Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, December 28, 1893, Image 2
NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb. Jnj Sinn). ?Jii?rf'f Eäa i. jfUras. .Tu, Slan! ri.f Tr. Vcibiu und trat bofit:i in tte fl.hte ein. wo eins Juan mit l;od;a!i:cfi1;ur;trn Hcrmeln 2ti$ flirtete, teuft nur, i'Ji'ar kommt heute beno :nr Reichen uni ! hör' nur, was er schreibt !" er faltete den Bogen auseinander und lai: Meine Vieben! Theile tuet ljter durch mit, day i den heiligen Jlbtiid mit tfuiti feiern will. Macht mir Alle? In Ctfcnuna. damit die Binder nicht zu lange warten iniiiicit, denn der Zug kommt erst 6 llhr 12 Minuten an. Ich bitmie auch ein iSljnfitiuöriien mit, welche? (5ch gewiß gros;k nreudk machen wird, besonder aber den beiden Oiannt vriü und vranz-kdiftnänilich etwa lebendiges, macht, bitte, irgend was lüarmeS ;u recht und eine Vager statte! dahin mit feindlichem Gruß Euer Bruder und Schwager Max.' Die Ciitiitpiimi der ftrau Doktor wurde durch ein fürchterliches Geschrei Übertönt, welche? hinter dein Küchen Ichrauk heivordianq. Xit erwähnten cangen ftritj und ranz stürzten her vor und sprangen wie toll in der Jlücht herum. ,Ich weiß, was es ist !" schrie Franz. .ES ist eine Dogge!- brüllte Fritz. Eine große, graue Dogge I- heulten alle Beide. .Ruhe!" donnerte der Papa und chlug mit der Faust auf den ici'tditn tisch, daß die Blechiuodel klirrend auf' prangen und das Mehl hochaus täubte. Ruhe ! sag' ich noch einmal ! WaS ist da für ein abscheuliches Geschrei?! Ihr seid auch immer, wo Euch Nie mand vermuthet," setzte er ärgerlich hinzu und schaute die beiden Sünder, welche athemloö, mit hochrolhen Jjöp fen, vor ihm standen, strafend an, wa.s thatet Ihr denn wieder da hinten, sicher nicht Gute, hm?" .Wir können nichts dafür!" staut melte Franz. Mama gab uns die leere 1'cbfitcheiifchüfjcl zum ÄuSlecken, und weil sonst nirgends Platz war, setzten wir uns auf die Bank da hinten, und da kamst Dn, und da können wir doch nichts dafür, daß wir Alles gehört ha den!" schloß er tiefgekränkt und schaute den Papa vorwurfsvoll von der Seite an. 'S ist schon gut !" brummte der Gestrenge besänftigt, aber." wandte er sich zu seiner Frau, welche jetzt den Teig anSwellte, waS sagst Du dazu?" Die Gefragte hielt einen Augenblick in ihrer Beschäftigung inne. Ich freue mich natürlich sehr ans seineu Besuch," agte sie, aber waS mag er da nur wie er für einen tollen Streich auSgesonnen ijalcit, was soll das heißen, ,etwaS le bendigeö'? !" Wie kommt ohr denn darauf, daß eS ein Hund sein müsse?" inquirirtc der Doktor seine Söhne. Weil Onkel Max schon lange ver. fprochen hat, uns eine Doggc zu scheu kcn. Du wirst sehe, Papa, cS ist eine!" DaS wäre schrecklich!" jammerte ffrau Klara, solch' ein großes Thier, ZaS frißt einen ja arm, und dann auch noch die zwanzig MarkSteuer! Man sollte aber wahrhaftig meinen, er sei über geschnappt !" schalt sie ärgerlich und stach mit Nachdruck den Teig aus. Eine halbe Stunde später kam sie ,asgeregt in das Arbeitszimmer ihres Mannes gestürzt. Theodor!" rief sie, ich bitte Dich, komme mit mir her auf und wamse die Beiden einmal durch, ich halte eS mit den Beugeln nicht mehr auS; einen Eimer Wasser haben sie schon uigestos:en, nun liegen sie auf dem Boden und prügeln sich !" Ich will Euch !" schrie der herbeige eilte Doktor grimmig nud riß die sich am Boden herumwälzenden Jungen in die Höhe, ich will Euch! da und da!" klatsch, klatsch, hakte jeder eine saftige Maulschelle erwischt. WaS soll denn das heißen, wie?" Ich ich ich habe blos gesagt, sie solle ,Karo' heißen," schluchzte Franz, und da hat der mich gehauen und ge sagt, ich fei ein Esel!" Ja, das hab' ich auch gesagt," schrie Fiitz, Karo heißen nur Pudel, er soll .Nero' heißen!" Rein, Karo!" Nein, Nero !" schrie Fritz und stürzte sich von Neuem auf den Bruder, welcher zen Angriff mit geballten Fäusten er wartete. Jetzt aber zum letzten Male, gebt Frieden, sag' ich Euch !" schrie derDok tot wüthend und schüttelte Fritz hin und her. schämt Ihr Euch denn nicht, am WeihnachtStag solch' einen Skandal zu vollsühren! Hütet Euch, sonst sin bet Ihr heute Abend leere Tische, und," setzte er mit Betonung hinzu, wenn ich noch einmal das Wort .Dogge' höre, dann könnt Ihr Euch auf Etwas gefaßt machen, verstand,! ? ! Und nun marsch fort in Euer Zimmer und laßt Euch nicht eher sehen, als bis zum Mittag cssen!" Die beiden Kampfhähne schlichen nie dergeschlagen, mit hängenden Köpfen, in ihr Zimmer. Wer so zwei Rangen hat. der ist yoch von Gott geschlagen !" murmelte der Doktor vor sich hin und stieg wie der die Treppe hinunter, um weiterzuar i'eile. .Du, Mertens!" sagte Fritz und hing sich schmeichelnd an den Arm de alten Faktotums, welcher die trefflichen Ligeujchaften eine Hausknechte mit Der ruhigen Würde eines Kutscher in ich verband, die Mama hat erlaubt, ta Du uns einen Hundestall machst ; veißt Tu, Cnfel Max bringt nnS eine Oogge mit I" er blickte sich scheu um, ob der Papa da verpönte Wort auch nicht hören könne. .Und da hat die Mama gesagt,' fuhr Franz fort. Du solltest neben dem holzstall, in der Nische, weißt Dn. einen kleinen Bretterverschlag machen, dann holen wir Heu au dem Stall und eine alte Decke, hörst Du, Mer tenö?" .So. so, eine Dogge." sagte Mer tens bedächtig und schob die Pfeife in die andere Ecke, da mußt Ihr Euch aber in Acht nehmen, die sind nämlich höllisch binia !' 33 tai! v?ch Iiab keine Slnn.tV prahlte Fr-uz. .jchlikßti.5 bade nur ja den Maui.'iub von der a;un Diana, weist Du '(" .Wann willst Du un? den 3 tall ma chen. Irenens?" icbmci-cltr is'.'vi- Ja, kommt nur mal mit. .Zungen?. -brummte der Alte siiita:uil;:a, .holt schon tte Weif;ei!:l!i'i: herbei, dann sehe ich unterdessen nach pasiende Bret tern !" .WaS ist das nur für ein Van im HauS ?" fra.zte der folior seine F. au, alS er il)t' beim Ausbauen hals, leit einer, halben Stunde po.i,t und ham viert eS. als od hier knie ichrciner werkstatte wart. Da stecke, sicher wie der die beiden Schlingel dahinter!" murmelte er und scht'ttt aus die Ibür zu. Ach. laß sie nur, Theodor!" bat Frau Klara, ich bin froh, daß sie glück lich kiue Beschäftigung haben. Sie machen mit dem Mertens den Stall zu recht." .Ich wünsche. daS Biest stürbe un tmvrgö!" sagte ärgerlich der Doktor und durchmaß das Zimmer mit langen Schrille. Ich weiß gar ichk. was Deinem Bruder nur einfallt, trist doch, weiß Gott, fechönnddreißig Jahre alt, da sind doch solche Tollheiten nicht mehr am Platz !" .Ja, kö ist ärgerlich!" pflichtete seine Frau bei, auch Miuua schimpste. sie hätte sonst noch allerhand zu thun, nun muß sie am Herd stehen und für das Bieh Suppe kochen, das hat sicher Hun ger nach der langen Eisenbahnsahrt !" So," sagte sie dann, als der Baum mit Silbersäden umsponnen war, fettig ist soweit nun Alles ; sie werden nun auch wohl jede Minute kommen." Fritz und Franz saßen in seltener Ein tracht bei einander, sie halten sich end lich dahin geeinigt, daß die Dogge ,Ty raS" getaust werden solle, wie der deut sche !)eichShud ; nun lauschten sie ge spannt hinaus, ob nicht bald Schellen geläule ertönte, den Mertens war mit dem Schlitten zur Bahn gefahren. Du, sie kommen !" lies Franz plötz lich und puffte Fritz in die Seite, hörst Du, da knarrt schon die Hanothür'! Ach, wenn wir nur herauedürsten!" seuszlc er kläglich und hüpfte von einem Fuß auf den anderen." Franz. ich höre sie schon kommen!" flüsterte Fritz, ivelcher das Ohr gegen das Schlüsselloch drückte. Dummkops!" sagte Franz. das ist doch der Onkel, er spricht mit Papa, nun gehen sie in die Wohnstube." Sie vernahmen entferntes Stimmen geräusch, dann erscholl plötzlich ein schallendes, nicht enden wollendes Ge lächter, Fritz und Franz sahen sich fra gend an. Weshalb sie nur so lachen mögen?' meinte Franz nachdenklich. O, sie macht jetzt sicher ihre Kunst stückchen I" sagte Fritz. Da ertönte drinnen die Klingel, das Zeichen, daß ihre Geduldprvbe zu Ende sei, sie rissen die Thür aus und stürzten über den Korridor in das im dichter glänz strahlende Zimmer. Wo ist sie?" Wo hast Tu sie, Onkel?" schrien beide einstimmig und blickten prüfend um sich, Fritz lag schon unter dem Tisch. Wieder ertönte helle Gelächter. Jungen," stieß der Onkel athem lo hervor, kommt her, ich habe Euch keine Dogge mitgebracht, aber eine Taute ! Da schaut her !" Jetzt erst bemerkten die Beiden die junge Dame, welche eben dem Onkel stand und sich, noch immer lachend, die hellen Thränen aus den Augen wischte. Nun trat sie hervor und schritt aus die Beiden zu. ES thut mir herzlich leid," lachte sie, daß ich Euch so eut täucht habe, aber ich hoffe, wir werden trotzdem noch gute Freunde, nicht wahr?" sagte sie freundlich und hielt ihnen ihre Hand hin. welche aber nicht ergriffen wurde, denn Fritz und Franz standen Ijoffnuiigeloe da, sie waren aus allen Himmeln gefallen. Eine Taute!" murmelte Fritz. Keine Dogge!" seufzte Franz. Na, wie war'S denn mit der Dogge?" frug Mertens am andern Morgen und zwinkerte verschmitzt mit feinen kleinen Augen, ich habe ja keine Spur von dem Bieh gesehen !" , Pst. Mertens, sei still!" flüsterte Fritz und Franz, sag' er'ö, bitte, Nie mand, es war gar keine Dogge, es war nur eine Tante!" Tas Festgebäck des deutschen Sü denö ist das ans Mehl, Mandeln, Ro sinen und Dörrobst hergestellte Kletzen oder Huzeldrod. Mancherlei Aberglaube knüpft sich daran, so bedeutet es den Tod der Hauosrau die Unhuld der Götter wenn ihr das Kletzenbrod miß räth. Bräute schenken ihrem Berlob ten einen Kletzenweckund verzehre daS eine runde Ende, cherzel" genannt, gemeinsam mit ihm, zum Zeichen, daß sie sich als ein zur Treue verpflichte tes Paar gegenseitig anerkennen und gewillt sind. Freude und seid mit ein ander zu theilen. Schottische Sprichwörter. Wer in Hoffnung lebt, tanzt ohne Musik. Weiber verschweigen, was sie nicht wis sen. Drei leben friedlich, wenn zwei licht daheim sind. Just fboo Acker Land zu einem Parke wurden neulich der Stadt Pittöburg, Pa., von einer dor tigen Frau Thaw geschenkt. Floren ce Nightingale, die kürzlich 73 Jahre alt geworden ist. arbeitet, obwohl kränklich, rastlos für da Wohl ihrer Mitmensche. Die größte Insel der Welt ist Australien: sie ist 2400 Meilen lang. 2(X)0 Meilen breit und hat eine j Fläche von 2,918,703 Qnadratmeilen. D i e g e w i ch t i g st e n Z w i l l i n g e find zur Zeit wvhl die Brüder Samuel i und SiamS Gammel im Eounty Simp j son. Ky. Sie wiegen zusammen ; 12 Pfund. Die einzige Uhr, welche tun da Jahr 7C0 it. Chr. bekannt war, j machte der Papst Paul I. damals dem Könige der Franken, Pipin dem Kurzen, ! zum Geschenk. 1 Als die b t st g e k l c i d e t e D a m e Europas gilt die portn giesische iiönigin. Gleich ihrem Bater, dem verstorbenen König Bikior Emannel von Italien. !i?'f sie Sport aller Art. Uustk ZtuM in tcutidjfr 'ilrtsurtitmifl Der We!iauosie:!!!!',kkor7ei?rndeut der .Fran?ii:::er Zeuung." Dr. Heia nch kanner. hat auf uhu: Heimreise kinen Almecher ach Wdi'itoi, ge. macht und dort einer iunz deF geradt über di: Widenufebill beratenden Bundeksenais beizewMit. über welche er jetzt einen längeren Artikel vomtapel läßt. Wir entnehmen demselben ohne weiteren Kommentar das Folgende: .Der Senat nennt sich selbst, offenbar im Unterschieb zum NepiSfeiitanteii hauo, a difjnisicj loJv," eine würde volle Körperschaft. Und in der That, wenn man von der Leichtigkeit, um nicht zu sagen. Bornirtheit der Rede, die hier gehalten werden, von der Ge. vieinheit der Gesinnung und Thaten vieler Mitglieder absieht.' wird man vom Senat einen würdevollen Eindruck er halten. Der oblonge Marmorsaal. in der Galleric mit den Büsten früherer SenatSpräsidenten geschmückt, daS gute Oberlicht, die schönen Mahagvnimvbel, die tresslichc Akustik und endlich die Se Valoren selbst, lediglich nach ihrer pH!) fischen Erscheinung genommen, machen den besten Eindruck. Manche teilte in Europa mögen sich wohl vo, stellen, daß man da unten lauter alte Flegel in Hemdärmeln, die Füße aus den Tischen finden wird. Keine pur davon. Die Herren Senatoren benehmen sich äußer lich so gfiitlemanlilu', wie die Mitglie der irgend eines andere Parlaments. Man sieht da auch unter den alten Herren meist hohe, stattliche Erscheinun gen, und das Ausfallendste ist die große Zahl von jungen Männern. Zu den alten Herren gehört der Präsident der Berfammlnng, der Biee Präsident der Ber. Staaten, Stevenson. Sein Haar ist schneeweiß, aber die kräftige Gestalt und der elastische schritt strafen das Zeugniß feiner Haare Viigen. Er thront auf der Spitze einer mäßig erhöhten Tribüne in stolzer Einsamleit. Auf der nächst tieferen Stufe der Tri büne sitzen an einem langen Tisch fünf Herren. Aha. denken wir Europäer, das find die Minister. Oh nein, sagt un der Nachbar zur Rechten, die Exe kutive hat in der amerilanischen 'egiS lative keinen Platz, die da unten sind der Sekretär und die ElerkS. die höchsten Beamten des Hanse, denen die Arbeit obliegt, die bei uns die Schriftführer besorgen. Bor ihnen find noch zwei kleinere Tische, an dem einen sitz! der (Mml lioportur, das ist der Steno graph des Hanfes. en dem andere ein auserwählter Preß-Neporter. Auf der niedrigsten Stufe der Tribüne, links vom Präsidenten, sehe wir einen mal ten Mann mit langein weißein Bart, daö ist der Assistant Door- Keeper, Thürsteher-Gehilfe. Eavt. Jfaae Bas fett, der seit lftjl ununterbrochen in verschiedenen Stellungen im Senate dient. Damit sind noch lange nicht alle Ein wohner der Tribüne ausgezählt. Die interessantesten kommen erst. Da find nämlich die I Pagen, für ein europäi fcheS Auge ein sonderbarer Anblick. WaS in deutschen Parlamente livrirte Diener thun, dazu hat man hier Jun gen int Aller von 10 bis tu Jahren. Auch sie tragen keine Uniform. In ihrer kindlich netten Eivilkleidnng." zu meist mit Matrosenkragen, kurze HöS chen und Strümpfen, scheu die kleinen sorgfältig gekämmten kerlchen ganz vor trefflich an. Sie sitzen und liegen aus den unteren Stufen der Tribüne herum und vertreiben sich die Zeit, womit sich eben Kinder unterhalten: der Eine stößt heimlich den Anderen an, dieser stößt wieder zurück, dann zeigt einer sei neu Kollegen ein neues Finget tünflftück, oder zwei führen mit einander eine ge flüsterte Unterhaltung. Winkt oder knaxt ihnen ein dknftbedürftigcr 2cna tor, so stürze gleich drei oder vier im Wettlauf aiif ihn zu. Wer früher kommt, darf den Dienst thun, einen Blies wegtragen oder Papier bringen, und erhält dann auch das etwa abfal lendc Trinkgeld. Tic Pagen find Kin der au guten Familien, Söhne von Senatoren, Beamten u. f. w. Sie cr halten jeder den Tag. macht in einem Kongreßmonat 575 und mit den Tips," d. i. Trinkgeldern, $'M) bis ?l()u. Sie find um wieder eiiiiiial einen amerikanischen Welt-Supeilativ zu gebrauchen zweifellos die bestbezahl ten Kinder der Welt. Für die Schule bleibt ihnen wenig Zeit. Aber da kann man sich im Vaude der chulfreiheit mit Abend- und SonntagS-Kurfeu hel fen, und der Senat pflegt ja doch in der Regel nur drei oder sechs Monate im Jahr zu fitzen. Au Pagen find schon tüchtige Vcittc geworden. Sena tor Gorman z. B., der gegenwärtige Führer der Demokraten im Senat, hat auch als Page seine öffentliche Laufbahn begonnen." Ueber die Redner, welche Herr an ner zu hören die Gelegenheit hatte, übt er nachsiehendc Kritik : Senator Jones aus Nevada hat eben, nach 2 Stunden, die Beriesung seines lyewriter Manuskripts ge schlossen. Er besitzt einen der schönsten langen Weißbärte in dieser Bersamm lung. Einen in die Silberinteressen so tief verstrickten Mann von der Güte der Goldwährung überzeugen zu wol len, wäre ein Akt der Naivetät. Nach JoneS ergreift Senator Teller, der Abgesandte eine anderen Silberftaate, Colorados, das Wort. Er ist eine hohe Gestalt mit grau-melirtem Kopf und Barihaar und der Stirne des Logikers, spricht frei und so eifrig, so lebhaft, als ob er wirklich noch etwas zu sagen hätte. Wir sürchteu. daß er noch länger sprechen wird alS Jones. Se nator Stewart von Nevada würde mit dem langen weißen Haar uud Bart, den große Augen, den buschigen Brauen, den breiten Gesichtözügen ein gutes Modell für eiue Allegorie der Zeit geben. Unter allen Älberrednera des Se nats ist keiner so langweilig wie Pcsfcr auS Kanfas. Eine dünne Gestalt mit gebeugtem Oberkörper, ein kleine schwa cheS Köpfchen, das fast ganz verfchwin bet in seinem breiten Rahmen, dem rie sig langen dunkelbraunen Bart. Wäh rend die andern Dauerredner die Äü cher. die sie wiiderkauen, in der Biblio thck lassen, pflanzt Pcffer sie stolz in hoher Säule ans seinem Pult ' aus. Seine Reden behandeln durchweg die, Nothlasik der Lndwtrthlcha,t tu Drillichs k.bei setzt w.iide Herr Pee' sehr wohl in den prensii,chca Landtag xas'en. iiv.t Ai,iumeiaiion ist tbcn so herzzerreißend und ebenso iiniiig überzeugend, wie dir seiner agrarischen Geiüeeoeiwaneten am Beniner Ton hoic-pla!.'. S cr.aior Allen von Nebiaoka h.:t in einer f , eb eu u u d o i e i ,z si u u d i ,,en ii.-iiug durch eine netto incrUifiundige Rede Sensation gemacht, aaltreuö welcher er sich nur einmal cu;e stunde und ein anderes Mal i dei af eines rolU-all ausgeruht hatte. Er rat. wie mau in Amerika sagt, den Rccoro" des Se iiat im Vang Sprechen gebrochen." Ais er zu Ende war. es war am Don erfiag kurz nach acht Uhr Morgens, nachdem er ?eit dem voihergeheiiden Nachmittag gesprochen und sich inzwi scheu nur durch einige Portionen Bouil Ion gestärkt hatte, soll er ganz frisch ge Wesen sein. Er hatte 1 öxhi Worte gesprochen und bedauerte, abtreten zu müssen. Das glattrafirte Gesicht mit den weichen, runden Zügen, das schlichte schwarze Haar, das Embonpvint geben ihm das Ansehen eines Reverend." (fiit (vct'ct der Nacht. Gelegentlich des Krieges mit den Riff lenten bei Melilla geht durch die spani scheu Zeitungen eine Art Gebet, welches in seinem Fanatismus und Haß nahe an die Gebete heranreicht, welche am Beginn des Jahrhunderts von den spa Nischen Geistlichen den Kinder gegen Napoleon und die Franzosen gelehrt wurde ; heute wird es den Soldaten in den Kampf gegen die Kabylen mitge geben. Es führt den Titel Das Herz des Riffeniii" und lautet : Aus. Junge! Schau Dir das Gewehr an. welches Deine Nation Dir anvertraute. Schütze Dich nicht durch seine Kugeln. Denke daran, daß das Bajonett Deines neuen Gewehres kein Bajonett mehr ist, daß es vielmehr ein langes, blitzendes Messer ist. Wenn Dn schießest, weißt Tu nicht, ob und wen Deine Kugel treffen ; darum ist eö nothwendig, daß Du vorgehst und daß Du das Herz suchest, welches Dich, Deine Familie und Dein Baterland haßt, und in wel chein die Hoffnung wohnt. Dich zu ver Nichten, 'Teilte Braut und Schwester zu schänden und Dein Tors zu verbreu neu. Suche dieses Tigerherz, und stoße ohne Mitleid das lange blitzende Messer hinein, welches Tu am Lauf Teiner Flinte führst. Bebe nicht zurück vor dem Schmerz, den Tu bereitest und laß Dich nicht rühren von dem Schrei der Angst. Bergiß nicht, daß Deine Rasse jene Rasse nnn schon seit zwölf Jahr Hunderten bekämpft; vergiß nicht, daß man mit Dir, wenn Dn unterliegst, ebenso wenig Erbar inen haben wird. Bergiß nicht, daß Dein Feind Dich haßte, bevor noch Dn und er geboren wurde. Suche dieses gistige Herz ; und wenn Tu eö durch bohrt hast, reiß' es ans der Brust und trete es mit Füßen. Dein Baterland schenkt Dir dasür einen Lorbeerlranz und das eivilisirte Europa wird es Dir Tank wissen. Wenn dieses Herz hart ist, so vernichtest Tu mit dieser Härte die Barbarei. Wenn eö empfindlich ist und in ihm die Liebe schlägt, so ver nichte diesempfindungen, durch welche cS gegen T,ä allein empört wird. Je der Herzschlag dieses Herzens ist eine Sehnsucht nach einem Schlage ans Tein Haupt. Mache, daß es zu schlagen aufhört, damit mit ihm die Sehnsucht stirbt, Tich zu erschlagen. Vorwärts, Junge, vorwärts ! Berlaß Tich nicht ans Deine Kugeln, suche daö Herz Tei eö Feinde, dieses Herz, welches weich nur ist für seine Braut, sein Pferd und seine Waffen, aber hart und giftig und mit Haß erfüllt für Tich. Möge Teilt eigenes Her; nicht kleiner fein, als jenes, in welchem Liebe und Haß zu gleichen Theilen wohnen. Fürchte nicht für Dich. Denn das Werkzeug in Deiner Hand bedeutet die Hälfte des Sieges, nud hinter Dir stehen die Wünsche der Eivilisatioii, der Tank des Baterlan dc, der Segen der Kirche, das Gebet Teineö BoileS, welches Teiner war tet, um Teinc Wunden zu heiien und Teiue Stint mit Kränzen zu umwin den." B o n den Leiden einer Ar b e i t e r f a in i 1 i e schreibt man aus Braddock. Pa. : An einem der letzten Tage laugte der 4$ Jahre eilte Arbeiter Martin Supetto mit seiner Frau und fünf Kindern, von denen daö älteste 13 und das jüngste ein Jahr zählt, ach einem zweimonatlichen Marsch zu Fuß von Marietka, Pa.. in gänzlich erschöpf tem Zustande hier an. Die Familie war ganz ausgehungert und hatte die Reife infolge von Arbeitslosigkeit des BaterS unternommen. Letzterer schob einen Schubkarren, worin sich das bis chen Bettzeug der armen Leute befand ; die Kinder trugen allerlei HauSgerüth. Tie Familie hat auf ihrer Wanderung öfters Tage lang nichts zu essen gehabt und häufig kalte Nächte im Walde und in Scheunen zugebracht. In Braddock verabreichte man denLenten auf der Polizeistation warme Speisen und ver schasste dem Manne noch an demselben Tage Arbeit an einem der Earnegic'schen Hochofen. Snpctto legte schon vor sechs Jahren einmal mit den Seinen den langen Weg von Ehieago nach Braddock zurück, als er bei einem Sinke in Süd-Ehicago seine Stelle verlor. Die besten eßbaren Frösche in Paris kommen, in große Korbe ver packt, ans dem Elsaß. Cirka 670, ono Frei mau r c r und siöO.ooo Odd Fellows soll eS in den Ber. Staaten geben. Die WcichkohleAubeute in den Ver. Staaten beziffert sich jetzt auf l (X,0 ',000 Tonnen im Jahre. N e b e r .', , o , o 0 0 B e r da n n n g S d r ii j c n soll der Magen rincS erwachsenen Menschen enthalten. Die Oberfläche des M o n d c S soll so groß sein.' wie die von Afrika und Australien znsammengenom NIC u. Die sozialistischen Ver einignngeit Siziliens weisen zusammen gegen 300,000 Mitglieder auf. Mehr inkorporirte Städte von über 10,000 Einwohnern 16 jeder andere Unionstaat hat Masjachusett. sznwetieu. -flji (sirapliilortie im Bannen Uhrliuns i dktrt. Schon vor m.lir alS l Jaliren gab es einen Mnun, der nicht nur daran glaubte, daß die Handschmt c,n Spiegel des EtiaiaiierS sei, dcrvieluuchr, rbwciil ! tr feUtr Tiii'.e nicht bernismafia bo I trieb, die Fälligkeit. Schriften ;n t'tur , theilen, in liebem Mas t befaß und aus ! gebildet hatte. Es war ein Engländer, j der Erbe unermeßlicher Reichthümer, der ! Sohn jenkr Ladt, Worttey Montagne. ! die. nachdem sie auf ihren orientalischen Reisen die i A,ini längst gebräuchliche Jmpsnng kennen gelernt, in Europa ge wissermaßen der Pionier für diese Schutzmittel gegen die Blattern wurde. Eduard Worttey Montagne. ihr Sohn, (geboren 1713, gestorben 177(.) war ein Sonderling, der einen großen Theil seine Leben im Orient verbrachte, orientalischen Getvolinheiten in hohem Maße huldigte und ebenso toll al geist reich war. Ztt den Dingen, die tr tine Zeit lang leidenschaftlich siuditte, gehörte auch das Wesen der Handschnst. Wie weit er eö in der Beurtheilung derselben gebracht hatte, davon mögen nur itfvr verbürgte Geschichten erzählen. Eine TageS zeigte man ihm ein paar Zeilen eines ihm fremde Menschen und er errieth, daß derselbe Biolonecll spielte. Und ein anderes Mal erhielt er in Gegenwart mehrerer Freunde den Brief eines Bekannten. Er hatte kaum die Adresse gesehen, alS er in die Worte ausbrach : Lord B. scheint krank zu sein. Aber ich glaube, cr ist nur ver liebt." AIS cr den Brief geöffnet hatte, laS er unter anderem die Mittheilung, daß der Schreiber im Begriff fei, sich zu verloben. Kleine Ursachen, große Wirknn gen! Wie Friedrich der Große nach den Unfälle des Jahres 17tl, als Tottleben Berlin befetzt und Romavzow Eolberg eingenommen hatte, von feinen übermächtigen Feinden plötzlich wunder barenveife befreit wurde, wird von einem Zeitgenossen wie folgt erzählt : Trotz des Drängens der Oesterreich zögerten die russischen Generäle mit dem letzten entscheidenden Angrisf auf die geringe Streitmacht, des großen Kö igs. Sie wollten diesen Schritt nicht ohne den zwingenden Befehl der Kai serin Elisabeth unternehmen, weil sie wohl wußten, daß es mit der Gesundheit der Zarin nicht gut flehe, und der Thronfolger Peter' III., ein glühender Verehrer Friedrichs, jeden Tag den Thron besteigen konnte. Natürlich wurde Elisabeth zornig über die Un thätigkeit ihrer Armee, die ja mehr al doppelt so stark war, wie daö preußische Heer. Ein strenger Befehl zum schien nigen Angriff, verbunden mit harten Bormürfen gegen die Generäle, wurde ausgefertigt und der Monarchin zur Unterschrift vorgelegt. Schon hatte Elisabeth die Feder ergriffen, schon trrlltc sie dieselbe eintauchen da flog eine Wespe durch daö offene Fenster, setzte sich aus den Rand des Tintenfasses uud fiel plötzlich hinein. Die aber gläubischc Zarin hielt daö für eine üble BorbedentiiÄg und unterzeichnete nicht. Die Russen ließen Friedrich unbehelligt, und als Elisabeth bald darauf starb, hatte die Noth des Königs definitiv ein Ende. Eine Wespe hatte ihn gerettet. Tte Nachcl als Blumenmudchen. AIS die berühmte französische Schau spieleriu Rachel beinahe noch ein Kind war, bat sie den Schauspieler an der Eomedic sianaisc, Provorst, ihr Ta lent zu prüfen. Tiefer sah das schwäch liehe unbedeutende Kind flüchtig an und sagte dann : Geh' und verkaufe Blu menstränße!" Jahre vergingen, und die Rachel wurde selbst Mitglied der Eomedic fratx.'aise. Eines Abends hatte sie unter großem Beifall die Her mione" gegeben, am Schlüsse war ein Blnmenregen auf die Bühne gefallen, sie füllte ihre griechische Tunika damit, kniete vor Provorst nieder und sagte schelmisch lächelnd: Ich bin Ihrem Rathe gefolgt und Blumenmädchen ge worden ; wollen Sie mir einen tranß abkaufen ?" Kindermund. Ein Leser der Tägl. Rundschau" schreibt : Machte ich neu lich mit meinem kleinen Töchierlein einen Sonntagraiisflüg aus Land. Wie wir durch die blühenden Felder spazieren, erschallt vom Torfe her Glockenton, und wir Städter schließen uns den Landlcnten an, die dem Kirchlein zu streben. Es ist der erste Gottesdienst, den daS Kind in seinem jungen vcbcit besucht. Wie der Geistliche seine Pre digt mit dem Gebet beschließt, zupst es den Bater am Rockärmel und flüstert: Tu, das Baternnjer scheint aber sehr bekannt zu sein ; die Bauern können' ja auch." Eine starke Kaiserin. Tie dritte Gemahlin Kaiser Karls IV.. Elisabeth, eine Tochter des Herzogs Heinrich von Jena, war von unbeschreiblicher Körper stärke. AIS im Jahre 1371 zu Prag ein Turnier und andere ritterliche Uebiin gen stattfanden, hat die Kaiserin in An Wesenheit des Hoseö und vieler Zu schauer Hufeisen, als ob e Zwirnsfäden wären, in einem Nn zerristeti. GkdaitKcnspäitc. Eine Uhr, die falsch gckr, ist, schlimmsi. ,1 eine, Die stellt. Für nichts ist die Welt, so danlbai, alt wen man sie lachen lnachl. Zum Forilomiucn in der Weil gekort vict Belerztt,c,t und noch mchr Herzlosigten. Unsere Zeit kcn;eichnet si,ch dadurch, daß t deine ieU hat. Sammle Erfahrung?, fo lange du sie nichch uöchiz hast. Pcisimisicii find Grazie der ll:uir,cdn. int. Man tit nie uuw'iiebcncr mit SnüMcn, lü mc im man mit lut) tetüst ust jufricbcn ist. Die Rouiine tfi da Surrogat dc Tale t. H a r f e n v irtn o si n ist die Königin von Dänemark. Tie 7s, Jahre alte Dame spielt mit Borlieb: in Trios mit. Die Zarin von R n Ul and ißt mit BotKebe da ordinäre toggen brod, welches für die dänischen Soldaten gebacken wird. Der Kamp herb aum wird in HIoga. Japan, gedichtet. Etwa ein viertel des Erzeugitisse wird, die Ber. Staaten eingeführt. t Icicrtagö : Attraktionen ou'mt und betrachtet dkeselde-n bei Tlie Itiuir Cowan Company 241 siidl. 1 l. Zxat. Damen, die tZinkäuie in (las. Geschirr und Pot zcll.tnivaareii machen wollen, würden in ihrem Interesse handeln, ren st, bei ,: erit veripf ch n winden kommt utd überhitzt Euch, daß uiiserc Waaren gut t,d billig ,iS. Wir tonnen 6uch mehr Voiibcile bieten, al irgend eine andere Firma in der Stadt. Liebho. ker von Verzierungen können ihre '.'Ins krage ans Brennen und Vergolden bei um lassen. Lampen zum THE BIOIR.COWAN CO., (Sorl von QHccUbnborg, Plattdiitsche Wien, und Bccrwirthschaft! eck von 10. UN Z?, Lincoln. ?eii. arl Meyer. ick Bros. Orewing Company Ouink,,. 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