Die Llzre gerettet. Sul b THopf atut P,li;edeamim. Csn Z,se,i rl". Ralwer. rascher. Kutsch, fahrt zu! ,D W'g ist schlecht. Herr, und der Wage ' .Mg in Trümmer gehen, nur vor rfrtl." .der di. Pferde -' .Fahr sie lahm, ,ch hafte für die Kosten.' Der utscd hieb auf seine GSule in, der Wagen raffelte über die holpe rige vom geschmolzenen Schnee aufge. eichte Vicinalstraße. die wir von der Ehauffe abbiegend eingeschlagen hatten. , aar eine entsetzliche Fahrt, aber ,ch achtete nicht darauf, nur der Nothschrei klang mir immer noch in den Ohren, den ich vor einer Stunde au angsterfülltem Frauenmund vernommen, die inhalt. schweren Wort - .um Leben oder Tod. ' Durch heftige, Pochen war ich au, l i3i,M. .m,-ft nrken. in den ICQ vrin b ' ' in meinem JnspectionSzlmmer erst, nach. Mitternacht verfallen war. Eine junge Frau stürzt durch di Thür. Trotzdem sie nur nothdürftig belleidet war und blo ein Schleier die halbgeöffneten blon. ben Haare unooll'ommen verhüllte, er, kannte ich auf den ersten Blick, daß sie dn befferen Ständen angehören mußte. .Um de Himmel Barmherzigkett willen, stehen Sie mir bei, Herr Com issir. .Wa, ist Ihnen geschehen?' .Mein Mann hat soeben da. Hau, erlassen - r ist fortgefahren zu einem Duell mit dem Grasen 31. ' .Ihr Mann?" 'Der Adoocat Dr. S. Ich bltte und beschwöre Sie, thu Sie Alle,, wa in Jhr Macht liegt, da, Schreckliche zu verhindern. E, handelt ftch um Leben oder Tod. .Um Leben oder Tod?' 'Ja wohl. E, ist entsetzlich. Wie e, so weit gekommen, weiß ich selbst nicht. Gras R. wurde mir Heuer auf dem Akademieballe vorgestellt. Er converstrte den Abend wiederholt mit mir, machte mir am folgende Tage seinen Besuch, erwie, mir einige Aufmerksamkeiten und o. Herr CommissSr. beurtheilen Sie mich nicht falschl-ich habe mich viel, leicht au, weiblicher Eitelkeit etwa, schwacher gezeigt, als ich e, Hütte fein dürstn. aber ich Hai nicht, Schlechte, ieqangen. Bei dem unschuldigen Haupte meiner inder kann ich e, beschwören.' .Sie haben Kinder?' .Einen Knabt und in Mädchen. Sie find so allerliebst. Wenn nicht mit mir. haben St doch mit den schuldlosen Wesen Mitleid. Sie sind wohl auch ver heirathet und Familienvater. O. eilen Sie. eilen Sie, ehe eS zu spät ist,' Und wo soll da, Duell stattfinden?' 'Etwa in Stund außerhalb der sxtnM dtt Ruine Fraabura. Ein Billet' eine, Secundanten meine. Man , da, ich auf dessen Schreibtisch ge funden, hat mir Alle, verrathen.' .Und die Stunde?' .Sieben Uhr Früh.' .Sech, Uhr schon vorüber, dann habe ich'keine Minute mehr zu verlieren.' .Ich beschwöre Sie, rasch, Herr Com missör. in Ihren Händen liegt mein Lebensglück. an jedem Ihrer Schrrtte hängt Leben oder Tod.' Bi, ich die rforderlichen Polizei Agenten zu meiner Begleitung commsn dirt und einen Wagen verschafft hatte, waren wieder zehn kostbare Minuten ver. rönnen, Zubern erwie, sich der Weg nach ver Ruine Fragburg so schlecht practikabel. daß ich wohl kaum mehr hoffen durfte, rechtzeitig mein Z'el zu er reichen. Jedenfalls mußte ich da, taug, lichfte dazu versuchen. Der Fall war geeignet, große Sensation zu erregen, Graf R. war eine stadtbekannte Perjön. lichkeit, ebenso der Advokat Dr. S., des. sen vortreffliche Vertheidigungen in mehreren der jüngsten großen Straf, procesie ihm au, bisher bescheidenen Ver hältniffen den Weg zu Ansehen und Reichthum zu schließe schienen. Der . Advokat stand in den besten Mannesjah. ren und war erst seit einigen Jahren ver. heirathet. Seine Frau, die Tochter eine, höher gestellten Beamten, hatte bisher ur durch ihre Schönheit und Unzugäng lichkeit von ftch redm gemacht. Erst in letzter Zeit waren die pikanten Causerien der befferen Gesellschaft unserer Stadt durch die Kunde bereichert worden, daß Graf R. der schönen Adookatenfrau seit dem Fasching in auffallender Weise hofir. Die, genügte, um den bösen Zungen eintn willkommenen Stoss zu geben, den sie in gewohnter, .mit der Wahrheit keineswegs ängstlichen Weise erwerthen konnten. Dr. S. mußte mehr davon gehört haben, als ihm im Interesse seine, ManveSehre zulässig er. scheinen mochte. Wie wir bereit? infor mirt waren, hatte er vorgestern Abends in inem kekannten Cafe mit dem Grafen R. eine diesbezügliche Auseinandersetzung gehabt, welche die mir soeben von der be dauernSwerthen Frau stattet Anzeige Vollkommen glaubwürdig erscheinen lieh. In schnarrenden Tönen schlug die Thurmuhr der Dorfkirche zu T. die siebente Morgenstunde. Betroffen con trolirtk ich meinen Chronometer. Auch von der ftzdtüblichen Zeit fehlte nur mehr wenige Minuten auf Sieben und wir brauchten mehr als eine Viertelstunde noch, um unser Ziel zu erreichen. Die Ruine Fragburg lag malerisch auf einem Vorsprunge des Mittelgebirges, welche, sich wellenförmig im Süden der Stadt ausdehnte. Im Sommer war dieselbe in beliebter AuSflugSpunkt der Städter, jetzt im Frühjahre, wo der Schne nur zzm Theil von den Wegen geschmolzen war. lag sie, und speziell zu so früher Morgenstunde, öd und verlassen. Der 2Ua mir Mr bie y"iu?chib blut Ver Jahrgang 14. Austragung eine, Ehrenhandel, mit Ge schick gewählt. I der Wagen den Fuß der Anhöhe erreicht hatte, sprang ich au, demselben. .Mir nach!' rief ich meinen beiden Agenten zu und eilt den ziemlich steilen Aufstieg hinan. Da war die, nicht ein dumpfer nau, oann noch einer mir erstarrte da, Blut in den Adern, ein Blick auf di aufmerksam gespannten Mienen der beiden Agenten vewie, mir, daß ich recht gehört wir waren zu spät gekommen. Zu spät. Da lag er, der jugendkräf, tige Mann, vor Kurzem noch glücklicher Gatte und Vater, die stolz Brust, welche da, Selbstbewußtsein und Vertrauen auf in glänzende Zukunft geschwellt, von 'er Kugel durchschossen. Das warme Herzblut tropft au, der Wunde nieder und rölhet di Schneeglöckchen, welche wie im Schauder ob solchen Geschehnisse, kaum die Köpfchen au, der weißen Schneedecke heroorzustecken wagten. Die, war der erste Eindruck, den ich von dem entsetzlichen Bilde empfangen. Ich eilte sofort aus den Schwerverletzten z. Der Arzt hatt dessen Haupt auf seinen Schooß gelegt und drückt den inCom presse auf die offene Wunde. Unter dem feuchtkalten Drucke zuckte schmerzlich da, Antlitz de, unglücklichen. .Rettungslos?' frug ich den Arzt Derselbe nickte ernst mit dem Kopfe .Haben Sie noch einen Wunsch, Herr Doktor S.?' frug r dann mit hörbar bewegler Stimme. Der Sterbende schien ihn nicht verstanden zu haben. Er gab keine Antwort. Dann löste sich ein Seufzer von den bleichen Lippen und in gebrochenem Tone klangen von denselben Du Worte: .Alle, Aue, verloren, nur die Ehre gerettet!' Und al, ob diese letzte Anstrengung alle Kräfte verzehrt hätte sank sein Haupt schwer zurück. Langsam ließ der Arzt den Körper in den Schnee nieder gleiten. .Wir find zu Ende!' sagte er; .mir bleibt nicht, mehr übrig, al, den Tod des Dr. S. zu conftatiren.' Da trat Graf R., der während dieser erschütternde Scene mit kalter Miene mit seinen Secundanten, zwei Cavallerie. Offizieren, seitwärts gestanden war und den Pistolenkaften in Ordnung gebracht hatte, hinzu. .Todt?' fragte er. .Ja wohl, Herr Graf. Der Schuß muß das Herz Ihre, Gegner, gestreift haben,' erwiderte der Arzt. .Dachte es mir, habe mein Ziel scharf genommen. Ich danke meine Herren.' Damit verbeugte er sich leicht und wollte sich entfernen. Da trat ich rasch zu ihm und stellte mich in meiner amtlichen Eigenschaft vor. .Ich muß Si rsuchen, Herr Graf, uns zu begleiten.' Der Graf blickte mich fichtlich überrascht an. .Wozu, mein Herr? Ich stehe jederzeit zur Ver, fügung der Behörde. Mein Name bürgt für mich zur Genüge. Ihr Thä. tigkeit dürfte übrigen, dort erfolgreicher in Anspruch genommen werden.' Er wie, auf den Leichnam deS unglücklichen Advokaten. .Da Herr Graf sich selbst zu stellen bereit erklärt haben, ersuche ich Sie, sich Nachmittag, 3 Uhr in meinem Bureau einfinden zu wolle. ' Ohne Erwiderung entfernte sich Graf R. mit seinen Secundanten. Ich selbst aber veranlaßt mit Hilfe de, Arzte, und der beiden Corpsstudenten, welche die Secundanten des Advokaten gewesen, die Uebersührung des Leichnams. Der Nam deS Grafen R. war ein schlechte Bürgschaft gewesen. Er er schien zur bestimmten Stunde nicht in meinem Bureau, und die daher noch sei nem Verbleib eingeleiteten Recherche ergaben, daß er in da, Ausland ent flohen war. Was lag daran? Wenn er sich auch nicht der Strafe entzogen, hätt doch di ganze Strenge des Ge fetze, keine Sühn für die furchtbaren Folgen seiner That geboten. Diese Ueberzeugung hatte ich erhalte, al, mich die schwere Aufgabe getroffen, die Leiche de, Gatten zu seinem unglücklichen Weibe zu geleiten. Ein herzzerreißende Scene spielte sich vor meinen Augen ab. Nie in meinem Leben werde ich vergessen, wie da, schön, im Schmerz aufgelöste blonde Weib zu meinen Füße lag und ihr bkidea vor Entsetzen und Angst zit. ternden Kinder, welche die Schwere es Unglück, nicht begriffen, an ihre Brust gedrückt, mich um die letzten Worte ihre, Gatten fragte. .Alle, verloren nur die Ehre gerettet,' berichtete ich wahr, heitSgetreu. .Alles verloren ja, Alles verloren, Ihr unglücklichen Kinder, Ihr seid nun arm und verlassen nicht, ist Euch mehr geblieben, al, ine verzweifelnde Mutter, die an der Leiche Eure, Vater, schwört, daß sie kein Sünde begangen!' Ich habe ihr auf' Wort geglaubt. Und all dies grenzenlose Unglück damit die Ehr gerettet!? A: .Ich halte meine Frau gut!' B: .Ich entschieden noch besskrl' ff: .tt"d ii ,um B en!' JXIl Beilage zum Nehrasla Ttaatö.Anzeiger. wenn man Nichten hat. Eine Jenmiade on Jturt Wallicht. Ich weiß nicht, ob in allen Familien der jüngste Onkel on seine Neffen und Nichten mit einer solchen nun, sagen wir ameradlchastlichkett behandelt wird, wie e, in meiner Familie der Fall ist. Wen diese aber der Fall ist. dann möchte ich alle diesen jüngsten Onkeln rathen, ihre Ersahrungm zu veröffent liche. Ich glaube, e würde manche, Beachtenswerthe der Vergessenheit ent rissen werden. Ich habe nun Nichten, Neffen nicht. Dafür aber sind meine vier Nichten der Art gerathen, daß sie mindesten, für sechs Neffen gelten können. E sind die Kinder meiner zwei Schwestern, die schnell nach einander heiralheten; infolge dessen die vier Cousinen nicht weit im Alker von einander verschieden sind. Sie stehen in dem für Andere gefährlichen Alter von vierzehn bi fechSzehn Jahren und besitzen einen Uebermuth, der für den Zuschauer recht belustigend, für den davon betroffenen jedoch nichts weniger al, angenehm i't. Besonder meine älteste Nichte, Olga heißt die LiebmSwürdige, ist von einer Lustigkeit und einer Erfindung in losen Streichen, die geradezu erschreckend ist. Unter fünfzig Streichen (soviel kommen ungesayr aus eine Woche), find 45 von ihr ersonnen. Da Schlimmste bei der Sache jedoch ist, daß die jungen M2d chen sich garnicht vorstellen können, daß ein loser streich ausgehkckt werden kann, bei dem ich nicht der Mittelpunkt, das heißt, der leidende Theil, bin. Ich will in iachstehendem einige dieser IiebenS würdigen Streiche mittheilen: Es war im voriacn Sommer. Müde und abgespannt kam ich eines Nachmit tags nach Hang (ich wohnte bei meiner älteren Schwester) und begab mich auf mein Zimmer. Eine angenehme Kühle durchwehte dieses; und frsh, eine Stunde ruhen zu können, legte ich mich auf das Sofa. Es war ein zweisitzige, Sofa und viel zu kurz für mich, so daß ich, der ich etwas zu lang gerathen bin, die Beine über die Lehne desselben legen mußte. Trotz dieser unbequemen Lage jedoch um- sing mich bald ein tiefer schlaf, welche, ich dadurch bewies, daß ich. wie Clotilde. die Zweitälteste meiner liebenswürdigen Nichten sich ausdrückte, emen harten Äst durchsägt. Sie meinte natürlich, daß ich schnarchte. Wie gesagt, ich schlief fest und er quickend. Es war geradezu ein Labsal an diesem entsetzlich heiße Tage. Da öffnete sich leise die Thür und herein tra ten, auf den Zehenspitzen gehend, meine vier Nichten, welche sich mir mit aller Heimlichkeit näherten. Dann banden sie ein Tau um meine in der Luft schweben den Beine und gellten eine Verbindung zwischen meinen und den Beinen des lsosas her, indem sie da, eme Ende des Taue, an eine, der letzteren banden. Hierauf traten sie zurück und ein fast diabolisches Lächeln glitt über die Züge dieser kleinen Teufel. Plötzlich ergriff Olga in gefüllte? Wasserglas, beschrieb mit ihrem Arm, in welchem ;e dieses Instrument hielt, einen großen Bogen, und platsch schlug mir der Inhalt desselben in das Gesicht. nt etzt tuyr ich aus, uderblickte im Nu die Situation, und voll von Rache gedanken, machte ich einen großen Satz, um dieser Blut habhaft zu werden. Da ein Ruck meine Füße wurden vom Fußboden in die Höhe gerissen und meiner ganzen respektable Länge nach lag ich auf dem Fußboden. Lautes schallendes Gelächter erscholl in vierstimmiger Harmonie, dann stoben die harmonische Wesen zur Thür meines Zimmer, hinaus, die Treppe hinunter, durch den Garten, dessen Thür sie hinter sich abschlössen. Wenn der Chor der Räch aber ge glaubt hatte, dieses Mal, wie schon so oft, ungestraft davon zu kommen, dann hatte er sich geirrt. So schnell wie die Umstand , zulie ßen, wickelte ich mich au meiner Lage heraus, stürzte den holden Wesen nach, erblickte sie auf der Planke, welche unse ren Garten von dem de, Nachbarn schied, sitzen, nahm einen Anlauf, um über die verschlossen Gartenthür zu setzen, sprang zu kurz, und lag mit einem Riß von dreiviertel Meter Lange in der einen Beinumhüllung meiner Unaussprechliche aus oer rde. Wüthend erhob ich mich. Aber o weh. Ich hatte mir bei dem verunglückten Sprunge da, Bein verstaucht und konnte mich nur mit Mühe fortbewegen. Jetzt kamen die Bier, welche da, un glück angestiftet hatten, mit schrecken, bleichen Gesichtern von der Planke her unter, und wen meine Schmerzen eö gestattet hätten, so wäre mir Genugthu ung durch die Angst, welche sich auf den Gesichtern der jungen Mädchen malte, geworden. rft kamen sie mnivltio aus mich zu, gestürzt, um mir zu belfen. Dann aber hielten sie plötzlich in ihrem Lauf auf, aus Furcht, sich mir zu nähern. Drei volle Wochen muPe ich da, Bett 1 . ... . L ii ssrd i MMVMi. W hüten ; nd ich gefleh , aufrichtig, ich bereue e, nicht. Denn, nachdem meine Nichten in de ersten acht Tagen Alle, ausgebste hat, teu, um meiae Verzeihung zu erlangen, ließ ich sie erst nach Verlauf dieser Zeit z mir herein, um ihnen ganz riesig di Köpfe zu waschen und dann gnadevvoS meine Verzeihung auf sie herabtröxfela zu lassen. Vo dieser Zeit au durften sie mich pflegen ; und ich muß gestehen, daß ich noch niemals so gut bedient worden bin, wie iu meiner RekonvaleSzentevzkit. Jeder Spott, jede Unart war verfchmun den und ich fühlt mich wahrhaftig als würdevoller Onkel. Diese vier Mädchen hatten geradezu acht Natur. Vier Koboldsnaturen und vier Taubennaturen. ES begann jetzt ine schöne Zeit für mich. Mein vier Nichte führten sich fünf Wochen lang geradezu musterhaft aus. Dann aber kam der Rückschlag Man war de, trockenen Tone, satt ge worden und hatte beschlossen, wieder Teufeleien auszuspielen. Eine, Abends spät stieg ich zu meinem Zimmer hinaus, um zu Bette zu gehen, Meiner Gewohnheit gemäß zündete ich kein Licht an, schlug die Bettdecke zurück und griff tn da, Kopfhaar eines ivccn scheu, der sich unbefugterweise in mein Bett gelegt hatt. Entsetzt prallte ich zurück. Dann aber sprang ich wieder auf da, Bett zu und ergriff im nächsten Augenblicke eine Kopfeule, wi solche zum Reinigen der Gardine benutzt werden. Ein schallende, Gelächter hinter der Btubentyur verrieth nur zu deutlich, wer vte Urheber dieser ueberraschung waren. Am nächsten Morgen waren meine Nichten im ganzen Haus nicht zu finden. Sie hatten es vorgezogen, meinem Zorne auszuweichen. Dagegen erwarteten sie mich, als ich am Abend nach Hause kam, bereits an der Hausthür und erzählten mir voller Auslegung, dasz ihre Eltern kaum die Wohnung verlassen hatten, al, auch schon ein Bettler gekommen sei und fle belästigt habe. Auf ihr Geschrei sei der Mensch aber nicht fort, sondern nach dem Boden gelaufen, wo er sich noch befinde Erstaunt hatte ich der Erzählung zu gehört; dann hatte ich meinen Revolver au, meinem Zimmer genommen, und stieg, gefolgt von den Mädchen, über deren Muth ich mich nicht wenig wun derte und von denen ein, sogar mit einer brennenden Lampe dicht hinter mir ginq, die Bodentreppe hinauf. Ich suchte in allen Ecken: aber kein Mensch war zu sehen. Schon wollte ich wieder umkehren, als Olga plötzlich auf schrie, und mit der ausgestreckten Hand nach einer Kammer zeigte, deren Thür angelehnt war. Dort mußte der Cinschleicher sein; und mit einem machtigen Satze befand ich mich tn dem Raume. Kaum icdoch hatte ich mich umgesehen, als die Thür krachend hinter mir zufiel und ein Hohn gelächter meiner liebenswürdigen Schwesterklndn den Beweis gab, daß ich wieder einmal das Opfer eines ihrer Streiche geworden war. DieseSmal sollten sie aber nicht glimpflich davon kommen; an die Thür eilend, wollte ich diese aufreißen. Aber eS ging nicht. Die Thür war von außen zugeschlossen und hinter ihr ftan den di jungen .Damen' und lachten mich auS. .Oeffnet die Thür I' brüllte ich. .Nein, lieber Onkel!' kam S ironisch zurück .Oeffnet die Thür, sage ich; oder ich rufe daS ganze HauS zusammen.' .Da, wird Dir wohl nicht viel nützen. Papa und Mama respektive Onkel und Tante sind ausgegangen und das Mäd chen ist von unS inftruirt, sich nicht um Dein Schreien zu kümmern. ' .Zum Donnerwetter önnet, sage ich zum dritten malt. Ich beseht es Euch.' .Rege Dich nicht aus, lieber Onkel; das könnte Deiner Schönheit schaden. Wir öffnen nicht eher, als bis Du uns um Verzeihung gebeten hast.' Seid Ihr verruckt geworden i Ich soll Euch um Verzeihung bitten?' Ja, lieber Onkel; und zwar dafür, daß Du uns gestern in Gegenwart Dei neS Freunde Doktor Harden, der un nebenbei bemerkt, sehr affig vorkommt, dumme Gänse genannt haft.' .Oeffnet die Thür! Versteht Ihr. Ich werd mich schön hüten, Euch vm Verzeihung zu bitten. .Dann kannst Bu auch nicht aus der Kammer heraus, liebe? Onkclchen.' Ich raste beinahe vor Wuth. Ich, sollt um Verzeihung bitten ? Nie I Niemals I .Nun Onkelchen, haft Du Dich be. sonnen?' fragte Olga. .Geht zum Kuckuck." .Wie Du willst, liebeS Onkrlchen.' mFif ' rti i nli 1 fl.rM.r. daß meine Peinigerinnen ftch anschickten, VVt 'vl IM VVI4llfc4l, den Boden zu verlassen. .Hast Du Dich,en! chlosjev, Adbitt zuthu?' No. 24. .Nein.' .Dann kommst Du auch nicht heraus; mir erde un, nach dem Garten be geb,. .Da, erdet Ihr bleibe lasse.' ,Dna thue Abbitte.' .Wa soll ich dnn sagen?' .Ich erd Dir Alle, vorspreche. Als,: Ich bitt Euch hiermit; also' .Ich bitt Euch hiermit-' .Um Verzeihung' ,m Ver Nein.' .Wie Du willst. Adieu liebe. Onkelchen.' .Halt.' .Um Verzeihung! ' .Um Verzeihung' .Daß ich Euch-' .Daß ich Euch' .Dumme Gänse genannt habe.' .Dumme Gänse genannt habe.' Die Thür flog aus. und wi di wild Jagd stöbe mein Nichte die Treppe hinunter. Ich ging auf mein Zimmer und legte mich wüthend über meine Niederlage zu Bktl. DaS find einige on de Streichen, e meine Nichte mtr gespielt haben, Jetzt sind st älter geworden und All oerhenathet. Wen ich e, genau über lege, war aber damal, eine schöne Zeit Die ältesten Entdeckungsfahrten Ja einem kürzich veröffentlichten Werke mit dem Titel: Tne joarnal of Chris topher Colambue and documento relating to the voyagea of John Cabot and G&spar Corte Real" (Iiakluyt society, London 1893) sind di wichtigste der Urkunden abgedruckt, die sich auf die Entdeckung Nordamerika, durch den Venetianer Johann Cabot und eine söhne beziehen. Wir wollen da, Bemerkenswertheste darau hier mitthei len. Am 13. Dezember 1479 schrieb der Gesandte des Herzogs von Mailand am englischen Hose seinem Henn: .In diesem Königreich lebt in gewisser Venetianer Namens Johann Cabot, in sehr tüchtiger Seefahrer, dem die Be sihergreifung unbekannter Inseln durch die Könige von Spanien und Portugal den Plan eingab, ähnlich Ländererwer bungen für den König von England zu machen. Nachdem ihm durch in König liche Urkunde die Nutznießung aller Ge biete, die er entdecken würde, unter der Oberhoheit der Krone zugesichert war. vertraute er sein Vermögen einem kleinen Schiffe mit einer Besatzung von achtzehn Mang an und fuhr dan von Bristol, einem Hafen im westlichen Theil dieses Königreichs, ab. Nachdem er Irland hinter sich gelassen hatte, steuerte er zu erst nördlich und dann östlich. Aus diese Weise erreichte er nach langer Fahrt festes Land, wo er die Königliche flagge aufpflanzte; mit verschiedenen Gegen ständen, die Zeugniß von seiner Ent deckuvq ablegten, kehrte er daraus zurück. Da er aber ein Ausländer ist, würde man ihm doch wohl keinen Glauben ge schenkt haben, wenn nicht die Bemannung seine Aussagen bestätigt hätte. Dieser Johann Cabot besitzt eine Darstellung der Welt auf einer Karte, such auf einer Kugel, die er selb angefertigt hat und auf welcher er die Orte zeigt, wo er ge wesen ist. DaS von ihm entdeckte Land soll ausgezeichnet und von mildem Klima sein; das Meer voll von Fischen, die ledoch nicht mit Netzen, sondern mit Körben, die durch Steine beschwert sind, gesangen werden. So hat Johann Cabot S mir selbst erzählt.... Es geht hier auch das Gerücht, daß in kurzer Zeit seine Majestät mehrere Schiffe für ihn ausrüsten und ihm alle Taugenichtse mitgeben will, damit er ihnen ein Kolo ni gründe kann. So hofft ma Lon don zu einem größeren Stapelplatz für Gewürz zu machen, als Aierandria, Die hervorragendsten Männer dieses Unternehmen find in Bristol ansässig. ES sind groß Seeleute, und jetzt, da sie die Richtung kennen, behaupten sie. daß die Reise oo Irland aus nicht mehr als vierzehn Tage beanspruchen wird. Ich habe mit einem Burgunder gesprochen, der ein Gefährte Johann CabotS war, mir die Alles bestätigt und auch die neue Reise mitmachen will, weil der Admiral ls wird err Johann etzl genannt) tym ein Insel gegeben hat.' Am 25. Juli 1498 chriev ver pam ch Gesandt aus London an Ferdinand und Jsabella: .Der König von Eng land sandte fünf Schiffe mit einem wie ColumbuS aus Genua gebürtigen Mann an der Spitze aus, um die Insel Bra filien und ander tn zener Gegmv auszu uchen. Sie find mit Lebensmitteln aus ein Jahr versehen und werden im Sep tember zurückerwartet. Nach der Rich. tun, die sie eingeschlagen haben, müssen die Ländergebiele, die sie sich zum Ziel genommen haben, in der Besttzfphäre Eurer Hoheiten liegen, er xonig yai mit mir mehrere Male über diese Ange. leaenheit gesprochen und scheint ein großes Interesse daran zu nehmen. Ich glaube, die Entfernung von hier betrügt kaum 400 Meilen.' Ueber die Reifen deS Portugiesen GaSspar Crs Real im S,mmer b, Jahre 1500 und im Frühling de f.l. genden Jahres vo dieser Reis kehrt er nicht wieder zurück lieft man in der "Chronica do Feliciinio Ilei dm Ernanuel" ooaipomU per Duaien de (Jot (Linaabon 1500): .Galpar (fort Real in unternehmend Mann, tapfer und ehrgeizig. 9t saht de Plan, Länder in nördlicher Richtung zu nldecken, eil schon so viel t sid licher entdeckt worden wäre. Der König begünstigte sein Unternehme, und i Sommer de Jahre 1500 segelte er mit einem wohlauSgerüftete Schisse au de Hafen o Lissabon. Auf dieser Reis entdeckte er in Land, da sehr kalt und wie all Länder in jener Richtung dicht bewaldet war. Er nannt e .Grünes Land' (die Oftküst von Reusundland ist Semeivt). Di Eingeborene find dar arisch und ild, fast ebenso sehr ie diejenige de Lande vo Sancta lkruz lBrafiliev).... Nachdem GaSpar Corte Real ein groß Strecke aa der Kiste jene üandeS entlang gefahren war, kehrt er nach diesem Königreich zurück. Da er aber mehr von dieser Provinz entdecke und besser mit ihren Vortheile bekannt werden wollte, fuhr er am IS. Mai 1001 von Neuem au dem Hase vo Lissabon ab, aber ma weiß nicht, wa ihm ans dieser Reise zustieß, denn ma sah und hört ni wieder etwa von ihm. Die Ungewißheit über sein Schicksal erav laßte seinen Bruder Miguel Cort Real, der ihm in großer Liebe zugethan war, ihn auszusuchen. Er verließ Lissabon am 10. Mai 1502 mit zwet Schiffen, aber auch on ihm hörte ma ni etwa wieder. Der König empfand den Berluft dieser beide Brüder in hohem Grad und rüstet im Jahr 1503 auf seine eigenen Koste zwei Schiff au, welche die Verschollenen aufsuchen sollten; über ihr Schicksal konnte jedoch nicht sepge stellt werde. Hinzufügen müssen wir, daß in der beide Schiff, welche Gaar Cort Real auf der Reise nach de Küsten Nordamerika mit sich führte, glücklich heimkehrt und nicht allein Kund vo inem gewaltige Festland mit große Flüssen und ungeheuren Wälder und reich an Früchten und Fische und Wild aller Art mitbrachte, sondern auch Ein geborene der bi dahin unbekannten Ge genden, die in Lissabon di allgemeine Neugierde im höchsten Grad erregten. Man bewunderte sie wegen ihre tadel losen Körperbaue und fand Gefalle an der unbefangenen Heiterkeit ihr Wesen. In einem zeitgenössischen Briefe auS Lissabon heißt e von ihnen? Obgleich st wilde Menschen zu sei cheinen, sind sie doch bescheiden und anftmüthig, und ihre Arme, Schultern und Beine so wohl gebildet, daß ich st nicht beschreiben kann. Sie spreche, aber Niemand versteht sie. Ich glaub, man hat sie in allen Sprachen angeredet. DaS tzlsen ist ihnen unbekannt, dassr haben sie aber steinerne Messer und auch ie Spitzen ihrer Pfeile bestehe au Stein. Ländttch.sittttch. An dem Darß, hart an der pomm- isch-mecklenburgischen Grenze, liegt i Dünen eingebettet das Dörftein Ähren hoop. Heute erhebt sich am Strande ein stattliches KurhauZ, Hotel Bogiöla ge nannt, wo sich zur Sommerszeit nament lich Berliner Maler und Malerinnen aufhalten, um Wellenschlag und Luft ftimmunge an der See zu ftudiren. Vor zwei Jahren aber war nur ein ein. sacher Dorskrug rm Ort, und Vater Maiß. in altr seeoesahrener Mann, kredenzte den Gästen Braur,bier und einen .chiuck", worunter ummel branntwein zu verstehen ist, dem für Leckermäuler ein Schuß Himbeersaft bei gegossen wird. , In jener Zeit des JdvllS, da nun die Hochfluth der Kultur überschwemmt hat, ust wie das einst fruchtbare DorsqelSnd durch die letzt große Sturmftuth ver anbete, dielt ich fo nählt un tu Freund der .Täglichen Rundschau' als Ich von Wuftrow au, ein Küsten Wanderung nach dem Darßer Leuchtthurm machte, oottsl AhrenShooperKrug Rast. Gun Zvkorrn oi, arr," sagt Vatrr Maaß und schiebt mit kräftigem Ruck de Hosenträger auf die Schulter hinauf, der überm dicken, erschossenen Flanellhemd die einzige Bekleidung seine, Oberkör per bildet: .Wat willn Se drinken?' Ja, Vadder Maaß, enen Schluck!' Vater Maaß bringt geschäftig zwei Flaschen und ein Gläschen und stellt Alles vor mich hin. Ich fchänk mir ein, da ich die Landesart kenn, erst au der .Kömbuddel': dann halt ich Vater Maaß das Gla hin; e schwamm Sm lich ein mächtiger Brummer drin, den die Lüsternheit nach dem Himbeersaft da Leben gekostet hatte. .Ja,' fegt Vater Maaß und hält erst daS Glas, dann die Himbeerflasche vor' Auge: .dor iS kee Proppen up weft!' Stellt Beide wieder hin und schiebt wieder den widerspmfti gen Hosenträger hinauf. .Awer dat kann ick doch nich drinken. Vadder Maaß!' .Dar mögen Se Ich drinken?' er widert er, führt da, Gla zum Mund, trinkt'S mit inem Wupp au, fördert den Brummer, den er klüglich zwischen den Zähnen behalten, mit dem unnach ahmlichen Schick des Seebären wieder an' TaqeSlicht, daß er erst einen Sprung auf die Tischplatte und dann einen zweiten auf die Erde macht, schänkt das GlaS wieder voll und reicht mk'S hin: .So, Han! Wohl bekomm'!' Auch ein Grund. .Ich werde mich hüten, diesem Ver s ch w n d r meine Tochter ,ur Frau zu eoenl ischreivi nur ver Mensch 'nen Zrief und schüttet so viel Streusand d'rauf, daß ich muß bezahlen da. Straf porto!'