Der ZNüller psns. umoKlf an Iimei Pavn. Tu:ch von . an O. Ich bin Srzt und wohne in Edinburgh. Vinci schönen Abend im vergangenen Sommer sah ich, eine Haoaoa im Munde und in Paar Pantoffeln an den gußen, in meinem Armftuhl. Der verheiralhete Theil metner reser maacal iai wein, daß man in solchen Momenten arzSglich diponirt ist, sich vom anderen Ge chlecht unter ochea zu tauen, renore, - seit mebreien fahren da Weib meiner Wahl und sich in Folge dessen der gSn, ftigen ghance nur zu wohl bemußt, stand hinter mir, lieg ihie ymger vurq oas jenige, wa st meine Locken zu nennen beliebt, gleiten und rging sich in allerlei für mich HSch't schmeichelhaften Betraq tungen über meine Talente und Erfolge. .HSnSchen sprach st zärtlich, nach dem st durch da Vorhe, gegangene die Schienen gelegt zu haben glaubte, auf denen ihr Vorschlag glattweg in mewe Seele hineinrutschen konnte, .HZnSchen, da Du nun in Deinem Lernfe so Herr lich reusflrft, meinst Du nicht, iah es Zeit wird, ein Wägelchen zu kaufen?' .Versteht sich, wen Du e nifln scheft, Schatz eutgegnete ich mich fiel lend, IS hätte ich sie mißverstanden, in der Absicht, die Nothwendigkeit, inst, weilen noch mit derartig großen Aus gaben zu warten, al breiten Schild zwischen meine Tasche und ihren ertra vaganten Vorschlag zu schieben, kaufe Dir noch eine Waage, wenn sie nöthig ist. Aber ich glaubte, wir hätten nach unserem letzten Umzug bereit alle Erforder lich angeschafft." Diese Bomb war Angsich! der da maligen großen Kosten so stark, daß ich damit da feindliche Keuer zum Schmei qen gebracht zu haben glaubte. Bewahre! Mit jener ruhigen Beharrlichkeit, welche da gefährlichste Attribut de Weibe ist, fuhr sie fort: .Ich meinte einen Wagen, HänZchen; ein kleiner Einspänner würde ja genügen. Deine Praxis würde sich merklich er weiter,,, fuhr sie, wie in Nachsinnen ver funken fort. Für einen Arzt giebt es nicht Befferes, al Pferd und Wagen, Du kannst e glauben. Die bringen ihn erst dahin, wohin Talent und Wissen, und wären sie so groß, mi bei Dir, HänSchen. ihm nie bringen können." .Gewiß, Kind, zum Beispiel unter Umständen in Gefängniß," sagt ich zu stimmend. Nun trat eine kurz Paus in, und al sie den Angriff erneuerte, geschah die in einem weniger zärtlichen, ja sehr ernsten Tone sie hatte ihre Taktik ver, ändert. .Weißt Du, wie viel Du im Laufe eines Jahre für Miethskulschen auS giebst, Hans? Nichts, sagst Du? O geh doch! Ihr Männer lernt niemals rechnen. Wie? Du gehst zu Fuß? Papperlappapp! Du kannst nicht täglich sieden Stunden laufen." .Mein Schatz" sagte ich, indem ich sie kügte, .ich bemerkte nur, daß eS solche Dingcr wi Omnibusse und Pferdebahn wagen gäbe." ,8 ist gut, HanS," sprach Lenore seuf und, als wolle sie damit die Debatte schließen. .Ich habe nichts mehr zu sagen, als daß die Beinchen vnseres Kleinen immer schwächer weiden" und in jenem wunderbaren Brennkolben, mit welchem eine allzu freigebige Natur die Ehefrauen ausstattete, deftlllirte meine Lenore einige Thränen und ließ diese an den Wangen niedergleiten. .Er hat seinen Kinderwagen," gab ich zurück. .Aber das Dienstmädchen will ihn nicht fafa fahren," schluchzte Lenore, .nicht um eine Million," sagte sie. .In eine so große Versuchung wird sie schwerlich kommen," versetzte ich trocken. .Sagen wir: Hundert. Aber weißt Du, wa ich thun werd, Leni ich kaufe inen Müller Pony." .Einen Ponvj" rief sie, in die Hände klatschend und ihre ThränenrShren wie durch Zauberkraft schließend; .das ist Prächtig!" .Einen Müller, Ponv," wiederholte ich mit Nachdruck, um ihre Erwartungen icht bis zu einem Berbenoß hinaufzu spannen, .nur einen MüllerPornj." .Gleichviel, zu weicher Gattung er gehört," entgegnete sie, offenbar nicht ahnend, daß meme Bezeichnung nur ein Euphemismus für .Esel" war und ich hatte nicht die Courage, sie über den Irr khum auszuklaren. .Und liebe, liebes Hänkchen," schloß renore, zum Zimmer hinaus trippelnd, um dem Sprößling die frohe Botschaft zu verkünden, .bitte, wenn irgend geht, fz nimm einen Schecken," .Schön, mein Kind," sagte ich, wenn's möglich ist, soll' geschehen. Aber wahrscheinlich ist e nicht." An einem Sonnabend Abend bald nach obigem Gespräch kam ich zufällig in ein benachbarte Dorf, welche sich ine Esel Marftalls erfreut, und alsbald lenkt sich all mein Sinnen und Trachten auf eins dieser Thiere. Ich erkundigte mich beim Eigenthümer nach seinen Ver dienften, und dieser gab, ohne ftt in sei riem Redestrom durch Kommas aufhalten z lassen, folgenden PanegvrikuS zum Besten: der Esel, in mittleren Jahren, ist prächtig dresstrt, ausdauernd, trägt auch Damen seitwärts, weiß nichts von stutzen oder störrisch sein, wirft sich nie, malS niemals nieder, ein Kind kann mit ihm zur Jagd reiten, und von wegen hinten auSfchlagen Möglich, daß die vielen Komplimente da philosophisch veranlagte Thier ver stimmten möglich, daß das Schicksal in eigener Person sich einmischte, um ein liebe? Kind zu retten möglich auch, daß e einfach mein .Torkel" am: aus das snchuort .hinten ausschlackn" begann dirses 33;fen ein Pas de deux r x n o) fi I ' r -r J-" "-r T Wr TITTs T . . V ' w ' Jahrgang 14. mit den Hinterbeinen, tessengleichen ich, was Heftigkeit und Ausdauer betrifft, nie zuvor gesehen hatte. .Er ist heute recht spielerig," bemerkte sein gleißneri- scher Besttzer: ich aber erstickte den Rest seiner Erklärung des Phänomens durch einen Blick unsäglicher Verachtung und wandte mich voll Abscheu von ihm weg. Da erschien mir al Deux ex rnachina ein halbwüchsiger Bursche, der einen jungen Esel zum Kauf anbot. Ich er warb das Thie, miethete einen Jungen, um ihn an einer Strohhalfter nach meinem Haufe zu führen, und hielt nun die Ge schichte für Überwunden. Ich hatte zu viel an die Privilegien und zu wenig an die Pflichten eines Eselbefltzer gedacht? Denn außer dem gemietheten Straßen jungen begleiteten uns noch dreiundzman- zig seiner SpezieS des JureS halber zum Dorf hinaus. Zwei von ihnen nahmen ihre Posten, gleichsam als Garde du Corps zu jeder Seite des Thieres in und ermunterten eS durch allerlei Zu rufe; der fünfte etsblirte sich hinter ihm und benutzte (cd Gelegenheit, wo ich den Blick von meinem neuen Besttzthum ab wendete, um dessen im Ueörtgen ganz gerade, aber ziemlich klein gerathenen schweif in einen Knoten zu schlingen. In einiger Entfernung folgte dann das Gros als Heller Hausen, gab mir oder dem Ouadrupeden, d?nn leider habe ch nicht die Ehr, ein schotte zu sein und verstehe daher die Sprach nicht in ihrer nackten Reinheit allerlei seltsame Namen und schien mir so etwa wie Kastengeist vorzuwerfen, weil ich nicht osort den Esel bestiegen hatte und solcher gestalt heimgeritten war. Diese Mvrmidonen verließen uns zwar nach und nach, doch nur, um, sobald wir Edinburgh erreicht hatten, durch ein viel ormtvablere Gefolge ersetzt zn werden. Als ich und meine Leute unser HanS in der Paradiesgasse gegen elf Uhr Nachts erreichten, hatte der Esel außer jenen Uns persönlichen Trabanten, die uns treu geblieben waren, emen wahren Vchmeis' von nahezu hundert Leuten, darunter zwei Polizisten und drei oder vier ganz anstandige Menschen, welche in der entgegengesetzte Richtung zu gehen beabsichtigt hatten, aber von dem Strome sortgerissen worden waren. Als ich mein Einkauf machte, hatte ich vergessen, daß unser Hosraum ge, wt lermanen .unkerirvt ch" lag und nur zu erreichen war, indem man die der englischen Bauart entsprechend vor dem Hause, zwischen diesem und dem Eisen gitter, welches es vom Seitenwege trennt, liegend Treppe in das Sou terrain hinabstieg. Aber schon während unseies Triumphzuges halt ich mir wegen dieses Hindernisses vielfach den Kopf zerbrochen, und nun mußte es überwunden werden; wie schaffen wir unserm Mülleresel in sein unzugäng liche Gehege? Meine süße Leonor lag bereits im Bett und fuhr erst um's Mor genroth oder doch keinesfalls früher empor. Das war mein einziger Trost. Denn hätten ihre Vorwürfe, daß das Thier kein Schecke fei, sich als Blei, gewicht an alle mein derzeitigen schweren Heimsuchungen gehängt, ich glaube fest. ich hätte den Esel dem ersten besten Straßenjungen aus unserem Gefolge geschenkt. .Heda!" rief der eine Polizist, als wir da Thier vergeblich aufforderten, in seine künftige Residenz hinabzusteigen, .das geht nicht! Vorwärts! Vor, SrtS, mein Herr, Ei dürfen di Pas, sage nicht versperren!" .Die HSll auch nicht!" schrie ich. bleich vor Zorn. .Ist denn in der ParsdieSgass nicht einmal Raum für dieses arme junge Geschöpf?! Vorwärts? Das !t la auch mem Losungswort! Also Sie Nummtr 410, fassen Sie den Esel bet den Vorderbeinen, und Sie, theuerste Nummer 85, an den Htntervierieln, aber vorsichtig! und tragen Si ihn die Treppe hinunter!" .Hurrah!" brüllte d Menge di mein Feldherrnton entzündete, in wilder Aus regnng. Noch nie in meinem Leben war ich vor die Oeffentlichkeit getreten, jetzt aber kann ich di Gefühle; die den Demagogen bewegen, wohl begreifen. ES ist war, ich sah die Gesichter der respektablen Bewohner der ParadleSgasse aus ihren Sonnabendnacht'Fenkiern auf mich gerichtet und ahnte, daß ich an mei ner ärztlichen Praxis Einbuße erleiden werde. Andererseits aber dröhnt mir der Beifall des Volke in die Ohren, wie die Posaunen von Jericho, und ich fühlte. daß ich, waS auch kommen möge, der Günstling des Volkes sei. .Tragen Sie ihn hinunter!" rief ich mit Donnerstimm. Hurrah I Runter mit'm!" johlte der Mob. Die Polizisten starrten mich an. blick ten dann auf die versammelten Hunderte, denn auf die Gasse war jetzt von wer Ecke bis zur anderen gepackc voll, glotzten sich zuletzt gegenseitig an und machten sich ans Werk, ohne zu mucken. Sie packten ein solcher Arrestant war ihnen sicher noch nie unter die Finger gekom men den erstaunten Viersüßler in der von mir vorgeschlagenen Weise und tru I vv ) An 4L 4 4 ir yv r v I ir 1 1 I I T I I i I II I II I II I H I I H I II I II IX v iU ILIILIIU 1s U III L Beilage zum Nebraska taats-Nnzeiger. gen ihn sanft und wohlbehalten die Stufen hinab. Während dieses Vorganges, der einem Leichenzuge nicht unähnlich war, trat ein lucann zu mir, der mich in grccker Er, regung folgendermaßen anredete: Ver zeihung, mein Herr, ich komme soeben erst und kenne di Details nicht. Bin Berichterstatter für mehrere Zeitungen. Wa ist denn eigentlich hier lo? Wa ist vorgefallen? Wer ist eS? Ein Herr oder eine Dame Todt oder nur bejin nungSloS?" .Ein Jüngling, zur Zeit sprachlos,' sagte ich schnell und folgte dem Patienten nS HauS. O, welche Bernhigung für Seele und Leid, als ich meinen Millerpony in unserem Hofraum sanft niedergefetzt sah! Mit wie viel Dankbarkeit überhäufte, oder besser gesagt überschüttete ich diese Beschirmer der öffentlichen Sicherheit, indem ich Flasch auf Flasche des besten BiereS zu ihrer Stärkung entkorkte! Ich weckl meine Lenor, um ihr alles zu erzählen, wag ich gethan, und hatte hart zu kämpfen, damit sie nicht anS Fenster ilte, den neuen Ankömmling zu besichtigen. .Ich weiß ja nicht einmal, waS ein Müller'Pony ist," sagte sie, .und werde die ganze Nacht wach bleiben, um nur ein Bild von diesem seltenen An dieser Strlle wurden ihr Zweifel durch das schauderhafteste J-aaa, das feit den Tagen Bileam au dem Maule eine EfelS tönte, für immer beseitigt. Es war direkt vntr unserem Fenster und klang wie ein Orchester reparaturbedürf, tiger Sirenen ich mein nicht dikjenigen des Dulders OdosseuS. der sich übrigens die Ohren verstopfte sondern Nebelhörner aus schissen. .Ach Galt, das ist 1 nicht als so ein entsetzlicher Esel!" rief Leonor höchlichst indiqnirt. .DaS sind vierzig Esel!" gab ich reumüihig zu und machte eS wie der Schlaumeier von Jthaka. Nimmer, o nimmer, werd ich diese Töne vergessen! Sie dröhnen in diesem Augenblick durch die Hallen meiner Erinnerung! Trotzdem begaben mir uns zur Ruhe, das heißt, wir legten uns nieder und hörten zu. Manchmal nährten wir eine schwache Hoffnung, daß alles vorüber fei und der Esel, seither de Schlafes bedürftig, verstummen werde. Vergeb liche Sehnen! Ich glaube, der Kerl befchäftigt sich mit dem Komponiren einer Todtenklage di Schotten ven ven e coronach über seine abwe sende Mutter oder sonstige Verwandt. Denn nach ganz kurzen Pausen, wie sie jeder Eel zum Komponiren nöihig ha, den mag, brach immer wieder ein Strom dissoniiender JammertSoe von etwa 4 Takten so weit wir e beurtheilen konnte loS und endete stets mit einem Alexandriner. War e schon von Anfang an schauerlich, sa würd s bald uner kläglich. Um halb drei zog ich Schlafrock und Pantoffeln an und begab mich, eine Gaidinenschnur in der Hand, in den Hof räum hinab. Der Schlaf hatte selbst verständlich olle übrigen Bewohner der Paradiesgasse ebenso entschieden geflohen. wie uns, und etliche Dutzend Mensche, Häupter beobachteten mich von nah und fern, vom Parterre bis zu den Mansar- den, mit Jnteress und Genugthuung. Ich wußte, st wähnten tn ihrem lhörtch, ten racheerfülltkn Sinn, daß ich den Müllerpavy erhevken würde, doch ich be absichtigte nichts desgleichen. Ich näherte mich dem Thiere, indem ich dabei Laute ausstieß, von denen ich bemerkt zu haben glaubte, daß sie ihm, aus dem Munde setner früheren Trabern, ten kommend, große Vergnügen bereite- ten ach! ich hätt ihm mit gleichem rfolge .DS sanger Fluch" vordekla miren können ! Er wandte sich ad, er floh, ja, er hob sogar seine Hinterbeine gegen mich auf. Durch diese Betragen angeekelt, aber nicht ntmuthigt, folgte ich der fliehenden Bestie, trotzdem mein lange Gewand im Winde flattert und meine nnbeschützten Beine froren, mit onnschütterltcher Energie. Ich erwischt si, band ihr die Kinnbacken mittelst der Gardtnenschnur zusammen und zog mich, den Unhold sprachlos nd besiegt zurück, lassend, unter dem beifälligen Murmeln sämmtlicher Zuschauer in mein Schlaf gimach zurück. sser ach! weit besser wäre e ge- esen, ich hätte es niemals versucht! Die rauhe Hand des Menschen ist nicht im Stande, die groß Harmoni der Welten verSummen zu machen. Kaum hatte mein Haupt da Kiffen berührt, al fein I a, halb gedämpst, kläglich, aber über alle Beschreibung herzzerreißender als je zuvor, mit scheußlicher Halsstarrigkeit auf' Neue begann nnd bei jeder Rote an Stärke zunahm. Jetzt gab die Schnur nach, und die ganze Sangesfluch brach los, wie aufgestaute Wasser über einen Damm, indessen der Hahn, ohne Zweifel tn der Meinung, daß S schon Morq.'n und er unverantwortlicher Weise nicht der rrfte sei, der die Sonne beg, üßte, seine scharfen, durchdringenden Töne mitklin gen ließ. Den Eel bringe ich um!" rief ich aus dem Bette springend. .Gieb ihm doch lieber Chloroform sagte Leonor sarkastisch, .da thust Du a so gern. Dieser Rath, eigentlich nur berechnet, meine ärztlichen Gefühle zu verletzen war wirklich der beste, den si mir erihei len konnt. Ich glitt eine groß Flasche mit dieser Götter.Essenz und stürzte mich milder in den Hof, um das HauSkind zum Schweigen zu dringen. Diesmal gelang eS, allerdings erst nach fünfzehn Minuten der fürchterlichsten Anstrengung und ich stand ein zweiter Herakles zu Nemea, in Schlafrock nnd Pantoffeln über der in tiefem Schlaf hin, gestreckten Gestalt deS Ungeheuers. Ein Opfer der Wissenschaft, lag S da gleich einem schlummernden Baby, daS lange genug an seiner Flasche gesogen hat. Dieser angesichts eines respektablen aber schlaflosen Publikum errungene Sieg wurde mir zur gewaltigen Reklame Meine Praxi. nimmt zu, und die Knöchel unsere Kinde werden von Tag zu Tag träft, an. Eine in die Ho'mauer gelegt, Bresche gestattet de Begründer meines Glückes den bequemeren Zutritt zu seiner Behausung sowohl als auch zur nacht lichen Weide aus einer weit abgelegenen Klur. renore hat ftch vouttar.dig ge, tröstet und gesteht, daß ei Müöer-Pono eigentlich ei gauz gutes Thier sei, und ihr einziger Kummer bleibt, daß eS kein Schecke ist. ZNacalda kentini. Historische rhlng aus dem Italienischen on Hulda v. SacherNasoch. Macalda von Scaletta, die Tochter eine reiche stzilianischen Edelmannes erregte früh die Aufmerksamkeit ihrer Landsleute durch ihre seltene Schönheit ihre hohen Geistei'gaben und die Proben von großer Karo kterstürke und seltenem Muthe, welche sie schon als Mädchen gab. Si war ein junonisch Gestalt mit üppigen Formen, dunklen Augen und goldblondem Haar. Die Dichter ver glichen ihre weiße Hautfarbe mit dem Hermelin. Macalda befaß eine für ihre Zeit ganz außerordentliche Bildung,, ft war des Lateinischen und Griechischen vollständig mächtig, in allen Wissenschaf, ten unterrichtet und machte allerliebst Verse. Ebenso wie fte eS meisterhaft verstand, das wildeste Pferd zu bänkigen, regierte sie jeden Mann, den sein Schick, sal in ihren Zauberkreiö warf. Si ver, wählte sich früh mit dem Grafen Wil heim von Armico. Als eine Freundin eines TageS ih gegenüber die Bemerkung machte, die Welt behaupte, daß sie ihren Mann nicht lieb, erwiderte sie lächelnd: .Eben des halb habe ich ihn gehiirathet, man muß ein freies erz unv kaltes Blut haben wenn man die Menschen beherrschen und große Dinge verrichten will." Und sie behielt Recht, denn je weniger fte ihren Mann liebte, um so mehr betete dieser sie an, um so vollständiger wurde er ihr Sklave. Aus ihren Antrieb ergriff der Graf Armico auch Partei gegen di Hoheustaufen. AI König Manfred Sizilien zurückge, wann, nächste Macalva mit ihrem Gat, ten ach Messina. Als sie hier sah, daß er nicht mehr ein brauchbare Werkzeug ihrer Plane, sondern nur noch ein Hin dernig für fte bedeutete, ließ fte ihn ein fach im Stich, während er bei den Tem, ptlherren Schutz suchte und in dem Haufe derselben kurze Zelt darnach starb Scheinbar befand sich Macalda jetzt in der unglücklichsten Lage, ohne Geld, ohne Macht, i selbst ohne Schutz, aber sie wußte eS besser, sie begriff, daß ihr, dem schönen, geistvollen Weib gerade jetzt die Welt offen stand. Wenn ein Zeitgenosse von ihr sagt, daß sie ein männliches Herz besessen habe, so verstand sie s trotzdem. jed Art weiblicher Verführungskuvst zu üben. Ja eine MönchStult gehüllt, durchwandert sie Sizilien und kam bis Neapel, wo sie inen jungen, reichen Ka alier für einige Zeit tn ihre Band schlug. Bald wendete sich da Blatt, in dem Karl von Anjou de Schauplatz be- trat. Von ihm geschlagen, fand König Manfred in der Schlacht bei Beneoent den Tod, und Macalda sah Conradin, den letzten Hohenstaufen, auf dem Markte za Neapel das Schaffst besteigen. Sie srshlockte, als sie sein schönes Haupt unter dem Beil des Henkers fallen sah und ihr süßer, rother Mund lachte. Jetzt sah fte den Augenblick gekommen, ihr Rechte auf daS Besitztum ihres Gatten geltend zu machen. In aeborg ten Kleidern trat sie vor Karl von Anjou hin und bezauberte ihn vollständig. ES währte nur wenige Stunden und sie hielt bereits die Urkunde dS nuen Herrn in der Hand, durch welche ihr Schloß und Guter ihre Gemahls zurSCerpattet wurden. Sofort kehrte sie nach Sizilien zurück, versammelte ihre Anhänger um sich, warb Krtegsleute und zog selbst im Harnisch an ihrer Spitze aus, um die Anhänger der Hohenstausen, welche von ihren Gütern Besitz ergriffen hatten, zu vertreiben. Wer nicht entfloh, wer ge fangen in ihre Hände fiel, durste bei ihr auf kein Erbarmen rechnen. Stets war der Henker in ihrem Gefolge, und das , : No. 2. Blut, das sie vergoß, schien die schön tgerm zu berauschen nnd ihr Herz on cuem zu stahlen. Bei diesem raschen SiegeSzug hatt ihr in tapserer velmann, Alavmo von Len tini, die größten Dienste geleistet, sie be lohnte ihn durch ihre Hand und macht ihn zu ihrem Sklaven. Die kluge Frau verstand S jeder Zeit, dem Volke, in dessen Mitte fi lebte, den Puls zu fühlen. Sie sah bald, daß Si zilien unter der neuen Herrschaft unzu frieden war, nd kam der allgemeinen Stimmung zuvor, indem sie eine Ver schmörung gegen Karl von Anjou anzet telte. Sie gewann Peter von Arago nien, dessen Gemahlin die Tochter König Manfred' war, für ihre Sache, und als der Groll de Volke zum Ausbruch kam, leitete Macalda die Empörung. Jene fürchterliche Volksgericht, da in den Blättern der Weltgeschichte al ftzilia nische VeSper verzeichnet ist, war ihr Werk. Gleich Palla'S Athen kriegerisch gelüstet, durchzog Macalda an der Spitze der bewaffneten Banden Stadt und Land und sah ohne eine Regung von Mitleid die Franzosen und ihre Anhänger hin schlachten. Karl vn Anjou gab indeß seine Sache noch nicht für verloren. Er sendete neue Kriegsschaaren nach Sizilien und bald kam die Hiobspost, daß der Gouverneur von Messina bei Milazzo von ven granzoien aus oas aupt ge schlagen sei. Sofort griff wieder Ma, calda s schön Hand energisch in das SchicksalSrad ein, durch sie wurde der Gouverneur abgesetzt und ihr Mann an seiner Stell gewählt. Während dieser Mefslna gegen die Franzosen behauptete, war Macalda nach Catania geeilt und vertheidigte diesen festen Platz Helden mülhig gegen den Feind, den Helm auf dem schönen Haupte, den Panzer, di Streitart in der Hand. Als der Sie endlich erfochten war, erkannt Jeder mann begeistert an, daß Macalda und ihr Gatte Sizilien gerettet haben. Nicht 'lange danach landete Peter von Lragonien auf der Insel. In Randazzo begrüßte Macalda den neuen Herrscher, dc sie Sizilien gegeben halte. Si war berauschend schön, einer olympischen Göt tin gleich saß sie zu Pferde auf demPan therfell, den goldenen Helm auf dem Haupt, die silbern Streitart in der Hand. Auch Peter von Bragonie konnte sich ihrem Zauber nicht entziehen, sie hoffte, auch ihn zu unterjochen, mit ihm nd durch ihn Sizilien zu beherrschen. Aber sie hatte nicht mit der sanften, schö ncn Königin gerechnet, die an der Seite deö neuen Herrschers stand. Es war ohn Zweifel ihr Bild, das tn der entscheidenden Stund schützend ihn umschwebte und ihm die Krast gab, den Versührungttünften Macalda' und ihrer onjt so siegreichen Schönheit zu wider stehen. Bon dieser Stunde an sann sie auf Rache, das ehrgeizige und zugleich das an Eroberungen und Anbetungen ge wohnt ettle Weid war i ihr auf das Empfindlichste beleidigt worden. Peter von Araqonien gab ihr sonst keine Ursache zur Klage, im Gegentheil zeigte er sich tn jeder Beziehung dankbar, indem er vor seiner Abreise Alayma von Lentini zum obersten Richter ernannte und ihm mehrere Schlösser und Güter (henkte, skin Frau und seine Kinder, die er tn Sizilien zurückließ, unter seinen Schutz pellend. Doch Macalda ruhte nicht, eS gelang ihr, ihren Gatten zum Treubruch zu verleiten, und sie unterhan delte in seinem Name mit Karl von Anjou entschlossen, den Aragonier, den sie aus den Thron gesetzt hatte, wieder aus Sizilien zu vertreiben. Diesmal war ihr jedoch da Schicksal nicht günstig, in, dem die französische Flotte im Golf von Neapel vernichtet wurde und dadurch vor läufig jede Hoffnung auf Erfüllung ihrer Wünsche durch Anjou schwand, aber Macalda war trotzdem noch die eigent liche Herrin Sizilien und die Macht, die e be aß, in fast unumschränkte. Sie verwaltete da Land, sie saß statt ihrem Manne zu Gericht nd zog mit 30 Rittern selbst in Helm und Panzer im Lande umher, um bald hier, bald dort ihr Gegner den starken, eisernen Druck ihrer kleinen, schönen Hand fühlen zu lassen. Als eine TageS Don Jayme. der ohn Peter'S von Aragonien, Sizilien durchstreifte, um feine Anhänger zu er muthtgen, und die Unzufriedenen einzu, Schiern, folgte ihm Macalda mit ihren Gewaffneten tn der Absicht, sich bei gün- stiger Gelegenheit deS Prinzen zu be mächtigen; aber Don Jayme überlistete ste. Ohne kein Benehmen Macalda und ihrem Gatten gegenüber zu ändern, mit der Miene, dem Letzteren ein besonderes Vertrauen zu erweisen, sendete er ihn nach Arragon mit inr Botschaft an seinen Vater. Hier wurde Alavmo von Lentini gefangen gesetzt und zu gleicher Zeit Malcada'S Bruder auf efehl Don Jayme'S verhaftet und enthauptet. Sie selbst saß eine .age ahnungs- loS im Hofe ihres PalastcS zu Mcsstna im Kreise ihrer Frauen und hörte inem raber zu, der ein anmu'higes Märchen erzählte, da schienen die Abgesandten von Javmt S unv suylten ne in ven Kerker, während ste stolz und HSh7.i!ch ausrief: .E belohnt ein Torav fein Freunde I" Zum Tod erurtheilt, wurde ihr Gatte von dem verdeck einer Galeere in' Meer gestürzt, während Maeald. im Kerker durch de Dolch eine Mörder ndtt ehr. Der Makstr Shucea, der volklthö. lichst Operetten. Komponist Span ine, der in feine beliebtesten Stücke ,L Gran Via' die Madrider Taschendiebe .verherrlicht' hat, wurde vor Kurzem tn der Hauptstadt, während er aus der Pferdebahn der Puerta del So! zufuhr, von einem Langfinger um seine Brief lasche, die 300 Peseta in Bankschetnen. sowie seine Photographie enthielt, er leichtert, ine Thatsach, di am folgen den Tag in den Madrider Blättern ver breitet würd. Der Musiker hatt auch sofort Anzeige bei der Polizei gemacht, wahrscheinlich aber ohne sich allzu großen Hoffnungen in Bezug auf die .Findig kett' der Behörde hinzugeben. Da kann man sich nun, sa schreibt die .Franks tr Zeitung", die Ueberraschung Clzucra denken, al er 24 Stunden nach Bekannt, machung deS Diebstahl durch di Pft inen schwerwiegenden Brief erhielt ud beim Erbrechen seine 300 Peseta er blickte. I ein mitfolgend Schrei, den hieß e so: .Hochverehrter Meiste?! Au Versehen hat einer von unsere Be rufsgenossen gester Ihre Brieftasche sammt Inhalt eingesteckt. Durch die Zeitungen wurde er auf seinen Irrthum aufmerksam gemacht. Der Aufsicht rath unser Gesellschaft, den r mit dem Auftrage betraute, den Fehler wieder gut zu machen, beehrt sich, Ihnen einliegend die in der Brieftasche vorhanden gemefe neu 300 Peseta zurückfolgen zu lassen. Damit tn Zukunft derartige Versehe nicht wieder vorkommen, behalten wir Ihre Photographie, der wir im Sitzung saale ine Ehrenstelle anweisen. RI wird die ehrsame Zunft der Madrider Taschendiebe eS vergessen, daß sie durch Ihre geniale Operette ste beim Publt, kum zu hohem Ansehen gebracht habe. In vorzüglicher Hochachtung: ,Lo t?e RataS." So heißen nämlich die drei in der Chucca'schen Operette auftretende. Madrider Langstnger. Di Lorbkkr der hauptstädtischen Spitzbube habe aber die Gauner in Barcelona icht schlafen lassen, wie au nachstehender Ge schichte zu ersehen ist: In der Nacht zu IS. Okt. verlor, wie ste glaubte, di Frau deS Herrn Morano, Redakteur de Blattes .El Noticiero Universal", ein kostbar Uhr mit Diamanten. Tag darauf ließ Herr Morano im Blatte eine Anzeige erscheinen, in welcher er den Verlust bekannt machte und dem redliche Finder eine gute Belohnung in Aussicht stellte. Einige Stunden nach Erscheinen der Anzeige stellte sich in der Redaktion, ftube ein vornehm gekleideter Herr ei, welcher dem Redakteur Morano di er loren Uhr einhändigte, jede Belohnung großmüthig ablehnte und wieder ver schwand, ohne seinen Namen anzugeben. Tag darauf erhielt der Redakteur ein, Brief, in welchem ihm mitgetheilt wurde. die Uhr fei feiner Frau durch ein Bar, celonaer Rata entwendet worden. Al aber die Zunft ,n Erfahrung gebracht, daß die Uhr inem Mitgliede der Presse angehöre, fei di sofortig Zurückrftat, tung beschlossen worden. .Wir fid nicht weniger ritterlich, als uns Ma drider Kollegen." sagte der Brief Künstler. Schriftsteller und Im. naliften sollen vor unseren Handgriffe ganz gesichert sein. ?t komisch, J,xm,,. Folgendes hat sich dieser Tag ta neuen Oldenburg? Hoftheater während der Eröffnungsvorstellung abgespielt, E war ein feierlich-ernst gestimmte, atti den besten Kreifen zusammengefttzt Publikum versammelt. Man gab d .Kaufmann on Venedig". Die Uni stattung der Scene war prächtig. Der Regisseur hatte nämlich da Zimmer der Porzia sehr charakteristisch gestaltet, j sogar einUebriges gethan, indem i, grünen Papagei in einem legante Bauer auf di Bühne stellt. Da Pn blikum war mit Auge und Ohr gefesselt. al Porzia und Rnissa erschienen rd plauderten. Plötzlich, al Nerissa sagt: Zuerst ist da d veapolltanische Bri rief eine Stimmt auf d Bühn ganz laut: .Wer da!" Di beiden Dame werden unter ihrer Schminke wt Schrecken bleich. Aber al nun Porzia sagte: .Da ist ein wilde Füllm t d That.' da rief dieselbe Stt,: Emma!" Das Publikum blickt . gnügt auf den redseligen grünen Bog,? und lachte. DaS feuerte augenfchein lich den gefiederten Sprecher an, in d Shakespeare'fchen Dialog hineinzurede. statt bescheiden den Schnabel zu halt,. ,Wn da! Emma! Wer da! Emma! rief n fortwährend unter der Heitnkeit üi Publikums. Zum Glück war mit diesen drei Worten der Wortschatz des exotische Vogel erschöpft und zum wkiter Glöck' war die Scene bald zu Ende. Die Re beschloß, den Papagei nicht wieder .auf treten' zu lassen. Trotzköpse. In DewittSville kStaate New leben zwei Schwestern. Lucinda nd Martha Skinrnr, die eine viernndfleb zig, die ander sechsundsiebzig Jahr alt. Obwohl in demselben Häuschen h nend, haben fte seit flebenundolkr, Jahren kein Wort mit einander gc lprochen. Jede haust in ihrem Zimmer und verrichtet ihre Arbeit für flch selbst. Dieses freundliche Schwesternpaar hatte sich vor fast einem j Jahrhnndt wegen einer Bratpfanne gezankt!