Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, January 04, 1894, Image 10
-v .HttG, Der gefundene öchatz. E,Ieergeschichle ,n W. ?!chn. Lieschen Jmhoff Miste flch her zum Fmfter. um da letzte Blichen Tageilichl iSr ihre Arbeit einzusingen; i sie emsig flickte, öffneten fich ihre hübschen freundlichen Lippe ein enifl .Mütterchen, möchtest Du nicht die Lampe anzünden?' sagte st endlich, ohne ufzusehen. .Noch eme kleine Halde Stund und alle Arbeit ist fertig. Frau Jmhoff saß in iaem Großvater stuhl alter Zeit, der am Ofen ftand. Sie ar in Frau in mittleren Jahren, an (rindig bürgerlich gekleivet; ihre eaunge waren jetzt och eta lang im: Geflcht und Gestalt zeigten, daß R die Rachwebeu einer längere rank, heU och nicht Zliig überwunden habe. .Wa md vl rar eme ment qiucx liche Braut fein plauderte Lieschen, ftck mit ihrer Stickerei au dem SopHatisch etailirend; dann sing ste wieder an, der Grafenkron der dem verfchlungenenNA menliua neue packen ausmsetzen. .Glück ist nicht immer bei Geld und Rang sagte die Mutter gemeffen. .Schon ahr, Mütterchen! aber wenn rI etwa mehr Geld plitzlich zur Thür herein fiele,' würden wir darum nicht un, i l!lcklich erden. Du sollst sehen, ich mme noch einmal die Treppe herauf eftampft unter der Last eine! Schatze, en ich gefunden habe Eben klingelte und grau Jmhoff ging, nachzusehen, wer Einlaß gegehrte. , Berget1 Dienstmädchen ist da, tt ehen," kam sie bald zurück. .Du möch. lest sagen lasten, ob Du morgen mit zum Krinzchen gehst Lieschen sprang auf und fertigt selbst die Harrende ab. .Sage Sie Frau Veraer, ich spräche morgen früh mit vor. Ist Ihre Herrschaft heute gebeten?' Da Dienstmädchen bejahte und Frau Jmhoff, die schon wieder im Lehnftuhl saß, hörte die üchenthür abschließen. Gleich darauf trat Lielche wieder ei. .Weßbalb denn erst da viele höfliche Hin und Herreden! eßhalb haft Du den nicht gleich sagen lassen: ja, Du kommst ?1- ,,ffieil ich nicht gehe erd, Müt. Weil Du nicht gehen wirft? so, ... und eßhalb wirft Du nicht en?" Weil e mir kein Vergnügen be Da hört sich gerade an. als b Du Wochen dreimal zum Theater und mal zu Tlmzereiea außer dem Hause Ist. Die Leute werden e einmal satt mmen, Dich immer wieder einzula wenn Du nur schöne Dank und msebleibe dafür haft lber einmal, Mütterchen, hab ich schon angenommen. ), einmal End Sommn Ida ist auch da ganz 1 CTSl 14 CftlMM MAM IVU wii vitivu wuimjin.hyifi der Mütterchen sagte Lieschen id, .wenn Du die andere Mädchen mal leben konnte .... mit tteidern und Tarlatnkleidrn, it Blumengutrlanden und Schlei! bexutzt und farbige Strümpfe kleine Pause trat ein, in welcher .hoff hörbar athmete. Du haft Korigen Mal Dein neu schwarze len angehabt, weiß spitzen an 113 nd in die Aermel geheftet und )ße rosa Schieise aus der Schulter die Hübsche von sämmtlichen In gewesen. Frau Berg hat e äblt." be stickt ifrig fort. Ihre ar mittelgroß und schlank, ihr hatte feine, freundliche, ruhig ihr braun Haar war in ter chitlt und zu beide Veiten unier gekämmt, so daß die giern: eichen aarftrahne thetlwei vie verdeckten: am Hinterkopfe war Iwet Zöpfen ausgefle. Jyre wartn braun, rutzig, nalurtlq. al betrachte sie alle als selbst ch, wag fle eben sah. nd ihre Mutter sprach, war sie plötzlich errötbet. .Wenn ich ine Ausrede finde sagt fle .fällt sie auch immer ungeschickt L ist gewiß nicht des , ganzen i wegen, weil 8 mir irklich Freude bereitet, bei meinem n zu sitzen und überzeugt zu S ihr so gut geht, wie r die ff bk mit sich bringen.- an einen harten ops tagt voff abwkisend, .Du wirft ihn en munen. uno L)u anen mal so gut amüstrt.' schwieg, stichelte anhaltender und Pünktchen und dachte ach, von dem eben ihr Mut, ,n hatee. 'öS war eine se nr Beamter und kiemer esen, zu Lieschen Stande wogte durcheinander, vom Freien bis zum letzten r geschützten alle, wo !ar. Aber alle Bei- Zeit herunter und nur n ftand gleichsam stand chen wußte nicht einmal ernten, den irgend Je ane : aber da seine tschaffen. sein Geflcht lich, Haar und Bart e treu im Gedacht uch daß er in Kopf otter Tanzer war. en er lachte, wie , daß fle immer freundlich einzu irnit hochrotbem ttter - kniete eben kmpor, auS dem tt. ! che sagt . stk. .Ich habe schon lange sür etwa Besondere ausgespart. Wen Du dasür eine schön hellblau Schleife kaufst und ich hefte frische Kanten herau.... Für da tägliche Lebe und Miethe te komme ix ja die Pension, und Du bringst ja uch wilder für Deine Artet te etwa Geld in Hau. .Ich ette, Mütterchen, Du haft irgend ine abenteuerliche Anschlag in 4incn luden Kops fix und fertig, baß Du mich gern lol sei möchtest; aber da werde ich mich wohl hüten, da Feld zu räumen." Lieschen hatt ihr Arbeit zusammen gewickelt, e war Danunzeug und ein umfangreicher, schwerer Balle. .Ein BerlegenheitSxäekchen, daß man nicht weiß, wo mit den Handen bleiben, meint ste lächelnd. .Martha Berger wickelt ftch, en ste sonst nicht zu krage hat, ine Zeitung zusammen. t zog die kurze Wmteriacke an. setzte den Hut auf; dan lief fle hurtig, mit ihrer Bürde im Arm, die vier Trex pennuskn nach der Straß hinunter, .tute iftSlotftkr dacht fi. .und i recht anständiger und geordneter ilvefler. Die Galaternn brennen in klarer Luft; en man haucht, frieren einem nicht in und Rase zusammen; kein Schneewehen, gegen da man sich schütze muß.- Sie bog nun. schnell auschreitvd. in die Bellealliavceftraße ein und ging dann langsamer und merkwürdig gesenkten Kopse, zwar höflich aulbiegend, aber ohne auszusehen und die Augen unruhig taftend auf Trottoir und Straße geriet) tet, der inneren Stadt zu durch dal Hallesch Thor in die große Friedrich, ftraße und von dieser recht und in di Leixzigerftraßk hinein. in junger Mann mit eingedrucktem grauem Hute ftand vor einem Schau enner, an vem ne voruver muie. r hob feine Hand, al ob er sie grüßen wollt. Al Lieschen Jmhoff aber ge enkten Haupte an ihm vorübereilte eilte, drehte er ftch um und folgte ihr in einiger Entfernung nach. Er kannte den Gang choa .... vom pttttlmarkte in paar Häuser in die Beuthstraße hinein. rieScben war iwci Trevve vor gestiegen, jetzt schon etwa freier und natürlicher um sich sehend; dann klingelt sie und trat in, al ihr geöffnet wurde. .Aber heute bin ich ganz hin! war der Packe schwer!- sagte sie zu einer jungen, freundlichen Frau, die st auf forderte, Platz zu nehmen. .Meine Armgklenk thun mir so weh, al ob ich drei Tage gedroschen hätte .Na, die Kunst werden Sie doch nicht versucht haben, Fräulein Lieschen.- .Da habe Sie merkwürdig Recht! Lieschen lachte dazu und halb beschämt. .Sagen ir also! al ob ich drei Tage Kartoffeln gescharrt hätte, denn da habe ich mir wirklich im Leben schon auSg, vrobt. Mr haltt früh auf dem Lande knt MSZtaimng an j)(iyiu, uiiiun v lD- OWjlC. (KtilMra TOfls imfc sinStP Kl. ,,7kU Hin tilliui ituiiv.tiy w.i f.ii., iiv die Ausführung der Stickerei ganz zückt gewesen. Sie wollte der Stickerin al Annkennung ein kleine Präsent zu kommen lassen. Da ich aber doch Ihr Art kknn, keine bunten Blinder al Modeschmuck, wie andere junge Mädchen, zu tragen- ste zog inen Schubkasten heraus und legte ein Goldstück mitten vor Lieschen hin .hiermit also, Frön lein Jmhoff, für die ausnahmsweise schöne und saubeke Ausführung: eine kleine GratisicationI' Schnell rechnete sie auch den Preis der eben gelieferten Arbeit zusammen und zahlte ihn aus. .Sie wollen sich wohl wieder Arbeit mit, nehmen? Batifttücher mit großen Ecken zu sticken. Bei dem Päckchen werden Ihre Armgelenk schon wieder in Ord nung kommen. - .Ja, bitte sagt Lieschen, .ich arbeite morgen doch wohl. Am Ende komme ich aber am Abend nicht her abzuliefern; es ist möglich, daß ich ei Kränzchen mit' mache Sie wurde blutroth und ftand schnell auf. Brav, Fräulein LieScheal Da soll gewiß da Goloftück von der Comteß die nöthigen Blumen und Schleifen liefern. .Man hat doch eine ganz miserablen Charakter dachte Lieschen oerächilich. laut aber sagte ste: .Ich werde für mein Mütterchen Wein und ein Paar Pelz, Handschuhe dafür kaufen.' Ihr Arbeitgeber! war eine Augen blick still. Sie find in liebes, braves Mädchen. Ihnen muß e noch einmal recht gut gehen, Fräulein Jmhoff. -. Lieschen stand auf, als wäre ihr eine große Grobheit in'S Geflcht gesagt mor, den. .Wolle Sie der Comteß recht schön sür mich danken? Viel Glück zum neuen Jahr!- Damit öffnete fle die Thür und war davon. Die Trepp hinunter brachte sie ihr Päckchen frisch Arbeit glücklich in der Tasche untn und dann trat sie, beide Hände im Muff, das Köpfchen keck auf geworfen, auf die Straße hinaus. We nige Schritt aber, fo war da Kinn wieder in den Pelzkragen hineingesunken und ihr Augen suchten über Trottoir und Straße ,Si entschuldigen, mein Fräulein, aber. . . . haben Sie irgend etwas verlo ren, wa Sie suchen. . . . - sagt unmit telbar neben ihr Jemand, und Lieschen fuhrheg erschrocken neben ihr empor, eroth und blaß und wird roth und starrte den jungen Mann an, al habe .fle e nicht mit einem Men sehen von Fleisch und Blut, sondern mit ei Vision zu schaffen. ES war der Fremd, der sich immn auS Pfänderspiel Geiaenstreich deS ersten Kräntchcn der, auslöste und an den sie alle Tage, alle Stunden denke mußte. Rein sagte fle plötzlich ablehnend. .ich danke Ihnen, ich habe nichts ver loren und .... ich suche auch eigentlich nicht. - Al sie wett schritt, blieb er trotz dies kleine Abweisung neben ihr uvd unbewußt paßte Lieschen' Gaaa sich seinen kurzen, kräftige Schritten an, so baß ste wie zwei gute Kameraden i da lustige Gewühl d lachenden, sprechen den und schreienden Passanten tauchten, .Ich bin seit Weihnächte hin er zählte er, .aber übermorgen geht mein Urlaub zu Ende. Zu morgen Abend bin ich wieder in Ihre Berein gebeten; da tresse iq vie wohl uch, LuSchen überschlug im Geist die AuS gaben, die Handschuhe und ander Klei, nigkeiten verursachen würde, dachte an di Pelzschuhe für Mülterchea und sagte nein. ,jm via auch eingeladen worden. von Kaufmann BergerS, die mich damals mitgenommen hatten; aber Mütterchen ist elt sommer so viel krank gewesen. o,g ia cv viql wage, tu auetn zu untn. Sie blieben, durch einen Trupp junger Leute gezwungen, di schon Svlveft zu o früh stunv feierten, vor einem chaufenfter stehen, wo wollen Kops hüllen in reizender Anordnung schon freundliche Verehrerinnen zum Verweilen bewogen halten. .Trage Sie auch solche Sachen. Frlu lein " .LieSche!- vervollständigt fle. .Fräulein LieSche. ' .Nein, denn ich habe gerade mit mei nem Hute genug zu schaffen, Hr .Heinrich I" erwiderte er. .Ist da aber einmal ein sonderbarer Name fuhr Lieschen aufrichtig genug heraus. .Wenn e Ihnen mehr Veranügea machen sollte, mich August zu nennen LieSche sah ihn inen Augenblick betrof en an, Der ihr freundlich lächelnd und gnade entgegen blickte .ich heiß auch August. Heinrich August Traugott Casimir, da ist doch mahrhastig für jeden Geschmack gesorgt, Fräulein LieSchen.- Ach so sagt sie, als verstehe fle jetzt erst. .Da heiße ich. um Ihren Wünschen völlig gerecht zu erden, LieS chen Jmhoff. - .Und ich Heinrich Heimburg.- Sie verbeugte ftch halb, al sei ihr der unge Mann eben vorgestellt morden. darauf setzte fle ihre Wanderung wieder t. .Am ersten Abend mein Anwesenheit habe ich Sie zufällig an der Friedrich, und Leipzignftraßenecke getroffen sing er nach eint ett von Neuem an. und habe seither an jedem Abend aus der elben Stelle versucht. Ste ,u grüße. Weßhalb erlaubten Sie mir da eigen!, Uch nichts" .Weil ich Sie icht sah entgeqnete sie über alle Maßen verwirrt, so daß er merkte, ste mochte von dem Thema nicht wett wisien. Er knapste deßhalb an wem früheren Punkt wieder a. .Wenn Ihr Mutter o leidend ist, daß ste nicht allein bleiben dars, so könnt doch Ihr Hrr Bater ihr recht wohl für diesen inen Abend Gesell schast leisten. - Väterchen ist seit fünf Jahren todt leschen einfach. .Er war Kantor . . r m r. r aus eiiwL, "m -plis oyarmqen und ick. bek!ene?Weil unseres Un. tttrlckt nn ihm hm ank7??ööetl V0N Johannchen'S Vater. Al 3 Zahr todt war, überredeten unsere gen Verwandten unS, hinhn nach Berlin zu ziehen. Mütterchen gab nach, weil sie meinte, es würde auch für mein Fort kommen besser fein. Mit der kleinen Pension, die un ausgezahlt wird, könne wir nicht recht auskommen und Vermögen haben wir nicht. - ,DaS flnd wohl Ihre Arbeite fragte n, .die Sie Abends in Packet! immer nach der Beuthftraße tragen ?- .Ja, ich mache , Weißftickerei. Die Dame, für die ich arbeite, nimmt ganze Ausstattung an. ES ist wirklich eine ganz liebenswürdige Dame, die sich die Mühe macht, mir jede Dämmerstunde abzunehmen, wa ich den vergangenen Abend und laufenden Tag gearbeitet habe. ES ist meistens sehr nöthig. Müt, terchen war die ganzen Jahre, wo mir in Berlin wohnen, viel krank, und Sie können sich denken, das ist böser, als wenn noch eine Person mehr zu Tische sitzt Sie erzählte so ruhig und einfach, daß das warme Interesse, das schon in sein Annäherung und in seinen ganzen folgen den Worten gelegen hatte, in einem leich, ten Roth bis in feine Schläfe stieg. .Greift denn solche Weißsticknei nicht die Augen sehr an, Fräulein Lieschen?' fragte er, um nur irgend etwas zu fra ge. Sie lachte hell auf. .So viel wie jede andere Handarbeit auch.' .Und können Sie den kein lohnen der Beschäftigung für flch erdenken?' .Gewiß l- lachte fle. .Wenn man mal irgend wa fände, da de Auf heberiS werth wäre und wofür eS brav Findergeld gibt.- .Ei, i, i, ei,.... - meinte er und Lieschen Jmhoff merkte sein Stimme an, daß er mit unterdrücktem Lachen wacker kämpfte. .Und deshalb nageln Sie wohl auch Ihre hübschen, klugen Augen so beharr lich auf den Fahramm uns den Büroer steig an!' Das junge Mädchen schrie fast auf. .Ich bitte Sie, zu keiner Wen schenseele etwas davon zn sagen, Herr Heimburg. Wissen Sie, es ist so dumm, daß man e gar nicht auSsprech sollte: ad ich habe die fixe Idee. - Wenn daS Geld nur immer gerade fo zulangt und man bei jedem Aufrichten gegen feine Decke gerSih .... Manchmal denk ich auch: wenn Du nun keine Arbeit be kommst, oder: wenn Du nun einmal krank wirft. . . . Sie werden flch vorstelln kön ;n, was alles für Gedanken üb Einen gerathen, wen für einen Groschen, d gebraucht wird, nur eben ein in der ass ftet. Ja. ....sagte sie ge mächlich, .ich habe mir immn gedacht. ich müßte mal etwa Großartige richtig auflesen, daran schon alle reut glücklich vorüber gelaufen find. Eine Brieftasche zum Beispiel, die irgend ein reiche Persönlichkeit zu eigen gehört, die t eiter nicht verdrieße würde, wenn fle an LieSche Jmhoff einige Scheine ab eben müßte. Martha Bergn !,t ihr Mama eine Pelzmantel zu Weih achten geschenkt! Ich würde dann auch gleich irgendwo eintrete und sür Mültn chen einen mitnehmen.' Sie lachte still vor flch hin. .Ein mal fo wie alle Abend oa Hause fort, gehen und mit einem Schatz wieder kom men!- Sie gingen eine Weile schweigend nebe einander her. .Wissen Sie. daß Sie mir beute eine große Freud bereitet haben?- fragt er plötzlich. .Womit?' .Daß Sie mich erkannten, al ich Sie anredete. Ich freilich hab mich so viel mit Ihnen beschäftigt, seit ich Sie da malS zuerst gesehen hab ..... .34 habe Mütterchen von Ihnen n zählt sagte LieSche leise, al n nicht wettn sprach. Sie fühlte, daß er sie bc. hanlich ansah und fle veranlassen wollte, ebenfalls die Auge tu hebe. Aber eine große Unruhe ttieb sie schnell vorwärts, während fle doch wünschte, der Weg möcbte heut ohn End fern, Jetzt sind wir zu Haus sagt sie endlich und stand still. .Vier Treppen hoch setzte fle noch verlegener hinzu, als er nicht sprach, aber auch nicht Miene machte, umzukehren und zurückzugehen. Sie strich sich daS Haar mit beiden Han den glatt, ihren Muff neben sich aus die Steintrexxe setzend. .Wisse Sie, Herr öeimbura. da haben wir nun über dem Unterhalten eine schöne Geschichte be gangen! Ich habe nämlich ein Gelübde gethan, mit dem alten Jahre die böse Schotzsucherei völlig einmftellen. Man war doch immer auf Stunden hinaus beinah gedrückt, wenn man freiledig wiederkam, wie man ausgezogen. Heute ist nun Shloefter nd da mögen in irgend einem Thürmivkel di erklecklichsten Dinge gewartet haben, daß ich ste mit nehmen sollte, mährend ich Leichtsinnige mit Ihnen plauderte und meine Misston vollständig vergaß.' leder trat eine Pause ein; dann faßte Heimburg plötzlich Lieschens Hand. .Ist denn nur gerade das ein Schatz, was wir in langer Re'he hintereinander aufzählen könne und wofür jeder Krämer alle Nöthige und Unnöthiae. wag wir er langen, zum Kauf stellt? Wenn eS Ihnen wirklich Ernst wäre, Fräulein Lieschen, da Ihre Schatzsucherei heute glücklich ihr nde erreicht, einen chatz mit flch h bringen . . . Herr Heinrich Heimburg schwieg und überließ eine sprechenden Blick, sür ihn weiter zu reden. Gleichzeitig fuhr ein charfn Luftzug über beide junge Leute hin und i dn geöffneten Hausthür stau deu junge Männer, die eben im Begriff markn, auszugehen und Sulvest zu ein. Lieschen Auge flöge scheu bittend zu ihrem Begleiter hinüber, dann raffte ste ihre Muff empor und trat schnell ein. Aber schon nach den ersten Treppenstufen hörte ste es wieder kräftig eben flch hn chniten, und al fle aufblickend ftrau, , wurde ihre Hand stützend gesaßt. eö vier Treppen ymeus die r. . r ii. (W.. rra Wat9en yoqroro, vie äugen ai ganztiq acssjköen. Lieschen san nach, was fle H,jg,hantwrten sollte, wenn n noch einmal ber Heimburg fragte uiAi mür. Vor Krau "i ,,uu den fle endlichVftill. Lieschen drückte gegen die Klingel nd sah dann zag haft umher. wasus der Lage kigen . lich werden solltet Jmhoff hatte schon aufgemacht ?d trat halb heraus. .Htrr Heinrich imburg. Mütterchen, den ich zusällig auf M M . . . der fremde Herr. vos I r8 zählte .... von ersten Kränzchen. Mütterchen-, stammte Lieschen vn '8"? .... br ckcr t.sii fs.ix.it.-. a.- .So. so', sagte" 0 " 8 haltend und schob d Lampe herum. cen freieren Blick auf Z' Mgen Mann zu gewinnen. '', .Ich habe FrLui" Lieschen getroffen nk Ztln kte Heimburg, inen ,tend, und hab wic WVUtll. .IUMV. 4U f C 1 ST erlaubt, ste nach ust zu dngen. Der Soloeftertrubel sfif?1 120a W recht bemerkbar xSf len traßen zu m8&" um( liebenswürdig von ck,n. nr heimburg. Ja, Lieschen k. i Zhnen erzählt Da find Sie ja ein 8rmfl?!er' ""He Aber nun bitt' VÄlatö2 chen näher z 'ten. Habe S.. sich m. i Treppen herauf gequält, Anen Sie 5 N"n Dank auch in der losncn it u . . . g., . Stubt agen Dabei dreht' ftch um und ging voran, und nun? nehmen Sie Platz sagte ste mäbr,''d ftk ftch feI6er in ihn eV'lubl? setzte. .Und Lieschen, Du m.ck d!ß Du aus dem Winterzeuge her?us'k'N'nft. Da, setzt sonst Schnu k. ' i Leiirburg hatte schon erzählt, 14 Berlin gekommen und j?tzt t .Ich bin seit Michaelis .stf.. königlicher Förster und wann sagte ange war alte eiaMch hierhergekommen, eine m.iandt , bitten, daß sie mir di Wkthschst fährt. Ich halte Knecht undlMagd, sagte n. .Einige Kühe j,. zwei Pferd habe ich auch schon gg.'schafft von einem kleinen Gewinn, d,mir im vergangenen Jahre in der p0..i zufiel. Mein ganze Haus ,.n ist sozusagen komplett nur die Fiirfterin fehlt.- X, sagte Frau Jmhoff nachdenk, lick tf haben Sie ebenfall das Schwer ftch "'S'.' Heirrburg lachte leise uf. .Da meine ich doch nicht! Daß , nämlich so schwn sei. eta, Pagende sür sich zu finden. Rachhn fragt e fich natür. lch och. ob dn Schatz, den man entdeckt ,ch a', unterbrach ihn Frau Jmhoff und feu'zte ', die gegen die gehoben Ausdrucksweise de jungen ain noq reine rgwohn schöpfte. ,tq kenne wohlhabend Mädchen, die ftch nicht, Stfferel ünscbe würden .Ja, da hört fich ta der Theorie ganz praqrig a,- meinte Heimbur, us flehend, .wenn ich Sie ab jetzt i dn PrariS bäte, mir Fräulein Lieschen zur Frau zu gebe, mai würden Sie da thun?' Frau Jmhoff machte die Augen weit uu uno narrte tan an. Weiter, weitn....- sagte fle. al müsse nun noch der Nachsatz kommen, daß dies Alle, ein Wortgefecht und keine aaroeit ci. .Ja sagte Heimburg verlegen, .weiter würde ich Sie dann bitten, weil a mein HauSwesen, mit schon gesagt, Ion vurqau komplett, ob da die Hoch zeit nicht recht bald ftattflndtn könntt?' ,Uud wtltn....' sagte Frau Jmhoff wiedn, der e noch immn nicht gelang, oouig zu nq zu komme. Und weiter würde icb Sie och bitte. Ihr Wohnung hier aufzugeben und zu un überzusiedeln. Lieschen hat mir damals erzählt, daß fle keine Geschwister hat von Ihrem einzigen Töchtnchc wer T,e ttch Doch nicht gnu trennen mögen da Forsthau ist ja uch groß genug.' .3, ja .... ' sagte Frau Jmhoff noch immer aunn sich, .ich sge nalürltch I . . . . oc was Dann wett ....' .Weit. Mütterchen', sagte Lieschen. vor Freuden beinahe ausmeinend, .würde dann wohl am Ende vorläufig ichtS sein.- Frau Jmhoff halte drei Mark von der cischkante zusammengesucht. Da find drei Mark. Lieschen, die ich für etwas Besonderes aufgespart habe. . D lass einmal die Frau drüben eine Flasche Wein und etwa Aufschnitt holen. Aber warte, Kind, daS kann ich auch besser selber bestelle. Ja, ja, Kinder sagte sie zu Heimburg, d nach Lieschen Hanv griff und sich bittend zu ihr kehrte, da? ist ja Alles längst in Richtigkeit gebracht. Wenn daS Väterchen noch hätte erlebe könne....-, meinte sie und fetzte sich zitternd wiedn in ihren Großoatnftuhl hin. .Wieder in'S Freie und auf ebene Erde ziehen und fein Kind gut untergekommen wissen. Da ist die beste Sulveflnaeschichtt. die mir noch in meinem anzen Leben be gegnet ist. Gott segne da alt Jahr! ' .und da neue dazu!' sagte Heimburg glücklich, dn Lieschen inbrünstig n sich !g. Krieg im Frieden. Ja stockfinster Nacht, bei bewölktem Himmel und spiegelglatter Set steuern sechs Panzerschiffe mit voller Maschinen kraft gegen Süden. Lautlos und mit verdeckten Lichter durchfurchen die mäch- tigen Kolosse di: schier endlose Wasser fläche, einen matt leuchtenden Kielwasser ftreifen hinter fich lassend. Eine feindliche Flotte ist an d Süd küste erschienen, um sich daselbst sestzu, setzen. DieS zu vneiteln, befindet sich die Manöver flotte auf dem Wege, der nächste Tag wird entscheiden, welche Par tei der Manöoergott den unblutigen Sieg zugedacht hat. Gegen Mitternacht taucht am Hort zonte ei helles Licht auf, da fich bald als eine Anzahl weißer und rother Sig nallaternen weift; die weit voraus postirten Wedelten senden mit einem Tor pedoboote die vieliagende Meldung: .Feindliche Torpedoflottille in See ge gangen.' Vom Mast deS Admiralfchif eS dichten allsogleich elektrische Slg nale, welche die Befehle deS Admirals dessen Schiffen übermitteln. Die Fahr gefchmindigkeit wird mindert, die Schiffe rufen .Alle Mann auf Deck.' Nach Verlauf weniger Minuten find die stählernen Netze, welche die Unter wassertheile gegen feindliche Torpedos schützen, gesetzt, dann begiebt flch die dienstfreie Mannschaft wieder in ihre Hängematten. Die im Dienste Befind, lichen halte aber scharfen Auölug und harre i dn Nähe ihrer Gefechtkpoften der kommenden Dinge. Kauernd oder angelehnt, von dn Müdigkeit übermannt, schlummern die Unbeschäftigten ein. Es ist dies ei eigenartiger Schlaf, der leiseste, vndächtige Laut vnmag, aus demselben zu erwecken, fast möchte man meinen, die Absicht, einen Befehl zu er, theilen, genüge, um Alle zu ermuntern. Plötzlich wird das tiefe Dunkel, das in der Kursrichtung der Schiffe liegt, durch einen hellen Lichtftreifen unterbrochen. Gleich darauf zerstiebt eine Rakete am dunklen Nachthimmel, von ferne her rollt dn dumpfe Schall einesKannonenschusses. Alarm! Hell schmettern die Hörner durch die Stille, Osficiere. im Begriffe, die Feldbinde anzulegen, flürzen au den Ka binen, die freie Mannschaft springt aus den Hängematten. Eine kurzes Durch einander, dazwischen Hornfignale uud Kommandorufe, dann find die Schiffe ge fechtbereit. Alles durchspäht die Dunkel heit, hin und wieder senden die elektrischen Scheinwerfer der Schiffe ihre grellen Strehlenbüschel gegen den Horizont e zeigt flch aber nichts, umsonst ist alle Mühe. Endlich melden die Vcdetten: .Der Feind hat sich zurückgezogen!' Allerlei eigenartig klingerde Segens wünsche werden dem unwillkommenen Ruhestörer nachgesandt, te: Alarm wird zwar eingestellt, doch traut man dem .Seefrieden' nicht, verscbärst den Auk lug und wartet. T Adniiral begiebt sich in seine Kajüte und liest, in der Ossi- c inimesse d Flaggenschiffe schimpft der Auditor übn de .Krieg im Frieden' und die gestörte Nachtruhe. Zwei See ssici.'r lache und wZrselu um ine Fl.sht Bin. Vornr uf Dkck sitzen eilige u ihrer Ruh ausgtttiite L,onr.ra,kr.': cmi. ralskoch, Kommandanlendienn nd chisssjimmnmann, dn lte BmISmin ist i eimr kriegerische Stimmung und Nlählt ih en von öelaoland und l'ifl . D Watt. irkt aber ermüdend, die Dikvstfrtit g he doch jeder zur Ruhe, die Ofsizittimessk ltnt sich, selbst dn BootSmana findet ein Ende für fein Erzählungen und schläft im eingesetzten Jollbe: ein. Eine (stunde nadb dem ersten Alarm folgt in zweiter, di ebenen im Süd, weiten yave ichetnvar vollauf zu thu bekomme. Da schwach hörbare, doch ununterbrochene Scdieken der Scbnell. feuerkanonen und da lebhafte Spiel der Scheinwerfer deuten aus eine größere Zusammenstoß. Wieder rufen Hornflg, nale inra Gefechte, dieimal aber nickt umsonst. Mit schwachem Knistern setzen die Scheinwerfer ihren mächtigen Licht, ström an, die Bormeister der Schnell scuerkanoneu blirnel üb da NiNr ihrer Geschütze ins Dunkle, bald darauf oerommeu ste reichliche Arbeit. Die feindliche Torpedoflottille greift energisch an, hin und wieder wird eine ihrer Torpedoboot entdeckt, manchmal wieder auS Sicht verloren. Man merkt den Torpedobooten an. wi kebr ficb dieselbe bemühen, dem grellen und blendenden Lichtkegel der Scheinwerfer, der sie de wutzen ai9 gut kenntliche Ziel auSIie fert. u entkommen. Gcbark und unan genehm krachen die Schüsse dn Schnell, seunranonen, von einzelnen Schisse hört man Gewehrsalven.. Manchmal ertönt dn Schall in Damofvfeife: ein Torpedoboot huscht vorbei und glaubt seinen .orpevo angevracht, hat ad nicht mit den Scbudneben aneckrnet. in größerer Kreuz der Angreifer, durch di weinwerser riioecn, wechselt im Bor überfahren einige Schüsse au fcdaerem Kaliber mit den Vaviersckiffen. dann nimmt die Intensität de Schießen all msylich ab, b Angriff geht zu Ende. Blitzschnell, wie sie gekommen, sind die Angreifer auch wieder im Dunkel ver schwunden; au der Ferne hört man den schrillen Ton einer Dampssirev, der Kreuzer sammelt seine Torpedoboote. Bar namy eyi vie Dämmerung ein. der Taa bricbt an. Die Sckukned werden geräumt und die frühere Fahrge, schmivdtgkeit wieder aufgenommen, ohne weitere Störungen setzt die Manöon flotte ihren Weg fort. Beim Eintreffe am Bestimmungsorte findet sie diesen vom Reinde aeriumt. der Anoriff seiner Torpedoflottille hat dessen Rückzug mar rirr, ver 'canooergoit hat vie nkschet, dung verschoben. Ter Blitz und die elektrische icht !. Auf eine eigenthümliche Beeinflussung der Beleuchtungsstromkretse durch di elektrischen Schwankungen bet Blitzen!- laduuzen und Nordlicht macht I. Trom bridge in einem Artikel de .Phrlosovbi cal Magazine' aufmerksam. Er be merkte nämlich In einem Sommergast, Hofe, welcher durch Glühlicht beleuchtet wurde, mit großem Interesse, daß die brennenden Glühlampen bei jedn Blitz, entladung matter leuchteten, obwohl die Zeit, welch zwischen dem Wiederauf, leuchten und dem Donner verstrich. darauf hinwies, daß da Gewitter ziem ncn entfernt ar. teie Wukung rührte nach seiner Ansicht zweifellos von bett Jnduktionöwirkungeu d Blitzentladun gen her, da det starken und nahen Entla düngen di Licht vollständig ausgelöscht wurden, ohne baß an der Leitung, z. B. an den Bleistcherungen, Fehler eintraten. Diese Beobachtungen über die Wirkung deS Blitzes auf elektrische Beleuchtung ftromkreife führt ihn zu der Ansicht, daß di Gewohnheit, elektrische Lichtleuchtu, gen Gaskörpn entlang zu führen, mit groß Gefahr verbunden ist. Wenn an de Verbindungsstellen oler an einn en deren Sielle der GaSlettunaen die oe ringfte GaSentweichurig st alt flnd et, eltk trtscht gunktn, wklcht durch In- dnktionSwirkungen oder durch gewöhn lichen Uebngaug einer durch die Drähte in das HauS gebrachten elektrischen La, dung zur Erde entstehen können, das entweichende GaS entzünden und einen unerklärlichen Brand verursachen. Ein solcher Brand wurde auch thatsächlich in dem Gafthofe, in welchem Trawbridg daS Leuchten der Glühlampen während eines Gewitter? beobachtete, nur durch die Aufmerksamkeit eines Dienn abge wknvtk, weichn au einer kleinen Oeff nung einer in der Nähe von Holztheilen gelegten Gasleitung eine Gasflamme hervordringen sah. Während des Ge, mitterS hatte ein kleiner elektrisch Funk vas entweichen Gas en'zundet. Und daS Entstehen dieser kleinen Funken, die in manchen gSUen von Refonanzwirkun gen herrühren können, kann keine Blitz chutzvorrtchtung verhindern. Elektrische Lichtleitungen und Gasröhren sollten daher niemals neben einander liegen. In ähnlichem Sinne könne nach Vovfeu auch lisch uno Wooeloecken, deren wollige Stoffe mit feinen metallischen Fäden durchwirkt find, feuergefährlich weideu. Diese Metallfäden sollen bei einem Gemittn ebenfalls durch die In duktionswirkungen der Blitze dermaßen elektrisch werden können, daß fie Funken übnspringen lassen oder schwach er glühen. . Individuelle Anschauung. Unteroffizier: .Einjähriger, was flnd S!e?' Einjähriger: .Studlre Chemie Unteroffizier: .Immer deutsch. innci Mann. Äli Fleckenreiniger l' A 0