aufrat! Bon . iK u b o tf QMf(TA siinrl.4i fÄfmrt f. litt ffti I 4.lVitui ..i, wu.., i- bta fein dreißigste LebenSj,hr voUcr.ttt. E ttt di, eine wunderbare Zeit für die Menschenseele. Man fühlt stch noch jung ; doch gereist und voll Kraft, e scheint, als ob die Welt mit all, ihren Schätzen f Qr un! daliege, wir brauchen nur die Hand darnach aukzuftrecken. Die ahn ist frei. Und da, leichle Spie! der Phantasie wirst glänzende Funken nach allen Seiten hin. Ja die gehobene Stimmung Sorma', von dem soeben ine bahnbrechende Erfin düng veröffentlicht wurde, siel ein geisti, ger Genug, der ihn mächtig erregte, da astsvtcl der hochbegabten Schaufpie lerin Anna Millnar, vom Hoflheatcr der Residenz. I Antrittsrolle hatte sie Gretchen im Faust gewühlt und entzückte da ganze Publikum. Sorma, für wel che gerade diese Gestalt von dem hoch gen poetischen Zauber umfloffen war, folgte jedem Worte der Künstlerin mit einer Spannung, wie er sie niemall zu vor empfunden hatte. Er vermochte nicht zu entscheiden, in welcher Szene sie ihn am meisten gefesselt hatte, zuletzt schienen ihm die Worte, wenn sie von dem verstorbenen Schwesterchen spricht: Dei Kleinen Wiege stand zur Nacht n meinem Bett', eS durfte kaum sich regen, War ich erwacht; Bald mußt' ich' tränken, bald eS zu mir legen, Bald, wen' nicht schwieg, vom Bett ausfteh'n, Und tänzelnd in der Kammer aus und nieder aeh'n, Und früh m Tage schon am Waschtrog steh', ai die köstlichsten. Solcher Friede, solche Einsalt, ein so unschuldsvolle Walten sprachen sich darin au, sorma fehlte nun in keiner der Vorstellungen ; er sah Anna Millnar al Klarchen, Emilia Galolti, Kathchen von Heil bronn, Lorle, Katharina in der bezähm, ten Widerspenstigen, Julie in Vhzke speare'I LiebeStragödie und zuletzt noch mal al Gretchen. Nach dieser Vor ftellunq qerieth er In eine Aufregung, die ihm lerne Ruhe finden ließ ; er muhte diese holde Geschöpf sein eigen nennen, denn daß sie eben so rein als hochbegabt sei, war ihm gewiß. Hier in der Refl deoz gedachte er Anna nicht aufzusuchen. in ihrer Häuslichkeit wollte er sich ihr nähern, allmählich gestehen, wa in sei ner Seele vorgegangen wäre. Alle Ehren, welche Universitäten und wissen schaftliche Körperschaften auf ihn gehäuft, er würde sie zu ihren Füßen legen, die Künstlerin dürfte de neuen, ebenfalls glänzenden Namen, den er ihr bot, mit berechtigtem stolze stch erfreuen. Die nahen Universtlätsferien gaben ihm Zeit, der Holden sich ganz zu wid men. Bald traf Sorma in der Haupt, ftadt ein und suchte Anna auf, die den berühmten Gelehrten, den schönen statt! Iichen Mann mit der größten Lieben, Würdigkeit empfing, r bekannte ihr, welchen Eindruck ihre Darstellungen auf ihn gemacht, und wie er die Zeit ersehnt habe, nicht nur die Künstlerin, fondern auch da edle Mädchen rennen zu lernen Dann sprach er aus, wie e ihn erfreut, daß sie weder in den unsittlichen Schau spielen der französischen Autoren, noch m Dramen wie. Hedda Gabler-, Sodom'S Ende-, .Die Gespenster" aufgetreten sei. ES würde ihn schmerzlich berührt haben, wenn sie Gestalten gleich der Kamelien dame oder Francillon in ihr Repertoire aufgenommen hatte. .Denn kem St- ringerer, fuhr er fort, .al unser edler Dichter Schiller sprach es au, daß die Bühne eine moralische Anstalt sei; sie wäre der gemeinschaftliche Kanal, in welchen von dem denkenden, besseren Theile des Volke da Licht der Weisheit herunter strömt, und von wo au e sich durch den ganzen (Staat verbreitet. Nichtigere Be, griffe, geläuterte Grundsätze, reinere Ge fühle fließen von hier durch alle Adern de Volke.' Sorma kam täglich, immer reizender erschien ihm Anna kunstvoll ge chmuSteS Heim, in welchem sie mit dem ganzen auber der errin waltete, und er täuschte stch auch darin nicht, daß seine Besuche ihr die liebsten waren, durch ein sehr schseS Gehör begünstigt, hatte er vernommen, daß Anna Zose, wenn er dort eilte, Personen abmie unter der Angabe, daß sie mit dem Einftudnen einer neuen Rolle beschäftigt sei. Die eit verrann wie aus Flügeln daoonge tragen. Bald fehlten nur noch wenige Tage und er mußte scheiden. Nun war e geboten, zu sprechen; bevor er diese Mal zu Anna ging, trat er tn va Ve schäftSlokal eine Juweliers, der durch den seinen Geschmack seiner Arbetten weu bin berühmt war. Hier wählte er einen kostbaren Ring, in der Mitte durch einen Diamant geziert; diesen wollte er ihr beim Beatnn der unterrevung ichenten. gleichsam al Dank für die Kunstgenüsse, die nna ihm tn ver Neftvenz gevolen. War die Holde ihm geneigt, so eilte er nochmals hierher, um einen Goldreif als Brautring zu erstehen. Ehe Sorma den n . -t : . c st...,!; In. h.n uircn vciiicjj, vcuuiyittt n uwui v jqflne tn lever an und norm errreuie 1 iijn vvu -cjcumubiiuMty iiudvvuui wit I ff (Q.MIIlat,.M.M. . ... &Aff; MAM Rubmen und Brillanten. Der Juw? lier, geschmeichelt durch da Lob, sagte: .Ja, e ist eine gelungene Arbeit, ich hatte noch ein zweite?, diesem sehr ähn, licht Kollier, da in dem letzten Früh, jähr der alte GrafKaltenborn, einer un, serer reichsten Lebemänner, gekauft hat.' .Wie theuer ist ein solche Kollier?' .Es kostet 4000 Mark.' Sorma suchte, nachdem er kurze Zeit mit Anna gesprochen hatte, eine passende Einleitung, um den Ring anbieten zu dülsen, und drück! seinen Beisall dalüter au, wie hold sie al Gretchen die Freude über ten prächiigen Schmuck geäußert hde. .Ich laee fcchrnucriachen eyr, perr Professor! Meine Eltern waren einfache, arme Leute, mein Vater Eisenbahn Schaffner: er starb früh, und die Mut, ter arbeitete sür eine Modistin, die eine sehr feine Kundschaft hatte. Ach, wie beneidete ich die grauen, vte iq mit röfl lichen Juwelen geschmückt sah, denn ich kam oftmals im Auftrage der Modistin zu ihnen hin. Die Mutter erlebte e noch, daß ich einige Schmuckjachen em xfing, und erfreute sich daran; nun sie stetig sich mehren, ist Niemand da, dem ich sie zeigen und meine Luft ausdrücken kann. .Lassen Sie mich sehen, wa Ihnen geschenkt worden ist, splter will ich Ihnen auch etwa vorlegen. .Gut. so hole ich meine Schatze!' Au dem Nebenzimmer brachte nun Anna einen Kasten mit allerlei kleinen und größeren Etui von schön gepreßtem sei, nen Leder. .Ich will mit dem Einfachsten begin. nen. vat zvcaoqen on,nele ein mm und nahm eine Breche herau, die drei Veilchen, durch Amethyste gebildet, dar stellte. Diese Breche erhielt ich von jungen Damen au einem Mädchen penstonat; sie hatten mich al Lorle ge sehen, ihre Sparbüchsen geschüttet, und sendeten mir da Geschenk, begleitet von einem allerliebsten Briefe.' .Und wie drückte Sie dann ihren Dank au?' .Ich ging zu den jungen Mädchen und de'lamirte nach ihrer Auswahl einige der schönsten Gedichte von Schiller und Goethe.' .Da ist hübsch!' rief Sorma er freut, .dies Geschenk muß Ihnen sehr lieb ein. Anna öffnete nn ein größeres Etui und nahm ein kostbare Armband her aus. Diesen henlichen Reif sendete mir eine reiche, junge Dame, deren Bräuti gam auf einer wissenschaftlichen Elpedr tion seinen Tod gefunden hatte. Sie vertheilte nach diesem Trauerfall alle ihre Schmucksachen, die, wie fte äußerte, keinen Werth mehr für sie besäßen; denn sie gedachte sich aus ihrer Gesellschaft zurückzuziehen. Mir schickte die Dame oaS Akmband, weil sie begleitet von dem Geliebten an oem Tage vor seiner Abreise, mich alS Julie gesehen hatte .Fräulein, wie tief muß dieses Ge schenk Sie gerührt und bewegt haben! Mich ergreift eö selbst, daß ein junges Herz allen Tand und Putz von stch weift, nun der schönste, unvergänglichste schmuck ihre Leben für immer ver loren ist." .Jetzt hören die Geschenke der Frauen auf, und die Henen der Schöpfung kom men an die Reihe. Diesen Ring,' sagte Anna und wieS aus einen prächtigen hin, .schenkte mir der Intendant des Hof, theater zu W,, der auch Schriftsteller ist, und für den ich eine seiner Rollen zu vollster Zufriedenheit gespielt hatte. Die nun folgende Brachen, Armbänder und Ringe sind theils von gekrönten Höup tern, an deren Hoftheatern ich gaftirt habe, oder die mich zu belohnen wünsch ten, wenn ich einmal für eine plötzlich er krankte Darstellerin telegraphisch hinbe rufen wurde Mein schönster Schmuck qegenftand ist die Collier,' Anna öffnete da größte Kästchen, .da mir ein reicher Macen, der Graf von alten- born, in diesem Frühjahr überreichte.' .Wie dankten Sie dem Herrn?' Ich wollte, denn eS ist ein alter Hen, ihm die Hand küssen, allein das litt er nicht, ich mußte ihm einen Kuß geben.' Sorma fiel e ein, daß der Juwelier den Grafen IS einen Lebemann bezeich net hatte, und der Kuß machte auf ihn einen peinlichen Eindruck. Er fand au genblicklich kein paffende Wort der Ent gcgnung und sagte zerstreut: .ES ist ein kostbares Collier." .Jawohl, es kostet 4000 Mark.' .Wie erfuhren Sie das, Fräulein?' Nun, ich fragte nach.' Würde sie auch nach dem Werthe seines Ringes sich erkundigen, nachdem er ihn überreicht hatte? Es war Sorma, als ob ein Nebelstreis stch über da Antlitz des reizenden Mädchens legte und ihre Züge verwischte. .Ich muß Ihnen eine sonderbare Ge schichte erzählen,' begann er nun, .die sich bei meinem letzten Aufenthalt in Paris im vergangenen Herbst ereignet hat. Vor etwa zehn Jahren war ein armes Mädchen von geradezu blendender Schönheit dorthin gekommen; man wollte später erfahren haben, daß ihr Vater Fabrikarbeiter in Lyon gewesen sei, und sie hatte sich Rose Delvon genannt. In kurzer Zeit schwang Rose sich zu einer. . . zu einer Berühmtheit empor. Sie muß wohl viele Männer ruinirt haben, denn sie besaß außer einer kostbar möblirten Villa mehrere Wagen, Pferde und reich, liche Dienerschaft. Zuletzt kam ein schöner Mann nach Paris, ein ausmärti, gcr Fürst oder Millionär man hat sei, nen Namen und Stand nicht erfahren und wollte Rose allein besitzen. Sie sollte als fein Weib ihm folgen in fein Vaterland. Das Mädchen, von seiner Leidenschaft ergriffen, gab ihre Zuftim mung und verhandelte einen ganzen Nachmittag mit einem RechtSanmalt. Am nächsten Morgen trafen mehrere Kisten ein, welche die Reifetoilette nebst allen nöthigen Wäschestücken enthielten. Rose kleidete sich mit Hülfe ihre Kam mermädchenS um, so daß kein Stück aus ihrem früheren Besitz an ihrem Körper blieb. Dann fuhr ein Wagen vor, der klnflize Gatte holte sie ab und man hat nicht mehr von ihnen gehört. In dem Schriftstück, daß der gesetzeskundige Hen verfaßt hatte, war von Rose verfügt worden, daß ihr ganzer Besitz versteigert werden solle. Eine große Summe des Erlöse frei einem Fabrikarbeiter in Lyon zu, da Uebrige verschiedenen wohllhäli, gen Ansialten. Vier Tage nk )m allein der Verkauf der vielen Juwelen in An sxruch. und e befanden sich unter diesen Werthgegenkiändea auch zwei Gebetbücher mit echlen Perlen verzielt.' .WeSyalo erzählen sie mir elgentlia) diese Geschichte?' fragte Anna, nachdem der Professor geendet. .Well ich Ihre Meinung darüber hören wollte, ob Sie glauben, daß Rose De, lyon, nachdem sie Alle abgelegt, wal ihren Körper bisher eingehüllt hatte, nun auch mit fleckenloser Seele vor dem er wählten Manne stand!' ,Ene derartige Fra habe ich nicht erwartet ' .Ihr Erstaunen ist ein gerechtes, Fräulein; verzeihen Sie einem Mann, besten Seele in einem Aufruhr sich be findet, der ihn verhindert, klar zu formn liren, was er zu sagen wünscht. Zuerst möchte ich jedoch einen Ring Ihnen über, geben, den ich Sie bitte, al geringen Dank sür all' da Herrliche anzunehmen, da Ihre Kunst vor mir erstehen ließ.' Sorma athmete ties und schwer, al er da Etui mit dem Ringe überreichte. Sie öffnete e nicht, die Ausregung, in der er sich befand, theilte sich auch ihr mit, voll Spannung erwartete da Mädchen seine nächsten Worte. .Ich kam hierher und gedachte zu sagen: laß un einander lieben und nicht von einander scheiden, so lange Leben in un ist! Du giebst mir viel, den reichen Geist, den Zauber der Jugendschöne, da unentweihte Herz, ich nehme Alle al ein Gnadengeschenk de Himmel an und will treulich den Schatz hüten. Denn auch da Glück ist eine Frucht, die sorg same und weise Abwartung verlangt Ich halte Dich so hoch, daß Dein einfach' Wort mir gleich dem Etdschwur der Besten ist. Darum sollst Du nur Eine mir sagen: war der Kuß, mit dem Du da Geschenk des Grafen Kaltenborn lohntest, der einzige, den er von Dir er halten hat?' Die Röthe, die bei den ersten Worten des Professors die Wangen Anna'S über, haucht hatte, war schnell einer tiefen Bläffe gewichen. Sie glich einem schönen Marmorbilde. Ein Zitiern, da ihren Körper durchlief, gewaltsam bemeiiiernd, antwortete sie langsam, doch ruhig: .Sie sind ein edler Mann und kein lügnerisch Wort soll diese Stunde entweihen. Das arme, alleinstehende Kind des Volkes fand nicht immer die Kraft, allen Ver lockungen, die an sie herantraten, zu widerstehen. Jktzt dessen dürfe Sie versichert fein, und da ist der Segen Ihre Erscheinens wird sie, ohne zu schwanken, auf dem rechte Wege behar ren. Ihre Gattin vermag sie nicht zu werden.' Sorma schien eS, als stände er vor einem Abgrund, in dem das Köstliche versank, daS ihm erschienen war, und er durfte die Hand nicht ausstrecken, um eS emporzuziehen. Mühsam, in tiefem Schmerz brach eS von seinen Lippen: .Haben Sie Dank für Ihre Aufrichtigkeit! Gott sei mit Ihnen!' .Leben Sie wohl!' So trennten stch die Beiden. Al die Thür sich hinter Sorma ge, schlössen hatte, bedeckte Anna die von Thränen überströmenden Augen: ,0, warum mußte e zu spät sein!' Der englische WethnachtSpudding. Zu Weihnachten in England spielt be, kanntlich der Plumpudding eine große Rolle. Am Bereiten desselben nimmt die ganze Familie theil; selbst da jüngste Kind muß dabei fein, und der Schul, knabe hält eS nicht unter feiner Würde, Hilfe zu leisten, die hauptsächlich darin besteht, daß er von den Roflnen und dem Citronat nascht;' Jeder im Hause muß helfen, den Teig zu rühren, wenn er An sxruch auf ein glückliche Jahr haben will. Diesen Brauch muß wohl eine überbürdete Köchin gestiftet haben, um einen Theil ihrer Arbeit von stch adzu wälzen. In manchen Haushaltungen ist daS PlumpuddingBacken keine Kleinig, keit. ES gibt Hausfrauen, die fünfzig Pfund Teig dazu mischen, um dreißig bis vierzig Pudding zu machen, diese zwei Tage lang in einem ungeheuren Kessel kochen und sie dann in die Vorrathökam mer hängen. Zu dem Geburtstag oder sonst einer festlichen Gelegenheit wird einer dieser Pudding vom Hake genom, men und noch einmal gekocht. Selbst tn Indien, wo die große Hitze diese schwer verdauliche Speise noch schwerer verdau, lich macht, sogar in Australien, wo Weihnachten in die Mitte des Sommer fällt, bestehen die Engländer darauf, ihren Feftpudding zu essen, al fei die eine Pflicht, eine religiöse Ceremonie, die um keinen Preis versäumt werden darf. Da diese Pudding sich nicht allein eine ungemein lange Zeit halten, sondern sich auch noch durch Altmerden verbessern, so bekommen die englischen Kolonisten ganze Kisten voll von ihren Verwandten aus England geschickt, denn alle Welt ist der Ansicht, daß kein Plumpudding so gut schmeckt, wie der .zu Hause' gebackene. Beim Essen des Puöding am Weih, nachtSIage finden gewisse abergläubische Ceremonien stalt. Ein Ring, ein Sir, pencestück und ein silberner Fingerhut sind hineingethan worden. Und jeder dieser Gegenstände hat eine prophetische Bedeutung für diejenige Person, auf deren Teller er sich einsinket. Wer den Ring bekommt, wird laut der Proxhe, zeiung noch vor Ablauf des Jahres hei, rathen; die Münze bedeutet Reichmerden und der Fingerhut Ehelosigkeit. Dieser hochdedeutsame Pudding, der ietS mit einem Siechpalmzweige verziert st, wird, von der bläulichen Flamme eben angezündeten CoanacS umsoielt. ,u Tische gebracht. Seinen mystischen ?hina?tcr behält er auch noch im abge kühlten Zustand, wo ihm die Macht zu geschrieben wird. Liedesangelegenheiten zum Abschluß zu bringen, und gar man cher Heiralhzantrag itf über einem Tel ler Plumxuddinz gestellt worden. Türkische Strafe. Im Jahre 1839 kam ein Fremder von großer Körpeischönheit nach Jean d'Acre und fand Stellung bei dem Kaufmann Ben-Naiffa; er hieß Ludwig Paläftrino und war ein Venetianer. Eine Tage! trat ein blühendes Mädchen von fünfzehn Jahren in sein Kabinet und zeigte ihm die blutunterlaufenen Streifen auf ihrer Schulter, welche die Peitsche des Ha remSmärterS dort zurückgelassen hatte. .So wurden alle Frauen de Harem gezüchtigt.' sagte sie. .weil der Kaffee, welchen Ben'Raiffa heute Morgen trank, nicht stark genug war.' .Und röcht Ihr Euch denn nicht?" fragte der Vene tianer. .Wir Alle wollen Deine skla, innen sein, so Du un an Ben-Raiffa rächst!' .Morgen werde ich die Rache vollzogen haben," erwiderte Palöftrino, .dann erinnere Dich aber auch Deine Versprechens." Am andern Tage, als Ben-Raiffa vom Opiumgenusse berauscht in süßen Träumen schwelgte, empfing er von der Hand des Italieners drei todt liche Stiche in die Brust: Der Mörder eilte in den Harem und verkündigte seine blutige That. Alle Frauen eilten herbei und hielten Rath, wie sie ihren Rächer retten möchten. Da sprach Flamina, lene sünfzehniuhrige Mädchen: ,E be steht ein Gesetz, welches jedem Ver breche? das Leben verbürgt, wenn ein Sterbender den Pascha darum bittet. Hier ist eine solche Bitte, überreicht sie dem Statthalter des Sultans!' Dann zog sie einen kleine Hanar aus dem Busen und stieß sich denselben bei den Worten tief in die Brust: .Ich sterbe, doch sein Leben wird erhalten!" In die, sem Augenblicke drangen die Soldaten de Pascha ei und bemächtigten sich de Mörder. In der Türkei ist die Justiz schnell; ist das Verbrechen festgestellt, so folgt der Urtheilsspruch sofort und diesem auch augenblicklich dieErekution. DeS Mor des überführt, ward Palästnno verur theilt, am Spieße zu enden. Da brachte man dem Kadi die Bitte der sterbenden Flamina und da Leben des jungen Mannes war gerettet. Der Kadi sprach: .Ich darf Dich nach dem Koran nicht mit dtm Spießt bestrafen, ich muß Dein Leben schoen, doch kann das Verbrechen, welches Du an einem gläubigen Musel mann begangen, nicht unbestraft blei ben. Dn fällst mit dem Leichnam Dei neS Wohlthäters zusammen geschmiedet werden, Du sollst ihn auf Deinen Schul, tern tragen, bis Azrael Dich von der Erde abruft." Diese furchtbare Strafe ward cn dem Italiener vollzogen; er mußte Die Leiche jahrelang mit sich herumschleppen und ward, um setner Last nicht zu erliegen, sehr gut gespeist und getränkt. Als die Kanontn des Admirul Rapier von St. Jean d'Acre ertönten, als ihre Mauern unter den Kugeln der Engländer zersplit, terten und endlich die Bewohner und die Vertheidiger auS der Stadt flohen, da öffneten jene Haremsfrauen den Kerker des Italieners und nun bot sich den Augen der Eroberer ein wunderbares Schauspiel dar. ES nahete sich ihnen ein junger, kräftiger Mann von großer Schönheit, doch blaß wie der Tod. Er trug auf feinen Schullern das entfleischte Gerippe eineS ManneS. Die Sieger befreiten ihn von feiner entsetzlichen Last, er fand Aufnahme auf einem Schifft und segelte nach Italien zurück, wo er sein Leben im Kloster deS Posilipp beschloß. Weihnacht aus hoher Tee. Nahe am Aiquator auf hoher See dampft ein deutsche Kriegsschiff den süd, lichen Himmelsstrichen zu. Af Deck ist alles von größter Sauberkeit und Ord nung, spiegelblank sind die Metallbe schlage, und die Kanonen sehen so harm los und nobel aus, als könnten sie gar kein Unheil anrichten mit ihrem großen Mund. Um eine dieser Ungethüme hat sich gegen Abend eine Anzahl Matrosen ge sammelt und ihr lautes Lachen beweist, daß e äußerst heiter zugeht in ihrem Kreise. .Paßt blot ux, KinningS," hebt ein Mecklenburger an, .glicks geiht dt Süvn in't Water, wat dal woll for'n Damp malen ward, wenn de groteFürrklumpen utlifcht!" .Du, Jochen Dickmelk," ruft ein Landsmann, .hier geiht dat anner, aS bi uns to Lann'. Ick segg, Lüd, de oll Sünn supt dat ganze Water ut un wi sitten up't Drög. Se het sick gor to heit lopen den Dag ewer. Alle sind höchst aufgeräumt, bis auf eine jungen Mann, der ziemlich klein laut an einem Balken lehnt. .Holla, Brüderchen," ruft ihm ein Weftfale zu, .bist wohl f-chwermöthig, weil du noch keinen S-chaunbart haft. Sei f-chön geduldig, vielleicht s-chenk! dir einer einen zu Weihnachten." .Sei vergnügt, Kamerad, ruft ein Schlesier dem jungen nachdenklichen Ma trosen zu, .und laß dir beim Schnei, der deine Sorgenfalten aus der Stirn bügeln." Alles lacht und selbst der am Balken. Inzwischen hat einer eine Ziehharmonika geholt und alsbald beginnt die ganze Ge sellschaft: O Tannebaum, o Tannedanm, Wie grün sind deine Blätter. Aber ein Berliner wirft dazwischen: .Mit den Boom. Kinder, is det man Essig, e müßte denn jerade der Herr unlerueutenavt Jraf von und zu Feder stein feinen Stammboem dazu herjeben.' So lachen und scherzen sie, bii alle unter Deck müssen. Der Berliner nimmt de jungen Nachdenklich.'n unker den Arm und spricht zu ihm. .Laß man jut sind, oller Junge, ick weeß ja, du bist det erste Mal fort von Haufe zu Weih, nachten, un deine ollen Eltern sitzen alleene in ihrtm Stübken. Aber siehste, Kamerad, ick meene, mang die janze Jesellschaft hier uf Schiff iS nich ner mang, der heut Abend nich nach Hause denkt. Die könne alle noch lang nich schlafen und denken noch lang an den WeihnachtSboom bei Muttern, an den Schatz und an die Heimath". .Aber da versieh ich gar nicht, wie man da so sidel sein und so tolle Witze machen kann I' .Kamerad, merkste denn jar nischt? Ick habe de tollsten Witze gemacht und habe dabei doch an nischt gedacht, wie an meine Vauline in Berlin in de Stralauer Straße mit Heiterkeit und Unflnn : i . t . s.i..nii: rt.i . iiycn ioii uns vr cynuaiigcn jcuuiuca au 'n Kopp im aber jut Nacht und träume schön von Weihnachten zu Hause.' Ihre letz Rettrade. Eine drollige Anekdote von der alten Köchin seiner Mutter und König Friedrich Wilhelm IV. erzählt Georg Eber in seinen künllai erschienenen Lebenserinne, rungen. Frau Marx oder die, Manen", wie sie sich nannte, war halb erblindet und wünschte in ein Stift zu treten, wozu e der Bewilligung seiner Maie tät be durste. Sie Halle vor vielen Jahre bei einer gräflichen Herrschaft den König als junge Prinzen, wie sie versicherte, ,but, tern" gelehrt, und daraushin wurde ihr von den Angehörigen Ebers ein Bitt schreiben ausgesetzt. Die reichte sie dem König im Schloßhof in den Wagen, und aus seine Frage, wer sie sei, erwiderte fle: Ick bin ia die olle Manen Eure Ma estät sin meine letzte Retirade... Da Diktum wurde Eber Mutter von dem Adjutanten, der dann kam, um sich nach der Bittstellerin zu erkundigen, mit getheilt. Ihr Wunsch wurde ungesäumt erfüllt. Au Lesstng's Lede. Hochbetaat lebte noch in den fünfziger fahren tn WolsenvUtket öte ein lige Aus Wärterin von Gotthold Ephraim Lesstng. Einige jüngere Verehrer, so theilt Mar Ring tn der .We er Zeitung' mit, ua ten die uralte Frau auf, um manche Nachrichten über da Leben Lesstng'S aus ihrem Munde zu vernehmen, unter An derem richteten sie auch zufällig dit Fragt an sie, ob Ltsfing geraucht habe. Hterau antwortete die Matrone in ihrem platt: deutschen Dialekt: .Hei harre nix, h kunne n!x und Lochte ok nix, der chmö ken dau hei'n ganzen Dag!" (Er hatte nichts, er konnte nichts und taugt auch nichts, aber rauchen that er den ganzen Tag.) Jedenfalls war die AufwSnerin auf ihren berühmten Herrn nicht allzu gut zu sprechen. Slin schrecklicher Spuk. Leidem Bildstock an dem Kreuzweg Sitzt ein Geist aus einem stein, Und er säbelt Nachts beim Mondschein Hastig eine Nadel ein. Wer ihn sah, der fragt mit Schaudern .Wer mag dieser Spukgeist sein, Und warum bei Nacht und Nebel Fädelt er die Nadel ein?!' ' ist ein alier Junggeselle, Der hier spukt trotz Sturm und Wind Er muß seine Hosen flicken. Weil sie arg zerrissen sind! Darum bleib kein Junggeselle, Heirath' lieber noch bei Zeit, Er muß seine Hosen flicken, Bis in alle Ewigkeit! vas leben ist der Güter höchstes nicht. Fiel ein Matrose über Bord. Mit Mühe nur ward er gerettet Und halb erstarrt aus'S Deck gebettet. Bald kam er zu sich; alles wünscht ihm Gwa, Daß mit dem Leben er davongekommen. Er aber führt die Pfeife schnell zum Munde, Die krampfhaft er im Sturze festge halten. Und als vergebens er 'nen Zug gethan. Brumme er: .Dat Düwelsding iS doch utgan!" Lin guter Kerl. ii,: -3I6cr Mann wenn Du sbs lolut nl eaen tanaen munt. lo bringt fit meningenS um I' ffr- KSllt mir nickt ein I Meibt Du. e ist so ein erhebende Gefühl Jemand va reven zu i,cyenre r Schnell geholfen. Sepp und Michl, die in einem Gast hause schon mehrere Stunden zechen, hören aufmerksam zu, wie ein anwesen der Arzt mehreren Gästen die Ent ftehungsursache und die Folgen einer Krankheit erklart und dabei mit den Worten schließt: .Ja, glauben Sie mir, meine Herren, diese Krankheit, welche meist einen tödllichen Ausgang nimmt, entsteht einzig und allein von z u vielem Sifcenl" .Sepp", sagt Michl ängstlich, .g'schwmd, steh'n ma' aus!" vor sichtige Einladung. ...Bitte, HenFurioso, spielen Sie uns etwas vor. . . aber nicht wahr, Sie hören dann auch wieder aus?" Die Schlußabrechnung deS Ge, lammtausschuffes deS 9. bayerischen Bun deSTurrfesteS hat ein sehr befriedigen de Resultat, eine Reingewinn von 4491 M. 92 Pf., ergeben, von dem 4200 M dem TurnhallenbaufondS in Passau über, wiese wurde. Bedenklich. Ehef (rn dem neuen Rlisenden): .Unsere Firma heißt also: Müller, Pap. pelman u. Döllingkr." Reisender: Mein Gott, vi ma ka auSgesproche hat, ist man ja längst hin ausgeschmissen!' Bescheiden. Aurufer: .Hier ist da große Rhino zero zu sehen. Nur zehn Pfennige sür d'e Person.' Schusteriunge: .Lassen Sie mir vor ünf Pfennig 'rinn, ick kiek et bloß mit een Orge an." Aufreibend. .Wa treiben Sie jetzt?' .Nicht !' .Und Ihr Herr Bruder!' .Der hat die Filiale davon über nommen. Ein Ersatz. ,WaS trinkst denn soviel Bier, Resei ? ' .Wenn i immer sitzen bleib und nit 5 um Tanzen summ, will i wenigsten oam gebracht aerd'n!" Ucderdoten. .Sie. haben Sie schon den Kunst Taucher im Zirku qesehen, der bleibt vier Minuten unter Wasser!' .Da ist aar nichts! Ich hab' mal einen gesehen, der ist gar nicht wieder 'raufgekammen!" Bei Tische, Mutter (tu ihrem Sohn, welcher von der Hochschule zum Ferien zu Haufe ist): .Aber, um' Himmelswillen, Arthur, Du trinkst ja den theuern Wein geradezu wie Wasser l' Arthur: .Schau. Mutterl, da ha t Du Dich einmal gründlich g, täuscht, denn so viel Wasser brächt ich beim besten Willen nicht hinunter." Unüberlegt. Lehrer: .Fritz, wenn da so fort geht mit Deinen dummen Streichen, dann seh,n wir un noch im Zuchthaus wie der." Treffend. .Sehen Sie, Minna, diesen Staub aus den Möbeln, der liegt da schon ein halbe Jahr...." .Wenn der Staub da schon a halbe Jahr liegt, hab' ich keine Schuld daran, nä' Frau, ich bin ja bet gna' Frau erp rei Monat im Dienst." Ein solgsamer Patient. .Erlauben S' Herr Huber, warum uehen S' denn Ihre Cylinderuhr g'rad immer nach'm Mittagessen aus?" .Wegen meiner Gesundheit. Mein Hausarzt hat g'meint, ich soll mir nach'm Mittagessen jedesmal eine kleine Bc wegung machen!" Knfant tcrrible. Fritzchen (wird von der Mama geküßt, nachdem er ein Neujahsgedicht aufgesagt hat): .Ma, kriegt mann immer eine Kuß, wenn man ein Gedicht aufgesagt hat?" Mutter: .Gewiß mein Kind!" Fritzchen: .So? Dann hat heute früh unsere Köchin dem Papa auch eins aufge sagt.' vom Exerzierplätze. Unteroffizier: .Fußspitzen zusammen, Kerl, damit ich sehe, wie krumm Ihre Beine sind! Herrjstt. da kann man ja die ganze Erdkugel durchschieben!" Unverwüstlich. Hausfreund: .Weißt Du, Eugen, ganz offen glftanden, ich danke Gott, daß Deine Schwiegkrmutter in der Ecke etwas eingeschlummert ist; feit einer Stunde hat ja ihr Mund nicht einen Augenblick stillstanden." Junger Ehemann: .Kräh' nur nicht zu fiüh, mein Lieber, die spricht sogar auch im Schlafe." Aus der Lltule. Lehrer: .Das schönste Lied vom Rhein habt Ihr mir aber noch nicht genannt. Welches meine ich. wer weiß es?" Jaköbchen: .Ich weiß es, Herr Lehrer!" Lehrer: .Seht d, das kleine Jaköb che beschämt Euch alle. Nun, wie heißt eS?" Jaköbchen: .Komm' Se rein, komm' St rtin, komm' Se rein, komm' Se rein i die gute Stubt!" Metamorphose. A.: .Na, wie gehtS denn Jhnm Nkf fen, dem Studenten?" ,B.: .Hm, wissen Sie, seitdem der ftudirt hat er sich sehr zu meinem Nachtheil verändert." ländliche Ansicht. Bauer (dessen Sohn auf Ferien mit beim Heumachen ist und stch sehr unge schickt anstellt): .Jetzt hat sich der arme Kerl ganz dumm ftudirt!" Unmöglich. Richter: .Sie sollen bei der Streitig, keit mit einem Hausschlüssel auf den Zeugen eingeschlagen haben!" Angeklagter: .Mit dem Hausschlüssel, unmöglich. Hen Richter ich bin ver hcirathet!" Immer patriotisch. Maler: .Wünschen Sie Ihr Bild in Otl gemalt?" Fräulein: .Ja, aber ich bitte Proven cer Oel, meine Mutter war Französtn." BrÜNN. Der ordentliche Professor de Brückenbau, I. Brick. ist in gleichen Eigenschaft an die Technische Hochschule zu Wien gekommen.