NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb. Drei JUasficn in dchmarz. Raunn ton tu fltfltT. .". (Fortsetzung.) .celupersunMici)!' Aber ich i)te ihn beim eintritt in die Vogr, als ich nur die taiue allein fand, seitwärts den mir!) auf ci lS,citlId)cii an fcer Wand, IcAuit ihn sicher ieniand lt rilljren solle. Und dies ist auch die llr sachr. naia::t ich il,n später vergaß.' Und nie mit tiefem iidicr, dessen ?o!cli-c.ij.l!st I'.,ne:i allein bekannt war, taun die (nafm jot'iiifci'f er stochen un-i-deu konnte, darüber lialen Sie feine i;CiinutIjunj V" Sieine." wieder sah sie der UitlersnchunqZ' richter lan -e prnsend an. als vb er ii;r Inneres dnrchdiingen wolle, und wieder war ein leises iopjjchiitteln das gan;e Resultat seiner ttclerleinnci. amt snl,r er in seinem geschastO!iiaf,igeii nquirciiternoiie jort: ii'oljiii begaben Sie sich, als Sie die 'vge der (Gräfin wieder Verliesen?" ,In da JVotjtr, versetzte Ellen ach knr;em Besinnen. Viel"), iirn verinntlilich sich dort an der Hand zu verwunden?" frug Tauiniller in sarkastischem Tone, welcher dem jutt gen Mädchen eine bmtflc iJiOtfje iit'Ö 05c stcht trieb. Es ist Alles wahr, was ich Ihner. faK," stieß, empfindlich durch seinen Zweifel verlebt, Ellen mit Entrüstung hervor. .Ich eing nicht, ,nm mich zu venvundeu' sondern ich wollte mich im Foyer durch den Augenschein über zeuget:, ob ich n i.llich sämmtliche Äriefe n)ieccaT!)d!c:i Kitte." Tai war der ivall?" vui," eitv.iör.tc Ellen mit gepreßter Stimme. ,,-lki der Durchsicht der Briese fiel mir ancr unter den Tisch ich bückte ittith, üt ihn aufzuheben und dabei ereignete sich das Mißgeschick, daß ich meine linse V'ano an den unter dem Tische liegenden Scherbett verletzte. ,Daö ist allerdings sehr bedauerlich," schaltete ?a,uiller ein. Und wie lange blieben cic dann im Foyer?" , pätesteni! um elf Uhr brach ich auf." Sie begaben sich aber doch noch nicht nach Hause, denn cS ist nachgewiesen, daß Sie erst gegen cinvierlel zwei Uhr in hrer elrnusttitg wieder eintrafen." Aeitt, ich begab mich erst zur MaS kenverleiherin." Auch das dürfte nicht feine Nichtig seit haben," wnif Dattmiller ein. In Ihrer Gegenivart hat Frau wiesle au3 gesagt, daß Sie erst um dreiviertel ein Uhr den Domino abgeliefert haben." Es ist mir sehr peinlich, darüber sprechen zu müssen versetzte nach einem längeren Schweigen Ellen, von Weitem lebhaft erröt hend. .Aber wenn es fein muß Ich wollte, als ich das Äall lokal verlassen hatte, einen Wagen nci men. aber es war keiner zu bekommen. Die laugen Reihen der dastehenden 0c fährte waren sämmtlich bestellt, und mehrere Rutscher, die ich ansprach, wie' cn mich zurück. Nun, mein Herz war o freudig bewegt ich wußte jenen ent etlichen Druck von mir genommen, der mich die letzten Tage über gequält hatte, und da dachte ich, daß mir ein Gang durch die frische i'ttft nicht schaden konne Den Domino trug ich nebst der antnietlarvc unter meinem Pelz mantel. Eiligen Schrittes ging ich durch die nächtlichen Straßen, um mich zur Makenverleiheri zu begeben. Aber der schmerz in meiner Hand ver stärkte siel), ich ging langsamer, weil ich mich bemühte, den Perband fester an zulegen. Plötzlich hörte ich, daß man mir etwas zurief. Ich verdoppelte meine Schritte, aber da waren auch schon zwei, drei junge Männer an mei ner Seile. Sie schienen aus einem Wirthshanse zn kommen und lachten roh und ausgelassen. Mein Gott, da fiel mir erst die Unvorsichtigkeit ein. die ich begangen hatte, mich schutzlos Nachts auf die Straße zu begeben. Ein Ge fühl des Unrechts überkam mich, das ich an dem Manne begangen, der mir da? malö noch nahe stand, und ich floh, so rasch meine Füße mich tragen wollten. In meiner Angst hatte ich den rich tilgen Weg verfehlt ich glaubte noch immer die höhnenden. lachenden Stim men der jungen Vcutc jtt vernehmen. Endlich aber, als ich ganz erschöpft und unfähig, noch einen Schritt weiter zn thun, inne hielt, da sah ich mich ganz allein. Nur mit Mühe fand ich mich zurecht. Ich befand mich in einem ganz anderen Sladttheil. den ich meines Wissens kaum jemals betreten habe, und da schlug es von den Kirchthurm uhrcn efuch schon zwölf Uhr. Nirgends war ein Wagen zu erspähen, so sehr ich auch Umschau hielt. Zaghast schritt ich bis zur nächsten Straßenecke, um mich wenigstens zu vrientirett, wo ich eigentlich war. Wohl begegneten mir mehrere dicht vermummte Männer, aber ich wich ihnen angstvoll ans, immer mich auf der Mitte des traßettdam meS haltend, denn noch immer zitterte mir der Schreck durch alle Glieder. An der Straßenecke aber angelangt, sprach mich ein ältlicher Herr an, der wohl meine Verlegenheit und JUnsuitieititniin Iimci'fr Im int timrtifiv irr nnnm lim Mttnaymovott meiner an uns kragte gütig und liebevoll, ob ich mich wohl verirrt habe und wohin ich wolle ? Ich schämte mich, eiuzngesteheu, waS mir begegnet war. und so gab ich ihm die Adresse der Makkenverleiherin an, und der Herr begleitete mich bis an daA HxuS derselben. Dort nun gab ich den Domino ab, iino als ich wieder ans die Straße gelangle, fuhr gerade ein leerer Wagen vorüber, der mich ach Hause brachte. Das ist die Wahrheit die volle Wahrheit, so wahr mir Gott helfe." Mit unbeweglichem GesichtSauSdrucke schaute sie der Untersuchungsrichter an. Wir werden natürlich sofort einen Aufruf erlassen, um den Herrn, der Ihnen so freundlich Ritterdienste er wiesen hat, ausfindig zu machen. Ich fürchte nur, daß wir ihn nicht ermitteln werden," bemerkte er. Elle erschrak. Wie. Sie glauben mir nicht ?" rief sie in bebendem Tone. .Nein," versetzte Daumiller trocken. Dann, als er den angstvollen Blick des jungen Mädchens aus sich gerichtet sah, begann er plötzlich in gutigem Tone : Wollen Sie nicht lieber der vollen Wahrheit. die Ehre geben, Fräulein Nib- von? Ich wieoerlivr noq einmal, iq oin fest davon überzeugt, daß ti Ihnen gelingen wird, die ganze Angelegenheit m milderem Vidtc darzustellen. Neh men wir an. daß sie Aug' in Äuge jener Äbschkultcheu gegenüberstanden, von ihr ins auf AlMut gereizt worden sind, ie konnte die anSbedungene Erpres' sungssuutme utcht zahlen. Sie hatten nur knapp die Halste derselben aufzu ! reibe vermocht. Die Abenteurerin :l;cr bestand unerbittlich auf ihrem schein. Ein Wort gab das andere. !. ieueicht e'ar die Gräfin irbarmungS rs schon im Äctisie, die dünnen Sei denxapier?. an welchem die Freiheit und die Ehre IlireS Schwager?, der Schwe ster und Ihr eigenes VebenSgliick hin gen, zn zerreißen. Da hielt eS Sie nicht länger die bis dahin mühsam ausrecht erhaltene Selbstbeherrschung verließ Sie, und Sie, einem dunklen, übermächtigen Dränge gehorchend, nicht wissend, was 2it thaten, machten von Ihrem Dolchfächer einen vcrhängnin tollen Gebrauch." Er hielt inne. Er war bis an die Grenze des ihm Möglichen gegangen, und fein innerliches Herzklopfen sagte ihm schon, daß er eigentlich durch diese goldene Ärücke, die er der seiner Mei nung nach Schuldigen zu bauen ge. dachte, seine richterliche Pflicht bereits verletzt halte. Unbeweglich hatte Ellen ihm zuge hört. Jetzt wandte sie blaß bis in die Kippen den Blick nach ihm uttd sagte : Wenn Sie Allem nicht glauben, was ich Ihnen vorhin sagte, was, um Got teS willen, soll ich jetzt noch sagen, um Sie zn überzeugen? I" Die Wahrheit, Fräulein Nibbon." kutgegnete der Untersuchungsrichter ernst und würdevoll. Gott ist mein Zcngc, wenn ic meine eigene Toch ter wären, wüßte ich Ihnen, als Bater und als Untersuchungsrichter zugleich, keinen besseren und liebevolleren Rath schlag zu geben, ls den, unbekümmert und unerschrocken die lautere volle Wahrheit zu sagen l" Aber, mein Gott, ich habe sie Ihnen ja gesagt martern Sie mich ich weiß nicht mehr," stammelte Ellen verzweif lungSvoll mit neu hervorbrechenden Thränen. Doch, Sie wissen- mehr. Fräulcit: Nidboul" versetzte Daumiller nach drücklich. Sie haben vorhin der ilci nehmnttg des Logenschließers beige wohnt Sie haben angehört, wie er be eidigt hat, daß nach seiner Ueberzeugung Sie um zehn Uhr und um zwölf Uhr NachtS die Vogc der Gräfin betreten haben. Ich habe Ihnen das Protokoll über die durch mich bewirkte Bcnici mutig Sternsdorfs vorgelesen. Er hat bekundet, daß in jener Nacht zn vorge rückler Stunde seine Hansglocke in h'ef tige Bewegung gesetzt worden ist. Die Bermnthung spricht dafür, daß Sie, abgewiesen von der Gräfin, nochmals zu Stertisdorf geeilt find, um einen letz tett Appell an dessen Herz zu wagen. Als Ihnen nicht geöffnet wurde, siud Sie unverrichteter Dinge nach dem Balllokale zurückgekehrt und dort in die l'ogc der Gräfin wieder eittgetre ten." Mein Gott, mein Gott, was für Beschuldigungen häufen Sie da an!" rief Ellen an allen Gliedern zitternd. Wollen Sie mich denn durchaus zu einer Berbrecherin stempeln ? Ich habe Ihnen ja bereits die volle Wahrheit eingestanden." Nein, da haben Sie nicht gethan!" widersprach Danniiller in energischem Tone. Ich habe bereits Erkun diguugen einziehen lassen, ob Jemand während des Balles mit angesehen, wie eine junge Dante sich an der Hand ver wnudet hat. aber Niemand ist etwas bekannt. Ist es im Foyer geschehen, so mußte wenigstens einer der zahlreichen dort beschäftigt gewesenen Kellner etwas beobachtet haben. Also diese Attöredc kann Ihnen nichts nützen, sie ist nur dazu angethan, die Sympathie ihrer Richter für Sie vollends zu uutergra den." Er hatte diese Worte in ernstem, un freundlich klingendem Tone gesagt. - Ich habe keinen der Kellner um Bei stand jitr die geringfügige Verletzung angerufen," sagte Ellen, nun auch ihrer seils erbittert. Die Glasscherben wer den am audern Morgen beim Auskehren achtlos weggeworfen worden fein. Dar aus einen Beweis für die Unwahrheit meiner Aussage zu machen, ist doch haar sträubend I" Ich sehe keinen Grund, warum Sie dann die Wahrheit nicht sofort attögc sagt haben," hielt ihr Dattmiller vor. Ich werde, um eS nochmals zn wieder holen, nichts unversucht lassen, Ihren freundlichen Beschützer zn entdecken ich werde von AnttSwegen einen Aufruf in den Zeitungen an denselben erlassen; wettn er überhaupt efistirt, wird er sich melden. Ich glaube aber nicht, daß er sich einfindet, denn zu jener Stunde haben Sie nicht aus der Straße, sondern in der Voeje 17 bei der Gräfin jlorsakofs geweilt !" Ellen fuhr heftig aus : Nein, das ist nicht wahr!" Das ist wahr !" widersprach Dau miller, der nun vollends alle Geduld verlor, in rauhem Tone, während sie in Thränen aufbrach. TaS Verhör wurde hier plötzlich un tkrdrochcn. Ein Gerichtödiener trat in das Zimmer ein und brachte dem Untersuchungsrichter eine Depesche. Daumiller öffnete sie und warf einen Blick auf den Inhalt. Sie 'war aus ttaschau datirt und kam von deut dor tigk Grenzpolizeiamt:- Soeben angeblicher Baron Zernikow angehalten, da übereinstimmendes Sig nalement mit steckbrieflich verfolgtem Edward For. Bei demselben sind un ter Anderem einundzwanzig Tausend guldennotcn, vierzehn Hundertgulden scheine, sowie zwölf Fünfziggttlden jcheitte vorgefunden, welche die gester in Untersuchnugöfachcn Ribbon avisir tett Nummern tragen. Erbitten mei lere Verhaltungsmaßregeln oder Beam teiiabsendung behufs RekognoSzirung," las Daumiller. Als Rath Daumiller die Depesche gelesen hatte, leuchtete es freudig in feinen Augen auf. Ah, daS ist in Wahrheit ein überaus glücklicher Zn fall," versetzte er, sich von seinem Sitze trhebend. Sie werden ohnehin nicht inehr im Stande sein, ein längeres Ver I;ör bestehen itj können," wendete er sich an Ellen. Ich werde ic in qrt Zelle zurücksuyren lasse. Weiucu 2u ruhig mögen die ThrSnei Ihr Herz erweichen, o'ott ist mein Zeuge, ich habe e: gut und ehrlich mit Ihnen ge meint." Er verbeugte fich kurz nd sörmlich vor dem ausstehenden, heftig zitternden jungen Mädchen, und wollte schon die Siliert ziehen, um dem Ge richtSdiener zu beschien, sie nach dem UntetsnchungSgefängniß zurückznfuh rcn. Noch eine Frage. Fräulein Ribbon," wendete cr sich abermals an Ellen, haben Zik gewiß und wahrhaftig der Gräfin 5!orsakosf die Summe von fünf undziranzigtausend Gulden und zwar in eben denselben Werthen, wie Sie sie von Steruodorf erhalten haben, über geben ?" .selbstverständlich!' antwortete El len, mühsam ihre Thränen trocknend. Aber es ist doch kein Geld bei der Leiche gefunden, und auch in Ihrem Besitz ist. wie ich hinzufügen muß, keine einzige Banknote, deren Nummern ja sämmtlich zu unserer Kenntniß gelangt sind, entdeckt worden! Seien 2it doch offen, Fräulein Ribbon, haben Sie die Summe vielleicht nicht der Gräfin, sondern Edward Fox ausbezahlt?" Aber Ellen sah ihn so verwundert und betroffen an, daß er die Verneinung feiner Frage schon von ihren Mienen ablas. Also nicht," meinte cr in enttäusch tcm Tone. Wie nun aber, wenn ich Ihnen sage, daß die von Ihnen, Ihrer Aussage ach, der Gräsin öiorsakoff übermittelte Summe im Besitz des Herrn Fox vorgefunden ist ?" Da blitzte es in Ellen Augen auf. Dann ist er und kein Anderer der Mörder!" rief sie. Gott ist mein Zeuge, ich habe die ganze Snmme der Gräsin eingehändigt sie gab mir dafür die Papiere zurück, und seit jenem Augenblicke habe ich sie nicht wieder ge sehen." Der Untersuchungsrichter begnügte sich damit, die Achseln zu zucken. Während sein GcsichtSanSdruck große Enttäuschung auswies, zog er die Min gel und befahl dem eintretenden Diener, das junge Mädchen nach der Zelle zurückzuführen und auf feinem Rück wegc den Kommissar Sauer zu bitten, ungesäumt in seinem Amtszimmer vor zusprechen. 12. Kapitel. Noch an demselben Tage brach Kom missar Sauer, begleitet von einem sei er besten Kriminalbeamten, nach der russischen Grenze auf. Er befand sich während der langen Eisenbahnfahrt in fieberhafter Eruegnng, seiner Ungednld schien der Lauf des Kurierzuges viel zu langsam, während dieser in Wahrheit schnaubend und pustend mit rasender Schnelligkeit dahinflog. . In Kaschau angekommen, wandte sich Satter sofort an die dortige Polizeibe Horde. Wir haben Sie kaum so früh crwar tct," sagte man ihm. Aber es ist uns um so angenehmer, daß Sie bereits cr schienen sind, denn dieser Baron v. Zernikow, alias Edward Fox, ist ein gar unbändiger Patron und hat uns schon Arbeit in Hülle und Fülle gc macht. Er behauptet, russischer Unter thau zu sein und verlangt sowohl mit der russischen Gesandtschaft, wie auch mit der Regierung in Petersburg tele graphisch in Verbindung gesetzt zu wer den." Was ie natürlich doch nicht zugc geben haben?" fiel ihm Sauer in die Rede. Der Grenzkommissar lächelte. Wir wollten uns erst über Ihre Ansicht in dieser Angelegenheit unterrichten." Sauer ließ sich nun ausführlich die Art und Weise der Gefangennahme mittheilen. Nach dem Bericht des GreuzkommissarS hatte dieser am Vor Mittage des letztvergangenen Tages sei ner Pflicht gemäß den auödemIulande kommenden Zug, denselben, mit wel chem heute Kommissar auer auf der Grenzstation eingetroffen war, rcvidirt. Unter der nur mäßig großen Zahl der Ansteigenden war ihm die schlanke und trotz des dicht verhüllenden Paletots doch zierliche Gestalt eines Herrn ans gefallen, der. unter der Last zweier Handkoffer keuchend, das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit hinter einem roth seidenen Halstuche verborgen und, ob wohl es nicht sonderlich kalt gewesen, auch den Mantelkragen bis über den Hutrand aufgeschlagen gehabt hatte. Unwillkürlich durch dieses Gebühren mißtrauisch gemacht, hatte der Koinmis sar ihm den Weg vertreten und ihn in höflicher Art und Weise ersucht, ihm nach dem Bureau zu folgen, um sich dort zn ligitimireu. Davon hatte in dessen der Passagier zuerst nichts wissen wollen. Er habe Eile und mache den Beamten dafür verantwortlich, wenn cr nicht zur festgesetzten Zeit ili Peters burg eintreffe, hatte er hochtrced er widert, cr sei der Baron v. Zernikow und der russischen Gesandtschaft in Wien atlachirt. Jedoch trotz dieser herrischen Redensarten hatte der Grenz kommissar sich nicht abhalten- lassen, eine Pflicht zu thun. Höflich, aber ehr- entschieden, hatte er den Passagier veranlaßt, in das Bahnpolizeibureau einzutreten. Don war ihm die ganze Gestalt sowohl, wie das Gesicht des au geblichen Baronö verdächtig vorgekom nictt. Unauffällig hatte cr die Steck briefe dcr letzten Zeit durchgesehen und schou in der uäch,.cii Minute hatte für ihn kein Zweifel mehr bestanden, daß er den sigttalisirten Edward Fox vor sich habe. Der angebliche Baron v. Zei ttitow hatte indessrn einen Paß und Pa picrc bei sich, die äus den angegebenen Namen lauteten und deren Giltiqleil nicht bezweifelt werden konnte. Eine Anfrage des Grcnzkoiumissars, ob cr nicht einen Doppelgänger Edward Fox habe, hatte Zernikow nur mit einem hochmüthigen Kopfschüttelu deantwor tet und dabei geäußert, cr kenne eine solche Persönlichkcit durchaus nicht und wünsche anch nicht, mit derselben ver wechselt i werden ; er sei der Baron v. Zernikow. wie durch seine sich in Ordunng befindenden LegütmaiionS Papiere bewiesen werde. Um ciiteS Haare Breite hätten wir den Patron eütwischxn lassen müssen." meinte der Kouuitiüfcr, denn es lag kci stichhaltiger Griin siir eine fernere Zurückhaltung uc eutf eine flüchtige UebcrcimtilNMta. dcr PcriöuliÄlei kannte ich Angesichts deS vifirtc.i Pas seS nichts gelen da siel mei.i Vlick. als der angebliche Baren die Leiiima tionSpapikre wieder seiner Tasche ein rerleibcn wollte, auf deren übrigen In halt. Ich sah eine stattliche Anzahl Banknoten und ersuchte, einer plrnichen Eingebung folgend, bosltcq den Pseudo baron, vb ich einen Blick in die Brief tasche werfen dürfe. Seine heftig ver einende Entgegnung machte mich von Neuem stutzig, und der bereits ki!igc schlummerte Verdacht wachte wieder aus. Was mir nicht erlaubt wurde, nahm ich alö ein Vorrecht meines AtnlcS in Anspruch. Ich hatte mich nicht getauscht, sondern trotz aller Bc theuerungen und trotz des PaßauS weiscS dennoch den steckbrieflich verfolg ten Edward Fox vor mir. denn cr war im Besitz von Banknoten, welche die selben Nnmmern auswiesen, die uns telegraphisch kurz vorher von Ihnen, a!S in Verbindung mit der Korsakoss' schen Mordasfaire stehend, übermittelt worden waren. Unter diesen Umsiän den hielt ich es natürlich für meine Pflicht, den Passagier, feines Sträuben ungeachtet, vorläufig in Haft zn lieh nten und Sie von dem Vorgefallenen sofort zu benachrichtigen." Nun, so lassen Sie nttS ungesäumt nach dem seltenen Vogel schauen," meinte Sauer lächelnd. Edward Fox ist ein aller, guter Bekannter von mir." Ein Hochstapler?" forschte sein Dienstkollege. Ja, mit diesem Namen wird mau ihn wohl bezeichnen müssen," bestätigte Sauer. Er ist anscheinend Ameri kaner und ein internationaler Aben teurer schlimmster Sorte. Bei uns hat er nur vorübergehend eine kleine Gast rolle gegeben. Er debütiere mit großem Geschick als Falschspieler nnd Bank haltcr vor ungefähr zwei Jahren. Wir wurden nur durch einen Zufall ansmerk sam aus ihn, denn cr machte ganz dcn Eindruck cincS gut sitnirtcn Mannes. Auch konnte ihm falsches Spiel wenig ftens nicht derart nachgewiesen werden, daß die Gerichte Grnttd zum Einschreiten fanden. Edward Fox zog indessen vor, den ihm zn heiß gewordenen Boden mit einem anderen zu vertauschen, chon auS Paris, wo cr später weilte, wurden wir benachrichtigt, daß er in inniger Ge meinschaft mit einer sattsam bekannten Gräfin Korsakoff lebte; dasselbe Ver hältniß setzte sich in Berlin fort, und auch bei uns sind die Herrschaften zu sammcn eingetroffen. Sie können sich denken, daß ich cö an Ucberwachnng nicht habe fehlen lassen, indessen Fox war nichts nachzuweisen. Er bewohnte ein elegantes Iunggeselleuquartier, be zahlte seine Bedürfnisse pünktlich, und seine LebenSgcivvhnheiten schienen für den flüchtigen Beobachter unverfäng licher Natur zu sein. Aber der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht, und wenn mich nicht Alles trügt, dann hat sich der Herr trotz all' seiner natürlichen Schlauheit und Geriebenheit endlich auch einmal in den Netzen seiner eigenen Anschläge gefangen." Während des Berichtes des Kommis sars waren die beiden Herren, gefolgt von dem aner begleitenden Kriminal beamten, vor dem AmtSgebäude angc langt, in welchem der Gefangene einst weilen untergebracht worden war. Fünf Minuten fpÄer trat Kommissar Sauer mit liebenswürdiger, verbind licher Miene in die enge, stark vcrgit terte Zelle ein, in welcher der Verhaf tete bis dahin gleich einem gefangenen Löwen mit gereiztem Gcfichtöauödruck auf nnd nieder geschritten war, wie Sauer zuvor durch daö Beobachtung loch in der Thür bemerkt hatte. Ah. sieh da, Mr. Edward Fox, daö ist ja eitte sehr angenehme Begegnung," begattn dcr Kommissar, dcn Gesänge nett, der jäh seinen Spaziergang unter brach und sich sichtlich verfärbte, die Haud zur Begrüßung hinreichend. ie irren sich in der Person schou zu wiederholten Malen ist mir dieser abscheuliche Name vorgehalten worden," cntgegnete der Gefangene jetzt in hoch fahrendem Tone. Mein Name ist v. Zernikow.' Ich bin russischer Unter thau uttd protcstirc energisch gegen das Unrecht, das mir angethan wird." Aber bester Herr Fox, wozu diese nutzlose Verstellung ?" versetzte Sauer vor wie nach in artigem Tone, während er den Gefangenen immer mehr nach dem Fenster zn drängte, so daß sein verstört darein schauendes Angesicht vom Tageslichte hell beschienen war. Wir hatten vor ungefähr zwei Iahren eine dienstliche Unterredung miteinan der. Herr Fox. Ich habe ein sehr gutes Gedächtniß und darf mich wohl rühmen, daß ich einen Menschen, dcn ich cinmal zchn Minuten fixirt habc, in meinem späteren Leben nicht mehr vergesse, sott dcnt ihn unter hundert anderen Perso nen jederzeit heranözufiuden vermag." Und doch läßt Sie in diesem Falle Ihr Gedächtniß im Stich," meinte der Gcfangcne offenbar in höhnischem Tone, während er es doch nicht vermeiden konnte, daß ein nervöses Zittern feine Mundwinkel umzucktc. Ich protestirc nochmals gegen die mir angethane Schmach. Ich verlange in telegra phischc Verbindung mit dem russischen Ministerium und der diesseitigen Ge sandtschaft gesetzt zu werden." Dann haben 'Sie wohl die große Liebenswürdigkeit, mir znvor anzu geben, wie ie in den Besitz von Bank noten gekommen sind, die vor Kurzein noch Eigenthum des Fräulein Ellen Ribbon waren und an deren Händen in den Besitz der Gräfin Kathinka Kor sakoss, geboiene Baronesie v. E;cpo!?ka, gelegentlich eines in den Wiener Bikto riasäleu abgehaltenen Balles, der aller dings für die vorgenannte Gräfin ci:i recht trauriges Ende genommen hat. übergegangen find ?" Während dcr lctztcn Worte SancrS hatte sich der Gefangene entfärbt. Was ist daö für eine Frage?" cutgegueic er aufbrausend. Als ob ich mich um die Banknoten kümmerte, die ich zufällig in meinem Besitze habc. Ich werde sie bei einem Bankier, vielleicht anch im Spiel, oder sonst anch irgendwo rrhr.l ten oder eingewechselt haben." Ja. ans diese AuSrcdc mußte ich vorbereitet sein, verehrter Herr Fox," hielt ihm Sauer sarkastisch vor. und sie würde auch gar nicht ungeschickt sein, wenn ich. nicht erstens daö Vergnügen gehabt hätte, 2k wieder zu erkennen, und nicht zweitens im Wiener Unter snchnngSgesängniß zur Zeit ein x: Ribrasehk weilte, der daö driil'Bc dut'snlg lilinr, Linien a möglichster Bälde gegenübergestellt zu werden." Der Gesangene zwang sich csscubar. mit ehernem, undurchdringlichem Ge s,cht!ankdr,ick danin y.i schauen, cba gerade dieses Bemiüieu verdächtigte ihn doppelt in den Augen des Kommissars. Ich mochte Ihnen doch nahe legen, die kostbare Zeit nicht durch unnützes Leugnen zu vertrödeln," mahnte cr ern ster und gemessener werdend. Ich glaube Ihnen doch nichts, als die Wahr heit, und diese weiß ich bereits. Ich glaube keine Iudiokrektion zu begehen, wenn ich Ihnen mittheile, daß Nibrajchk uns in recht anssührlicher Weise über die sauleren Anschläge orientitl bat, die Sie in Gemeinschaft mit der Gräsi, Korsakoss und einem Herrn Haliezki e:it morsen nnd ausgeführt haben. ie sehen also, daß ich sehr gut unterrichtet bin." Nun vermochte der Verhaftete ein ge wisscs Erschrecken nicht mehr zu vktbcr gctt, seine Pupillen vergrößerten sich unheimlich, seine Mienen nahmen einen seltsam gespannten Ausdruck an. und ein leichtes Frösteln durchlief feine Glie der. Aber dennoch blieb ein trotziger Ausdruck um feine Lippen bestehen. Sie inen sich, ich sage nochmals, cö sind lauter mir unbekannte Namen, welche Sie da nennen. Ich weiß von nichts." Sie werden mit dieser Ausrede nicht weit kommen. Ja, wenn dieser Ni braschk nicht wäre, wenn dieser unö nickt von den drei Raubanfällcn erzählt hätte. Sie lernten doch dcn Spanier de EaftreraS. den Schweden Rasmnssen und den unglücklichen Buchmacher Flci schcr?" Auf daS hochmüthige Kopfschütteln dc Verhastctcn fuhr Sauer ganz ge lassen fort : O, daö ist recht bedaucr lich. eS würde Sie sonst vielleicht itttc ressirt haben, daß der Letztgenannte infolge der gräßlichen Verwundung, die immerhin eine seltsame Uebereitistitn mutig mit derjenigen, welcher die Gräfin Korsakoss erlegen ist. zn haben scheint, wenige Stunden nach dem R'aubansalle das Zeitliche gesegnet hat. Er spielte in dcn SalouS dcr Gräfin Korsakoss und gewann dort zehntausend Gnldeii. ES ist doch sonderbar, daß er gleich darauf überfallen wurde. Ja, die glücklichen Gcwinncr in den piel alons dcr Gräfin Korsakoss sind alle arnmt besondere Pechvögel gewesen oder meinen Sie nicht auch, daß man Pech hat, wenn man wie der Spanier de EastreraS süiifzchntauscnd Guldcn gcwinnt und dann untcrwegs mittelst cineö Schlages betäubt nnd bis anf dcn lctztcn Pfennig ausgeraubt wird?" Aber waS kümmert mich daö Alles ?" Dem chivcdcn Rasmnssen ist cS anch nicht schlecht gegangen," lachte Satter anf, dabei aber doch den Anderen fortwährend im Auge behaltend, er ficl gar mit fünfzehntanscnd Gnldcn den Banditen in die Hände eine leichte Gehirnerschüttcrung hatte cr gratis, aber er war froh, so billigen Kaufs da vongckommcn zu sein, als cr von dem traurigen Ende dcö unglücklichen Buch machcrs hörte. Abcr nun sagen Sie 'mal die Wahrheit, licbcr Hcrr, wcr von Ihnen Beiden hat den Messerstich ge führt, Sie oder Nibraschk ? Nibrasckk behauptet, Sic seien eö gewesen, wäh rend er nur unbethciligt als Zuschauer dem Auftritte bcigcwohnt habe." Wieder vermochte der Verhaftete ein leiseS Erzittern nicht zu verbergen. Seine Brust arbeitete mächtig nnd seine Nüstern blähten sich auf, wahrend seine Blicke unruhig in der Zelle auf und nieder irrten. ES find ja lauter Wun derdinge, die ie mir da erzählen," keuchte er endlich mit gepreßter timme. ..Ich sage noch einmal: cö ist mir das Alles nnbckannt. Ich bin der Baron v. Zernikow, russischer Unterthan und protcflire feierlichst." Ja, ja, das wissen wir ja Alles, und ich verspreche Ihnen, Ihr Protest soll feierlichst zu Protokoll genommen wer den," enigegnete der Kommissar, in dessen werden ie mir gestatten müßen, dieses Protokoll erst ansznnehmen, nach dein ich das Vergnügen gehabt habc, ic diesem Nibraschk entgegenzustellen." Ich protestire nochmals," brauste der Gefangene auf. Es entsteht mir unberechenbarer Schaden, wenn ich nidjt schon morgen in Petersburg bin. Sie haben kein Recht, mich zurückzuhalten." Ich bedaure sehr, Herr Edward Fox, die Fortdauer Ihrer Verhaftung anordnen und Ihre werthe Persönlich kcit mit nach Wien nehmen zu müssen, vo man über Ihr Eintreffen ersichtlich erfreut sein wird," sagte Sauer mit freundlicher Miene. Sie sind ja viel zu vernünftig, um nicht einzusehen, daß Sie durch nutzloses Leugnen Ihre ohne hin verfahrene Sache tinr noch mehrfchä-' digett müssen. Indessen ehe wir weiter verhandeln, haben Sie wohl die Güte, mich zn begleiten, um Zeuge der durch mich bewirkten Durchsuchung Ihrer Effekten zn sein." In den Augen des Verhafteten leuch tete es auf, und als er aus der Zelle trat, wobei ihm der Kommissar groß müthig den Vortritt überlassen hatte, warf cr einen raschen Blick um sich, wie um auszuspähen, ob nicht eine Flucht gelegeuheit vorhanden sei. Er schrak ordentlich zurück, als dcr vor der Zelle stehen gebliebene Kriniinalbcauitc ihm mit anscheinender Verdaulichkeit dcn einen Arm unter seinen eigenen schob, nnd dann raschen Schrittes mit ihm den schmalen Gang entlaug schritt. Das vollzog sich AlleZ ohne jegliches Aus sehen, kaum ein Eingcwctbtcr mochte cr kennen, daß cö sich um dic Fortsckafsnttg eines Gesangcncu handelte. So et reichten die beiden Beamten mit dem Verhafteten daö Bahnhofsgebäude und begaben sich in das Dtenstzimmer der Grenzpolizei. In Gegenwart des Verhafteten wurde nun durch Sauer bei verschlossenen Thüren eine genaue Durchsuchung fei er Effekten bewirkt. Es stellte sich heraus, daß der Baron v. Zernikow nur über einen nothdürftigcn Wäfche nnd Kleiderbestand verrusste. Die bei den Koffer, unter deren Last er anschei nend am gestrigen Vormittage so sehr gc keucht hatte, wzrru tu Wir! lichtest leicht, aber sie enthielten anüer allerhand nicht in Betracht kommenden 5!lei:iigkctten einen schr wcrtlivoilcn Bc'tandtkeil. nämlich offenbar nu3 ihrer sriiheren. Fassung gewaltsanl hcrauSgkbrochcnt größere und kleinere Edelsteine, die, sorgsam in Watte eingehüllt, in einer winzigcti Pappschachtel sich öesanden. Nach bewirkter T'urclisuchunz wollte dcr Kommisiar schon Auftrag geben, den Verhafteten nach keiner Zelle zurück zuführen, dann abcr besann ersich plötz lich und trat dicht an ihn heran. Noch ein Wort. Herr Fox," sagte er in ge dämxftem Tone. Sie nahmen doch auch an dem Balle in den Viktoria sälcn Tbcil-um wie viel Uhr weilten Sie in dcr Loge 17 des erste Ran gcs ?" Unwillkürlich erbleichte der Gefangene und senkte dcn Blick zu Boden. Aber daS datierte nur eine Sekunde, dann hielt er scheinbar gelassen den Blick des Beamten aus. Ich verstehe Sie nicht," sagte er mit leiie lebenden Vippen. Daö thut mir leid, denn ich glaube den Nachweis sülzten zu können, daß Sie schlag zwölf Uhr in die Loge der Gräfin aetreten sind," sagte der Komutis sar. jedes seiner Worte scharf betonend. Unsinn -ich -ich-' stammelte der Verhaftete. Jawohl, Sie," wiederholte Saner, unverwandt den ihm Gegenüberstehen den fixircnd. Eine junge Dame, deren Name hier nichts zur Sache thut, dcn ich übriacus vorhin auch schon erwähnte, hat nachgcwtesenermaßen kurz zuvor an jenem Abende dcr Gräfin Korsakoss eine Summe in Baitkttvtcn und Gold auö bezahlt, und die Nummern dcr ersteren stimmen mit den in Ihrem Besitze gc fundenen überein." Pah. das muß erst nachgewiesen werden -es ist doch sonst nicht Damen art. sich die Nummern der Banknoten aufzuschreiben," höhnte dcr Gefangene, während er cs doch nicht verhindern konnte, daß sein Blick mit scheuem Ans drucke über die Gestalt deS Kommissars glitt. Ihr Einwtirf zeugt von Menschet, kcnntniß," pflichtete der Kommissar bei. Indessen Sie vergessen, daß die Dante ja durch Sie wie cin gehetztes Wild in die Enge getrieben worden ist; sie mußte sich, um Ihren maßlosen Er Pressungen begegnen zu können, mit eiuem Wucherer schlimmster Art in Ver bindung setzen und ihm ihr gesammtcS Hab und Gut verschreiben. Dieser Ehrenmann nun war vorsichtiger, als seine Klientin, er hat dic Banknoten nummer sorgsam notirt. Sie sehen, ich bitt offenherzig und sage Ihnen Alles, was ich weiß und nun machen Sic keine weiteren Umstände mehr Sie sind Edward Fox und vor zwei Jahren einer Spielasscjire wegen vou niir verhört worden. Seitdem sind Sic der unzertrennliche Genosse der Gräfin Korsakosf gewesen und, irre ich mich nicht, auch ihr Mörder!" Die letzten Worte hatte er plötzlich in drohendem Tone gesprochen, unver wandt den Anderen dabei anschauend. Er war jedoch selbst überrascht, als cr die furchtbare Wirkung seiner Worte in den Gesichtöziigen des Verhafteten wahrnahm. Bisher hatte der Gefatt gette für einen jeden feiner Verdachts gründe einen Entwurf voll kaltblüti gen, überlegenen Hohnes gehabt ; dies mal aber schien ihn seine ruhige Geistes gegeinvart verlassen zu haben. Mit fahlen, erloschenen Blicken starrte er den Kommissar an. Was sagten Sie da?" stammelte er. Dieser Ver dacht" Wird bewiesen werden," meinte Saner bedeutungsvoll. Da raffte sich der Gefangene mit An strengiing all feitterKräfte zusammen und lachte gezwungen auf. Ach was, fra güt Sie, was Sie wollen," meinte er, ich rede kein Wort mehr." Wirklich blieb er feinem Vorsatz gc treu. Dcr Kommissar beabsichtigte tndesscn auch gar nicht mehr, ein weiteres Ver hör mit Fox anzustellen ; dessen Kon frontation mit Nibraschk mußte aller Erwartung nach das Ueb'rige hcrbeifüh rcn. Gern hätte cr zwar sofort cin Protokoll ausgenommen, abcr bci dcr Halsstarrigkeit dcö Verhafteten, der nunmehr jede Antwort verweigerte, mußte cr von dessen' Heranziehung Ab stand nehmen. Er beschränkte fich dar anf, einen erschöpfenden Bericht abztt fassen nnd ihn von den dortigen Beam ten mit unterzeichnen zu lassen. Dann ließ cr Fox in die Zelle zurückführen. AIS dies bewerkstelligt war. verpackte er sorgsam die beschlagnahmten Effekten des Gefangenen nnd sandte sie nebst den Banknoten als Werthsachen vor auS nach Wien. Einige Stunden später brach Sauer in Begleitung deS Kriminalschntzman nes Holtau auf, um die Ueberführung des Gefangenen selbst zu bewirken. Scheinbar ergebungSvoU. mit bleichem, verbissenem Gesicht stand Fox, welchen seine beiden Begleiter hüben und drü den beim Arme untcrgcsaßt hatten, auf dem schon nachtbcdecktcn, nur durch wenig zahlccichc Gaölalcrnen mäßig cr hellten Bahnsteig, als pfeifend, ken chend und schnaubend der Zug mit donnerndem Gerasscl in dic Bahnhofs Halle einfuhr. Sauer war im Gcfan gcncntransport cin altcr Praktikns; er hatte keine Vorsichtsmaßrcgclu vcr absäumt und dcm Gefangenen, trotz feiner flehentlichen Bitten, Handschellen angelegt, die allerdings wegen dcr anf fallend zierlichen Handknöchel des Ver brechcrs nicht sonderlich fest anschlössen, Fox aber an jeglichem freien Gebrauch der Glicdmaßcn verhinderten. Der Zug, wclcher die beiden Tranö portcurc mit ihrem Gefangenen nach der Hauptstadt zurückführen sollte, bcstand auö durchgehenden, nach amerikanischem System gebauten Wagen. Vvrsichts halber ließ dcr Kommissar zuerst dcn Krimiualschu,;matt auf die Plattform des Wagens steigen. Holtau stellte sich hinter der gcofsnctcn Thür auf, so daß dcr Gcfangcne nicht etwa, cincn vcr zweifelten Fluchtversuch wagend, über die Plattform hinwegschnellen und als dann jenseits vom Zug abschwingend in der dunkeln Nacht verschwinden konnte. Steigen Sie jetzt auf." befahl dcr Kommissar, die Hand nicht vom Arme dcö Gefangenen lassend, dcmsclbcn. Er mußte laut sprechen, denn bei dcm ge fchäftigen Hin und Hcrrrcnnen der Passagiere, dem lauten Rufen der Schasjucr und dcm schrillen Läuten der socbcn das zweite Zeichen gcbcndcn Ab fahttsgloeke, war eine Rede schwer zn verstehen. (Fortsetzung folgt.) GROCERY aed BAKERY - ton EITH&RESS, Kt. W 0 Ctntt. l', flr.!fit, f Llttflk, dtullcht schält in dn 6t4i ttt VI,h. Zkdkk,, ,,,,! ,tz titifte ,d,,,el i fca nteonezsten preisen baren "fH kann. "M -fDcIifatcffoit eine Specialität f atttta ,, tt erhall, tl tjJi'lt Dult U . . . Butter, Eier usw . . . ntt sink Irfl I in sagt, ba ,6tt'fn ttm tan ifecen crbarl I dllli, anb tut et un, luifuttÄ tficr, ,t tüi Paar totilit tYnncn, k iint antat (tut la bn Clabu B CIGARREN zxrii-ZHXÄXX-xöxxixrsx-: rÄiÄ:- CÄUeiölUs CigarreN'Fabrik, M. . K. Mols. Eigenth. qx (4 (Rt4tl" BoIKin A voll ) 9 lOte Str. zwischen D u. P. tlncoin. Kttralft. Z ITHIIITTIK-rTITUIH' 'ja PFEIFEN AZ.A.Vrown, Hindin I Droguen -Sata. AledizinenSchumche! . 1T südlich, lllt traftt, fincoln, ei. N. P. CURTICE, ZNusikalien Handlung, 117 I.diiche litt Cltote. : : Urtrimvi Grgeln, :-: Weber, Haines Bros. u. Schöninge f . P!j3VOS II, Bortti, cn M,,HkJnrum,nI,n, Mkichk sich me a,n ihr Elkganj unt (sölibiKti tinrl ngimShnlich, ikuirt rlrtum, irirbtn zu outlifitn Pr,I bgigkb,. . Attleilzen :! : Grnnd - Gigcntlinm ul it Dann ,rschi,d,n,r Jahre ant Cnltivirte Karnren. .!. Richard, ?I, T? T? MoOrf. cincoln, litt. c" UU1C' Un(cn Arbeit emichkhlt unll Sprich vor und blttul d, il. J. A. HAYDEN. Der leitende Photograph. Hayd,n tat bm erfifn Pr,i auf bn Ribratt', &aai.ilu5'ltUun9 im Ib,e 17, l'W und laü a hallkn, 1-14 O Sir, : EUGEN WOERNER': Uontrotlotunb fcupttlnunbent (fix öffentliche und privat'Bauten. Euv'rinlkndknI für dai rancaner 5otm!- Äimtt Heus. Werks,?.! 10. unb Ai Slr Sliicoln. ,d. ERNST HOPPE'S Deutsche Weiii- ml Bier - Wirthschaft, 127 fübl. 10. Straße. LINCOLN ' NEBRASKA. 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