Die Krähe. Ion Jtael Pul it. Lang gestreckt urd in mchlidjen Auf flieg dringt sich der letzte Garten deS Srklsche Dörfchen! an den Forst hinan. Unier der Last halbreif Flüchte neigte sich der mächtige Birnbaum über da morsche Lattenmerk de Zaune, und seine Zweige berührten sich schon mit den ge dengtea Aefte und Nadeln de erste gebeugte Waldriesen. ? wr ein schlanke Kies, die da al orgeschoiever Posten in der volle Dichtigkeit ihrer Zweige stand. Nur der Wipfel mar etwa S dichtet, und eben aus seiner äußerste Spitze sah eine räche. Ad und zu hob sie die kräftigen Flügel und schrie miß tävig über den Garten hinweg. Er sah sie von der Veranda seine Häulchen u und griff ach dem Teschio, da in einer Ecke lehnte. Seine Augen leuchteten, l er e schnell und vorsichtig lud. Halb gebückt schlich er sich dann vorvärt, den Mittelgang de Garten hinunter, vorbei an den Strlu chern und Stauden, die über den halben Weg schwankten. Er hatte nur Augen für den großen schwärzlichen Fleck dort den aus dem Wipfel. Jetzt ward der Begel plötzlich still und sah sich scharf um. Unten hob sich lang, sam der matt glänzende Laus. Bann schrie da scheue Thier noch einmal und spannte die Flügel. Aber in demselben Augenblicke krachte auch schon der Schuh, und mit einem feinen sausenden Pfeifen durchschnitt die Kugel di, Luft. Schmer, fällig, die einzelnen Zmeige im Sturze beugend, schlug der KSi pcr deS Vogels uf den Waidboden. Mit einem Satz sprang der glückliche Schütze über den Zaun und stand vor seiner Beute. Die Krähe lag zuckend da. Unaufhörlich zitterten die kleinen Augen in einem seltsam bösen Glänze, dann kam etwa Weihe hinein und da ward größer und größer, die sonderbaren grauen Lider schoben sich allmählich vor, noch ein starke Zucken und dann war alle vorbei. ,Wa hat Ihnen denn da arme Thier gethan?" fragte plötzlich eine Stimme neben ihm, und lag in ihr wie leise Mitleid und verhaltene Ent rüstung. Erstaunt sah er auf. Vor ihm stand ein junge Mädchen, dessen Nahen er in seinem Jagdsieber gar nicht bemerkt hatte. Und nun blickte immerfort mit den großen Augen bald auf ihn, bald auf den todten Vogels so daß er im erste Augenblick gar nicht mußte, a er sage sollte und sogar ein klein wenig roth ward. Wa er mir gethan hat? Ja, wissen Sie denn nicht, daß gerade die Krähen un die ganzen jungen Singvögel au dem Reste holen? Da ist ihr Mitleid schlecht angebracht! " So? sagt sie und schwieg ein paar Sekunden. .Aber schade ist e doch! Machen Sie sich denn gar kein Gewissen darau, so mir nicht dir nicht ein lusti ge Thier zu tödten? Jetzt amüsirte er sich königlich und lo trachtete sie in aller Seelenruhe etwa genauer. E war ein junge, reizende Ding von sechzehn, siebzehn Jahren. Die gelbe Sommerschuhe guckten kokett unter dem weißen Kleidchen hervor, und in dem LiebeSgürtel, der die schmal Taille um schloß, stak einsam verblühend ein rothe Burgunderröschen. Wie er so dastand in der kleidsamen Jägerjoppe, den ineu Arm auf den Lauf de Teschio gestützt, und sie so fortmäh rend ansah mit dem luftigen Lächeln steaeSgewisser Ueberlegenheit, kam S plötzlich über sie. daß sie ganz roth ward. Dann aber sagte sie fast zornig: Wie hartherzig Sie auch sind!- und beugte sich zu dem verendeten Vogel nieder, dessen Gefieder sie scheu und sacht schrei, chelte. Da -lacht er laut und ungezwungen auf. Wa da Krähenschießen anbelangt, mag ich allerdings ei recht harte Herz haben," neckte er, aber Sie kennen wohl da all Lied , und dennoch hat die hart Herz die Liebe auch ge. fühlt I Nämlich sofort, al ich Sie vor, hin ansah " Sie schielte von ihrer knicendeg Stel lung zu ihm empor mit einem zürnenden Blick, der scharf an den Wimpern entlang glitt. Aber sie konnte e nun einmal doch nicht hindern, daß dann ihre Lippen zuckten und in Lächeln über ihr Antlitz zog. Weiß Gott. Sie sind auch so ein so ein luftiger Vogel, den man eigentlich odtschießen mühte! Na ja,' bekrös. tigte sie einen Augenblick später, so ist e doch." Nicht nur ein luftiger, sondern sogar ein recht loser Bogel, der Sie aber Herzlich bittet, ihn nzufangen und zu zähmen." Sie sprang auf, bog da Köpfchen zur linken Schulter hinüber daß es ine gavz schiefe Stellung bekam, und sagte mit einem Achselzucke und einem koket Un Blick: Wie soll ich denn das kön. ?!' Sehr einfach! Mit inem einzigen Ihrer wunderschönen Blondhaare, die so lockend über dem niedlichen Ohr spielen wie .... Doch der kleine Schrei, den st aus stieß, ließ ihn gar nicht zu End reden, denn schon hatt der böse Mensch ihr den Hut vom Kopfe genommen und wollte gerade über ihren blonde Scheitel streichen, al sie noch rechtzeitig zur Seite sprang. Natürlich durft sie sich da nicht gefallen lassen. Aber mein Herr !" empörte sie sich, während sie nach ihrem entwendeten Be fitzthum griff. Was erlauben Sie sich denn igent lich," fuhr er mit möglichster Entrüstung fort, indem er ihren Ton ganz genau koxirte. 1 Ob sie wollte oder nicht da mußte sie halt wieder lachen. Nun gebe Sie mir aber den Hut zurück," sagte sie denn, .ich muß nun gehen." Erst wttden Sie mir zwei Fragen beantworten." lächelte er mit lieben würdiger Ablehnung ihrer Litte ja?" Fällt wir nicht ei'." Dann bedaure ich " Sie stand ein Weile zögernd da und trat vervö mit dem Fuße auf. So geh ich eben ohne Hut." Bitte," antwortet er noch lieben, würdiger. Richtig ging sie auch fünf Schritte ganz energisch weiter; dann sah sie sich um. Al sie bemerkte, daß sie doch noch nicht zum Ziele kam, rief sie, während sie langsam zurückfchritt: Was a sind denn das für Fra. gen?" Ganz unbedeutende." tröstete er. Ersten: wie kommen Sie hierher?" All ob man im Sramen ist," sagte sie ärgerlich. Ich will jetzt der Gesell, schaft nach, denn wir sind all von Berlin 'rübergekommen und spielen drüben in der kleinen Schonung. Ich mußte fllrMama'n nur daß Tuch hier von unserm Dampfer holen." Danke. Und nun zweiten: Wann darf ich Sie wietersehev?" .Wa hätt denn da für einen Zweck? Bitte, jetzt krieg' ich doch meinen Hut!' Also nicht wahr?" sagte r, Mitt, woch um sieben Uhr. Meritzplatz, Nor maluhr. Aber pünktlich k" Na, Si kön auch so bleiben, wie Sie find," entgegnete sie schnippisch. So spät habe ich überhaupt niemals Zeit." Gut, sagen mir also um Fünf," drängte er. Sie besann sich einen Augenblick. Aber geben Sie mir jetzt auch meinen Hut her, Sie Vogelniörder Sie!" Mit der heiteren Sonnigkeit seine Wesen hatte er sich bald in ihr Mädchen, hnz hineingestohlen. E war bei ihm alle so klar und so sicher, so vornehm und so überlege, daß sie garnicht ander konnte und ihm nch dem erste heim tückisch geraubte Kusse ihr MLulche zum zweiten Mal ganz von selbst in zitternder Verwirrung entgegenstreckt. Ach, wa skr glückliche Wochen dann folgten! Tagtäglich steckte ihr blonde Köpfchen voll süßer, seliger Träume und all dirs Träum drehten sich nur um ihn, und auch er war angesteckt und be, rauscht von d köstlichen Ursprünglichkeit und Reinheit ihre Gefühl. Alle die kleinen Geheimnisse, die sie jetzt vor den Eltern hatt, all' die große, große Sehn sucht in dn Stunden, wo sie mit sich allein war, all' di klingenden, früh lingSstngenden HossnungSglöckchen, die nun immer tönten und miederhaLten in ihrem wachgeküßte Herzen das war so neu, so wunderbar, daß sie sich gar nicht mehr zurechtfand in der Welt. Sie liebt ja auch zum erstenmal und sie wußt noch nicht, daß di ersten und schönste Blüthen immer sterben müssen. Und di Blüthen starben schnell. Der Augaog war sogar ganz gewöhnlich: ihm wurde di Sache allmählich lang, weilig und eine Tage schriet r ihr einen Abschiedsbrief einen Brief mit drei Citaten darin und viele wunder schönen und gewählten Worten. Sie saß lang davor und konnte gar nicht begreife. Roch Tage und Wochen nach, her schlich da arme Ding, dessen Herz so ganz voll war von Leid und Liebe, mit krankem Gefichtchen umher und oftmals des Nachts stöhnte sie tief unter der Decke in hilflosem Elend vor sich hin. Mechanisch sagte sie sich dann wieder einen L'ederveiS vor, den st in inem schön gebundene Buche gefunden halte. Er hieß: Und wimmert auch einmal das Herz, Stoß' an und laß e klingen ! Wir wissen'S doch, ein rechtes Herz Ist gar nicht umzubringen. Aber auch der konnte sie nicht trösten. Da war e ja eben: da arme Herz konnte nicht sterben, e mußte sich immer weiter und weit jiälen, durch die graue Oede aller zukünftig?? Jahre hin durch. Und wenn sie so wieder einmal gesessen hatte, im Sonnenschein und mit verschlungene Händen, und sich die Verse hergesagt ohne Trost und Hoff nung dann stand sie leise auf und kühlte ihre brennenden Augen an den kühlen lindernden Fensterscheiben. ES ist ein Wintertog. Oben grauer Himmel, unten weiß Schncemafsen. In der Fern muh der Blick an dunklen Wäldern umkehren und sich zurückmen den zu der einförmigen Oede des er hüllten Flachlandes. Hier und dort, an den Wegen entlang, hohe mürrische Bäume, verschneite Meilenzeiger, vor. wärtSeilende Wagenspuren. Manchmal hocken beleibt Sperlinge regungslos j auf de Telegraphenstange der unter! bricht ein schwärzliche Feldkurche da ewige todte Einerlei. Wenn der Wind die längst adgelaubte Aefte schul, telt, stöbern auch hin und wieder ein paar Flockenfternchen hinab. Ein zierlicher Schlitten gleitet jetzt die Straße nilang. Sichtbar verfluch tigt sich der dampfende Athem de Pser de, da in dem einmal eingeschlagenen ruhigen Trabe bleibt. Die bunten Decken im Innern de Schlitten liegen über dem Schooße einer jungen Frau, deren feine blaffe Gesicht munter und etwa erstaunt in die winterliche Land schaft hinaussieht. Der Gatte eben ihr wirft ab und zu einen ernsten liebe vollen Blick auf sie. Dann lächelt sie ihn freundlich an und erzählt ihm wohl auch zum hundertsten Male, wie sonder bar ihr da alle vorkomme, wo sie doch fast ihr ganze Leben zeit allein im großen Bnlm verbracht hab. Man hätte in ihr auch heute noch da junge Mädchen von damals erkannt, so wenig hatte sie sich geändert, trotz der vier Jahre und darüber, die inzwischen vei flösse waren. Vor Kurzem hatt sie geheirathet, einen ernste gereiften Man, der an ihr hing mit alle Fasern seiner Seele. Und al st' sah. wie er wortlos in jedem Augenblicke um ihr Herz warb, da kam S auch über sie mit sachten wie eine stille tiefe Liebe und sie ward seine gute Genossin, die Schulter a Schulter mit ihm stand und kämpfte. De kur ze Roma ihrer Jugend, die paar son, nige Monate jauchzenden Glücke, die wilden Schmerzen und Thräne nachher, hatte sie längst vergessen. Ruhig und heimlich war e in ihr, klar und still, wie di Welt ist an einem milden Frllhherifttage.... So suhnn sie weiter vnd weiter. Ihr Wangen rötheten sich leicht und si legte ihr Köpfchen lächelnd an seine Schulter. Nirgend verrieth sich jetzt mehr draußen irgend ei Leben. ES war nur ein große Oede und ein große Schweigen. Plötzlich aber tönte in lauter, krei. schender Ruf. Gell und mißtövig ging er über die nstorbemn Felder, daß die junge Frau erschrocken den Kopf hob. Sie hätte e sich leicht denke könne : e war eine Krähe, die nicht weit von ihr und dem Schlitten auf der äußersten Spitze eine BaumeS hockte. Wie gebannt blieben ihre Blicke daran haf ten. Sie sah den schwarzen Fleck in all dem ungeheuren Weiß ring umher, sah, wie der Vogel scharf ausäugte, wie er manchmal die kräftigen Flügel hob und wie er dann das Gesieder spannte und kreischend davonflog. E ward ihr ganz sonderbar zu Muthe dabei; längst lag ihr Kepf nicht mehr an der Schulter ihre Gatten, ihr Herz klopfte und schlug so merk, würdig laut, sie athmete schwer, einmal und noch einmal und immer schneller. Ihre Zähne gruben sich dabei in di Unterlippe und dann plötzlich neigt sie da Haupt und fing an bitterlich zu schluchzen. Bestürzt bog sich ihr Gatte zu ihr hinüber. Sein Gesicht war bleich und er bat und drängte sie darum, wa ihr fehle. Si aber schüttelt nur immer den Kops, sie mußt ja selbst nicht, woher all die verirrten Töne kamen, die losen Bilder, die fernen Töne. ES war ihr nur unsäglich weh zu Muthe, und ganz weit, da tauchte eS auf wie entschwundene Glück und eS zog hin wie eine versunkene Sonne, wir in verklungene Stimme, wie verlorene Jugend. Und sie beugte da Haupt noch tiefer und weinte weinte wild und ohne Aufhören. Ganz, ganz fern schrie noch ein mal di Kräh und wiegte sich langsam, mit ausgespannten Flügeln, herab auf die Erde. onderXr Wirkung des stur es. Zu de überraschendsten Wirkungen d,r Wirbelftürme gehören ti wohloer bürgten Thatsachen, daß man nach ihrem Aufhöre Vögel fand, die aller Federn beraubt, und Menschen, den alle Klei, der vom Leibe gerissen waren. Auf die Gewalt des Winde konnten diese Erschei, nungen nicht zurückgeführt den, da ja Vögel und Menschen in solchen Fällen al Gesammtmass vom Wind hätten fortbewegt werden müssen. Eine Fülle ähnlicher Vorkommnisse wurde bei den Tornado? beobachtet, die vor drei Jahren in Frankreich wütheten und über die nach und nach ausführliche Berichte gesammelt and gesichtet wurden. Danach wurden aus der ganzen betroffe. nen Strecke Bäume zerrissen, und zwar in einer Art, welche nicht der Wirkung des Winde zugeschrieben werden kann. Die zerstörten Bäume lassen sich auf drei Grundformen zurückführen: 1) Eichen, d! in einer Länge von 7 bis 8 m von oben nach unten entzwei gespalten wur den. 2) Pappeln und Buchen, die in einer Länge von 1,6 bi 8,5 rn in grad, linige regelmäßig Ruthen on gleicher Dicke zerstückelt wurden. Eine Buche on 0, 4 m Durchmesser wurde z. B. tn mehr al 600 Ruthen zerfetzt, die 1 crn dick, 2 cm breit und 3,5 cm lang waren. 8) Fichten und andere Harzbäume, deren Stämme quer durchgeschnitten waren, mit fast ebener Bruchfläche. Diese Erscheinungen, sowie viele öhn. liche lassen sich nur als Wirkung der Ellktricität verstehen; denn wie ander foll man sich z. B. den Fall erklären, daß von zwei dicht nebeneinander stehen den Fässern öS eine g, füllt vollständig oelnichtet wurde (ixplodirte), wSH,er,t das andere leere unbeschädigt stehen blieb? In der Zeitschrift DaS Wetter' wird über eine ganze Reihe ähnlicher Vorgänge berichtet, die sich auch auf die bei jenen TornaceS beobachteten Kugelblitzerschei, nungen beziehen. Ein Bau wird mit seinem Vieh auf dem Wege nach Hause vom Orkan überrascht und sieht eine Feuerkugel, die mit rasender Gefchwindig, keit herabstürzt. Von Schreck ergriffen, wirst er sich sofort zur Erde. Die leuch tende Kugel schlägt auf den Boden, zer, springt mit einem Krach und bedeckt den Mann mit Staub. In SaintElaude haben viele Personen, welche beim Aus, bruch des Orkan gegen den Winddruck kämpften, um ihre Fenster zu schließen, Feuerkugeln von der Größe einer Billard kugel wahrgenommen, die in der Dreh, ungSrtchtung de Wirbelwindes mit Ge walt fortgerissen wurden. Eine groß Zahl anderer hat durch di Schornsteine oder Ofenthüren in ihre Wohnungen Feuerkugeln eindringen sehen, welche sich langsam in deu Zimmern fortbewegten uvd einen leuchtenden, leicht ia Spiralen gkwundenen Streifen hinterließen. Zu Reinon bemerkte eine Frau, al sie ihr auf der nahen Wiese weidenden Kühe hole wollte, wie plötzlich viilette Flam. men eu dem Boden hervorbrachen ur.d sie ring -gaben; si waren so hoch, daß die Frau au Furcht, ihr Augen könnten Schaden leiden, du Gesicht mit ihrem Taschentuch bedeckte. Eine Augen blick- später stürzte der Wind alle um. Ei Pächter und seine Kvechte erkannten deutlich, wie die Blitze vor dem Herein, breche de Sturme über de Boden striche. E war, al ob alle im Feuer ausgelöst sei, dabei roch e nach Pulverdamxs. Menschenleben find diesen sonderbaren Blitzformen, soweit die Erkundigungen reichen, nicht zum Opfer gefalle. Alle diese Thatsachen lassen die An nähme berechtigt erscheinen, daß die Eies, triciiöt keineswegs nur eine Begleiter scheinung der Wirbelflürme, sonder weit eher ein ihr Ursache sei. zutt,rr. Muttermäler, jeue klewere oder größeren gelben bi schwarzbraune an geborenen Flecken, die sich bei manchen Menschen in zahlloser Menge über die ganze KSrxeroberfllche zerstreut finden, gellen, wen sie vereinzelt auftreten, wohl auch al Schönheitifleckchen, die einem netten Gesicht noch besonderem Reiz zu verleihen vermögen, und haden deshalb zeitweise schon di alberne Mode der sogenannten SchLuheilSpflösterchen hervorgebracht. Ebenso verhaßt sind sie aber such ihren Trägerinnen, wen sie al icke Warzen über die Hautoberfläche sich emxordrSngen und mit ihrem üxpi gen Haarwuchs an unpassender Stell einen Bart bilden und stark an ein Stück chea Affen, oder Mausesell erinnern. Dies Thierfell ähnlichen Bildungen kön nen nun in seltenen Fällen eine AuSdeh nung erreichen, so daß sie einen großen Theil der KörperoberflZche bedecken. Mehrfach sind in der medizinischen Liter, tur solche ausgedehnt Muttermale beob achtet; so veröffentlichte vor längerer Zeit Dr. M. Joseph in Berlin inen Fall, bi dem ein Muttermal schwimm, hosenartig den Körper umgürtete. In der gegenwärtigen Nummer der Deutschen Medizinischen Wochenschrift" bildet Oberstabsarzt Dr. Röhring in Erlangen einen Soldaten ab, der mit einem Muttermal bedeckt ist, dessen krause schwarzbraune Haare etwa von der Mitte der Oberschenkel vorn bis zu den Rippenbögen und hinten zwischen die Schulterblätter hinaufreichen. Streicht man darüber hin, so sühlt sich die Stelle an wie eine rauhhaarige Pferdedecke. Auch sonst finden sich über den ganzen Körper, namentlich im Geficht, inselartig zerstreut noch eine ganze Menge kleiner Flecken. Der Mann ist im Uebrigen ganz gesund und hat auch von seiner son derbaren Behaarung keine nevnenSwerthe Belästigung. Hinsichtlich seiner Ent ftehungSursache bildit nun dieser Fall eine interessanten Beitrag zu einem noch ganz dunklen Gebiet in der Medizin. Da nämlich weder bei den Familienange, hörigen, noch sonstig: Verwandten in irgendwie auffälliger Größe jemals der artige Bildungen beobachtet wurden so erscheint eine erbliche Beeinflussung aus geschlossen. Dagegen führt die Mutter di Entstehung dieses HautleidenS auf einen Schreck zurück, welchen sie beim Anblick einer Ratte' erlebt habe. Es sind allerdings derartige Angaben hinsichtlich der seelische Einwirkung außerordentlich zahlreich in der medizini schen Literatur verbreitet und spielen in der Anschauung des Volke unter der Bezeichnung Versehen" ein große Rolle ; der medizinischen Wissenschaft ist es bisher jedoch noch nicht gelungen, diese Streitfrage, wie so manch andere ähnlicher Art, zu erledigen und einen Zusammenhang zwischen seelischen Ein drücken und körperlicher Entwickelung auf dem Wege der Nervenleitung nachzu weisen. ine angenehme nftevung. Wie da schon vorzukommen pflegt, so erzählt ein Wiener Blatt, wurden m einem Milch und Kaffeegarten Im Prater zwei einsame Gäste mit einander bekannt. Ein Herr sprach eine ziemlich vergnügt aussehend Dome von unbestimmbaren Alter, die trotz ihrer einfachen Klei dung, doch jenes Etwa an sich hatte, was die nähere Bekanntschaft mit der Bühne verräth, freundlich an: Sie kommen jeden Tag hierher, mein Fräu lein?" Fast alle Tage, mein Herr." Und Nachmittags sehe ich Sie oft hier im Prater spazieren gehen und Abends sitzen Sie beim Kreuz'. Das Nämliche thueich. Sie leben wohl, so wie ich, nur Ihrem Vergnügen, sind wohl Haus befttzerin?" Nein, nur Hütlknbcfttzerin." Ah! Wo steht denn Ihr Hütte?" fragte der Herr, welcher s mit der Eigen ihümerin einer Praterbude zu thun zu haben glaubte. Meine Hütte ist wezgenommen wor den. Ich bin delogkt." Das sagen Sie in so glelclmülhiaem Tone?" Gewiß, ich freue mich ja darüber." Besitzen Sie denn Kapital?' Nein, ich bin mit Gage angestellt, aber ich habe Nicht zu thun." Gage für das Nichtsthun? DaS ver wirrt mich! Wer wird denn Jemanden für da Spazierengehen Geld zahlen?!' O, man bezahlt mich gerne und fetzt sogar eine Ehr, d'rein, daß man meiner nicht bedarf l" sagte die Dame lächelnd. Der Herr wurde immer erstaunter. Sind Sie denn eine Person, deren Gegenwart Andere lästig sällt? Sie sehen doch nicht so auö." O, unter anderen Umständen k!am mert ftch die ganze Gesellschaft wie eint Schaar Ertrinkende? n mich und Ent setzen entsteht, wenn ich nieße." ,Da begreif, wer kann!" Ja. man spricht mir sogar jedes Wort nach, lai ich jage," fitzte die Geheimnch volle hinzu. Der Interviewer schlug die Hände über'm Kopf zusammen und rief auk: Hören Si l Hültenbesitzeri sind Sie die Hütt würd abgetragen!.... Man entbehrt sie gerne vnd bezahlt Ihnen Gage!. . . . Dabei behaupten Sie. daß Ihnen tine ganze Gesellschaft Alle nachspricht, wa Sie sage? Wer find Sie den eigentlich?!" Die Souffleuse de Wiener Volks, theater, tn welchem die Reise um die Wett" schon seit Wochen ohne Sousfleur, kaften und ohn meine Wenigkeit gespielt wird." Wt, sah eethpve au 1 Wen man dies Frage stellt, steht wohl Jeder sofort da unvergeßliche Antlitz vor sich, dessen Abbild in zahl, lose Reproduktionen über die ganze Welt verbreitet ist. E scheint aber, daß diese Züge denen Beethoven' in Wirklichkeit geglichen haben. In einem Buche, da längst verschölle und ver gessen ist den Memoiren" von Lud, mig Rellftab schildert der Versasser unter Anderem auch einen Besuch bei Beethoven, und dabei kommt r auch aus da Aeußere de Meister zu sprechen. So saß ich den neben dem schmermüthi, gen Dulder", heißt e da. .Da sast durchweg graue Haar erhob sich buschig, ungeordnet auf seinem Scheitel, nicht glatt, nicht krau, nicht starr, in Ge misch von Allem. Die Züge erschienen aus den ersten Blick wenig bedeutend, da Gesicht mar viel kleiner, al ich mir nach den in eine gewaltsam geniale Wild heit gezwängten Bildnissen vorgestellt hatte. Nicht drückte jene Schroffheit, jene stürmische Fessellostgkeit au, die man seiner Physiognomie geliehen, um sie in Uebereinstimmung mit seinen Werken zu bringen. Die Nas schmal, scharf, der Mund wohlwollend, das Auge klein, blaß.grau. doch sprechend. Wehmuth, Leiden, Güte la man auf seinem Ange ficht, doch ich wiederhole nicht ein Zug der Härte, nicht wer der mäch tigen Kühnheit, die den Schwung seines Geistes bezeichnet, war auch nur vor übergehend zu bemerken. 1000 Mark für einen uft. Dieser Tage saßen, wie das Wurzerner Tageblatt berichtet, in einer Restauration des Dorfe P, bei Brandig mehrere Radfahrer aus Leipzig mit dem schmucken WirthSlöchterlein in lustiger Stimmung beisammen. Unter den fidelen Spoitö genossen befand sich auch ein Leipziger RechtSanwalt. dem eS das hübsche neun, zehnjährige Mädchen so angethan hatte, daß er ihr 1000 Mark bot, wenn sie ihm eine Kuh geben und sein liebeS Weib chen werten wollt. Eingedenk des Sprichwort: Einen Kuß i Ehren kann Niemand verwehren", besann sich die holde Maid nicht lang und spendete de verlangten Kuh, worauf denn auch der glückliche Empfänger desselben seiner Verpflichtung nachkam und ihr mit den Worten: Da Geld ist Dein und Du bist auf ewig mein" 1000 Mark in Pa. xiergeld i da zart Händchen drückt. Beide umarmte sich nun und bei dem eine Kusse ist e natürlich nicht geblte be. Die Verlobung ist geschloffen und nächstens wird fröhliche Hochzeit fein. m . er beste Titel. Auf das Gesuch eine Dr. Jccmin in Rheinsberg um den HofrathSlitel er theilte Friedrich der Große folgende Ant wort: ,S. Majestät der König hat aus der unterthönigste Vorstellung des Dr. Jacmin vom 18. d. ersehen, daß derselbe trotz seine vorgerückten Aller noch den Titel eine Hofraths zu erhalten wünscht. Da diese Prädikat zu nicht nütz', empfiehlt Se. Majestät dem Doktor, sich da eine? rechtschaffenen Menschen zu er halten, da alle übrigen Titel an Werth übertrifft. Potsdam, den 23. Juni 1753. Friedrich." Reiche Auswahl. Was habe Sie zu essen!" Wiener Würsteln mit Kraut I" , Sonst nicht?" O ja Sie können such Würsteln ohne Kraut haben!" Gerechte Scheu. Redacteur: Nun, kommen Sie doch näher!" Junger Dichter (mit einem scheuen Blick auf den Papie, korb): Bitte, thun Sie erst das Ding da weg l" Merkwürdige tzyxerbel. Gast (zum Wirth, nach dem erste Trunke): .Herrgott, das Bier ist ja so kalt, al wär' ein Eisbär d'rin ge sotten worden!" Berubigend. Zechpreller (im Restaurant): .Kell nerin, Sie brauchen mich nicht immer so ängstlich im Auge zu behalten! Ich brenne Ihnen nicht durch ich zahle morgen!" Zarter wink. Er: Aber, süßer Engel, warum zweifelst Du an meiner Liebe zu Dir?" Sie: Ich glaube nur, sie ist nicht anhaltend!" Leemannslatein. Ein alter Kapitän erzählt von feiner letzten großen Fahrt : Als wir im Stillen Ocean kreuzten, trafen mir auf eine Insel, die von Krebsen buchstäblich ganz roth aussah." .Aber, lieber Kapitän," warf ein Tischgenosse ein, Krebse sehen doch erst roth aus, wenn sie gekocht sind." Ganz richtig," gestand die Theer jacke; da war aber dort eine ulka nische Insel mit lauter siedend heißen Quellen." praktisch. Der Ant hat mir empfohlen, ich solle Mineialvasscr trinken!" So, und wa trinken Sie den da?" Danziger Golewasser." wohlmeinende Ermahnung. Sie sind wegen Raubmorte zum Tode durch den Strang oerurlheilt. Da möge Ihn sür die Zukunft eine War ung sein." Kleiner InUm. Professor: Wa macht denn elgent lich jetzt der Dr. Müller, liebt Nichte?" Nichte: .Aber Onkel, der ist doch schon seit einem Monat mei Mann!" Professor: .Nein, diese Zerstreutheit ! Habe ich immer gedacht, Dein Man wäre unverheirathktl" Schlagfertig. Lieutenant: Aeh, wohin denn nä dlgste?" Dame: Immer der Rase nach?" Lieutenant: Ah. also Bergpartie?" UedernAmpst. Reichmann: AIS ich nach Berlin kam, hatte ich nicht einen Pfennig in meiner Tasche." Silberstein: Und al ich nach Berlin kam, hatt ich nicht einmal eine Tasche." Reichmann (oeraundert): Wieso?" Silberstein:, Ich bin in Berlin ge boren." Berechnend. Dame (rur Köchin): Ich fahre nun in' Bad.'Marie. Sie können öfter zu spät vom Markt kommen, und lassen Sie öfter die Milch anbrennen. Sie zuweilen nur da, wa Jhnktr Fleischhauer gerade giebt, und ist e zu zähe, so lassen Sie den Herrn nur seus zen, er stellt sich sonst sein Freiheit zu rosig vor." Mitgift. Braut (unmittelbar nach der Trauung): Du wolltest mir gleich nach der Trau, ung in große Ubrraschung bereiten. Wa ist es?" Bräut g?m (ein Wittmcr): Ich habe sich Ktucer, liebe Herz lauter Buben." Braut: Wie reizend, mein Lieber! Ich habe vier Töchter. Werden wir nicht sehr glücklich mu einander fein?" Ein Argloser. Sie: Haben Sie nicht auch schon daran gedacht, sich einen eigenen Herd zu gründen?" Er: .Ab Fräulein! Wer wird denn immer an's Essen denken!" Immer nobel. Kunstfreund: .Haben Sieben schon die Kunftgalerie besucht, gnädige Fr,u?" Frau Huber: Nein! Wir besuchen überhaupt nie die Galerie, sondern mer geh'n immer nur in der Log l" Mißverstanden. Richter: Aber Michel, Ihr seid und bleibt doch ein unverbesserlicher Vaga bund! Wißt Ihr, wa Ihr mit Eur Herumstreicheret verdient habt?" Michel: Ach, Herr Richter, Sie find sehr gütig; ich verlang aber nicht dafür." Besonderer Standpunkt. Maurerpolier (angesichts einer alte Burgruine am Rheme): DaS heißt, abgeputzt könnte das Ding auch 'mal wieder wcrden!" Gute Lreundinne. Nun, was fugst Du dazu, daß der Zlssessor um wem Hand angehakte hat?" .Hab' mir'S gleich gedacht! AIS ich ihn abblitzen ließ, schmor er, sich ein Leid anzuthun!" Indirecte Zustimmung. Herr (die Weinrechnung prüfend): Donnerwetter, so viel Wein habe ich gebraucht?!" Da müßt' ich ja eigent lich jeden Tag betrunken gewesen fein, Jean!" Diener (bescheiden): Einer von un Beiden war'S aber auch immer, anS' Herr!" Kindlich. Mutter: Sag' Deinem ArWerlein, eö soll vom Wasser weggehen es , kältet fich sonst I" Junge (schreit): .Geh' weg, Tu Esel!" Mutter: Adolfchen, so sagt man ab nicht ! ' Junge: .Wie sagt man nachher, wen Einer ein Esel ist?' Eigenthümlich Abhilfe Dame: Wie Sie dies sckauderhafte Muftk nur aushalten können!' Hausfrau: Wag bleibt mir ander übrig l Täglich wurde ich gequält, da Talent meiner Kinder ausbilden zu las sen jetzt lasse ich eben Jedem eine Instrument lrnn, damit ich min Ruh' hab'!" Unangenehm Wendung. Baron: ,Jch bin der Baron Tajo. mein Sohn läßt bei Ihnen arbeiten, und da möchte ich " Schneider: .Bitte, Herr Baron, kerne Umstände. ES presftrt durchaus nicht mit d Bezahlung.." Baron: .Da weiß ichs Mein Sohn hat mir geschrieben, daß Sie ihm schon drei Jahre creditirt haben. Ich habe daher die Absicht " Schneider: ,O litte, bitte, Herr Baron.." Baron: .Ich habe dah die Absicht, da mein Schneider nicht gern creditirt, von nun an auch bei Ihnen arbeiten z lassen !'