l aut Soc," ,etnisti II Ha Lincoln, Ncb., Donnerstag, 30. November 1893, (Unabhängiges Organ fiir den Staat Ncbraöka.) Jahrgang li. Flo. Z8. flSftfe MMA fizmf WMUM ü Politische Wochen-Nundschau. Auelanv. Berlin. Eine militärisch Zkitschrist bat einen Artikel über die diesjährigen Herbstmanövcr verössentlicht. worin sich die folgenden interessanten Zahlen befin ' den. Nich! weniger als 1,2(J0,00 Mann wurden im Herbste zu den Massen berufen, um an den Manvöoern tbeilzu nehmen, mchr als 00 Millionen Pntro en wurde abgefeuert und über 40 l'iiU lionen Mark wurden für Verprovianli rung und sonstige Bedürfnisse ausgcgc den. OesierrichiUgarn inobilisirte die größte Armee, nämlich 250,000 'Wann. Rußland haue 2!6,000 Mann im Felde, Teutschlmd l;o,ooo, Frankreich 170, 000, Italic 145,000, England 70,000, Spanien 5,000, Siumäiiien :Ji,0()0, Holland lK,0(io, Belgien 35,ü0u und die Schweiz 50,000. Berlin. Daö alte Interesse am itur ze BiSmarcks wird durch die Millhlung in seinem halbamtlichen Organ, den Leipziger Ncuefte Nachrichten", wie. der machgerufen iverdcn, daß er die Ver öffentlich.','.; :ci!'.,! Fchreibcuö an den Kaiser tnliii!.;!, ji niii kr sagte, daß er nicht nbdr,iisutV,ifi.', außer auf Verlan ge deS U,.isers. .,?icscö Schreibe," jflgt das Blatt, ,,e,.!iört dem deutschen Volke. Andere nicht veröffentlichte Schriftstiicke beweisen, daß es eine Jntri guc von Bvtlicher war, der Alles was er war, Bismarck verdankte, was die Ab scfzung Bivmarckö lirbeiführte. ötti cher ist der Man, der die Streitigkeiten zwischen dem Kai'cr nd Bismarck zur hellen Flamme ansuchte. Äölticher kann'e die 'F-cindschnst cci jungen Kaisers gegen ten großherzig von Baden. Er 'kannte Dr. Hnipelas sozialpolitische Ideen und schlug beim Kaiser Kapital daraus gegen den Linkten. Rötlicher stimmte auch i;:i ,,!.ü inetSrath gegen den " Fürsten hin si Änlich der Arbeiterrciorm vorschlüge. Tcr Kriegsminister Verdi) du Verreis stimmte mit Bisinnrcf, lief aber spater de,! Kaiser nach iid versicher te ihm fälschliey ,ais der Treppe, daß iöitfnui-d jedev . ilglied auf seiner Seile verriiiilitt ii-iicir den Kaiser zu stimme,'. Tu; jttische Aussage machte den Kaijir n.ulhuiD und trug Üöiiichec den ersten Sieg über seineu Vorgeseh!, ein. Tr. Hinzpeter, Graf Douglas, UND von Heuden, sämmtlich Freunde des Kaisers, belheiligten sich an dem Kom plot zum Sturze des Kanzlers. Lud wig Wiudlholsl's denkmüidiger Gesuch bei Bismarck war eine dem Fürsten ge; stellte Falle. (i war beabsichtigt, den Kaiser glauben zu machen, daß der Kanz ler sich bei dem Wide,stande gegen die ka serlichen Pläne nach um klnterstützung umsehe. Die Feinde des Fürsten denach richligten den Kaiser von jedem Schritte des Ersteren. Daher des Kaisers frühen Besuch beim Fürsten am Morgen, der auf den Abend folgte, wo Windthorst seinen Besuch gemacht hatte. Graf 3o tho zu Eulenburg war ebenfalls ein be soliderer Feind des Fürsten. Im Ber ein mit Lohmann und Minister Thielen nahm er an den Vorbereitungen zur Her beiführung der Katastrophe Theil. Die Letzteren wurven in dem Hause der Frau von Luebben getroffen, die sich einmal Hoffnungen auf die Hand Caprivi's ge macht hatte. Tort kamen Eaprivi und Schwabacher, Bleichröder's Theilhaber im Bankgeschäft, mehrere Male zur Be rathung zusammen. Es war nach der letzten Eouferenz, als der Kaiser genialt fam sein Verhältniß zu dem Fürsten ab brach." Berlin. Die Gemahliu Herbert Bis. marck's wurde von einer Tochter entbun. den. Wien. Die Artillerie soll im neuen Jahre bedeutend verstärkt werden. 42 neue Batterien sollen hinzugefügt werden. ' St. Petersburg. Es 'bestätigt sich, daß in den letzten Wochen einige Polen, darunter Frauen und Mädchen, nach Si birien in die Verbannung geschickt wur den. Ein gerichtliches Verfahren foll dabei nicht vorausgegangen sei, und es wird behauptet, die meisten mußten nicht einmal den Grund ihrer Verbannung. In der Citadelle zu Warschau sind elf römisch-katholische Geistliche eingesperrt, welche ebenfalls nach Sibirien transpor tirt werden sollen. Kiel. Der Kaiser margim Ererzier saale der Marinekafcrne bei derAblegung deS Fahneneides einer großen Anzahl Marinerekruten, Schiffsbauarbeiter und Matrosen zugegen. Nachdem die Leute vereidigt waren, fuhr der Kaiser in Be gleitung seines Bruders, deö Prinzen Heinrich von Preußen, uud des GroHher zogs vo Oldenburg in der kaiserlichen -Damxsbarkasse an Bord des Panzerschif fei Brandenburg," welches sofort, nach dem der Kaiser da Schiff betreten, die Rkichsflagae aufhißte, woraus die iibri . gen Schiffe des Geschwaders diesem Bei spiel folgten. Edinburg. Der des Mordes des Lieut. Hambrough angeklagte Alfred I. Monfon, wurde dem Gerichte vorgeführt. Er erklärte sich für unschuldig und der Prozeß wurde auf den 12. Dezember zur Verhandlung angesetzt. Dieser Fall, bekannt unter dem Namen .Das Ge- heiu.niß von Ardlamont" hat in ganz Großbritannien allgemeines Aufsehen er regt. Monson beabsichtigte angeblich die Besitzung Brdlamont zu kaufen, und hatte einstweilen die dortige Jagd gepach tet. Im Ardlamont House traf er mit seinem Freunde, dem Lieut. Hambrough zusammen. Am letzten 10. August wur de die Leiche deS Lieutenants aufgcfun den, und man glaubte sofort, daß er ge stolpert fei ; daß sich dasGewchr zufällig entladen habe, und daß der in den Kopf gedrungene Schuß den Tod herbeigeführt habe. Monson und ein Mann, NamenS Edward Scott in Diensten dis Lie.t. Hambrough, hatten sich kurz vordem an gcbl'.chcn Unfall in seiner Nähe befunden. Aber der Schuß war in den Hinterkops gegangen, und war au Monson's e wehr gefeuert vsrden. Monson erklärte spater, daß er mit seinem Freunde die Gewehre getauscht habe. Scott w schwa? gleich darauf, und man hat bis jetzt noch nichts von ihm gehört. Die Leiche wurde in Venlnor auf der Insel Wight, dem Begräbnißplaye der Familie Hambrough, beeidigt. Später jedoch kam man auf die Vermutliuung, daß ein Verbrechen begangen sei, uno die Leiche wurde wieder ausgcgradcn. Die Be' Haftung Mouson'S erfolgte, und dieser wild sich jetzt gegen die Anklage deS Mordes zu vertheidigen haben. Jnlanv. Washington. LandivirlhschaftSsckre tär Morlon hat anläßlich des Ablebens seines AinlsvorgängcrS eine Verfügung erlassen, m welcher er, auf die Verdienste deS Verstorbenen hinweisend, cnordiiet, daß bis zum Monatocude die Flagge auf dein Gebäude deS landwirthschajllichen Departements . auf Halbmast bleiben solle. In den nächsten Tagen werden die Bureauchefs zusammentreten, um Trauerbcschlüsse zu fassen. Washington. Die vom Schatzamt angeordnete Entlassung der zchn russi schen Flüchtlinge in San Francisco hat ai! scheinend noch keine Verhandlungen zwischen dem russischen Gesandten und dem Staatsdepartement zur Folge ge habt. Der erste Schritt, der von Seiten der russischen Regierung zu thun wäre, würde die Uebermittelung eines Auslie-ferunS-Gesuchs an dasStaats-Depaüe-lnent sein. Ein solches würde schwerlich Aussicht auf Gewährung haben, da die Verbreche, wegen reren die Flüchtlinge zur ,, Verschickung" nach Sibirien oer urtheilt waren, einen politischen Eharak te, trugen. Daß die Leute sich durch die Flucht selost eines im russischen Strafgesetzbuch vorgesehenen Vergehens schuldig machten, kommt bei der Auslie ferungsfinge nicht in Betracht, da der Ausdruch aus dem Gefängniß in Fällen, in denen der Gegangene tvegen politsscher Vergehen inhastirt ist, nicht als Gesetzes-. Übertretung im Sinne derAusliefcrungs vertrage aufgefaßt erden kann. New "Ihxt. Der Correspondent des ,, Herald in Montevideo telegraphirt Folgendes: Peirato hat die Nachricht e b!;e, daß Mello den Versuch machen will, mit seinem Flaggenschiss Aquida ban" den Hafen vs N:o zu verlassen, um iPciroto's Schiffe, welche von New Jor! kommen, abzufangen und sie in of fcncr See zu bekämpfen. Deshalb wer den Vorbereitungen getroffen, um ihm einen warmen Empfang zu bereiten, wenn er es versuchen sollte, oie Forts am Eingänge des Hafens zu passire. Bon Rio wird gemeldet, daß die Lage dort eine sehr kritische ist. Peiroto hat wie derum, g'gen daS Abkommen mit den auswärtigen Diplomaten, auf den Hü gcln innerhalb der Stadtgrenzen, Bat terien angelegt. Eine allgemeine Be schicßung der Stadt scheint unvernicid lich zn fein, und das Klcingewchrfeuer dauert ununterbrochen fort. Das diplo malische Corps hat sich nach Pctropolis zurückgezogen. Oktumiva, Ja. Ottumwa war vor Kurzem der Schauplatz eines Lynchgc richlS in aller Form. Der Gelynchte ist der Z I J,ihre alte Arbeiter Fred. Gustav, sou, welcher das 4 Jahre a'.tc Töcuter chcn von Jonas Sax in sein Kosthaus gelockt und dort unter ganz empörenden Umständen vergewaltigt hat. Er wurde, während er ein Verhör bestand, den Händen der Gcrichtsbeamten entrissen, in den Korridor geschleppt und an einem Strick, den die an der Thüre stehende Mutter des Mädchens den Lunchcrn hin reichte, am Stlegenländer aufg. knüpft. Tcr Strick jriß, Gustavson siel auf das Stcinpflster und wurde von den Beam ten nach dem Gefängniß geschleppt. Er war todt, aber die Volksmenge tobte und ruhte nicht eher, als bis ihr eine Gele genheit gegeben war, sich davon zu über zeugen, daß Gustavson wirklich nicht mehr lebte. Ein dcgoutirender Zwischcnfall War, daß im Gerichtssaal eine Schläge rei zwischen dem Vater, dem Großvater und anderen Verwandten des vcrgewal tigten Kindes stattfand. Fast wäre dem ersten ein zweites Lynchgericht gefolgt: Die Menge wollte dem E. Walton an den Hals, der zur Zeit wegen Todt schlags prozessirt wird; er hat ei junges Mädchen durch Vornahme einer Abortion umgebracht. Der 'Mob" versuche, das Gefängniß zu stürmen, erreichte aber seinen Zweck nicht, Das Beste Mittel für Erkältung, Hust und die Shntichkn Schien und Lunge Uebel ist yer't EherqPtoral, und wird LberaS ton den Aerzte empfohlen. ES löst de Echleim, beschwichtigt die Entziurdung, lin tert schmerzliche Symptomevnd fützrt Schlaf herbei. Bei Entzündung der Luströhrenäste und Lungensucht gewährt c? schnelle Linde rung, und ist al Schncllwirkcnde Arznei Unvergleichlich bei gällm von häutig Bräune, rauhem Halse und den plötzlich kungenlciden, denen kleine Linder ausgesctzt sind. Ayer'S Chcrrh-Pectoral hat Itl kiner deftigen und gefährlichen Erkaltung der Kinder meine Bruder eiue wunderbare Heilung erwirkt. Es war ganz erstaunlich, wie schnell ihnen dieses Präparat Linderung und dann Heilung brachte." Miß Annette N. Moen, Aountain, W!inn. AVer's Clicrry-Pcrwral AttömUet von Dr. I, C. Bljer & C.,ororH, aiakf. Wirkt rasch, heilt mit Sicherheit. IkIchkitta.Ich Scr, lic,,j Unsere Finanzlage. Noch Alle nicht, wie es sei sollte. Einschränkungen imGeschöftslebenundSpai' samkeit im Alltagsleben sind immer noch anzurathen. Weit entfernt davon, daß wir 13 Schwarzseher auftreten willen und wie im Märchen mit dem Rufe Der Wolf! Der Wolk kommt!" Schrecken ciagcn wollen, finden wir eS jedoch am Platte, einige Worte zu unseren Lesern zu spre chen. Daß das Geld im Augenblicke knapp ist und die Preise der meisten Waaren n,edrig sind, wird uns Niemand in Abrede stellen. Was uns die nächste Zuku::!t bringen wird, liegt noch im dunkel. ist daher angebracht, seine Ausgaben den Einnahmen gemäß ein zunchlcn. Toktor-Ncchnungc spielen nun in dem Haushaltetat einer jeden Hausfrau eine bedeutende Rolle. Wenn wir auch zugeben, daß der Arzt im all täglichen Leben feine Bercchiigung hat, und daß feine Kunst in vielen Fälle nothwendig uno von Wichtigkeit ist, so wird uns jedoch Niemand abstreiten, daß seine Dienste oft hätten erspart werden können, wen wir der KrankheitSerschei' nung von Anfang an die nöthige Auf inerksamkeit geschenkt und ein Weiter schreiten, ein Entwickeln der Krankhe't gehemmt hätten. Ein unscheinbarer Kie sei bringt oft die mächtige Schraube eines mächtige Oceandampfers zum Still stände; ein winziges Theil.hen Staub bringt den wunderbaren Mechanismus einer Uhr außer Ordnung. Lehrt uns dicjes nicht, daß wir dem wundervollen Mechanismus des Körpers auch unsere Aufmerksamkeit schenken sollen und den kleine Unregelmäßigkeiten der vcrschie denen Organe die Vcachiung zollen sollen, die sie verdienen, um dadurch größeren Eventualitäten vorzubeugen, ja dieselb.'n im sUmt zu unterdrücke. Ein eigenthümlich trockener, heißer Sommer liegt hinter uns und ein nasser Herbst uud offener Winter dürfte leicht gesundheitsschädliche Erscheinungen her vorrufen. Es ist daher an der Zeit, das System des Körpers einer Reinigung zu unterziehen. Die sorgsame Hausfrau scheuert Küche und Keller und bereitet ihre Räume sü, den herannahende Win ter vor. Sollten wir mit dem herrlich ste Bauwerk des Schöpfers weniger vor sichtig und umsichtig verfahren? AIS ein zuverlässiges ReinigungS, StärlnngS- und Voibeugungsmittcl dür fen wir Forni's Alpenkräuter Blutbclcbee auf's Wärmste empfehlen. Dieses Mit tel ist kein Experiment Tausende baben es angewandt und Tausende bezeugen seine Wunderkraft. In unserer eigenen Miite finden mir Leute, welche ihr Lob darüber aussprechen, ein Lob, daß es mit Recht verdient. Der Weise ziehe daher eine Lehre aus Obigem und fülle, den klugen Jungfrauen gleich, seine Oelkrüg lein, so lange er noch Zeit und Gelegen heil hat, uud halte eine Flasche von For ni's Alpenkräuter Blurbeleber für unvor hergeschenc Fälle im Hause, oder besser, stärke und kräftige sich gegen Seuche und Krankheit durch den zeitgemäßenGebrauch von diesem wirklichen Heilmittel. Tcr Amerikaner ein ttentle ma. Gegenüber den vielen schiefen Urthei len über Amerika und die Amerikaner, wie sie in ansländischen Blattern abge lagert werden, nimmt man gerne von Aeußerungen Notiz, in denen vorurtheils freie Meinung gerechte Kritik übt. Zu diesen gehört, was Ober-Jngenicur Köst. ler, von den österreichischen Staatsbah nen, an ein Wiener Blatt über die Ame rikancr schreibt. Er sagt darin unter Anderem : ,Ter Amerikaner verlangt nur, daß man ihm mit der gebotenen Höflichkeit und mit gewissen Empfehlungen entgegen kommt. Man zeigte und erläuterte mir Alles, was ich sehen wollte ohne Rück halt, ohne Schwindel das fällt dem Amerikaner überhaupt nicht ein. Wenn man den Amerikaner als Schwindler hinstellt, so ist das vollkommen unrich tig. Ich kenne gar keinen ehrlicheren und offeneren Menschen als den Ameri kaner. Es ist auch das ganze öffentliche und private Leben auf Vertrauen basirt. Ich habe vier Wochen in einem Privat hause gewohnt und meine Wohnung nie versperrt. Beim Ausziehen bemerkte ich erst, daß ich gar keinen Schlüssel zu mei ner Wohnung besaß von meinen Effek ten fehlte mir dennoch nichts. Bei die sem Ricsenverkehr in den frequentirten Straßen New York's und Chicago's hat ten die Taschendiebe ein großes !?lrbeits seid. Mir ist kein einziger unliebsamer Zmischenfall in dieser Beziehung passirt Wie im Kleinen so fand ich auch im Gro ßen in dem Amerikaner einen Gentle mn. Sind die an den Straßenecken angebrachten Bnfkäftcn voll, so legt man seine Briefe und Postsendungen ein fach auf den Kasten, und sie werden ebuif sicher spedirt, als wenn sie hinter Schloß und Riegel gelegen waren. Es fällt Niemandem ein, einen Brief, ine Zei tung, ein Packet, das auf dem Postkasten liegt, zu stehlen. Der Postbote wirft dann die Sendungen in den offenen Kar. ren, in welchem er sie zur Post führt. Machen Sie ein gleiches Experiment ein mal in irgend einer europäischen Groß stadt der erste Schusterjunge, der des Weges kommt, wird zumiudest den Brief oder die Zeitung zerreißen, wenn er nicht das Ganze entwendet. In Amerika sind auch die Schnsterbuben soweit Gentle wen. " Vr. price's Cteam Baking powder. Vierzig Jnhr? lang daS Standard." Neuestes aus Oklahoma. In Minco herrscht große Nachfrage nach tüchtigen Baufchreiuern. Perry foll in Bälde eine Mahlmühle mit einer Eaxacilät von 150 Faß Mehl erhalten. Der ncucrnannte Postmeister für Mcd ford ist noch nicht aufgetaucht. Derselbe stammt jedenfalls nicht aus KnsaS. Wahrend der lebten Woche wurden in El Reno alle Halbdollarstücke der Zahn probe unterworfen, wegen der Miste deS daselbst im Umlauf besindlichcu Falsch geldeS. In der Nähe von Kildare wurde ein gewisser Aldrige von einem Mann NamenS Miller erschossen. Der Streit hatte sich um einen Elaim an Thompson Ercek entsponnen. John Tassctt, welcher letzte Woche in Guthrie wegen Mordes zum Tode durch den Strang verurtheilt wurde, hat ein Körpergewicht von 20j Pfund. Da bedarf er schon eines starken Strickes. Der Häuptling der Osagz Indianer und sein Executiorath haben lette Woche eine Ordre erlassen, daß alle Neger innerhalb 30 Tagen die Resvation zu verlassen haben. Jeder ach dieser Frist auf der Reservation betroffene Reger soll 50 Peitschenhiebe erhalten. Das Ende eines Vielfraßes wird aus Duncaii berichtet. ' Dort begab sich vor einigen Abenden der Anstreiche? und Tapezierer Frank Martin in rine Restau ration und verzehrte auf einem Sitze 18 Eier, Z Pfund Beefsteak, ein Dutzend Austern, $ Pfund frischen Fisch, m.t Brod und Butter im Verhältniß, und trank dazu 5 Tassen Kaffee. Er begab sich dann auscheiüend in bester Gesund heit auf den H'imwcg, sagte j?doch seiner Frau, ehe er sich niederlegte, d.iß er glau be, zu viel gegessen zu haben. Etwas nach Miltertti'.cht wälzte er sich unruhig im Bette umher und ehe Jemand vcn fei ner Familie zu ihm g.-lrtigen konnte, halte er den Geist aufgegeben. Im Judianer-Territoriiim werden in nicht ferner Zeit N!?ch mehrere Millionen Acker Land der Ansiedlung erschlossen werden. Die Unterhandlungen zu dem Zivcck sind schon lange inz Gange und nähern sich ihrem Ende. Hoffentlich gelingt es der Regierung, dann eine bessere Perthciluug der Löiidercieu zu Wege zu bringen, als es vor dem in Oklahoma und dem Eherokccstreifen der Fall gewesen. Die Besiedlung Okleihs ma's war mit Zahlreichen skandalösen Vorgängen verknüpft, ui trotz aller angeblich ergriffenen Vorsichtsmaßregeln, wllrde auch die Eröffnung des Chcrokec streisens mit Ungerechtigkeiten und Ver brechen aller Art begangen. Dergleichen sollte nicht wieder vorkommen und bei einigem guten Willen könnten es die Beamten wohl ermöglichen, das neu Ausiedlungsgebict in planmäßiger uud skandalfreicr Weise der Kultur zu eröffn nen. General Miles, der Befehlshaber des Militär-Deprtemcnts of the Missouri, traf am Dicgstag in Begleitung von William F. Cody(BufsaloBill) in El Reno ein und chegao sich nach Fort Reno, wo eine große Parade und Inspektion unter Kommando von Lieutenant Col. Purington stattfand. Cody oder Buffalo Bill besucht seinen alten Freund Comauche oder Jack Stillwcll, jetzigen Polizeirichtcr vzn El Reno, mit dem er in früheren Zeiten die Prairien durchstreifte, die Indianer bekämpfte und Bufsalos erlegte. General Miles sowie Cody sprachen sich über die von unserer Stadt gemachten Fortschritte sehr zufriedenstellend aus und Beide prophezeihten für El Reno eine große Zukunft. Um 7 Uhr am gleichen Morgen brannte auf dem Fort das Quartier des Masikcorps aus unbc kannter Ursache nieder. Der Berlust ist jedoch nur gering. Der Bericht des Gouverneurs Ren from von Oklahoma, welcher am 17. Neo. dem Sekretär des Innern zuging, enthalt riet interessante Daten. In den vier Jabrc, welche verflossen, seit das Territorium der Bcsiedelung geöffnet wurde, hat sich daselbst ein wunderbarer Fortschritt geltend gemacht. Die Bevöl kcrung im älteren Theil des Territoriums beträgt heute etwas mehr als 150,000 Seelen und etwa 100,000 im Cherokee Strip. Der steuerbare Werth des Eigen' thums daselbst beträgt etwa 140,000,000. Die meisten Ansiedler kamen arm nach Oklahoma, aber diese Ziffern zeigen, daß die meisten sich rasch in die Höhe'gearbei tet haben, und es steht zu erwarten, daß der Werth des Eigenthums in kurzer Zeit sich vervielfachen wird. Zur Zeit durch schneiden zwei Bahnlinien das Territo rium, mehrere andere sind projcktirt. Das Verlangen nach besseren Eisenbahn gelegenheiten ist groß, da viele Plätze 60 bis 100 Meilen von den Bahnlinien abgelegen sind und die Ansiedler ihre Produkte nicht verwerthen können In Bezug auf Schulstatistiken ist der Bericht freilich nur mager, da aus vielen Tchuldistrikten nur spärliche Meldungen einliefen. Eine Territorial-Universität wurde in Nonnan, eine Normalschule in Edward und eine Ackerbau- und Hand werkerschule in Stillwater gegründet. Im Territorium eristiren sechs National danken mit einem Kapital von je $50 -000, sowie 24 Privatbanken mit je 10,000 bis 50,000 Kapital. Das meiste Land des Territoriums ist für Ackerbauzwecke vorzüglich geeignet. Weizen liefert im Durchschnitt 22 Bush els pro Acker; in manchen Gegenden war der Turchschnittscrtrag 62 Bushels. Viehzucht ist noch unbedeutend, da die meisten neuen Ansiedler zu arm sind, um Vieh zu kaufen. In Bezug nuf die Gewinnung von Mineralien ist noch nichts geschehen, zahlreiche Steinbrüche werden jedoch ausgebeutet und xroduziren vortreffliche Bausteine. DaS Fabrik, wescn ist noch in seinen Ansänge:,, aber jcdeS Siädlcheo besitzt bereits einige Faöriken und namentlich giebt es i Oklahoma, wie Gouveineur Rensrow berichtet, Mahlmühlen, die sich mit den besten in Minnesota messen können Die gesellschaftlichen Verhältnisse bes fern sich zusehends, erklärt der Gouver neue, und die rauben Elemente werden mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt. Das Rowdythum, welches anfangs in Blüthe stand, wird ba!d zu den Erinnerungen gehören. Oeffentliche Gebäude besitzt das Territorium noch nicht, abgesehen oo einigen Eounti) Gebaudcn, aber auch dazu wird man bald kommen. Im Allgemeinen stell: der Gouverneur dem Territorium eine glänzende Zakunst in Aussicht und namentlich dem kürzlich der esiedelunz geöffneten ,,Ehcrokee - Oullet," einem Landstrich von überaus reichen Hüls? quelle. Ar. Kariman behandelt 10,000 Fälle von chro!'.isZz::n Katarrh losicnfrci. In der Absicht, im gereiche aller Men schen, ob reich oder arm, eine zuverlässige und permanente Heilung vo chronischem Katarrh zu bringen, ist von der Pe-ni na Drug Mannsaeturing Eompaini eine Behandlnugsweise in'S Leben gerufen worden, welche den, Patienten nichts kostet, als die nöthigen Medizinen. Diese unternehmende Drug Compagnie, welche immer vorangeht, doch niemals nach folgt, hat ihre Borkehrultgen getroffen, in 10,000 Katarrh-Patienten während des kommenden Winters kostenfrei zu behandeln. Um nun den Erfolg dieses riesenhaften Untcrnchm.'i'.S zu sichern, haben sie sich die Dienste deS wohlbe kannten Schriftstellers und Vorlesers über chronische Katarrh, Dr. Harlman, gesichert, welcher, llnterst.iyt von einem EorpS tüchtiger Gehülfsärzte, den Brief loechsel mit jedem Patienten übernehmen wild. Pamphlete, von einem Briefe begleitet, die vollständigen Verhaltungsmaßregeln für eine einmonatliche Behandlung cnt-. hallend, werden kostenfrei jeder Adresse zugesandt. Es wird erwartet, daß Col che, welche während des ersten Monates nicht vollständig geheilt werden, einen Bericht über ihre Zustand an Dr. Hart man abstatten mögen, welcher die weitere BeHandlungsweise kostenfrei empfehlen wird Jedem Patienten ist es gestattet, den Briefwechsel mit Dr. Hartman fort zusetzen, bis er gänzlich geheilt ist. Ge bühren werden unter keinen Umstanden berechnet. Diät und alle zu befolgen den GcsundheitSniaßregeln werden dem Patienten von dem Doktor vorgeschric den. Die unter dem Namen Pe-ru-na in der ganzen Welt bekannte Medizin ist das Haupt-Mittel, das in Anwendung kommt, uud ist dasselbe in jeder Apotheke zu haben. Sollte es nolhwendig wer den, den Briefwechsel viele Monate hin durch fortzusetzen, oder gar Dr. Hart man persönlich zu besuchen, so werden dennoch keine Gcbührcn in Anrechnung gebracht. Ein freies Katarrhbuch wird nach jeder Adresse versandt von der Pe-ru-na Drug Manufacturing Company, in Columblis, Ohio. , Lohnend rvert für Alle. 30 Tage Kredit für eine Agentur im Wcr the von $50. Garaniirt $150 Profit, im er sten Monat oder keine Bezahlung, cheme Briefmarke siir Proben an Schoop & Co., No. Main Str., Racine, Wis. Ei ii Wickelkind versetzt hatte jüngst beinahe ein Berliner Spitz bubc. Main da ein Mann zu einem Psandlcilier mit einem znsainnicilgcball tcil Federbett, das er versetzen wollte und war eben im Begriff, den ihm von dem geübten Fachmanne vorgeschlagenen niederen Preis in Empfang zn nehmen, als plötzlich da Pfandobjckt sich unter jämmerlichen Tönen zu bewegen be gann. Der Unbekannte velschiSand und als der Pfandvcrlcihcr verblüfft das Federbett öffnete, entdeckte er darin ein etwa einen Monat altes Äind. Sein Schreck aber steigerte sich, als nun seine Frau au ihrer im zweiten Stock desselben HouseS gelegenen Wohnung jammernd in das .Geschäft" herunter kam mit der Meldung, ihr Kind fei ver schwunden uudinit diefeni daS Bett, uf das sie den Säugling gelegt, um in der ttiiche das Badcwasfer zurecht zumachen. Der Frcinds hatte sich in die Wohnung eingeschlichen, das Feder bett ergriffen, ohne dessen allerdings winzigen Inhalt zu gewahren und sich beeilt, den Diebfiahl zu verwerthen, wozu ihm die Pfandleihe im Erdgeschoß deS HaufeS die bequemste Gelegenheit schien. ' Ungefähr 45 Walzer hat der berühmte Wiener Kapelldireklor Johann Strauß II. komponirt. Johann Strauß I. hinterließ lb'J von ihm kompouine Walzer und andere Tänze. Josef Strauß komponirte 283 nno Eduard Strauß mehr als 100 Walzer. Als die ä l t e st k F r a u de Staates New Fork gilt Mr. Anna Sullivan von Wurtsboro. Sie zählt 110 Jahre und hat in den letzten 22 Jahren keine Brille gerraacn, obwohl sie früher eine solche benöthigte. Ihren 10. Geburtstag feierte neulich Frau Elisabeth JcrviS inn (iiiitnnil'r y)t dir Ü.iirtmr pinrÄ Veteranen ans dein Kriege von 1812. Dic alle Dame hat sieben Kinder am ll'cbcn, von denen das älteste 75 Jahre , Mlt. ' Vge die Palk.p.marder. Wer ha! nicket in einem dicht gefüllten kkonzcttfaal oder Restaurant schon die Unannebmlillikeit empfunden, weit von seinen, neuen Ucberrvek und dessen Säneksalen Play nehmen zu müssen. Denn schon bei den ganz unwillkürlichen, nur in der Zerstreutheit gesckehendkl, Berwcchlnngcn ist cö merkwürdiger LiZeise stets der Andere, der Unbekannte, der den günstigeren Tausch macht. Ja, kö ist eine durchaus eigenartige Tüeke des Unfall?, daß immer der anständige Mensch im Nachtheil bleibt. Dieser Tücke entgegenzutreten, ist sitllie Pflicht dcS 'Menschen im Allgemeinen und der Erfinder im Besonderen. ES ist deshalb vielfach versucht worden, mit Hilfe von Si.l'erhcitS Kleiderhaken das Siel zu erreichen. Sogar eine junge ÜDame hat sich einen solchen nach einer einfachen und gefälligen Idee patentiren lassen. Wie das Kleidungsstück an den ftaken gehängt wird, fällig dieser von selbst in'S Schloß. Ein Schlüssel be freit erst das jtlcidnngsstück wieder. Dieser Schlüssel aber bildet gerade die schwache eile der Erfindung. In einer üliZirthestube mit 50 oder 100 akcn mi ntcn ebenso viele nnmmcnrte Schlüssel vorhanden fein. Jeder Gast steckt seinen Schlüssel zn sich. Darin liegt bereits eine Umständlichkeit. Außer dem ist es vorauszusehen, daß die Schlüssel nach und nach verlockn gehe;,. Und schließlich müßte daö ein sehr unge schickier Puletotmarder sein, der nicht aus den Einfall käme, mittelst eines in der Handslachc verborgenen Feder Messers in nnailfMiger Weise die jUciderschlinge zu durchschneiden. Ein ganz han:iloser Griff ach dem Nsck krcizen genügt zur Operation. Wozu da noch ciitgii Schlüssel! Ein Rats! und Roß und Reiter sah Niemand wieder." Welket ist si dieselbe Grund, wel cher eine andere patentirte Idee so rasch und seiig entschlafen ließ. Z'.vei Wiener Herren lonsiniirten einen Si cherhelltteiderhalen ohne Schlüssel: Der Paletot wird angehängt, sofort fällt der Hüte in'S Schloß. Ein blo ßer Dnu'J nuf einen iluopf vst'net ihn wieder. Aber zn gleicher Zeit ertönt ein Glockenzeichen! Der rechtmäßige Besitzer wird dadurch gewarnt ; wie die Klingel anschlägt, fährt er von seinem Tische, auf und dem unrechtmäßige jileiderhalen-Desfncr an den Hals d. h., wenn der Besitzer nicht so tief im Skatspicl versunken ist, daß er die schwersten Kirchenglocken überhört. In einem Saale, vo viele Gäste kommen und gehen, würde das stete Geklingel nur verwirren. Das ist ein entschieden schwacher Punkt. Man könnte zwar die GloSenreihe der Kleiderhaken in musikalischer Stufenleiter abstimmen. Ein Tenor wählt für seinen Winlerrock stetS das hohe E; ein lyrisches Ge wüth hängt seinen Paletot an einen sanften Mahner in Moll. Noch besser wäre es freilich und das wollen wir hier vorschlagen mit jedem Tisch je eine zugehörige Anzahl Kleiderhaken elek irisch zu verbinden. So viel Plätze am Tische, so viele Kleiderhaken. Ans dem Tisch steht eine elektrische Klingel. Wird einer der zum Tische gehörenden Ueberröcke vom Haken entfernt, so sind die Tischgenossen durch das Anschlagen des Läutewerks aufmerksam gemacht. Die Herren blicken ans und überzeugen sich, ob ein Berccktiatcr auS iln-cr Mitre stinen Rock an sich nimmt, oder ob es tm unrnuu .v ,i jcoer e'ucirm auf einen möglichst engen Krei? BeU,ei ligter beschrankt. Ja man könnte noch weiter gehen, an jedem Platz unter der Tischplatte einen elektrisch bewcateu Metallrimier nnlmn gcn, welcher anpocht und mahnt, nütz- iicye topsge!ler Das heißt : wenn, wie gesagt, der Paletotmarder ein solcher Stümper ist, daß er den Haken zu öffnen versucht, statt einfach die Nockschiiuqe dnrchzn schneiden. Auch dieser letzten Möglich keit noch entgegen zu wirken, hat ein Er stnder in Berlin unternommen, er dachte vermuthlich : Ans einen Klotz i.. ?!f ii.f ...... irr tr.., mi owi, uii niiiii yciiincu pll-,: buben einen hellen Berliner Jungen !'" Die Wirthe würden sich ja doch schwer entschließen, für theures Geld so viele patentirte Haken anzuschaffen. Diese Vorrichtung dagegen bringt jeder Gast selbst in der Tasche mit. Sie ist gut am. Rock befestigt und durch einen Gummischlauch mit einer Pfeife ver bunden. Schlauch und Pfeife bleiben in den Rocktaschen verborgen. Der Witz an der Sache ist überhaupt der. daß der Dieb von der Gegenwart des Apparates keine Ahnung haben darf oder doch wenigstens vom Aufenthalts ort des Gummischlauches. Beim Aufhängen des RockeS an einem der gewöhnlichen Gasthaushaken wirkt daS Gewicht deS Kleides derart auf den Apparat, daß sich dieser mit l'ust siillt. Jedes Herunternehmen deS Kleides ent lastet den Apparat, so daß die gepreßte Luft in die Pfeife dringt und eiii schril. les Signal ertönen läßt. Will der Be sitzer selbst seinen Rock vorn Haken eh men, ohne durch daö Pfeifeu-Signal Haltet den Dieb' Aller Augen auf sich zu ziehen, so faßt er mit der Hand eine nur ihm bekannte Stelle, etwa die der inneren Brusttasche, und sperrt durch diesen Griff den Luftweg des Schlau ches ab. Die z.'nft entleert sich durch ein Ventil. Der Rock verläßt lautlos und unauffällig den Haken. An frühzeitig aufstehenden Herrschern ist gegenwärtig Europa reich. Der Zar soll öfters' vor drei Uhr auf sein ; die Konigin-Wittwe Chri stine von Spanien erhebt sich einhalb siiiff Uhr; der Kaiser Frau; Jozeph sitzt schon früh fünf Uhr e,n seinem Schreibtische ; Kaiser Wilhelm II. ver. läßt zu Hause sein Lager regelmäßig um sechs Uhr, und nur die Königin Bie .ovin pflegt, bis um acht Uhr der Ruhe. 1 ttt Nix. Im HIr.dlick auf die Wirren, to welche die Spanier zur Zeit mit de Risbewekuei!, in Airika verwickelt find, dürsten die nachfolgenden Auosührun. gen des berühmten Reifenden Rohlfs über jenes (einet und dessen Bevöl kernng deo Interesses nicht ermangeln. Bemerkt sei. daß man unter Rif die jenige am Mittelländischen Meere gcle s.ene Vandschasl bezeichnet, die i n Wk 1 ten Calla und im Ci'ien die Muluha IS Grenze ha'. Nach dem Süden z solo! dieselbe im Allgemeinen den, süd' lieben Abhänge des unter dem Namen kleiner Atlas" bekannten Gebirges. Das von rauhen Bergen durchzogene i.'aud. dessen Höhe bis zu ikx Meter ansteigt, ist nie von einem Europäer durchforscht worden. Die Versuche, in da Rifgebirge einzudringen, scheiterten jedesmal an dem Fanatismus der Be wobner, deren Rvhheit und Diiinmheit selbst in Marokko sprichwörtlich sind. Indessen kennen wir den Rif ziemlich genau anö den Bcschreibnngen, die Leo AfrieanuS, Marmol, Dappeö und an dere Geographen, wie vor ihnen Strabo, Schlae, Mcla,.PlininS gege ben haben. Ebenso war daS Rifland noch nie einem Herrscher unterworfen. Ehe malö hallen die Römer einige Küsten. Plätze iiiiie, wie das jetzige Cenla. wel cheö später unter die Herrschaft der Bandalen kam, sodann in den Besitz der Portugiesen und endlich in den der Spanier überging, denen der Ort, wie daö heulige vielgenannte Melilla, noch gegenwärtig gehurt. Die in der Land schuft sich befindenden Orte tragen mei stens die Nsiiifrn der Berge, auf denen sie liegen. Als Regierungssitz wird zwar Sesaun genannt, was indeß so zu verstehen ist, daß der Schich dieses Ortes vom Sultan von Marokko zum Kaid der R.siandschaft ernannt wurde. Thatsächlich hat der marokkanische Be Herrscher aber noch nie eine Heller an Abgaben von den R'ifbcwohncrn erhal ten. Ich linicrunhm," erzählt Rohlfs wörtlich, einen AnSsing in die süd lichen Abbttngc deö R.fS, aber weit dürfte ich mich nicht hineinwagen, und mir die Thatsache, daß ich ein b;iI Siili (ein Freund des gnädigen Herrn) war, schützte mich vor Ausplünderung oder Mord. In der That können nur die schürfet von Uefan es wagen, das Ge birge zu durchziehen und Gaben einzu sammeln, wie man denn auch häufig Rifbcwohner in Banden von L0 bis 50 Männern und Frauen ach Uefan kom men sieht, iim dem Großcherif ihre Gaben darzubringen. Die Dörfer, welche ich durchzog, bestanden durchweg auS HO bis 10 Heilten Häusern von etwa acht Meter Länge und vier Meter Breite. Diese selbst, aus gut gc mauerten und oft abgckalkten Wänden aufgeführt, hatten keine Fenster, nur eine kleine Thür führte in'S Innere. Die Häuser waren mit Stroh oder Binsen gedeckt, während daö Dach gcrippc ans getrocknetem Aloeholz be stand. In einem solchen Hanse weilt die ganze Familie sammt dem Bich, daS in der Regel anö einigen Schafen, Zie gcn und "einem Esel besteht. Gelocht wird auch innerhalb deS Gebäudes, wobei man es dem Rauche überläßt, sich selbst einen Weg durch das Dach z bahnen." Die Bewohner des RifgebirgeS stehen auf einer der niedrigsten Knlknr-Stufe. Die Männer find wohlgestaltet und ebenso gibt cö unter den Frauen schöne Erscheinungen. Ihre Hautfarbe ist vollkommen weiß, sie haben schwarze Augen und schwarzes Haar. Bis zum Alter von acht Jahren gehen die Kinder ganz nackt, die Frauen tragen ein Hemd und darüber einen blauen Kittel, wälz reud die Männer über dem Hemde ein langes wollenes Tuch haben, in daö sie sich einwickeln. Männer wie Weiber gehen barhäuptig, letztere flechten ihr Haar in kleine Strähne, erstere rasircn sich dasselbe. Der Mann hat Tag und Nacht einen Dolch bei sich uud verläßt sein Hans nur in Begleitung einer lau gen teiuschtoßstinte und einer Pistole. Beide Geschlechter lieben, sich mit Schmuck aller Art zu behängen, wozu namentlich die Koransprüche gehören, die sie. in kleine lederne Sacke genäht, oft in der Zahl von 20 Säckchen um, den HalS tragen. Der Rifbcwohner nimmt nur eine Frau, doch ist er nicht gastfreundlich. Der Reisende, welcher nicht selbst für seinen Unterhalt sorgen kann, geht zur Moschee und wartet auf die Bewohner. Tiefe kommen nach dem Abendgebet mit ihren Schüsseln und laden nun den Fremden ein, am Essen theilzunehmen. Die Reste bekommen die Kinder, wäh rend die Frauen ihren Theil vorweg ge nommen haben und zu Hanfe vcrzeh ren. Der Fremde schläft in oder vor der Moschee. Die Nahrung der Rifbewohner ist äußerst einfach und besteht hauptsächlich aus Gel stenniehl und Gerstensuppe, so wie an hohen Festlagen aus Hammel steisch und Früchten. Letztere sind reich lich vorhanden und Überhaupt ist das Land sehr fruchtbar. Die Thäler sind wasserreich, bieten aber keine großen Flächen zum Ackern. Im Ganzen mö gen einige Hunderttausend Mensche die Rifgegcnd bevölkern. Der Grund dieser geringen Bevölkerung liegt in der Blutrache, in dem fortwährenden Kampf einer ertlichkeit mit der anderen und in dem Kriege mit den Christen. A n ö dem B a sprang das P f e r nantö ans Gardelegen, h n w a g e k, d eines Lieute Provinz Sach fen, während der Fahrt zu dem Rennen tu Hvpvegurlen bei Bei im. i er Be gleuer ipiang sofort :; laug ibm auch, des Kabhast zu werden. '.I1 haben bei dem Sprunge den genommen. ach und cö ge lusreißeiö bald ui;,n und Roß keinerlei Seba-