NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln. Neb., Drei 31Tasfica in Scsjnmn. Staut toi $anl Heller. l.. (ott'-Yimg.) Xa lmcn Zit Nechl haben, lieber Cauer,' liruanme dcr UntcrsuchungS richlcr. IndksZr: sollte t mich nicht unsern, wenn wir mit Hilse dcr bei dcn erficn il'i'ocfca die Persönlichkeit ld Thi'.kcrS denn hinlkr dcr dritten Maske kann sich nur dieser verborgen !!aben fcjiftclic können. Also erlas, ea Sie nur die Bekanntmachung und erweitern Sie diese noch dahin, daß llc Personen, welche in irgend welcher ive;iel,uz ju den obigen Masken ge standen haben, inkbesondereauch Jfeiiiit isz von deren kwnge nach dem Ball lokale und deren Veziclzungen ju dcr refin orsakojs bcsiyen. ausgeiordert werden, uuter Zusicherung einer ange icsjencn Belohnung sich dci der hicsi ten rimiiialpoli-ci zu melden.' . wird auch ralhsain sein." schal tetc dcr Kommissar ein. .sofort bei Ukn MaSkenvcrleiheru hiesiger Stadt liachorschuiigcn anzuftellen.- .Natürlich!- sagte der Untersu. chungsrichter. ,Da nach Aussage M Vo(tiischliei,er sämmtliche Besucher dcr Gräfin in schwarzen Domino erschic sen sind, ist große Wahrscheinlichkeit vorhanden, dag wir wcnigsiens auf die Spur dieser Herrschasten gelangen werden.' .Gelänge unS die, dann wäre auch her Mörder entdeckt.' meinte der Rom missar. sich vom Stuhl erhebend. .Zu dessen, ich kann mich dcr Befürchtung nicht erwehren, dajj wir erst am Ansang tbensö uncrhöttcr alS verwickelter Ueber rakchungcn siehe, und daß eS unS noch gehörige Anstrengungen kosten wird, bis wir auch nur einen Theil des seltsamen VeheininisseS. das all' diesen Ereignissen nothwendig zu Grunde liegen muß, enl Ichlciert haben.' S. Kapitel. Wie Sauer vorausgeahnt hatte, wa nn die durch den Untersuchungsrichter In den verschiedenen Wohnungen noch als angestellten Nachforschungen fast Völlig reultatloS geblieben. Eine nä Iere Durchsicht der in dcr Wohnung er Gräfin Korsakoff vorgefundenen ! kopiere ergab nur, dag sie eS verstanden alle, ihren vornehmen Namen in der verschämtesten Art und Weise auSzu tiütjcn ; sie mußte sich besonder auf den betrügerischen Erwerb von Brillanten und Goldgeschmeide verlegt haben, denn eine ganze Anzahl unbezahlter Nea nungen, ausgestellt von den ersten Juwclierfirmen der Residenz und an derer Städte, fanden sich in dem Nach lasst der Hochstapler! vor. E war dies ebenfalls dem Kriminalisten ein g eichen, mit welchem Raffinement und elch' unglaublicher Berschlagenheit die Ermordcte bei Ausübung ihrer gemein gesährlicheu Thätigkeit zu Werke gegan gen sein mußte, denn eS war sicherlich nicht leicht, blos auf einen Namen und in ehrliches Gesicht hin den sehr vorsich tigen und durch schlimme Ersahrungen gewitzigten Goldschmieden auf Kredit größere Werthsachen abzulocken. Schon stand er im Begriff, die Hang. uchung in der Wohnung der Ber lichenen abzubrechen, bis zum Ueber druß belästigt durch die lärmenden Lla en und überreichlichen Thränenergüsse er Steuerräkhin, welche sich als völlig ruinirt erklärte und schon deutliche An spielungen machte, daß sie sich für be Nchtigt krachte, von der Polizei für Schädigung ihre Geschäftes eine nam, haste Abfindungssumme in Anspruch zu nehmen, als sein Blick wie von un Iesähr aus ein kleines, zerknittertes Hauche Papier fiel, das unter dem ach Pariser Art gebauten Schreibtisch' der Gräfin gelegen hatte. Einer der' Kriminalpolizisten sprang herzu und hob das Papier auf. Der UuketsuchungSrichter glättete e nd warf einen Blick darauf. Wie ihn Ichon der erste Augenschein belehrte jandelte eS sich um ein angefangene, tber unterbrochene Schreiben, welches die Schriftzüge der Gräfin trug. Die selben waren ihm während der HauS luchung geläufig genug geworden, sie trugen auch durch ihre vicqach wieder kehrcndcn. die Augen während des Lesens ermüdenden Berschnörkelungen ein sehr charakteristisches Gepräge. Plötzlich aber stutzte Dauiniller und schaute schärfer zu. Sein Blick war uf einen Namen gefallen, dcr in ihm ganz andere und heiterere Erinnerungen erweckte. Er sah sich im Geiste plötzlich wieder in einer auserlesenen, lieben? würdigcn Festgcscllschaft, in deren Mitte tr vor Jahr und Tag Angesicht des brennenden Wcihnachtsbaumes geivcilt hatt,. Dort halte eS sich um die Bcr lobung sciucS AmtSgenoi'ien und ihm auch im Privatleben werthen Bekann ten, des jugendlichen StaatSanmaltS reo Stein, mit einer ebenso hochsin uigcn und feiugebildeten, wie lieben würdigen und torperlich bevorzugten junge Dame gehandelt. Eine überaus animirte Stimmung hatte dabei geherrscht. Am lieben'-'wür digsten war die Braut gewesen, ja daß der alternde Junggeselle, der bis dahin ein geschworener Weiberfeind gewesen, iich nach dcr Rückkehr in sein verein amte, trotz aller äußeren Behaglichkeit ,och ziemlich unmirthlicheS Heim jeuf jeud eittgefiandcn halte, daß eS doch nicht gut sei, wenn der Mensch allein bleibe. Die nämliche Dame, welche der Un tersuchungsrichler Daumiller selbst in einem schwungvollen, zündenden Toast verherrlicht hatte, war nun die Adressa tin des BricfsragmcnteS, welches er in der Wohnung der' ermordeten, mitten In ihren Ränken dahingcfahrcnen Hoch staplerin voll Ucberrajchung in der Hand hielt ! ES war dem Untersuchungsrichter ordentlich peinlich, nunmehr seiner LmtSpflicht entsprechend Kenntniß von dem Inhalt des nur wenige Zeiten ent haltenden, offenbar kurz abgebrochenen Schreiben zu nehmen. Er las : ,An Fräulein Ellen Ribbon dahier. Ich hatte Ihnen Frist bi morgen Zlachmillag gegeben. E paßt mir unmehr nicht mehr. Ich stelle Sie hiermit vor die Wahl: entweder er scheinen Sie heute Abend ' Hier brach der Brief ab. Au der Leder der Schreibendeu war ei Tinten- cS aS ra Vacr getanen ; cfletidar ärgerlich hülle je ten Boqeu zerkuit teil, so da'j die reisriil-ic Tiule da und dorthin, sowohl üvcr tu noch weihe Papicr. als auch über die schon nieder gkschricbcncil Zcilen gclauicn war. und ihn lau unter dcn Schreibtisch gcwor fcn. Der Unxriiichnnc'.Zrichtcr fühlte ein eigenthümlich frostclndes Empfinden. Was war das für ein abscheulicher, ge f,äjslgcr, um nicht zu ja',c gering chätzigcr Ton. dcr sich in den wenigen Zeilen dicscS BticffragmcntcS ofjcn Karte! Er schaute nochmals hin. als ob er seine eigenen Augen nicht traute. Ader eS war richlig die Adresse stimmte aus das genaueste-der Brief, dcr schon in seinem Eingänge offenbar versteckte Drohungen enthielt oder wenigstens an deutete, war wirklich und wahrhaftig an Fräulein Ellen Ribbon. die Braut des StaalSanwallS Stein, gerichtet! Wie kam diese, in jeder Beziehung hochstehende junge Dame dazu, iu irgend wclcher Bezichuug zu der b,i.c seinilen Hochstaplern, zu flehen 'f Wie durste die letztere sich erdreisten, ihr i solch' wegwerieiidem Tone zu schreiben und Drohungen damit zu verbinden 'i Der Brief war offenbar erst in jüng sler Zeit versaßt. Hastig wars dcr Un tersuchuilgörichter noch einen Blick auf dcn parfümirlcn, das kunstvoll ver Ichlungene Monogramm dcr Gräfin mit arübcr befindlicher Grafenkrone auf weisenden Bogen richtig, da stand daS gestrige Datum ! Der Untersuchung, lichter suhlte, wie eS plötzlich vor seinen Augen zu flimmern begann. Was sollte das heißen ? Die junge Dame war von dcr Hochstaplenn vor die Wahl gestellt, entweder am gestrigen Abend da brach der Brief ab was sollte sie am gestrizen Abende thun und unter nehmen ? Uliwiukürlich fiel dem UntersuchungS richter die Mittheilung aus dem Rap Porte seines Kommissar ein. die von der Bernchmung der Kammerjungfer der Gräfin Korsakoff gehandelt halte. Er ließ sofort da noch in der Woh nung weilende Mädchen herbeiholen. .Sagen Sie einmal,' wcndcte er sich an die Eintretende, die verweinte Augen hatte und zaghaft den Beamten an schaute, .ich habe hier im Zimmer un ter dem Schreibtisch einen zerknitterten, angefangenen Brief gefunden, dcr das Datum des gestrigen Tage ausweist. Sie können natürlich nicht wissen, wann er gestern geschrieben worden ist '' Hier unter dem Schreibtische?' frug da Mädchen. .Da habe ich ja erst gestern Mitlag. unmittelbar vor dcr Mahlzeit, aufgeräumt. Da lag aber kein Blättchen Papier darunter, da kann ich beschwören.' Der Untersuchungsrichter sann eine Augenblick nach. .Sie sprachen von Briescn, welche die Frau Gräfin im i'ause des gestrigen Nachmittages ge schriebe hat. Die Adressen konnten Sie wohl nicht wahrnehmen 's" Da Mädchen schüttelte den Kopf. .Ich konnte nur auf dem obersten das eine Wort .Fräulein' lesen, den die Gräfin hielt die Hand darüber. Hin ten stand noch ,bon' oder ,bin' so ge na kann ich' nicht sagen.' Dem Uulcrsuchungsrichter war e. als ob er einen plötzlichen Schlag er halten hätte. Er preßte die Lippen fest auseinander. .Es ist gut.' wendete er sich dann wieder an da Mädchen. .Sie brau chen auch nicht länger hier zu bleiben, sondern können nach Hause gehen. Die Wohnung wird doch noch einigt Tage unter polizeilichen Verschluß ge legt.' AI die Zofe sich entfernt hatte, fal tete er entschlossen da Brieffragment Iusammen und versenkte e. im Gegen atz zu den übrigen beschlagnahmten und einem der Geheimpolizisten zur Aufbe Wahrung übergebenen Schriftiiücken, In seine eigene Liocktasche. .Die Sache wird und muß sich befriedigend auf klären lassen. Zunächst will ich mit meinem Kollegen Veo Stein Rück spräche nehmen da wird da Beste sein I' Dcr Untersuchungsrichter kehrte nach keinem Amtszimmer zurück. Die ver schiedenen Haussuchungen hatten doch erheblich längere Zeit, alö er geglaubt, in Anspruch genommen. Bon dcn Thürmen klang bereits das Mittag läuten. Die Straßen waren überfüllt von einer unablässig auf und nieder wogenden Menge. Da eilten zahlreiche berußte Arbeiter zur kärglichen Mahl zeit nach Hause; dazwischen tuiumclte sich die Schuljugend, die Ränzel auf dem Rücken und um dcn Lärm voll zu machcn. marschirte auch eben mit klingendem Spiele die Burgwache aus. Der Untersuchungsrichter war froh, als er daS geräuschvolle Getriebe der Hauptverkehrsadern verlassen hatte und in den Justizpalast eintrat, wo ihn gleich darauf dcr stille Frieden seines Amts jimmer wieder umfing. . Dort erwartete ihn bereit der ilora missar Sauer. .Nun. wa haben Sie ausgerichtet ? frug dcr Untersuchungsrichter. Ich meineStheilS muß Ihnen gestehen, daß ich nichts Erhebliche mehr aufgefunden habe,' Der Kommissar deutete auf einige auf dem Schreibtische eingehüllt liegende Gegenstände. .Ich habe allerdings Erheblicheres zu melden.' meinte tr, auf einen Wink des UntersuchungSnch tcrs diesem gegenüber Platz nehmend. Nach dcn Mittheilungen des Herrn GcrichtöarztcS. dcr sein amtliches Gut achten übrigens heute noch einreiche wird, decken sich seine Beobachtungen vollständig mit dem Gutachten dcS ThcatcrarztcS. Die Gräfin ist unzwci felhaft durch einen au seiner Spitze ver gistclcn Dolch gctödtct worden, und zwar ist dcr Tod so unmittelbar und plötzlich eingetreten, daß sie auch nicht den geringsten Schrei mehr hat aus stoße können.' .Hat er auch der Meinung des Tbcaterarztcs. wonach Selbstmord aus geschlossen ist. beigepflichtet?' Dcr Kommissär bejahte. .Er gab dieselben Gründe an ; es handelt sich um ein indische, bei uns kaum bekannte Gift, das zu den sogenannten Rücken markögiften gehört und eine sofortige Lähmung schon nach einer bloße Haut ntzung yervorrusl. ; Die Gräfin würde also gar nicht dir j rast gehabt haben, sich den Dolch bi n daönt iu die Brust iaftäcnV'1 versehe fer lliilc.fuaiuiigJncJjttr nadi. denlilch. )ch dachte e? mir auch gleich, der sie Aulllck wies ja schon aus die i;ri:Lii.n.i t;i:tJ Verbrechens hin. Zu dem haue der Wesichtoausörutf "cer Grafin auch nicht zu solch' einer ver jiccii'itic Handlunz gexask. es lag vielmehr ouogcp.ägtcr, gcsslitigter Tu mnph darin, iuio foujt tei der Leiche noch Gegenstände aufgejuuLen lor den ?' Auf dem bloßen Leibe trug die Grä sin. an einer dünnen Lederkoröel um den HalS geschlungen, eine auS Wachs, tuch gesenigle Tasche; hier ist sie.' Er widme behutsam aus einem schwarzen Tuche, das bis dahin ans dein Echreiblisclie gelegen halle, einen schina lcn. vicrccligcn Gegenstand licrvor. Nicht ohne Grauen vermochte dcr Ui.tcr suchnngSlichter vereinzelte Blutflecken, die aus dcr linken Seile zu sehen waren, anzuschauen. .Es bcfindcn sich Bricsschaslen in der Tasche,' versetzte Sauer in bcson der nachdrücklichem Tone. Brief schaftcn. welche unter Umständen von großem Werthe für den Fortgang dcr Uiitcrsuchung sei und auch ein Streif licht auf die Art und Weise werfen können, wie und warum dcr Mord unter solchcn außergewöhnlichen Um stände in Scene gesetzt worden ist.' .Ah. in der That, das wäre ja sehr günstig,' meinte der UntcrsuchungS richicr. .Aber was haben Sie da noch ? Ach. ganz richtig.' unterbrach er sich gleich darauf. daS ist ja der Dolch.' Mit begrcistichcr Schcu packle Da millcr, nachdem er dcn Dolch au dem Futteral genommen, ihn vollend aus seiner dichte Wattcvcrhülluiig. ES war eine haarscharfe, etwa zehn Ecnli mctcr lange Klinge von ganz eigen thümlichcr Beschaffenheit. Die Klinge selbst war dreieckig und nach dcn Ecken zu scharf zugcschlisscn. Der ganzen Länge nach zeigten sich Arabesken und j sonilige Zicrrathcn eingravirt. DaS Hcst .der Klinge war reich mit Edel einen geschmückt und ebenfalls mit auffallend zierlichen, fremdartigen Gra virungen versehen ; eS halte die Eigen thümlichkcit. daß die beiden Fangstan gen durch eine besondere Fcdcrvorrich tuug sich nach Gefallen abwärts gegen die Klinge zu niederklappc und wieder querstclle ließen, so daß sie in ersterer Lage zwcisclSohne dazu belimmt waren, die fehlende Scheide des Dolche fcstzu Halle. Die Fangstangett nun stellten zwei Löwenlöpse mit aufgesperrtem Rachen vor; die Augen waren aus kleinen Edllstr.cn hergestellt. Um die eigeut li' Ärlfsstange schlangelten sich vage gen jiei völlig au kdelsteiiikn hcrge stell.; chlangenlciber, die oben sich mit den japsen ineinander vcrbissc. E aiar ei.i ebenso fremdländisch anmuihen des, w'.e gediegen und prachtvoll gear hui Ztuustwcrk. da in dem fedcr leichten Dolche sich den Augen des Be schauer offenbarte. Man sollte kaum glauben, daß durch diese Waffe dcr Tod einer Person her bcigcfühtt worden ist.' meinte Daumil lcr nach kurzem Stillschweige. Sie sieht wie ein Spielzeug, geschaffen zur Tändelei, au. Uud doch auch wieder, betrachtet man diese kurze, aber furcht bar scharfgeschlifscue Klinge, dann kann van wiederum begrcisc. wie sogar 5'lotzlich und schnell der Tod eingetreten ein muß.' Er hielt vorsichtig die Klinge von sich ab und drückte ein wenig gegen den Knauf des Dolche. .Man spürt eS deutlich, daß hier eine verborgene Feder vorhanden ist,' meinte er kopfschüttelnd. Tief aufolhmend legte er gleich dar auf dcn Dolch, nachdem er ign wieder vorsichtig i dem Futteral verwahrt, in ein Schubfach seines Schreibtisches. Und nun zum Inhalt dieser Leder tasche.' meinte er, auf seinen Platz zu rückkchrend und aus der Hand des Kommissar die einzelnen Schriftstücke, die Letzterer bereit au der Lcdertasche gezogen hatte, entgegennehmend. ,Ah, es handelt sich um Briefe.' fügte er hinzu, nachdem er einen Blick auf die ihm überreichten Papiere geworfen hatte. .Und wie ich sehe, datircn sie um Jahre zurück. Dieser Brief zum Beispiel ist vom 14. Januar 1.' Er las eine Wcile, während welcher ihn der Kommissar aufmerksam bcobach tcte. Je länger Daumiller aber las, je weiter er sich in dcn Inhalt dcr Briefe vertiefte, desto erregter und über raschtcr schien er zu werden. .Aber das ist ja eine Infamie.' rief er plötzlich und sah auf. .Der ano nyine Schreiber dieser Bliese hat ofjcn baren Landcsvcrrakh begangen. Sie ind aus Krakau datirt,' fuhr er, iu ifcr gerathend. fort, .aber die Unter chrift sehlt. Es ist sonnenklar, daß e ich hier um Landesverrat!) handelt. Ausführlich, bis iu einzelne Detail gehend, ist hier die Beschreibung eincS vvllö, die mit peinlicher Genauigkeit wiedergegeben? Schilderung dcr ganze Anlage der Festung. Aber das ist in sam I' Er sprang erregt von seinem Sitze auf und schaute starr auf den Kommistar. .Und diese Papiere haben Sie bei der Gräfin Korsakoff vorgefunden?' .Wie ich Ihnen bereits sagte, Herr Rath.' sagte Sauer, gelassen auf seinem Stuhle sitzen bleibend. .Sie können sich denken. Herr Rath, daß auch mich dcr Inhalt dieser Briefe überrascht hat, noch mehr abcr der Umstand, daß die 'Grafin Korsakoff sie aus dem gestrigen Ball mit sich gcsührt. Ich glaube, daß uns nun eine wichtige Handhabe ge geben ist. die unS bei Aufspürung dcS Schuldigen gute Dienste leisten wird.' .Ah. verstehe ich Sie recht, so meinen Sie. daß die Persönlichkeit, welche diese Briefe angehen, oder mit wcl6,cr die Gräfin Korsakoff dcöwcgcn nntcrhan dein wollte, uuter den drei Masken zu suchen ist ?' .Ich vermuthe, unter der dritten Maske.' bejahte der Kommissar. .Ich glaube, die Sache ist ziemlich einfach. ES handelt sich, meiner Meinung nach, um eine Erpressung. Die Gräfin Kor sakoff ist in dieser oder jener Weise in den Besitz der tkußerst komprominiren den Briefe gekommen.' .Ganz richtig.' fuhr der Unter suchungsrichter eifrig fort. Diese Ber muthung hat viel Wahrscheinlichkeit für Eich. Dann würde e sich abcr jeden aU um den Schreiber dieser au Sra au dakirten Briefe selbst handeln, denn lo ltirchlbqr gcMlich ihr schalt für dielen auch s?l. )0 u;::;:;i vzi anenu. seil 3 derjenige zu fürchten, der iu den jusalligeu Bcsitz dieser landesvcrräthe. rijr!,cn Briefe glkomuien ist.' Der Kommissar üdcrlkglc. .Ich s.-hc och i;icl;t ,an; klar. E liegt ,a viele isa:)i jchci:i;i.l,f.tl für die V'.ii.-.ahmt vor. daß ein Elprcssur:geverjlch gc-cu dcu Sä,rcilcr dieser Briefe selbst ge macht worden ist. Die Grasin kaun aber aus der ondercu cile gerade so gut auch gegen dcn Besteller dieser Bliese haben vorgehen wollen. Der Name des Adressaten ist freilich nirgends zu finden.' Auf jcdcn ?all haben wir eine wich tige Handhade.' meinte der Unter suchungsrichter. sich wieder dem Rom missar gegenüber niederlassend. .Wir wollen diese Briefe sofort der zustan digcn Miliiürbchildc untcrbrcilen. Irre ich mich nickt sehr, so wird sie auS dieser osscnbar lüännlichcn Kanzlcihand schiijt sehr leid hcrauSbekommku. wo und wer dcr chrcicr ist. und daS Au dcre wird sich dann sindcn.' .Ich wcrde gleich daS Nöthige vcran lassen.' mciiile dcr Kommissar sich eiche bcnd. .Hoffen wir. daß dcr Fortgang dcr Untersuchung ein ebenso sprieß licher sein wird, wie e der Ansang bis her gewesen ist.' Sauer schien sich von dem Unter suchungsrichter verabschieden zu wollen. Gehen Sie nur. gehen Sie nur. lie ber Sauer.' meinte dieser und nickte ihm wohlwollend zu. .Ich habe ohnehin S- tzt mit dcr Protokollabfassung zu thun, bcr och eine Bitte: wen Sie an dem Amtszimmer de Herrn Staat anwalt Stein vorüberkommcn, habe Sie wohl die Güte, nachzusehen, ob dcr Herr schon zugegen i,t. In diesem ßalle bitten ,ie ihn, sich zu mir bemü hcn zu wollen.' Der Kommissar verneigte sich und ging. Wenige Minuten später trat raschen, elastischen Schritte der SkaatSanwalt Leo Slcin in das Amtszimmer de Un tersuchungsrichler. Das Antlitz dc jungen Beamten war bleich. Es lag ein trüber Schatten darüber auSgebrei tct. dcn selbst die freundschaftliche Be zrüßung durch den Unlersuchungörich .er nicht verscheuchen konnte. .Ich habe Sie zu mir bitten lassen, lieber Kotlege, um mit Jh icn in einer mich sehr beschäftigenden amtlichen Sache Rücksprache zu nehmen.' begann Dau millcr, nachdem die ersten verbindlichen Redensarten zwischen dcn Herren ge wechselt waren, und Beide Platz genom nie hatten. Leo Steil, lächelte leicht. Nun. Sie werden mich doch nicht gar in ein hoch nolhpeinlichcS Berhör nehmen wollen ?' sagte er, mit einer dankenden Handbe wegung das Eigarrenctui. welches dcr Uiltersuchungsrichter ihm dargeboten halte, zurückweisend. Wie ich bereits gehört habe, stecken Sie ja in einem wahren Berg von Amtösorgen. ES ist ja ei ungeheuerliche Borkommmß, welche sich gestern Nacht in den Bik toriasälen zugelragcn hat.' .Ja. ja. die Sache macht viele Schwierigkeiten, und ich fürchte, sie wird uns och viel mehr Kopsschmcrzen machen,' meinte der UnkeisuchungS richter. Zusüllig trifft es sich, daß ich Sie selbst in dieser Angelegenheit mit einige Fragen behelligen muß.' .Ich bin ganz Ohr und orieutire mich um so lieber, als mir höchsiwahr scheinlich die Ausarbeitung der Sache in ihrem weiteren Verlause zufällt.' Ganz richtig.' erwiderte der Unter suchungsrichter. Es ist Ihnen, wie ich wohl annehmen darf, bereits bekannt, daß ich Bcichl gegeben hatte, eine Gräsin Korsakoff. eine berüchtigte Hoch slaplcli, an deren raffinirtcr Gewandt heit indessen bioher alle polizeilichen Bemühungen gescheitert waren, in Ber hast zu bringe.' Leo Stein ickte bestätigend mit dem Kopse. .Ganz recht.' versetzte er. sieh ebenfalls behaglich in seinen Se,scl zurücklehnend. .Kriminalkommiffar Sauer begab sich nach dcr Wohnung dcr Gräfin, sie war jedoch darin nicht anwesend, da gegen fand er eine Fährte, welche die Anwesenheit der Dame auf dem Ball in dcn Biktoriasalcn wahrscheinlich machte, und dort tras er sie abcr als Leiche.' Ganz rich.ig.' .Ist Ihnen diese Gräfin Korsakoff vielleicht persönlich bekannt geworden?" Ein ungchcuchcltcS Befremden trat ans die Gcsichtöznge des jungen Staats anwaltcs. .Mir ?" sagte er dann in gedehntem Tone, überrascht den älteren Kollegen anschauend. Aber ich bitte Sie. lieber Herr Rath, wie sollte ich zu dieser mehr als zwcisclhaflen Ehre körn wen ?" .Und eö ist Ihnen auch nicht bekannt, ob Ihre Fränlci Braut eine Bekannt fchast mit der erwähnten Gräfin ange knüpft hat?" .Aber, bester Herr Kollege. Sie spre chc mir in tausend Räthseln.' eutgeg tute Leo Stein, sich ein wenig ereifernd. .Ellen Ribbon ich denke, dcr Name genügt schon, um Sie verzeihen Sie von dem absurden Glauben zu kuriren. als ob dieselbe mit jener Abenteurerin auch nur das Geringste gemein haben könnte.' Und dennoch muß dies der Fall sein,' widersprach der Untersuchung richtn. .Bitte, lesen Sie diesen Brief.' Damit nahm er von seinem Schreib tische da vcrhängnißvolle Schreiben und reichte eS dem Anderen hin. Auf merksam stndirte er den GesichtSauS druck dcS jungen StaatsanwallcS. wäh rcnd dieser die wenigen Zcilcn deS BricffraginentcS durchlaS. .Was soll da heißen ?' meinte Leo Stein endlich im Tone höchsten Be fremdcnS. nachdem er zu wiederholten Malen kopfschüttelnd die wenigen Zci' lcn überflogen hatte. Es muß ei Mißverständniß fiin und doch, eS ist nicht gnt möglich die Adresse stimmt ja genau.' Er runzelte finster die Stirn. .Was ist das für ein Ton. dcn dicse Pcrson sich gegen meine Äraut heraus nimmt ? Es scheint eine versteckte Dro hung darin zu liegen.' .Ja. so kam eS mir auch vor.' ver setzte Daumiller kopfnick:nd. .und ich dachte, e wäre da Beste, wir setzten un freundschaftlich über den Brief auS einander, da e mir wünschenswerth er scheint, eine so licbenStvürdige und hoch achtbare junge Dame, wie Ihre Braut ist. nicht in einen solchen Kriminalfall zu verwickeln, fei e auch nur gelegentlich kien.noubinuua V . J3i Dia Ihnen ,ur iiie Rücksicht' ahme sehr verbunden,' cruiderke der junge StaatSanmalt. dessen Gesichts auSöruck sich immer vithr vcldusicne .indcsskivurde sich ersorlerlichen Fall! auch Ellen einer Zeugnißzb.'abk nicht entziehe dürsc.i. denn vor dem Gesetz sind wir ?i.lie gleich. Ich verlange fei licrlci Rücksichtnahme jur meine Braut, ja. ich wurde s.e sogar zurückweisen. Indessen.' brach er mit erneu liebciiS würdige Lächeln ab. .ich glaube kaum, daß in diesem F!le eine solche nothwen big sein wird. ES liegt ja llar aus der Hand, daß dieser Brief nur auS irgend einer nichtigen Urjache geschrieben sein kann, dciin Ellen kann kcincrlci Gc meinschast mit jener Abenteurerin c,c pjlogcn haben.' .DaS ist auch ganz meine Meinung.' pflichtete dcr Untersuchungsrichter in ge dehnte! Tone bei; e fiel ihm erficht, lich schwer, angesichts dcr stolzen Zu verficht des jüngeren Kollcgc mit dcr ganzcn Wahrheil huauSzurücken. .Noch Eius.' versetzte er in elivaS unsicherem Tone. .Sie weilten oster? wohl auch die Abende über in Gesellschaft Ihrer Fräulein Braut und in deren Ächau suug?' .Sie werden ja indiskret, lieber Herr Rath.' meinte Leo. noch immer den ge Heimen Zweck, welchen der Untcr,u chungsrichter mit seiner Frage verband, nicht ahnend. .Aber wenn Sie es wis sen wollen, erst gestern Abend war ich bei ihr.' Jetzt hob ein Seufzer der Erlcichte rung die Brust de UntersuchungSrich tcrs, und in seinen Augen leuchtete e .'.endig auf. .Ah. das ist recht, da ist schc,' m ei ntk er hastiger, ,1 e in sei ner Art lag. ,Wa ist schön?' frug ihn der junge Staatsanwalt stutzig. .Sie fragen überhaupt so eigenthümlich." .Nehmen Sie mir daS nicht übel, liebster Kollege. Sie wissen ja selbst, wenn man den Kopf so voll hat' wich der UntersuchnngSrichter. der sich schon völlig in die alte Fassung zurück gefunden hatte, seinen Worten au. Sie fanden doch gewiß Ihre Fräu lein Braut in alter, rosiger Laune ?' Leo Stein runzelte die Stirn. Um offen zu sein, ich fand sie nicht so lic bcnewürdig. ja. wir gingen sogar in einer kleinen Berstimninng auSeinan. der.' .Ei, ei." meinte der Untersuchung richter lächelnd. Sie werden sich doch nicht gar gezankt haben vor dcr Hoch zeit?' .Ach ncin. so wcit kann e zwischen nn Beiden niemals kommen.' ermi dcrte Stein heftig, während sich die Wolken ans scincr Stirn noch verdichte ten. .Indessen Ellen schien mir wirk lich anders zu fein, als sonst. Eine tigenthümliche Unruhe hatte sie erfaßt, filier deren Ursache ich vergeblich bis zu diesem Augenblicke nachgedacht habe. Nach unserer getroffenen Berabredung sollte ich sie abholen, wir wollten dcn Abend gcmcinschastlich mit meiner Mut ter verbringen, aber' .Nun?" frug dcr Untersuchung? richter, während er in unverkennbarer Spannung den Blick auf da Gesicht des Anderen richtete. .Ach. es ist ja kindisch, die Sache übel Haupt zu erwähnen,' brachte Stein zögernd hervor. Ich hatte einen klei neu Austritt mit Ellen. Sie wissen ja. sie ist ein heitere, sonnige Kind, abcr sie sollte ein wenig mehr Rücksich ten nehmen. Meine alte Mutter, welche Ellen innig in ihr Herz gcschlos sen, hatte sich sehr auf unser Zusam menscin gefreut, um so mehr überraschte und befremdete eS mich, als Ellen, die mir überhaupt ganz verändert erschien, mir in kurzen Worten erklärte, sie könne nicht mit mir gehen, da sie hcstige Kopf schmerzen habe. Umsonst blieben meine lebcrreduugöversuche. Ein Gang durch die frische Abeudlust hätte ihr sicherlich wohlgethan. Ich stellte ihr vor. wie sich meine Mutter enttäuscht suhlen würde, ich wagte sogar eine kleine An spielung. daß man selbst einmal ein Opser bringen müsse. Aber ichtS ver sing. Mit einer an ihr ganz ungc wohnten Schroffheit, die nur durch die Unruhe ihres ganzen Wcscns noch über troffen wurde, erklärte sie. sich srühzei tig zur Ruhe legen zu müssen, da ihr Koplschmcrz ganz unerträglich gcwor dcn sei. Nun dadurch mag ich gereizt worden sein, in noch wcit höherem Grade abcr war dies der Fall, als ich ein ganz abscheuliches Spielzeug, das mir von Herzensgrund zuwider, von ungefähr auf dem Tiche liegen sah. Einer dcr indischen Prinzen, welche vor Jahr und Tag sich in unserer Hanpt fiadt aufgehalten haben, besuchte daS Musitinsiitut von EilenS Balcr. Der junge Asiat wurde von Letzterem freundlich ausgenommen und bei seinem Abschiede schenkte er dcr Tochter dcS Hauses ein allerdings ebenso seltenes, wie kostbares, aber auch gefährliches Toilcttcnstück, einen sogenannten Dolchsächer.' Er gewahrte daS Befremden nicht, das sich immer offenkundiger in den Miene des Untersuchungsrichters be merkbar machte. Nun,' fuhr er, vor sich auf dcn Boden dllckcnd. fort, dieser Dolch sachcr ist nicht weniger als cin Spiel zeug für ein junges Mädchen, denn die klinge dc als Fächergrisf dienenden Dolche ist vergiftet. Auf meine Bit ten hatte Ellen schon vor Jahr und Tag die gcsährliche Waffe bei eile gelcgk. i'.m fo unangenehmer überrascht war ich, als ich sie gestern uvennnthct ans dcm Tische liegen sah. Ihr voriger Widerspruch halte mich gereizt, nun gab ein Wort das andere. Kurzum, wir schieden verstimmt von einander.' Nun, solche kleine Disscrcnzcn kom wen zuwcilcn vor.' meinte der Unter snchnngsrichter in seltsam zerstreutem Tone, offenbar nur. um etwas zu sagen und dadurch Zcit zu gcwiniic. die Ge danken, die in wirrer Flucht sein Hirn durchzogen, erst zu ersassen und in sich aufzunehmen, ,0b Fräulein Ribbon ebensalls nach Ihrem Ausbruche die Wohnung verlassen hat. wissen Sie natürlich nicht anzugeben?' frug er dann nach kurzem Stillschweige und erschrak sbst über die Bestürzung, welche sich ,n dcn Gesichtözügeu des StaatSanwalieS kundgab. Sie fragen sonderbar,' murmelte L:o Stein, .und noch mehr. Sie schet neu mir eine ganz unheimliche Wij,en Ichajt von den gestrigen Vorgängen zu abeu' tx luht iittvieiit cüLfca and iotr die ctirn. .Ich habe Ihnen schon zu viel gejagt, um noch etwas vn schwel gen zu kvuncn.' meinte er dann nach sekun.ei.langcni Schweigen. .Ader Ihre Frage bringt mir eine plötzliche Ucbenaschunz. die mir gcstci Abend zu Thcil wuidc, in die oriuncrunz zurück.' .Und die war?- frug Daumillcr be gierig, wahrend seine Blicke verwand' a dcn Lippen des jungen ManncS hin gcn. .Ich glaubte. Ellen in meinem Un muthe lline.;,t gcthan zu haben, viel leicht auch zu weit gegangen t fein. Kürzn m. als ich einsam die traßen durchschritt, statt, wie ich gehofft, meine Braut mit mir zu suhrcn. da machte ich mir vorwürfe. EilenS ausgelegtes Wesen war ja bald erklärt. Die Sorge um die kranke Schwester bedrückte sie. dazu mochten noch mancherlei Berufs Verdrießlichkeiten gekommen sein. Ich beschloß, nerlmials umzukehren und ihr zu sagen, daß mich mem Auswallen ge reue. Gedacht, gethan, ich kehrte um. Als ich nun wieder in die Nähe de Hause kam. in dem Elle wohnt' .Nun. da?' srug der Untersuchung, richter in athcmloscr Spannung. Wieder strich sich Leo Stein über die Stirn, während ein unmuthiger Senf jer seinen Lippen entglitt. Ich mochte etwa noch zweihundert Schritte vom Hause enksernt sein.' berichtete er. .da sah ich. wie eine schlanke, in einen Pelz mantel gehüllte Gestalt au dem Hause meiner Braut kam und in einen auf dcr Straße harrenden Wagen stieg. Ich erschrak unwillkürlich, denn trotz der auf der Straße herrschenden Dunkelheit glaubte ich bei.it Scheine einer Gasla lerne Ellen erkannt zu haben. Unwill kürlich rief ich halblaut ihren Namen, aber da zog der Wagen schon an und rollte von bannen. Hastig eilte ich wei ter; eben im Begriff, in da Han ein zutreten, traf ich mit dem Diendmad chen Ellen zusammen. ES schien mir, al ob diese erschrak. Ich bat sie, mich nochmals Ellen zu melden, aber sie wollte durchaus nicht, sie erhob tausend Schwierigkeiten, und. um es kurz zu machcn. ich brachte endlich au ihr her aus, daß Ellen, die vor Kopsschmerz mich nicht zu meiner Mutier begleiten zu können erklärt hatte, eben in dem Wagen fortgefahren war. Sie können sich denken, daß mich daS geschmerzt hat. Ich habe eine unruhige Nacht verbracht und kann nun den Augenblick nicht er warten, bis Ellen mir Ausklärung über ihr seltsames Gebühren gegeben hat.' Während dcr letzten Worte hatte tiefer Schmerz au den offenen Zügen seine Gesichte gesprochen. Auch Daumiller war ernst geworden, seine Augenbrauen waren finster zusam mcnaezogcn und ein schwerer Seufzer hob scine Brust. Er stand von seinem Stuhl auf. trat an Stein heran und sagte, indem er diesem die Hand bcküm wert auf die Schulter legte: Es ist Ihnen gewiß bekannt, lieber Freund, daß die Gräfin Korsakoff auch mit einem Dolche erstochen worden ist?' .Was hat das aber mit meiner Braut zu thun ?' versetzte Leo Stein aufsah rend und ihn fast entsetzt anstarrend. Nichts nicht das Geringste, hoffe ich,' entgcgnete Daumiller, indem er in die Schreibtischschublade griff, in dcr er da Futteral mit dem verhängnißvollen Dolche verwahrt hatte. Mit großer Sorgfalt öffnete er da Futteral und nahm auch die Watteumhüllnng von der blinkenden Waffe. Jetzt dieselbe sorgfältig beim Knauf fassend, hob er sie ein wenig in die Höhe und sagte : Sehen Sie. lieber Herr Kollege, mit diesem anscheinenden Kinderspiclzcnge ist, rings umtobt von rauschender Lust, der Mord begangen worden. Aber wa ist Ihnen?' unterbrach er sich und schaute mit geradezu angstvollem Mie neuspicl in die starr gewordenen Ge sichtözUge Leo Stein. Dieser war von seinem Sessel empor geschnellt und stand nun mit entgcister ten Zügen fassungslos, unbeweglich Se künden hindurch da. den starren Blick auf die zierliche Mordwaffe gerichtet, in deren elscnbeinbcsetztcm Knauf die durch die hohcn Fcnstcrhcrcinfunkclnden Mit tagssonnenstrahlen sich widerspiegelten. Dieser Dolch mein Gott mein Gott' schrie er dann plötzlich mit heiser klingender Stimme auf, während er unwillkürlich eine Schritt näher auf dcn Untersuchungsrichter zutrat und seine Rechte nach dcr Waffe ausstreckte. .Um Gottes willen Borsicht die Spitze ist vergiftet!' rief Daumiller. dcm ebenfalls die furchtbare Ahnung, was die nächsten Sekunden Schreckliches bringen mußten, in dcn GcsichtSzügen geschrieben stand. .Unbesorgt,' meinte Leo Stein, ihm mit einem verzerrten Lächeln die Waffe au der Hand nehmend und sie mit keinen Blicken fast verschlingend. Ich kenne diese Waffe und ihr Geheimniß. Und Sie Sie behaupten wirklich.' stieß tr in fast drohend klingendem Tone, an den Untersuchungsrichter dicht heran tretend, hervor, daß mit dieser Waffe, diesem Spielzeug, wie Sie sich auSzu drücken beliebten, jene verbrecherische Weib ermordet worden ist ?' Ich sagte eS Ihnen ja schon : diese Waffe Hot Kommissar Sauer heute Nacht neben dem Leichnam der Gräsin gefunden.' Das ist nicht wahr ! Ncin, nein !' stieß Leo Stein in maßloser Erregung hervor. .Und auch Sie werden du Ungeheuerliche Ihrer Behauptung so fort einsehen, wenn ich Ihnen sage, daß dieser Dolch noch gestern Abend in dcn Händen meiner Braut gewesen ist.' Dcr Untersuchungsrichter hatte dcn Inhalt dcr letzten Worte des Staats anwaltS vorausgeahnt, dessenungeachtet erschien e ihm nun, al ob 'ihn ein Schlag mi',ten aus' Haupt getroffen babe. Er athmete beklommen auf und starrte Sekunden lang in lautlosem Schweigen dcn hochausgerichtet ihm ge gcnübci stehenden Mann an. Um GotleS willcn.' brachte er end lich mit zitternden Lippen hervor, müh rend er sich zugleich scheu umwendete, wie um sich zu vergewissern, daß Nie mand die schrecklichen Worte au dem Munde dc jungen Staatöanwalte ge hört hätte. .Wissen Sie auch, wa Sie da sagen, verehrter Herr Kollege? Wie tonnen Sie eine solchr Aeuße rung thun? E gibt mehr solcher Dolcke.' (F,nsth,g solgt.) csM)'MöLckt7 veitii".; nres, .IC !!.. M .tfc. Tct äliks! dkui!4k i(t)dll in dki Kia t '. jitmin in u,,, ttt wrtntnft niedrigsten -M l?rcien "V baden rann. Delikatessen eine ffOjialität.4 taut ,' tti itm Vntb ft . . . Lutter, Eier usw. . . f!ti t t. kn , l .ern tinti Iktta friHrt il y.t , i im T.ilrn Vltt. IÜI , )!! '., itttsi tiaia ulnn ( ta kn tlatl. H CIGARREN H rzrtiisxiXii'Sxziiinizirj Exeelsior I i ii CigarreN'Fabrik, 8j " Ö? C0 5! 7 . V. Mols, Eigenth. 41 kl nr Ka4t!a Ma Bliika l.) EXS 10te Et,, zwischen 0 , P. liacklu. Klknlta. 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