Strohwittwe. Bon rich Fr?. falb sitzend, halb liegend ruht Susi btm Divan. Ihn übn den Kopf zusammknge schlgknen HSnd lassen die herrliche Form ihrer Arm zu voller Gellung kommen. Unter dem SpitzengesLllel de koketten MorgevNeide gucke die zier lichm Zübchen hervor, von denen in stolze einer ungeduldige Bewegung ihrer 8e sitzeria da schützende Tigerfell soeben herabgefallen ist. Hai Tust' großen, dunkelgrauen Augen schaut Unmuts; in die ollen, rothe Lippe Suft' größte Schön heit beißt fle vor Unmulh die Zähne, da ganze, niedliche Dingelchen schaut geärgert drein. . Tust langweilt sich hier, und wer möchte e ihr wohl verarge? Wa, nützen ihr die zärtlichen Briefe ihre Gatten, der sie anbetet, wenn er schon seit zwei Jahren auf den GewKffern der Süds kreuzt? Wa nützt alle Augcht auf Beförde ng, wenn ihn die Pflicht von seiner Suft fernhält, die er schon nach dem lang ausgedehnten Honigmond verlassen muhte. Daß er auch gerade Marineoffizier sein muß, ausgerechnet Marineofi ,ir. al wenn e nicht so und so viel andere recht achtungSmerrhe Berufsarten gäbe, die er hätte wählen können. Und dazu die Aussicht, noch ein volle Jahr Ttrohmittwe zu vteiven. Wirklich, e ist unerhört! Leise öffnet die Zofe die Thür, um ihrer Herrm eine arte zu überreichen, aus welcher der Name .Cesare Formio - vranat. Suft schaut auf da Kartchen in ihrer Hand. Cesare Formio? Wer mag da aohl sein? Nun, vielleicht wird sein Besuch fle zerstreuen. .Ich lasse bitten." entscheidet fle. In tadellosem Bifltenanzug erscheint der Besucher, ein Mann in der Mitte der dreißiger Jahre und verbeugt sich tief vor der Zungen Frau. .Signora," sagte er mit wohltönender, melodischer Stimme, .hatten die Güte, mich durch meine Patronin, die Frau General wissen zu lassen, daß Sie unter meiner Leitung zu ftudiren wünschen. Der Frau General verdanke ich Signoraö Adresse, enfla, roo voila!" Suft erinnert sich, während fle für sich die Bemerkung macht, daß Signor gormio eigentlich ein schöner Mann fei, kürzlich der Generalin gegenüber den Wunsch ausgesprochen zu haben, ihre GesangSftudlen wieder aufzunehmen, worauf dies ihr mit Begeisterung von dem göttlichen Tenor gesprochen halte, den fle au Nizza kenne, und der den Winter über süc die Hosoper gewonnen sei. Die Generalin hatte versprochen, ihr den sangeSkundigen Italiener, dessen Lehrmethode nicht genug gerühmt erden könne, zu send, sobald er sein An triltSvistte gemacht habe. Nach einem schnellen, forschenden Bück, den Suft noch aus Signor Formio aemorse, bittet sie ihn Platz zu nehmen Er wählt, sich abermals verbeugend, den Sessel am Flügel und nach einer kurzen Fachunterhaltung mit der jungen Frau gleiten seine gelenkigen Finger über die Taften. Weiche und schmelzend Töne entlockt er dem Instrument, schmeichelnd nd kosend klingt seine Weise, während er da scharf geschnittene, von ues Ichmar zem Haar beschattete Antlitz zu Suft wendet, welche näher getreten ist, und seinem reizenden Vptel ganz entzückt lauscht. Plötzlich erklingt die Begleitung eine bekannten LiedeS. Durch ein leichte Neigung de Kopfe und eine bittenden Blick au seinen tiefen, dunklen Augen fordert er Suft zu singen auf. Sie kennt da Lied. Ihr Gatte liebt : fle hat ihm an dem Tage gesun , an dem fle ihm Herz und Hand gab. Die Lied kann fle unmöglich dem Frem den finge. Sie reicht ihm andere Noten. Er bittet fle z wählen. Dann alei ten feine Finger wieder über die Taften und Suft' schwache, aber engevehme und geschulte Stimme ertönt. Sie will dem schönen Lehrer zeigen, daß fle fln gen kann. Der Eifer haucht ein sanfte Roth auf ihre Wangen; Cesare ist ent- zückt. Scheinbar nur widersteht Sufi'ö Bitten, nun selber zu singen, endlich giebt er nach. Er beginnt ein italienisches Lied. Rein und edel quillt der To au sei er Kehle. Die gewaltige Kraft seiner Stimme erfüllt oaS beschränkte Gemach ES ist, als wenn die Wände sich dehnen mälzten, um ven siegreich vaym fiuthen den Tonmellen Raum zu schaffe. Dann wieder kommt eS klagend und sanft von sewen ippen; vte Xön ersterbe lang, sam, wehmüthig. DaS Lied iS au. Gerührt und begeistert reicht Tust dm Sänger die Hand. In ihren dunkle Wimpern glänzt e feucht und und sie gedenkt nicht länger de fernen Gatten. Seitdem kommt der Sänger regel, mäßig zweimal in der Woche, um mit Susi zu muflciren. Als Galantuom erscheint r ni, ohne ihr einige Garde nien, ein Beilchenfträ"ßchen, irgend eine Aufmerksamkeit darzubringen. Er weiß o gut zu plaudern, die Zeit vergeht so chnell in seiner Gesellschaft, daß Sust hn ungern ntbehre würbe. Natürlich versäumt sie keine Borstel lung, in der er auftritt. Er selbst be, sorgt stet die Loge, in welcher sie an der Seite der Generalin, ihrer Pathin erscheint. Ja den besten Salon hat er Zutritt. Uederall trifft Suft mit ihm zusammen. Man beneidet fle um ihre Intimität mit ihm; er ist umworben, gefeiert, der Held de Tage. Suft ist glücklich. Ob ft de schönen Cesare liebt? Sie wüßte die Frage wirklich nicht zu beant werten. Nur ihrer Eitelkeit schmeichelt e. den Vielbegehrten an ftch zu fesseln, sich , ihm geliebt zu missen. Und sie weiß bestimmt, fle ganz allein ift die userwöhlte feine Herzen, va ist ihre Genugthuung, ihre Entschädigung für die ihn langen Jahr, die sie gelebt hat, ohn zu genießen. Cesar ist ihr Kavalier. Er begleitet fle auf der Promenade, auf dem Eise, überall. Sie hat nur zu befehlen, ihr Sklave ift ihre Wink gewärtig. .Wissen Sie, meine teve, ,agr vie Generalin, die gelegentlich bei Sufl vor gesprochen hat, .daß man über Ihre Freundschaft zu Signor Formio zu sprechen beginnt? Ich gebe freilich nicht auf da Gerede der Menge, indessen thut eine junge, schöne Frau gut, während einer längeren Abwesenheit ihre Gatten aus ihrer Hut zu sein, war vor sichtiger, wenn Sie flch seltener in der Gesellschaft Ihre Gesanglehrer zeig. ten!' Sufl beißt sich die Lippen. .Ich denke selbständig genug zu sein, um meinen Ruf zu wahren!' fgt sie bebend. .Wl Si minen, liebe jand " er widert die Generali mit gleichmäßiger Freundlichkeit, ohne SustS Errgi:ng zu bemerken. .Indessen kann eS Ihnen kaum angenehm sein, in der Gesellschaft al Rivalin einer bekannten Schönheit vom Opernchor zu gelten, zu der Cesare Formio offenkundige Beziehungen unter hält. Meine Pserde werden ungedul big, ich muß Sie verlassen, theure Sufl!' fährt fle fort, der jungen Frau die Hand reichend. "An revoir, chere amie !" Einen Moment später hört Sufl den Wagen der Generalin davon rollen. Zornig stampfte ihr Füßchen den ode. Dann zerknittert sie da iu tende Billet Cesare', welche fle heute früh mit einem Slrauß Theerosen und weißem Flieder empfing, und in welchem er ihr mittheilt, daß er einer starken Indisposition halber heute aus da Glück, ihr seine Huldigungen darzubringen, ver ztchten müne.... Da Billet fliegt i den Kamin. Suft ift überzeugt, daß CLsare lügt, daß er zu den günen der Choristin liegt Ihr Stolz bäumt ftch auf gegen das würdelose Benehmen de Italiener. Ihr. der Dame dr guten Gesellschaft. zieht er eine jener Geschöpfe vor, die lächerlich 1 Suft ist fürchterlich in ihrem Zorn Daß er sie in ihrer Eitelkeit verletzt hat, wird sie ihm ni verleihen. Um feinet, willen hat sie der Gesellschaft Stoff zum latsch gegeben. Vielleicht lächelt Manche, di sie bisher beneidet, jetzt höhnisch über fle, nachdem e bekannt geworden, daß Signor Formt wie in Schmetterling von Blume zu Blume flatterte. Drei voll Tage ift Sufl für Niemand zu sprecht. Noch immer hat der unae, treu Sänger, dem sie de strengen Be fehl gab. abzuweisen, nicht von ftch hören laffen. Einen Augenblick ift der Gedanke m ihr aufgetaucht, ihn schrist lich in all Form zu verabschieden. Aber nein! Hieße das nicht ihre eigen Niederlage bestätigen? Leider besitzt Cesare Briefe von ihrer Hand! Am vierten Tag ist ihr Entschluß ge faßt. In dunkler Toilette gerläßt sie daS HsuS und begiebt sich in geschloffe er Droschke zum Feinde. Ihre Hand, schrist will sie zurückfordern, ihn will sie neidloS der Choristin übe, lassen. Im Salon des Sänger sieht sich Sust einer stark geschminkten Dame gegenüber, welche in nachlässiger Hai tung in einem Fauteuil ruht. Ihr hoheitSooller Gruß - wird durch ein herablassende Kopsnicken erwidert. worüber Tust sich ärgert. Da starke Parfüm der Dame macht ihr Kopf schmerze, nervös schreitet sie im Zimmer auf und ab. ,Wa ollen fle eigentlich hier? frägt ach längerer Pause die Andere, eine neugierigen, fragenden Blick auf Tust weifend. Dies ist erhobenen Haupte stehen geblieben und würdigt der Fragn in die Antwort: .Ich habe mit Hrrrn Formio zu sprechen. " .Sie können ihn aber nicht sprechen,' sagt die Dame im Fauteuil, ärgerlich dk großen, runde Hut von den roth gefärbten Haaren reißend. Er liegt seit vier Tagen im Fieber. Wissen Sie nicht, daß seinetwegen gestern die Oper abgesagt erden mußte.' Sufl weiß nicht. Sie hat Niemand gesprochen. .Ich warte nur auf den Arzt, der mir sagen soll, wie Cesare geht, Sie kön nen ruhig gehen!' sagt die Roth blonde, flch geduldig in dm Sessel zu rücklehnend. Suft ift empört über da unverschämte Wesen de Mädchen. Freilich hat sie nach dem, was sie gehört, i der Woh nung de Sänger nicht zu thun, aber sie wlN der Änderen da Feld nicht räumen. Während sie unschlüssig durch die Scheibe blickt, um die Nebenbuhlerin nicht ansehen zu müsse, öffnet eine ven lebt aussehend Frau die Thür. .Man sagt mir, da zwei Damen auf meinen Mann arten, aber er ist krank er kann flch nicht sprechen laffen. Ich ka heute früh, um ihn zu pflege,' sagte fle in etwas gebrochenem Deutsch. .Ihr Mann?' ruft die Choristin aus springend, Teufel auch, das hätt ich missen sollen!' Suft sagt kein Wort. Den Blick. den di Andere ihr zuwirft, scheint sie nicht zu verstehen. Eiligst verläßt fle bat immer, und läuft so schnell die Trepp hinab, daß die Choristin ihr kaum zu folgen vermag. Unten ange langt, 'streckt diese Susi ihr Hand nt. gkgkn- . . .. .Verzeihe tote, dafz ich sie gerranri habe!' sagt sie gutmüthig. Suft reicht ihr di Hand. üjann legi sie inen Finger an di Lippe und sieht sie bittend an. Recbnea Sie auf meine Ber ch, genheit,' sagt die Choristin großmüthig, .durch mich soll nicht an de Tag kam men. Sust fühlt, daß fle auf da, Mädchen rechne kann. .Ich danke Ihnen!' sagt fle. ihr warm die Hand drückend. All ihr Groll gegen die Verhaßte ift plötzlich verschwunden. Nocb einen Grün, dann verschwindet sie in der Droschke. Lang genug hat st ihr Fassung be wahrt. Si verbirgt ihr Antlitz im Taschentuch. Scham und Aerger rpres sen ihr Thränen. Er al Ne wieder dabeim ift. fühlt fl sich etwa freier und wohler. El Telegramm, da aus ihrem Schreibtische liegt, bricht sie in Haft. .Soeben in Bremen eingetroffen, bin ich morgen Abend bei Dir. iDein treuer Gatte. Ein Schrei entringt sich Susi' Brust. .Gottlob.' murmelt sie. da Blatt innig an die Lippen drückend. Das Venedig des Nordens". Ueber Lübeck, da .Venedig de Nor, den', plaudert E. Leuh im .Balti, morer Correspondent' sehr hübsch folgen dermaßen: Am 17. Oktober feierte die freie ladt Lübeck in Deutschland da 7S0jährige Jubiläum ihre Bestehen. Dreiviertel Jahrtausend ift kein hohe Alter für eine Stadt in Deutschland, welches Städte enthält, die in die vorchristliche Zeit zurückreichen ; e ift aber auch nicht da Älter, welche Lübeck interessant macht, sondern seine ruhmreiche Ge schichte. Wir haben die Stadt das .Venedig de Nordens' genannt: aus diese Bezeichnung hätte Amsterdam dem äußeren Ansehen nach allerding mehr Anspruch, al Lübeck ; aber historisch st eben doch Lübeck daS einzige Seitenftück zu der .Königin der Adrta' und ehemalt gen Beherrscherin de Mittclmeere. Wie Venedig, so liegt auch Lübeck .Nur noch im Reich der Träume Und wirft nur Schatten her au alten Tagen!' Während Erstere auf eine vierzehn hunderiiahrtge wechseloolle Geschichte zu rückblickt, in welcher sich da versteckte Lager der vor dem Grimm Attlla ge, flüchteten Aquilejaner zur stolzen Mar, morftadt gestaltete, deren Flotte da östliche Kaiserreich bedrängten, deren Dogen den römischdeutsche Kaisern Trotz boten und deren General und Ad miral in tausend Schlachten stegreich waren, umfassen di Blüthe und Glanz zeit Lübeck'S nur dreihundert Jahre; ab in dieser Zeit hat Lübeck dieselb stolz Stellung erreicht, wie Venedig in den Tagen der Kreuzzuge. Die Stadt murd 1143 von dem Gra sen von Holstein-Schaumburg gegründet, war demnach vierhundert Jahr jünger als Bremen und Hamburg, deren Grun dung in da Jahrhundert Karl'S des Großen zurück datirt. Bremen hatte be, reit als OperationSbasiS der nordischen Hetöendekehrer, alS Handelsstadt und alS Patronin der Kolonisation in Preußen und Polen, aus welcher das Ordensge biet, der Embryo deZ Königreich Preugen, entstand, Bedeutung erlangt. als Lübeck ftch nach dem glänzenden Siege über die Dänen bei Bornhöoed der Hansa anfchlotz und gar bald in die fem machtigen Viaotenbunde da Haupt mort führte. Zwei Jahrhunderte hin durch nah der Bürgermeister von Lübeck im Hansabunde dieselb Stell in, wie der rchon von Thessalien tmAmphiktao, neniunde der Griechen; die drei nordi scheu Reiche erhielten von ihm ihre Kö nige und wenn sie sich weigerten, diese Könige von der Gnade de Senat von Lübeck anzunehmen, so erhielten sie die jämmerlichsten Prügel zu Wasser und zu Laude. Die Vorschriften, welch von dem Rathhause zu Lübeck ausgwgen, regelten heute die Messt in Nischnei, Nowgorod und morgen die Münzverhslt nisse de Marktes zu London. Der Name .Pfund Sterling' erinnert heule noch an diesen hanseatischen Ursprung. Von der Mitte de 13. bis zur Mitte de 15. Jahrhundert war Lübeck eine mächtigere Stadt al Venedig, trotz der Eroberung von Morea und den See siegen über die Genuesen, Moresken und di Türken. Wie der tragische Tod Marino Fa, lim' am 17. April 1355 den Wende punkt in der Geschichte Venedig'S bil bete, so daß sich an der Meerbusenherr scher! allmälig der Fluch zu erfüllen begann, welcher der Dichter dem zum Tode verurteilten Doge in den Mund legt, so wurde da tragische Schicksal Jürgen Wullenmeber'S zum Wendepunkt für Lübeck: in wenigen Jahrzehnten, nachdem der große Demokrat des sinken den StSdlebundeS bei Wolfenbüttel fein Haupt auf den Block legen mußt, war Lübeck von einer gewaltigen Hauptstadt zu einer ohnmächtigen Prooinzialstadt gesunken, und wer heute die alte Stadt durchwandert und an den reichgefchmück ten Patrizierhäufern empor steht, dem tritt vielleicht auch die Frage auf die Zunge, die der Dichter Platen an der Neva der Sklaoonen in Venedig aus spricht: .Wo ist daS Volk von Königen geblie ben, Da diese PrachtvilSste durft bauen. D jetzt verfallen und gemach zerflie denk' Marino Malier! und Iüraea Wullrn weder haben in ihren Schicksale viel mit einander gemein, und ein moderner Nlutarch könnte flch versucht sühlen. ei interessante Parallel zu liefern. Wie der Venettaner, so war auq ver Hanseate in Patricier, Beide diente ibre Staaten im Ratbe und al Heer sührer zu Wasser und zu Lande, Beide erlangten die höchste Würde, Wullen, weder al blühender Mann in den besten Jahren, Faliere al Greis Beide ftar den, der Verschwörung gegen die Aristo krallt angeklagt, durch Henrersyano. Von beiden Heldengestalten ist die dr Deutschen die alänundere und interes saniere, wie Wullenmeber thatsächlich auch der Bedeutendere war. Wuuen weder war vielleicht der bedeutendste Staatsmann keiner Zeit, er hätte dem Reiche ein BiSmarck werden können, wenn nicht der Verfall desselben und auch der Hansa schon zu weit vorgeschritten gewesen wäre. So fanden seine großen Ideen kleine Menschen, und wenn eS wirklich Menschen von Bedeutung waren, wie sein Gradenigo, der aristokratische Bürgermeister Biömfer, so thaten sie just DaS, wa sie nicht hätten thun dür fen, nur weil e die Plänt Wullen webtr'S durchkreuzte und vereitelte, und als sich Geleaenbeit bot. klagte sie den Mann, der sie wieder groß und mächtig machen konnte, der Verschwörung an und trieben ihn dem grausamen Folterer in die Arme, welcher damals Herzog von Braunschweig'WolfenbSt'el war. Der alte Chronist Reimar Kock sagt sehr treffend: ',Dü Lübecker müssen in all' ibrkn Taaen den Tod von Jürgen Wul lenweber beklagen. ' Wa ist au der Hansa geworden, Sie ist nur noch eine schön große Erin neruna. aerobe mi der Glanz und die Macht der Dogenftadt. Wie dis bildkt Lübeck, das Haupt der einst mächtigen Hansa, heute eine weltvergessene Ecke, und wenn man im Auslande den Namen Lübeck nennt, vor welchem im 15. Jahr hundert ein Dutzend Völker und mächtige Reiche, wie England, Spanien, Schwe den. Volen und Rakland zitterten, so muß e schon ein sehr gebildeter Mann sein, wenn er sich gleich der Wiavi erin nert, neunundveunzig aus Hundert haben überbauvt keine Abnuna davon, daß eine solche Stadt eristirt. So schwindet dir Herrlichreir tttv uatm f Umwege. Der Reisende Schlau fährt auf der Eisenbahn im behagliche Coupe zweiter Klasse. Der Weg fuhrt durch etn wun verschöne Gegend, allein Schlau kann von seinem Platze aus qar nicht seyen, denn alle vier Ecksitze sind von behäbigen Persönlichkeiten besetzt. Gerade neben ihm auf dem schönsten Platz de Coupe's fttzt in wohlbeleibter Herr in den besten Jahren, der mit Behagen die schöne Land, schaft betracht:. .Ja, e fährt flch doch herrlich auf der Eisenbahn,' rust jetzt vergnügt der Herr im bequemen Eckfltz au und streckt flch so recht behaglich tn die lssen. .Gewiß, herrlich!' sällt Schlau ein. .wen nur die verteufelten Zusammen göße und Entaleisunge nicht wären. .Zusammenstöße? Entgleisungen?' murmelte der dick Herr, sür den offenbar diese Worte allein schon etwa Beängft, gendeS hatten, .so etwa kommt doch, Gott sei Dank, nur selten vor.' .Nicht so selten, wie Sie meinen,' er widert Schlau, .sehen Sie, fast auf drei tausend Menschen, die auf der ganzen Welt aus der Bahn fahren, kommt ein größerer oder geringerer Unglücksfall ich fahre jetzt schon zum dreitausendsten Male auf der Bahn, mir ift noch nie etwa passtrt, auf Grund der Statistik müßte al o eigentlich " .Mensch, hören Sie auf,' rief der dicke Herr ängstlich aus. Allein Schlau ließ flch nicht halte, .Gerade auf der Strecke, die wir jetzt be, fahren, nähern mir un einer sehr be denkliche Curve; e ift sehr fraglich, ob die Eisenbahndtrektion zur Anlage einer so scharfen Curve überhaupt berechtigt mir. namentlich bei absteigendem .er rain bei der Schnelligkeit, mit der wir sausen' .Um de HimmelSwillen, Mann, hal ten Sie in,' schri dr Dicke, indkß die drei andern Eckplatzdefltzer ebenfalls ängstlich aufschauten. ,O, mir ift keineswegs ängstlich zu Muthe,' fuhr Schlau fort. .E ist er wiese, daß bei allen Zusammenstößen und Entgleisungen faft nur die Leute sofort getödtet werden, welche auf einem Eckplatz sitzen, da hier die Wände der Waggon flch mit Gewalt zusammen drücken. In Amerika wurden unter 100 auf Eckplätzen fitzenden Paffanten 93 ge, tödtet.' Mit der Schnelligkeit, die man in solchen Beleibtheit gar nicht zugetraut hatte, war der Dicke von seinem Eckplatz nach der Mitte de Coupe'S geprallt. Einen Augenblick später saß Schlau im behagliche Eckfltz und genoß, merk würdig ruhig, in ollen Zügen die präch tige Gegend. Wirkung oes Zahnschmerze. Ein Berliner renommirter Zabnant. erzählt folgende ergötzliche Geschicht chen au seiner Praxis : Kam da eines Tage ein junger Man mit verbünde nem Geficht zu ihm, der über grausame Zahnschmerzen klagte uno ven rzi lebentlich beschwor, ibu von seinen Oua- Un tu befreien. Die iebt moderne künst liche Betäubung bei dieser Procedur lehnte der Patient ab, da er .ManneS genug' fei, den Schmerz zu überwinden. Der stöhnende Jüngling faß im Stuhle, der Zahnarzt wandte flch ab, um feine Vorbereitungen zu treffen. Da fleht er durch inen zufällige Blick in de Epik gel, i der Zahnfchmerzgeplagte von seinem Stuhle au die Hand nach dem daneben stehenden Schreibtisch auSftieckt und .ganz leis' und unverhofft' die dort liegende goldene Uhr de Arzt a flch nimmt und i die Westentasche verschwin den läßt. Dr über ein solche Unver schämtheil erst ganz verdutzte Arzt be schloß eine orginelle Strafe. Ganz ruhig, al ob er nicht bemerkt hätte, be qann er seine Manipulation an dem Jüngling, allerding etwa umständlicher und empfindlicher, al die sonst feine Art. Der .couragirte' junge Mann ächzt und stöhnt erbärmlich und hielt krampfhaft die Stuhllehne umklammert. Endlich, endlich ist der Zahn heraus! Einen Moment schließt der Jüngling wie betäubt vom Schmerz di Augen, dann aber springt er entsetzt auf und schreit: Aber, Herr Doctor, mal haben t denn gemacht? Si haben mir ja icht den richtige Zahn ausgezogen!' .Bleiben it nur ruhig sitzen,' war die gelassen Antwort, .ich mach da ine sogenannte sympathische Cur mit Ihnen. Ein Zahn nach dem andere kommt an die Reihe, bis bei dem richtigen meine Uhr au Ihrer Westentasche springt!' ueber und über erglühend stand der Jüngling da, dann griff er in die Tasche, holte die Uhr heraus und sagte: .Ach, entschuldige Sie, Herr Doctor, meine Verwirrung ich hatte solch Zahn schmerzen!' Damit emxsahl er sich. Was di hines trinke. Jede Kind weiß, daß fle sich mit Vorliebe dem Thee Genuß ergeben. Aber was trinken sie sonst? Da baneri sche Bier hat auf seinem EroberungSzuge um die Welt vor der chinesisch Mauer Halt machen müssen soweit haben sich di Chinksen noch nicht aufgeschwungen. Aber e fehlt ihnen nicht blo da Bier, e fehlt ihnen auch der Wein. Die Rebe wird zwar in inigen Gegenden China gebaut, aber man zieht es vor, die Trau den zu verspeisen, und nirgend wird Wein gekeltert. Wenn die Chinesen nicht Thee trinken, dann trinken si Reis wasser. mit etwas Essig und Zucker ver setzt und mit EiS gekühlt. Wollen sie aber etwas mehr .Geistige', dann neh men sie .Sam'Schu', ein SchnäpSchen, bai aus Hirse und Rei gebrannt wird, oder einen mehr weinartigen LIqueur, dessen Hauptbeftandtheil ReiSbranntwein und der im Gegensatz zu dem krastt gen .SamSchu' heiß getrunken mtrd China unterscheidet sich also auch in die, ser Beziehung wesentlich von unseren Gegenden und nur daringleichen uv die Chinesen, daß sie ihren Durst nicht gern mit Wasser löschen. i Panzerschiff aus dem Jahr 1530. Bereit die alten Johanniter hatten ein Kriegsschiff. Da würd im Jahre 1530 zu Nizza erbaut und gehört zu dem Geschwader da von Karl v. gegen ni gesandt murd. Der berühmt An dreas Dort commandtrl i xpe dition, die mit der Eroberung von Tunis kndete. Da Panzerschiff .isanta Anna trug nicht wenig zu diesem Erfolge bei. E führte eine ZviengeKanonen, hatt drei, hundert Mann Besatzung, und war über bauvt prachtvoll ausgestattet. So war unter den Schiffsräumen ein Kapelle, ein Empfangszimmer und eine Böckerei, die täglich frische Brot lieferte. DaS Merkwürdigste aber war sein mit Metall nägeln befestigter Bleipanzer, der da Schiff, daS oft in der heißesten Aktion war, gegen die feindlichen Kugeln un- durchdringltch machte. , Folgerung, Alte Jungfer: .Alle Männer sind mir Wurftl' Herr: .So! Sie haben also alle zum sressk grn?l' Nur sfiYs Militär. Erstes Dienstmädchen: .Hurrah l Jufte. morgen giebt'S Einquartierung.' Zweites: .Nanu, woher weißt Du denn daSk' Elfte: .Ja, die Madam sagt vor hin, morgen kommen zwei Chambregar disten.' Der beste Beweis. Frau: .Hoffentlich vkrftehen Sie etwa vom Kochen!' Neue Köchin: .Madam, ick habt seit sechs Jahren bloß eenen Liebhab?, ick loU, dat bet Beaet enug lr Durch die Blume. Excellenz (am Telexhon): .Herr Sprul, könnten Sie vielleicht heute Mittag bei mir vorsprechen? Es handelt sich um den Abschluß incr Anleihe von zehn Millionen Mark !' Bankier: Bebauen sehr; Geld ist momentan knapp., dazu die unsicheren politischen Zustände!' Ercellenu .uederlege s nrn die Sache noch einmal Htrr Commtr zitnrathl' Bankier: .Excellenz, s Geld sttht zu Ihrer Verfügung I' Ans dem orftexamen. ZNr babe verschiedene Raffen nnn Mildlckmeine! Es aibt ungarische. nlniscbe. elkSsser Rassen u. f. .! An wa erkennen Sie nun diese verschiede nen Arten, Herr viunii ii- .Am.. am iütaitii, Hkrr gorn. melfter l' SalonVssheit. ...Denken Sie flch nur. HerrDoc tor, der Assessor liebt die reiche Elle wahnflnnig I' .Na. um so tti Gt.o, meine Gnädige, kann ma schon so w u i g Vr stand verlier!' Auch ein Statistik. Sie: .Wie läßt sich ur der durch schnittliche Konsum der Measchen so ge nau per Kopf bestimmen?' Er: .Da ist sehr ewsach ' ieh , ich trink' zum Beispiel täglich n u n Halb und Du trinkst ei Halb als, trinkt Jkd von un durchschnittlich fünf Hc'b xr. Tag!' versckmaxxt. Hausherr (seinen Miether beim Au räumen erwischend): .Ausziehen möchte Sie! Da wird nicht d'rau l Sie blei ben da. di Si 'zahlt had'n !' Miether: Ader, mein Lieber, ich kann doch nicht Ze,t meine Liden bei Ihnen bleiben!' Bei'm prtcgraxren. .So. mein Fräulein, bitte, jetzt recht lieb und sreundlichl.. Ein, zwei, drei!.. So, ich danke! Nun können Si wieder Ihr natürliche iSeficht an, nehme 1 SchwIegermvtlelZdeal. . .Wie. Du sagst, in Deiner Schwle germutter hättest Du Dein Ideal ge fundene' .jawohl. Aus dt vollen nämlich alle Witze, di bisher über Schmieger mütter gemacht wurden!' probat. Willi! du wissen, wie alt ine iunae Dam sei, so frage si und ihr Freundin, nimm au beiden Angaben da Mittel, und du hast da richtige Alter. Schöner Trost. Doctor: Nun, wie hat meine letzt Medizin gewirkt?' Frau l chluchzenb): ,q, gar nicht ; mein lieber Mann ift in der Nacht ge sterben l' Doclor (zerstreut): Hm na, die gut Wirkung kommt noch nach !' Schön Feiten. .Kennen Sie mich nicht mehr? Ich bin ja der kleine Schmidt, der Ihnen immer dik Murmeln stahl !' .Ja, ich erinnere mich, ich habe Sie 'mal so geschlagen, daß Sie eine Woche nicht ausgehen konnte.' .Ja, ich weiß; ach, da waren doch noch schöne Zeiten!' Ganz etwas anderes. Sie: .Ich wünschte, Du könntest Frau Winkler'S Baby sehen ! E ift rei, zend! Solch' ein zarter, süßer, kleiner Engel, diese strahlend, tiefblauen Augen, diese allerlisbfte, kleine Rüschen. E sieht au, al wärt ei eben vom Himmel gekommen. Er: .Ift e so hübsch wie unser Babn?' Sie: .Aber wie kannst Du so einfZl, tig fragen! Nicht halb so hübsch!' k ALtm Wendung. Schneider: Härn Se, St kennte mich nu ooch balde bezahlen.' Student: .Ich habe kein Geld.' Schneider: Nu, wem harn S denn welches?' Student: Ich habe nimal Geld.' Schneider: Na härn S aber: Etwa Geld hat doch beinahe jeder manchmal!' Am Stammtisch. A: Rathet einmal! DaS Erste ift meine Schwiegermama, da Zweite ift etwas Hohes, das Ganze liegt an der Grenze Berlin. Nun, ihr rathet e nicht? ES ist Schoneberg.' B: Ich dachte: Kreuzberg.' vorsorglich. Richter: .Ihr Beruf?' Angeklagter: .Ich bin Akrobat.' Richter (zum Amlödiener): .Schließe Sie da Fenster !' veränderte Situation. Gattin: .Ich wünschte, ich hätte dm Brief nicht geschrieben. Ich bestellte darin einen neuen Hut, finde ihn jetzt aber doch zu theuer.' Gatte (in die Tasche grk'.fend): Herr, jeh, den habe ich ganz vergessen, hier ift kr noch!' Gattin: Auf Dich ift auch niemal Verlaß; jetzt werde ich ihn sklbst zur Poft tragen.' Die lieben verwandten. .Na. wie acht' Dir denn iedt. Gott. lieb?' .Danke, an, ant. 34 bin KekSn, nißwärter und verdiene mir noch neben bei waS dadurch, daß ick Ekiwaaren an die Gefangenen verkaufe.' Hat Deine Frau Dir denn Etwa mit in die Ehe gebracht?' .Da gerade nicht, aber alle ibre Ver wandten find mein Kunden. " In der Grregtdei!. Ant: .5tä babe Honen dock aekaat. daß Sie Ihre rau mitbringen sollen, damit Ich mich gehörig infcrmirea kann. Das nächste Mal kommen Sie gefälligst zu zweien! Wenn Sie da nicht thun, so lasse ich Sie alle beide hinauswerfen?' Gut parirt. öaaere Dame: .M e Sünde. fSerr Prediger, ein klein wenig Eitelkeit zu empfinden, wenn mich ein Herr für in Schönheit hält!' Für Sie keine Sünde, mein Kind; aber eine schrecklich, Verantwortung ruht auf dem Herrn.' Der tiöfliche Gatte. .Du aäbnst?' saate rau o. M. ,u ihrem Eheliebsten. .Meme Theure', entaeamte der bM licht Gatt, Mann und Frau sind eins, und wenn ich allem bin, langweile ich mich.'