Das grsße Coos. P,n Helene 2:0 s.. .Jetzt g?he ich nachfragen, i wir la gvißeLoo gewonnen haben! Die Loch t ickke der Matter siZhlich zu und ließ sie allein. Die Muttn lehnt sich in ihren Sessel zurück vnd ließ ftch von ihren Gedanken umspinnen. Dal große Lov! Wen sie c gewönne! gewinne für ihre drei Äin der. Wie würbe ftch da Leben für sie mit einem Schlage umgestalten! Ein Jede on ihnen, c braucht da Geld 1 dringend, jo unumgänglich nöthig, um u dem Schatten in den Sonnenschein zu treten. Ihr leitest! Ihr Auge blickte ftol, od mehmillhig zugleich bei dem Gedan ken an ihn. Er wollte Arzt werden und siudirte in der ahen Hauptstadt. Aber da Studium der Medicin währt lange und kostet viel. Nur wenig konnt ste, die mittellose Wittwe, für seinen Unter halt beisteuern, da llebrige mußte r selbst verdienen. Und r verdiente unermüdlich und klag lol. D Morgen In er einem alKn Herrn Zettungen und Briefe vor, lang sam Wort für Wort wei Stunden alle Tage, bei Abend lief von Hau ,u Hau, um denkfaulen Knaben di Mühe, de Lernen abzunehmen, s weit die möglich ist. Dazwischen Hütte er seine Collegien, erperementirte, arbeitet bi rief tn die Nacht hinein. Er schloß die Augen vor jeder Zerstreuung, nahm wil lig jede Entbehrung auf sich. Nur von feinen Erfolgen sprach er, trenn er bei seiner Mutter war, aber seine fchmlchlig Gestalt, sein scharfen Züge, der vorzeitig rnst Blick setner Augen redeten ewe Spracht, die da Mutterherz vur zu wohl verstand. Und wie lange würde er noch so zu ringen haben! Wann konnt er wohl daia, , denken, sich als felbftftändiger Arzt einzurichten in unserer Zeit, welche an Teschicklichkeit und Tüchtigkeit nicht ?laubt, wenn Süßerer Glanz und selbst, ewußt Unabhängigkeit st nicht be, gleiten! Wenn sie jetzt Reichthum für ihn ge Snne! Er könnte di gifttSdtndcn Stunden von sich schütteln, sich ganz und oll seinen Studien widmen. Er könnt Apparat, Bücher, Instrumente kaufen, könnt sich, wenn die Prüfungen hin, ter ihm lagen, vornehm und glänzend einrichten, könnte, ohne ängstlich jede Honorar berechnen zu müssen, ungehin dnt seinem Ideal nachstreben, für Arme und Reiche, Vornehme und Geringe ein gleich hingebender, selbstloser Helfer zu sein. Ach, daß Sie gewänne, um feinet willen gemänue! Und ihr Tochter? Sie war jung und anmuthig, voll feiner He und Gei sieSbildung. Ab wa' half ihr da ohne Geld! Unbeachtet würde sie ver blühen. Wer freit heutzutage um ein arme Mädchen! Freilich, e gab wohl Einen, der sie mit den Augen der Lieb ansah, aber r war arm wie si. Viel leicht wagte er e nie, um ste zu werben, und wenn er e wagte, welche LovS erwartete ste an feiner Seite? Unter Arbeit und Entbehrung, mit Sorge und Noth für di heranwachsende Familie kämpfead, wa würde au ihrer Lieblich kett, au der Anmuth ihre Geiste wer den? Wenn sie jetzt Reichthum für ihn ge, Snne! Mit einem Male würde ftch Alle ändern. Sie würde gesucht und gefeiert, umschwärmt und umschmeichelt werden. Sie könnte wählen unter den Besten, und der Beste würd si wählen. Im sorglo! schönen Heim, umringt von allen Annchmlichkttien des Reichihum, wie würde ihr Schönheit erblühen, ihr Geist sich entfalten! Ach, daß sie ge wänne um ihretwillen l Und ihr Jüngster? Ihr Freuden und Schmerzenskind! Eben jetzt stand er vor der Wahl feine Beruft. Die Noth, mendigkeit, bald zu Amt und Brod zu kommen, ließ ihn sich für den Lehrerberuf nlschlietze, wählend da in ihm gäh rende Eiment ihn stürmisch zum freien, dichterischen Schaffen dräng. Wenn sie jetzt Reichthum für ihn gewänne I Frei und fessello könnte er der Stimme seine Geiu folgen, au den reichen Quellen de allgemeinen Wissen trinken, sich von seiner Begeisterung z den höchste Höhen tragen lassen, die dem Mnschengeist erreichbar sind. Er könnte die Welt sehen, ' die glänzendsten Kreise aufsuchen, überall Anregung und Schaffenslust gewinnen, Von seinem vac der Noch de Leben geschützten, in harmonischer Schönheit ausgestatteten Heim könnte er sein Stimme ertönen lassen sür Alle, wo dem Menschenleben Werth und Adel gicht. O, daß sie ge änne, gewänne um seinetwillen, um ihrer drei Kinder willen! Sie selbst, ste hatte keinen Wunsch, Odn'dsch I Vor ihren Augen baute sich ein kleine, weiße Häuschen auf. Flieder und JaSmingefträuch umrank: 8, der Garte dahinter quoll von bunten Sommerblume über, die sonnigen Zim mer waren mit theure Andenken, mit Blumen und Bücher und Bildern ge schmückt. Dort wollte sie wohnen nd ihr Linder ermatten, die, wie reich uud .fchon ihr eigene Heim ftch gestalte, da Heim der Mutter noch trauter und sch? ner finden sollten. O, daß fte gewänne! Und plötzlich war e ihr, al habe sie gewonnen. Da Glück war ihr tn den Schoß gefallen, ma sie erträumt, da wurde Wirklich kett. Sie sah ihren Aelteüen vor sich. Wie fest seine schmächtige Gestalt sich auflich, tete bei der Nachricht de Glücke, welch jung Ausdruck in die ernsten Augen kam! Nun brauchte er sich nicht länger abschließen von jeder Lust, konnte ohne Wirwurs froh mit den Fröhlichen sein. E: sammelte die Freunde und Bekannte vo ' . xcc & i j j Jahrgang 14. Beilage zum NebraSka StaatS-Anzeiger. Ro. 26. um ftch, denen er bisher ein so ungeselli ger Kamerad gewesen, beim Klang der Gläser aber, mit dem sie fein Glück feinten, da erwachte, wa bisher gewalt fam unterdrückt und zurückgehalten in ihm geschlummert, di leichte Lebenslust, daß heiß Verlange nach Genuß. Wa da Leben der Großstadt an schäumender Luft zu bieten hatt, da genoß er. Wa kam darauf an, daß sein Studium in Stocken gerieth! Ob r seine Prüfunzen ei paar Semester früher oder später machte, da hatt für ihn jetzt nicht z sagen. Sobald er wollte, konnt r da Versäumt ja nachholen. Die reis aber, di ihn erfaßt, ließe ihn nicht wieder lo, fl zogei ihn nur tiefer zu ftch herab. Zu den unbedenk lichen Genüssen kamen die bedenklichen, zu den leichtherzigen Bekanntschaften die leichtsinnigen. Er, der nicht gekannt, nicht genossen, wollt jetzt Alle kennen. Alle genießen. Nach der Erregung des Genuffe kam die Arbeit ihm schal vor, so daß er von ihr ftch rasch neuem Ge nusse zuwandte, bi seine Körperkraft anfing, zu versage. Zwischen jähem Sinke und kurzem Aufraffe taumelte er hin und her, bi r, im leichtsinnig heraufbeschworenen Ehrenhandel ver mundet, zusammenbrach. Seiner tn Vergnügungen erschlafften Gesundheit fehlt die Kraft zur Genesung. Unheil, barem Siechthum versallen, sah die Mutter ihre Aeltesten seinen Einzug in da flieder und jasminumbuscht Häus che halten, in dem sie ihrer Kinder wartete. Die Tochter? In belln Freud ließ da plötzlich Glück ihr unschuldSvolle Antlitz aufleuchten. Einmal recht schön geschmückt auf dem Ball zu erscheinen, da war ihr erster kindlicher Wunsch. Mit stolzer Genugthuung schmückte die Mutter ihren Liebling. Im glänzenden Ballsaal aber, umschwärmt und um schmeichelt, da erwacht di Eoa auch tu ihr. Sie wußt auf einmal, daß ste schön war, und fand e süß, zu gefallen. Die Träume eine stillen, bescheidenen Glücke traten zurück au ihrer Seele, wie der, d?r sie wachgerufen, au ihren Kreisen zurücktrat. Ander ersetzten seine Stell. Dem glänzendsten unter ihnen schenkte sie Herz und Hand. Si glaubte, wa er ihr von Liebe betheuerte, vielleicht glaub! er ihren jungen Augen gegenüber selbst. Er sucht, sie hineinzuziehen in seine DenkungSart, lehrte sie da Leben leicht und oberflächlich auffassen, Glanz und Abwechslung al höchste Güter schätzen. Au dem bescheidenen herzen warmen Mädchen ward ein seichte, vr gnügunaSsüchtige Frau. Nur ihren Gat ten lieb! si, uud er betroz sie. Sie wollte e nicht sehen, sie brachte Opter auf Opfer, um ihn an sich zu fesseln, bi ste nicht mehr zu opfern hatte und er gleich giltig den Bund löste, der feiner Selbstsucht keine Befriedigung mehr bo:. Verbittert und vergrämt, mit zerftör ter Schönheit und entblätterter Seele kchrte die Tochter in da Hau der Mut ter zurück, aus dem man kurz vorher den ältesten Sohn getragen. Und ihr Jüngster? Weit und froh dehnte sich die Flügel seiner Seele bei Einkehr des Glück! Mit Einem Ruck streifte er von sich, wa seinen Flug hindern konnt, Beschränkung, strenge Arbeit, ein feste Lebensziel. Die Freiheit ließ fein Talent hoch auflodern; Ruhm und Reichihum sielen ihm zu. Die Welt öffnete ihm ihre goldenen Pforten, und er stürzte sich jaachzeud in sie hinein. Bald aber genügt ihm da Er, rungen nicht mehr, er verlangte laute ren Beifall, glänzendere Erfolge. Sein Talent muhte sie ihm bttngm, aber je ungestümer feine Forderungen wurden, desto zögernder ntwottet e ihm. Nicht länger von der reinen Gluth der Be geisterung, sondern von dem flackernden Feuer der Leidenschaft genährt, fühlte er sein Talent Verladern. Er sträubte sich gegen die Erkenntniß und suchte neue Wege einzuschlagen. Er bequemte sein Talent der Zeitftrömung an, stellt e in den Dienst de Tage, ohne doch mehr al die Gunst dafür zu erreichen. Um de Wohllebens, des äußeren Glänze willen, die r nicht mehr entbehren konnt, verkaufte er sich endlich selbst, sein Talent, seine See! nd Gesinnung. Vergeben wartete die Matter in dem kleinen, blumendurchdufteten Hau auf die Heimkehr de jüngsten Sohne. Nur au der Ferne sah ste ihn angstvollen t erzen taumeln, straucheln und fallen, ie kann nicht zu ihm. Wird er sich er hebe von seinem Fall? Er hat die Kraft nicht mehr dazu, aber er hat die Kraft, in End zu machen. Da! si fährt auf. WaS ist da! Dringt nicht in dumpfer Schall zu ihr herüber? Nein, nein, e kann nicht fei! Ihr Ssha, Ihr Klei vod .Nichts haben wir gewonnen, Mutter chen, nichts!' Vor ihr steht ihre Tochter und hält ihr die Ziehungslifte hin. Vcrwirrt blickte die Mutter fte cn ,Wir haben da groß Los nicht gezsn nen? New, fasst du? O, Gott fei Dank, Gott sei Dank!' Und das Leben giebt ihrem , Gott sei Dank Rech:. Da arbeit!!, entbehrungsreiche Leben stählt den Körper ihre Aeltesten. statt ihn zu schwächen. Sei Eifer, seine Geschicklichkeit dringen ihn vorwärt. Langsam, aber ftch erreicht er da Ziel, da er i au den Auge ließ : ei von Hoch ad Niedrig, von Ar und Reich gleich gepriesener Arzt zu sein. Di Tochter wattet geduldig, bi d Mann, der sie liebte, um ihre Had an halten konnt. Da einfache Heim, da fte gemeinschaftlich für sich hergerichtet, erscheint ihr köstlicher al Alle, wa ihr der Reichthum biete könnt. Hand in Hand mit dem Gatt schreitet fte dahin, seiner Liebe und ihre Glücke gewiß, jede zusammen überwuudene Sorge, er rungene Freude al neue Bindeglied zwischen ftch und ihm begrüßend. Jede ihrer Kinder nimmt eine Theil ihrer Schönheit an sich, und dünkt fte dem Tat ten, von ihnen umringt, liedlicher al damals, da er fte zum ersten Male in ihrer Mädchenblüthe erblickte. Und ihr Jüngster? Im sicheren Port der festen Lebensstellung, fein leiden schaftliches Temperament gebändigt von der Pflicht der Arbeit, sein unstäte Feuer gestätigt in der Regelmäßigkeit de engumfriedeten Alltagsleben, so wächst sein Talent, nicht sprunghaft und blendend emporlodernd, sondern langsam Krustall an Krystall setzend. Abfeit vom Lärm de Tage, verzichtend auf den lauten Beifall der Menge, so pflegt er sein Talent a! heilige GotreSgabe. Keine Schätze erwirbt es ihm. wohl aber durchduftet e fein ernstes, stille Leben mit unnennbarer Süßigkeit. Und das weiße, grünumrankt HäuS chen der Mutter? ES ward nie erbaut und nie bezogen. Wo fände sie Zeit, darin zu wohnen, da jede ihrer-Kinder fte bei sich haben will? Von einem zum andern ziehend, überall mit Jubel empfangen, mit Liebe gepflegt und ge halten, so hat sie drei sonnige Heimstät ten gewonnen, für die eine, die sie ver geblich erträumte. ' Dankbar ist fte sich bewußt: Indem sie eS nicht gewann, hat sie da große Lvo gewonnen. Lin Tropfen Goldwasser. Ein Lieutenants Idyll von M eta Heinzel. E schlug S von der Thurmuhr der heiligen Ursulakirche zu E. Noch war der letzte Glockenschlag nicht verklungen, al Lieutenant Random seinen Degen umschnallte, schnell in den Paletot fuhr nd mit flüchtigem Gruß an dem Posten vorüber den Schauplatz seiner Thätig keit, die Gewehrfabrik, verließ. Ein Tag de Dienste wa? wieder glücklich beendet, und in der frischen Luft draußen tief aufathmevd, zündete sich dir schmucke Sohn de War eine Cigarre an und schlenderte behaglich seiner be scheidenen Lieutenantswohnung zu. Seine Gedanken führten ihn zurück nach dem schönen D., da er vor 4 Monaten ver lassen hatte, um da sogen. , Schmier kommando an der Gewehrfabrik anzu treten. So interessant auch diese Thätig keit war, die den Offizier mit seiner Waffe vertraut macht, so angenehm auch die nette Zulage den stet ia der Ebbe sich befindenden LieutenavtSporte monnaie'S zufloß Lieutenant Randow konnte sich immer noch nicht recht an den einförmigen Büreaudievft gewöhne fein Herz sehnte sich nach der Front im Osten zurück. Ja dieser elegische Stimmung er reichte er seine Wohnung. Doch die weh müthlgen Gedanken wurden bald durch den Anblick eine lieblichen Mädchen verscheucht, welchem Random auf der Treppe begegnete. Sein militärischer Gruß wurde mit holdem Erröthen er widert, und schnell entschwand die junge Dame den schwärmerischen Blicken, mit denen der junge Krieger der Wirthin lieblich Töchterlein nachschaute. Wenigsten? ein Sonnenschein in die sem langweiligen Nest murmelte er, .übrigen ein rkizendeS Wesen!" Neben dem blankgeputzten Mesftng schild, auf welchem in deutsch m Lettern zu lesen stand: .Angelika Schmoll, ver ittmet Steuerkontreleuri (geb. on Spuhn)', kennzeichnete a der benach iaxtu Thür etue einfache Vifttenkart de Lieutenants Behausung. Hier hartte Schäufgen, di treue, au D. milonfetzte Burschenseele, de ge liebten Herrn. Während sich sonst aber auf dem Gesicht des auffallend hübschen und intelligent aussehenden Burschen beim Anblick seine' Lieutenant ein strahlende Lächeln zeigte, blickte Lieute nant Randow heute in ein verstörte und aufgeregte Geftcht, wa ihn zu der landläufigen Frage veranlaßte: Wa ist denn lo, Schäufgen?' Wissen der Herr Lieutenant wieviel Lqaeur in der Flasch wa,?' lautete die Gegenfrage. .WaS soll denn, zum Kuckuk, diese Frage? Gewiß weiß ich. daß diese Flasche di zur geschliffenen Linie voll war.' .Da meine ich auch, Herr Lieutenant, und seit heuie Mittag fehlt dieser Ruck!' Mit diesen Worten ertlnaarn cbSufn dem elegante Liqueurseroic die schön geschliffen Krvstallflasch und hielt sie der bessere Einsicht wegen dicht unter di lieutenantliche Rase. .Zum Donverwetter, Kerl, Du wirft doch nicht?'.., platzt Randow ärger lich Rber da so augenscheinliche Manko unvorsichtig und gegen seine Wille herau, aber in demselben Augenblick legte er begütigend die Hand auf de treuen Burschen Schulter, al er dessen gekränkte Miene sah. D bist ein Schafskopf, Schaufgen, lass1 da Fratzenfchneiden sein! Du weißt, daß ich Dich sür in treue Seele halte, sonst hätte ich nicht de Haupt mann gebeten, daß er Dich mir au D. mitgeben möcht. Beim Liqueur irren wir un vielleicht Seid. Und nun stell' die Buddel weg und bring mir meine Joxp und die Zeitung.' .Zu Belehl, Herr Lieutenant,' mur melke Schäufgen, um schweigend dem Wunsche seine Herrn nachzukomme. Al er aber später allein in seiner Bur schenflube saß, da stahl ftch ein Seufzer au seinem Herzen. Bedrückten Her zen. beständig an den Liqueur denkend, schlief er endlich in, während der glück libe Besitzer denselben schon längst ver gessen hatte und erst am folgenden Tage daran errinnert wurde, als Schäufgen noch verstörter al gestern da corpas delicti zeigte, u welchem wieder ein beträchtliche Stück fehlte. Run beschloß Randow, die Ehre seine Burschen fest zustellen und dem vermeintlichen Dieb zu Leibe zu rücke. .Bester Herr Stabsarzt, verschreiben Sie mir in Brechmittel!' wandte ftch nach Aufhebung der Tafel Randow an den jungen Arzt, der mit ihnen fpkifte. .Mein Gott, lieber Lieutenant, wa fehlt Ihnen denn?' .Mir? Nichts, liebe Doktorchen, aber ich möchte mit diesem unanfecht baren Mittel gern dem heimlichen Lieb haber meiner L queurflasch nähertreten.' - .Ach so, c'est aatre chose, versetzte lächelnd der Jünger AeSkulapS. .Ein Brechmittel kann ich Ihnen für diesen Fall nun nicht gerade verschreiben, aber etwas Anderes, was dieselbe Wirkung ohne Gefährdung de Organismus hat.' Mit diesen Worten schrieb er einige Zei len auf ein Blatt Papier, das er seinem Notizbuch entnahm, und überreichte eZ dem jungen Offizier. Mit Hilfe de Rezepte hielt Randow dem neugierig zuschauenden Schäufgen ein kleine gläschchen entgegen und schüttete feinen Inhalt in die Liqueur, siasche, wobei er Schäufgen über die Wirkung diese nun so präparirten Trankes aufklärte,. Mit Spannung sahen am nächsten Tage Herr und Diener nach der Liqueur siasche, deren Inhalt sich wunderbarer Weise und zu SchäufgenS augenschein lichen Leidwesen nicht verringert hatt. Aber, o Jubel! Tag darauf fehlte ein ganz gewaltiger Schluck. Während des Dienfies hatte Randow nicht Zeit gehabt, an feine hässliche Ko mödie zu denken. Von einem Kameraden bi zur Wohnung begleitet, ging er unter heiterem Gexlauder heim. Als er, oben angelangt, den Schlüssel in die Korridorthür steckte, sich im Stillen wundernd, warum Schäufgen nicht wie sonst ihn an der offenen Thür erwattete, fand er den Burschen zu seinem maß losen Erstaunen auf der Erde hockend, da Ohr dicht an die Nachbarthür ge lehnt. Beim Anblick feine Herrn aber brach er triumphtrend in die JubeÄaute aus: .Herr Lieutenant, sie spuckt sie spuckt schon seit vier Uhr.' .Sie? Wer?' rief Randow ver wnudert. Da wurde in demselben Augenblick die Thür aufgerissen, und heurloS stürzte ein junges Mädchen heraus. ,Urn Gotte Willen, Herr Lieutenant! Ich komme eben aus der Klavierftunde und finde meine Mutter sterbenskrank vor. Bitte, bitte, schicken Sie zum Doktor. Ach, helfen Sie mir!' .Gott sei Dank, e ist nicht die Junge,' dachte Randow, und e flog wie Sonnenschein über fein Gesicht. .Beruhigen Si sich, mein Frau, leiv,' wandte er sich an die junge Dame. ,E wird gewiß nicht so schlimm sein.' N, jemiß nicht, Herr Lieutenant,' mischte sich schmunzelnd und mit den Augen luftig blinzelnd, Schäufgsn, alle Disziplin vergessend, in Gespräch. Ein zorniger Blick der braunen Mäd, chenaugen traf deu gefühllosen Burschen, und Randow donnerte ihn auch an: .Schweig! Und laufe sofort zu Herrn Stabsarzt Wendland! Ich lasse Herrn Doktor bitten, sich doch gleich zu mir zu bemühe.' .O, ich danke, Herr Lieutenant,' kam eS innig von den frischen Lippen, und der warme Ton dieser Worte, der freundliche Blick, der sie begleitete, drangen tief in da Herz des jungen KrregerS, zugleich fein schlddewußtts Gewissen strafend. Er murmelte etwa von .selbstverftänd licher Menschenpjlicht, ' während das junge Mädchen zu der .erkrankten' Mut eilte. Der Stabsarzt lieh nicht lange auf ftch arte und bracht Rado auch bald di erwattete Mittheilung, daß ftch der Zustand der Patientin gebessett habe. Der .Diätfehler', al eichen der Doktor die Ursache der Erkrankung zirtsöhleud bezeichnete, war durch avgeb lich Aagevschmerzen, gegen welch der Genuß vou .Goldmaffer' s gut sei sollte, hervorgerufen. .Dem alten Drachen gönne ich die Lektion mich rührte nnr die Angst ihre liebliche TöchterchenS.' sagte Randow zu ftch. Doch der .Drachen' rächte ftch! Sei e, daß Schäufgen ge plaudert der der .Diätfehler' nicht stichhaltig war kurz, einig Tag spä ker fand Randow ia Briefche auf sei nem Schreibtisch, ia welchem ftch die Frau Steuerkontoleur .zu ihrem Be dauern au unvorhergesehenen Grün den' veranlaßt sehe, Herr Lieutenant Randow di Wohnung zum 1. Juni zu kündigen. .Hol' der Kukuk da unverschämte Weid!' dachte Randow, .erst trinkt fte mir meinen Liqueur au, und dann setzt fte mich an di Luft!' Er war so wüthend darüber, daß er der unedlen Regung seine Herzen zu folgen be schloß, eine Flasche .unverfälschten Goldwasser' al .AbschiedSgruß für Fra Angelika Schmoll, erwittmete Steuerkontroleur, aeb. o Spuhn', in dem geräumte Quartier zu hinker lassen. Verfehlter ze. Freund Schnarcher war der Sieben fchläfer unter meinen Kommilitonen. Er war nicht wenig stolz darauf, schon so zeitig aufzustehen, daß er von der Wach parade auf dem Marienplatz noch knapp da letzte Musikstück prositiren konnte, und hielt e für höchst unzeitgemäß, daß man den Professoren immer och gestatte, am Vormittag überhaupt Kollegien zu lesen, da ja ein Student mit gesundem Schlafe sie doch nicht besuchen könne. Man kann e einem jungen Manne von so stark entwickeltem Ruhebedürfniß nicht Übel nehmen, wenn er für fein Bett und sein Rachtruhe geradezu schwärmt. AIs wir nun einmal beim Beginn de Semester ihn gegen Abend auf seiner Bud abholen sollten, und Niemand aus unser Anläute öffnete, entschlossen wir uns, da er parterre wohnte, einfach durch Fenster einzusteigen, wa un da durch erleichtert wurde, daß sein Zimmer gegen den Hof gelegen war, und ein hoher Stoß von Backsteinen sich un mittelbar neben dem Fenster befand. Allein der gute Schnarcher war nicht zu Hause. Da faßte wir den teuflischen Plan, ihm heute einmal di Nachtruhe recht sauer zu machen. Sofort machten mir un daran, feine Bude förmlich umzu kehren. Mit besonderer Sorgfalt wurde natürlich da Bett behandelt. Der Stie felknecht kam verkehrt unter da Bettuch, ebenso die Kleiderbürste; auch ei Paar alte Sporen, die sich vorfanden, wurden sorgfältig unter dem Leintuche angebracht. Hoch oben auf dem Plumeau thronte in einem allen Cylinder der einzige vorhan deve Blumenstock, dessen spärliche Zweige und Blüthen mir durch da Einfügen des Zahnbürftchen zu ergänzen suchten, wo durch da Ganze einen künstlerischen Abschluß erhielt. Von Schritt zu Schritt wurden zur größeren Bequemlichkeit un sere Freundes einzelne Backsteine gelegt, und recht und link vom Bette errichte ten wir au Stühlen und andere Mö bei wahr Barrikade. Nach diesen menschenfreundlich Vor bereitungen verschwanden wir auf dem selben Wege, auf dem wir gekommen waren, und freuten un nicht wenig auf den sehr begreiflichen Aerger, den der brave Schnarcher am andern Tage aus der Kneipe zum Ausdruck bringen werde. Allein ai der wackere Freund am nächsten Abend auf der Kneipe erschien, und wir mit großer Spannung feine Mienen studirten, da war von einer be sonderen Erregung auch nicht da Min beste zu bemerken. Ruhig wie immer nahm er Platz und stopfte ftch stÄschmei gend feine Pfeife. Wahrhaftig, mir hätten ihn nie einer solchen Verstellung sür fähig gehalten! Als eine ganze Stunde verstrich, ohne daß er seine Zimmer auch nur mit einem Worte er, wähnte, da hielten wir e nimmer au und fragten ihn theilnehmend, wie er geschlafen hab. Er versicherte nn mit der harmlosesten Miene von der Welt, daß er ausgezeichnet geruht habe wie immer, und fügte noch bei, daß er gestern auch gleich eingeschlafen sei. Da war doch stark! Aergerlich fragten wir ihn ohne weitere Umschweife, ob er denn in feinem Zimmer nicht Ungewöhnliche vorgefunden habe. Auch die verneinte er mit gut geheucheltem Erstaunen. Da platzten wir denn herau und erzählte ihm unseren Streich vom Anfang bi zum Ende. Ruhig ließ er un auZerzählen und sagte, atö wir geendet hatten, mit mür ,em Ernste: .Liede Freunde! Ihr habt Euch umsonst bemüht, denn leider bin ich dort schon am Schlüsse de letzten Se mestcr ausgezogen.' Vt HetrtSst? Ms rnIM. Der Freier kommt zum Missionär sagt: .Ich hätte ohl Lust, mir ew Weib zu nehmen.' .Wen?' fragt der Misflonär. Der Mana nennt ihren Name. .Haft D mit ihr gesprochen?' .Gewöhnlich lautet die Antwort: .Nein.' .Warum nichts' ,E ist s, schmierig. Du mußt mit ihr spreche.' Der Missionär ruft die Jugs , sich und sagt ach einer kurze Unter redung: .Ich glaube, ist a der Zeit, daß Da Dich erheiratheft.' ' .Ich will mich nicht vnheirathen.' Da ist aber schad! Ich hab ii Freier für Dich.' .Wen?' Der Misflonär erzählt ihr, er ihn geschickt hab. .Der taugt g nicht, ich will ich nicht haben!' .Aber,' antwortete der Misflonär, .er ist flink und schafft Alle in' Hau. Er wirft seine Harpune gut und n liebt Dich.' Da schön Kind lauscht zwar mit sichtlichem Wohlbehagen, bleibt aber da, bei: .Ich will ihn nicht habe!' .Gut, ich will Dich nicht Zwingen. Ich finde ohl bald eine Andere für so hurtigen Burschen.' Der Misflonär schweigt, al erachte er die Sache durch ihr .Rein' für abgethan. Endlich flüstert fte mit einem tiefe Seufzer: Wen D willst....' .Rein,' autwottet der Pastor, e Du willst ich will Dich nicht Met reden ....' Wieder in tiefer Seufz. Also D willst ihn nicht?' Herr Pastor!' Sie rröthet iibn und über und endet ftch ab. Ich glaube doch, er taugt nicht.' .So? Hat er nicht im vorige Som mer zwei Walfische erlegt und all' die Anderen gar keinen? Also Du willst ihn?' .Ja. ja, ich will!' Si schaut ih festen Auge gerade in' Gesicht. .Na. dann gebe der Herr feinen Segen!' Und die Hochzeit findet noch an demselde Tage statt. Hübscher esschftK. Ein .Wissender' fragt in in Ge sellschaft: .Mein Herren, eich Art von Ziffern besindet sich auf Ihrer Uhr?' Männiglich wird hierauf seine Uhr sxrit der Tasche ziehen und nach geschehe Prüfung erklären: .Römische. ' .Schön, fragt der Wissende weiter, .wer vc Ihnen kann mir, ohne noch einmal aus seine Uhr zu sehen, die auf ihr befindliche Vier nachzeichne?' Und lächelnd werdnr mindesten 90 von Hundert eine IV niederschreiben. Nun ist aber die Bi auf dem Zifferblatt infolge ein seit samen Gewohnheit so: IIII gestaltet. Richt ganz so sicher ist d Erfolg ein anderen Frage: .Können Sie die Sech Ihrer Uhr nachzeichnen?' Wobei zu tt achten, daß all mit Sekundenzeiger versehenen Uhren die Ziffer Sech übe? Haupt nicht haben. Rene rt der Jagd. Der Erzherzog Franz Ferdinand oo Oesterreich hat sich gelegentlich sei (jetzt fast vollendeten) Weltreis in ganz neuen Jagdmethode bedient. Nach seinem eignen, in einer Wiener Zeitunz kürzlich veröffentlichten Bericht pflegt, er ine TageS da edle Waidwerk zai fchen Delhi und Bhurtpoor von einem Eifenbahnzuge aus. der ihm dazu au, schließlich zur Verfügung gestellt worden war. Auf ein Signal de Erzherzog fuhr der Zug, je nachdem sich jagdbar ' Wild zeigte, ror od rückwärts nd der fürstliche Gast schoß dann gleich vom Waggonfenster au. Schließlich bemäch tigte ftch eine Art Jagdwuth de gesamm ten Zugpersonals vom Maschine führn bis zum Bremser und auch die Lokomotiv selbst schien an dem etwa unwaidmännifchen Vergnügen Theil eh men zu wollen, denn e gelang ihr bei nahe, einen Tiger zu überfahren. Unser Hauptha. Wie oft sagt man Unzählig wie di Haare auf unserm Haupte.' Und doch ist S jetzt ein Leichte, wenigsten an nähernd die Zahl unserer Haare zu be, rechnen, nachdem es un ein fleißig Engländer vorgemacht hat. Er bracht nach allen möglichen Berechnungen nd Versuchen heraus, daß 60 Haare von ge wohnlicher Stärke durchschnittlich d Raum eine Quadratzentimet be decken, daß ab blond Haar reichlicher wie schwarze wachsen, weil viel seiner, und die rothen Haare a'S die gröbsten am meisten Raum bedürfen, so daß eine erwachsene Blondine durchschnittlich nach dies Berechnung 140,000 Haare, ei dunkelhaarige 109,000 und eine roch haarige 83,000 Haare zu kämmen hat. kzSber Gewalten. Ein berühmt Meteorolog hat auf Sonntag .brillante Wetter' vorauSge sagt und nimmt an diesem Tag an einem EesellschaflSaueflug theil. Bald fängt e an, fürchterlich zu reg, nen und e stellt sich herau, daß Nie mand inen Schirm bei sich hat, al d Herr Professor. Ei, ei ! Herr Professor', frägt ma von allen Seiten, Sie selbst vnlassen sich so wenig auf Ihre Wissenschaft?' Ja', entgegnet dieser ganz ruhig, .meine liebe Frau hat gemeint, ich soKie doch einen Schirm mitnehmen !' Tin bnmaner Spitzbube. Angeklagter: .Ich bitt, hoher G richühof, mich nicht zu verurtheU l Sie schaden sonst der Canine meines Vertheidiger !'