Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, October 19, 1893, Image 7

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb.
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Drei 3ttaIirn (u Sdiiuan.
Kamin ca Paul fCtr.
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..ut,'ni:i,Uti.v.Aniii und fch.antt
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"o ftenem in das .'! zesichi teo i.x: I
oiiiiKivicii Vi':lia),!,l, auf befii taii
cl'fii unedu lallt ickirciftrencu der
Slnau liaiöcii. Nährend feine irr in Den
fcüliici geiiendcn Au.geii ücr;i:'cifcit um
ich blickten. (':an; richtig., ich fal die
ftn IDioini in ftii iclont der (Gräfin
ttoriafr.tr, u,;ö;iii der Sckwrde ach
furjcui .'u'.'lji'iniint. aiuoi;!. jett tr
innere ich mich, sie frugen mich je
beute i'ioiiifii tn'i nach ihm. nerr Seoul
rniijar. a; i,t tiejer 'Jiibrajdif, ein
bedienter der Gräfin iion'afoff, er fer
irte bei den vu cnbcf clt ftliaf icn."
Und loiincii sie sich auf sonst fei
neu Uiimaini cniiimieii. der mit r-,- !,,..
son dieses U'iaiiuc Ijicr in JUevbiiiimiig
Jebracbt weide tonnte ?" forschte der
Colitmisiarcindringlich. Besinnen Sie
icn, ente er Diiiui. als er walirnalnn.
aj der schuiccc den opr schüttelte.
.tc.jt oictiricht dieser iiuüraichf mit te::i
wider Sie in s Weif .ejcljteit llcbeifaU
i" irgend reicher Äeiehnng? Haben
2ic gar leine Ahnung. uo die Uebel
tljiitcr 3 u suchen sind?"
. Liaomn,jen schüttelte den JJopf. .Ich
sagte U-Jic ja, es kam wie ein Tramn
über mich. viiiiu!iä war es mir jtuor,
13 ob mir riiif dnnlle (Gestalt folgte,
der der reiche s vaclgcmiiiiist l,atle
meine fernen in Aufruhr beiseit; ich
war sorgloser alo sonst, und ans einmal
traj mich der Streich wie ans Ijciicrcin
Fimmel. vich brach znsammen und
wachte erst hier wieder ans."
Ein lähmender Druck hätte wiihrenb
beut in den Gesicht-Zzügen deö Polen ge
legen; jct athmete dieser wie von einer
schweren Vcft befreit wieder aus; aber
der Jü'ommijicr hatte sein Mienenspiel
Wahrgenommen. Frohlocken Sie nicht
ju früh, mein Äester." sagte er in halb .
geärgertem, halb spöttischem Tone zu
dem verhafteten. .Die beschichte mit
dem Buchmacher Fleischer bricht Ihnen
Ziem schon den Hais. Ueberlegen Sie
kS sich ivähread der Fahrt sehr wohl,
b Sie ein ttesländniß abfegen wollen
der nicht. Ich glaube schön ziemlich
(lar jii sehen, und ehe vielleicht ein Tag
vergeht, brauche ich Ihr Gesländniß am
Ende gar nicht mehr. Dann aber Hit
tett Sie sich, das; Ihre Äeitschuldigen
Ihnen die Schlinge nicht drehen, mit
j, IVllUjll V.l llllllUlll UUiJlllUJl.lllUU
verschonen wollen."
& ,. ,..,,..
T Seine ans (Meratsicmolil aemaelilen
klndeutungen verfehlten offenbar einen
tiefen Eindruck ans den Polen nicht.
Seine Stirn verfinsterte sich zusehends,
und ein niedergeschlagener, angstvoller
Änsdmck trat in seinen Gilgen hervor.
.Ich will vor einen dichter geführt
werden versetzte er in grollendem
tone, .das Andere wird sich alsdann
finden.
.Gut I" sagte der Kommissar, .Ihrem
Wunsche soll sofort Folge gegeben wer
den." Er befahl den beiden Kriminal
beaniien. den Gefangenen wieder nach
dem Wagen zurückzuführen.
Der Untersuchungsrichter annulier
war sichtlich überrascht, IS der triuii
nalkommissar Sauer ihm meldete, daß
er den Mörder deö unglücklichen
SportSniann Fleischer allem Anscheine
nach bereits dingfest gemacht habe. Er
ließ sich ausführlich von dem Bcarnlen
die Art und Weife, wie dieser den
Uebelthäter verhaftet und ihn alödann
init seinen Ovfern kouironlirt hatte.
J schildern. Besonders die Erzählung
i von dem Austritte, der sich an dem
?rt-Iii-l,rHi svfriiif.pi-'Ä nliiiciliirlf hnttr
Niv.vww. ljvt!-vvt " ; 1 v 1 1- v 1
berührte den Untersuchungsrichter tief
und machte iljn nachdeullich.
.Das bricht ihm den HalS," sagte er
lit wiederholten Malen, energisch bayi
mit dem Kopf nickend. Und eö find
Zeugen dabei zugegen gewesen außer
hnen?"
.Die beiden Kriminalbearnlen, die ich
initgenomuien, und der Assistenzarzt des
KrankeuhanseS."
.Dann bricht ihm die Aussage deS
Sterbenden den Hais," wiederholte der
Untersuchungsrichter, Wir werden
Heine noch die betreffenden Personen als
Zeugen vernehmen." Er unterbrach
sieh 'und sah auf seine Uhr, Oder
besser." fuhr er dann fort, wir werden
sie zu einer frühen Stunde des morgigen
Tages vorladen lassen. ES ist bereits
neun Uhr Abends geworden. Auf
jeden Fall aber will ich diesem angeb
lichen Herrn Nibrasehk heute noch ein
wenig ans den Zahn fühlen, fassen
Sie ihn ungesäumt vorsühreu. und
bleiben Sie, bitte, beim Berhör selbst
Zugegen."
Zehn Minuten später erschicn der
Berhastete in dem Zimmer des Unter
snchnngsrichlers, beide Hände durch
eiserne Klammen, aneinander gefesselt.
Der Math hatte wieder vor feinem
Schreibtische Platz genommen nnd
fehante nun mit ernstem, nachdenklichem
Blicke den verhafteten an. welcher bald
trotzig nach dem Beamten, bald mit
scheuem Ausdrucke ach dem ernst nnd
unbeweglich im Hintergrnnde des Zim-
mers verharrenden Kommissar hinüber-
mette.
Geben Sie zu, Ephraim Szmnlka
,a ijeifc! r vegunn ver unicriuauings
richtcr das Verhör, den Gefangeneu
durch eine Handbewegnng bedeutend,
näher an den Schreibtisel, heranzutreten.
AIS er schwieg und die Augen mit
finsterem Ausdrucke ans den Boden
heftete, sagte Dänin iller in uachdriick
lichem Tone : Ihr leugnen wird Ihnen
nichts itiifeu. Ihr Signalement nebst
Bildniß ist ans einem Blatte des Bei
brecheralbnniS vermerkt." Dabei hob
er den schmalen Kanon mit einer ans
geklebten Photographie, welchen ihm der
Kommissar vorher eingehändigt halle,
in die Hohe, so daß der Gefangene eine
flüchtigen Blick darüber gleiten lassen
konnte.
- letzterer mochte einsehen, daß ein
Ableugnet, seiner Persönlichkeit ihm
nichts nützen, sondern eher schaden
könne ; deohalb nickte er nach kurzem
Besinnen mit dem Nopse. ..Nun ja,
ivenn eS nicht audetS geht, so will ich eS
einräumen ich bin Ephraim Z zmnlka,"
versetzte er in der i;u;t eigenthümlichen
schnarrenden. d::-5 Deutsche wie ein
, sremöartiges
1 Eprcchn'ee.
,d!0,n
,',',e!idel!ide
..ii'cv i:i i;!ie nicht ein,
'iti:.i'ta u-::a;a (
g nü t,' ii.;Ur.
UiU ; ' , ,i rnct cln
::!. IC!'. !!,!! uni'kl
.iii.fd. m2: y.ui
li in Ci"'icr,ei.1i u-:
fii keu! durch
crteuiu.üi. vo.t, ,.. .lr.it :, !
vor niiiiüi.hr sech?eil,ait Ia!,ren. des
Vsudes velwicieti it oi'e.i, ,e haben
sich durch Ibre iinctübte ÜCttif keljr ein
mal des Baiibinches. dann aber auch
Wege Ihres unangemeldete Anfeilt
tjjUS in hiesiger itadt einer telttu
ubeitiitung schuldig gemacht. Außer
dem fallt Ilinen die Fuhrniig eines
falschen Nai.ieiis zur Vat, eir Bergehen,
das in Anbeüacht Ihrer Bergangenheit
als ein immerhin ziemlich schweres bt
zeichnet werben muß."
.Ich find in meinem Baterland
meinen Unterhalt nicht." stammelte
Szmnlka. .darum kehrte ich in diese
Stadt juriief. Ich mußte es heimlich
tlinn, weil ich ein alter Bekannter der
Polizei bin - deshalb legte ich mir eine
falschen keimen Lei - nnd das ist mein
ganzes Bergehen. Ich habe mich ehrlich
beiiiiuit, rnua Brod redlich zu erwerben.
Ich habe es ul';i u;b:cut, i da Ge
fäiigniß geworfen zu werden."
.'Schweigen .sie," unterbrach ihn der
Untersuchungsrichter in streng vertuet
fendem Tone. Sie haben schon zu
oft vor Gericht Nede und Antwort ge
standen, cl3 daß Sie dettlen können,
durch derartige Ausreden auf mich den
gerinflsten Eindruck zu machen. Sie
wissen recht gut, daß Sie nicht cileiti der
Ihnen soeben vorgehaltenen Bergehen
wegen oerhastet worden find. Ihnen
f all t vor allen Dingen zur Vaft. cti eines
Weibe nichtSwürdiger Beibrechen sich
als Mitschuldiger und Hanxtthäter be
theiligt nnd vor allen Dingen in der
Si.'.cht vorsätzlich und mit Ueberlegnnz
einen Einwohner hiesiger Stadt, den
Buchmacher Fleischer, ermordet nnd
ausgeraubt zu haben." '
Der Pole erhob die Augen ein we
nig und mit stechendem Glänze ruhte
fei., Blick sekundenlang auf den un
durchdringlichen Gefichtsziigen des Un
terfnchnngörichterS. Dann ging etn
gepreßter Seufzer über seine wulstigen
Kippen, er preßte die inke gegen seit,
Her; und begann krampfhaft zn zittetn.
So sicher weiß man also schon, daß
ich'S gewesen sein soll." brachte er in
grollendem Tone hervor. ES wird
schwer satten, mir daS zn beweisen."
ES ist Ihnen schon bewiesen," ikn
terbrack ihn Daumiller scharf. Der
einzige AuSnif des Sterbenden bringt
Sie, wenn ie in Ihrem leugnen fort'
fahren, auf das Zchassot, dasiir bürge
ich Ihnen."
Szniulka wi)felte auffällig die
Farbe ; er trat von einen, Fuß auf den
anderen und mit tückischem Ausdrucke
glitt sein Blick im Zimmer umher. Er
zerrte Plötzlich au seinen Fes, ein; eö
war, als ob er dieselben mit Gewalt
sprengen wollte, aber das spröde Eisen
spottete feinen Anstrengungen. Mit
einem neuen, schmerzlichen Seufzer
stand er von feinen. Beginnen ab und
ließ das Kinn tief auf die Brust herab
sinken.
Eö bleibt für unö übrigens sehr
gleichgiltig. ob Sie das Ihnen bereits
auf den Kopf zugesagte Berbrechen
außerdem noch einränmeu wollen oder
nicht," fuhr der Untersuchungsrichter
in anscheinend kühlem, gelassenem Tone
fort. ES dürfte lediglich in Ihrem
Interesse liegen, durch ein wahrheits
getreues Gestäudniß die Milde Ihrer
Nichter anzurufen."
Der Gefangene schwieg noch immer.
DaS böse Gewisse in ihm kämpfte mit
der Angst seines Herzens und dem Zorn
darüber, so schnell und vermuthet er
tappt worden z sein, einen harten
Kampf.
Der, UiitersttchungSrichler gewahrte
dies wohl und tauschte eiuen raschen,
bezeichne, :deti Blick mit dem Kommissar
ans, dann aber sagte er in dem näm
lichen Füllten Tone wie vorhin : Ueber-
dies werden wir schnell Klarheit über
die räthselhaften nächtlichen Borgänge
der letzten Zeit gewonnen haben, denn
in dieser Stunde werden Ihre Mit
schuldigen bereits verhastet und jeden
falls mehr alsie geneigt fein, der
, Wahrheit die Ehre zn geben, fei es
! auch nur, tun dadurch den eigenen Hals
: vor den, Beüe des NachrichterS zn be
i wahren."
Er hatte natürlich mit den letzten
l Worten lediglich mir auf den Busch ge
i klopft, aber diese oft erprobte Finte be
währte sich auch dem so hart gesottene
Berbrecher gegenüber ausS Neue. Ein
häßliches, höhnendes Zucken ging um
die wulstigen Kippen des Belasteten ;
dann athmete er geprest und rat rasch
einen Schritt näher an den Tisch des
UnlerfiichiingSrichters heran.
Ich sehe ein, daß mein leugnen
nichts mehr nütn," begann er mit heise
rer, unsicherer Stimme, wahrend seine
Augen unstiit vor wie nach in den Höh
leit 'umherirrten. Aber wenn doch ein
mal Berriither gespielt werden muß,
dann kann ich es ebenso gut besorgen,
wie jeder Andere, noch dazu, wo nur
der schein gegen mich ist. Ich bin
völlig nuschuidig an dem mir zurrst
gelegten Berbrechen."
Der UnterstichnngSiichler sah ihn nn
gläubig an. DaS z beweisen dürste
Ihnen doch sehr schwer fallen," hielt er
ilnn entgegen, denn die Aussage deS
Sterbenden steht Ihren Worte schnür
stracks entgegen und im Sterben pflegt
man bekanntlich nicht z lügen."
Der Pole mochte wieder au die ver
glasten, entgeisterten Augen des Ster
benden denken, denn ein Schauer glitt
plötzlich durch seine sehnige Gestalt, .und
3 bedürfte Sekunden, ehe er sich völlig
wieder gefaßt hatte. ,Wa," sagte er
dann, ich behaupte auch nicht, daß
jener Mann gelogen hat. Ich will es
einräumen, ich bin heute iacht dab'e'i
gewesen aber ich war der Thäter nicht.
Jener Mann hat sich getäuscht, cr sah
wohl !,!,. aber nicht den. der den
Dolch . ,uhrt hat."
Uiu wer ist nach Ihrer Angabe der
wirkliche Mörder?"
Kein Anderer. alS Edward Fof,"
stieß der Pole rasch hervor und es leuch
tete dabei in seinen Augen so rac'isiichtig
auf, als o er ich treue, einen Ant
, fchiildLic.', vor Gericht verrathe zu dilr
i feit.
! Der Uttterstichniigsrichter und der
! Kouiniifsar tauschte einen raschen Blick
: mit einander aus. Edward ForV"
friia DanutilZer alsdann, den Berhq
W'C i::-:i i:.:.h i a; r
.C. ist (::
buch i. ,i tt.!t i ; i..:
der li.ili.iinf t;!! j-,
wandt d.:..ei atm;
yiiistc, i'-c !;.:' ..i ,
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f:.!.;-,u't diciij
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u.! :e 3iiiulfa
ty.eder hc.nieiid
u t stui. ': e:.;.:;
n in er auch ein
unter dc;i ::;e;t "ert
ga.ij iiCiier : aber irnm wir unter n?
ottitii waren, zum Teustl aueli. dann
war cr der chiimüi t von uns Allen !"
Ist der. von dem 5,e reden, jener
Edwaid fu'r. der taglich un Hanse der
Grafin -Vouakosf verkehrt, i deren
Dienten ZiegestZilden haben ' mischte
sich der fiO!':!:i:r,ar, einen 2chritt vor
tretend, t.i das B erhör.
Der Pole nickte mit dem Kopse. Er
hat d überhaupt ansgedacht, wa heute
Nacht geschehen ist, und die beiden
vorigenMale find auch fein Werk, und
er hat es anch ausgeführt."
Der Unlerinchüngsrichter schaute eine
Weile nachdenklich vor sich nieder, dann
winkte er seinen, im Hintergründe des
Zimmers sitzenden Schreiber zn, die
Aussage deS Polen zn Protokoll zn
nehmen. 2ie behaupten also, daß
dieser Edward Fox Ihr Mitschuldiger
an diesen Berbrechen gewesen ist?"
.Ja) behaupte noch mehr," tie der
n , , t . ,. - . . - t f
Pole ach kurzem stillschweigen rauh
hfvUrtt ffttii IsM'.iiitt i.'rt-Frtt !
?".tvl: -'.o' " :""u'm
mm: rarnrn k nvfr v
:ühnnt,fi it
Ja der ganze Schwindel angezettelt wor
den." Der Kommissar ränsperte sich. r
wollte offenbar eine hastige Bemerkung
einwerfen, aber er hielt plötzlich wieder
iuue und behielt die bescheidene tolle
des stummen Zuhörers bei.
Sie erzählen ja da ganz ungeheuer
liche Geschichten," versetzte Daumiller.
denBerhasteten unverwandt anschauend.
.Wenn Sie aberwottett, daß wir Ihnen
Glauben schenken, dann berichtet, Sie
uns in klarer und bündiger Weife, waS
Sie wissen. Sie beschuldigen nunmehr
zwei Personen : die Gräfin Korsakofs
und Edward Fox. die Mitschuldigen
deS Ihnen zur iast gelegten Berbrcehcus
zu sein."
Der Pole athmete tief auf. .Das
thue ich, und ich will erzählen, wie es
gekommen ist. Die Frau Gräfin na
j"a, der Titel mag ja echt fein, aber das
ist auch Alles ich habe sie iw Paris
kennen gelernt. Damals trieb mich der
Hunger auf die Straße, und sie suchte
einen Bedienten. Das Glück war mir
günstig, wie ich damals meinte, sie nahm
mich an, obwohl ich ziemlich zerlumpt
erschien und viele geschniegelte und ge
bügelte Aürfchchen ebenfalls gekommen
waren. Ich dachte zuerst, cS wäre Her
zettSgüte gewesen, aber sie mußte mir
wohl in. Geficht gelesen haben, das; wir
prächtig zusammen paßten, und daS war
auch die Wahrheit. Kurzum, in Paris
unterhielt sie schon eine Art Spielfalon,
da kamen die feinen Herren zusammen.
Edward For war and) da. den halle sie
schon früher kennen gelernt, und der
paßte auch vortrefflich zu ihr. 9ca, und
da wurde dann gespielt es ging immer
fein und ordentlich her. Ich wartete
ans. reichte Wett, und sonstige Erfri
schlingen herum. Dabei hatte ich nun
die beste Gelegenheit, den Herren in die
Karten zu schaue und durch nnmerk
liche Zeichen For, der immer die Bank
hielt, zn verständigen. So war es kein
Wunder, daß Fox, der nebenbei noch
ein vorzüglicher Bolteufchlttger ist, in
der Siegel große stimmen gewann.
Ja, dazu konnte er mich gut gebrauchen
aber sonst war ich der polnische Hund.
9cuu aber freut eS mich, daß ich es ihm
einsalzen kann." Er lachte grell auf
und stampfte mit dem Fuße auf den
Boden, dann versank er eine Weile in
ein düsteres Schweigen. Als keiner der
beiden Kriiuinalbeamten ihm etwas ent-
gegnete. sondern Beide ihn nachdenlltch i
und gespannt zugleich anschauten, fuhr I
er wieder fort: Das ging so in Paris !
ehr. lange Zeit und wäre wohl noch
länger gegangen, wen sich nicht ein
dummer Gimpel von Vandedelmaun,
dem Fox ein ganzes Bermögen adge
nominell, in den Salons der Gräfin
eine Kugel durch den Kops gejagt hätte.
DaS gab ein furchtbares Aussehen, die
Polizei mischte sich in den Handel, und
wir hielten eS für das Bcue, zn ver
schwinden. Wir versuchten unser Heil
da und dort. Wir waren in can
Nemo, in Scheveniugen und in Spaa,
aber nirgends lächelte uns sonderlich daS
Glück und wir mußten überall mit Hut
terlasstttig von Schulden abdampsen.
Am erträglichsten war eS noch in Ber
litt, aber dort sah uns die Polizei zu
scharf auf die Finger, die Gräfin sollte
durchaus angeben, woher sie ihre Ein
nahmen beziehe, aber damit hatte eS
doch natürlich seinen Haken. "Jin, da
kamen wir denn hierher." Er athmete
lies auf.
Das war vor ungefähr sechs Mo
uaten?" sing der Untersuchungsrichter.
Jawohl," nickte der Pole. Ich
hatte meine Bedenken, hierher ztirückzii
kehren, weil sie mich ja deö Reiches ver
-wiesen hatten, aber die Gräfin wußte
mich zu beruhigen. Tags über hatte
ich ja auf der Straße nichts zu thun,
ich brauche nur des Abends nach meinet
Schlafstelle zu gehen, denn aus begreif
lichen Gründen wollte die Gräfin mich
Nachts über nicht in ihrer Wohnung
behalten, schon einer polizeilichen Mch
suchung wegen, auf die sie doch einmal
gefaßt ' sein mußte. Ich willigte ein.
Das alte Treiben ging auch hier wieder
los. Weiß der Teufel, wie die Gräfin
das eingefädelt hat, aber sie muß wirk
lich einflußreiche Bekanntschaften haben,
eö dauerte nicht vierzehn Tage, da war
der Salon wieder voll von seinen Her
reu, Trägern hoher Namen, und das
Spiel nahm seinen ungestörten Fort
gang. Aber hierzulande sind die Vcutc
nicht so leichtgläubig, wie iii Paris und
anderen Stadien. Es wurde höllisch
scharf ' aufgepaßt und Edward ivojt
konnte mit bestem Willen nicht zn sei
nem eigenen Bo: theil die Bottc schla
ge. M, da ging ein Vamento los.
Die schonen Kailens.heine. welche die
Gräfin noch mitgebracht hatte, schwan
den dahin, und eines schönen Tages, es
mag vor nngefälir vier Wochen gewesen
sein, saßen wir, nachdem wir uns etwa
zwei Zonale mit eth und vJatlje
durchgepumpt hatten, gänzlich ans dem
Trockenen."
sie waten j?n,".ilil die Miethe bei
Frau Steffens, alo a:.ch die Begleichung
der Wein tu;) elitciesientechnnng in
der Nestan :-!.! t on scliooler schuldig
(tiiiic!'X " ! :i ;:.r K.mi!nissar ein. m
::;il:t .
da ,,i lc...::: cn, i..; ;u
c .: iü i : c: . :i
lioriru '-en :i ;u l .
' B.:Ii, io 0!:::r.
ra!i!i aus. tjj;ir;:iö r;
üder jvtn i.i;:us vk
',;!.:ch
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da. Die ivra?i!f
j jeliießeu iü:d Be:
; aber wufjc llu,:.
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k.trz üt:f.
;i; i.i.iiüietlich
s,1 !'',! PC! E'
oe:i!d ,'o;
einte, er ferne
! ti in,
: sehen
lt ciui. gli.; c:;, dai.! tr, ol-ne Ant
zn t:iegen, g.ir.-.nne. jrdo.1i kune
I er es wagen, ca.:! t;:i!cr(c!'e!)i(fucl;!ett,
I die Va-'itc der k 'l,..egvt!in fu? ci:ien
j Anderen günstig zu ti;ti:ncn. Sein
' Plan war folgender: in den abus
der Gräfin Korjakoff verkehrten befon
' derS viele Ausländer, die zum Berguü
gen nach dieser Stadt gekommen und
, durch Bekannte, die sie aus dem Turf
: eder an anderen Berguiigtmgsorte
! des weltstädtische VebenS kennen ge
' lernt, tiugesiiiut worden waren. Diese
, um, '.raren als vser auserkoren. Wir
lirf:c:i sie absichtlich viel gewiniten. !
! Meine 'Jiclle war es dann, dasiir zn
! sorgen, daß sie von den starken Weinen
! trchug tranken. Gingen sie dann nach
! H ins -, dann wüsten wir selbstredend
1 geuat!. welchen Weg sie einzuschlagen
lie.lte . Einer von itno folgte üjucn in
kurzer Eittrit'.'.nft
die Anderen eilten
. n.irnn i, ii.i.i ,, ,.l .... i"! . i ,n 11 i .., i,,, i t
vwmti uilu iuui inv il im .ltiiiti min ,
g j anSg machten Stelle. !
' ' ,
' U tcr yv.ac ,vä!'Iten wir den Einaana
In der Negel voählten wir den Eingang
einer Anlage oder einer baninbeietzten,
abgelegenen Straße. Jedesmal war
uns das Gliick günstig, unsere iltcch
innig schlug kein einziges Mal fehl.
Fox lauerte mit Haliezü dem Opfer
aas, während ich wie von ungefähr
folgte, um etwa ungeschickt des Weges
Kommende auszuhalten, bis die Berau
bung geschehen war. An dem Vcücn
der Einzelnen wollten wir ituS nicht
vergreifen, durch Knüttelhicbe sollten
sie betäubt nnd dann einfach um ihrer
Brieftasche beraubt werden., ES ge
lang dies auch in ztvei Fallen ginn
zeud."
-flauer ijauc ver tinieifnaniiigsliai- ,
ter den Berbrecher durch keinen Ein, !
Bisher hatte der UntersnchniigSrich
wurs untci brachen. Jetzt stand er j
rasch von seinem Stuhle auf und durch ',
man einmal mit ans dem yutaen zu
sammengelegten Händen das Zimmer.
.Es war als ein vollständiges Kom
plott," versetzte er dann, wieder vor
dem Berbrecher stehen bleibend- Sie
hatten sich zur Ausranbnng verschiede
ner Persönlichkeiten , verbunden. Wer
nuu fahrte die Schläge?"-
.Immer Fox," sagte, der Pole kurz
und scharf, während es wieder eigen
thüntlich tückisch in feinen schillernden
Augeu aufleuchtete.
.Fox also?" wiederholte der Unter
snchnngsrichter. .Sie nannten noch
einen anderen stauten,, Haliezk!, wein,
ich nicht irre wer ist dieser Mensch!"
Er warf zugleich einen Blick ans den
Kommissar. Dieser zog die Achseln in
die Höhe ; ihm schien der iKain? eben
falls nicht bekannt zn fein.
Es ist ein 'Freund von Fox," crlä'w
terte der Pole. Ich kenne ihn selbst
nicht genau, aber ein verzweifelter Pa
tron ist er ans jeden Fall. Er glaubte
auch, auf mich herabschauen zu dürfen,
der yJiCUT, jetzt aber habe ich ihm die,
luppe versalzen.. Er soll nicht glau
ben, daß ich allein der Dumme bin, der
sich für die Anderen zum Opfer bringt !"
.Und die Gräfin Korsakofs wußte
ebenfalls von Ihrem Borhaben ?" frug
Daumiller nach einem kurzen Sächsin
neu. während er sich ans feinem Stuhle
viedertteß.
Erst recht." lachte Szmulka auf,
dreist dem forschenden Blicke deS Benin
ten begegnend, bei ihr wurde ja Alles
ausgeheckt, und sie bekam das Geld.
ES war eine ordentliche Summe, erst
kam der Spanier daran und dann der
Schwede, der mich heute wiedererkannt
hat, und heute nun "
.Aber der Buchmacher Gletscher ist
doch niedergestochen worden," unter
brach ihn heftig der UiileisiichnngStich
ter. Das stimmt doch mit Ihrer
Aussage nicht uberci, wonach nur durch
Kuiittelhiebe Ihre Opscr betäubt wer
den sollten V"
Das ijt einfach genug." versetzte der
Pole wieder, ohne sich im Geringsten
beirren zu lassen. Alleö mußte schnell
von statten gehen, die Ucbcrfallcucn
durften nicht zur Besinnung kommen,
denn erkannten sie uns und erlangtet,
das Bewußtsein wieder, dann konntet,
wir in des Teufels Küche kommen, co
aber vermochten wir sie gemächlich ans
znrauben und ließen sie dann auf dem
Boden liegen. Wurde sie am nächsten
Morgen aufgefunden, so konnten sie !
sich dann auf nichts besinnen. Daß sie
nicht verrathen würden, wo sie am
Abende vorher geweilt hatten, lag auf
der Hand, denn mir nach Berpfändnng ,
ihres Ehrenwortes, über die Borgänge
in den alonS der Gräfin Korsakofs zn
schweigen, wurden Gä,,e in dieselben
eingeführt. Wenn übrigens auch der
Eine oder der Andere geulmidcrt hätte,
so hätte dies auch keine Wirkung ge
habt, denn es war uns nichts nalizu
weisen." Sehr fein erdacht, in der Thal."
nickte der Untersuchungsrichter. Man
sollte es wirklich nicht für möglich hal
teil, daß derartige Banditcnstreiche unter
den Augen einer starken und thätigen
Polizei möglich und in Ausführung zu
bringen find."
Der Pole lächelte leicht, als ob er I
damit andeuten wolle, daß ihm noch '
ganz Anderes und weit Schwierigeres ;
zu vollbringen möglich fei. j
'Jttiti, und an Ihrem letzten Opfer
in der jüngsten stacht verfehlte die an- '
gewendete Taktik ihren Zweck?" fuhr
der Untersuchungsrichter in forschendem
Tone fort. Edward Fox glauben
wir einmal Ihrer Aussage und nehmet,
diesen als Thäter an schlug fehl, der
iigegrisscne wenoetc ,ict' um uno cr
kannte Einzelne von Ihnen -"
Der Pole nickte mit dem ovfe.
.So ist cö." versetzte er so kaltblütig,
als ob es sich um irgend ein.' unschuldige
Begebenheit handle. Jen staub gerade
hinter ihm, als der schlag siel.' blitz
schnell, obwohl ein wenig taumelnd,
sehr er herum, er eif'-rniic nstch und
i wzne au,
:r.) .
I'!!?
eiü
vüluuidii !'
i'.d, tau wir
ebter tonne
Das l.aug !a:
! stirchtti, n:!ü'icu
! l)-rbcici!e:t."
! Viiui, und dar" fingen
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Der Vetz'.e; er.jri,'f es und rffnete d t
Kinne. uMcht ,'oiort durch citic'a Feder
otiut im Hejif feit stand. Es war ei'
fogeuanines Waidme'ier. eine f.k,arf ge
fciktiiiene. furchtbare Wa,ie. mit welket
sehr g-al ein Mensch getodtet werden
konnte. D ic iilinge war indessen voll
ständig rein geputzt und trotz forgsal
tig'icr Untersuchung vermochte Da li
mitier nicht den geringsten Kofi oder
gar Blut ; entdecken.
.Mit diesem Messer konnte die That
allerdings auch begangen worden sein,
' "vd iJ.b den Polen bei diesen
ci.-iiiwi uuii.,y;iinjtiio a.
Tieser stliiittelte" energisch den Kopf
Ich sagte bereits, daß ich es nicht ge
weset, bin. S o ein Messer tragen Biele
mit sich herum, und auch For besitzt fast
ein gleiches, aber auch Haliezl, ist im
Besitz: eines WaidmefjcrS. Wer eS
ubii ÜLU IJCll f.liiiili'lt IN Tilü't 1,11
, . ' ' "
'cht be,chwören, . . .ich glaube aber.
i . .) .1 t . .
Vvt ,UUl C0
Kurzum, die ganze Ge-
war im Natidiimdreheu vorüber.
Der Ueberfallene stieß och einen kurzen,
schwachen, lattm hörbaren 1'ciut ans.
dann brach er in sich zusammen. Ich
stand vor Schreck wie erstarrt. . . .ich bin
nur ftitler Zuschauer geblieben, die bei
den Anderen aber haben sich über ihn
gebeugt und i:;m feine Briestasche abge
nommen. Haliezli raubte ihm auelt, das
Portemonnaie er leerte den Inhalt
ans und steckte ihn in die Tasche, den
Geldbehälter warf er achtlos auf den
Boden."
Er ist ausgesunden worden." nickte
i der KouuuiiKir.
-" ui"' "i'""! ifmuj
')CUt rgen von einer große Summe
Der nunmehr Berstorbene sprach
Mldes. die ihm geraubt sei," versetzte
der unter, uemugslichter in fragendem
Tone.
Szmulka nickte bestätigend mit dem
Kopse. .Ja. er hatte gestern Abend
tüchtig gewonnen, es mögen an zehn
tausend Gulden gewesen sein."
Und diese sind in Ihren Besitz iibeiv
gegangen?"
In den meinen nicht da Geld
hat Gräfin Korsakofs au sich genoin
inen."
Und dieser ist es von Ihren Mit
schuldigen auch bedingungslos auöge
liefert worden?"
Freilich wohl, sie war unsere Schatz
meisteriu, wenn ich so sagen soll," be
richtete der Pole. .Sie war schon
durch ihren Ätamen geschützt und konnte
sich über den Besitz einer größeren Geld
stimme verhilltnitzinäßig leicht auswei
sen. Wir wollten überhaupt nur noch
zwei-, dreimal das alte Spiel wieder
holen, dann hatten wir genug, um die
Beute zu theilen und nnö in Sicherheit
zu dringen. Ich selbst wollte nach
Amerika."
.Mit einem Mord ans dem Gewis
sen haben Sie bereits wieder,, das Geld
des Opfers theilend, an neue Ucbellha
ten gedacht?"
Der Pole stierte gleichgiltig und
stumpfsinnig zu Boden. Da ist sich
Jeder selbst der Reichste. Wäre ich als
Kind reicher Vcittc geboren, so führe ich
heute vierspännig und lobte die schonen
Gesetze, die daS Eigenthum reicher teilte
schützen, o aber war ich von sehe,
ein l'iinip, ein Jeder stieß mich von klein
auf wie einen Hund. AIS ich einmal
Hunger hatte und ein Stück Brod stahl,
da fing es an. Man steckte mich in das
, Gefängniß, und dann kam es immer
j schlimmer. Daß ich ein Mensch war,
wie die Anderen auch, daran dachte Kei
ner. iiiüi ist mir Alles gleich, trifft es
doch die anderen feinen Herren, die eö
wohl besser machen tonnten, tuen u sie
nicht solche Viiinpcit und so entnervt ge
ivesen waren, mit und daS haben 'sie
j redlich verdient!"
Es sprach ein glühender Haß ans den
Worten des Polen. Die beiden Be
amten begrisscn aus einmal, warum er
so muthcüiam war. Er verabscheute
die unter vornehm Ilingenden Name
arbeitenden Hochstapler, beten Mitschnl
diger er gewesen war. Trotz seiner tie
fen, sittlichen Beklommenheit hielt er
sich für bester, als seine Komplizen, nnd
haßte diese, weil sie ihn verächtlich zn
behandeln gewagt hallen.
Ter Untersuchungsrichter war tief
ernst geworden, iachdem er sich davon
tiberze'ugt hatte, daß derPoleAlleS anS
gesagt, was er wußte oder wenigstens
anzugeben für gut befand, begann er
mit der Protokollaufnahme. ES war
dies ein ebenso zeitraubendes wie schwie
rigeS Geschäft. Zu vielen Malen mußte
dcrUntcrsnchnugsrichtcr noch Kreuz- und
Querfragen an zmnlla stellen, aber
es gelang ihm nicht, ihn direkt der Thä
terschast zu iibersühreu. Der Pole
blieb vielmehr bei seiner ersten Angabe,
daß er bei allen drei Uebersällen nur die
iKoll? eines mitwisfenden, im Uebrigeu
aber nbelheiligten Zuschauers gespielt,
uf keinen Fall aber an der Ausführung
des BerbrecheuS selbst thätigen Autheil
genommen habe.
Ais sich die Thür hinter dem nach
dem Uiitersuchungsgefisngniß abgefiihr
ten Gefangenen wieder geschlossen hatte,
athmete der Untersuchungsrichter tief
auf. Er sah hastig nach der Uhr. Die
selbe wies bereits ans elf Uhr Abends.
Das war c;u unerwartet gunjüger
,vag, welche -sie da gethan haben,
lieber Saner," versetzte er. Aber eS
bleibt nnS noch mehr zu thun Übrig.
Wie Sie mir vorliin berichtet baben,
. bat die Gräsin Korsaloi! von der Ber
j Haftung Szmiilkas teiue Ahnung?"
! Nun. fein langes Ausbleiben wird
. schon ihren Bertacht rege gemacht
I haben," bemerkte der Kommissar wjciV
' denklich. Ich wallte den Gang des
BerhörS nicht unterbrechen, ich halte es
indessen für das Beile, daß wir m:,
mehr, nachdem die Aussage des Berhaf
telen voiUcgl, iliaü rüstig zugreifen nnd
jede eihiiic, ti;üij!:;;' schwinde lassen."
. Selbstredend," tintiitte Do.nmillcr
bei. .Ich we,
befehle ausser!!
de sofort drei BerHnstö
gei', ans den jsr.'neu der
Gisst,.! und d r anderen beiden . 'icch--finy-lcr
ijjuvüd. A.u ii:b;.e, wä.-e ö
mir. !,'.:,!! .r.tr U.- Bnt-a ji::. ber
:-. '"u 'Ijrv.icr'j jcti'ü r''
sichen in U-:ia l-.r:e,.iste,.!,-c:t
n-f!.!,'t."
?.Vst der An''i! run! der beide
lndeieu BerhiKn;:gen lunten wir ja
meine beide Aiu'ief.iett, d;c Kommii
jiire Vampreibt und I tenckler. beaustra
gen," venetzte .t.ier.
Der Unteriiielmuörichtcr nickte zir
stimmend mii dem Kfpfe. canz reclit
;lti titic iie. lieber anev. tu ;ui-i
ff-jciii nrti,'?-r. ,nt.Mt ii.'i? tt-n.ili.Ui
tdile obwatten zu lasse, den tS iit an
znnemiien. ca:;, ans ne rna ,u o, a ,
flllt iKi'lil.1'.t ,1 ,'!',, I';lf üe iidi so
schnell wie möglich ans dem Staube!
machen wird."
Das ist auch meine Bcnnuthiing,'
sagte der Kommissar, .indessen sie wird
schwerlich ahnen, daß ihr Komplize be
reits ein so umfassendes Gcstanöniß ab
gelegt hat sie kann ja auch nichts von
den Borgängen in, Kiankenhaufe wif
feu. Ich glaube sicherlich, daß es mir
gelingen wird, der Dame noch heute
i'iaelü ein. wenn auch nicht zn beque
meS. so doch um so sicheres Absteige
quartier anzuweisen."
Der Untersuchungsrichter mußte un
willkürlich lächeln, dann aber setzte er
sich unverzüglich hin, um die drei Ber
Hastsbefehle auszufertigen und dieselben
dem Kommissar zi, übergeben.
C. Kapitel.
Es war bereits Mitternacht gewor
den, als Kommissar Sauer mit drei
Krimittalschiitzlenten vor dem Hause am
Schottenring ankam. ES war bereits
verschlossen ; leise wurde der HaiiSmei
ster durch Klopsen geweckt, und während
dieser sieh anschickte, daS Thor zu vff
neu, trat Sauer noch einmal auf den
Fahrdamm der Straße zurück und
schaute nach der Fensterreihe des ersten
Stockwerks. Dieselbe lag lichtloö und
finster da; nur ans einem der Fenster
leuchtete schwacher Lichtschimmer hinter
fest zugezogenen Gardinen auf die
Straße herab. Es befand sich also
offenbar Jemand in der Wohnung;
vielleicht drang der Lichtschimmer auö
dem Schlafgeinach der Gräfin, und diese
hatte sich bereits zur Ruhe zurückge
zogeu. Dann stammte der schwache
Lichtschimmer wohl von einer Ampel
oder sonst einem die Nacht über spar
sam brennenden Richte.
So vorsichtig und geräuschlos wie
nur möglich betraten, die Kriminalbe
amten das Hans. Einer der Schutz
leute zog eine Laterne aus dem Rock
hervor nnd zündete dieselbe an. Bei
ihrem schwachen Scheine bewegten sich
die Beamten vorwärts, aner hatte
schon am vorhergehenden Tage mit kur
zem. scharfem Blicke den Situations
vlan der Gcbäulichkciten überschaut ;
demzufolge theilte er jetzt seine Befehle
aus. Ein Kriminalbeamter hatte nuten
im Korridor zn verbleiben ; der zweite
mußte über den Hof nach der für
Dienstboten bestimmten Stiege und
über dieselbe bis an die Eiuga'ugSthür
der zur Korfakofffchen Wohnung gehö
tigen Küche sich begeben. Sauer selbst
und sein erprobtester Untergebener
schritten über die teppichbelegte Treppe
des BorderhanfeS ach der ersten
ge.
Lautlose Stille herrschte in, aanze
Hanfe. Grell wurde dieselbe durch den
scharfen Klang der von den, Kommissar
in Bewegung gesetzten Borsaalklingel
unterbrochen. Sauer hatte sich schon
darauf vorbereitet, gewaltsam den Ein
tritt zu erzwingen ; um so überraschter
war er, daß schon ach eiumaügcin
Klingelt, ein leichter Schritt hörbar
und die Thür gleich darauf geöffnet
wurde.
In dem offenen Spalt der Thür er
schien das niedliche Geficht eines etwa
neunzehnjährigen Mädchens, das mit
feiner zierlichen Latzschürze, dem koket
ten Häubchen und den dunkelbraunen,
gelockten Haaren einen günstigen Ein
druck machte. Ueberrascht und er
schreckt zugleich schaute eS auf die tntbe
kannten Männer und wollte in der
ersten Eingebung schon wieder die Thür
hestig zuschlagen. Aber der Kommissar
hatte schon wie am vorhergehenden
Äachmittag den einen Fuß zwiichen den
Spalt gestellt.
Erkennen Sie mich nicht?" frug er
in besänftigendem, vertrauenerwecken
dem Tone.
Ja, gewiß, Sie find der Herr von
heute Nachmittag indessen eS 'ist Nie
mattd zu Hanse, ich befinde mich ganz
allein in der Wohnung," entgeguete die
Zosc zaghast.
Wir können hier zwischen Thür und
Angel nicht verhandeln," unterbrach sie
der Kommissar, dessen Mienen Ent
täiischnng auswiesen. .Ich bin der
Kriminalkommissär Sauer I"
Bei diesen Worten schritt er, gefolgt
von feinem Begleiter, auch fooif nach
dem Innern des Korridors.
.Wo befindet sich Ihre Herrin?"
frug er gleich daraus das Mädchen,
welches ein leises Zittern nicht verbergen
konnte.
Dc gnädige Frau Gräfin ist aus
gesahreu." versetzte das Mädchen.
Mein Gott, ich weiß gar nicht, waö ich
sagen soll, zu solcher nachchlasenden
Zeit" Sie schien unschlüssig, ob sie
nicht nach Hilfe rufen oder selbst davon
eilen sollte.
Der Kommissar hielt eö für das
Beste, ihr feine Legitimation vvrzn
zeigen. Ich wiederhole Ihnen noch
einmal, daß ich Kriminalbeamter und
beauftragt bin, Ihre Herrin z ver
haften," sagte er kurz entschlossen.
Erschrocken fuhr daS Mädchen zu
fammeii. Die Frau Gräfin verhaf
ten," murmelte sie, .und jetzt mitten in
der Nacht waS soll daS bedeuten?"
Bekümmern Sie sich nicht darum,
sagen Sie mir lieber, wo sich Ihre
Herrin befindet."
Ich habe die Wahrheit aefvrochen.
sie ist heute Abend kurz vor acht Uhr
ausgesahren," berichtete die Zofe.
Und hinterließ sie nicht, wann sie
zurückkehren würde?" forschte Sauer.
stein, ganz gegen ihre sonstige Ge
wohuheit nicht."
Und Sie wissen auch nicht, wohin
sie sich begeben hat ?"
Auch dies ist mir nicht bekannt.
Der Kommissar schaute einen Augen
blick unschlüssig vor sich nieder. Einer
lei." entschied er dann. Führen Sie
mich durch die Wobnung der Fran
Gräsin!" Er gib dem Kriminalschutz
mann eine Wink ; dieser eilte nach der
B!'r;.'.:.ltliiir, schloß dieselbe ab und
i.agrn den Schlüsse! an iiX
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