V ' Drei Einsame. tn ViltzchkN oul E,'.,kftmiacht. ?, Ri HaNmann. H (marirtm Zimmer unb Rede räume in dem berühmte Wkinreftcmrant wartn heult am cpioennooeno rüStt, ohtr kltiner Gesellschaft besetzt. Ja dem große Hauxtsaloa war m t m m r i L O V fS 1 - nytUninmagig ,eer und nw. u nmks,nkkn KIK sabea offenbar bl , nur ihren Abend ab, eil sie sooft nicht zu beginne wutzien. TchltkViiq orui sich einer nach dem ander, wohl um m et fttffm usiusucken. An drei einzelnen Tische saß je ein einzeln Gafl, mu in na, getaner Miene, vor eine Flasche Wein. Der Ein war ei Mann mit grauen Haaren . w . cm m l aver BOOinomn, veuen ugcs, cc ine Flasche Rheinwein trank. Der Zweit war ein sogenannter ,ftar .., ker Dreißiger etwa philiftrö aus f btnh. ffr trank Bortwein. Der Dritt war in Jüngling mit ernstem, ftnnenvem Vltcr, vianem ts ficht, schwer Gedanken aus der mohlge tonnten ltrne. Vanz auein iproco, dem Otselliaea Irans, dem Sekt tu. er Leerer würd da Zimmer, ttllber brannten dieFlammen, immer näher rückte brr Srinrr hi Smüls immer lkbbasler wurde Gesang und Gespräch au den mit sroherGeselligrettersülllenNevenraumen. Da stand der ältere Mann, der mit dem grauen Haar aus, trat zwischen o iitifl nnhrn TtsAf und faote laut: .Wollen wir UN nicht zusammen thun und den Anbruch de neuen Jahre ge. meinsam seiern? Ich glaube, e ist nicht ithmrr nii für itrfrnbt. denn, man I 7 -y I - w ' denkt doch mehr oder weniger dasselbe in cu mnve. Kommen e nur. jung Herr, mit Ihrem Sekt. Wir wollen noch sin Klakck daiu bestellen.' Der junge Mann zögerte nämlich zu kommen, während, der Andere mit dem Portwein ganz bereitwillig ausgestanden Nun saßen sie Alle beisammen, beim Sekt. .Wir müssen un verständigen, wen wir leben lassen sollen hatte der ältere Herr gesagt. .Seien wir ausrichtig gegen einander, erzählen wir einander, ob wir in diesem Jhre rlebt haben, so da Wesentlichste. Daran wellen wir dann unsere Hoffnungen für da neu Jahr knüpfen I Diesmal stimmte der junge Mann mit nrr m 1 . on r a. 1 t 1. 1 r . I Wanne 0(1. ) 'oriqrag iqren innern romantischen Sinn zu gesallen. DerPhilt fträse dagegen war ein wenig überrascht, doch fiiate er Nch. .Wir wollen fuhr der Grauhaarige soit, .um un ungenirt auSzusprechen, einander nur unsere Vornamen nennen. Ich heiße Konrad, meine Hmen .Ich heiße Wilhelm sagte derPhili ftrSfe. Ich heiße Bruno fügte der J2ng ting hinzu. .Und nun rief Konrad, der mit dem offenbar früh ergrauten Haar, und nun ollen wir auf bin Kern der Sache lo gehen. Jeder von unS hat wohl inen besonderen Grund an diesem Abend so allein und trübsinnig dazusitzen, nicht i' Die beiden Anderen stimmten zu. .Nun in meinem Falle fuhr Kon- tob fort, .handelt S stch um in Weib trotz meiner grauen Haare. Aber mein Herz ist noch jung und ich bin auch noch ) nicht so alt, al ich aussehe!' Man mußte S ihm glauben, ösetn Gesichtsfarbe war frisch, seine Augen leuchteten jugendlich. .Auch in meinem Falle handelt S stch . um aufrichtig zu sein um ein Weib gestand Wilhelm. .Und ich wählt jetzt ine schweren Wem, um nucn zu oeiau ben. um meinen Gram zu vergessen. .Natürlich ist da auch mein Fall lies Bruno. .Nun so sprechen Sie zuerst, Bruno, saate Lonrad. Wieder zögert der junge Mann eine Weile. Dann 1;g er mit eidenzqast bervor: ' .Sie liebt mich nicht 1' .Sind Si dessen ganz sich? frug Konrad. ,OH ganz sicher knirschte Bruno. .Liebt si, inen Anderen?' .Da will ich nicht behaupten meinte der junge Mann, .aber sie liebt mich nicht so, wi ich geliebt sein möcht! Sie hat die Probe nicht bestanden, eine Probe, die nicht ich, die ihr das Schicksal auferlegte , Vielleicht war die Prüfung zu schwer meinte Konrad. .Entscheiden Sie selbst rief der junge Mann immer lebhafter. .Ich bin Kandidat für da höhere Lehramt, habe gute Aussicht, aber ich weiß noch nicht, wann ich angestellt werde. Meine Jugend war eine entbehrungsreiche unter fchwe ren Kämpfen habe ich meine Studien vollendet. Mein einzige Trösterin war die Poesie di Schöpfungen unserer großen Dicht verschönten meine einsamen Stunden. Ich vertraute meine heim lichen Schmerzen der Muse. Dann wurde .Si meine Mase, meine reizende Helene. Ich liebte ste glühend, mit jedem Tropfen meines Blute?, mit jedem Gedanken mei n Seele wie nur ein heißes Herz wie da meine lieben kann. Si erwiderte meine Liebe wir hatten Stunden un auSsprechlichsr Seligkeit unsere Seelen tauchten ineinander, wurden eins. Sie gelobte, an meiner Sei!e auszuharren, bis wir dahin kämen, uS ein eigenes Heim zu gründen. Si schien an m'ch und an meine Zukunft zu glauben .Wie lang mußte sie glauben und Ijoflen? frug Konrad. .Fünf Jahre gab der j trige Mann in venig kleinlaut zu. .Aber ich habe AlleS gethan, um ste meiner LUbe zu versichern, um st zu erheben! Nun hat .:en wir ein bestimm! Hoffnung ich Der äonntagSPst. Jahrgang 14. sollt zu Neujahr in Anstellung rhal ten aber meine Hoffnungen trogen mich wieder. Nun wurde Helene unwillig gestern machte sie mir den Vorwurf, ich sei Schuld an dem Mißerfolge, sei nicht energisch, nicht thatkräftig genug, sei ein müßiger Träumer! Das war mehr, al ich ertragen konnte. Bin ich vielleicht kein sehr praktischer Mensch, so big ich mir anderrsit meine Werthe bewußt: ich weiß, daß ich tn meinem Denke und Empfinden über die Alltäglichkeit hinausrage wenn Helene mich liebte, wie ich e von ihr erwarten darf, so müsse sie mich besser verstehen, besser! schätzen wissen. Genug, wir haben un schwer ntzwkit. Aber ich bin in' tiefste Herz getroffen. Seit ich da Herz mei ner Braut mir abgewendet weiß, kommt mir die Welt verödet und ausgestorben vor. und la qame mich tat, da zu gestehen .Auch ich habe mich mit meiner Frau entzweit sagte derjenige, der stch Wil Helm genannt hatte. .ES klingt nicht so romantisch wie die Geschichte deS jun gen Herrn. Aber nahe gegangen ist mir die Sache auch, sehr nahe. Hören Sie! Zehn Jahre lang hab ich mit meiner grau in glücklicher Ehe gelebt. ES geht bei un wie nach dem Uhrwerk und da ist mir recht. Mit dem Glockenschlage ist die Suppe auf dem Tische. Martha kommt immer mit dem Wirthschastegelde au. Meine Pantoffel sind immer parat, wenn ich nach Hause komme. Wenn An dere über abgerissen Knöpf rc. klag, so lächele ich. Ich kenne da nicht. Ge. nug, meine Martha ist eine gute HauS frau. Natürlich hat sie ihr Eigenheiten. Aber Ich habe sie respeklirt. natürlich. Nie bin ich mit schmutzigen Stiefeln her eingekommen, ich hab st im Korridor ausgezogen. Denn Martha hält etwa aus den gebahnten Boden, auf den neuen Tevvicb. Nie babe ich in der auten Stube geraucht, wegen der Gardinen. Nun, da find Kleinigkeiten. Aber ich bin auch Abends niemals weggegangen. Ich glaube, S ist heute Abend zum ersten Male Er sagte S mit bebender Stimme. .Gerade beut in der ReujahrLnacht meinte Konrad theilnehmend. .Wie konnte das geschehen' .ES war wegen der weißen Maule sagte Wilhelm in wenig kleinlaut. .Wegen der weißen warnt r mtottt holten di Beide verwundert. Sie glaubten, der Redner habe in Glas Pottwein zu viel getrunken. ' .Ja, wegen der weißen Möus bestätigte dieser, .ich hab st tn einer Scherz Verloosung gewonnen, di zu wohlthätigem Zweck stattfand. Zwei niedliche weiße Mäuschen. Jch lief schnell nach Hause, einerseits weil ich nicht zu spät kommen wellte, andererseits, eil ich dachte, es ist 'n bißchen jfirr zu still und leer bei uns im Hause. Die MSuS chcn werden Leben in die Bude bringen. Aber Martha freute sich nicht recht. Sie meinte, Thier mache immer Umstände und für die BüraudienerPensioodkasse konnte ste stch nicht begeistern, man wisse bei solchen Veranstaltungen nie, wohin das Geld eigentlich komme. Ich aber freute mich an den niedlichen, wekßen Mäuschen. Am anderen Morgen sagte Martha: .Weißt Du, Mann, ich habe Kopfweh, die Mäuf haben inen üblen Geruch Kind, da, bildest D Dir ein," sagte ich. . . .jch glaube, oag ie rteqen tagte Konrad. .Ich weiß darüber nicht Bescheid meint Bruno. .Ich auch nicht, ich habe Stockschnu, psen fuhr Wilhelm fort, aber ich räumte die Möglichkeit ein und behaup, tet nur, Manha würde stch an den Geruch gewöhnen. Ma gewöhnt sich doch an Alles, besonders an Gerüche.' .Das ist wahr destStigte Konrad. .Sie aber wollte sich durchaus nicht daran gewöhne. DaS Geklöhne hört nicht auf. Die Schneiderin und der Briefträger hatten dto üblen Geruch auch gleich bemerkt. Das Essen konnte einem dadet nicht tchmecren. . und lo ging eS fort. Erst widersprach ich liebe, voll, dann wurde ich böse. Aber nach geben wollte ich nicht, ich war doch Herr im Hause. Die Mäus sollten bleiben. Run hatten wir immer zu sonn, Fest und Geburtstagen einen ledigen Bureaukollegen von mir zu Gaste; schon am Weihnachtsabend war eS ungemü!h lich, denn mein Frau hatt sich ringe bildet, ich würde, um ihr eine Freude zu machen, die Mäuse weggeben, und das that ich natürlich nicht. Für heute halt ich meinen Koueaen geladen. Da sagte meine Frau ad, sie wollte, sie mußte zu hrr kranken Tante. Ich wußte, warum iich'S handelt; die Mäuse sollten fort. Run, die Mäuse sind noch da, aver allem zu Hause. Meine Frau ging zur Tante, dem Kollegen wurde abgesagt, und ich bin zum rsien Male m der Kneipe, und noch dazu auf Silvester l Wilhelm chwieg und lieg betrübt den ops düngen. Nun, bevor ich mir erlaube, Zynen einen Rath zu geben sprach Konrad sehr ernst, .will ich ganz kurz von meinem chitkjal sprechen. Ich halt eine schön Beilage zum Nebraska Staatö-Anzeiger. liebenswürdige Frau, welche zwanzig Jahre jünger war al ich. Ich aber liebte ste und liebt si wie in Jüngling. Si rralhen, ich wurde eifersüchtig auf einen Nachbar, welcher meiner Frau kleine Aufmerksamkeiten erwies. Ich bin sonst ein vernünftiger Mensch, aber di Vernunft ließ mich diesmal im Stich. Die alte Geschichte von dem Schnupftuch, diesmal war e in kleines, besonder hübsche Visttenkattenportefeuille, daß ich meiner Frau geschenkt hatte. Sie hatte e angeblich verloren und ich glaubte bei unserem blondgelockten Nachbar zu sehe. Ich würd ganz toll, trennte mich von meiner Frau, klagt auf Scheidung. Sie war sehr gekränkt, betheuerte ihre Unschuld; ich aber hatte mir' inmal so zurecht gelegt, daß ein Mann mit grauen Haaren von einer jungen Frau gefoppt werden müsse. Und da Ende? E ist ein sehr traurige, meine Herren. Es war im vorigen Jahre, um die WeihnachtS zeit, da sah ich in einem Schaufenster eine ganze Sammlung derselben Visiten kartentchchen, wie ich eines meiner Frau geschenkt hatt. DaS macht mich schon stutzig; am S. Januar sollt der letzte Termin in meinem Scheidungsprozesse stattfinden. Nach langem, schweren Kampfe entschloß ich mich, zu meiner Frau zu gehen, sie wohnte bei ihrer Mutter. ES war ein schwerer Gang, ich wollte mir aber doch Klarheit erschaffen! Es war auch noch eine ältere, ledige Schur st meiner Frau da, ein grundehrliches Geschöpf, die würde mir die Wahrheit sagen. So kam ich denn hin, der kalte Schmeiß stand mir auf der Stirne. Ich fand das Neft leer. Meine Frau war fort, nach Bremerhafen abgereist, um stch nach Amerika einzuschiffen. Sie wollt stch dort erheirathen mit einem Vetter, der einst um ste geworden .ES blieb ihr nichts anderes übrig, Sie haben sie ja mit Gewalt weggejagt!' so sagte man mir. .Meine Schwiegermutter und meine Schwägerin erklärten mir den Sachvcr halt. Meine Frau hatte das Täschchen bei ihnen verloren; ein unredliche Dienst mädchen hatte gefunden und behalten. Heut Morgen, am 81., war sie abgezo ge und man hatte da Täschchen in ihrem Koffer gefunden. Ich erhielt e zurück das war in trauriger Svlvefterabend. Di beide Damen behielten mich bei sich, obgleich sie Recht gehabt hätten, mich hinauszuwerfen. Darum, meine Herren, sitze ich auch heute so allein und traurig hier. Ich habe mein Glück verspielt und verscherzt. Meine Scheidung wurde vollzogen und meine Lydia hat sich in New Aork ocr fWnifi Cfcrft fith sin (ffvnrfirt tfth yviiMtyvt 9 yvtv v i it tivvvt9 v als das Ihr als di weißen Mä 4. L. n tt r m n t ' un oen unveriianoenen Vchsngklfl Ein Paus trat ein. .Eigentlich ist Helenen'Sklngeduld rieoei- lagre vcr unglmg Axuno klein laut. .Na, ich werde die wM, Mäuse in's -ylera,vr ,qicreni' tjc Wilhelm ent 0)io:n. .Ihre Braut, j Frau sprach onrad bewegt, .sitid noch in Ihrem Bereiche, Sie brcnKhm nur di Hände B.-.ri . . W . . r if ' . . . auszunrecceni a flrtfe in'S Leere. mktn üvdia ist rfir unwiederbringlich verloren. .tote erde n0ch i anderes Glück finden!' rief Brrlo. .Sie sind inner, lich jung und duch Erfahrung gereift. DaS Trauerjahr vorüber. Das neue Jahr soll uns alle das häusliche Glück bringen. Unser Krauen sollen leben !' Di Gläser klang, zusammen und wie zu festem Gebniß schüttelten die Drei sich die Hände Lünfunözwanz gtausend Mark. -ÜLl t 'W Marli Hmoreske viU Marlin Wehrend. Ich saß harmlos w, nichts ahnend im Zimmer. Soeben kr ich vom Bureau nach Hause gekommen sund Mtt meiner C -st 4i?lfi. I . CL. . - . c,cn vs v?usstanosgeld für den folgenden Monat gegkben, und stopfte nun, in dem angenehm Bewußtsein, daß daS Leben doch ischSn sei. meine Mecrschaumpfeise, die jtzt bereits volle zehn Monate hattet nd die ich mit garnicht zu vernichtender Kunstfertigkeit schön gleichmäßig braun Wirnch! hatte. Ein wohlige Gefühl uv.gr über mich gekommen, daS Gejühl derufriebenheit, denn meine Stellung, die ich, un bereits feit beinahe zwei Jahren miL hatte, er nährte mich sehr anständig. i$kfW Um. stand wußt ich sehr wohl zu würdigen, da ich schwere Kämpfe durchzenXacht hatte, ehe es mir vergönnt war, in a en Hafen der Ruhe einzulaufen. 1 Das Abendbrot, wenn such e, nfach so doch nahrhaft und reichlich, wa ausge, gerade tragen, rnttn G altin schenkte m eine Tasse Thee in (ich trinke lich drei), da wurde an die Thür ewöhn 'klopft. und z-vac in ganz iaenartiger Weie; theils bescheiden, theils stürmisch begehrend, daß ich mit einem gan Einlaß beZon deren Ausdruck tn der stimme rief, worauf stch di Thür ö verein te und Mein mein Nachbar in's Zimmer tra i il. r Ä 1 Y u Rr. Nachbar hatte inen klein Zigarrnla den. in dem er nicht nur Rauchartikel, sondern auch nebenbei noch Lotterieloose verkaufte. Ja sämmtlichen Artikeln war ich sei Kunde. Der Besuch hatte durchaus nichts Be sremdende an stch, denn mein Nachbar war häufiger Gast bei mir, weshalb ich ihn auch heute bat, am Abendessen theil zu ehm,n. Doch er lehnte ab und be gann dann mit ganz feierlicher Miene: .Herr Doktor, da Glück ist blind; das muß ich in meiner Eigenschaft all Lotteriekollekieur am besten wissen. Dem Einen wirft e einen großen Gewinn, dem Anderen einen kleinen Gewinn in den Schooß, der Dritte erhält inNit. Von dkntn, welche eine Niete erhalten, bekomme ich, ich spreche selbstverständlich nur von einem Lotteriekunden, sehr häufig die Bemerkung zu hören, daß sie nicht wieder spielen wollen, von den Gewin nern bekomme ich fast immer ein kleineres und größeres Douceur; j: nach der Größe deS Gewinnes, respektive nach der No blesse der Kunden. Sie, geehrter Herr Doktor, haben nun niemals, so oft ste auch in der Lotterie durchfielen, die Drohung ausgesprochen, mir Ihr geschätzte Kundschaft entziehen zu wollen. Deshalb hab ich Ihnen auch bei jeder Ziehung von ganzem Herzen einen Gewinn gewünscht. Dieser Wunsch ist nun diese Mal er füllt worden. Jhr Loos ist heute gezogen vorden ' .Viel?' fragte ich, indem ich vom S'fa aufsprang, während meine Gattin in freudiger Erwartung meinen Arm krampfhaft drückte. .Aber s reden Sie doch endlich!' rie fen meine Gattin und ich wie aus inem Mund. .Ist eS ein großer Betrag?' .Wie man eS nehmen will. Für den Einen ist eS viel, für den Anderen ist es eben nicht viel. ES kommt auf die Ver rnögenSoerhSltnisse der Betreffenden n,' .Aber so rede Sie doch endlich wie viel e ist ! Sie spannen unS ja auf die Folter!' .Geehrter Herr Doktor, werthgeschätzte Frau Doktor, noch einmal regen Sie sich nicht auf .Nein, nein, wir regen uns nicht auf! Wir sind ganz ruhig: aber um alles in der Welt, sagen Si uns doch endlich, wieviel wir gewonnen haben?' .Fünfundzoanzigtausend Mark!' Ich sah meine Gattin, diese mich sprachlos an; dann kam es gurgelnd aus meinem Munde: .FünfundzwanziatM send Mark! I' .Fünfundzwazigtausend,Mark!' wie derholteMMGattin- 31lr....w . . . r t rm na ... l - i ,-(ruiiuiiujwHiijig(uucnB üiimw wie lier holte der Kollekteur, und dann siele wir uns alle drei in die Arme. Der erste, welcher von dieser gymnasti, schen Uebung Abstand nahm, war ich, in dem ich meine Gattin faßte und mit ihr im Zimmer herumtanzte, bis uns der Athem ausging. Dann fielen wir auf das Sofa, wo wir, nach Athem ringend, fitzen blieben, bis wir endlich uns soweit erholt hatten, daß wir wie aus ein ge gebenes Zeichen gleichzeitig ausriefen: .Fünfundzmanzigtausend Mark!' Dann setzten wir uns nieder, um gleich darauf wieder unseren Schlachtgesang auszu rufen. Dann ergriff ich plötzlich meinen Feder Halter, tauchte diesen an dem verkehrten Ende in di Tint und begann unsere erst vor inigen Tagen weiß lackirte Thür mit der beglückenden Zahl zu beschmieren. Ich kam jedoch nicht weit. Mehr als den Buchstaben F. brachte ich nicht fertig. Dann suchte ich bereit ach eim ande ren Gegenstand, um hieran meine tolle Freude auözulassen. Es war unsere prächtige Fruchtschale, in Hochzcitg geschcnk eines meiner Freunde. Krachend flog sie im gewaltigen Schwünge zum Fenster auf die Straße hinaus, wo sie natürlich einem Passanten auf den Kopf fiel, der selbstverständlich in wenigen Minuten in Begleitung !ne Schutz, mannes auf der Bildfläch( erschien. In meiner glücklichen Stimmung jedoch ge lang eS mir schnell, jeder Unannehmlich keit vorzubeugen, indem ich dem von der Fruchtschale Getroffenen einen Zwanzig marksSchein als Schmerzensgeld aus die Wunde klebte und den Schutzmann jubelnd in die Arme schloß und ihm mit dem Rufe: .Freund Nachtrath', einen Kuß gab. Dann ergriff ich meine schöne Meer schaumpfeife, die vollgestcpst mit Tabak auf dem Tische lag, und schenkte sie, in dem glühenden Verlangen, irgend einen Menschen eine Freude zu bereiten, dem verdutzt drei schauenden Schutzmann. Dann fiel mir ein, daß ich in der großen Freude ganz vergessen hat!e, mtu nem Nachbarn, der mir die frohe Bot: schaft gebracht hatte, eine Erfrischung anzubieten, und da meine Gattin und ich auch sehr gut eine Herzlr?ung vertra gen konnten, so schickte ich das Mädchen zum Weir.hZndler und lUß ein halbes Dutzend Flaschen schweren spanischen Wein holen. , DaS erste Glas galt natürlich der Zu kunst, die ja jcht so r?z vor unß log, das zweite und dritte Glas galt der Liede und Freundschaft und so fort, bis meine No. 33. Gattin, von dem viele Wein ermüdet, sich zurückzog nd un Männer allein zu rückließ. Al wir am andere Marge erwach ten, lag mein Rachbar mit dem Oberkör per unter dem Tisch und mit den Füßen aus dem Sopha, welches er mit seinen mit Eise beschlagene Stiefelabsätzen derartig zugerichtet hatte, daß der ganze Plüschüberzug in Fetzen herabhing, ih rend ich auf dem Teppich lag und unseren schönen Regulator, der aber jetzt total zertrümmert war, krampfhaft umschlun gen hielt. ' Schwerfällig erhoben ir un, um unsere schmerzenden Köpfe unter die Wasserleitung zu halte und da küh lende Naß darüber strömen zu lasse. Da half inigkrmaßen. Wir konnten wenigsten aufrecht stehen. Natürlich lud ich den braven Lotterie. Kollektor, der Junggeselle war, ein, mit mir gemeinschaftlich zu frühstücke, mich in Bureau zu begeben, fiel mir heut selbstverständlich nicht in und beauftragte das Mädchen, ein recht fchö neS Frühstück, bestehend aus Butter, Brod, saure HSringen, Pfeffergurken und Anchovis zu bereiten. Als Getränk bestellte ich Sodawasser. Meine Gattin ließ sich nicht sehen. Sie verhielt stch in ihrem Zimmer ganz ruhig. Dasür kamen aber, nachdem das Frühstück kaum aufgedeckt war, mehrere Nachbarn, welche durch das Dienftmäd chen vsn dem glücklichen Umschwung unse rer pekuniären Verhältnisse in aller Eile tn Kenntniß gesetzt worden waren, um ihr Gratulation anzubringen und ver schiedentlich mich um meine Betheiligung an ihren Unternehmungen zu ersuchen. Selbstverständlich willigte ich in, und al der Letzt von denen, die mir zu inem guten Geschäft gerathen hatten, da von war, hatte ich mich mit inem Kapi tal von einhundertfünsundstebenzigtau, send Mark verpflichtet. Daß der ge, sammt Besuch sich auf meine Einladung hin an unserem Frühstück betheiligt, er, wähn ich nuk der Ordnung ege. Inzwischen war das schlechte Befinden, mit welchem mein Kumpan und ich er wacht waren, gewichen. Da die freudige Stimmung jedoch, wen auch in gemil derler Form anhielt, so beschlossen wir uns wieder etwas zu gutk.zu Ibun, und bald darauf staub 'zum zweiten Mal (ine, Batterie FlafHe vor uns, di wir lang sam Entleerten. Es war jedoch diesmal M leichter Rheinmein, der unser Blut allerdings schneller in unseren Adern tret sen ließ, unS aber sonst nicht viel anthat. Wir wollten jetzt in aller Ruhe über legen, waS mit dem vielen Geld anzu fangen sei ; denn daß ich mich bereits mehreremal verpflichtet hatt, mich an Unternehmungen zu betheiligen, hatten wir längst ergessen. Wir riethe hin und her. Doch nichts war passend für mich. Theils hatte ich keine Lust dazu, theils war eS nicht Mit meiner Stellung zu vereinigen. Ich hatte so recht Gele genheit, zu bemerken, wi schwer S oft reichen Leuten fallen müsse, ihre Kapita lin gut anzulkgen. Die verschiedensten Beschäftigungen ließen wir Revue passtren ; aber nichts fand meinen Beifall, bis ich mich endlich entschloß, eine groß Zeitung herauszu geben. Wenn ich auch nichts davon er stand, so konnte ich mir ja Leute engagi. ren. ES war ja selbstverständlich, daß zur Herausgabe einer Zeitung fremde Kräfte nothwendig waren. Alfa eine Zeitung ! Ich hatte ja schon immer etwas geschristftellert ; nur das di Erzugnisse meiner Feder von keiner Redaktion ange. nommen worden waren. Jetzt natürlich wollte ich mei Licht nicht mehr unter den Scheffel stellen lassen, sondern dem gro. ßen Leserkreis, welchen mein Blatt ent. schieden bald haben mußte, di Kinder meiner Muse vor Augen zu führen. Das Erste, waS ich zur Verwirklichung der Zeitungsidee that, war, daß ich die Frau, welche gerade daS Morgenblatt brachte, nach den internen Verhältnissen ihres Geschäftes fragte, wonach sich mein Lotterie Kollekteur im Stande rklärte, di Erpedition der .Fackel', so sollte das Blalt heißen, selbständig zu leiten. Immerhin mußte ja noch einig Zeit vergehen, ehe an die Verwirklichung der Idee geschritten werden konnte; und da die Zeit doch ausgefüllt werden mußte, so entschloß sich mein Nachbar, einmal nach seinem Geschäft zu sehen; .denn so lange man sein Metier betreibt meinte er, .muß man auf dem Posten sein. Sein Gang war langsam und schwer, als er mich verließ. Aber mir schien eS, als schwebe der Mann, der mir mein Glück verkündet hatte. I Noch ein liebevoller Blick auf den Fortgehenden, dann lehnte ich mich auf meinem Sitze zurück - und -schlief ein. Herrliche Träum umgariZn mich ; Träum von Reichthum, SL3i5 und Größe; noch schöner sogar, als mir solch im wachen Zustand( vor der Seele ge, gaukelt waren. Ich mochte so vielleicht eine halke Stunde geschlummett haben, als ich mich plötzlich hesiig an der Schulter geschüt teil sühlle. Ich fuhr auf; und schon wollte ich den Störer meiner Träume heftig anfahren, als ich in diesem meinen ktterieKolltkteur kannte, der krrid, bleich vor mir stand od, mich streichelnd und flehend die Hände erhebend, in di jammernd Wort aukbrach : .Herr Doktor, lieber ter Herr Doktor; e ist nicht wahr. Ich hab mich entsetzlich geirrt. .Wa, ist iiä)t wahr? Wi hab, Si stch geirrt?' .Sie hab e vicht ge,n,ev!' ,Wa,?' .Rein! Ich habe mich i der Nnv geirrt .Mensch, sind Si wahnflnnig?' .Leider ia Ich war ie vor de Kops geschlagen. Ich sollte vicht gtwonneu haben? Mei füufundzwanjigtausknd Mark solte nicht wahr sein? Aber da wn ja g icht möglich t S konnte ir doch icht mitgespielt, worden sei. Und dvch ei möglich. E war wirklich so. Ich hatt nicht gewonnen I Der Unglückmnsch von LottrrieKlltk, Uut hatt sich in de Nummer geirrt. Die Nummer irgend in wildfremd Menschen hatte gewonnen, während mein Nummer mit einer Riet gezogen wordeu war. Wi mir nach dieser Aufklärung z Muthe war, vermag ich nicht zu schildern. Wie in geknickte Lilie kam-ich mir selber vor. Mein Gattin schlief noch. Ich ollii sie nicht stören. Da Erwachen, da entsetzliche Erwachen au ihren schöne, Träumen in die krasse Wirklichkrit sollte ihr s lange ie möglich erspart bleiben. Ich bi heut inigrnnaße von mtim Schmerze geheilt und habe mich mit meinem Schicksal wieder ausgesöhnt. Mit meinem Nachbarn jedoch bin ich nicht. Ich beziehe weder meiue Cigarren, noch meine Loose von ihm. Denn eine Genugthuung für die Enttäuschung, die er mir bereitet, will ich wenigsten hab. Schwere Wahl. . Im siebenten Jahrhundert gehört der größte Theil de Lande an dem Flusse. Etrik in Schottland dem Grafen Handon, welcher seinen Sitz zu Bakeood Tor hatt. E war in stark befestigte G. bäude, dicht am Flusse, William Scott (nachmals Wir William), da Ha die er gamttte, unternahm einst Raubzug wider die Murr,' von rank, deren Besitzungen nur inige len entfernt are. Er fand aber Feinde auf der Hut. wurde in die geschlagen uud gerieth selbst in G, genschaft. Sir Gideon, da Oder der Murra,', führt seinen Gefan, in die Burg und zeigte ihn seiner Gc, die ihre Gemahl fragt, wa r Gefangenen zugedacht habe. .Den Galgen!' erwiderte Gideon, .an den Galgen mit Räuber !' .Aber warum?' entgegnet .Wesyatv den jungen or von von aufknüpfe, da ir drei weniger., yrivsch Töchter z heirathen haben?' .Du hast Recht ersetzte .Der Einfall gefällt mir. Er großmäulige Mcg heirathen zappeln.' AIS dem Gefangenen di W lassen wurde, zog er e anfängll sich auttnupten zu lassen, al mäulige Meg zu ehelichen, der eigentlich Agne war. Aber dJ Vorkehrungen zu seiner Hinricht,, änderte er seine Vorsatz, er fein Weigerung und zog da Band der Ehe dem wirkliche Hans um den Hai vor. Die Eh urd geschlossen nicht unerwähnt bleiben darf, obschon so gewaltsam erzuu glücklich. DaS Paar lebte tn Eintracht mit einander und zö Nachkommen. William Scott diese Heirath in den Besitz seh llcher Güter, die von ihm fte Aelteften , der Familie ererb find. äftler'eslm, in l . In welchem Ansehe die kunft im Jahr 1640 in Berli hat, darüber giebt in Best kunst, eiche tn Malcrgese Gabriel Nietzel empfing, al fürstlich Dienste aufgenom Es hte unter Anderem tn diel daß er nicht allein im Hoflaii auch aus Reisen, so Ost aufwarten solle, und wa ih ursarften ,tn , allerlei Historien, Contresaiten, Landschaften und wie 8 gn möcht, mit seinem besten V erfahrenheit nach, mit alles embstgen Fleiß verfntigrn undt tnjonderheit alle? das. Zier, vtasstren, vergulde mit öyl oder waffnsarb außerhald der Gemächer anzustreichen vorfiele, wi horsam verrichten und Und diesem Künstler sa jaijtiica itaaicr Thaler Gehalt zu ven o tgetd. trete dung xtra bewilligt heutigen Kunstmaler Käthe Pro enor: .Wa, Spartanern die n t der ausgesetzt?' ' Schüler: Mti risch wäre.' Schi Schriftstellers Lrama aukge wenn e s a n hätte sie da I j 4 f V