Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, December 21, 1893, Image 1

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    08,tr jim;
SVO
Lincoln, Ncb., Donncrstaa, 21, Dezember 1159:5.
(ttttabhättgigcs Organ für den Staat NcbraSta.)
Jahrgang lt. Ao. 31.
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Anmctdttttgen
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lbonttctticn Z
Besteben des Ncbraska tanls
Anzeiger" wir stets daraus gerichtet. den
AsorSkrugen ei.tr Abonnenten in je
der Richtung gerecht zu weiden und miid
dies auch in Zkuft Seine Aufgabe sei.
Wir dringen hiermit unsere Freunden
und jOrn Denjenigen, welch' sich die
Verbreitung des ,,!)cebraska Slaal
Anzeiger" angelegen sei lassen, zur
Kenntiiißnahme, das? wir ein genaues
Bererchnch aller Derjenigen anfertigen
erden, die uns
neue Abonnetttett
zuweisen. Derjenigen Person, welche unS
UNS zuerst 7T neue Abonnenten
sendet, werden wir eine hübsche
Meeler WIsoii
Iliysli Vrni käkmaschlne
No. J,
entweder in Walnuß oder Eichen-Holz)
die nicht unter $00 in irgend einein Ge
schäft des Landes zu erlangen ist, portg
frei in'S Haus senden.
um k perauggeoer Des ,,Aedrazta
Staat Anzeigers" zu überzeugen
baß die eingesandten Name,, wirklich
Abonnenten reprasentiren, muß der An
meldanz der neuen Leser der Abonne
meatSbetrag für ein halbes Jahr ($1 00)
beigefügt erden, nach dessen Empfang
ir dem neuen Leser eine gediegene Prä
mie in Gestalt des populären, ächten
Lahrer Hinkenden Boten" übermitteln
erde.
Der Empfang einer jeden Bestellung
wird dem betresfeilden Absender sofort
brieflich geu.eldet, damit ein Jeder stets
weiß, wie viel Anmeldungen er eilige
sandt hat, and dasz dieselben ihm ver
zeichnet sind.
Die Bewerbung um die Prämien steht
Jedermann frei! Die zu meldenden
Vionnenten können irgendwo wohnhaft
sein nd zäh't es dem Einsender, gleich
viel, oj sie in einem und demselben Orte
der an verschiedenen Orten mahnen.
Wir wünsche also unseren Abonnen
ten in ihren Bemühungen, für uns neue
Abonnenten zu sammeln nnd sich diese
merthvalle Prämie zu sichernden besten
Erfolg und hoffe bald von denselben
Nachricht , erhalten.
IST" Proieaummern werden an ir
gend ein Adresse abgesandt.
FahryreiZe für die Feier
t a ii c.
Billette werde am 23., 24., 2s., 30.
und 31. Dezember und 1. Januar nach
irgend eiuem Punkte an der F., E. &
M. B. und B. C. & P R. R., welche
nicht weiter Zs 200 Meilen entsernt sind
zu lj des Preises sür die Rundreise ab--gegeben.
Dleelben haben Gültigkeit
biszum 3. Jan, 1894.
W m. S h i p m a n, Geul. Agt.
."' .
ßin Tropfen
WGiftW
ist tödtlich,
Vln S'ropfen unreiuez Blut
seit daj ganze Sy'iem an und
ist der Ursprung unzähliger Krank-
heiten. Seid daher vorsichtig, be
eilet die ersten Anzeichen, als da
sind Beiilen, Aufschlag . s. m.
und reinigt (hnni Körper drch
den zeiigemäße (Gebrauch von
Forni's Alpenkräuter
Blut'Belever.
Richt in Zlvolkekkn in Kaben. Nur
j'cfnl Acienie vcrkaiisk denselben.
Echreibt für Bedingungen an
Dr. Peter Fahrney,
112 C 11 i f. Uoine Ave.,
CJIWAGO.tZ-
SPlP
UeS?ih
RWA
Hui dem Müwaukee vecoiö.'j
iä)tc Poesie.
B o r t r a g von D r. Fick vor der
freien G t m 1 1 n t, über deut
s ch e Dialect Dichtung in
A m e ri c a.
Por einer nicht sonderlich zahlreichen,
aber sehr dankbaren Zuhörerschaft hielt
der durch seine weitgehende Kenntniß in
da deutsch americamschcu Literatur aus
gezeichnete Schulmann. Dr. H. H. ick
von Einrinnati, an 3. December in der
Halle der Freien (Gemeinde den folgen
den, hochiiiteressantc Bs'rtrag über deut
sche kialeetDichtung in America :
ES ist ein Zeichen echter Poesie, daß
sie, wie aus innerer Nothivcnoigkeit ge
boren, auftritt Der wahre Dichter folgt
dem Gebote der Empsii'dungen und Ge
fühle, welche mächtig um Wiedergabe
werben und nach Gestaltung ringen. Er
.gehorcht der gebieienden Stunde" und
singt, weil eö ihn dazu treibt. Das.
was ihn freudig oder in Trauer bewegt,
sein eigenstes Wesen, äußert er in seinen
Versen ; seine Schilderungen sind Ab
glänz dessen, was ihm die Seele erfüllt
d den Geist gefesselt Hält. Es ist nur
natürlich, daß zur Einkleidung seiner
G.oanken sich der Diäiter der Sprache
bedient, welche ihm nicht aSein die ge
lausigste ist, sonder in der ihn die
chule der Erziehung ihre Gavcn, vs
Heim die schätze des Gemüthes zu eigen
gab. Mag der Forscher, der Mann der
Wisicnichaft in vetevigrr (spractie Die
Eigebiiisse seine Fleißes darlegen -
drin Dichter dienen am Veiten die Laute,
die seinem Herzen nahe sind. Allerdings
haben sich nicht wenige Lichter in ver-
schiedene Ziiuqcn ver'ucht. Lonzfcllow
versalzte ein ranliches Gedicht zu
EKr.n Bon Agasnz, Felir Dahn Hai
markige lateinische Strophen geschrieben,
Bayar Taulsr begrüßte die deutjchen
WaninlKaten gegen Frantreich mit oeut-
scheu Wafsenthalen gegen Frankreich mit
oeulichen Bersen, und gar mancher A"s
länder hat sich mehr oder weniger erfolg,
reich in deutscher Dichtung ausgedrückt,
wie es denn auch ancrkennensw rthe eng
lische Poeien von Leutch Americanern
gibt. Trotzdem beweat sich das beite
Können, das schonsie Vchafsen tin
biete der Muttersprache und bedient sich
der Laute, welche dem Dichter als seine
ureigenste Mittbeilungswe,se überliefert
morden sind.
Aber nicht nur die Schriftsprache ist
dem Einzelnen lieb und werth, sondern
auch die volksthümlichen Wendungen und
Ausorucke der verschiedenen Musivarten
besitzen einen hohen Reiz. Wie sich der
enge Kreis der Familie zu einem aus
gedehnteren Gesammimesen verhält, steht
die Mundart, der Dialect, zu der allge
meinen ischr stsvrache. Sie ist der Kern,
der Knotenpunct naturwüchsiger Auffas
sungen und Darstellungen ; geradezu
unschätzbar als Nährmutter oes olls
vemuiZlieins uno iciner ,ajpm,a,en
straft. Der Dialect zeigt das Volk wie
es ist, bei seinen Festen und in seinem
Leide, an der Aideit und bei seiner
Erholung, in seinem Hofsen u,,d Harren.
wie nicht minder im Verkedr mit oher-
gestellten sowohl mie mit Seinesgleichen
oder Untergebenen. Die dichterischen
Leistungen in der Munv.rt sind gewig
der Beachtung werth und haden auch ihre
lelle in der Literatur erhattc. ;re,
lich treten andere mehr in den Hinter-
gründ, wenn es sich um Schöpfungen
wie oie Reuter's handelt. Ist doch die-
er SchriststeZer nicht blos der unbestnt-
tene Mentcr feines Licieaes, onvern
Elassiker überhaupt.
Seit Anfang dieies Jahrhunderts
haben die deutschen Mundarien eine statt-
liche Reihe von dichterischen Leistiingen
auzu.vci,en. Gruv,'t S Aurnvergr
Gedichte" und Hebel'S ,Aiemaniche
Gedichte' eröffneten den Reiacn, welcher
dann nach uns nach die Dichtungen eines
oltci in jjschlesischer, emes Waitzmann
i schwäbischer, eines Kobcll in baycri
icher, eines Nadlcr und eines Schandein
in psalzischer, eines Seidl in öfter, eichi.
scher, eines Bärmann in hamburgischcr,
ein,s Klaus Groth in diimzrschec und
eines Reuter in mecklenburgischer Mund
a,t einschließt. Und mit dr Uebersiede
lung in eine andere Heiniaih ist die Bor
liebe sür den Dialect nicht erloschen ;
dieöseiis des Meeres H it sie eine Änahl
von höchst beachtensiverthen Literatur
erscheinungen gezeitigt. Poesien in den
verschiedensten deutsche Mundarten sind
auf americaaijchcmBvden entstanden und
die Zchaifenslust scheint keineswegs ver
siegt. iÄanz mit Unrecht wird oftmils angc
nommen, es seien die hier zu Tage gctre
tenen mundartlichen Dichtungen lediglich
niedrig-komischer Gattung, ohne inneren
Weith. Dem ist keineswegs so; aus
manchen spricht eil überaus sittlicher
Ernst und ein warmes Gemüth, neben
reger, geläuterter Phantasie.
In erster ckieihe ser des Dialectcs
gedacht, welch'r sich zweihundert J ihre
lang auf dem Gebiete America's mach
und schaffenöiiich!ig erhallen Hut : des
Deuisch-P nnsiitvanischeli.
Manches isl in der pennkuloanisch
deutschen Mnnda t geschrieben und ge
druckt worden ; IaS idedentenstc in ikr
jedoch hat Ir. Heinrich Ha baugh ge
leistet. Unter seiii'N Dichtungen sinde
sich wirkliche Schmuckstücke. Harbaagh
war ein ausgezeichneter Kanzelredner
und ein Literai von Ras in englischer
Sprache. Im Jahre 18i7 als Sohn
unbemittelter Bauersleute in Franklin
Co., Pa., geboren, muß'e rr in seiner
Jg nd fteißig a s Ack kSminn a beitcn.
Au eigener Uri;t machte er es möglich,
nachdem er abwechselnd dein Schieiner
handiver' obgelegen und höhere itdnnr
sich anzueignen versncht hte, sich ans
dem theologischen Seminar zu Mere,s
bürg dem Studium zu widmen. Als
Seelsorger bediente er G ni in" in ke
Oiten ewibdurg, Lancasier uiid Leba-
vn, Pa , bis er zum Professor der
logie am Seminar zu Merceisburg ge
wählt n iiidk. Sein Tod im December
I7 inachie einen liefen Eindruck aus
ff ine zahlreichen freunde nglncher n?
den,sc!.kr Zu ,ge. Ueber ih i U,i Bauö
mann : ,n sei in väterlichen Haus
wurde Pennsyloiiiijch- Iculsch ge,p,o
che. Den eigenthümlichen Geist dieses
Volkes saugte kr von seiner frühesten
indh.it ein. Er lieble dessen Gebräu
che, dessen kindlichen Sinn und dessen
schi chte Frömmigkeit und fühlte sich nic
gen's so wohl zu Hause als in den gami
tien und große deutschen Kirchen Otl
Pennsyloanien's. Wenn er predigte,
st önite das Volk in Schaaren herbei.
Seine Predigten ivaren tief und doch ein
fach, gründlich und doch veistandlich.
Er war ein Auswuchs ihres eigenen
Lebens."
Ei Nachkomme des alten Indianer
Agenten Wener, der Ehrw. E. Z. Wei
ser, widmete dem Dichter einen rühren
den poetischen Nachruf, ebenfalls in,
Dialeete. anö dem einige Strrphen sol
gen mögen:.
Zum A'lenkc an Dr. Heinrich Har
daugh. Dei' Harf hengt a der Wand im Eck ;
4je cypinne, oie wcoi n grauer-itu,
Mit Stacib keliwerrt sie es aus.
Die Schraume all minanner los ;
Vit seede Ware zu mit ;vcoos,
Der Srngcr is vum Haus!
Wie ungern sag' ich, was ich meen!
loch Tu kumlcht ewig nimme hcem,
So Innsl die Jstelt noch scbtekt !
Dann Du waischt allsart frich un schpoht,
Un De' Harf war et so vergroht,
Sie war ir me veiiecor.
Ich meen ich dhet ah. wenn ich schtch
Un an die Wand in'S Eck nei' seh,
En Licdcken beere ed' !
's mie 'ne Orgel an're Leich,
Ganz duhs un doch in Droscht so reich,
ö iS traurig, aber schee !
Deß is so bild ich mir gern ei',
Un'S kennt ah merklich Wohret sei'
Tei' Loblied wo ich Heer ;
Das immer die gans Kerch ergeht
Un aus so gar viel Herze weht
Als Dei' verdiente Ehr.
M'r lest ah heisig in der Schrift,
Daß nooch sei'm Dodt 'n frommer Krischt
Zerick iosst en Echo ;
Sei' Erwet schtoppt, doch er schterbt nct,
Er ruht u drammt schee' in sein'm Bett
Set' Werke folge no'h !
Harbaugh's Gedichte wurden nach sei
nem Tode gesammelt und unter dem Titel
.Harbaugh's Harfe" herausgegeben. In
ihnen ist in höchst glücklicher Weie Ernst
und Scherz vereint ; sie schildern Volks
und Familienleben in den anziehendsten
Bildern. Der Dichter zeigt uns .Das
alte Schulhaus an der Krick":
Do bin ich gange in die Schul
Wo ich noch war ganz klee' ;
Dort war der Meeschter in jel'ni Scktuhl.
Dort war sei' Wip. un dort sei' Stuhl
Ich kann's noch Alles seh !
Die l tnge Desks rings an der Wand
Die große Schieler drum ;
Uf eener Seit die große Mäd,
Un dort die Bume net so bleed
Guk, wie sie piepe ruin !
.Der Belsnickel" prägt ihm die Lehre
ein : .Nooch dem dag mcr sät, werd eem
ah in der Aernt die Frucht von sei,,, Werk
ausgemesse."
Es sind meisterliche Genrebilder, Cabi
netstücke der Kleinmalerei, welche Har
baugh entwirft, wenn er des alten Feuer
hecrves, der Schlafstube, der alten Mühle
gedenkt, oder wenn er erzählt, wie er von
seiner Mutter beim Fortgehen aus dem
Elternhaus. Abschied nahm und sie, mci
end auf der Beranda stehend, ihm nach
blickte. Nau, wenn ich an mei' Mamwi denk,
Un meen, ich dhet je ich,
So schtehi sie an dem Rigel dort
Un weint, weil ich wer gch !
Ich seh sie nei im Schocket, cbtuhl !
Net an keem annere Ort :
Ich denk net an sie als im Grab :
Juscht an dem Rigel dort !
Dort chtcht sie immer vor mei'm Herz
Un weint nvch liebreich fort !
Aus dem Gedichte Heemmeh", dem
rbige Stropye entnommen wurde, spricht
so ganz das deutsche Gemüth ung eine
wohlthuend wirkende Jnii'gkeit der Ge
dank'.n, wie des Ausdrucks. Kein Wun
der, daß der Herausgeber seiner Dich
langen sagt : las Volk las seine ge
inüitzoellen Gedichte den Feuerhecrde
und weint und lcht darüber."
So recht aus voller Seele dringt dem
aus dem Baue, Hose Herangewachsenen
der Ve, gleich des Stadilebens mit dem
Landleben, woöei natürlich letzteres den
Borzug ergält.
Busch un Schtedtcl.
Dheel Bnichlcit hen kecn Lascht deheem
Sie hänfne nooch der Schtadt ;
V.-,r nun' Dheel. ich hab immer noch
Uee' Noschen so gehatt.
S' mag gut gcnung im Schtedtcl sei'
Geb mir das griene Land ;
Do is net alles Haus un Dach, .
' Net alles Schtroos un Wand.
Was Hot m'r in der Schtadt vor Fveed ?
's nir os Lärm un Jachr,
M'r hol kee' Rah de' ganse Dag.
ftee' Schloos die ganc Nacht.
Die Bnme glicke muH an blccch ;
Die Äzd si i.,f;,ß un dinn ;
Sie hen nri ,,!, ,. leerer f.',
'S a:?cr t;ir re'S drin.
ie Schtadtliit sin zu zin.b rlich ;
Sie rege schier !ir a' ;
Sie br.uclie' tut ;hi weißt Hend,
ÄuS Foichi, 'S kuum! eppeS da'!
Mir is u wenig Grienes dj,
Kee' Blumme un kee' Beern ;
Wann ich ' Scht,:d im Schtektel bin,
Dann w.ll ich wider heern.
Es ist gewiß nicht zu viel gesagt, wenn
mann Hardaugh den .Hebel" Amenea's
nennt.
Ein anderer eisciger Beschützer und
Lobrcdner des Deutsch Pe'iniylvanijchen
war der vor einigen Jahren im hohe.,
Alter verstorbene uvwi,z Ä. Wollen
weder, besannt als .Der Alte vom
öerge". Können seine jchriststellerilchen
Al beilen sich auch nicht mit denen Har
baugh's messen, so zeugen sie doch on
einem redlichen Streben, im Bolke Bie
derkeit und Gesi,tunz wach zu erhalten.
.Fast seine sämmtlichen schriftstellerische
Arbe.len lassen diese Tendenz durchblicken
und in diesem' seinem Humanisiren?en
Einflusie haben wir auch das Häupter
dienst deö ausgezeichneten Mannes zu
suchen." schrieb die .Deutsch Americani
sche Dichtung". Bon berechtigtem Stolze
zeugt Wollenwcber'S Gedicht :
Ich bin e Pennsyloänier,
D'rvff bin ich stolz un sroh ;
Das Land is schee die Leu sin:i nett,
Bei Tichmks, ich mach' schier en'gc Wctt,
's biet's kee Land der Welt.
Wir stamme vun de Teutsche her,
D'russ bin ich a recht stolz,
Die Deutsche sin arg brave Leit,
-in sparsam, fleißig un gescheit,
Sie biet kei' Bolk der Welt.
Do guck nur ens oe Garte an,
W;e Penn,ylvä ie heeßt,
iijachit do et Alles schee un gut
Un Hot nct Jeder q'sun."es Blut ?
's biet's kci' Land dee Welt.
Un et allenig us der Erd
3,'cht AUeS schee un gut,
Ä druiiner gebt'S, so viel ihr wollt,
Kohle, Eise mehr werth wie Gold,
'S biet's kei' Land der Welt.
Und in voller Uebereinstimmung mit
dem in Peniisyloanien geborenen Har
baugh rühmt der aus Deutschland ein
gewandene Wollenmeber die Bortheile
und bei aller schweren Arbeit reichen
Fieuden des L.dlebcs. Hier seine
Berje :
Im Summer.
Der Summer is e harter Mann,
Wie macht er uns so häs,
Un fangt mer kaam zu schaffe an,
So laast a gleich der Sckmäß,
Der Dorscht, er plagt den Schaffmann
schwer,
Un kommt a viel ze trinke her,
Es ball doch alles nix.
ürscht geht es zu dem Mähe 'nauö,
Bor Tag schon kracht die Sens,
Un ischt es mit der Heuernt aus,
Gcbt's gleich 'ne annere Tschens ;
Do geht's uf Korn un Weze her,
Un ischt die Erbet noch so schwer.
Der Bauer muß doch dran.
Un doch gleich ich de Baure Schtand,
Un schwapp net mit der Schtadt,
Es ischt so fchee bei uns im Land,
Wann man a Erbet hat,
Man ischt doch g'sund un froh dabei
Un kommt zu keiner Lumperei,
Wie's happent in der Schtadt.
(Fortsetzung folgt.)
ßin unwillkommener
Sast.
Die Grippe tritt wieder be
sorgnitzerreaenv auf.
7er Gouverneur des Staates Mis
soirn und sein Saklnet von der
Seuche ergriffen.
Allgemeine Borsicht rathsam.
In dieser gedrückten Zeit pocht ein
höchst unw llkommcncr Gast an unsere
Thüren Nach den neuesten Berichten
der Associirle Presse hat .La Grippe
in verfchiedencn Siäkte ihr Erscheinen
gemacht und die Anzeichen sin besorg
nißcrregend. So wird uns aus der
Hauptstadt des Staates Missouri mit
getheilt, daß La Grippe dort allgemein
herriche und einen epidemischen Eharak
ter angenommen habe. Un'er andnem
sink Gonoernenr Stone, Staatssekretär
Lesuer, Auditor Seibert und Staats
schatzmeistec Stephens von der Seuche
ergrissen ind fast die Hälfte der Clerks
in den Staatsdepartements liegen daran
krank darniever. Es ist allerdings wahr,
daß seit dem ersten epidemischen Auf
treten der Seuche alliälirliche vereinzcle
Fälle zu verzeichnen m.iren, doch scheint
diese strauchelt in diesem I ,hre wieder
e,nen epidemische, bösartigen Eharakier
anzaiichiiien Tie Symptome sind immer
wieder dieselbe, und anfangs einer Izes
tiar, Erkältung sehr ähn ich. Einem
Anfall von Fieberfrost tollen Schmerzen
in den Gliedern, wcher Hals, du npies
Gefühl im Kovfe, Husf n und allgemeine
Schwache. Nun ,,t äußere oriichi rntb-
sam, unisomchr, als Personen, welche
früher von der seuche befallen wurden,
mieser lelchl davon angegr ff n werde.
Die Noth ist da, doch auch die ülie.
Bi früheren La Guppe Epidemien hat
sich ei altes scheizer-enischez iyil'-
. miitel Dr, Forni's '.'llve,ikräii'cr lat-
drleber icht nur als Heilin ttcl aucge-
zeiciznrt oewi.rrt, sondern als korben
gnngÄmiitei --gezeichnete Dienste ge
l-:''let. Vers"- ,,, d'c gleich hü'V iriun
Äustrelcii der Kranrhett durf) den Ge:
brauch dieses Miilels ,ntgeceir!ien.
kürzten dadurch den i'aaf der Äiaik!:f!t
bedeutend ab, ja in manchen Fällen k,,i
sie gar richt zur Eniwickrlung, malirciib
an-eie dadnrch die cuchc ierne hirltcn.
Pers. en. welche schon einmal von La
Grippe befallen winden und ni.lit selten
an den Nach ehe leiden, sollten sich aus
alle Fälle einer Kar mit Fi ni's Alpe,
kräuter Blutbelkber unterweisen, da die
Krankheit im Wiederholungsfälle Is cht
schwere Leiden, wi: Lungenschwindsucht,
Brusiselleiitzünden. Katarrhsieder u. s. w.
zurück, äßt.
Es gebricht ' an Rau n, die hn
derle von Anerkennungsschreiben, die an
Dr. Pcler Fahrneu in iidicaga eingingen,
aufzusühre. Wir wollen hier nur zwei,
die zu unserer Kennln ß kanien und aus
Obiges Beug haben, ansähren.
Frau Elisc H, Hanscn. Joeiereek, Ter ,
liefert folgenden Beitrag: Meine Doch,
ter halle im Februar die Grippe, welche
einen kurzen trockenen Husten mit eiterigem
Auswurf zurückließ. Kleine Geschwüre
traten an verschiedene Stellen des Kör
perS hervor und wir waren recht besorgt
um sie. Da bekam ich einen .Kranken
böte" zur Hand, Wir machten einen
Bei such mit Foi ni's Alpenkräuter Bl:t-
delcder. Schon nach der ersten Flasche
trat eine sichtliche Besserung ein. und
nachdem e zwei groß? Flaschen genom
men bitte, war sie wieder ganz hergestellt.
Ich fühle mich zu großem Dank ver
pflichict für die herrliche Wirkung von
Jorni'S Alpenkräuter Blntbelebcr,"
HerrJobn Adam Beith. Ashland, Ja.,
schlecht: Mehrere meiner Nachbarn, die
an der Grippe erkrankt waren, wurden
in 3 bis 4 Tagen durch Forni's Alpen
kränter Blntbelebcr wieder hergestellt."
Personen, die sich weiter dasnr iteres:
siren, wird ai's Anfrage von Dr. Pcte,
vahrnev in Chicago, Jll., d,e neuestc
Ausgabe von Der Krankenbole" kosten
frei zugesandt.
ttstkrpator levelanS nd
die Monroe Toktori.
Bon Ferd, Schweizer.
In dem Artikel ,, Lehren der letzten
Wahl" hast du dem Präsident Cleveland
Unrecht gethan, sagte vor ein paar 4-
gen ein guter Freund zu mir. woraus ich
erwiderte, daß die Botschaft meine Kritik
des Präsidenten vollständig rechtfertige.
Wer die Botichaft unparteiisch lieft,
muß zu dem Schluße kommen, daß
Cleveland ein anmaß nder,rücksichtsloser,
heuchlerischer De pot ist. D'e Desavon
irung ler republikanischen Administra
tion in derHamaii-Angelegenheit ist nicht
nnr eine ungerecht, flegelhafte Beleii-
pi'g seines Borgängers, sondern sie ist
gerade zu eine Beurtheilung der Hand
lungswelse der Gründer dieser Republik
und en Ausgeben der Monroe Doktrin
geradezu gegen alles Recht hervorgez"gen
in der Absicht, die Harrison'fche Ädmini.
stration zu blamiren.
Nachdem die republikanische Admtm
stration die prooisor'sche Negierung in
H iwaii anerkannt, mit derselben einen
Vertrag abgeflossen und diesen Bertrag
dem Senat zur Ratifikation eingesandt,
hatte Cleveland gar kein Recht, diesen
Bertrag eigenmächtig zurückzuziehen und
denselben zu vernichten, denn nicht dem
neuen Präsidenten, sondern dem Senat
stedt nach der Verfassung das Recht zu,
die Handlungen da Administration zu
prüfen und entweder gut zu heißen oder
zu verwerfen. Dieß ist eine sehr weise
Anordnung, denn in einer Republik soll
nicht der Wille eines Einzelnen, sondern
der Volkswille zum Ausdruck kommen.
Ja diesem Falle h it der Senat den W
len des BolkeS zur G ltung zu bringen,
deßh ,lb hat sich Eleveland willkürlich ein
Recht angeeignet, welches ihm gar nicht
zusteht Uüd sich dadurch despotisch über
den Volkmillen binweggesetzt, denn hätte
das Bolk über die Angelegenheit abzu
stimmen, so würe dasselbe die Hano
lungsw 'ise der republikanischen Admini
stration gut heißen, da dieselbe ganz im
Einklang mit den Prinzipien eines freien
Volkes und der Monrse Doktrin steht.
Odichon die Monroe Doktrin sich buch
stäb,ieb blos gegen die Einmischung en
ropäischer Nationen in amcritanische An
gelegenhe ten richtet, so ist der Sinn der
selben viel weiter reichend. Die Monroe
Doktrin ist eine logische Consequenz der
llnabhäng-gkeiiserklärung. denn gerade
wie der Mensch vom Schöpfermit unver
äußerliche Rechten begab wurde, so ha
ben auch die einzelnen Völker da; nnoen
äuß'lliche Recht der freien Selbstb ftirn
mung, denn ohne die L tztere ist eine Ga-rantl-sür
die Elftere gar nicht möglich
deyhab ist diese Nation g zwunge, auch
andern Völkern das Selbstdestiniinn gs
recht i garant reu, denn die Verneinung
dieses Rechtes würde einer indirek en A i
erkcnnung der Hoheitsrechte Englands
über nie öst.ichen Staaten, welche die
englische Herrschaft abgervorfen, gleich
komm n In diesem Sinn .h ,t d nn auch
das amerikanisch Volk ungeachtet des
undeutlichen, den eigentliche Srn gar
ni ti bezeichnenden A,i?d u ks, die M
rve Dektrin aasgelegt, nicht Ii-go oder
Erob.rungspolitik, sonder Garantie der
ö -lbstvestittiinung und Frcik it ine n!le
Bölke, ; d,cS ist der eigentliche Si n und
Geist der Monroe Doktrin u,d in diesem
S , u d Geist hat die repablikaaiche
Aomi 'isiration q haiid. lt, inem sie die
ooo sorische Reg , rang von Hawaii an
erkan Ie. Daß bei salcbcn Beiändernn
gen nicht Alk glatt abläuft, ist iiinür
lich, wenn aber Cleveland das ererbte
Herrschcrrccht der Königi , von Hawaii
über das natürliche Recht der Selbstl'e
stim lung des Bolkes stzt. dann b-meisi
dieß, daß die 'in vlianaig eitsEikiärung
und 'vk:roe Doktrin für ihn blos todte
Buchstabe, deren Sinn und Grist er nie
bcg, eisen wrd.
Wie Herrscherrechte, die man io gerne
' als von Ga t berkra,en bezeichnet, er
woiben werden, kann man wi der bei
dem großen Länderraab in Afrika beob-
achten, wo die, sich civilisirt nennende
rur'päiichen Rationen Hundeiitaufende
l!beivas,,cler Eingebonne zusammen
schießen um die Herrschaft zu erlangen.
Erhebt sich später ein Volk und übt grau
sam Rache an feinen Unterdruckern, dann
b'ißt es. dieses Volk hat die heiligen
Rechte seines von Gvtt eingesepten Herr,
scheis verletzt.
Monroe Doktrin bedeutet also Frei
Iieit ud Unabhängigkeil für alle Völker
uns die republikanische Administration
hat ganz in diesem Sinn gehandelt, nicht
ur in Hawaii, sondern auch i Sanioa,
mo sie Zbeilung und Unterjochung dieser
für den Handel wichtige Inseln verhü
lcie. Auch Commodore Stanlon von der
Ber, Staaten Flotte hat ganz im Sinne
der Monroe Doctrin gehandelt, als er
dc revoliirenden Admiral tn Brasilien
salutirte, denn die Garantie der Selbst
bestimmung eines Volkes bedingt auch die
Gaiantie seiner Constitulion, wenn also
eine gewählte Administration ach Ad-
lauf der Amtszeit., .1ch weigert, adzutre-
ten und eine Neuwahl anzuordnen, so
werden die betreffenden zu Vaterlands
verrälhern, was dem Volk ds Recht
giebt, dieselben mit Gemalt zu stürzen.
obald die Ber. Staute entschieden in
diesem Sinne für die Monr e Doktrin
einstehen, wird sich auch in andern Län
dem Jedermann Huten, die belteh.'nden
Verfassungen zu verlegen, oder sich Herr
scherrechre anznmaßcn, was viele blutige
Revoliitionen oei Huten wird.
5Herr Elcveland ignorirt die Monr?e
Doctrin total anstatt mit anderen Re-
pndliken Staatsoertraqe abzuschließen,
um diesen Grundsätzen internationales
!s'echt zu verschasfen, setzt er gestürzte
Herricher wieder auf den Thron und
schließt mit dem grausamste:! Ttirannen
taatsvertrage, wodurch wir zur ewigen
Schande für diese Republik gezwungen
werde,,, patriotische für Freiheit kämpfen
de Männer zu verfolgen und dem Henker
zu uderliefern.
Gleich willkürlich verfährt der Präsi
dent mit der Finanzfrage, nachdem er
dieses Land in so kurzer Zeit dem Ruin
entgegengefühlt, verlangt er vom Eon
greß, daß er sich nicht weiter in die Fi
nanzfrage mische, sondern ihm ganz al
Irin die Regulirung überlassen, indem
man ihm unbedingte Vollmacht znr Aus
gabe von Bonds ertheile; später wolle
er dann wieder eine international?
Münzcvnferenz berufen, um die Münz
angelegenheiten zu ordnen, was doch ti
gentlich nichiS anders sagen will als den
Goldjuden die Regulirung unserer
Münz- und Finanzangelegenheiten zu
überlassen, den in der letzten Münze
fernz hatte eigenlich Niemand etwas zu
sagen, als der Notlischild. Auch in die
sem Falle setzt sich Herr Cleveland über
die Verfassung hi, weg, denn Artikel 8,
Abschnitt 2. bestimmt: Daß der Eongreß
auf den Credit der Ver Staaten Ge.d
borgen also Bonds ausgeben kann. Dies
i t eine sehr weise Anordnung 'welche bc
z'veckl, daß der Congreß in jedem einzel
nen Falle eine genaue Prüfung anstellt,
ob die Ausgabe von Bonds wirklich ge
rechtfertigt sei, dadurch soll verhütet wer
den, daß dasLand durch eine willkürliche,
verschwenderische Administration in
Schanden gestürzt werde.
Artikel 8, Abschnitt 4, giebt dem Con
greß das R cht, Münzen zu prägen und
sowohl den Werth dieser als fremder
Münzen zu bestimmen.
Diese beiden Paragraphen der Versas
sung st id so deutlich, daß kein Mißoer
ständniß möglich ist, nirgends aber fi:
? wir in der Vers ,ssung, daß der Con
greij berechtigt ist, irgend einer dieser
Ifechte weder an den Präsidenten noch an
eine internationale Münzconserenz zu
vertragen. Doch was kümmert sich
Herr Cleveland um die Verfassung, nur
sein Wille soll in Allm Maßgebend sein,
selbst wenn das ganze Land finanziell
ui:,it wir'', renn dasür, daß die Finanz
polilik dts Präsidenten dem Volke noch
ngehenre Ovser kosten wird, haben wir
das Zeugniß von einem der gebildetsten
und destinsormiiten Finanzmänner, dem
Direktor der deutschen Reichsbanki der
etbe sagte nämlich, daß die Einführung
der ullcinigenGoldwährnng demBoke de,
er. Staate noch ungeheure Opfer k
ste werde und ohne Ausgabe neuer Re.
gierungs-Londs gir nicht möglich sei.
gestützt aus das Urtheil eines so tüchligen
s ichmann, sch gebildeten Erperten hak das
Bo k ein Recht zu verlangen, daß der
Eongreß die Folgen der alleinigen Gold
m ihrung ängstlich abwäge und das vor
fi!anzellem Ruin stehende Bolk vor neu
en Opiern an den Galdmoloch bewahre.
Dem mit einem Porurtheil für Gold
schattete Präsidenten die Regalirung
dieser Aagelegenheu zu überlassen, m.e
dc, selbe ausdrücklich verlangt, wäre ge
ade,n Versassangsbruch und ei ver
hängmizooUer Schritt in der Richtung
, Despotismus, zu einer Zeit, in du
selbst monarchische Regierungen gezwun
gen sind, d m Volke Zageständnissc i
oer Form des ailg meinen Stiin,nrechies
za machen und mo in aadern Republiken
das Volk sich mitt lit Jniti tive und Re
serendum direk, an der Gesegae mag be
theil, gt und die Ma ht der Administia
,g, i mer uhr beschneidet. Es ist i
rig. we ,n maa glaubt, daß n r ein ge
!,ö,',ier Fü st ein Despo! sei,, kön ie, i,
nn esZl änkien Vollmachten, welche Herr
Cleoelan? vom Cong.'eß verlangt, mü
de,, selbst dem König Georg III. voll
ständig f.tr se,ne Zveck genügt hab ':,,
und selbst dieser Despot bat sich kein r
gewa'.tlzätiicrn u ,d m llkitrlich r n Ge
ieteS,ibertretugen sch ildig gemalt a!-
Präsideat Cleveland z. B durch die e,
genmähiige Z ih'unqs instcllang von
Pensione,, bevor ein Glicht die Zaea
n ersucht "d gesunde, d iß die b ti ef -sende
P lion wirklich betiüa ris t nd
! dehaiv sar un züliij erklärt worden und
I die N'chib -falgnng de? Grtzeg über .'ln.
f kauf o , Silber, veoar das Gesetz außer
Kraft gesetzt war.
Die ganze Botschaft gleicht viel eher
elncm llkas des rufsijchcnZ'ren mil dem
unser Präsident so sehr smnpachisiit, all
eineiii Recheiischafisbeiicht der Admini,
Itration eines sicicn Landes ; dies sollte
Jedermann überzeugen, daß es Z it wird,
die Veriassung abzuändern, um die Macht
de Königs im Frack z beschneiden und
die 'ch'egiciungsgeschäsie einem vom Volk?
gewählten und demf.Iben verantwortli
che Eabiiiet zu übertragen.
Berlin. Es tauchen wieder einmal
Gerüchte über anaeblieke 1Ie,nnn,r.
fchiedenheiicn zwischen Kaiser Wilhelm
und Eaprivi ans. De .Münchener All
aenteiiie .eitiina . "sBiimm-rtä füddeutf Ar
eibblali, be:ül,I sich ganz besonders,
Eaptlal ans dein Aerger zu schlagen,
den die Weigerung Württembergs, a
ukw o.'elo,,,aovern lyeitznneymen, Cent
Kaiser verursach, haen soll. An diesen
Gegenstand kniipst die genannte Zeitung
lange Diseussioncn über die ni.ltärischen.
und civilen Vethältnisse Württembergs,
wo, mie die Allgemeine meint, nicht die
Reg eruiig, sondern die Demokratie Herr
ist. Eaprivi wird sür das ganze Kud
delmuddel verantwortlich g inacht, indem
er wahrend des Kaisers Abwesenheit in
England bie Manöver verschob. Um
d!m Kanzler seine U,ig"de bemerklich zu
machen, ernannte er den General von
Bronsart Schellendorf zum preußischen
Kriegsminister, ohne dem Kanzler davon
Mi thcilnng zu macheu oder um seinen
Rath zu frag,,,' obgleich er gewußt habe,
daß Eaprivi gegen die Ernennung Bron
far s war.
Petersburg. Bei dem im Winterva
laste ftattaeb.idten fiIirenf,t- hri.
nigen Soldalc. welche mit den, Kreuz
ves oreas uno v eorgs irden de
corirt sind, solle 4 Gäste von einer be
rcili i Faalniß übergegangen Fleisch
pastete gegessen haben. 'Die Folie davon
w ir, daß 15 von ihnen an der Cholera
acstolben sind und die übrigen mehrere
Tage hindurch sehr krank waren.
31, Davit- je Son,
EnzroZi und Delail Händler in
Teppichen und Fenster
Vorhängen, 1113 O Straße. fcincoln, 4ttb
Wir fähren die fe nste Auswahl in Tevdi
.4,- nk kZvtt,vio tnttl Am tvitv Kitirtt Vlfith.
W. I UHU .ClUVfV4li.il, im IUJV W II Vtltl ?HU
1 kam als Äejeftcnte zu Weitinachten empfeh
DasChristllindchkn.
Da stand der Weihnachtsbaum in der
Ecke, ungeschmiickt und unbeachtet, nur
durch seinen würzigen Harzgeruch verlieh
er dem Zimmer etwas Weihnachtliche
und lenkte dadurch die Aufmerksamkeit
der beiden kleinen Mädchen auf sich, die,
eng aneinander geschmiegt, auf einem
niedrigen Schemel saßen und zusammen
flüsterten.
Ab und zu waren sie still und lausch
ten den Tönen, die anS dem Rebenzim
mer drangen das waren Seufzer und
Klagelaute ihr liebes Mütterchen war
krank, nun schon zwei Tage, in der gan
zen Zeit hatten sie eö nicht gesehen, nur
immer den Bater, der traurig und be
kümmert einherging.
,?lun gibt's nichts zu Weihnachten.'
sagte die jüngste der kleinen Schwestern.
Ach, Trudelten," antwortete die Ael
tere, wenn nur unser liebes Mütter
chen wieder gesund wird, weiter will ich
gar nichts haben." Ich auch nicht,"
tönt es zurück. Weißt Du." flüstert
nach einem Weilchen wieder die Aeltere,
wir wollen doch beten, damit da
Christkindchen kommt und unser Müt
terchen gesund macht." Ach ja, da
wollen wir thun," stimmt Trudchen bei,
und beide Kinder falten ihre Händchen
und beten zum Ehristkindlein, es möge
schnell kommen und helfen.
Und siehe da, bald wird es still im
Nebenzimmcr, dic SchmcrzcnSlanle ver
stummen, und statt derselben wird ein
feines, dünnes Kindcrstimmchcn hörbar.
Die Kleinen stoßen sich an nnd nicken
sich zu: Da Ehristkindlein ist da!"
Wirklich, soeben öffnet sich die Thür.
Der Batcr tritt herein, mit einem hol
den Knäblcin aus dem Arme. Da?
dürfen sie küssen und herzen ; der Vater
sagt, es ist ihr Brüderchen ; sie aber
wage es kaum zu berühren und schüt
teilt die Köpfchen und meinen : DaS ist
kein Brüderchen, das ist ja das Ehrist
kiudchcti, das wir gebeten haben herzu
kommen, um unser Mütterchen gesund
zu machen.
Dem Batcr kommen Thränen der
Rührung in die Auge, ja, da ist der
echte, fromme Kinderglaube, der noch
kein Wunder für unmöglich hält nnd auf
unmittelbare Gewährung feiner Gebete
holst."
Nun führt er die Kleinen einen Au
gcnbltck hinein zur Mama, die gibt
ihnen lächelnd die gi-os,cn Weihnacht
düten, die das Brüderchen für sie mit
gebracht hat. Der kleine, neue Welt
bürgcr säugt soeben an. tüchtig zu
schreien, wohl um die beiden Schwester
chen von seiner irdische Ablnnft zu
überzeugen. Nun geben sie ihrer Mama
einen Kuß, und dann gehen sie in'S
Nebenzimmer, liolcn den Weihnacht
kaum herbei, schmücken ihn mit dem
Inhalte der mitgebrachte Dütcn ; der
Batcr befestigt und entzündet noch bunte
Lichtlciu, und mit Heller Stimme fingen
die Kleinen ihr Wcihnaclilslicd. so daß
einzelne Töne bis zur Mullcr dringen:
die sieht lächelnd ihren Neugeborenen an
und freut sicl, ihres MultcrgiückcS und
fingt int innersten Herzen mit.
B o n allem p s l g b a r e n
a d c in ciier:! Ilngalii sind nur
:', Prozent um er iiuiutr.