tlt x-ieif SlSi. dswy- Lincoln, Neb., Donnerstag, St. September ItfiK). (Unabhängiges Organ fnr den Staat Ncbraska.) Jahrgang 14. Yo. 1. k., 2 V i Efc , f'tofe WMA m gr Ter atholikcn 5on,nK. i Wie wir dk.i Lesern dcs .StrnlS Aiikigtrs" bereits vor m hierin Wochen millhelllen, hat der Papst zu Neun, wcl cher den brennenden ragen der Gegen Wart seit Jahren ganz besondere Auf merksüinkeil geschenkt, sich entschlossen, der soziale Frage näher zu treten. 18 daS Projekt, einen großen Congref der ttatholilkil anzuberaumen, zuerst aus tauch le, waren mehrere der hervorragendsten Katholiken Europa',! der Ansieht, daß London der geeignete Platz zur Abhal tung deS in Rede stehenden Congresses sei, bis schließlich der große Curdinal Manninq, welch bekanntlich in sozialen Fragen im Bereiche der katholischen Kirche einen sehr bedeutenden Einfluß ausübte, Amerika als das geeignete Feld bezeichnete, um die gloßcn Fragen, welche nicht nur die Grundzüge der Religion bilden, sondern auf welchen gleichsam die Gesellschaft ruht, in katholischem Sinne zu losen. Dieser Columbische Katholische Con greß", welcher am 4. Sept. in der Welt ausstellungsstadt eröffnet ward, setzte die Welt in Staunen, da weder die katholi sche noch irgend eine andere Religions gnosscnschast bis dato einen solchen Con greß ausgeschrieben hatte. Bei ähnlichen Gelegenheiten saßen Manner und grauen, welche dem Laienstande ongehvrten, als Delegaten in der Convention zusammen; auch haben in Europa sowohl wie in Amerika zu verschiedenen Malen Priester und Laien in demselben Gebäude über wichtige Fragen Unterhandlungen gcxflo gen, aber zum erste Male sieht das Publikum Laien, Puester, Bischöfe und Cardinäle i ei und demselben Saale über Fragen zur Förderung der Inte ressen der Kirche debaltiren. Der Cvlum bische Congreß ist nur ei Deltgaten Congreß und haben die Zeitungöleute und das Publikum, die da behaupten, da lCnndC hrtfitf lirtrh hat stssWn hfir SUi'i istr ViViiyHp tUVV iiuu uvt (jtvtt. vv v)V(v u tanze, weit über's Ziel Hinaus geschossen, was sie auch Heute wohl ein- legen weroen, oa ja rer reoegemanoir Eizbischof von Philadelphia und zwar in Gegenivart der anwesenden Zeitiings Corrzspondenten etklärte, daß die Dele guten in ihren Entschließungen von der Geistlichkeit durchaus nicht beeinflußt würben. Der Eröffnung des Congresscs in der tZoiumbus-Halle des Kunstpalastcs ging ein seierlicheS Hochamt um 9 Uhr in der Marienkirche voraus. Schon zu dieser frühen Stunde war der Andrang zum 'Sitzungssaale ein gewaltiger; die Plätze in dem unleren Saale waren für die Abgeordneten dcs Congresscs auserschen, und angesichts der großen Zahl von Zuschauern, welche sich nach Beendigung des Hochamtes in den Wandelgäiigcn des Kunstpalastes einianden, verfloß die Zeit so schnell, daß erst gegen 11 Uhr eine vornehme, vollständige Ruhe eingetreten war. Die Dekoration des Siklliiass saales und besonders die Einfassung der Rednerbühne war eine ebenso malerische und farbenprächtige wie gediegene und Ehi furcht weckende. Die päpstlichen Farben gold und weiß traten unter den zahlreichen Wappen und Emblemen ganz beZonders in den Bordergrund und bil beten eine wirkungsvolle Fassung des Portraits des gegenwärtigen Papstes Leo XIII., welches über der Rcdncrbühne prangte; rechts und links waren die Bildnisse von Washington und Colum bus sichtbar ; aus dem Rednerpult stand ein Blumenstrauß von ungewöhnlicher Schönheit, von weißen und gelben Rosen, die päpstlichen Farben repräsentirend ; prächtige Ziersträucher, Palmen und Blattpflanzen umkränzten die Rampe der Bühne und aus dem Grün ragten die Bronzebüsten von Cardinal Man ning nnd Cardinal Rewman heraus. Eine allgemeine Bewegung ging durch den Saal, als die angekündigten Redner und Ehrengäste nun in feierlichem Zug unter den brausenden Klangen der Orgel zur Bühne emporstiegen. In einer über wältigendcn BeifaUs-Ovallvn fand diese allgemeine Bewegung denn auch einen minutenlang währuiden Ausdruck. Träger der höchsten Würden, der in allen Weltthcilen berühmten Namen, zogen da einher, cn der Spitze der Erz dischof P. A. Feehan von Chicago, Se. Eminenz der Cardinal Gibbons. Erz dischof von Baltimore, Bischof Walter son von Columbus.Erzbischof Ryan von Philadelphia, Erzbischof Jreland von St. Paul, Bischof Foley von Detroit. Erz bischof Hennesfy von Tubuque und viele andere Vertreter der k tholischen Geist, lichtest. , Gegen halb zwölf Uhr erhob sich Herr W. I. Onahan, Sekretär des Comites für die Organisation des Kitholischen Kongresses, und rief die Versammlung L zur Ordnung. In kurzen Worten stellte dann den Erzbischof Feehan vor. wel chcr die erste Begrüßungsrede an den Kongreß übernommen hatte. Die Fragen, welch? dem Congrcß vor ' f V !D.I.... ft..k fJ.. legen, vrgann uci jituini, iuu von höchster Wichtigkeit. Die Delega ten bilden gewissermaßen den Senat der katholischen Kirche, da sie nicht all Jndi iduen, sondern als Abgesandte von Gemeinden, bischöflichen Diöcesen und ganzen Staatsverbänden, all Vertreter von Willisnen Katholiken hierher ent sandt sind. In allen ihren Berathungen müsse die Würde und Erhabenheit der Kirche das Centrum bilden. Nach dem Erzbischof bewillkommnete Präsident Bonne den Congreß und sagte in feiner meiSheitsvollen Schlagfertig keit, daß er den Congreß im Namen deS WeltausstellungS- .Auriliary' - Comite und im Namen von 50,000,000 Nicht Katholiken begrüße. Er wieg dann auf daS Wirken der katholischen Kirche in der Acrüdruna mit MSKiakeits,. der Arbeiter und ErziehungS-Fragen hin. Mit einer Lobrede auf Cardinal Man ning und Cardinal Gibbons, durch welche er die Hörer zu einer gewaltigen Bei- folls Ooaiio begeisterte, sch!ojj d,r :hr ncr. Mit einige Wor'en qdach!e ls'i bischof Feehan dann des S'rtmingsbiies fes, welch, ver Papst für den luiiü sche Evngrcß gewährt und welcher vvu Bice-Präsident I. B. Bivan von Rom herübergebracht wurde. Herr Brynn trat sodann vor die Bcrsammlung ud stattete im Namen der Äusstcl!ur,g? behörde den Tank ab für die energische Mitwirkung, welche die katholische Qirchc in allen Lander dem Gelingen der Weltausstellung gemährte. - . Die formelle Eröffnungsrede des Eon greffcs hielt hierauf Cardinal Gibbons, Erzbischof von Baltimore. .Welch ein mächtiges Schauspiel bietet sich mir," begann der Cardinal, soll ich die ungeheure Anzahl der Dlegaien oder die Bedeutung der Vertretung, welche ihnen gegeben ist denn jeder Staat, jede Diiicese des Landes ist hier gegen wärtig anstaunen, oder soll ich das Wissen, die Intelligenz und die Bildung, welche hier vereint ist, in Bewunderung preisen ' Ich fasse Alles in den Satz zusammen, daß das Schauspiel eine gewaltige Freude und Begeisterung in die Herzen der aincrikanischen Katholiken bringen muß. Millionen von Besu chern aus allen Wclttheilen haben die Herrlichkeiten der weißen Ausstellungs stadt bewundert und jetzt gebührt Ehi cag die Bezeichnung der Stadt der erhabenen Eingebungen, die Stadt der Wunder. Jedoch ist es nicht für uns bestimmt, die hehren von Menschenhand gcschaffe neu Werke zu preisen ; mir sind hierher berufen, um in dem grenzenlosen Gebiet der geistigen Thätigkeit des Menschen Licht zu verbreiten. Wir wollen nach den besten Mitteln zur Jörderuug des religiösen ur.d moralischen, des gesell schusllichen und ökonomischen Wohlbesin denö des Menschen suchen. Wir Glieder der katholischen Kirche habe nichts über unseren Glauben zu debaltiren ; derselbe IM in uns einheitlich und in alle Ewig keit. Die Berathungen sollen jedoch zur Erleuchtung der Menschheit beitragen und derselben Material bieten zur Bil. dung der richtigen Anschauung über die großen religiösen und gesellschaftlichen Fragen, welche die Jetztzeit bewegen." Am Schluß seiner Rede mahnt der Cardinal den Congreß, furchtlos mit dem Worte zu streiten, jedock sich von allen Persönlichkeiten fernzuhalten. Er erzählte eine Anekdote von Gladstone, der von einem jungen, unerfahrenen Lord in einer Sitzung des Hauses unterbrochen lruide und sich stillschweigend niedersetzte, bis der heißblütige Opponent sich usge tobt hatte. Dann, widerlegte er dessen Einwände mit schlagenden Argumenten ; dabei entschuldigte er seinen Gegner fort während. Während seiner letzten Worte hielt der Cardinal den päpstlichen Segens, brief zur Höhe und schloß : Dies ist der Segen des heiligen Vaters; möge fein Segen und der Segen Gottes diesen Congreß regieren. Möge er Euren Geist erleuchten, Eure Herzen erwarmen und ein beständiger Erhalter des Friedens und der Eintracht sein." Sekretär Onahan verlas den Segens, oricf, nachdem sich die ganze Versamm lung erhoben hatte. Das Dokument enthält einen Anruf an Golt für feinen Segen. Borsitzender O'Bri? wurde mit lau tem Beifall begrüßt, als er sich erhob und einen kurzen Ucberblick über die vor liegende Arbeit des Congresses gab. Telegramme von Mgr. Satolli, Erz bischof Logue von Irland und Cardinal Moran von Australien wurden verlesen und der Vorsitzende begann die Vor stellung auswärtiger Theilnehmer am Congreß. Der erste davon war Erzbischof Red Wood von Wellington, Neu-Secland. Er meinte, daß er in Chicago die Welt ausstcllung gesehen habe und dem kutho lljchen Congreß beiwohnen werde ; das komme ihm vor, als ob er wieder einmal in die Schule gegangen" sei und reiche Schätze des Wissens davontrage. Herr Nugent von Liverpool, England, überbrachte einen Gruß von Cardinal Vaughan von Westminstcr. Den Reigen der Coiigreßvorträge cröff nete dann Edgar H. Gaus von Balti more mit der Behandlung dcs Themas Die Stellung der katholischen Kirche zu den gesellschaftlichen, bürgerlichen und politischen Institutionen der Ver. Staa ten." Die während der Morgen- und Abend sitzungen mährend der Tagung des Con gresscs gehaltenen Reden hier Revue pa streu zu lassen, würde uns zumeit füh ren und wollen wir hier nur die einzelnen Fragen, die auf der Tagesordnung stau den, anführen : 1) Die Lage der Arbeit ; die Rechte der Arbeit, die Pflichten des Capitals ; 2) Organisirte Arbeit und Streiks; Arbeiler-Organisatignen; 3) Armuth u. Aushülssmittel ; öffentliche und private Wohlthätigkeit? ..stalten ; Lebens-Ver sicherunz und Peuiloiis-Fonds für Lohn arbcitcr ; 4) u. Mäßigkeit die Ursache und v( ! 5) Frauen-Arbeit und Fraueu i , ftuß ; 6) Die kath. Wahr heitsvere,lgung ; 7) Kath. Erziehung ; 8) Lage der Indianer der Ver. Staaten, Lage der Farbigen; 9) Katholische Inte ressen. Wir wollen hier nur hinzufügen, daß für die Mittwoch Nachmittags-Sitzung sechs Abhandlungen angesetzt waren und zwar mit weitgreifenden Thematas ; es waren zur Erledigung derselben gegen 15 Redner auf dem Programm verzeichnet ; die Absicht dieser Auszählung war die, mit der Anführung eines Zehntels der programmmäßigen Leistungen die Un Möglichkeit eines ausführlicheren Ein gehens darzustellen. . Am Dienstag Vormittag hatten sich im Congreh-Saale außer den vielen kirchlichen Würdenträgern Amerika's auch di,rükmie Männer des Auslande ciugetunde und zwar unter Anderen D,o, sios Latos. Elzbischof von Znte ; Erzdiakoil Homer Perati, Gras von upstkin, der Vertreter des Cardinal Ledochowsti Lakshmi Harian. Repräsen tant der Kirchengemeinde ttanasth, Ost Indien ; Lalla Ran,,, TasS. Ehrenmit glied dcs Magistrats von Ludianiah, Iudicil. Das Ercignlß. welches die größte Begeisterung im Congreß erzeugte, war da Erscheinen des päpstlichen Gesandten Satolli, gegen 1 1 Uhr Vormittags. Wir müssen geiehen, daß wir niemals Zeuge eines herzlicheren Empfanges gewesin sind. AIs der Legal des Oberhauptes der katholischen Kirche den Saal betrat, unterbrach Herr O'örien seine Rede, die Bischöfe und mit thuen die im Saale Anwesenoen erhoben sich von ihren Sitzen und bereiteten dem Erzbischof von Lepanto einen Empfang, wie dem hohen Herren wohl selten zu Theil szkworden ist. Die Congreß Verhandlungen wurden nicht eher wieder aufgenommen, bis die Versammlung den Werten des Prälaten Rom'S gelauscht hatte. Mgr. Satolli bediente sich der italienischen Sprache, welches für uns die Wirkung hatte, daij wir nur einige Sätze ver Rede verstan den, bis der Versammlung der Inhalt der Rede durch Erzbischof Jreland. sobald der päpstliche Legat wieder Platz genom ,en hatte, in englischer Sprache orge lesen wurde. Mit der fianzösischcn Rede des Ver treters des Caroinal Ledochowski hatten wir insofern mehr Glück, als wir den Inhalt dieser oratorischen Leistung sofort verstanden, weil wir mit der französischen Sprache vertraut sind. Der Legat Rom's ist ein Redner von außerordentlicher Begabung und eroberte sich der hohe Heir wegen seiner Beschei dcnhit und Liebenswürdigkeit im Nu die Herzen der Anwesenden. ' Mgr. Satolli überbrachte den Delegaten des Congresses die Grüße des Papstes und i des Ober priester's Namen die besten Wünsche sür die Kinder der Kirche auf dem amerika ischen Continent Wünsche, denen der hohe Herr auch der amerikanischen Repub li! gegenüber Ausdruck verlieh. Redner sagte, es sei Sache dcs Con. gresses, alle bedeutenden sozialen Streit kräste dir Kirche zur Lösung der schwie rigen Aufgabe, welche dem Congrcß vor liege, zu concentriren. Alles muß auf den ewigen Prinzipien der Wahrheit ruhen. Wenn das menschliche Herz sich nicht freiwillig der Wahrheit unterwirft, würden Tugend und sociale Reformen unmöglich sein. Der Mensch hat vor allen seinen große Pflichten Verpflich tlingcy gegen Gott, welche niemals ver gessen werden sollten. Ferner- hat der Mensch Pflichten gegen sich selber und gegen seine Mitmenschen und schließlich steht er noch mit der großen Welt der Natur in Verbindung, auf die er seinen Einfluß ausübt. Dieser Congreß, erklärte der apostoli sche Delcgat, kann nur mit dem ersten Congreß, der je abgehalten wurde, ver glichen werden, und dieser erste Congreß hat stattgesunden als Christus, umgeben von Tausenden der Kinder Israels, seine große Bergpredigt hielt. In dieser Berg, predigt sino die Hauptprinzipieu, welche das Leben und Betragen des Menschen bestimmen sollten, niedergelegt. Zum Schluß empfahl Mgr. Satolli den Kmho liken Amerika's das Studium der Encyc lica dcs heiligen Vaters, denn hier, sagte er, sei der Schlüssel der Zukunft für ein Land, das vom Schöpfer gesegnet ivor den mit fruchtbaren Feldern und mit der Freiheit seiner Constiiution. Ferner ermähnte Redner die amerika nischen Katholiken der großen Mission ihrer Kirche stets eingedenk zu stin und die Pflichten, welche ihnen die Umstände auferlegen, stets treu und zemissenhaft zu erfüllen, indem er gleichzeitig den Katholiken zurief : .Gehet vorwärts und traget in einer Hand das Buch der christ lich'en Wahrheit und in der anderen Hand die Constiiution der Ver. Staaten," wA chen Worten, wie nicht anders zu erwar te war, ein stürmischer Applaus folgte. Das Endresultat der Congreßoerhand lungcn kann als ein erfolgreiches bezeich nct werden. Die von gen. Körpericha,t angenommenen Resolutionen lauten wie folgt : Während der Wohlstand in der gcgen. wattigen Zeit ein größerer ist als in irgend einem früheren Zeitaller, so läßt sich dennoch nicht leugnen, daß der Kirche und der Gesellschaft heule große Gefah ren drohen, die nicht zu unterschätzen sind. Eine Gefahr von großer Trag weite ist die Unzufriedenheit, welche bei den Leuten Platz gegriffen hat. welche ihr täglich Brod durch der Hände Arbeit verdienen müssen. In vielen Fällen hat das bedauert smerthe Verhältniß zwischen dem Kapitalisten und Arbeiter Früchte gezeitigt, welche eine Abhülfe dringend erheischen. Die Heilmittel, welche zur Bekämpfung dieser Krankheit empfohlen werden, sind, soweit soziale Revolution und Staatssozialismus in Betracht kam men, zu verwerfen, weil dadurch die bestehende Ordnung gestürzt wecoen ürte. Wir empfehlen daher allen Menschen, welcher religiöser Ansichten sie auch sein mögen oder auf welchem Gebiete sie auch thätig sein mögen, d e Encyclica des Papste Leo XIII. über die Lage der Arbeit vo.a IS. Mai 1891. Wir erklären uns gegen alle Heilmittel, welche mit dem Rechte des PrioatbesitzeS und der menschlichen Freiheit in Wider spruch stehen. Das Capital kann ohne Arbeit nicht eristircn und kann die Arbeit ohne Capital auch nicht gedeihen. Christ liche Liebe und gegenseitige Vereinbarung sind die einzigen Faktoren, welche nach dieser Richtung Wandel schaffen können. Wir empfehlen daher die Ernennung eines Ausschusses Seitens des Congresses, welcher die geeigneten Schritte behufs Etablirung eine SchiedSgerichtssystems thun soll. T a die übrigen Beschlüsse deS Con, gresZes sich auf die Hebung der Moral und christliche Erzi.hung deiiehe, so glaube wir dieselben m gen Mangel an Raum hier nicht näher desiniren zu sollen. Wählend dr Sitzungen dcö Con greffeS herrschte eine solche Eintracht, wie sie wohl kaum ei Parlament zu erreich ncn haben dürfte, welche Thatsache unzweifelhaft darauf zurückzuführen ist, daß die Delegaten nicht nach Chicago gekommen waren, um Sonderinteresfen zl, verfolgen, sonder Alle für das Wohl des Volkes beseelt waren. Wenn da behauptet wird, der Congreß sei nur ein irisch-katholischer gewesen, so können wir nur erwidern, daß deutsche Bischöfe und Delegaten in stattlicher Zahl vertreten waren. In den ersten Tagen gewannen die Delegaten schon die Ueberzeugung, daß das Schlußresultat ein in jeder Beziehung zufriedenstellendes sein würde. Die Rede, welche Cardinal Gibbons bei der Auf lösung deS CongrcffeS am verflossenen Samstag hielt, bildete das bedeutendste Ertigniß de Tages. Der Kirchenfürst mußte die verschiedenen Gebiete, mit wel chen sich der katholische Ctngreß befaßt hatte, in seine Aus'ührungen über Er ziehung hineinzuziehen un schloß mit der Erklärung, vaß d e hotVt Erwar tungen, welche aus den Co ,greß gesetzt würbe, sich voll uni ganz erfüllt hatten. August Esser, Delegat des Co umbischen jKatholischen Congresseö zu Chicago. I den rz des Krankheilsfeldes, tnncrbalb dessen es mit vei besten Erfolge angewendet wird, ist Öo ftetler's Magenbmeis eine Fainiliemnedm, den meitreichenler Wirkung Sie ist dem Publikum nie als eins Umversatpaacee sür alte körperlichen , Leiden und Äfecklungen ansgedrangi ivordeu. Tie palten der Ta gcsvresse enthalten täglicl Bandwürmer von Artikeln zur Anpreisung von Spetialmitteln welche alle in einem Handbuch der Medizin vcrzeichneten Krankheiten heilen sollen. Die gewissenlose Aukchneidcrei, welcher sich viele Eigenthümer derartiger Schwindelpcäparate schuldig machen, hat in Tausenden von Fäl len das Publikum vor allen d:nch specielles Cigenthumsrecht geschützten sog. Patentmedi men kopfscheu gemacht, so da die Erfinder wirklich guter Medizinen, die in gewissen Fä' len richtige Kuren zr Stande bringen, da durch benachiheiligt wurden. Anders freilich verhält sich' mit Hostetter's Magenbitters Das ameiikanische Volk keunt aus langjähri ger Erfahrung desse oft erprobte Borzüge und weß, dag das Bilters ein vortreffliches Mittel gegen Malaria und Leberleiden.Hart leibigkeir, nervöse, rhenmatische, Nieren und Magenbeschiverden ist. Seine Wukungen sind naturgemäß und gründlich und aus Die sein Wrund wird eä von zahlreichen Doktoren auch indossirt und empfohlen. Hat der Congretz ein Recht, Geld zn vernichten ? Von Ferd. Schweizer. Art. 1, See. S, Satz 5 der Verfassung zielt dem Congreß das Recht, Geld zu prägen und dessen Werth zu bestimmen, dagegen ist keine Bestimmung in der Verfassung enthalten, welche den Con greß ermächtigt, Gels zu zerstören oder einer Sorte von Geld einen Borzug über die andere zu geben. Geld ist ein Produkt der Arbeit. Gegenwärtig sind ungefähr 500 Millio nen Silber im Schatzamt der Ver. Staa ten, welche durch die harte Arbeit des Volkes erzeugt und demselben durch ungerechte Besteuerung abgenommen wurden. Nun entsteht die Frage: Hat der Congreß ein Recht, dieses Geld, welches das Produkt der sauren Arbeit des Bolkcs ist (Bondinhabcr sind steuerfrei!) zu zerstören, indem der Con greß erklärt, daß Silber kein gesetzliches Zuhlungsmittel sei, und nachher die für dieses Silber ausgestellten Silbercertifi kate mit Zinsen tragenden Schuldscheinen einzulösen, wodurch das Volk gezwungen wird, den gleichen Betrag zum zmeiirn Mal zu bezahlen ? Und dies alles bloß deshalb, weil unsere Geldwucherer das Volk weiter in Knechtschaft zu hallen wünschen, zu welchem Zweck dieselben erklären, daß dieses Silber nicht genug realen Werth besitze. Die gegenwärtige Finazkrisis beweist und es wird von Jedermann anerkannt, daß nicht genug Geld ,n Cirkulation ist. Sollen wir nun unser gutes Geld ver Nichten, den Betrag des vernichteten Geldes verzinsen und dann nochmals durch Steuern aufbringen und den Ban ken das Recht geben, dieses wirkliche Geld durch Banknoten und Clearing-House'-Certisikate zu ersetze, welche gar keinen realen Werth besitzen ? Diese Clearinghouse-Certisikate haben durchaus keine solidere Grundlage, als die früheren Wildkatz-Banknoten, was sogar im Ver. Staaten-Senat, und zwar von einem Vertheidiger unseres Bank fvstemS, zugegeben murde. Senator Washburn von Minnejota erklärte nämlich im Senat: Wenn dieser Beschluß (über Clearinghousc-Eertifikate) angenommen wird, so ist dies eine Auf forderung an den Münz Comptroller, da Gesetz unnachsichllich buchstäblich durchzuführen, und das Resultat würde sein, daß jede Bank in den Ber. Staaten geschlossen und einem Masfenoermalter übergeben werden müßte, und dies sollte man verhüten. Dies ist ein ehrliche Geständniß von einem Vertheidiger unseres Banksystems. Nach dieser Erklärung würde bei unserem, als das beste in der Welt gepriesenen Banksystem, jede einzelne Bank aus brechen, wenn das Bankgesetz wirklich ausgkführt würde. Trotzdem will man uns meißmachen, daß die Noten dieser Banken besser seien, als Silbergcld. Daß zu wenig Geld in Cirkulation ist, giebt selbst unsere silber-feindliche Admi nistration zu. Wie uns dieselbe, nach, dem sie das vorhandene Silbr als werthlos weggeschmissen, mit ollwerthi gem Geld im Ueberfluß versorgen will, habe ich aus der .Illinois Staats Zeitung" vom I I. Sept. ersehen. Das Blatt sagt in Folge von Rachrichten von Washington unter dem Titel Reue Grundlage für unter Bankjvltein- : ,,Tah die Tage unserer' Ralional- ,, Banken als Banknoten ausgebende ,, Anstalten gezahlt ind, kann keinem , .Zweifel unlerliegen, da es ihnen nicht ,, gestattet ist, auf andere Sicherheiten als auf Rational. Schuldscheine hin Banknoten ausiuaebcn, und da die Bundesschuld sich beständig oermindert und in absehbarer Zeit bezahlt se!n wird, so muß auf andere Weise dafür gesorgt werden, dem Lande ein sicheres und ausreichendes Papiergeld zu ver schaffen. Dies beabsichtigt man dadurch zu thun, daß die AuSschlieglichkeit der Bundesschuldscheine als Grundlage für die Banknoten'usgabe aufgehoben wird und daß von der Bundesregierung auch Staats- und Municipal-Schuldscheine, deren Sicherheit über allen Zweifel erhaben ist, als Grundlage für die Banknotenausgabe anerkannt werden. Da es viele solche Schuldscheine namentlich municipale wie die Chi cago'er Wasserbonds, Drai'.iirungs bonds u. s. w. giebt, so wird de't Ban ken ein willkommener Ersah für die schwindenden BundeSschuldscheinc ge schsffen werden." Man sieht, die Jll. Stsztg." ist ganz für dies neue Banksystem eingenommen und würde sogar ganz gioßmüthig sofort die Chicago'er Stadtschulden auf kein Altar des Vaterlandes opfern, um die Errichtung einer Illinois Staatsbank zu ermöglichen. Dies beweist deutlich genug, daß der eigentliche Zweck für Demonetisirung des Silbers der ist, den große Städten Gelegenheit zu geben, ihre Schuldscheine an Banken abzuladen, milche dann, gestützt auf diese Schuldscheine, Bank noten ausgeben, welche so gut als Gold und hoch über Sil ber erHabe sind. Was wären z. B. 20 in Silber werth gegenüber einer HZU-Banknote, welche auf einer Schuld von Siour City basirt? Ueber Geldmangel könnte man sich auch nicht mehr beklagen, New Z)ork und Chi cago allein haben Schulden genug, auf welche gestützt man wenigstens Klo Banknoten per Kopf in den Ber. Staa ten ausgeben könnte, und, um für alle Fälle vorbereitet zu sein, würden die Hills, Clevelands, Harrisons und wie sonst alle diese Politiker heißen, dafür svrgcn, daß man nie Mangel an solchen Schuldscheinen hätte. Cleoeland's Administration bringt das Millenium mit den Staatsbanken, deß halb sollte sich der Congrcß gar nicht darum kümmern, obihm das Recht zusteht Geld zu vernichten; fort mit dem werthlosen Silber und mit den Greenbacks ! Hunah für Cleveland und die auf New Aork'er und Chicago'er Stadtschulden basirten Banknoten, and plenty of liiern 1 Dies also ist das große G.heimniß, welches der gewichtigste Staateinann der Gegenwart so lange sür sich bewahrt h it ; er will also, um die kritisch: finanziellen Zustände zu verbessern, und de n, dem Ruin entgegengehenden Handel und Gewerbe auszuhe fett und das verlorene Vertrauen wieder herzustellen, d.is noch vorhandene reale Silbrgeld ornichlen und statt Zssen das Land mit werthlosen Wildkatzen-Banknoten überschwemmen, obschon laut einem Nachweis des Bun- dessinanzdeparleinents gegenwärtig schon 40(1 Millionen unversichertes Papiergeld und nur 600 Millionen Silber in Um'.au sind. Dies heißt doch offenbar den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, oder den Schwindler mit noch größerem Schwill del zu übertrumpfen. Und dies ist vcr Zviann, welchen die Demokraten als den größten Staatsmann vergöttern. Herr Cleveland sollte die Constiiution lesen, dann wird er aussinden, daß weder seine eingebildete Majestät noch der Con greß das Recht haben, Geld zu zerstören, noch das Monopol der Prägung. Aus gäbe und Regulirung des Geldes und Geldumlaufes an Privat Corporationen zu übertragen. Wenn Herr Cleveland im Nachweis des Fiaanzdepartements nachsehen wür de, dann würde er aussinden, daß Frank reich mit Doppelwährung bereits noch so viel Gold per Kopf besitzt, als irgend ein Land mit ausschließlicher Goldwährung, nämlich $20 52jl00, während England nur H14 74J10O, und die Ver. Staaten sogar nur $9 1J100 per Kopf besitzen ; dennoch denkt Frankreich nicht daran, seine Doppelwährung aufzugeben. Ebenso kann man aus diesem Nach weis ersehen, daß das Werlhverhältniß von Gold zu Silber in allen D"ppel währungs- und Silberstaaten (mit Au? nähme der Ver. Staaten) 1 zu 15J ist, während dasselbe in den Vcr. Staaten 1 zu IS 93J100 ist. Würde es unter diesen Umständen nicht einem Selbst mord gleichkommen, wenn wir unsere 600 Millionen Silber vernichteten und den schon vorhandenen 400 Millionen unversicherten werthlosen Papiergeldes noch 600 Millionen mehr hinzufügten? Sollte es den Goldjuden durch Be stcchung und Verfassungsbruch denn?ch gelingen, das Silber zu entwerthcn und mit Bonds einzulösen, so wird sicher d e Zeit kommen, wo las Volk zur Erstnnt niß kommt, daß diese Bonds durch Bc- trug erschlichen sind, und hierauf gestützt die Auslosung derselbe verweigern wird. Herr Cleveland ist zum größten Theil, wo nicht gänzlich, für die gegenwärtige Calamität verantwortlich. Schon im Frühjahr hatte man eine Finanzkrisis vorausgesehen ; hätte er damals sofoit den Congreß einberufen, so märe es durch Weise Gesetzgebung vielleicht möglich ge wesen, die Krisis zu verhüten, oder jeden falls bedeutend abzuschwächen. Ist unter diese Verhältnissen Herr Cleveland nicht verantwortlich sür das Leben jedes zu Grunde gebenden Arbei ters oder dessen K Inder ? Obschon die Unabhängigkeitserklärung sagt, daß alle Menschen gleich geboren sind und daß Regierungen dafür da sind, um die Rechte jedes Einzelnen zu be schützen, scheint es, daß Herr Cleveland glaubt, daß die Regierung den Armen gegenüber keine Perantwortlichkeit hat, wabrcnd die Reaicruna die Frau und KnZer dieses Mannes auf Kosten des Bolkes mit königlichem Luru aus,tattek, ja sogar aus Regierungskoste Prediger besoldet, um sür das Wohlergehen dieser alücklicben Familie tu beten. Weder diese Prediger noch die Regierung aber boren daS Gebet von Millionen armer. unschuldiger, hungernder Kinder, welche beten: ,cb UNS venl un er laancoes Brod. Diese können ja zu Grunde gehen Die Ausführnng des Geary eseties. Das sog. Gearn-Gesetz vom 5. Mai 18'j'i, welches zwar den rigorosen Bor- schlag einer völligen Austreibung der in de Ber. Staaten weilenden Chinesen beseitigte, aber doch deren fernerer Ein, manderuna ein Ziel setzen sollte und u. A. bestimmte, daß alle in der Union an- sassigcn Chinese sich bei Strafe der De- portation vor Ablauf eines Jchres ein zuschreiben hätten, war bisher zum gro ßen Verdruß der zunächst interessirten Bürger der Pacsickuste ein todter Buch stabe. Mit perhältnißmäßig wenigAus- nahmen ignorirten die Chinesen, der von ihren einflußreichen Gilden ertheilten Parole gehorchend, das Einschreibiings gcbot und ließen es auf die Erccution ankommen. Dieser Appell an die asia ti che Kraft der Trägheit war soweit von bcmerkenswerthein Erfolge bealei- tct, weil der Congreß es versäumt hatte, die für die Dcportirung von mehr als 100,000 Bezopften erforderlichen lehr bedeutenden Geldmittel gegen ne ben Millionen Dollars zu bewilligen. Die Regierung will letzt aber, dem Drängen der Chinesenfeindc nachgebend, wenigstens einen Anfang machen mit der Ausführung des Gearrj-Gesetzes, soweit nämlich der augenblicklich sur diesen Zweck verfügbar kleine Fond etwa $15,000 reichen mag; die ferner benöthigten Gel der wird voraussichtlich der Con greß ohne liinges Zögern beivilli- gen. Inzwischen wird sur den Erlaß von Ausweisungsbefehlen eine Entscheidung des Bundesrichters Roß als Richtschnur dienen, in welcher der Richter sagte: , .Wenn ich amtlich benachrichtigt wor den wäre, daß die betreffendeRegierungS behörde keine Geldmittel zur Verfügung hat, die Ausweisungsbefehle des Gcrich- teS durchzuführen, so wurde ich mich wci- gern, solche Befehle zu erlassen; denn die vollziehende Gemalt kann sie mit dem besten Willen nicht durchführen, wenn der Congreß keine Mittel bewilligt. Kein Richter sollte Chinesen ausweisen, wenn er in seiner amtlichen Eigenschaft über zeugt ist, daß die Executive der nothwen digen Mittel entbehrt. Dadurch würde et nicht nur die Administration in Verle genhcit bringen, sondern auch die Frage nahe legen: Was würde in diesem Falle aus solchen Chinesen werden? Denn einer neulichen richterlichen Entscheidung zu folge dürfen sie nicht ungebührlich lange ihrer Freiheit beraubt, sondern müßten entlassen werden. Da aber schon zuvor ein Chinese ausgewiesen wurde, nehme ih an, daß die nöthigen Mittel für die nöthigen Mittel für die Ausweisiing an derer Chinüsün orbanden sind und er? lasse den Haftbefehl' Es muß sich jetzt bald herausstellen, ob China wirklich entschlossen ist, dem von feinem Gesandten it. Washington ge gen den Erlaß des Geary Gesetzes erho denen Protest praktische Folge zu geben. Einladung! Hierdurch nehmen mir uns die Freiheit, unsere vielen Gönner und Freunde zu einer allgemeinen Besichtigung unseres enormen Waarenlagers einzuladen. Kleiderwaaren in allen Rüancen. warben und in jcderQualität; Unterzeug.Teppiche, scyuye, amenmankel kaufen mir nur in ganz großen Mengen und naturgemäß auch sehr billig. Wir sind daher auch in der Lage bedeutend billiger, mie die anderen Häuser, unsere Waaren zu ver ransen. Herp ols.heimer & Co. Unvernünftiger Lndhu, ger. ' Wenn der Cherokesenstreifen nicht nur das letzte andausädiae Bundesland in. dern überhaupt das einzige Ackerland wäre, das noch in den Ver. Staaten zu haben ist, so könnte der Zudranq zu dem selben nickt stürmischer amtf t,in Tausende haben schon seit Monaten in ver umgegeno gelagert, um bei der Er- öi'snuna der EintraaunaSämler snfnrt mr Stelle zu fein und hielten trotz Durst, junger uno ricyopsung in der Reihe aus. damit sie nur ia ikr Anr,i ! verlieren. Einige Abenteurer, die sich orzeiiig in oas evict etngeschlichen hat ten, wurden buchstäblich ausgebrannt, d. h. man steckte die trockene Prärie in Brand, um sie .auszuräuchern.' Wie viele Menschen bei dieser Gelegenheit umaekommen sind, wird wobl ni, k,tt- stellt lyerden. Und wie ist daS neue Land der Ver beiküna beschaffen? Ein nmkrr Tf.;t desselben ist gänzlich wasserlos, ein ande- rer eignet ,iq ooq,lens zur Viehzucht, und nur eine kleine Strecke ist einigerma ßen besiedelungsfähig. An verschiedenen Stellen, die bereits für .Städte' auser sehe sind, haben Bohrungen bis auf 150 Fuß Tiefe nicht einen Tropfen Was ser zu Tage gefördert. Die meisten An, "edler haben aber auch gar nicht die Ab sich!, sich dauernd in jenem Gebiete nie derzulassen. Sie wollen nur de .Buhm' ausnützen, um die Bannellei,, de sie unenkgelilich z erlangen hosfen, zu hohen Preisen an die Nachzügler los tuschlagen. Jeder glaubt den deren betrügen zu können, aber am Ende wer den sie wohl allesammt bettogen sein, Wer sich i der That der Landwirth. schafl widmen will, der sinbet überall in den Per. Staaten, vin New Zlotk diS Sa Francisco, gutes Ackerland zu äu ßerst mäßigem Preise. Wenn er sich aufrechnet, wa, eS kostet, den wilde Boden urbar zu machen. Einzäunungen auzulcgcn, Wasser zu beschaffen. Häuser v lauungkn z errichten, Serbin dungswege, schulen und Kirchen zu schassen, so wird er sehr bald zu der Er kenntniß kommen, daß eine Farm i einer besiedelten Gegend wohlfeiler ist, als ein Grundstück für 1,25 Cents den Acker in einer Wildniß. Dazu kommt, daß der .Pionier' seine Erzeugnisse nur schwer verwerthen kann und fast ausschließlich Welschkorn oder Weizen anbauen muß, durch eine Mißernte also gleich in'sElend geräth. In der unmittelbaren Nähe der größten Sllldte liege noch Hunderltau sende von Ackern ungenützt in, und Bo-' den zweiter Klaffe wird fast nirgends in Anspruch genommen, obwohl es'sich hier und da schon recht gut zahlen würde. Die sernlvestlichen Bahngesellschasten und andere .Buhmcr' haben es eben verstau den, die Landbevölkerung künstlich ,in Bewegung zu setzen.' Wie sich die neu.m Ansiedler im Lande der Blizzards oder der Heuschrecken nachher durchschlagen, ist ihre eigene Sache. Wenn man die Bevölkerung aller mne rikanijchen Städte von mehr aiS 10,ooo Einwohner zusammenzählt, so ergibt sich, daß das flache Land in den Ver. Staate außerordentlich dünn besiedelt ist. Deshalb ist das Landlebe selbst i den älteren Staaten einförmig und öde, denn der Verkehr der zerstreut wohnenden Farmer miteinander und mit der Außen welt ist zu s hr erschwert. Es ist des halb keineswegs als ein Unglück zu be trachten, daß Ovkel Sani nicht mehr Je. dem eine Farm schenken kann. Jetzt wird endlich damit begonnen werden müssen, die bereits ausgelegten Farmen besser zu bestellen und die Landbevölke rung etwas naher zusammenzurücken. Dann werden die amerikanischen Farmer auch lernen, daß es lohnender ist, 50 Acker gründlich zu bearbeiten, als auf 500 Äckern mit ungenügendem Capital zu wirthschaften. Der Winter naht. - 1,300 Damen und Kindermäntel, die mehr als das doppelte werth sind, ver lausen wir zu $3.19, 14.63, $7.69. HerpolSheimer & Co. Weltausstellung'Fahrpreise Folgende nicdrigc Fahrpreise sind jetzt auf der .Burlington Bahn' zu haben: Nach Chicago ,.$10 90 Nach Chicago und zurück . . 19 70 Nach St. Louis 10 05 Nach St. Louis und zurück.. 18 40 Billette für die Hin und Herreise ha ben Gültigkeit bis zum 15. November. Wegen Billette, Schlafwagen und näherer Auskunft spreche man am B. & M. Bahnhof oder in der Stadtofsice, Ecke der 10, nnd O Straße, vor. A. C. Ziemer. Stadtagent. Laue's Medizinen sind iin gutes Absührmittel. Um gesund zu bleib , sind dieselben nothwendig. Ueber die Springer-Sekte bci Tarussa und in- den benachbarten Dörfern bringen die .Petersburger Wed.' wieder einige Notizen. Zunächst einiges Äekanntes über ihren Lebens wandel : daß sie kein Fleisch essen, sei-' neu Wein trinken, nicht rauchen, an den Abenden aber sich mit den Schwester chen' zu den berüchtigten Springer-Ber-sammlungen zusammenfinden u. s. w. Dann fährt das Blatt fort : Die Sek.! tirer sind arbeitsam, sagen sich von der' orthodoxen Kirche nicht los und be suchen gern das Gotteshaus. Sie fiih ren ein stilles Leben und haben Framn, mit denen sie aber nicht zusammen leben. Unter sich sind die Sektirer freundlich und helfen einander, so viel sie können. An Sonn und Feiertagen und in den Freistunden versammeln sie sich an einem bestimmten Ort, um fromme Bücher zu lesen. Die heilige Schrift legen sie auf ihre besondere Weise au, zu ihrem eige ne Vortheil, um möglichst viel Anhäu' r. besonders .Schwesterchen' anzu locken. Uebrigcns kommen sie eher zu stimmen, um Thee zu trinke und die .Schwesterchen' zu bewirthen. Die Letzteren sind alle jung, alte Frauen werden unter die .Schwesterchen' nicht aufgenommen. Diese nennen die männ ltchen Sektirer .Onkelchen.' Die .On kelchen' sind Männer in reiferen Iah ren, man findet keinen Sektirer unter 40 Jahren. Im Umgange und bei, Begegnungen mit anderen Menschen find die Sektirer gastfrei, freundlich mb, höflich die .Schwesterchen' aber ftd ander. Sobald sie einem Menschen begegnen, der nicht zu ihrer werte hätt, so wenden sie sich ab, sagen leise vor sich hin Böser Geist, weiche von. mir!" und spucken auf die Seite. In der Falle steckte ein Ehepaar jüngst in Detroit. Mich. Dasselbe lag aus seinem Klappbette, al plötzlich die Eharnire brachen, der obere, aufrechte Theil umschlug und die beiden Lebensgefährten unter sich begrub. Ein da Geräusch glücklicherweise hörendes Dienstmädchen befreite die Erschreckten au? ihrer unangenehmen Lage. Beide hatten Schrimmen davongetragen.