mrttam, 9fUn u..t v. 1 111 Lincoln, Neb., Donnerstag, September 1893. (Unabhängiges Organ für den Staat Ncbraska.) Jahrgang 14. No. 19. IckM M Tiesranko ruZstZchcnVrüver Wenn man den jüngsten L,'peschkn aus Pklersburz und "feris trauen dar?, und kS lieg! nicht der geringste GcunS zu Mißtrauen' vor )o hst der gelbst Herrscher aller Renßen einen den Parorys muS der französischen Siussenbegeisterung erheblich abkühlenden Wasserstrahl von j der Newa nach der Seine gesandt und dadurch die lieben Brüder in Frankreich wieder einmal stutzig gemacht. Dem russischen Bär ist das allznlaute Kikeriki deS gallische HahnS unanqeueh,. Er hat zwar a)tS dagegen, dem sranzg,:sk)en Huhnerhose einen Besuch abzustatten, . ober deßwegen möchte er noch lange nicht alS yamilienalieb angesehen werden, ebenso wenig wie Neinecke ffuchS die Meerkatzen al Muhmen 11,10 Kelter anerkennen wollte, als er sie nicht mehr brauchte. Die Russen wolle sich gerne ein bischen Liebäugeln mit den ffranzo sei, gefallen lassen, sg lange dabei etwas Praktische für sie herauskommt, aber zu festen Zugeständnissen und Ärrsprechun' ge scheinen sie nicht geneigt zu sein. Nachdem jetzt französische Blatter ange beutet habe, daß die ganze Nussentoll heit in Frankreich von den Nüssen selbst mit der Absicht angefacht und genährt morden sei, den günstigen Zeitpunkt zu wahren und das französische kolk aiizu pumpe, ist die russische Regierung plötz lich zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Franzosen gar zu laut krähen und jauchzen, und daß weniger Geschrei und mehr Wolle wünschenswerth sei. Ob die Franzosen diesem Wunsche des Russen kaiserS nachgeben werden, ist fraglich. Versuchen werden sie eS, aber es wird ihnen schwer fallen. Und doch sollten sie, wag sie bisher jedenfalls ge'ha haben und och thun, die Bedeutung des russischen Flotten besuchcs nicht überschätzen. Die Bor- (V Zcschichte dieses Besuches legt ihnen eine r eiemaßigtc Beurtyeuun nahe genug f. 7 Am 1. September 1801 legte der Abge- 1 ' ..V i- . Kam 5.. . oivucie -iMiiiuH 111 vh 11111AU Muicii .hui iner einen Bericht öder das auswärtige Budget vor, der die stelle enthielt: .Wir haben Niemand zu fürchten und durch unsere Klugheit Freundschaften gewonnen, die uns unerschütterliches Vertraue i die vergeltende Gerechtig? keit verleihen, freudig begrüßen wir dieses Morgenroth, das sich über unsere nächsten Geschicke erhebt." Mit diesem Morgenroth war die Freundschaft mit Rußland gemeint, die kurz zuvor durch die Kronstadter Festtage eine glänzende Bekräftigung erhilten zu haben schien Am 23. Juli war daS von Admiral Ger vais befehligte Geschwader vor der russi schcn Seefeste erschienen, womit nun eine Reihe von Fcstiich'cilcn begann, deren -Grundgedanke die dereinst auf dem Schlachtfeld zu bewährende Waffenbrü derschaft von Russen und Franzosen war. Es ist noch in Jedermann's Gedächtniß, wie der Czar selbst zum Empfang der Gaste erschien, wie er aus Hochachtung vor der Marseillaise sein Haupt entblößte und den sranzvsischcn Revolutionsgesang stehend aiihörte. Seitdem sind zwei Jahre und darüber verflossen und seitdem harrten die Franzosen Tag für Tag ungeduldig auf die höfliche Erwiderung ihres Besuches. Der Czar hat sie lange warten lassen und damit bewiesen, daß er das allzufcurigkEmporlodcrn der franzö fischen Hoffnungen und des französischen Thatendranges nicht wünscht. Wenn er jetzt das heiße Sehnen Frankreich's erfüllt, so beweist er lediglich, daß er jene Hoff ungeil nicht ganz sinken lassen und den Zweck der Kronstadter Festtage nicht ver eitel will. Taß aber bei dem Jubel, den der Besuch der russischen Gäste in ganz Frankreich entfesseln wird, politisch mehr herauskommen werde, als bei dem Kronstadtec Besuche, ist kaum anzunch men. ES liegt auch nicht der geringste Grund zu der Annahme vor, daß der Ezar heute mehr geneigt sei als damals, wegen Elsaß-Lolhringen's einen Krieg zu ntfesscln. Damals ist dem Berbruder ungörausch sehr rasch cm starker Katzen jamnier gefolgt. In Petersburg war man verstimmt, daß die geräuschvolle Kundgebung nicht einmal die Wirkung hatte, .den 'Erfolg der SOO-ÜBillionen. Anleihe zu sichern, und als im folgenden Jahr eine Hungersnoth im Czarcnrcich ausbrach, brachten die Pariser Somm kungen ein geradezu klägliches Ergebniß. Anderseits war man in Paris ungedul dig, greifbare Früchte der Champagner Begeisterung entsteigen zu sehen, und richtete die unmuthige Frage nach Paris: Allianoo rn flirt? Ist es ein ernst hafies Verhältniß, oder ist es ein Liebes ;etändcl, bei dem mir die Betrogene find? Und auch jetzt lassen sich wie der ähnliche Stimmen vernehmen. So schreibt das Pariser .Petit-Journal" in nein von feinem ycs-Redatteur Zudet unterzeichneten Artikel : .Der Berschwö rung unserer Nebenbuhler, welche die Ausrottung der französischen Republik wollen, kann nur die russische Allianz i Europa die Wage halten. Sie besteht schon in den Ideen, xrt den Gefühlen, in der Slaatöraison und ist durch die beider seidigen Bedürfnisse oder Gefahren gcbo ten, allein sie wäre nur ein Whn, wenn sie n cht praktischer anfiräte, wen sie nicht zur greifbaren Wirklichkeit würde, wenn das Schutz- und Trutzvcrhältniß beider Länder richt eine festere Gestalt annähme. Wir freuen uns über das Kommen der russischen Schiffe nach dem Hafen von Tonion ; es wird die brüder l'che Solidarität der beiden Nassen kräf tigcn. Aber die Machthaber Frankreich's müssen ein höhere'S Ziel anstreben, sie müssen darauf bedacht sein, daß ein Schriftstück von unanfechtbarer Rechts- y kraft besegelt, was die Herzen der Russen und Franzosen einmülhig herbeisehnen. x. ... .r. -j , : r. .r . illSu U'UHa;i'ii, iui uus ui(izuui; yiui land wenig Besicht und Berechnung hege." Bis die Franzosen dieses Ziel erreichen, .'erden sie sich weht noch eine weitere j -spönne Zat gedulden müsse,,. Die jüngste Kuiidaebnnz des .rjsiziellrn Rußlands" sieht gar nicht darnnch uns, als cb es ofinut iei, dem heiße,, Sehne der Franzose nach einem festen Bündniß nachzugeben. Damit ist aber nicht gejagt, daß der Besuch der russische Flotte nicht an sich ein bedeutungsvolle- poliliichcz Ereigni!! sei. Er it immerhin ein nvt tfts Glied in einer Kette von Thatsache, die der politischen Gesammtlage ein immer bestimmteres und ernsteres wuchs aus prägen. Schon die Wirkung ist nicht zu untn schätzen, daß bei den manzojcn Uge dnld und Selbstgefühl in erheblichem Mac sich noch steinern werden. Und am wenigsten beruhigend ist der Umstand, daß ein Theil der russischen Fahrzeuge nicht wieder abzieht, sondern sich anlernen, im Mittclineere zu bleiben. In Italien wird man in diesen Russen, wenn sie in Corjica Station machen, eine sehr und: quen.e Nachbarschaft erblicken, und die Pcrsvective wird nicht erfreulicher, wenn man sich vorstellt da dieses russische Geschwader emes Tages dazu bestimmt sein könnte, sich mit einem aus dem Schwarzen Meer auslauscndui Geschma- der zu vereinigen. Nach hundert Jahren. Ter letzte Montag war ein bedeu tungSooller Tag in der Geschichte der Bereinigten Staaten ; waren doch gerade hundert 'jähre ocrno cn eil icncm uilox gen, wo George Washington, der gefeierte erste Präsident unserer großen Republik, die sinnige Ceremonie der Grundstein leauna vollzog zu dem hehren Bau. der fortan die BcrsammlungSstätle.die Gesetz gebniigshalle für die höchsten Bcrtrctcr aller zum neuen Bunde gehörigen Staa ten abgeben sollte. Ein großer Gedanke war es, gerade das kleine morschen am Potomac Flusse auszuwählen für die Ehre, in seiner Mitte das Capital der neuen Welt entstehen zu sehen, welches den Namen des großen Feldherrn im Unabhängigkeits Kriege, der nnnmchr anch als höchstes Haupt der neuen freien Staatcn-Bcreinigung fungirte. trug An den Name Washington knüpften sich doch die Erinnerungen an olle Siege, welche die jetzt freien unabhängigen Colonien über England, daß sie nnr als eraiebiae Stener-Eitrone benutzt hatte, errangen ; er war der bezaubernde Talis man, der vier Jahre nach überstandencr Kricgesnoth die wieder ans dem Leim zu gehen drohende Republik rettete, und dessen Träger am 30. April 1769 in New Z)ork zum ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten erwählt wurde. , Freilich, der damals errichtete Gesetz palast war noch nicht jenes stolze War morschloß, daö heute alle Besucher unfe rcr Bundeshauptstadt entzückt ; iinpo- fant nach damaligen Begriffen aber war er immerhin. Im August des Jahres 1814 brannten ihn die Engländer nieder und erst in den Jahren 1818 bis 1825 winde er wieder aufgebaut ; seine jetzige Gestalt erhielt er aber erst i dem Jahre 1850. Der denkwürdige hnndertste Jahrestag der Grundsteinlegung jenes köstlichsten Gebäudes unseres Landes ist, wie es sich qcbührt, zu Washington feierlich bcgan gen worden. Der in Ertrasitzung ver sammelte Congreß, Präsident und Biec Präsident und andere hohe Würdenträger nahmen daran Theil, eine große Wen schenmenge durchwogte die Hauptstadt der Freiheit, Paraden, militärische und civile, fanden statt und mächtige Redner ließen sich hören. Patrick Henry aus Birginicn. der direkte Nachkomme jenes großen Henry, der in der gewaltigen Bcsreiungsepvche unseres schönen Hei mathslaudes eine so große Rolle spielte, selber ein verdienstvoller Staatsmann, hielt die Hauptrede in begeisternder Weise, und VicePräsident Stevenson sprach nach ihm, ebenfalls in hochpateio tischen Worten ; bedeutsamer aber als die Produkte glänzender Beredtsamkeit beider Herren ist die kleine Ansprache des Präsidenten Cleveland, mit welcher die Feier eröffnet wurde. In derselben wird dem zur Zeit in Washington tagen, den, schacherndcn.winsclnde und muscrln den Schwätz-Congreß so recht eigentlich einmal der Kümmel gerieben, und es ist wahrlich werth, daß ein jeder guter Bür gcr sie vernehme. Hier ist sie : Indem ich mit großer Gcnugthnung die mir bei dieser Gelegenheit zxgewie sen? Rolle übernehme, vermag ich mich troßdcm der ernsten Betrachtungen nicht zu cntschlagen, welche diese Feierlichkeiten in meiner Seele erregen. Diejenigen, welche glauben, daß wir mit nichts ande rem beschäftigt sind, als den Beginn eines prachtvollen Bauwerkes zu feiern, wel chcs für wichtige öffentliche Zwecke be stimmt ist, haben die nützlichste und heil samste Lchre'diefes wichtigen Momentes übersehen. Freilich feiern wir das Ercig niß der Legunq des Ecksteins, welchem dieses herrliche Gebäude entsprossen ist, denen nrokartiae Verhältnisse den totz jedes amerikanischen Bürgers bilden ; unsere Feier jedoch ist hauptsächlich dcß- halb merlhvoll und eindringlich, weil die ses Gebäude von großen, guten Männern entworfen und ,cplant war als eine Stätte, wo die Grundsätze einer freien Regierung entwickelt werden sollten in patriotischer Gefct'gu.icj zum Besten eines freien Wen Vertreter des Boli', wel he sich hier versammeln, um Gesetze ;.u- ,.)re Mitbürger zu machen, der Pflicht ei icr weitherzigen, uneigen nützigen Baterlandsliebe uncingcdenk Gesetze schaffen, indem sie in Vorurthei len und Leidenschaft befangen sind oder im Interesse von Cliquen oder ihres eige- neu lieben Ich, dann wird die Zeit, wo der Eckstein unseres Capitals gelegt wur dc, und die damit verbundenen Umstände einer Gedächtnißscicr nicht würdig sein. Die mit diesem Gebäude und dessen Bestimmung verbundene Empfindung und die mit denselben gemachten Uberlicscr migen sind allen Bewohnern dieses Lan- veS ae,i'.ci!,im. Tieselbcn sind äußerst w.rihvkll a! ernste Mahner zur Paier. lndslicde bei der Eiledigunq unser Zss.'nich,' Pflichten und i manche am'c ir Sie ix'ienlliche Wo!) Hall Dii i'clbe liefern ferner einen Mßsta nach welchem unser Volk die finl,ingS weise stiiier Aicner .'urtheilen rann Die unerbittliche Anlegung dieses Maß lubvo wird stets den BeweiS liefern, d 15 lüiieit i'.incülfiite den Wer! der frei cii Einrichiung schätzen werden, welche von denier.iaen. welche den Eckstein ikreS Eapilvls legten, geplant und auferbaut wurden und da sie die Nolywendigkeit einer steten unv eitersucyligen Wcusam keit als einer unerläßlichen Bedingn, für die Erhaltung dieser Einrichiunge? in ihrer Reinheit und Unversehrtheit ein sehe werden. Ich glaube, unsere Mit büraer baden keine nrvkcre oder besser Ursache, sich bei dieser hundertjährigen Feier zu freuen, als wie sie in ver ver ficberun gefunden werden kann, daß di Diener des Bolkcs, welche sich in diesen Hallen versammeln, die lLinpsinöung uns ie Ueberlieferungen, welche mit dieser Feier verknüpft ftd, wahren und lüilen werden und das; in künftigen Tagen die jenige, welche abermals die Legung des Ecksteins des uapiiois oer yiaiion feiern werden, in der Erwähnung nnse ree ilicktersüllunn nicht weniger Grün! babcn wenden zur Beaeistcruna und nur gegenseitigen Beglückwünschung, als wir sie sindcn in der izrinnernng an vie Weis heit und die Tugenden derer, die un vorangegangen sind." Admiral de Mellos stellt den Behörven Rio Janeiro's ein Ultimatum. In Rio de Janeiro befinden sich z ir Zeit zwei britische .negSschisse, oie SunS und die Beagle. Die SiruS ist ein Kreuzer mit Doppelschranbe von 3,ji)0 Tonnen Gehalt mit 9,V0 Pferde- krau. Sie ist das SchiN des lommo dorc des britischen Geschwaders an der Südoitkülte von Amerika. Ihr Capilan ist Bin. M. Lang Die Beagle ist eine Corscttc mit Toppelschraube. hat 1,1 ,0 Tonnen Gehalt und Maschinen von 2.000 Pferdckraft. Ihr Befehlshaber ist Rcginald B. 'Neeld. Ei, bedeutendes Londoner Bankhaus, das mit , Süd.Amcrika und besonders Brasilien in engster Verbindung steht, erhielt am Montag Morgen von feinem Agenten in Rio Janeiro eine Depesche, welche sehr zuverlässige Nachrichten über die Zustände in der Stadt enthalt. Demnach sandte Admzral de Mellos, der Führer der in der Bai von Rio liegenden Jnsurgcntcnflottc eine Offizier mit einer weißen Flagge und einer Bootsmanns scherst an Land. Dem Offizier wurde die Landung gestattet, und er wuroe zu dem Commandeur der Regierungsrnip- pen in Rio g leitet. Diesem Offizier überreichte der Parlamentär einen Brief von Admiral dc Mellos, welcher, wie sich später herausstellte, das Ultimatum des Jnsiirgentcnführcrs enthielt. Admi ral de Mellos crtlart in feinem Ultium tnm, er fei entschlossen, die Stadt Rio de Janeiro auf eine Weise öcichießcn zu lauen, wogegen alle rnyeren Beschieizun gen nur Kinderspiel gewesen feien, wenn , . . . r.i s.c...i .".f. ....f.... o,e Wlcwl sieu nieui so,vn uve.igcvc,i würde IZ Wie es heißt, hat de Mellos den Be- Horden der Stadt nur wenige Stundei: Bedenkzeit zur Bcaniwortung seines Ulti matums gegeben und hak angekündigt, daß er sich ur auf sofortige, bedinqungs lose Ucbergabe der Stadt einlassen werde. Sofort nach erhaltener Abweisung seines Verlangens soll das Bombardement beginnen. Es unterliegt keinem Zwei fel, daß de Mellos des langen Zauderns müde ist und energisch vorzugehen gedenkt. Wenn die Stadt 'nicht sofort übergeben wird, steht ihr ein Bombardement von 3 Schiffen aller Art bevor, denn außer den Kriegsschiffen sind auch eine Anzahl Schleppboote von den Insurgenten mit Geschützen vei schcn worden. Es heißt, de Mellos wcrde seine Flotte der Küste entlang Aufstellung nehmen lassen, und aus ein gegebenes Zeichen soll dann von allen Seiten mit allen den Jnsurgentcn zur Verfügiiüg stehende Geschützen das Bombardement auf die Stadt beginnen. Dies würde eine furchtbare Benvüstung in der Stadt und großen Verlust an Menschenleben zur Folge haben. Diese Thatsachen sind angeblich de Vertreter der fremden Mächte in Rio mitgetheilt worden, und diese versuchen alles, um die Insurgenten von ihrem Vorhaben abzubringen. Bis zu der Zeit, wo d'e Depesche abgesandt wurde, war es den Vertretern der fremden Mächte und den Capitänen der fremden Kriegsschiffe jedoch nicht gelungen, den Entschluß des Jnfnrgentcn-Admirals zu ändern. In Rio herrscht eine panik artige Aufregung. Die Straßen sind voll von Leuten, die ihre Habseligkeitcn wegschleppen, oder, all' ihr Eigenthum zurücklassend, sich beeilen, aus der Stadt zu sliehcii, ehe die Beschulung beginnt. Denn wenn die Stadt nicht übergeben wird, so mag sie bald nur noch ei Schutt- Haufen sei. Rausteutc und sonltiae Gc- schaftslcute schließen ihre Lokale, packe ihre Waaren rn die Kellcrgcwolbe und suchen dann selber das Weite, ehe die Granaten und Bomben der Rebellen ihr Zerstörnngswerk beginnen. Ucberall herrscht fürchterliche Verwir rung, und die städtischen Behörden wer- den von allen Seiten ersucht, die Beschie- ßung der taot durch Ucbcrgave zu ver hüten. Es wird jetzt zugegeben, daß die Forts gegen die Rcbcllenschissc zum Schutze der Statt nichts ausrichten kön neu und daß die Besatzung der Stadt ftlbst die ganze Vertheidigung übernch men muß. Aber alle Anstrengungen der bereits sehr dcnivralisirten Truppen wer- den gegen das schreckliche Bombardement, dem Rio vielleicht ausgesetzt wcrde wird, von wenig oder keinem Nutzen kein. Infanterie und reitende Artillerie kann gegen daS Feuer der fchw:ren Schiffs kaiionen nichts auzrichien. den die Zchiffe könne außer Schußweite der Feldgeschütze Stellung nehmen uns alle Theile der uiiqlualicken &Udt mit Gra raten überschütten. Außerdem gehen die LebenSmitiel in Rio auf die Neige und die Frage der Urbrigabe ist bereits vor Empfang des Ultimatums von den städti schen Behörden erwogen worden. In der ladt wird allgemein die Meinung laut, dan d:e BeHorde durch ihre Wei gerunq der Uebergabe nur die Stadt Rio der Vernichtung preisgaben, ohne dem Präsidenten Peirolo etwas nützen. Während nun Rio dicht vor der Ueber- gäbe steht, ist es drei Nebellenschissen, der Andibon, der Primero Marzo und der Republica gclnnqen, den H-isen von San tos zu erreichen und nach der Androhnng der Beschicßnng eine starke Truppenmacht zu landen. Als diese Depesche abging. dei eitelen sich die Insurgenten zum Sturm auf SantoS vor. Die Reaierungstrnp pen in SantoS leisteten tapferen Wider- stand gegen die Landung der Jnfurgen ten. und ein hitziges Gefecht fand statt. Der Erfolg des Sturmes auf die Stadt ist noch nicht bekannt, doch glaubt man, daß den Insurgenten die Eiirnahmc schließlich gelingen werde. Ernennung des Präsidenten Der Präsident überfatidte am Mitt moch dem Senat folgende Ernennung zur Bestätigung: William B. Hornblower von New Z)ork zum Mitglied des Bdcsoverge richtS 011 Stelle des verstorbenen Bun desoberrichterö Samuel Blaicbford. William Butlec Hornblower wurde am 13. Mai 1L51 als Sohn des pres bytcrianischen Geistlichen Dr. William . orndlomer in Patler on, R. I., ge boren. Der letztere war der Sohn eines hervorragenden Juristen, des Oberrich tcrs Joseph C. Hornblower von New Jersey Nach Absolvirung der Colle- giale School" von George P. Quackcn bos in New Jork trat er in's Pnnccton College ein, wo sein Fleiß und ahigkei ten ihm bald einen hervorragenden Platz unter seinen Mitschülern sicherten. Er gradnirte im Jahre 1871 und studirte dann die Rechte auf dem Columbia Col- lege, das er mit dem Doktortitel verließ. Nachdem er in demselben Jahre znm Barrean zugelassen war, trat er als Clerk bei der New Z)orker Advokatenfirma Car ter & Eaton ein, die ihn bald als Theil- Haber aufnahm. Er gewann bald einen Ruf als Anmalt und bildete im Jahre 1888 mit einem andern Anmalt die Fir- ma Hornblower & Byrne, die gegerwä tig den Rainen Hornblower, Byrne & Taylor führt. Herr Hornblower bringt zu dem hohen Amte, zu dem er berufen ist, eine reiche Erfahrung mit. Er ist namentlich ein gründlicher Kenner der auf Korporativ ncn bezüglichen Gesetzgebung und hat ei nige vorzügliche Abhandlungen über ein schlägliche Rechtsfragen geschrieben. Er ist seit Jahren der Anwalt der New York Life Insurance Company und zeichnete sich bei dem Grant & Ward scheu Ban kerott dadurch aus, daß er, als Anwalt des Neceivers, einige die Gläubiger der Firma schwer schädigende Transaktionen verhinderte. Im Jahre 1890 wurde er vom Gouvernenr zum Mitglied der von der Legislatur geschaffenen Kommission, die Amendements zu den auf die richter liche Gewalt des Staates bezüglichen Bcstimmniigcn der Verfassung entwerfen sollte, ernannt. Der neuernannte Rich ter ist der Präsident der Princeton Alumni Association" und gehört folgen gen Klubs als Mitglied an: Manhat tan, University, Princcton City, Demo cratic, Reform und Metropolitan. Als Mitglied der Bar Asssciation war Herr Hornblower mit unter den ei frigsten Befürwortern der Einleitung ei nes auf Amtsentsetzung abzielenden tlkr fahrens gegen Richter Bookstaver in der Fiack'schen Scheidnngsangelcgenheit. Er gehörte dem Spezial-Comite an, das die Anschuldigungen gegen Richter Maynard nntcrsuchle, und denselben in so schon ungsloser Weise an den Pranger stellte. Herr Hornblower heirathcte im Jahre 1382 eine Tochter von William E. San ford von New Haven. Dieselbe ist vor einigen Jahren gestorben, zwei Söhne und eine Tochter sind aus der Ehe her vorgegangen. Abgesehen von Nichter Story, der im 32. Lebensjahre zum beisigenden Richter des höchsten Tribunals des Landes er nannt wurde, ist ,err Hornblower der jüngste Richter, der je im Obcr-Bundcs- geeicht gesessen hat. Senator JmH lehnte es ab, sich über die Ernennung des Herrn Hornblower zu äußern, nur bemerkte er, daß die De mokraten von New Fork enttäuscht sein würden, weil sie die Ernennung des Ap pellrichters RuiuS W. Pcckham erwartet hatten. Senator McPherfon war von der Er nennung sehr befriedigt und erklärte, Herr Hornblower sei ein Mann von fe- stein Charakter uns bedeutenden juristi scheu Anlagen, Er entstamm: einer al: ten Jnristeiifamilic, denn fein Vater sei Chif Justice von New Jersey und sein G.'oßvater ein bekannter Anwalt gewesen. Zur Geschäftslage. Obl'chon der Finanrkrack, der Bnnf nd die Fallimente aroner Wandels, und Jndustrie-Eiablissementc nachgelassen und sich heule so ziemuch ans das gewohnliche landesübliche Maß rcdnzirt haben und trotzdem viele Fabriken ihre zeitweise geschlossenen Thüren wicder'öfsnctcn und nun weiter arbeiten lassen, kehrt das öffentliche Zutrauen im Geick,ästZlll?,',i I nur langsam zurück. Es bestehen hiefür C .i.i:x v. .:... .v . ' ' 1 i)iiiiijiuiviiu) uuicrici kjnunoc. Zunächst lehrt das einmal erschüttert: I Zutrauen in die öffentliche Ereditsäliia- teil im Geschäftslebc naturgemäß nicht fo schnell wieder zurück, als es aus de Fuge gehoben wird. Sodann hat unser Bundcssenat fein redlich' Theil dazu bei- getragen und tragt heute noch dazu rei, das finanzielle Mißtrauen zu erhalten. Während das Repräsentantenhaus, so viel an ihm, die Währungsfrage, welche ohne Zweifel eii.e bedeutende Rolle in oer Wescyastskrlsis gespielt hat, rasch i geregelle Bahne lenkte, drückt sich der Senat um die Sache herum, wie die Katze um den heißen Brei. Und doch ist die ganze Angelegenheit keine poliische Pancisrage, wie von allen Zeilen znge standen wird. Man kann sich des Ein. drnckes kaum erwehren, daß die Herren Senatoren, welche der in Mehrzahl Mit lionäre und fast alle in industriellen Han dels- oder sonstigen Spekulationsuntcr- Unternehmungen vetyeiügt sind, die Geld knappheit u oerlänoi" und auszunutzen versuchen, um, wie man sagt, mit einer Wurst ach einer Speckseite zu werfen. Es wäre hohe Zeit, daß der Trödelei ein Ende gemacht würde. Ein dritter, ebenfalls icht unwesentlicher Punkt für das Andauern der geschäftlichen Krisis war die fast im ganzen Lande anhaltende Dürre, welche die soviel versprechende rnte vielerorts zu beeinträchtigen drchie. Wo Handel und Industrie stocke, ist eS dovvelt schlimm, wenn auch die Ernte ausfichten sich mindern. Glücklicherweise yavcn sich Diese letzteren in den jüngsten Tagen wieder etwas gebessert und ancki im allgemeinen GeschäftSlebcn fängt es an, langsam wieoer zu ziehen so daß also kein Grund vorhanden ist, mit all zntrübem Blick in die Zukunft zu sehen. (Lrinucrunge eines Schlachten uialers. In dem soeben erschienenen achte Hcftc der Monatöfchrift Die Waffe, nieder!" veröffentlicht der berühmte russische Maler Wcrcschagin ergreifende Schilderungen seiner Erlebnisse im ruf-sisch-türkischcn Kriege. Wir entnehmen dem Aufsau folgende Stellen: Um besser zu begreifen, was der Krieg ist, beschloß ich, mich über Alles mit eigenen Augen zu überzeugen: ich habe den Feind mit der Infanterie angegriffen und cö kam auch vor die Soldaten zum Sturm geführt ; ich habe an den Kavallerie Ueberfällcii und -Treffen thcilgenommcil und ging mit Marinesol datcn an die Attacke größerer Schiffe mittelst eines Miiicnträgcrs. Bei die. scm letzteren Anlaß wurde ich für mein; Ncugicrde mit einer cnistcn Wunde be straft, welche mich beinahe in's Jenseit gebracht Hütte, um dort meine Äeobach tungen fortzusetzen. Anderseits aber hat dieser Versuch mir die Gelegenheit geboten. Beobachtungen anzustellen, wie es mit den Bcnvundctcn im Kriege beschaffen ist und meine Bilder haben die dargestellt. Es ist schwer wicdcrzu geben, mit Worten zu schildern, was ein Gefecht oder die Hitze des Gefechts ist, indem jede Minute in demselben etwas Neues, Unerwartetes bringt. Die Theilnahme am Gefecht wirkt aller dings nicht blos nur auf mich, sondern auf Jeden anfregLiid : die Leute werden geradezu wahnsinnig, schimpfen und schreien derart, daß zu Ende des Kam pfcö Alle, vom General bis zum Solda ten, heiser werden. Trotzdem man durch die Kampfwuth hingerissen wird, ist man sich der Nähe des Todes stets bewußt, und als ich in's Feuer kam, habe ich stets erwartet : Bald, gleich wird'S mich erreichen. " Dabei dachte ich stets : Und hast Du eS nöthig ge habt, Dich hierher vorzudrängen, hast Du Dich nicht in der Ferne halten kön uen? Jetzt. Bruder, bezahle für Deine Voreiligkeit. ..." Während ich dabei gehörig beschossen wurde, habe ich doch nein, nein, ich habe sogar die nc den meinen Ohrcu vorbcisauscndctl Ku gcln und Granaten beugend begrüßt. BcmcrkenSwerth ist die Thatsache, daß bei allen Kriegen, in allen Gefechten die beiden kämvtcndcn Parteien innia da von überzeugt sind, daß sie unmittelbar nach zsoucs Weisung uuo unter dessen unmittelbarem und besonderem Schutze Wirken. Nickt bloö bei der Kricaserklü- rung, sondern anch vor den Schlachten und während der Gefechte wird Gott genannt und auf verschiedene Art ange- rnscu. Während der großen Schlacht bei Plcwua haben die Russen vom frühesten Morgen Gottesdienste um Gc Währung des SicacS abaclisltcn. wttb- reud die Türken den ganzen Tag hin- ourch liaufhorlicn den 'Namen Allahs anriefen I In dem gegebenen Falle hat die Praxis die auf die Einwirkung und den Schutz Gottes zu Gunsten der einen oder der anderen Partei gehegten Hoff iiiiugcn icht gerechtfertigt: Bei' den Russen betrugen die Abgänge von der Front nahezu 18,000 Mann, während bei den Türken unaesiilir 1 5.000 bli.-. Leu. ,'lcll batte ickioii Geleacnlieit : s,!,i,'i, dan icdc BoranSbcreckttinna bezüglich er Hilfe für die Pcrwnndctci! im "Ernstfälle untauglich erscheint. Man bereitet sich ans die Aufnahme von 5000 Per ivnnockcn vor; es zeigt fich aber, das? es deren 10,000 gibt! Dort fehlt es an Chinin, hier nu Elilorofonn. Ein arger Mißbrauch wird damit getrieben. on; man ansMt des theueren Chinins irgend ein wirknmisloscs weiücs Gc- incnac verabreicht. Den für die wiiiidetm bestimmten Wein. Thee u. f. w. tunken häufig Die ssizicrc ans. Man verbindet die Benin,,, deren m alter Hast und eS bleiben dennoch Tausende tagelang iinucrbnndcn und unvcrpflegt. Sehr belehrend ist cS, den Verbandplatz mn nächsten Tage nach der Schlacht .u besuchen. Nun, wie geht's Dir heilte,"' frant der Do'trr einen sinnt niigcn Soldaten, dessen fieberglüheiidc Wanze,, düükclroli, wie Piianicn stc fau't lino. .efser, !utr Vwch,b geboren, viel besser, mit Gottes Hilfe werde ich mich jetzt erholen.- Er wird die heutige Nacht nicht' überleben.- be merkt zu mir der Arzt auf französisch. Nun. und w,e sieht'S mit Dir?- Besser. Euer Hochwohlgedoren : jetzt ist'S mir leichter, nur da oberhalb gibt es fetzt etwas, IS ob "Der Brand zeigt sich,- sagt wiederum der Doktor, in wenigen stunden ist cS vorbei So kommt mir ein junger Kofakc i rinitcrullg, welcher mit vlacm. wachs gclbcm, von wunderbaren kastauic braunen Haaren umrahmtem Gesichte vor mir dalag und der mit leiser, stets mehr und mehr absterbender Stimme flehte, man möge ihn in die heimath lichen Steppe an den Don senden: Dort werde ich mich erholen, bringen -sie mich weg. bringen mich sobald als möglich weg !" Einen Tag nachher hat er sich an mich mit derselben Bitte gewendet, und er wurde weggebracht, nur nicht an den Don, sondern in das Massengrab. Ich weiß nicht, wie in anderen Armeen die barmherzige Schwestern arbeiten. Ich kann sagen, daß die russischen barmherzigen Schwe stern sich als wahre Heldinnen zeigte und nicht blos jene, welche aus Selbst Verleugnung dienten, sondern anch solche, die mit Gehalt angestellt waren. Alle, ohne Ausnahme, kannten keine Ermll dnng, wohnten eng und erbärmlich, speisten in der Eile was immer und wo immer und waren nie unwillig. Nach Abschluß des. Waffenstillstandes, nach dem die Nerven durch Ucveranstrcnguug aikf daS Aenßerste abgespannt wären, erlagen die Annen in Folge der Er schvpfnng und des Typhns zu Dutzen den. Die Aerzte verloren manchmal die Kräfte, die barmherzigen Schwestern niemals; die Aerzte verloren manches Mal die Geduld inmitten deö sie um gebenden Jammer- und Klagegeschreies die Schwestern aber nie. Einem an mehreren Stellen Ber mundeten nähert sich der Arzt nicht an dcrs, als mit einer starken Eigarrc im Munde wählend ein Schwesterchen, nachdem es fich über einen solchen Ber wnndeteii gcbgt hat. sich so lange nicht aufrichtet, bis es Alles gewaschen lind verbunden hat. Und wie oft inns scu sie trösten, beruhigen, versöhnen, wie viele Briefe schreiben und solche vor lesen. Einnahmen und Ausgaben ein schreiben und dergleichen ! Man hat mir deshalb Ausstellungen gemacht, daß ich Schattenseiten des Krieges, blos ent schliche Seiten znm Borwnrf genommcu habe; ich antworte aber darauf, daß nicht wenige in, höchsten Grade drarna- tische Sujets vorhanden waren, vor welchen ich direkt zurückgewichen bin, inoem ich mich nicht im Stande fühlte, dieselben aus der Leinwand wiederzuge ben. Mein Bruder, welcher beim Gen--ral Skobelcff Ordonnanz war, wurde beim dritten Sturme ans Plcwna gc tödiet und nachdem der Ort, wo er fiel, vom Feinde bald besetzt wurde, konnte ich seine Leichnam nicht bergen. Als sich nach drei 'Monaten Plcwna ergeben hatte, ging ich an jene Stelle und fand dieselbe mit Reichen der Gefallenen oder richtiger, mit deren Skeletten bedeckt. So viel ich ihn auch suchen mochte, sah ich blos überall mir entgegengrinsendc Schädel und hier und da noch mit Hern- den lind Fctzcu bekleidete Skelette, die mit den Händen irgendwo in die Ferne hinwiesen. Welcher von diesen war mein Bruder? Ich habe die Kleider reste genau betrachtet, die Schädelkno chen, die Augenhöhlen und ich hielt cS nicht aus : die Thränen flössen in Strö inen und lange konnte ich dein lauten Weinen nicht Einhalt gebieten. Trotz dem setzte ich mich nieder und entwarf eine Skizze dieser in vollem Sinne dc Wortes an Dantes Bilder der .dritte erinnernden Stelle. Ein solches Bild mit meiner Gestalt inmitten aller dieser Skelette, dieselben anseiiiaiiderwerfenb, wollte ich wiedergeben ; aber sogar nach einem Jahre, ach zwei Jahren schnür ten mir dieselben Thränen die Keblc :n. sobald ich mich an diese Leinwand machte, und sie ließen mich nicht fort fetzen so daß ich nicht im Staude war, dieses Bild zu vollenden." Bon Geistlichen, so behauptet ein Statistiker, werden 42 Prozent 70 iahrc alt, von Farmern 40, von Kauf leuten 33, von Soldaten und Elerks 32. von Advokaten 20, von Lehrern 28, von Aerzten 21. Von den 200 Millionen Stahlfedern, welche alljährlich auf der Erde verbraucht werden, stammen 30,000.000 auö amerikanischen ftabri kcn. Erfunden wurde die Stahlfeder im Jahre 1803. Nur 5,000 Schüsse soll man ans einer neuen Gatling-Kanone mit Hilfe eines elektrischen Motors in einer Minute abzufeuern vermögen. Ohne den letzteren, so wird behauptet, könne man 3129 Schüsse in der angegebenen Zeit attö dieser Masscnniord-Maschine abgeben. Der schnellste Kiistcndam. pfer dieses Landes, wenn nicht der Welt, ist der El Eid. welcher neulich a seiner ersten valjrt von New Or leans nach New ?)ork nur 4 Tag: 2 Stunden und l.V Minuten brauchte und somit die schnellste zwischen diesen beiden Häfen jemals ausgeführte Reife machte. An einem Tage legte das Fahrzeug 4Ö0 Meilen zurück. Daß Dachs h u ,: d e zum Drehen des Bratspießes in früheren Zeiten abgerichtet wurden, dürfte wenig mehr bekannt sein. Im Jahre 1712 entführte in Bath, Eng land, ein Spaßvogel am Samstag abend alle derartig drcssirtcn Köder, so daß sämmtliche Bürger auf ihren Sonn tagsbraten verzichten mußten. Da sind wir mit unserer Kochkunst heute freilich besser daran. Tel Schlangentanz Srr Hox,. lieber eine merkwürdige religiö'e Et. remonie der Hopl. eines Indiancistan,. meS in dem trockenen Tafelland?, dem ödesten Theile Arizona?, berichtet ein Augenzeuge: IcdeS Jahr. Ende Februar, führen die Hopi den chwarzwassersclilangkn. tanz ans. ie Ecrcmonie. durch die der große Wasscrgolt um hinreichende Feuch. tigkcit für den Boden deS ackerbautrci. bcndcn Stammes gebeten wird. Das est dauert 15 Zage und Rächte, drei Tage vor dem Hanptthcile der Feier werden die Schlangen in der Kiva. dein unterirdischen Zimmer der Priester, ge füttert. Die iiivn bestand bei der von ihm beobachteten Gelegenheit aus einer Art Grotte, die 25 Fuß lang in einen Felsen gehauen war. In der Mitte des Raumes brannte ein kleines Ruthen feuer. während an einem weiteren Ende der Kiva eine Art niedriger Buhne mit dem heiligen Mais und den heiligen Bohnen sich befand, welche Früchte zwölf Tage vorher unter feierlichen Per anstaltniigen gepflanzt worden waren. Quer über den Boden vor der Bühne lag eine lange Stange. Die Wände und die aus Baumstämmen hergestellten Dachsparren waren mit symbolischen Figuren in Grün. Gelb, Schwarz und Lioth bedeckt. Dieselben stellten die Wolken, den Regen, den Blitz und die Regengötter oder Schlangen dar. Eine gemalte Schlange nahm die ganze Länge eixes Dachsparrens ein. Die in enormer Größe und mit tauschender Natürlichkeit hergestellten Schlangcnbildcr, welche bei diesem An lasse gebraucht werden sollten, waren in einem Haufen vor das wachsende Korn gelegt. Die Tänzer, etwa 30 an der Zahl, waren nackt bis ans das Lenden tuch, an ihrem rechten Bein waren Klappern anS Schildkrötcnschalcn ange bracht. Der Tanz wurde in längs, nieni Tempo geführt, wobei die Indin er in doppelter Reihe und im'Halb. kreise von einer Seite der Kiva uaäls der anderen und wieder zurück sich beweg ten. Den Tanz begleiteten die Roth häute mit einem langsamen, eintönigen und oft wiederholten Gesänge. In Folge der Bewegungen der Tänzer schlugen die Schildkröteuschalcn an ein uder, so daß ein Klappern entstand. A)cn Inhalt des Ge,ages bildete ein Gebet zu den Wafscrgöttcrn, sowie eine Anrnfuna der Geister des Reaens. Wnhr um Mitternacht ergriffe zwei Roth- yauie Die vor der Buhne bestudlichc Stange, befestigten Stricke an den bei den Enden derselben und loacn sie rakcki zu den Dachsparren hinauf. Hierbei war zu uemenen, oan o,e Stange mit einem Porhange in Berbindung stand, der in künstlerischer Ausführung mythi sche Gottheiten darstellende Figuren in verschiedenen Farben zeigte. Längs des unteren Theiles deö BorbanaS befanden sich sechs große Löcher, die von beweg lichen Lappen bedeckt waren. Ebenso viele nackte Indianer nahmen dann jeder eine Schlange, mit denen sie hinter dem Borhange verschwanden, während ein ndcrcr Darsteller, ebenfalls nnbcfteu fcet, an seiner Schulter eine Art Röhre ..:...-.: . . u ... . . un ouiiu ic;cmt)ii, uuuu cu er eine der größten Schlangen zog. Die Schlange faßte er beim Genick iind hle-lt sie unter dem rechten Arme fest. Ein weiterer naalcr alter Indianer, dem ein kleiner Beutel von der Schulter bina. versah sein Gesicht mit einer weißen icetc, cie mir k)eoerii gescyinuar war. . Plötzlich erschollen hinter dem Bor- hange Laute, als ob eine ganze Mena gerie auf einmal ihr wildes Geschrei Außi'üefic. Gleich zeitia fall man dnrck jedes der sechs Löcher in dem Porhange eine ocniangc ujrcu ops siccien uno nahezu bis zur Hälfte ihres Körpers sich licranswindcn. Die Sctilanaen ickiosieli mit ihren Köpfen hin und her, öffneten und schloffen den Rachen, wobei man die weißen Zähne und die fortwährend sich bewegende gabelförmige Zunge sehen konnte. Der Indianer, welcher die Schlange unter dem Anne hielt, wurde dmeb die Neweiinaen derselbe sckikiii- bar nahezu überwältigt. Die Schlange wano ficn mn lurcm yamtcyen .peue um seinen Arm, stieß mit ihrer Zunge in sein Gcficbt. rinaclte sick mit ibrem Schwänze empor und versuchte mit mäch tzcm Sprunge sich zn befreien, so daß der Mann sie mit beiden Armen um fassen und scft an seinen nackten Busen pressen vlußle. Inzwischen lief der alte Indianer, so sckinell er konnte, von einer der Scklan- neu in den orliannlöchcni zur anderen und streute ihr ans feinem Beutel hei liges Mehl aus den Kops, sobald er erschien, reckten die Schlangen die Kopse nach ihm und streckte die Zungen her ranS. scheinbar aus Gier nach dem Mehle. Wenn immer ein Kops heraus schoß, schlang der Alte den rechten Arm um den schleimigen HalS der Schlange, hielt sie fest an seine Seite und ließ sie aus feiner linken Hand Mehl lecken. Während des ganzen Porgangs hörte das entsetzliche Brüllen und schreien hinter der Bühne nicht auf, ebenso dauerte der Singtanz die ganze Zeit an. Die Bewegungen der imitinen schlau gen aber rührten von Federn her, die von den Darstellern so geschickt geHand habt wurden, daß die Täuschung eine ollkommcne war. Bon der Durchschlagskraft der I n s a n t e r i e g e f ch o s s e be-' richten bayerische Äätkcr: Bei einer Uebung im Scharfschießen am Kugel fang bei Fröttmaning zog ein Soldat des bayerischen Infanterie - Leibregi- mentS falsw auf und brachte die Mün dung seines Gewehrs gegen den Lauf des " Gewehrs seines Aebcnmauncö. . Die tigel fchi'ig an deS letzteren Lauf, diirch!'okr!e ,,'eülimliiiüiiukiaus, druckte den inmren gczos.enc Lanf an einer Skclic cin und schlicte den äußeren Lauf wie eirc Baumrinde der Länge nach in f.