Das labende und ias weinende Rind. Humoieike aat dem Mtn. Ton f. lerrich. Mein Freund Jena Müsse war ein seelenguter Mann, der sein hinreichende Auskomme hatte und die Weiber und das Spiel verabscheute. Aber eine alte Tante wußte e so fein einzufädeln, daß er sich endlich nach vieler reiflicher Ueber legung entschloß, dem ewigen Drängen nachzugeben und sich von Hzmen süßen Rosenketten sefseln zu lassen. Sein ge. liebte Weib war ganz unzugekaöpst herausgesagt eine Zentipxe vom rein ften Wasser, die dem armen Ehegespom sen kaum dal nöthige btSchen Bier Abend beim .rothen Stachelschwein' zugestand. Wie stachlicht auch besagte rothes Stachelschwein sein mochte, so war ti dennoch da sammtwciche Ruhekissen, auf welchem Ions Maske an dem Tische einiger alter Zechkumpane beim Schoppen und beim Disput sein Familienpech er, gaß. Hier lebte er wieder aus, war froh und guter Dinge. Ein italienischer GopSfigurenhändler kam immer Abend in da rothe Stachel, schmein und hatte zwei GypSsiguren: .da lachende und da weinend Kind zum Ausspielen, wie die in den Gast Häusern üblich ist, mitgebracht. In zudringlicher Weise bot er seine Loose an; um endlich Ruhe zu haben, nahmen wir Jeder eine, nur MüSke wollte um keinen Preis ein Loo nehmen. Endlich waren alle bi auf ein Stück an- Gebracht sogleich sollt die Ziehung eginnen. Nun redeten wir unserem gemüthlichen MüSke so lange zu, bi er daS letzte LooS mit den zornigen Worte ahm: .Gieb her das LooS, aber dann schau' daß du fort kommst!" Sogleich fand di Ziehung statt und zwar durch die Hand der Kellnerin, weil die Gaste erlangt hatten, daß die Glücksnummer turch einen beim Spiel NnbetheUigten au dem Beutel gehoben werden sollte. .Neunzig!" schallte e von dem Ro fenmunde der Kellnerin. Jona MüSke machte ein so seltsame Gesicht, wie wir es noch gar nicht an ihm gesehen hatten; vor ihm lag daS LooS mit Nummer neunzig Fortuna hatte ihm zwei Kinder in die Hände ge. spielt. AlleS gratulirte nun dem glück lichen Gewinner und der Italiener über. reicht ihm lächelnd die zwei Kunstwerke Ganz verlegen sah JonaS MüSke auf die beiden Kinder, die in Lebensgröße vor ihm standen und dachte sich: .Was für eine Freude wird meine Frau, die eine Kinderfreundin ist, haben, wenn ich ihr diese liebe Dinger da heimbringe?' DaS Kinderheimsühren oder tragen ist nicht immer etwas Angenehmes, und auch unserem MüSke machte der Tran port der beiden Kleinen bi in seine ziemlich entlegene Wohnung schwere Sorgen. Ein Träger war nicht vorhan den, und wenn ja, so scheut Mllike vor dm guten Trinkgeld, welche ihm mit seiner Frau uur Verdruß bereitet hätte, also ihm nicht anderes übrig, als sich seiner Kinder selbst anzunehmen. Unglücklicher Weise hatt Müske heut seiner Frau versprechen müssen, anstatt um zehn, schon um neun Uhr Abend zu verläsflg zu Hause zu sein, denn um diese Stunde sollte ein Herr Onkel der Frau MüSke auf seiner Ferienreise eintreffen und bei ihr für einige Tage Unterstand nehmen. Dieser Onkel war kinderlos, hatt ein größeres Vermögen, ergo. . Freund MüSke gestand uns allen diese sehr berücksichtizungSmerlhen Momente ein, doch ir riethen ihm, etwas zu war ten, indem er mit seinen beiden Figuren in den noch sehr belebten Gaffen Auf sehen erregt hat'e. Durch Zufall hatt sich ein Freund au der Umgebung der Stadt eingefun den, welcher unseren Zirkel nnr monatlich einmal besuchte. Dieser ließ eS sich nicht nehmen, einige Flaschen echten Rhein wein zum Besten zu geben. Bald stand die Flaschmbatterie auf dem Tische, und eS wurde weiter gezecht. Müske saß schon wie auf Kohlen und trank zuerst ein Glas, als aber die üblichen Toaste kamen, da stürzte unser angstlicher Freund schnell noch einige Glaser hinunter, um sich Courage amu trinken. Schon zwei bis dreimal wollte Müske aufbrechen, doch wir hielten ihn stets zurück und riefen ihm zu: .Er möe bleiben und kein .Simandl" sein!' Endlich raffte er sich mit einem heroischen Muthe auf, packte feine zwei Kinder und verließ nach flüchtigem Gruße, un ter Gelächter seiner Freunde, das Gast- hau. E war eine unfreundliche November, nacht. Bald warf der Vollmond sein Helles Licht auf da Straßenxflafter, bald fselte Schnee und Regen nieder. Der arme Müske hatte einen schweren Stand, oder eigentlich einen schweren Gang mit seinen Kindern. Er brauchte noch einmal so viel Zeit als gewöhnlich; das Trottoir war sehr schlüpfrig gemor den und er fürchtete, bei jedem Schritte zu stürzen und die Figuren zu zer schlagen. Ganz in Schweiß gebadet langte er vor seinem Wohnhause an. Ermüdet stellt er seine Bürde unter die Thor infahrt und schellte der Hausmeifterin, die, da ihr Mann krank im Bette lag, rasch öffnete. Jona suchte in seiner Tasche nach dem Sperrgelde. Kaum hatte aber die Alte, welche sehr stark allem Aberglauben, Wunderwerken und besonder Geister erscheinungen huldigte, den knarrenden Thorfiügel geöffnet, so stieß sie einen Schrei aus und warf die Thüre wieder zu, indem sie den massiven Eisenriegel von innen vorschob. MüSke, der sich diese Vorgehen nicht zu enträthseln wußte, sing an, auf'S Neue grimmig zu läuten, zu klopfen, und als alle diese! Bemühungen fruchtlos waren, dal Hau :hcr mit leinen zu dombardire. Dieser nächtliche Lä m störte mehrere Hau bewohner au dem Schlafe und zog auch die liebliche Gemahlin unsere armen Jona herbei, welche bei nicht etwa au dem Schlaf geweckt worden war. O, sie hatte gewacht und mit Bangen auf ihren Jona gewartet, und anstatt um neun Uhr kam dieser niederträchtige Man-? um zwölf Uhr nach Hause. S ein Verbrechen in den FlittermauSwochen, die da gleichgestimmte Paar mit man der erlebt, war noch gar nicht orge kommen! Und der Herr Onkel war richtig xunkt neun Uhr eingetroffen und die Nichte mußt ihn allein empfangen, mußt ihn allein bewirthen und zu Veite bringen und den ehrwürdigen Grei auch noch heillo belügen, indem sie vorgab, ihr Mann fei heute in sehr wichtigen Ge schiften abwesend. Dem lieben Weib chen war ganz unheimlich zu Muthe, sie zittert am reibe vor Zorn, Gist und Galle d vernahm sie da gewaltige Getöse, welche ihr Haupt und Herrscher unten verursachte, sie au dem Bette hin ab in den Hausflur trieb. Ihr erster Blick siel auf drei alt Wei ber in dunklen geflickten Unterröcken, welche sich mit den Händen umschlungen hielten; daS Mittelftück dieser Gruppe bildete di alt HauSmkisterin, man wähnte die drei Hcren au Macbeth vor sich zu haben vor Schrecken derart übermannt, daß sie vor der im Hause wohnenden Häklerin, und der durch den Lärm ebenfalls alarmirtea Wäscherin, unterstützt werde muhte. Jetzt kam auch noch Madame MüSke dazu und e begann in dem Hausflur ein schreck liche Geflüster, denn die drei Weiber wollten alle zugleich daS Furchtbare er, zählen und doch konnte keine von ihnen vor Angst und Schrecke zu Worte kom men. Endlich erfuhr Frau Müsk, daß di HauSmeifterin vor einer Viertelstunde etwa hkrauSgefchellt worden sei, und als sie das SauSthor geöffnet habe, sei keine Seele draußen gewesen; wie aber der Vollmond plötzlich au den Wolken tritt und in da HauSthor fällt, da stehen auf einmal zwei kleine Ktnver tn eigen Sterbehcmdchen an der Schwelle und falten die Händchen, und diese Kinder darauf könne die HauSmeifterin Gift nehmen das feien die Zwillingskinder ihrer Schwester gewesen, welche vor sieben Tagen au Mangel an Pflege an einem Fieber verstorben wären. Frau MüSke hörte den Bericht mit un gläubigem Kopfschütteln an, nahm so dann di aufgeregte HauSmeifterin beim Arm und sprach: .Frau Katdt, (sie rsn nen Kinder gesehen haben, lebendige oder todte, s viel Sie wollen, aber aS an unser HauSthür da Draußen r.oxsk, schimpft und im Schnee stampft, da in araus tonnen t Peiroieum nez men kein Geist, da ist mein Mann, der ehrvergessene Mensch, geben Sie mir den Schlüssel 1" Die drei alten Weiber zogen sich in den Hintergrund zurück, während Frau MüSke, in der Linken den Leuchter, in der Rechten den großen SauSschlüssel haltend, muthig dem Thor zupantosselt und e rasch öffnete. Der rasch aufgerissene Thorflügel ent hüllt ine abermalige Schreckensscene, und zwar von innen und außen. Als nämlich JonaS in der öffnenden Person sein ihm vor Gott und der Wett anae traute Weib erblickte, fuhr ihm der Schrecken bleiern in die Beine und in ftinktmSßig griff er di gewonnenen ,wet Kinder, die er gleichsam als Avant. garde gegen einen möglichen Angriff vor sich her'chov. Aber eben diese Avantgarde, welche bei der düsteren Beleuchtung schneewei, ßen. unheimlichen Zwerg Gestalten glich, erregte diesseits der Schwelle eine unbeschreibliche Bestürzung det oer zorn müthiaen Gattin und den im Hinter- gründ stehenden Weibern, über die der schrecken mu erneuter Gewan herein brach. Nachdem sich die Gattin einige Schritte weit zurückgezogen hatte, fragte ste mit diktatori cher Würve: .Was ,,t das für ein Plunder, den Du mit Dir schleppst?" .Ich bitte Dich um AlleS in der Welt," entgegnete JonaS. indem er sich langsam hinter der Gypsgruppe vorwärts schob, .mach nur hier un ten keinen Spektakel; ich meine gerade, ich bin in ein Narrenhauö geraihen! Wa wird denn das für ein Plunder fein ? eS ist das lachende und daS ei? nende Kind, zwei GypSsiguren, die ich zufälligerweise im Gasthause gewonnen habe, und jetzt laßt mich yeremi" Nun setzte sich der Zug tn Bewegung. Er bot in der That ein seltsam abenteuer licheS Bild. Vorne schritt die Gattin JonaS', an Gestalt und Miene zeigend, daß sie furchtbar aufgebracht sei: hinter shr trippelte der erfrorene arme MüSke, die zwei Kinder aus den Schultern na, gend, direkt an diese schloß sich die WS. scherin. Der ganze verhängnißvolle Kondukt empfing sein Beleuchtung durch die Kerzen der verschiedenen Inwohner, welche, durch den Spektakel aufgeweckt. mit brennenden Lichtern tn der Hand vor ihren Thüren sich aufgestellt hatten. vo zieht eine mit einer ungeheure Masse Elektrizität geschwängerte Wetterwolke am Abendhimmel dahin, In der Woh nung Müöke's entlud sie sich. Der Kinderbefttzer hatte in Gardinenpredigt zu bestehen, die ihresgleichen suchte. .Schlemmer, Bö emichk, xntchkoer gessener Gatte, Hazard und Lotterie- sxleler, verletzende Ehrfurcht gegen den alten reichen Onkel " u. s. w. tönte an Jonas' Ohr. aber er zog die Nacht mütze fest über die Ohren und vergrub fein edleS Haupt in den Kissen, so daß er bald gemüthlich einschlummerte. Wie AlleS in der Welt ein Ende nimmt, so auch die Strafpredigt des ge reizten WeibeS, das immer keifend und brummend, endlich doch inschlief. JonaS träumte süß vom edle Rhein wein im rothen Stachelschwein eben hielt er eine ollen Pokal in seiner Hand, wollte ihn es feine Lippen fetzen und trinken Da weckt ihn plötzlich ein greller Schrei au dem süßesten aller Traumgebilde : mühsam ringelt er die Augenlider auf an seiner Seite steht die hagere Gattin mu zornsunrein den Augen im Nlchtgewande und läßt einen zweiten und dritte Angstruf erschallen. .Aus!" schreit sie dem Erschrockenen in' Ohr .auf!" denn e muß ein neue Unglück geschehen sein; .haft Du da Gepolter und da Brüllen im an stoßenden Zimmer denn nicht vernom men. tauber Mehlsack?" MüSke kroch schwerfällig auS dem Bette, während fein .bessere (?)" Hälfte Licht machte, und so eilten sie denn der Stelle zu, wo aus der Neben ftube der Linn erschollen war. Götter! welch' in Anblick bot sich dem erstaunten Paare dar! Da lag der Onkel, derwohlgenährte, hoffnungsvolle, hingestreckt auf dem Boden, in einem Neste von weißen GvpSscherben. Halb zerschlagene Arme, abgebrochene Beine u. s. m. der zwei Kinder bedeckten seinen Leib! Ein zerbrochener Finger deS lachenden Kindes hatte seine Wange blutig gerissen und in seinen Armen hielt er den Rumpf deS weinenden Kin deSI Mit Mühe hob man den am ganzen Körper bebenden Gast aus den Trüm mern der Thongebilde empor, brachte ihn in die Gaststube auf sein Lager und ver nahm von seinem Mund die Enthüllung der schrecklichen Katastrophe. Indem der Onkel behufS einer Landpartie zeitlich aus dem Hause wollte und dies vergaß am Abend zu sagen, wünschte er feine HauSleute hiervon noch zu verständigen und hatte deshalb sein Bett in der Gast ftube verlassen; da er kein Licht finden konnte, tappte er im Dunkeln in daS an stoßende Gemach. Da hemmt auf ein mal in der Mitte der Stube in Gegen stand seine Schritt; er faßt ihn an, um ihn bei Seite zu schieben, geräth aber dabei tn 8 schwanken, er will sich hall ten, aber der ausgiebige Körper findet daran keine Stütze, sondern sinkt sammt ven rathsethasten Obiekten jahling, krachend und polternd zu Boden. Es war nichts Andere als die zwei verhäng nihvollen Kinder, welche den Onkel zu Fall gebracht hatten. Wa nun aber den schuldlosen Urheber diese Unfalls erging, läßt sich wohl leichter denken, als schildern. Zwei Tage später reiste der im Falle der zwei Kinder beschädigte Onkel wieder ab; zwei Jahr später reifte er in die Ewigkeit. Im Testamente setzte er seine alte Wirthschafterin zur Unioersalerbin ein; der alten Müske'schen Family ver machte er nicht als zwei alte GypS stgurkn, Goethe und Vchiller darflel lend. : DaS, ma nach diesem Erbresultate üder ven chon so gequälten Müske er ging, läßt sich abermals leichter denken ais oe chrelden; aber nach dem Erzählen läßt eS sich leicht erklären, warum JonaS ivkusr jedesmal, wenn so ein Gn, flgurenhSndler ,n die Wirthsstube Kitt. ganz blaß wird und ihm im höchsten Zorn zuruft : .Scher' Dich zum Kuckuck mit Betnem elenden, nichtsnutzigen Zeug, sonst werde ich Dir Beine machen!" Merkwürdige Trinkgefaße. Unsere Vorväter glaubten, daß zu einem rojluqen rank auch em kostbares TrinkgesS gehöre, und deshalb fertig ten sie solche aus Gold und Silber und zierten sie mit Perlen, Edelsteinen und Münzen. Auch michte man, um den Genuß beim Trinken zu erhohen, Ge säße auS Cccssnüssen, Straußeneiern, und in den Museen finden sich zahl reiche Trinkgefäße, welche die Fi euren von Schissen, Flöten, Mühlen, Kanonen und allerlei Thieren haben. Doch noch weit künstlichere Behälter er sannen unsere trinkfesten Altvordern. Da gab es Doppelgläser, von denen man das eine GlaS leeren mußte, ohne emcn Dropsen aus dem anderen zu ver schütten, wenn man nicht Strafqläser zahlen wollte. Da waren Hirsche, die durch ein Uhrwerk getrieben, um den .i3) liefen. Bor em ste stehen blieben, der mußte sie austrinken. Auch Centau ren spazierten auf der Tafel umher und chos en von Bogen Pfeile auf die Gäste. wer getroffen wurde, mußte trinken. Fer ner gab es Wur elpokale. Geschüttelt. zeigten die Augen der in ihrem hohlen Knauf eingeschlossenen beweglichen Wär sei an, der Wievielte in der Reihenfolge der Zechkr daS Glück hatte, den Pokal austrinken u dürfen. Em solcher Wür felbecher hieß deshalb daS .große Glück." Ein absonderliches Trinkgefäß war auch ein silberner Mörser, aus dem eine fii berne Granate geworfen werden konnte. König Friedrich Wilhelm I von Preußen hatte ihn von König August II. von Po len zum Geschenk erhalten und weihte ihn bei der Hubertusfeier 1723 in KS nigs-Wufterhaufen ein, aber nicht mit Granatenwerfen, sondern mit Gesund heittrinken. Der Mörser war so schwer, daß .die alten Generäle ihn wohl kaum mit zweien Händen halten konnten." .Er ging auf die Gesundheit dkS Königs von Polen wacker herum." Im Ber liner Märkischen Museum befindet sich ein JagdtrinkgefSß, das, aus vergolde tem Silber hergestellt, die Form eines Bären hat. Dieser wieder trögt um den Leib eine Falkenlasche und hält in der Klaue ein Radschloßpistol. Der Kopf ist über dem Hais wie ein Deckel abzunehmen. Der Bär stammt aus dem Jahre 1467, das Pistol von 1684. Zu diesem Pokale gehört ein Verirbe cher, ein vergoldetes, trichterförmiges BlechgefSß, dessen Fuß in Adler und ein Bär bilden, die sich umarmen und 'flfffir Trr Rand M Seiäke ist von durchbrochener Arbeit, so deß man den Inhalt auStrlnkcn rann, wenn man oen Rand sehr tief in den SRund steckt. Ja dem äußeren Rand befinden sich drei klein Oeffnungen, welche mit der Höh lung der Gefäßwand, wie de Adler und Bären, in Vrbinduna eben. Neigt man bei einem Trinkoerfuch da Gefäß, so stießt der Inhalt der Wancyooiung au diesen Löchern hcrau. Tte Wl,ehe'arawa t der harlotteudurger Flora. Da Berl. .Kleine Journal" schreibt: Diese flebenzehn Männer, sieben Frauen und drei Kinder von dem Stamme der Wahehe gemahnen nicht gerade an ein erfreuliche Kapitel der an Schlappen so reichen deutschen Kolonialgeschichle. E sind jetzt gerade zwei Jahre her, daß die Wahehe viel von sich reden machten, als sie am 17. August 1891 da von dem Lieutenant v. ZelewSki befehligte Erpe diiionSkorxS nächtlicher Weile Überrum. pelten und niedermetzelten. Einen um so größeren Reiz hat eS gewiß für Man chen, einige mohldressirte Eremplare die, fer schrecklichen Menschengattung unter den friedlichen Baumgruppen der Char lottenburger Flora ihr wacker gemimte .Exercitien" vollführen zu sehen. DaS Schauspiel, daS sich dort gestern zum ersten Male bot, war trotz der Posen und kleinen Effekte, die sich bei solchen Tour necS nicht umgehen lassen, sehr inter essant. Auf einem freien Anger waren einige primitive Strohhütten errichtet, die ein Dorf markirten. Unter den dumpfen Klängen trommelartiger Jnstru mente und dem dünnen Gezirpe einer Art Guitarre zogen die 27 Gäste aus Deutsch Oftafrika in die Arena, mit fletschenden Zähnen und lebhaften Gestikulationen einen Gesang anstimmend, in welchem regelmäßig wiederkehrende, langgezogene Töne mit einer melancholischen Klang färb besonders charakteristisch waren. Die theilweise sehr muskulösen Männer haben ein kriegerisches Aussehen und sind augenscheinlich vorzügliche afltröger, ihre langen Bambusspieße und mit Leopardenfelle überzogenen Schilde be wegen ste mit spielender Leichtigkeit. Daß diese Aequalorilllmenschen, die nur mit einem Schurz um die Hüften beklei det sind, durch die sebr kühle Witterung sich nicht beeinträchtigt sühlten, muh ihnen besonders angerechnet werden. Die WaheheWeiber sind von einer auffallen den Kleinheit und üppigster Formensülle, die jedoch unter den dicken Pelzen nicht plastisch genug wirken konnte. Während die Bewegung der Männer, die einen tänzelnden Schritt haben, eckig und kurz abgebrochen sind, wandeln die Weiber sanft schleichend einher, ihre auffällig losen Hüftgelenke geben ihren Körpern etwa schlangenhaft Bewegliche, Sinn licheS. Die Produktionen der Karawane bezogen sich auf verschiedene AeußerungS formen ihres öffentlichen Lebens, auf den Herrendienst deS despotisch schaltenden Häuptlings, ein Kriegsgericht, Erftür mung eines Dorfe, Brautwerbuvg, Keulentanz je. Alle dies Vorführungen wurden von Gesang begleitet, und eigen thümlich berührten die schrillen Kampfe laute bei den heftigsten Bewegungen. AlleS in Allem ein wegen seiner Fremd artigkeit anziehendes Schauspiel. , . Wie die Mode i Paris entsteht. Einem Schreiben ihres Pariser Hauses entnimmt die .Wiener Mode" folgende interessante Stelle: Um zu begreifen, wie hier die Mode entsteht, muß man sich zunächst fragen, was die Mode ist, und woraus sie sich zusammengesetzt. Wir finden da drei Hauptelemente: DaS Kostüm, welches den Schnitt und das Arrangement der Stoffe bestimmt. 2. Die Stoffindustrie, welche für jede Saison die Mufterkarte fixirt und die .Vogue" dieser oder jener Nuance macht. 3. Die Hutmode und Alles, was sich auf den Kopfschmuck bezieht, also Bänder, Blumen und Federn. Aus dielen drei Grundelementen entstehen zwei Arten Mode: Die Mode für den Erport; die Pariser Mode. Betrachten wir zunächst die Mode für den Erport! Im Monat Juli zum Beispiel beginnen die großen SalonS ihre Wintermodellc; die Direckicen jede? Ateliers suchen die möglichen Arrangements; die Koufektio- närtnnen, deren Specialität die Anferti gung von Modellen bildet, bieten ihre Dienste an; die Modczeichner bringen ihre Entwürfe. Ende Juli oder An fangS August erscheinen die Kommissio näre und Käufer aus allen Ländern; sie wählen und bestellen. Aber folgt dar aus, daß jetzt die Mode festgestellt fei? Richt im geringsten, sondern erst nach den Bestellungen es Äueiandes regin nen die Versuche mit der irklichen Pariser Mode. Diejenigen, welche für die Pariser Mode den Ton angeben, sind die Damen aus der Pariser Gesellschaft, und zwar auS den verschiedensten Sphä ren derselben: Schauspielerinnen, Damen aus der vornehmen und aus der Lebewelt. Diese Damen lassen sich wohl die für das Ausland vorbereiteten Modelle vor zeigen, aber es ist selten, außerordentlich selten, daß ste eines vereven, so wie eS st. wählen, sie suchen vielmehr neue Arrangements, um die Toilette ihrem persönlichen Geschmack und dem Anlasse, bei dem sie dieselbe tragen werden, anzu passen. Diese sensationellen und vielbe merkten Toiletten sind eS, die, nachdem sie noch gewisse Veränderungen von der Hand der ersten Nachahmerinnen erfahren haben, die endgiltige und wirkliche Pari er Mode bilden, vit Schneider, vte Fabrikanten, die Modistinnen mögen thun, was sie ollen; wenn die Pariser Mode dieS acceptirt, und jenes verworfen hat, so ist eS für geraume Zeit ganz un möglich, sie von ihrer Laune abzubringen. Man erlebt dann daS interessante Schau spiel, daß eine von einem großen Schnei der ersonnene Mkde in Pari FaSc macht, während sie. Dank der Thätigkeit der ausländischen Händler, im Ausland großen Erfolg hat. Ist die Mod in mal geschaffen, so braucht sie selbst in Pari, wo alle Klassen sich täglich be rühren und mengen, ein Jahr, um ihre Weg durch alle Schichten der Gesellchast zu machen. Sie gelangt in die Bor ftädt, wenn man in den Kreisen, die sie geschaffen haben, sich ihrer kaum mehr innert. ?er Tessauer Marsch a der Bahre eine Zyürfte. Daß der Dessau Marsch an der Bahre eine Fürsten gespielt wird, ist gewiß eine Seltenheit. Am 27. Februar 1821 war im Bellevueschloß zu Kassel der Kurfürst Wilhelm I. gestorben. Seinem Wunsche gemäß wurde die Leiche nach WilhclmShöhe übergeführt und in der Gruft der von dem Verstorbenen er bauten Lömenburg beigefetzt. Die Bei setzung fand am 14. März statt, die Ueberführung erfolgte am Abend zuvor, und bald nach Mitternacht langte der von Fackelträgern umgebene, fast endlose Trauerzug in WilhelmShöhe n. Der Sarg de Kurfürsten wurde unter feien lichem Ceremoniell im großen Mittelsaal de Schlosses aufgebahrt, wo die hohen und höchsten Hofchargen ihren verewig ten Fürsten umgaben. Doch da diese Herren, müde, wie sie waren, sich all mählich in die angrenzenden Gemächer zurückzogen, s waren bald nur noch zwei jugcnliche Pagen die einzig Wachen den in dem schwarzverhöngten hohen Saale. Erfüllt von der Wichtigkeit und dem Ernst ihre Dienste standen sie in der kleidsamen Tracht der Leibpagcn längere Zeit regungslos da, bis sie von der Müdigkeit übermannt auf den Stufen de Katafalks niedersanken. Endlich rafften sie sich au ihrem Halbschlaf wie der auf und um nicht auf' Neu die Ge fahr, einzuschlafen, heraufzubeschwören, begannen sie im Saale auf und ab zu gehen. Dabei gericthen ste an eine prächtige alte Uhr, die auf einem golde ncn Pfeilertische stand. Die Jünglinge eS waren die Pagen Albrecht von Bardeleben und Adolf von Borl konnten es sich nicht versagen, das Werk mit dem daneben liegenden Schlüssel ganz leise auszuziehen. Da plötzlich be, gann die Uhr zum größten Schrecken der beiden Fürwitzigen in lauten, hellen Tönen zu spielen: .So lebe wir, so leben wir. so leben wir all Tage! Diese immer von Neuem wiederholte Melodie deS alten Dessauer Marsche lockte den entsetzten Hofdiener in den Trauersaal. Der alte, sonst sehr wohl, wollende Obcrhofmeifter von Thümmel warf einen vernichtenden Blick auf die beiden Missethäter, die zerknirscht dattan den, ohne daß e ihnen möglich gewesen wäre, die unglückliche Uhr zum schwei. gen zu bringen. Die Verlegenheit dieser Stunde ist den beide Pagen bis in ihr hohes Alter tn Erinnerung geblieben. Heda, Gtrampelkutscherk Als der Ein-, Zwei und Dreiradsport, aufkam, schlugen die Witzblätter vor, die öffentlichen, von Pserden gezogenen Be, bikel abzuschaffen und daö Rad an Stelle deS Zugvieh treten u lassen. Aus jener scherzhaften Utopie ist jetzt Wahr heit geworden. Wer weiß, ob sich nicht auch in andere Städten bald eine Ge, sellschaft nach dem Muster dir in Mai land zusammengetretenen bildet, welche Dreirader auf öffentlichen Plötzen aus, stellen will. Jede Maschine hat ihren Steuere?, hinter dem noch Platz für einen Fahrgast ist, der nun aui'ö Schnellste, ohne eigene Anfti engung, an da gewünlchle Ziel gefahren wird. Diese .Radflaker" können natürlich bil liger arbeiten, als unsere jetzigen Drosch ken, da Pflege und Futter der Pferde er spart wird. In Mailand ist das Unter nehmen bereits concesflonirt und wird in kurzer Zelt in Wirksamkeit treten. atze auf Schiffen. DI Seeleute nehmen Katzen nicht aus besonderer Vorliebe für diese Thiere mit auf ihr Schiff, sondern halten sie als Jäger auf die stets vorhandenen gefräßi, gen Manen. cr durch Letztere ver ursachte Schaden an der Ladung wird im Allgemeinen von den VerftcheruvgS Gesellschaften nicht ersetzt, während sich der Besitzer solcher Waare wegen Ent, schädigung an den Schiffer halten kann, wenn dieser keine Katze bei sich geführt hatte. Ja England gilt das Gesetz. daß ein, wenn auch von der ganzen Be latzung rerlaiseneS chm nicht als herrenlos der Krone verfällt, sobald sich nur noch eine Katze, ein Hund oder etwa ein Kanarienvogel darauf befindet. ffrüher Berwedun oe ASbestS. In alten Zeiten wurden die Asbest asern zu Decken und Bekleidungsstücken versponnen. Das Gewebe reinigte man im Bedarfsfälle dadurch, daß man eö langsam durch Feuer zog, und eS wurde von den Alten auch dazu benutzt, die auf Scheiterhaufen zu verbrennenden Leiche name einzuhüllen, um deren Asche vor der Vermischung mit Holzasche zu be wahren. In der Vaticanischen Bibliothek zu Rom ist noch jetzt eine solche Asbest hülle zu sehen, welche Asche und halboer, brannte Knochenreste enthält ; beides wurde in einem Sarkophage gefunden. Die Alten stellten ferner aus Asbest un oerbrennliche Dochte her. Wunderbar. Richter: .Wer war zugegen, als der Beklagte Sie zu Boden schlug?" Der Angeklagte: .Ich!" Anzüglich. Commerzienrath (neu geadelt, der ein, Fremden in seinem Schlosse herum sühri): ....Diese alte Rüstung stammt von einem meiner Vorfahren!" Graf: .So! Habe die denn mit altem Eisen gehandelt?!" Vat schlimmste. Frau Un ihrem Manne): .Ist da nicht schr.cklich? Helene hat inen Mann gehetralhet, welcher Skat spielt." Mann: .Noch schlimmer! sie Hit einen Mann geheirathet, welcher sich einbildet, er könne Skat spielen und e doch nicht kann. ' Kindermund. Barbier: ,Na, Paulchen, wie möchtest Du denn die Haare geschnitten haben?" Paulchen: .Wie Papa seine, mit einem kleinen Krei in der Mittel" Lelbsierkenntniß. Aelterer Herr: .Sie lehnen also mei nen Antrag ab, mein Fräulein?" Junge Dame: .Ja, ich bedaure, Herr Baron, aber ich habe mich gestern mit Ihrem Sohne verlobt." Aelterer Herr: Allmächtiger Gott, ist der Junge dumm!" Merkwürdiges Gedächtniß. Herr: .Wa, Sie sind schon wieder d, ich habe Si doch erst gestern rauöge schmissen?" Haustrer: Gott. waS für in Gedicht, niß Si haben! Ich hab' es schon längst vergessen!" Im wurftladcn. .Haien Sie Leberwurst?" .Nein!" .Oder Blutwurst?" .Nein!" .Oder...." .Hör'n S' auf, meinen S' denr, hier t an' Auskunftsbureau!?" indliche Kritik. HanS: .Nun, Lieschen, wie hat eS Dir denn gestern im Theater gefallen?" Lieschen: .Ach, war da hübsch! Zu erst machen sie immer so viele Witze und nachher helrathen sie sich!" Bescheiden. .Herr Doctor, ich bitt Sie um die Rechnung!" .Na, gute Frau, ich weiß, Sie sind nicht grade in glänzenden Verhältnissen, ich will für meine Dienste nichts bea, spruchen!" .Ja, da ist recht schön, aber wer bezahlt denn nun den Apo theker?" vom Kasctnhcf. Sergeant: .Pimxel, Sie haben so wenig eine Ahnung vom Parademarsch, wie 'ne saure Gurke vom Billardspielev! Und dabei trägt der Mensch auch noch eine Brille! Im Heirathsbmkau. EommiS: .Sie wünschen sich mit einem einnehmenden, jungen Mäd chen u verbeiratben? Da hier märt eine passend Partie sür Sie!" Herr: .Darf ich fragen, wie v ie l sie einnimmt pro Jahr?" Unbegreiflicher widersxruw. .Wissen Si schon, daß die Bertha nun doch den Arthur heiralhen wird?" .Allerdings. Was ich aber durchaus nicht begreife, ist, daß ein fo gescheidte Frauenzimmer ihre Zustimmung geben kann, einen Mann zu nehmen, der so dumm ist, sie zu heiraten!" Ans der Znstruüionsfiunde. Unteroffizie: : .Huier, was thut der Posten, wenn er steht, daß die Ablösung kommt?" Huber: .Er freut sich!" Vamenbildnng. FiLulein: .Kellner, bringen i eine Portion gebackkne KalbSmilch." Kellner: .Tbut mir leid, die airki'. heute nicht." Fräulein (erstaun!): .Was, erde denn die Kälber nicht alle Tage ce molken?" 8 Immer fachgemäß. 5!ik!l!kNnt Wiß V.E ,..., .w.v .mu s, uup ir.au den Grafen nicht mehr an der Seite sei ner hübschen Tänzerin sieht?" stiirifi? 3iii Frn ik e..:..r. V m " C " i'bsipiuin wegen Mangel an Beweisen." Eine angenehme Ueberraschung. ftrida: .fiiir sffi m rn , i V ' in uirnic Überraschung zu Deinem heutigen Ge, burtötage!" " Mutter (von einer Ahnung erfaßt: .Woher haft Du diese Blumen, Kind?" m CT.J A, ... v"" Jtniimi neuen HUl! Der Mensch gleicht dem Chamaeleen. In seiner oldenen nmh i . . , ' "U-p l Vfc öluti die Freude macht ihn rosig; vor Scham wird er roth; vor Schreck und Wuth kreideweiß: vor Neid aelk nnr uxn! -' . ' - a-", ," lau; von der Sonne gebräunt; die uigtn rnaen iyn grau; beim Skat srielk er alle Farben und macht, wenn er Glück hat, seine Mitspieler schwarz. Sorge für die Zukunft. Frau: .Sieh nur, wag ich da für prächtige Seife zum Reinigen der Fen ster gekauft habe." Mann: .Was hast Du dafür bc zahlt?" .?er Safire? mjr , Stück für fünfzig Pfennig ab und gar tirte mu außerdem, ein Stück werbe em ganzes Menschenleben lang aus retchen." Mann: Und was willst Du mit de zwkiten Stück anfangen?"