß, und Grete sank getroffen nieder und verendete be trauert und beklagt von der Dorfjugend und im Försterhause. Tie suchtest." Ein nglischer Arzt, der sich seit einiger Zeit mit der HeirathSftatistik beschäftigt, um herauszufinden, welcher Stand und Beruf den Frauen am annehmbarsten er scheint, ist zu dem Ergebniß gelangt, daß S ch a u s p i e l e r in oberster Reihe stehen, d. h. jedoch Komiker, nicht Tragöden. Letztere nehmen in der Liste einen unter, geordneten Platz ein. Nach den Komi kern kommt das Militär. Künstler sind ebenfalls sehr begehrt. Schriftsteller in dessen, besonder Dramatiker werden mit wenig Gunst angesehen. WaS aber viele überraschen wird, ist die Behauptung, daß Bankiers auf dem englischen Hei rathsmarkte wenig Aussichten haben. Wahrscheinlich sind dieS aber nur Ban, kierS tn kleinem Stile. Aus dem Telegraxtien-Eramen. Examinator: .Wie würden Sie sich, wenn bei einem Gewitter der Blitz den Apparat unbrauchbar machte, verhalten?" Kandidat: .Mäuschenstill, Herr In spektorl" Maßstab. Prinzipal (zum Lehrling): ...Wie, ich soll Sie nicht gut behandelt haben? Ei, so anständig, wie ich Si b.'handle, behandelt mich ja nicht einmal meine Frau!" Im Il?ea!tt. ,AH, Herr Hub?r, ficht man Sie auch einmal mit Frau Gemahlin in einem Trauerspiel!:. Warum haben Sie denn aber einen so schlechten Eckplatz genom wen?" .Ja wissen Sie, mein Frau kann nicht viel vertragen; nachdem erste Todten gehen wir nach Hause !" Ver Geeicht .Wie alt sind Sie. Fräulein?" .Bitte, wenden Sie sich an meine Verthkidigkr!" Enfant trnil'Ie. Da vierjährige Elschen. hast tu viel Vögel zu Hause?" .Tante, Tante: .Warum möch!eft du da wissen?" ElLchen: .Nun, Papa sagte, wenn die Tante stirbt, da giebt'S ein tüchtige Nest auSzunehmen." Gemiithlim. Richter: .Sie sind bereit dreißig Mal vorbestraft; bei Ihnen scheint auch jeder BcsserungSoerfuch vergeblich zu sein!' Angeklagter: ,Nur nicht den Muth verlieren, Herr Amtsrichter!" Aerztliche Z?etznd!vng. Ein Dorsdürgermcifter berichtete cn die vorgesetzte Behörde, daß der Orts poliz,idiener gestorben sei und zwar .an einer Lungenenlzündung, wozu sich noch ärztliche Behandlung gesellte." Lrkannt. Heirathkvermittler (zu einem Kunden): .Eine vortreffliche Partie, diese Dame, kann ich Ihnen versichern; liebenswürdig. gebildet, häuslich sehen Sie hier, ihre Photographie!" Herr: .DaS ist ja meine geschiedene Fcau, Si Schwindler!" Aus der Inftruktionsftunde. .DaS Seilengewehr dient also, auf gepflanzt, als blanke Waffe und außer dem zum Wlrthscbafttgebrauch. Müller, aö verstehen Sie hier unter Wirth schaftsgebrauch?" Sachse: .Wenn in eener Wirthschaft Lmal ene Geilerei los geht." Unter Diebcn. .WaS kostet die Uhr?' .Sechs Monate Gefängniß." Boshaft. 0 (Tlr TOrtf4 vtnr ftVAtlftiM. s-. reicht doch nicht für di ganze Gesell v . .'IW4VI1 VVUl 'biUilfcW schattv Mann: .Gieb Jhien -vorher wa SelbflgekochtkS, dann vergeht Ihnen der Appetit." Leinversäumniß. Student A : (auf dem Heimwege): .Großartig, schon 4 Uhr; eS wird aiedrr heller Tag, bis wir im Bett sind!" Student B.: .Was thut's, wir habe doch nichts zu versäumen!" Student A.: .So, ich dinkel Drei mal sind wir schon diese Woche beim Frühschoppen nicht erschienen!" Ganz gewiß. Schulinspektor: .Jokele, gehst du in die Schule?" 31 .Pfui! Jo sagt man nicht in Zu kunfl mußt Du immer hübsch Ja sagen versprichst du mir das?" Kein Ausgleich. Schiedsmann: ,Eiigen Sie sich im ufen! Für di Ohrfeige. dieSie Herr Basske aegeben, zahlen Sie fünf Mark an die Armenkasse!" Baffke: .Darauf geh' jch nicht in. Er hat doch die Ohrfeige mir gegeben und nicht der Armenkasse." Definition eines Neiberfeindes. .Ws ist Verftandeihkirath?" .Wenn Einer so e:rig Verstand hat, daß er heirathct." In der 5chu'e. Lehrer: .Müller, kannst du mir sagen, wie viel eins und eins ist?" Schüler schweigt. Lehrer: .Nun, mein Sohn, wenn Du jetzt einen Äpfel hast und ich Dir noch einen dazu lege, wie viel hast du dann?' Schüler: .Sie märn mer keen gäm, Herr Lehrer." praktische laasftau. Sie: .Weißt du was. Männchen, ich labe Braun's ein, mit Müller'S bei un zu speisen, und Müller's, mit de Braun's bei uns zusammenzukommen." Er: .Sie haben sich ja stberworsc und reden nichts mehr mit einander!" Sie: .Eben darum. Beide werden abschreiben und wir brauchen daS Diner mehr zu geven. ptiotograrchie. Photograph: ,So, nun bitt' ich u ein freundliches Gesicht. Denken Sie einmal an etwas recht Angenehmes." Herr: .Möchte wissen, an was?" . Photograph: .Daran z. B., daß bei mir das Dutzen? Visiici.karten nur 6 Mark kostet, bei meinem Nachbar dagegen 9 Mark." Zoologischer Wirrwarr. Der Student hatte einen unerhörten Bären angebunden. Da hatte er da große Schwein, daß sich Banquier Backs ifch in ihn oerl-.ebte. Er kaust sich einen Affen und m!hiq wie ein Hase sprach er ver. Der Vater war ein E s e l , er gab sie ihm. .Mein lie bes Täubchen," so sprach der Fuchs zu ihr, wir ollen bald Hochzeit halten. Er hatte den Goldfisch gefangen und ar bald der Löwe de Tage !