souis 5. llo. 18." sin Ttttftit ?ichichie. B 5. Tln inem oflerlkbfltn Salon, in dem Reichthum und Geschmack glänzende Herr monie geschaffen, geht ein junge Weid rastlos aus und ad. Die junge Frau wirkt fast befremdend, so auiaesucht ünttifi ist ied, garden, nuance, jede Linie an ihrer loilette und doch ist diese sichtlich nur für die Einsam, keit de eigene Hause bestimmt, ist nicht al ein mit ungewöhnlichem Ge schmack, ja gkasfinement hergestellte Neglige, da allerdina kostbarer ist al manche Toilette, welche seine Eignerin sonst u tragen pflegt, eine Eigenheit, welche manch Intimen de Hause schon usaesallen ist, nur dem Einen nicht. dessentwegen diese Eigenheit besteht, und dieser Eine ist der Gemahl der jungen ffrau. Laura Günther ist fast eine Schön heit. mehr sie ist von den schon ge formten Füßen b! zu dem HaargekrZu sei. da ihre melke Stirn umweht, rei zend. Da haben schon Viele empfunden und darüber war sie s stegegewiß und NeaeSnob geworden, da man sie eine (Etiquette nannte und ihr damit nicht Un recht that. Aber feit zwei Jahren ist fle nicht mehr coquett, den feit so langer Zeit kennt sie die Liebe, besitzt sie einen Mann, de sie heimlich anbetet und um dessen Herz sie nicht nur mit ihrer für ihn allein ge. schmückten Schönheit, sondern weit mehr noch mit ihrem eigenen eren wirbt. Albert aber scheint e nicht zu merken, daß sie sich nur für ihn schmückt, nur für ihn lebt, lab sie da .Allen ge allen ollen aufgegeben hat und nur bei ihm und in ihrem Heim ihr Gluck sucht und nicht ganz findet, denn er Ist so ruhig, so gleichmüthiq und hat so viele In, teressen nach außen hin, daß ihm für seine hübsche Frau merkwürdig wenig Zeit bleibt. Freilich ist er ein gefeierter Künstler, Beneidet ist sie al die Frau eine be. rühmten Künstler, o ja, aber nur sie allein weiß e, wa Albert Berühmtheit sie kostet. .All Dein Gram ist ein künstlich ge, machter bat unlängst eine Freundin ihr gesagt, und sie mußte es zugeben, denn e fehlte ihr in der That gar nicht, nicht einmal die Güte und Freundlichkeit, welche ein Mann seinem Weibe schuldig ist, und mehr da war ein stille Uebereinkommen zwischen ihr und Albert gewesen, al sie heiratheten wollte Keine vom Anderen fordern. Sie hat ten ja eine Vernunftehe geschloffen. Daß sie sich schon lange nach mehr sehnte, da war ein Wortbruch ihrerseits und ging ihn ich! an aber heute hatte sie über mehr al seinen Gleichmuth, heute hatte sie über seine Untreue zu klagen, und das war etwa Thatsächliche, dafür hatte sie einen Beweis in der Hand. Dieser Beweis ist ein Telegramm, welche sie eben vorhin im Atelier ihres Manne gefunden und da sie immer und immer wieder mit schmerzlichen Blicken überfliegt und daS vor Monaten schon einen Vorgänger gehabt hatte. .Erwarte Dich heute im Hotel. Komme pünktlich um 7 Uhr Abend. Du schenkst mir doch einige Stunden? Ich sehne mich darnach, Dich ungestört zu besitzen. Lulu." Die Augen voll Thränen geht Laura nach ihrem Schlafgemach; dort legt sie langsam das prächtige Kleid ab, in dem sie ihrem Manne hatte gefallen wollen, und hüllt sich in da einfachste, da fle besitzt, dann klingelt sie der Magd und bestehlt den Thee. Ihr ist'S plötzlich recht frostig und kalt geworden. Hastig genießt sie daS erwärmende Ge tränk und nimmt dabei die Zeitung zur Hand. Unwillkürlich fallen Laura'S Blickt auf die Annoncen. Da zuckt sie plötzlich zu, sammen; ihre eben noch thränenden Au gen flammen und in ihre Wange steigt ein lebhaftes Roth. Endlich geht das Mädchen hinaus da springt die Frau auf, setzt sich an ihren Schreibtisch und entwirft hastig einen kurzen Brief. ES ist ein hartes, böse? Lächeln, daS ihren feingeformten Mund entstellt, als sie den Brief in der Tasche ihrcS Kleides birgt, um dann ihr Schlafzimmer aufzu, suchen. Spät Nacht erst kehrt Albert heim. Sie hört, wie er leise, voll Rücksicht für sie oder vielleicht auch nur vorsichtig, weil er sie damit über die Stund seiner Heimkunft im Unklaren lassen will sein Schlafzimmer betritt. Einmal aber vergißt er sich und trällert ein paar Takte ine LiedchcnS doch gleich ist wieder Alles ruhig. Er hat sich wohl daran er innert, daß er feine überaus gute Laune nicht verrathen darf. Laura preßt die Decke auf den Mund. Ah I Sie darf ja ihr Leid nicht verrathen. Ganz still schluchzt sie, ober eS ist nicht Schmerz allein, der sie bewegt, denn ihre Hände ballen sich und ihre Zähne schließen sich fest auf einander big die Erschöpfung sie löst, bis der Schlaf sich de gepeinigten WeibeS erbarmt. Am andern Morgen giebt sie dem Die ner ihre Gatten den Brief zur Be. forgung. Es drängt ihr Ungeduld nach iner Antwort und sie selber geht so früh nicht auS. Wohl aber thut dies Albert zuweilen, ganz besonders gern dann, wenn er ine halbdmchmachte Nacht hinter sich hat. So auch heute. Auf der Treppe holt er den Diener ein. Der lieft eben die Adresse eine? Briefe, den er, al er seinen Herrn er blickt, verbergen will. .Wa giebt'S? Wa für Heimlichkeit ten haben Sie?' fragte mißirauisch der Maler und greift ohne Umstände nach dem Brief. .Die gnädige Frau befahl mir, ihn ! i oV ?rnn. r ii ai m n ' i i . -fl- Aj .M IV sy -1 v innnHT nnp Jahrgang 14. aufzugeben stottert der ein wenig bor ntrte Ptnselmascher. Albert lächelt: innerlich Ist er verwun dert, sogar gereizt, aber da läßt er nicht merken. .Den Brief werd ich aufgeben. Die gnädige Frau aber darf da nicht wissen, ton t ist tyr die greuo an der ueder, raschung, die sie mir bereiten will, oer. dorben. Als verstanden 1 Sie schwel gen." Damit löfet lderk den tener stehen und geht mit dem Brief. Er betrachtn ihn immer gerettter, uu ruhiger. .Herrn out i&. vit. 18. Expedition de Tagblatte. " Da W die Adre e. Der Maler schüttelt den Kopf. Er begreift nicht. Er wein zwar, da seine grau eine kleine .Vkrganaenheit' hat, daß sie als Mädchen gefallsüchtig und excentrisch ge mesen, aber seit sie diese Vernunflehe geschlossen, hat sie sich tadellos benom men. i blieb ihm nur Eine übrig, den Brief, den er durchaus nicht absenden will, wieder in Laura'S Hände zu legen und sie im ersten Augenblick der ueber raschung zu fragen, wa sie denn diesem Loui (s. zu schreiben habe. Wieder in da Wohnzimmer tretend, fleht er Laura vor sich. hat sich allem geglaubt hat doch vorhin eben ihr Mann die Wohnung verlassen da hat sie noch inmal nach der gestrigen Zeitung gelangt. Vchuldbewunt sahn die junge grau zusammen, statte, t etwas wie eine Ant, wort und schiebt zugleich die Zeitung zmi chen die anderen, welche noch vom Früh stück her aus dem Tt ch liegen. Noch einige Neden hin und her und ne verlaßt das Zimmer. DaS ist ihm eben recht. Albert Günther, sonst der harmloseste, offenherzigste Mensch, die echt Künstler, natnr ohne Falsch und Mißtrauen, stürzt, kaum daß ec sich allein steht, zu dem Tisch und sucht ach der Zeitung, welche Laura s auffällig rasch verbarg. Es ist ihm blitzschnell eine Idee gekom, men. Die Adresse deS Briefe ob er sie nicht auch in dem Blatte finden wird? Er sucht und sucht tn dem halben Dutzend Journale und findet nicht da ftökt r auf das zu untkrft liegende es ist von gestern, und sein erster Bitck ällt auf eine kleine Annonce der letzten Seite. Sie lautet: .Ein Prioat-Detekti von feinem Er terieur bietet sich zu delikat auszuführen den Diensten an. Louis S. Nr. 13. Expedition." ES war am nächsten Abend um 7 Uhr, als es an der Wohnung des Künstler klingelte und gleich daraus die Zose r, chie und ihrer Herrin eine Karte über gab. Albert war natürlich wiederum nicht zu Hause. .Bitten Sie ten Herrn, einzutreten, " agte die junge Frau. Auf der Karte stand: Loui Sommer. Gnädige Frau haben mich hierher be. stellt." sagte der Eintretende mit elegan ter Verbeugung. Frau Laura war sichtlich verwirr!. Ihr Besuch hatte nicht nur da Aeußcre eines vollkommenen Kavaliers, ondern er hatt auch die Manieren eines olchen. Mit großem Ernste nahm der Detek tioe ihren Auftrag entgegen. Er bestand einfach darin, zu ermit'eln, wer unter dem Namen .Lulu' mit ihrem Manne verkehre. Diese Lulu habe schon vor Monaten und letzt wieder ihren Frau Laura's Gatten telegraphisch zu sich berufen und nehme, so sehe sie Frau Laura mit einiger Sicherheit voraus, einen erklecklichen Theil von Herrn Al bert Günther's Gemüth und Zeit in An. spruch. Ehrerbietig und mit der Versicherung, ihr so bald als möglich Nachricht zu bringen, empfahl sich Louis Sommer, wobei ihm nur eine Ungeschicklichkeit pas sirte, die daß er die Hand feiner Brod gebert mit einer entschieden mehr galan ten und zärtlichen als einfach höflichen Gederde an die Lippen zog und ihr dabei einen Blick zuwarf, der weit mehr an Bewunderung als Unterwüisigkeil ge? mahnte. Entrüstet entzog ihm die Dame ihre Hand und wendete sich verwirrt und in-, dignirt ab, und während er den Salon verließ, sank sie, dem Weinen nahe, auf einen Sessel und barg ihr Gesicht in den Händen. Jetzt begriff fle da Unvorsichtige ihre Thun sie hatte sich diesem fremden Menschen ja immerhin in die Hände ge geben. Nun, hoffentlich erledigt er sei, nen Auftrag recht rasch, und dann hätte dieser lästige Verkehr ein Ende. So kurz aber, als sie gehofft, blieb dieser Verkehr nicht. Woche um Woche verging, ohne daß Louis Sommer eine wichtige Entdeckung gemacht hätte, jedoch nicht, ohne daß er Frau Laura iald zu diesem, bald zu jene Behufe um eine u lir- miimi ri att iriiT i in n j n Beilage zum Nebrasla Staats-?lnjclger. Besprechung bat, die sie wie peinooll ihr dieS auch war, selber außerhalb de Hause stattfinden ließ, um nicht etwa den Verdacht der Dienstleute zu wecken und noch dazu auf eine gänzlich falsche Spur zu leiten. Den ihre Manne zu ecken, hätt st kaum Gelegenheit gehabt, denn Albert, der jetzt noch seltener als sonst daheim war, wär kaum hinter diese, ja stets kurzen und Laura mußte sich' in wenig verwundert zugeben, ihr jetzt nicht mehr sehr peinlichen, ja manchmal geradezu angenehmen Besprechungen ge kommen. Louis Sommer hatte es verstanden, die Sympathien der innerlich vereinsam, ten Frau zu gewinnen. Er hatte sich nie mehr .vergessen", waS Laura'S Ver trauen in feinen Charakter bedeutend hob, und es gelang ihm durch sein be strickende, vom Schleier einer zarten Wehmutb noch reizender gemachte Lie benSmürdigkeit, sie im lebhaften Geplau, der bei sich festzuhalten, wenn längst schon die wenigen Fragen, die er ihr be, züglich der Vcmachungsangelegenheit zu stellen hatte, beantwortet waren. EineS TageS erhielt fle wieder einmal die Bitte, eine Zusammenkunft zu er, möglichen, da einige Neuigkeiten zu mel, den seien. Und fle ging, wie sie schon etwa ein halbes Dutzcndmal gegangen war, um mit Sommer im Stadtpark zusammenzu, treffen. Sie gewahrte eZ auch dieseSmal nicht, daß ihr ein Mann, noch jung und von einer gewissen schoflen Eleganz umflossen, folgte. Wvmmer war unruhig und .ver gah' sich abermals; er sprach davon, daß er aus unbestimmten Gründen Wien so fort verlassen müsse, daß r die .Angele genheit' nicht weiter führen könne, und die schöne MalerZgaltin wollte ihren Ohren nicht tränen daß er seinen Ber stand verlieren müsse, wenn er sie nicht meiden würde, nachdem er fle ja doch nicht besitzen könne. Einmal, nur einmal möge sie ihn noch in ihrem Heim empfangen, dort wolle er ihr einen wahrheitsgetreuen Bericht über ihres Gatten Verhältniß zu Lulu machen, welches Verhältniß er längst kenue und nur ihr deshalb nichts von Belang dar über mitgetheilt habe, um das Glück ihrer Gegenwart noch ein paarmal ge. nteen zu können. Frau Günther war aus doppeltem Grade bestürzt. Vchmeigend, verwirrt und mit von lichtn Empfindungen kämpfend, ging Frau Günther neben dem Manne her. Schon waren sie nahe ihrer Wohnung, da bat Sommer: .Ach! Gnädige Frau! Erfüllen Sie meinen Wunsch. E ist vielleicht der letzte, den " Sie ließ ihn nicht ausreden. Zu warm waren seine Stimme, feine Blicke eisig die ihrigen, als sie ihm heftig und fest in'S Wort flil. Vielleicht, sagen Sie? Vielleicht o Herr Sommer, es ist ganz bestimmt die letzte Bitte, die Sie an mich richten wer, den." .Wissen Sie das so sicher?" Er sagte es lächelnd und so meinte fle mit einem gewissen Mangel an Ehrfurcht. Das brachte fle völlig um ihre Ruhe. Wie? Dieser Mensch wollte ihr drohen? Ganz große Dame, die mit einem sehr tief unter ihr Stehenden spricht, sagte sie: Ja, ich verabschied Se für heute und erlaube Ihnen morgen um 7 Uhr Abends bei mk vorzusprechen, damit ich endlich erfahre, ob Sie Ihrem Auftrage gerecht geworden sind, und um Ihre Dienste zu entlohnen." t stockte doch bei den letzten Worten und als sie selbe gesagt, that eS ihr leid, denn sie bemerkte, daß sein hübsches, ernste? Gesicht erblaßte und daß seine Hand sich ballte. Jetzt war eS auch mit seiner Zärtlich keit aus; kühl zog er den Hut, verneigte sich tief und ging. Frau Günther eilte wie gehetzt ach Hause. An diesem Abend war ihr Mann da heim. Einige Male bemerkte sie ein recht seltsames Lächeln um seinen Mund. Am nachtten Morgen bat ne ihn, ihr den Abend zu schenken. .Wozu? Du beschS tiqst Dich a doch nicht mit mir? Gestern war ich auch bei Dir. aber Du nicht bei mir." Wie schmerzlich, vorwurfsvoll dies klang! Es hörte sich ganz so an, als ob ihm an ihr sehr viel läge, und doch wird sie ihm heute Abend sagen können: Jetzt kenne ich Deine geliebte ulu. Jetzt weiß ich, wer Dich so sehnsüchtig zu ftch nes, um Dich wenigstens für tun den ganz allein zu besitzen." Auch Frau Laura war schmerzlich de wegt. ES war in recht übereinstimmendes Gefühls.Duo, welches die beiden Gatten ausführten. Du bleibst doch zu Hause, "' bat fle dringlich, .ich möchte ernst mit Dir reden und vielleicht haft Du mich z chutzen." -, Er fuhr auf. .Zu schützen? Vor wem?" .Du wirft e erfahren. Ich ar jed falls unvorsichtig. Einerlei. Bergeben habe ich mir nicht uud meinen Zweck habe ich erreicht lidr. " Albert Günther sah au wie Einer, den man auf den Kopf geschlagen hat Al e gegen Sieben ging, saß Laura einfach, dunkel, fast wie in Trauer ge kleidet im Zimmer und erwartete Som mer und die schmerzliche Aufklärung, welche er ihr bringen wollte, und wieder ertönte mit dem letzten Schlag der lt stimmten Stunde die Klingel, dann brachte Rest eine Vifttkarte herein mit der Frage, ob der Herr angenommea würde. .Ludwig von Tornav, Gutsbesitzer, las Frau Laura. Der kam ihr sehr ungelegen. Sie konnte den Herrn nicht abweise; er war ein ihr persönlich noch unkekannter Freund ihre Manne. .Ich lasse bitten," sagte fle ärgerlich und warf die Karte auf den Tisch. Rest ging. Einen Augenblick später that sich die Thür abermals auf und Frau Gun ther erhob fich, um den Gast zu begrüßen, Erstaunt blieb sie tn der Mitte dS Zim merS stehen. .Herr Sommer," sagte sie leise. .Ludwig von Tornau " entgegnete der Herr und zog ihre and an die Lippen. .Albert weiß bereits, daß ich hier bin und er wird sogleich erscheinen." Frau Laura strich flch über die Stirn .Uno vorher haben Wie mir nichts zu sagen?" stammelte fle. .Nichts! Von mir darf ich ja nicht reden und alles Andere kann Albert mit anhören." .Er ist bereit dazu." sagte Günther. in diesem Augenblick eintretend und dem Freunde kühl die Hand reichend. .Was hast Du denn gegen mich? fragte Tornao erstaunt. Albert lachte spöttisch. .Nichts, als daß ich weiß, daß Du Deine Machtvollkommenheit so weit überschritten hast, daß Laura mich bat, fle--" .Laß' das, Albert!" rief erglühend seine Frau. Tornao schüttelte den Kopf, dann sprang er auf und schüttelte ungeduldig das lockige Haar aus der Stirn. .Mein lieber Freund, wir Beide waren Narren: Du der größere, denn Du haft den Bock zum Gärtner gemacht. Um für uns Beide zu gestehen, bin ich heute hier, gnädige Frau. Wir haben Sie bctro gen. Sie waren eifersüchtig. Ohne Grund. Albert denkt so wie Sie meinen, an keine andere Frau. Lulu hat Ihnen Sorgen gemacht Lulu aber bin ich. Albert wird Ihnen Briefe von ver schiedensten Jahrgängen zeigen, die meine Schrift und diese Unterschrift tragen. Zu jedem weiteren Beweis bin ich eben falls rbötlg, und Sie werden nicht mehr zweifeln können daß ich es bm der mtt Ihrem Manne im Hotel zusam meukam, weil ich wußte, daß ich hier nicht gern gesehen würde. Als Sie auf das Anerbieten jene Detektives rca- girten, fing Albert Ihren Brief auf fing Albert Jhrin Brief auf," wieder holte er noch einmal, als fein Freund einen Laut der Entrüstung höre lieg' dann fuhr Tornah humoristisch fort: .Denn auch ihn plagte die Eifersucht die hier ein Familienleiden zu sein scheint. Nachdem nun Albert durch Sie selber aus das Blatt aufmerksam gemacht wurde, daraus Sie die Adresse de Brie, fes entnommen, mußte er, daß Sie jeden falls unvorsichtig gewesen, und daß e hieß, Ihr Vorhabe zu hintertreiben. Er übergab mir die Rolle die Sie .Louis S. Nr. 18" zugedacht. Ich habe sie schlecht gespielt bin dabei in ei ganz andere Fach übergetreten und muß das jetzt büßen." Sich zu Albert wendend, fügte er resig nirt hinzu: ,Du siehst, auf mich brauchst Du nicht eisersüchtig zu sein." .Und doch war ich eS," gestand Gün ther. .Du redetest so überschwänglich von Laura und kamst so oft außerhalb des HauseS mit ihr zusammen " .Wieso weißt Du daS?" fragten Laura und Torna zugleich da kaut Albert eine Weile an seinem blonden Schnurr bart und brach dann in ein lautes t löchter auS. ,Na, was gibt'S denn?" fragt uvge duldig sein Freund. .Noch ine Dummheit noch einen Detective, den richtigen .LouiS S. Nr. 18 den ich beschäftigte, von dem ich Euch Beide überwachen ließ, als mir Euere Zusammenkünfte gefährlich zu wer den schienen was ihr mir da flch doch Alle? in Wohlgefallen aufzulösen scheint wohl verzeihen werd." Mit herzlicher Geberde streckte er ihnen beid Hönd ntgegen. Seine Frau sah nicht nur versöhnlich, fle sah sogar sehr glücklich aus. .So haft Du mich also doch ein bischen lieb?" flüsterte sie dicht an seinem Ohr. Er zog sie stürmisch an sich. .Jetzt erst weiß ich, wie sehr o wie sehr ich Dich liebe l" -i No. 30. FrZulein, womit kann ich dienen ? Humoreske on Hermann Liwenthal. Hm Otto Horn konditionirte schon das tütlt Jahr in einem der achtbarsten DrsauerieekeschisttderMetropolk. Pflicht eifer, Fleiß, 5udauer, Anstelligkeit und artige geainnncde Manieren vereinigte der junge, kaum rierundzwanzigjährige Angestellt in seltene Maß und sein Prinzipal wußte auch alle diese Vorzüge vollkommen z schätzen, fadem er Horn sahrauS, jahrein in ein hoher Gehalts stufe vorrücken ließ. Horn zeigte sich in feiner Weis dafür erkenntlich, er war der Erst und der Letzte im Laden und in den ausgebreiteten Magazinen wußte Niemand so gut Be, scheid wie er. Otto ging in dem Ge, schäfte seines Herrn auf, identistzirt flch mit demselben und dieser Eifer ging so weit, daß Horn auch außerhalb der Ge schäftsftunde in Gedanken in seinem liebgewonnenen Laden weilte. Da machte ihn im gesellschaftlichen Verkehr zerstreut, linkisch, ja nicht selten sogar mußte er im Kreise seiner lebenslustigen Kameraden den Fluch der Lächerlichkeit auf sich laden. DaS Gefühlsleben hatt in dem Da sein deS jungen Handlungsbeflissenen so gut wie gar keine olle noch gespielt. Im Laden hatte er nur Augen für feine Artikel, für seine Fardholzer und seine Laugen, für seine Tinkturen und Firnisse, für die große Menge der dem modernen Wirthschaftsbetrieb den Stempel auf, drückenden Chemikalien, die eine Spezia, lität seine Handelshauses ausmachten. Der Leser wird mir Dank wissen, wenn ich ihm lede nähere Spezifikation, die man in jedem Catalog nachlesen kann, er lasse, obgleich die moderne schöngeistige Produktion sich darin gefallt, in dem Wahne, nach der Natur zu zeichnen, ge, legentlich der Schildernng eines Groß, Handlungshauses, bei den genannten Cfr talogen seitenvolle Anleihen zu machen, als ob es Jemanden interessiren würde, e erfahren, ob Herr X. Maniok, und apioca Mehlsorten. Essige, OdemS, Seifen, Oele, Mineralwässer u. f. w., oder Herr N. Anis. Dill, Fenchel, Kori, ander, Sellerie, Salbei, Majoran, Th mian, Bastlicum, Bohnenkraut, Z)sop, Senf, Kapern, Raute, Lorbeer, Eftra, gon, Krenn, Zwiebeln und Lauch, 9ltl ten, Muskat, Zimmet, Ingwer, Vanille und wie all die Gewürze noch heißen mögen , auf Laser führte oder nicht Herr Otto Horn halte, wie gesagt, die Liebe bislang nur vom Hörensagen und auS Büchern kennen gelernt. Zum Verlieben in persona fehlte ihm absolut die nothige Zelt. Da, in der Sonntagsruhe des 29 August 1890 trat ein entscheidender Wendepunkt in dem monotonen Leben unsere jugendlichen CommiS ein. war weder auf der via Triampbalis Wiens, aus der Ringstraße, noch tm Con cert oder im Theater, weder im Stadt, park noch bei der RathhausMufik, den berühmten Bekanntschafts , Anknüpfun, gen, sondern in einem ganz prosaischen Omnibus, um fein Herz geschehen. Ein sauberes Mädchen fetzte sich nein schwebte da ihm gegenüber nieder, so daß ihr bauschiges Kleid fein Gestalt berührte. Du lieber Gott, für einn Kuß von jenen vollen Lippen hätte er gleich alle Schätz des leider nicht ihm gehörigen Ladens in die Schanze ge, chlagen: Er sucht zuerst ltnkilch-verstoy len ein Auge zu erHaschen und eröffnet dann muthiger geworden, das reguläre Bltckqeplänkel. Wie verzückt hängt er an ihren strahlenden und vielverheißen den Augensternen, so blendend und doch o ganz anders als die etektrt chen Qlam menboaen der SiemenS-Lampen (die in einem Ge (Laste Tageshelle verdreitenl, etzt glaubt er den richtigen Zeitpunkt zur Anspruchsattacke erhäscht zu haben; aber Schrecken hatt 8 ihm die momen, tan Verwirrung oder die Macht der Ge, ohnheit angethan; kurz, sich weit vorn' überneigend, platzt er heraus: .Fräulein, womit kann ich dienen?" Die holde Unbekannte bricht in krampf Haftes Lache aus, mißt feine Gestalt von Kopf bis zu den Füßen mit einem Blick, der einer erstarrenden Kohlensäure vergleichbar, bald wie ein istger Strom, bald wie Feuer ihm über den Nacken läuft, zieht die Signalglccke und war im nächsten Augenblicke aus und davon. Der junge AdoniS schaut ,hr wie vom Donner gerührt nach, bis ihn ein etwas unsanfter Wagenftoh aus fetner Versun, kenhelt aufrüttelte. Nach ein schlaflosen Nacht, noch ganz ersuuk von oem Zauoeroiiv ver Omnibus Unbekannten, Betritt Herr Otto mit gewohnter Pünktlichkeit den Laden. Im Laufe deS Vormittags hatte fich der Chef, dem daS eigenthümliche Ge- baren des BerfäuserS aufgefallen war, chon u wiederholten Malen nach feinem Befinden erkundigt, doch Horn fand im mer eine ausweichende Antwort. Da welch' glückseliger Zufall aeaen 11 Uhr treten zmei schwarzgeklei- bete, offenbar den besseren Ständen an gehörig Dame, in den Laden und - um uiuiyjuui vri yutlrvrr ccwegung da Packet, da Horn in diesem Augen blick einer Kundin reicht, wir um i Haar seiner bebenden Hand entsunken erkennt Horn in der jüngere der Beide sein holde viWvu vo gestern. Indeß die Aeltere flch in Reih, Stoffe zur Auswahl reiche läßt, mustert die Jünger neugierig ta In ncr Ut eleganten Magazin und von. ungefähr bleibt ihr Blick uf dem Geficht de twi seitwärt stehenden Kommt, der in diesem Moment in steigender vn legevheit seinen Rechenftift von recht nach link und vioverea dreht, haft Ei lächelt, und wie mit tausend weiß .u .1 1 f . r. a glühenden Nadelspitzen führt ihm dies Lächeln durch die Seele. Da Herz schlägt dem verliebten Ver käufer in den Hal hinauf. Da braust ihm wie ein Todtenoerdikt der mahnende Zuruf de Chef: .Aber Herr Horn, se. bedienen fle doch da Fräulein!" in die Ohren. In seiner begreiflichen Erregung sah er nur da Lachein der jungen Dame nd die tausend neckischen Geister, die um den rosigen Mund zugleich empor blitzten, benahmen ihm den Rest feiner Geistesgegenwart; so hatte er den di zwiefach Frage der Unbekannten: .Wie hoch jene schwarze Boa zu stehe käme," total überhört; und al er von seinem Chef ziemlich brük an fei Pflicht erinnert wurde, platzt er, der Macht der Gewohnheit nachgebend, tn die Worte au: .Mein Fräulein, womit kann ich die nen?" Da ar zu viel für ein junge sieb zehnjähriges EvaStöchterchen, aus deffe Augen schon der Schalk lacht und dadurch da geringfügigste komische Jntermeze zu unbändiger, unwiderstehlicher Heiter rett gereizt werden konnte. Und s brach sie in ein schallende Ge löchter aus. Ottos Gesicht, das alle Farben spielte, steigerte noch ihre Lach lust, goß nur Oel in'S Feuer. Die älter Dame hatte gut ihr stre enden Blicke werfen. Elsa, so buk die holde Unbekannte, konnte sich noch immer nicht beruhigen. .ilietn ist zu komisch zu to misch .... Mama. . . . sieh, den jungen Herrn drüben. Der Kontrast war g zu groß .... Der galante Herr . . . . vo gestern.... er kann wohl nicht da ür. . . . aber ich konnte meine LachmuS kein nicht im Zaume halten" so spru delte Elsa hervor, als die Beiden bereits auf dr Straße standen. .Wa ist' mit Ihnen, mein gut Freund, wa haben Sie?" wiederholt der Chef, als er sah, wi der Verkäufer mit geisterhaftem' Blicke den sich entfkr enden Damen folgte. Aber disr ßftYlh m'10 tiAm Clrtttw AftK4 iist Im " wn yviuik v i W 1 1 hvu IHI mer auf derselben Stelle und schrie: .Verwünscht! Diese Macht der Ge wohnheitl" u unod's Lebe. I seiner Kindheit begegnet Gonnsd, der wöchentlich 6 SouS Taschengeld er hielt, einem armen Bettler, der ihn an bettelte. Der Klein gab ihm sein bei, erhaltenes Taschengeld und der Alte rief ihm nach: .Tausend Dank, mein kleiner Herr und Sie sollen immer Glück habe! DaS vergaß Gounod nie. So oft er ta seiner Kunst einen Erfolg hatte, rief er immer vergnügt aus: .Sech SouSl Sech Sous!" Gounod war sehr lie benSmürdig und höflich, auch gegen di, welche feine Sachen spielten. Einmsi wohnte er der Orchesterprob zu einem feiner Werk bei. Der Dirigent nimmt da Tempo sehr schnell. Da zieht Gou nod lächelnd die Uhr aus der Tasche und sagt zum Dirigenten: .Sie find sehr liebenswürdig, verehrter Freund, daßt Sie die Stund meines DinerS nicht ver zögern wollen, aber ich hab zu Hause, hinterlassen, daß man nicht vor sieben aus mich rechnen soll. " Der Dirigent lacht, aber er verstand den Komponisten. Er hob de Taktstock und nahm nun da, richtige Tempo. Gounod konnt aber zuweilen auch ungeduldig nxrden. Da war einmal der Fall, a! eine aufdring liche Dilettantin ihn inmal bat, einer Gesangsleistung beizuwohnen, mit dr st in di Oeftentlichkeit trat. Ehe ft, das Podium betrat, kam fle an Gounod, vorbei und flüsterte ihm zu: .Ich habe so große Angst! .Und ich rftl" war di trockene Antwort deS Meister. Aehnlich antwortete er einem fchwatzhaf ten Kunstkritiker, der in der großen Oper neben ihm faß, als Gounod den Tvc riften Mario in einer feiner letzt Glanzrollen hören wollte. Der Kritiker sprach fortwährend auf ihn herein, und alS er ihn fragte: ,WaS ist Ihn, Gounod, Sie machen ja ein fo verdrieß liches Gestcht?" antwortete Gounod: .Ich verwünsche diesen Mario, der mich, verhindert. Ihre inteikssante Unttrhak lkng zn hören." TerPsetferbaum. Eine Akazienart, die in Nubien uuS, dem Sudan sehr häufig vorkommt, wird von den Eingeborenen daselbst gewöhnlich. .Pfeiferbaum" (oder .Pfeifender Baum") genannt, seine Schößling werden vielfach, durch die Einnistung ovn Insektenlarven, in ihrer Formentwicke lung gestört und bilden dann schließlich kleine Blasen. Ist da betreffende In. sekt dann durch in krkisrunde, seitliche Oeffnung an der Blase auSgeschlüpkt. so wird diese, wenn der Wind sie trifft, zum musikalischen Instrument, daS einen, dem der Flöte ziemlich gleichen Ton. hören läßt. Aufmunterung. Herr: .Ihre Tochter ist da reiiendste Wesen, ich bete sie an!" Mutter: .Na. beißen Siel,. br an!"