Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, October 05, 1893, Image 11
Rosen int Ivrbjt. Tiot'jtit von faul Blumenreich. .Ich bin icht mehr jung genug so schrikd er ihr, , um Ihnen einen Jatien prangenden l'itdikfiütjUrtg edcr auch nur sommerliche LieieZsreude bieten zu tta ncn. Wenn sie indessen Muih genug besitzen, meiner reisen MZvnlichkeu oll zu vertrauen, dann kann un selbst der Herbst och sonnenhelle Stunden brin, gen.' Immer wieder blieb ihr Blick aus diesen Lchluhzeilen seine Bliese? haf ten. Eie seuszte ties und schmerzlich. War' also wirklich Herbst geworden? Und, wa in Sicht kam, war erbar mungßlosrr Winter? Thea ließ da Schreiben sinken und schloß die Augen, al wollte sie ihn wenigsten nicht nahe sehen Rückwärts flohen die Gedan ken, in die Zeit, da ihr der Frühling lachte. Wann war da eigentlich ge wesen? Sie sann und sann, aber Jahr um Jahr glitt an ihr vorüber, ohne daß di Erinnerung an einem Zeitpunkt hön gen blieb. War sie denn schon so alt? Oder da wird e sein! ist sie nie, mal jung gewesen? Niemals jung ge wesen das war da Stigma ihres Da sein. Schönheit hat sie nie bedrückt. Schon in den indtliayren hat man lhr gejagt: ihre Stirn sei viel zu hoch 'ihr Haar sast häßlich, von saftlosem Graublond, ohne Glanz und Fülle. Auch ihre Äugen mochten wenig Sympathie erwecken, denn niemals war e ihr, wie anderen Kindern so höufig, gelungen, sich mit dem ersten Blick Vertrauen oder gar Fieundschaft - u erringen. Immer stand sie st eine lange Weile außerhalb öe reie ihrer AlterSgenosstnnen, bi endlich nach und nach jene scheue Fremdheitöbewußtsein von ihr wich und sie Kind mit anderen Kindern urle. Aber auch dann konnte sie nicht, wie die andern, lachen. ES war immer, als ermähne sie der müde Blick des Vater, die gebrochene Stimme ihrer Mutter, sich zu beherrschen. Und wo Andere jauchzten, konnte sie nur lächeln.... Auch in der Schul hatte sie kein rechte Glück, obwohl sie' nie an gutem Willen fehlen ließ. Ihre Lehrer mochten sie für denkfaul, unbefähigt halten. Ein Einziger stand ihr wohl wollend gegenüber. Wenn er sie anrief mit seiner leisen und doch so warmen Stimme, wenn er den großen Blick in ihre Augen senkte, dann waid ihr sonder bar zu Muthe: das schmale, bleiche, schon damals welke Gesichtchen färbte sich und hinter der allzuhohen Stirn be sann'S zu sieden uvd zu hämmern, daß e nicht reden konnte. Er aber ward nicht ungeduldig; er ließ ihr Zeit, er ließ die dunklen Wimpern gütig sinken, damit sich Thea sammeln konnte. Und sie sand die rechte Antwort. Zögernd begann sie leise und leise, aber bald bestimmter, klarer sprechend, gleichsam als läse sie, wa er zu hören wünschte, von seinem milden Gesichte herab. Mit sechzehn Jahren schied sie von der Schule, von eilen Anderen leichten Herzen, nur ihm sagte sie nicht Adieu, sie wich dem Anlaß au. So trug sie jenen schönen, tiefen Eindruck ungetrübt in s Leben. War das ihr Lenz gewesen,? Dann war er schnell verweht I Sonst aber gab es kerne lichten Punkte hinter ihr. Frei lich auch keine dunklen Schatten : ein verstaubtes Grau, das war die Farbe der Vergangenheit. Wie kam es nur, daß sie heut gar nicht wünschen mochte, wieder jung zu sein vlit hatte sie begriffen. In dieser Stunde aber, die wie ein Markstein vor ihr aufstieg, fügte sich ihr Grund an Grund. Jedem Menschen kommt ein Augendlicr, da er zum rück wärtö gewandten Provheten wird, da ihm da klare Jetzt das dunkle Einst durch. leuchtet. Thea war das einzige Kind zweier Leute, die eigentlich so ganz und gar nicht geschaffen waren, Elternfteuden zu erleben, noch weniger geartet, sie zu ge nteen. Ber Baler, em trockener Be amter, hatte sich in reisen Jahren zu einer he e,,tchioiien, etwa wie man stch an einem Herbftabend endlich bequemt, daS warme Zimmer aufzusuchen. DaS Wirthshausleben, da Junggefellenthum mit feinen hundert kleinen Lasten ward ihm unbehaglich und so ging er hin und nahm ein Weib. Er war gut fltuirt, zwar reichlich Vierzig, aber ein stattlicher Mann ii feinen Kreisen gab eS unge zählt Töchter Wenn er zu suchen enge, fangen hätte, mußte ihm die Wahl Wer, legenheit bereiten. So klopfte er dann an der nächsten iesten Thür an, bei einem älteren Kollegen, bei dem er Mädchen aller Altersstufen fand. Korrekterweife galt feine Frage zunächst der Aeltesten und diese stimmt fast zu eilig zu. Die alten Mädchen find entweder gar oder ohne jede Mühe zu gewinnen. In einem Falle haben st schon abgeschlossen, haben eine Innenwelt gefunden, dahin sie sich zurückziehen und die sie zu verlie ren fürchten: im andern aber erwacht noch einmal jäh und heiß die ganze olleLe beniluft undLebenS kraft was fte fo lange im Herzen aufgespart und will sich gel tend machen. Und Jener, der sich u der Winterraft befreit, wird häufig selbst hineingerissen in diese leidenschaftlich be , wegt zweite Jugend. Noch ehe ein volle Jahr vergangen, kam Thea zur Welt so srüh und den noch viel zu spät! Zu spät, denn ihre Eltern waren schon zu Ende mit ihrem Liebesreichthum; er besaß auf diesem Gebiete kein Vermögen sie brachte keine Mitgift ein, fo waren sie denn schnell verarmt. Wäre die nach außen hin gewesen, hätte sie gemeinsame Noth, gemeinsamer Kampf härter neinander gerückt, vielleicht würden sie noch länger jung geblieben sein. Aber die besruch lende DaseinSplage blieb ihnen sern, denn im Hause des Herrn Regierung ratle war All, rctl bestellt; nicht für die Zukunft s'kilich, auch nicht im Ueber stuf,, aber dich so. ratz die teerge tehlle. Und mit der mühtvoilen Sorge für da Oohl der Kleinen fehlt auch die rechie Lieb für da Kind. Den Vater störte nur iu bald der anspruchsvoll Zumach, der ihn auch da zum Sklaven machte, wo er doch auSnahmtweis fein eigener Herr zu fein gehofft hatte. Zwischen ihm und seinem ersten Kinde lag ferner ein reichlich Mevschevalter; da überbrückt sich nur von festen, starken Pfeilern au und ein widerstand' geübte Empfinden muß die Wogen fch'.agen. Der Mann war im Bureau vertrocknet. D Muller begann sehr bald zu krän ktln, hinzuwelken, wie eine Blume, die man nach langer Reise noch einmal mit heißem Wasser belebt, um sie dann um so schneller sterben zu sehen. Thea Mut ter starb wohl ein Jahrzehnt hindurch. All man sie endlich zur Ruhe sinken sah, war sie Niemanden gestorben. Von nun ab lebte der alternde Mannl nur noch sür seinen Dienst. DaS Hau, wesen, zwar fast von Anfang an in frem den Händen, hatte sich doch fest geregelt: er hatte, aS er brauchte, und nach An derem trug er keine Sehnsucht. Er war nicht hart, nicht lieblos gegen Thea, aber fremd war er ihr allezeit geblieben. So fremd, daß er sie für glücklich hielt, daß er gar nie daran dachte, wie lange sie nun schon in dem Alter stand, wo Andere glücklich machen. Sechsundzwanzig Jahre zählte Thea, und noch nie hatte ihr Later auch nur mit einem Worte der Zu kunft gedacht. Dann wird er in den Ruhestand er setzt. So gründlich, wi er, faßt nicht bald Jemand den mubeftand aus. Wenn er bis dahin doch von Zeit zu Zeit mit seiner Tochter das Theater besucht, sie auf eine klein Reise mitgenommen hatte Gesellschafte konnte man nicht fre quentiren, weil man selbst kein .Hau' sührte so war S nun auch damit öl lia aus. Er wollt eben ruhen, wollte, wenn ihn die Gicht plagte, jede Bewe. gung ersparen, jede Lüftchen vermeiden; und lieh der Rheumatismus nach, dann galt e in beschaulicher elbflgenugsom keit Krast zu sammeln, um den nächsten Gicht türm Trotz bieten zu können. Kurz nach seinem 7s. Geburtstage schlief er eines Morgens ein, trotzdem er durch eine lange Erholungspause sich ge wappnet hatte gegen jeden nächsten An griff. So war Thea vor mehr al einem Jahre ine Waise geworden. Noch in Trauer kleidern war sie ihm begegnet, der ihr heute wieder schrieb, der ihr ein herdstiiches Wiüct anbot. Nein sie konnte nicht daran glau benl Wohl war es derselbe, der vor sünfzehn Jahren ihr Herz höher schlagen machte, derselbe, von dem sie Abschied genommen, um ihn nie-zu vergessen! Aber er hatte inzwischen ein reiche? Eheglück durchlebt, und wenn er beute, selbst ein Trauernder, sich der Verlassenen näherte und ihr seine Hand bot, so konnten alle schönen Regungen der Menschenseele ihren Antheil haben an der edlen Absicht nur die Liebe nicht! In diesem Sinne hatte sie feinen An trag mit aufrichtiger Schätzung seine Werthe abgelehnt. .Ich will nicht sa gen,' schrieb fi ihm, .daß Ihr herrliche Ehe ken ganzen Fonds an Liebe ausge- ehrt haben muß, den Sie besitzen. Ader ich bin überzeugt, Sie wollen garnicht mehr so empfinden wie bisher Sie wünschen garnicht, daß sich Ihnen ein Vergleich nahelege. Ein solcher Vergleich ist aber unausbleiblich und er muß zu meinem Schaden ausfallen er muß es schon deßwegen, weil wir die Abgeschiede nen im Lichte der Verklärung sehe. Noch einmal danke ich Ihnen von ganzem Her ,en. Aber es tft zu spät zu spätl" Am Tage nach diesem Briefe war er selbst gekommen. Er hatte nur den gro ßen Blick auf sie gerichtet, hatte nur ge sagt: .Ich will Sie lieben lehren, Thea' dann war ö mit ihrem Wider stand vorbei. Aber sie ergab sich doch nur in einem Zustande traumhafter Be fangenheit. Wie gütig war eS von ihm, auf jede festliche Veranstaltung zu ver zichten! Zwei seiner Freunde, ein alter Onkel ihrerseits und ein zuverlässiger Dienn ihre Vater das waren di Trauzeugen gewesen. Wie ein Traum gestalt au längst vergangene Tagen erschien Er ihr ihr Mann! AIS er sie in den Wagen hob, empfand sie nicht, rein mchtS. ur mechanisch umstngen ihre kalten Finger den Strauß von Murthm und geschlossenen Rosen knoöpen keine Thräne siel auf chn herab, wie er auch keinen Duft zu haben schien. Der Wagen hielt. Rauhe erd stlutt drang herein, al sich der Schlag aus, that; fröstelnd zog sie den warmen Um hang fester an sich, auch das Bouquet verhüllend. Wollte sie die späten Rosen den Blicken der Vorübergehende nt ziehen oder war es Mitleid mit den Blumm, di in ihrer Hand zu frieren schienen i Run war sie angelangt in feinem ihrem Heim. Von Allem, was inzmi sehen vorgegangen, war sie nichts gewahr geworden. Oben hatte seine Schwester, die dem Wittwer in der letzten Zeit die Wirthschaft gesührt, sie mit warmen Worten begrüßt und sie geküßt. Thea hatte ihr di kalt Rechte hingestreckt dann blieben sie allein. Seine leise Stimm weckte sie. Thea wir sind zu HauS l bei mir hörst Du mich, Thea?' Ein Schauer flog durch ihren Leib sie raffte sich zusammen und hob den Blick zu ihm, fragend, bittend, zweifelnd, stumm ergeben. Er aber führte sie zu seinem Arbeitstische, auf welchem, von dunklem Schirm beschattet, eine Lampe brannte. Nun entfernte er den Schirm voller Lichtschein siel auf ein Bild in schmarzsammetnem Rahmen, da die linke Seite diese Tisches beherrscht. Lange hing ihr Aua an diesem wun- dervollen grauenangesicht, an dieser edlen Stirn und an dem süßen, gütigen Munde. Die glorschleife am Rahmen begann zu ftaiter von dem tiefen, schwer ren Seufzer, der sich The' Brust nt rang. Lo schön, so ngelSfchkn war seine erst Frau gewesen! Ihr eigene Bild dagegen, da ihr eben dlag und sahl au einem Spiegel drohte, e würd schatten hast, da sie e im Geiste nebe jenes der Verstorbenen stellte. Und hoffnungslos sank Thea in den Sessel ihre Gatten noch immer den Mantel fest um sich ge zogen und mit der Linken ihre duftlosen Rosen an daS dumpf hämmernde Herz pressend. Sieben ihr stand der Professor un? laS von ihren bleichen Lippen, was sie nicht auSzusprechen wagt. Und er begann : Ja, Thea, ne war schön. Unbe schrelbllch schön. Aber sie war viel mehr ali daS, was tausend And're mit ihr sind, Thea, sie wqr gut engelSgut I Sie hat mein Leben nicht nur durchleuch tet mit ihrer Schönheit, sondern sie durch, sonnte, durchwärmte eS mit ihrer Güte! Sie wußte allezeit, was mich bewegt, trug mit mir, was ich ihr fernzuhalten suchte, verdoppelte mir meine Freuden! Und alle Triebe meiner Seele, die ihr reiner Hauch gestre st, sind groß und stark und gut geworden verkümmert und verdorrt sind jene, die sie nicht sah, nicht sehen wollte. Um un her hal'ö oft ge stürmt, gewettert, ist' oft tiefe, bange Ncht geworden in uns aber blieb S lichter, gold'ger Sonnenschein und dieser inn're Tag entstand nicht durch daS Leuch ten ihrer Schönheit, er stieg von ihrer Güte aus! Sei gut, mein Kind, sei gut uno um wirn ire ericyen. Wie aus schwerem Traum erwachend. hatte sie ihm zugehört. Und immer heißer wallte eS in ihr auf und immer schneller schlug ihr Herz die Rosen hörten, wie eS pochte. Sie hörten es und hoben leise die Wimpern, die ihren duftigen Blick verschlossen, und öffneten die süßen Lip pen und flüsterten tief in daS Herz der jungen Frau hinein: .Sei gut!' Da schnellt sie enrpor und lag an fei nem Halse: .Gut will ich sein, so gut, bis ich Dir jung und schön erscheine I ' Der Mantel siel und aufgeblühte Ro sen riefen: .Amen!' verfänglich Theilung. Heitere Episode von A. d e N e e. Der köstlichste, aber seltene Leckerbis. sen auf der Tafel des italienischen Gour, mands ist der Steinbutt, d. h. der echte Steinbutt oder Turbot. Keine Butten art kann sich mit ihm an Berühmtheit messen. Er war bereit den Griechen und Römer woblbckannt ward iu i eher Zeit als ein Schmuck der Tafel betrachtet uno vkfiyr oie mcyi oft zu wiederholende Eigenschaft, in benso reichliches als wohlschmeckendes Fleisch zu bieten! Ge wönlich wird er 5 lg Pfund schwer; doch kennt man Beifviele von 30 Rinnd und eins von 75 Pfund aus dem Jahre 173U. G,cyilhliich merkwürdig ist jener riesige Steinbutt, der unter Domilian'ö Regierung gefangen ward und Veranlas. sung gab zur Berufung de Senats, der über di beste Art der Zubereitung und des SeroirenS Beschluß fassen mabtt. Man fischte den Eteinbutt an alln anen uropa s, häufiger allerdings in der Nord und Ostsee, als im Mittel, meer. Der Steinbutt spielte, sowohl setner ilenhett als seine wunderbar köstlichen Fleische wegen, stets eine be deutende Rolle in der Geschichte der ita, ltenischen Küche und mehr als eme Anek dote knüpft sich an diese über alles Lob erhobene Delikatesse. Hier folgt eine solche aus der Menge derselben. Ein Ecelmann wollte sich vermählen, und eS waren bereits alle Vorbereitungen zum glänzenden HochzeitSfeste getroffen, als der Koch zu seiner höchsten, aber ge, wiß in diesem Falle gerechten Verzmeif, lung die Wahrnehmung machen mußte, daß ihm die Zierde der Tafel, der Dia, mant der Küche, der Eteinbutt fehlte. DaS Meer war unruhig nnd gestattete den Fischer 'kaum die Ausübung ihre ohnehin beschwerlichen Berufes, ihre ge rade nicht deneidensverthen Gewerbes. Finstere Wolken umschatteten die sonst fo heitere Stirn des Bräutigams, der Küchenchef blickte die Mordinftrumente, oeren er ncy oei seiner Kunst bediente, mit vollen Augen an; er war fest ent schlössen, Hand an sich zu legen, wenn eS ihm nicht gelingen sollte, dem Hochzeits. mahl durch eine Turbot die Krone auf zusetzen. Die ganze Dienerschaft nahm Antheil an dem Mißgeschick. Da ereignete eS sich.' daö ein frisier I ohne Ahnung von den Vorgängen im Schlosse, sich diesem nahte, um dem noch einen herrlichen Steinbutt zum Verkauf anzubieten. Der Haushofmeister, der dem Fischer geöffnet hatte, beschloß, die günstige Gelegenheit für sich auszubeu ten und war nicht zu bewegen, dem TurbotVerkäufer den EinKitt weiter zu gestatten, al gegen das Versprechen, die Hälft der Summe, di r sür den kost, baren Steinbutt erhalten würde, mit dem Haushofmeister zu theilen. DaS Feilschen hierüber währt län gere Zeit, der Haushofmeister blieb unerbittlich. Da der arme Fischer sich sagen mußte, er werde ohne das gefor derte Opfer nie iingelassen werden, wil ligte er endlich ein und beide bekräftigten den abgeschlossenen Vertrag durch einen kräftigen Händedruck. .Also nicht anders als die Hälfte!' .Nicht anders, wie Ihr sagt,' erwi derte der frisch. .Von dem. ma i empfange, erhaltet Ihr die Hälfte!' .iUIPPl- .ToppI' Der frischer wurde meldet iinh nnn dem überglückliche Koch dem Edelmann selbst voraefühit. Aus dem Wege dahin reiste in dem Fischer der Plan, die Hab sucht de HzuShcsmesi.'r emxsindlich zu bestrafen. .Fordere, wa Du willst', sagte der nicht weniger al der Küchenchef erfreute Edelmann, ich bewillige Dir alle im Voran.' .Mein Forderung ist durchau nicht hoch', versetzte rvbig der Fischer. .Laßt mir dreißig Stockschläze auszählen, und der Fisch ist Euer.' Der Herr de Schlosse glaubte einen Wahnsinnigen vor sich zu haben; da aber der Mischer bet seinem seltsamen Kaufpreis beharrte, so blieb, um den werthoollen Fisch zu erlangen, nicht übrig, al ihm die erbetene Münze ver abfolgen zu lassen. Lächelnd erlitt der abgehärtete Meer mensch die ersten sünfzehn Schläge, al er jedoch de sechszehnten empfangen sollte, rief er: .Halt! Jetzt hab' ich meine Hälfte, die andere hat laut Verabredung der Herr Haushofmeister zu empfangen!' Und nun erzählt er dem Schlohherrn den Hergang und erlangte in der That die Befriedigung feiner Ansprüche. Der Haushofmeister empfing die Hälfte de aukbedungenen KauffchillingS in fünf zehn wohlgeziclte Stockschlägen, die dieser allerdings nicht dankend in Empfang nahm und auf diese Weise ging endlich der vielgenannt Eteinbutt in den Besitz deS Edelmanns rechtskräf tig über. Etwa der Hut und Mütze. Der Hut ist einer der wichtigsten Ge genstände der Bekleidung, er bestimmt die verschiedensten Ausdrücke deS Gesichts. Der Hut bedeckt das Haupt und verbirgt dessen Fehler. Der Ursprung des run den HuteS stammt aus dem 14. Jahr hundert. Der Hut ist, war und bleibt er Wvmbol der Freiheit demienigen ge, genüber, vor dem wir da Haupt ent blößen. Der Diener zieht vor seinem Herrn den Hut und steht entblößten HaupteS da. Tritt man zu einem Ande, ren in die Wohnung, fo nimmt man den Hut ab, zu bezeugen, daß hier nur der Hausherr Recht hat. Mit dedeckiem Haupte stehen die Granden Spaniens ihrem bedeckten Könige gegenüber. Sie sind feines Gleichen. Der Sklave der Römer war unbedeckt und hatte einen ge chorenen Kops. Die Form der Hüte wurde mannigfach und mehr wie manche andere Kleidung stück geändert. ES gab sonderbare Formen mit breitem Rande un ter Elisabeth von England. In Form von Kegeln und Sternen trug man die Hüte zu Karl I. Zeiten. Die Haare wurden dazu in'S Gesicht gekämmt. Der König und feine Höflinge hatten überdies eine Locke (Fawitgen), welche länger war als die anderen Haare. Auch die Mütze erfuhr verschiedene Veränderungen und war auch ein Svm, bol. In früheren Seiten mußten 'die Bankrotteure in Frankreich graue Mützen kragen. mtt Mütze galt als War, nungSzeichen, sich mit dem Träger der, selben in keine Geschäfte einzulassen. Ja. in den Jahren 1589. 1622, 1628 und 1688 konnte sie der Gläubiger sofort in Haft bringen lassen, wenn sie die Mutze nicht trugen. Wenn diese Sitte oder dieses Gesetz in heutiger jeit noch am Platze wär. säh man so manchen Herrn, der setzt elegant in seiner Equipage sitzt, mit dieser grauen Mütze bedeckt. Auch wär S höchst spaßig anzusehen, wenn Einer, der qon wie es doch hsuftg vorkommt mehrmals Bankerott gemacht hat, in Folge dessen mehrer oder eine besonders yoye zvcutze iragen mußte. Nmfonft. Ei Gutsbesitzer fährt mit seinem Knecht JanoS über die Pußta auf Be such zu einem Freunde. Wie der Abend hereinbricht, machen Herr und Diener Halt in einer einsamen Schenke. Der Herr setzt flch mit dem Wirthe zu einer giascy Wein, er Wagen mit den Pferden wird in einen offenen Schuppen, der als Stall dient, gestellt und JanoS soll die Nacht bindurid davor Wacke kalten denn die Gegend wimmelt von Geftnvel, besonders von kecken Pferde dieben. .Weißt Du, JanoS', sagt der Herr, .damit Dich der Schlaf nicht überrascht, versuche immer an Etwas ,u denken!' Um 10 Uhr kommt der err. um nach. zusehen, wie es um Wagen, Pferde und Diener steht. .Woran denkst Du?' .Denk' ich. wobin kommen die Sterne. wenn ich sie nicht mehr seh' ! ' Ber Herr freut sich über die Wißbe. ,ierde deS Burschen und kehrt zur zweiten graicyk zurucr. Um 12 Uhr geht er wieder inspiciren. JanoS betrachtet nachdenklich das Stör chenneft auf dem Giebel der Schenke. .Woran denkst Du?' .Denk' ich, wie finden die Störche nach Haufe, wenn sie fortfliegen!' Befriedigt kehrt der Herr zur dritten Flasche zurück. Als diese leer ist und der Wirth eben die vierte auf den Tisch stellt, interessirt eS dem Herrn zu wissen, woran fein JanoS jetzt denkt. JanoS steht vor dem Schuppen und macht ein nachdenkliches Gesicht. .Woran denkst Du?' .Denk' ich, wie wir nach Haufe kom men werden verfluchte Kerl haben die Pferde gestohlen!' Si praktisches Verfahr zum er lerne neuer Sprachen. In vielen holländischen Schulen und Pensionaten ist folgende Verfahren in Gebrauch' Zu Beginn jeder Woche erläßt der Direktor oder Ordinarius die Be kanntmachung: .In dieser Woche darf nur französisch oder englisch oder deutsch gesprochen werden, bei Buße von .... venls, die von der Wochen anleihe jedei Schüler erhoben werden.' Gleichzeiiig wird die Holländer sind geborene Kaufleute da Erträzniß der voraussichtlichen Geldbußen an den Meist bietenden öffenllich ersteigert. Der Meistbietende Schüler muß ten Betrag sofort in eine für gemeinschafiliche Zwecke, Vergrößerung ter Schulbibliothek u. dgl. bestimmte Kasse zahlen und wird aus diese Weise Aufseher über seine Mit. schaler. Um sein Geld wieder zu bekom me und einen möglichst großen Gewinn zu erzielen, wird er unbarmherzig alle zur Anzeige bringen, die eine andne al die gerade obligatorische Sprache sprechen. In weniger al Jahresfrist sprechen die qurer zwei over orei rremoe sprachen mit hinlänglicher Fertigkeit, um auf Reisen oder beim EeschäslSoerkchr damit auszukommen. Die folgenden Jahre sind dem grammatikalischen Studium dieser Sprachen gewidmet, immer unter Anwendung de nämlichen System, so daß die Schüler beim Verlassen der Schule di sremden Sprachen nicht nur theoretisch und schriftlich, sondern auch mündlich beherrschen. Elektrische, litzseuer. Auf dem Feuerthurm von Cape La Heve im nöidlichen Frankreich ist kürzlich zum ersten Mai ein elektrische Alitzseuer , Betrieb gesetzt worden, da eine de? gewaltigsten und durchdringendste Licht, Wirkungen unter den zur Beleuchtung der usien dienenden WchisssayrtSseuern her, vorbringt. Die Sichtweite diese hellen Lichtes beträgt bei klarer Luft in dunkler Nacht 23 Seemeilen oder sieben geogra. phifche Meilen, während die an den Wolken sich abspiegelnden Lichtstrahlen unter günstigen Bedingungen bis auf 8S Seemeilen Entfernung wahrnehmbar sein sollen. Beachtenöwerth an dem neuen Feuer m die Einrichtung, daß die Licht stärke desselben je nach den Umständen abgemindert und erhöht wird. Bei kla rer Luft, d. h. wenn das in 25.4 See- meilen Entfernung von La Heve liegende geuer von Ber noch gesehen werden kann, kommt ein einfacher Strom zur Anmen. dung. Verschwindet dieö letztere Feuer. bleibt aber da 22,6 Seemeilen entfernte Feuer von Fatonville noch in Sicht, so wird der Strom verdoppelt. Vermag endlich das Auge des Beobachter aus dem Thurm auch das Feuer von Faton, vllle nicht mehr zu unterscheiden, so kommt der kräftigste Strom von der vier, suchen, Stärke des einfachen Stromes zur ;v V rrv ; . n t n . wnwciiuung. xjit osien oe. er pen Ein richtung dieser mächtigen Seeleucht be tragen mit Ausschluß des Thurmes, der vorhanden war, 80,000 Francs, die B: trieb und ErhalmngSkosten jährlich 2S,vvv Francs. Bom fftngerhut. Am 19. Oktober 1664 sandte der Goldschmied NlkolaaS van Benschooten zu Amsterdam daS von ihm erfundene uno angtserugte Exemplar eines Finger HuteS als Geburtstagsgeschenk an Ma. dame von Reussellaar. Das Kesckenk war von einem Schreiben begleitet, in welchem ver Voldschmled die Bame er sucktt. .diese neue Bekleidung mm Schutze ibrer tteikiaen fr inaer al Beute! seiner Huld anzunehmen. Zwölf Jahre sparer murre die incivung von einem gewissen 3h Lottig in England cm, geführt und hier werft in arönerem Maße ausgenutzt. Damals wurden die Fingerhüte noch ausschließlich auf dem Daumen getragen und meisten von Gold, Silber und Eisen gefertigt, während man jetzt mehr Stahl, Elfenbein und Knochen dazu verwendet. In China macht man sie aus Perlmutter, mit Gold eingelegt aber vor allen zeichnet flch der Fingerhut der Königin von Siam aus, der in der Form einer Lotosblume angefertigt ist. Dieser Fingerhut ist NNN sitiiYh ittih nist CTMrttiriri Vt4lA rv i V MIV VIUIHIiiVU VllUVlIU besetzt, daß der Name der Königin und vas um ihrer Beryeirathung durch dieselben gebildet werden. Unzerstördax Dokumente. Wichtig sür Jedermann ist es, werth, volle Papiere gegen die Einflüsse von Feuer und Alter geschützt zu wissen. ES wird sich daS in Zukunft durch die ge machte Ersindudg eines absolut unver, brennlichen PapierS erreichen lassen. In Südamerika ist ein neues Mineral ent deckt worden, welches dem Asbest ähnlich, von bernsteingelber Farbe, durchsichtig und völlig unempfindlich gegen Feuer und Säuren ist. Sein besonderer Vor zug beftebt darin, daß eS so fein und langfaserig ist, daß daraus Papiere, die sich bedrucken lassen, hergestellt werden können. Wertpapiere können also jetzt ohne Geldschrank feuersicher gemacht werden. Aus der Schule. Der Lehrer läßt in einer Klasse Bei, spiele zu dem Sprichwort: .Borgen macht Sorgen!' bilden und richtet so! gende Frage an die lasse: .Wenn ich mir beim Schneider ein Paar Hosen be stelle, und ich kann sie nachher nicht be- zahlen was habe Ich dann?' Der kleine Fritz: .Pumpyoeni' Znftinkt oder Ueberlegung? frrau Kommerz ienralh: .Einmieklu, es Thier unser Papagei ist, können Sie ch kaum vorstellen. Jahrelang sprach er die Worte: Jokko will essen. Nach, dem aber mein Mann Kommerzienrath geworden war, sagte er nie ander?, als: Jokko will d'.nirev I' Selbfibewußt. Vater der Braut: .Wie. Dreißigtau. send Mark Schulden haben Sie? DaS ist ja ein kleine Bermogen I' Bewerber: AllerdinzS klein, aber doch selbst erworben!' Hauihi,re. Tt Haujnan an ihie öm. Sei mir, ich bitte Dich. M,e, Barmherzig bi an' Grab; Versprich mir da, und ziehe nie tn Aal lebendig ob. Und ferner, sieh' mir in' Gesicht Und gib Dein Wort daraus: Koch mir den KrebS, doch setz' ihn nicht Mit kaltem Wasser auf. Begehe nicht die Frevel mehr, Davor mein Herz erbebt; Schupp künstig auch eilt denn so sehr? - Den Barsch nicht, der noch lebt. Wenn Du da Huhn schleppst zu Um ICVL Denk' Dich an seine Stell' Und schneidest Du ihm ab den Kcxf, o thu e möglichst schnell. kleb' Mitleid und Barmherzigkeit Selbst gegen einen Hecht; Wer Thieren schasst unnölhig Leid Dem geht e meisten schlecht. Der Ungliickstag. Zum Tode Verullheilter: .Ich möchte bitten, daß meine Hinrichtung vom Frei tag auf den Sonnabend verschoben wird.' .Warum denn' .Freitag ist 'n Unglückktag l' Z?eweissührung. Hausfrau (zu der stellesuchcnde Köchin): .Können Sie perfekt kochen?' Köchin: .Genügt eö, wenn ich Ihnen sage, daß alle meine früheren Herrschas ten an Fettleibigkeit und am Schlagfluß gestorben sind?' Im liedeseifer. .Mein Fräulein, so ewig wie Sie hab' ich noch keine geliebt!' Bezeichnend. Villenbesitzer: .Sehen Sie, daS ist mein Landhaus !' Besucher: .WaS bedeutet denn da der Steinhaufen mit dem Kreuz?' Villenbesitzer: .Dort hab' ich meine Frau kennen gelernt!' Ernst gemeint. Herr (zu einem Heiratsvermittler): .Geben Sie mir das älteste Mädchen, da Sie auftreiben können, ich will alle meine Gläubiger bezahlen.' Günstige Gelegenheit. Kommi (Morgens): .Herr Meyer, Ihr Kanarienvogel ist diese Nacht kre piertl' Chef: .So, da hängen Sie mal gleich da Schild ins Fenster: Ausverkauf wegen Todesfall !' Gut gegeben. Alte Ccquette (schwärmerisch): ,O, eS muß doch herrlich fein, so im Urwald wandeln zu können!' Afrikareisender: .Gewiß da kommt man sich verhältnißmäßig so jung vor!' Grob. Schauspielerin: .Ich bitte um 500 Thaler Vorschuß, Herr Direktor.' Direktor: .Sie sind wohl in'S Fach der Naiven übergegangen?' vorsichtige Vertheidigung. Richter: .Habe Sie noch etwas zu Ihrer Verteidigung beizufügen?' Angeklagter: .Ja! Aber bitte, schicken's vorher den Herrn StaatSanwalt hinaus, sonst thut er hintendrein, wag i' gut g'macht hab', wieder verderben ! Kattzederweisbeit. Ein Professor der Zoologie spricht über die Eigenschaften deS Pferde und lehrt, daß der Geruch des Tabaks eine stimulirende Wirkung auf ieden Gaul übe. Beweis dafür: Man schenke einem roschentutscher eine Zigarr und fern Pferd wird rascher laufen. Aha! A: .Ihr Frau hat also den Brief aufgemacht? Sie sagten mir doch, sie öffnet Ihre Briefe sonst nicht.' B: .Da thut sie für gewöhnlich auch nicht, aber Sie hatten .privat' draufge, schrieben!' Pantoffelheld. A: .Gehörst Du noch immer dem Ge, fangverein an?' B: .Nein, seitdem ich verheirathet bin nicht mehr.' A: .Aha. Du hast wohl seither keine nein cienr. Ganz einfach. Käufer: Was, da soll Zungenwurst sein?! Darin ist ja gar keine Zunge!' Fleischermeifler: .O doch, stecken Sie sie nur in den Mund, dann ist gleich Zunge dabei.' Lin Entschuldigungszettel. Au einer Berliner Volksschule wird folgender Entschuldigungszettel mitge theilt: .Belty konnte gestern nicht zur Schule kommen, wir hatten Verlobung, und da ist ihr schlimm geworden.' Er kennt ihn. A: .öier eine gute .iaarre! .ch bab' sie eigens sür Sie herausgesucht!' B: ,Na, geben Sie mir lieber eine, die Sie sür sich herausgesucht haben !' Bei der Trauung. .Der Bräutigam fiebt ein menia ernft aus! Da lob ich mir den Schmiegerva ter, was der sür ein glückliches Gesicht macht.' .Ja, Geben ist seliger denn Nehmen!' Bedenkliche Steigerung. A: .Nun, wie gefällt Ihnen mein neuestes Bild, .die Wüste'?' B: Großartig! Habe nie etwas Wüsteres gesehen!'