Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, September 14, 1893, Image 6
NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Heb. A MEDICIHE THAT MAKES GOOD BLO00 fGh GILI-IORE'S ÄROnÄTICUIIIE Will complt1j chnjre th McmxI t yoor ivntrm te ihm nuHidm ilma, anl nd otrw, rl h .imd coarinjf tltftuh your viu. If 'u frei xhkiutrd uxl Bt-rvou, ar Kt'tting tlilQ md 11 rua down, lilimore't ATuniatlc H um, wlilt'h lilmle and Bt hrveraffe, Hl r.tor von tu ht-alüi and tnntfih. M'Khcm, uiwttfor yi'tir tUuR-hTt-rn. It t Ihe rvuU(or and mrr--tor fr ml ailrnnta prcullarto witnnn. 1t ftirl' ttr (h Wood and rlv lating tnnieLh. ll I iturRU? lo rar Ifjrr.HP, Ilj-fc cüU rr, and all buiutuer Coiüplamü, tuid kecp LU tfOWfU r ifn!r. buKi ij ii anmrifU for $1 jwr bottl. Chas. W. Brandhers!, Eigenthümer "Capital Cafe" Wallszeilcn'zu j'der Tageszeit 8ci Tag und acht sie. No. V r.ölbl. 11. Zt. Telephon 429 iucsln, Neb. GreätRockIsiandIöüti TO THE EAST. 8EST D!Ki?ifin SERVICE IN THE VORLD. ft8 - 1892. Ebenso lanqe Zcit, wie Dvid regiert,, laufen die Züge der C zicags, Rock Island & Pacific Bahn von Chica, nach dem Westen Sie Rock Island Bahn ist immer die erste um alle neuen Bclbcsseruiigcn cinzuführen, welche die Fahrgelchwiiidigkcit steigern und die Sichcrhcit und dcnKomsvrt des rtiscntitn Publikums vergröbern könnten Jure Züge find auss Beste ausgestattet mit Vestibül Waggons, hochfeinen Speisewagen. Echlaf wagen und bequemen Lehnstuhl Koupces, alle elegant möblirt und nach der neuesten Mode eingerichtet Eine verläjzliche Berwaltung und höfliche, ehrliche Bedienung seitens der Angestcllien sind vom höchsten Werthe für die Eisen bahngesellschast sowohl, wie auch für die Rei senden und dies ist manchmal nicht so leicht durchzufühlen Abcrauf der Rock Island Bahn werden die Reisenden keinen Grund zu Beschwerden finden Die Größe des Bahnsystems wird klar, wenn man sich ein wenig aus der Landkarte umncht Was ist die Endstation der Rock Island Bahn im Osteu?-Chicago Welche andere Endstation hat die Bahn? Peorta Nach größeren Städten im Nordwestcn führt die Bah? St Paul und Minneapolis, Minne sota. attertvwn und Sioux i5aUs, Dakota Nach welchen grvb?re Stödlen in Jowund NcbraskaZ-Tcs Moines und !Lavci,port, Iowa: Omaha und Lincoln, Nebrasla Be rührt sie andere grosze Städte am Missouri? Gewiß! St Joseph. Atchison Leav:wor!h und Kansas City ffuhrt sie nach den Felsen gebirgcn? Ja! Nach Denver, Colorado Svrings und Pucblo, mit seinen Vestibül Zügen von Chicago Wie erreicht man die grölzcren Städte m Kansas? Mit der Rock Jslano, lopcka, die Haupistadt, und Hun derte von anderen Städten in allen Theilen des Staates werden berührt Sie ist die ein zige Bahn ,dic nach der neueröffneten Chcy eiine und Äractahoe Rescrvaiioa führt Man sieht also, daß die Sioi Island ihre Schienenstränge d'lrch weite Länderrien er streckt nnd dieser Umstand ist für Rersende sehr wichtig, denn sie finden überall richtigen Änschlusz und köm en schneller vorwärts, Sie ist deshalb die populnste Minie Ein sehr populärer Zug der Rock Island verläßt Denver. Pueblo und Colorado Spring täglich Derselbe wird The World's Fair Svecial" genannt Er ist nur ein Tag unlenvegs und die Passagiere kom men am nächsten Morgen in Chicago an Die Rock Island Bahn nach Colorado ist sehr populär und der vorerwähnte Zug sühn die feinste Beitibul' und Svctiewagcn Um nähre Auskunft, Billere. Karten,Prei,e wende man sich an irgend einen Agenten in fr Staaten, Canada oder Mexiko oder schreibe an Joyn Sebastian, ' eneral Ticket- & asjager-gt, ChicaqoJll C. St. Johtt,!General-Tirector, Chicago 1 I RECULATE THE ST0MACH, LIVER AND B0WELS, PURIFY THE BLO0D. A RELIABLE REWEDY F0B IiidlffeitMoii BÜUimiiicia. Ilcadoeac, Con.tl patlon, Dj pepila. Cnronle Llvar Troublcft, ltlcalaaM, Bad Coiaplexlon, Dyaentcry OffcnulT Breatn, and all dlMrdera of th Starnach, Llvar and Bowela. Ktpans TahülM cantnin nothlnir lnjnrton to the niost d(4icat eonstttution. ricajyuit to toke, aare, rffectoftl. Give immeiliate relips. 8eld l)T dnnriTOv x tnnl bottle wat bj matt an rocipt of !5 centa. Addreas THE RIPANS CHEMICAL CO. 10 8PSOCS STREBT, NEW YORK CITT. ao- Die Leute, jwelche , während der heißen Witterung die 10. Straße passt ren, können sich bei dem Mecklenburger Karl Stärkung verschaffen, da an dicser feuchten Ecke das feinste Bier und unstreik tig der beste Wein der Stadt verzapft werden. , f Gepreßtes He verkauft in, Waggon tadung und per Ton. ,1027 Q Straße, Grak,am's eihstall. Ö. N. Seiler, Tel. t47. Habe auch gute Kutschenpfcrde zu ver , V . kaufen. Z Das beste und billigste Fleisch bei Msth. Wagner. 113 M. S. Straße. , Dr. Käsebier, praktischer Arzt, ' Broumcll Block, Zimmer 2120 wohn- l,ast, hat 20jährige Erfahrung in allen Zweigen der Arzneiwisscnschaft und ijt desoiiocrS i ocr Beyaurtug von grauen- und, Kinderkrankheiten sehr zu cm pfehlcn. ' G. V. Thompson, CSirajic, untersucht Äuacn unciltgelilich. ist Ervert im AnpaZsen von 'Augenglässern und ver- fcrtigt pt!che nstruincule jcoer vin. Wjr,RC TTTZr 7 hMi-fro 07 - ÄrA-'-v ''WÄM" V"3 x$m7 Falsch ucrliM. llB Nsdrrt 7oc!kk. Ich saß im ?or!!en ftincr schmu. ckeu !!a in H.'.:lnihcim, vor mir eine fcaltv.rtrnl? ,Hiit Zccliöundscch. jigcr und ein vclito ria?. ruhte sich gut au3 nadi der cüitrrtalirt trn Kirnt dcs alkcn ludifüfsci'.ndcö. Er selbst hatte sich ans ritt ic:kc!sii!ndchcii empfohlen, um isrm tinb.Mini am Bahnhöfe ab;iitir!c:t. die von eiiTern 3?f sucht in der abüi stUsi zniiick.'amcü. ;Ut;t hörte ich das fcifcn tcr feforno ivt; zugicich erhob sich ein leichter ShJind und streifte die Lvaiscrsiachc. so daß ich nun wieder 2vc,gcnranschcu und ein gcislclhaflcS Gcplaudcr in den Zwei gen vernahm. Äuch meine Gedanken fan.ni in Fluß und lciikkcn sich auf den Freund, von dem ich zi, lange getrennt gewesen. ES ist doch merkwürdig, daß Alsrcd so frühe ein hänölichcS Glück und ein echtes Glückübchagc erlangt hat, wah lkiid ich mich noch voll Unrast und meist unbcfricdigt in der ZSclt herumtreibe. Und doch war ich der Unternehmendere, Entschlossenere, während er vor Schiich trrnhcit nicht aus und ein wußte, so daß wir ihn sckicrzcnd das Studentensrän lein" nannten. Ich machte damals mit den s&cilicni nicht viel Umstünde. Alfred jedoch, der seine stark erotische Natur z,l verbergen suchte, wuchs nie über den platonischen Muselmann hin ans, der zahllose Schönheiten in feinen HerzeuS yarem einschloß, wovon diese nur nichts wußten. Wie hat der Mensch eS nur zu Stande gebracht, sich so schlankweg zu verheiraten? Hat er sich dazu auch verschämt ein gepaukt, wie z seinen Eramen, die er zu unserer Ueberrasg)ung glänzend be stand, während Niemand ahnte, daß er wirklich arbeitete? Jetzt ist er ein viel gesuchter vrechtSauwalt und ein ange schener, wohlhabender Familienvater. Der Duckmäuser hat uns schließlich Alle überlistet. Eine fröhliche Kinderstimme und eine beschwichtigende Frauenstimme werden, laut. Ein kräftigerer Schritt und leichteres Trippeln nähern sich, Alfred am Ein gang der Laube ruft mir zu: Nun, verlassener Nachtschwärmer, wohin sind Deine Gefühle gewandert? Ich stelle Dir meine Frau Constanze vor, die sehr bedauert, daß sie Dich nicht schon bei der Ankunft empfangen durfte. Da hat man von den plötzlichen Ucbcrfäl lcn. Und hier noch eine Kleinigkeit: mein Walter. Walter, begrüße den Ln kclRüding. Ein Knabe von sechs Jahren mit dich tcm Älondgclock nnd blauen Schelmen äugen sprang auf mich zu, der sich rasch erhoben hatte, ergriff ohne Scheu meint Hand und sagte zutraulich: Onkel Rüding, Du mußt recht lange bei uns bleiben, der Papa will es. Wir ha den noch viel guten Wein im Keller." Alfred schmnnzcllc, die frische, auffal lend hübsche Frau Konstanzc reichte mir die Hand und fuhr fort: Immer nimmt mir der Kleine das Wort aus dem Munde. Er hat bereits meinen und Alfreds Plan, Sie möglichst lange hier zu fesseln, verrathen und sogar zu ejncm schnöden BcstcchungSmittcl Zu flncht genommen. Seien Sie mir herz lich willkommen als Jugendfreund mei nes Mannes. Und nun will ich in der . Küche nachsehen, damit ein einfacher Imbiß bald besorgt werde." , Sie nickte freundlich, wandte sich nm und verschlvand. Der Walter beschäf tigte sich bereits mit meiner Uhrkctte und dem daran gehängten Wolfszahn. Alfred hatte sich neben mich hingesetzt, füllte das zweite Glas und rief mir zu : Prosit, Alter! Wir stießen an. Zu dem Jungen sagte er: Walter, ziehe Deine Hausschuhe an und helfe in we nig der Mutter. Wenn das Essen fcr tig ist, darfst Du wieder kommen." Ich gab dem Kleinen einen kräftigen Kuß. Er lachte hell auf, setzte aber mit komischer Würde hinzu: Ich werde schon Alles in Ordnung bringen. Und das Obst für Dich, Onkel, pflücke ich selber." Dann rannte er schnell von danncn. Alfreds Älicke folgten ihm und freudiger Vatcrstolz leuchtete aus denselben. Eine verspätete Krähe flog über mei nein Haupte dahin und krächzte kurz und verdrossen. Nein." sagte ich zu mir, Du geflügelter Harpagon, heute erweckst Tu kein Echo in mir. Neid und Weltschmerz habe ich für ewige Stunden begraben." Wie gefällt es Dir bei mir, Nü ding," warf Alfred dazwischen, indem er eine Cigarre anbot und sich selbst eine sorgsam anzündete. Mir ist, als wäre ich durch einen himmlischen Zufall an der ,Küste der Scliaen' gestrandet. Ich kann nicht viel Worte machen, da die befreite Brust Athem schöpfen will- endlos erquicken, den Athem." - ,,Da hat man wieder den Alle über treibenden Phantasten," bemerkte Alfred. Einst impfte mir Dein gewaltthätigcr Geist auch manche magere Illusion ein. Doch jetzt habe ich erreicht das Bollge nUgcn einer befriedigten Kreatur." Fast wäre doch der Neid in mir auf gewacht. Doch ich würgte die häßliche Empfindung in mich hinunter. Und der Forscherdrang oder richtiger die Lcbenö-Neugicrde machte sich bei mir geltend. Sage mir' ehrlich, Alfred, wo und wie hast Du Dir das liebliche Weibchen gewonnen z denn das Uebrige versteht sich ja von selbst. Du warst dock, eigentlich kein Herzenscroberer, ob wohl Du nur den Muth dazu zu fassen brauchtest. Wer gab Dir diesen Slfa-srieds-Muth?" ...' Alfred schwieg einige Minuten ver legen und warf einen prüfenden Blick auf mich, als wollte er sich vergewissern, daß ich sein Bcrtraucn nicht mißbrau chcn würde. Die physiognomische Un tersuchung schien ihn beruhigt zu haben. Er räusperte sich und sagte halblaut : Ja. d3 ist eine eigene Geschichte. Dir. als ältestem Freund, will ich kein Hehl daraus machen. Aber reinen Muud gehalten 1" Selbstverständlich I" antwortete ich, mit einer etwas ärgerlichen Handbcwe guna die zudringlichen Mottcu verscheu chcnd. Dabei flcl mir die Asche der Eigarr in da? Weinglas. Ich schüttete ocn uiqi nur ocn dorten ans : Dei ner Hcilt'SaÖttin ! llrd ictir erw&lc." Er f5ll:e mein Wat. eii:l,t Malt starUn (einer Ei.urrt und begann : Du haft gan;ri1tiz vcrmi'lkck. ditz ich nieinen Erb!elil,er: die Blödigkeit gegenüber dem w'eiMi'chen (v.-fisieife, Zu dem eS mi doch mit taufend unsicht. baren Armen hinzog, nicht sogleich ab. aclcgt habe, unter Umbänden ihn auch trete noch besäße. Allein der Thor findet stet? einen rettenden Zufall. Und so ist tS auch mir ergangen. Ein Jahr nach Dir verließ ich die Heidelberger Universität und brachte meine Justiz. VchriingSjabrt größten theils in der Kanzlei eines BrnderS meiner Mutter in Mainz zu. Er führte mich in das heitere, gesellige Leben der schönen Rhcinstadt ein. vermittelte meine Bekanntschaft mit angcseliencn Familien, in denen reizende Mädchen ausge blüht waren. Ich wurde überall liebevoll aufgenommen, man kam mir in jeder Weise entgegen, nicht am wenig, ften von Seiten der holden Rheintöchter. Mein Herz gcricth fortwährend in leb hafte Wallungen; aber Körper nnd Seele blieben ungelenk. Auge und Mund verloren ihre Sprache und qualvolle Empfindungen über meine unmännliche Schwäche waren der Nest. Mein Oheim, der die Idee hatte, mich gut z vcrhei rathen, ärgerte sich weidlich über mich und brnmmte vor sich hin : Der reine Tolpatsch, trotzdem er etwas gelernt hat. Das kommt vom dicken pommcr'. scheu Blute seine Vaters ; denn meine Schwester, die sich in den Stcttiner ver. gaffte, hatte ein offenes, frohlannigcS Gemüth. Ich muß den Kerl in fein Glück hincinkommandiren, als wäre ich dessen Unteroffizier. Sonst kommt er mir nicht weiter." Und richtig, ich wurde kommandirt. Der Alte schleppte mich seit einiger Zeit häufig in die Familie eines ,ehr wohlhabenden Bauunternehmers, dessen einziges Kind, die achtzehnjährige Hed wig, von Allen verhätschelt wurde und in ihren Kreisen die Unruhe in der Uhr war. Mich behandelte die schwarz Lugige Hcdwig sehr verschieden, je nach ihrer Laune. Bald tändelte sie mit mir, als wäre ich ein harmloses , Kind ; bald behandelte sie mich förmlich fand selig, warf spitze Redensarten in daö Gespräch oder kehrte mir völlig den Rücken. Ich spürte dunkel, daß sie mich kirre machen wollte und fühlte eine heimliche Angst vor ihr. Als mir des halb eines Morgens der Onkcl Anwalt trocken sagte : Du gehst heute Abends zu den KlingcmannS nach Eltville nnd hältst um die Hand der Hcdwig an," überfiel mich ein großer Schrecken. Ich wagte einen Widerspruch, aber der On sei blieb unerbittlich. Du wirst thun, was ich 'sage Tne Mutter will es auch. Hier, lese diesen Brief. Sie ist wie ich überzeugt, daß Du nie aus freien Stücken Dich zn einer Werbung entschließen kannst und zu einem vcr grillten alten Junggesellen Dich ein mauserst, wenn man Dir nicht einen Stoß gibt. , Morgen Früh fleht die Verlobungsanzeige in der Zeitung, ich selber habe sie vor einer halben Stunde eingeschickt. Und Deine Mutter ist es, welche das freudige Ercigniß mittheilt. Du bist sicherlich nicht so unkundig, die einsame Mutter, welche in Dir ihren einzigen Trost findet, zu beschämen. So verdaue die Ermahnungen Deiner Mutter und rüste Dich ; mit dem Muthe, den selbst der letzte Schneider geselle aufbringt. Um fünf Uhr fährst Du mit dem Dampfer nach Eltville ; um sieben Uhr komme ich nach." ; Der tyrannische Oheim ließ mich allein mit meiner Bestürzung. Er hatte die Wirkung feincr'Gewaltthat nur zu gut berechnet. Tausend unklare Gc danken jagten durch meinen Kopf, -aber mein zaghaftes Gemüth ließ sie zu kci nein Entschlüsse reifen. Die Mutter kränken nein, da? darf ich nicht Und die Hcdwig ist wirklich nicht übel. Aber, ob sie mich auch nimmt und mir bei ihrer unberechenbaren Natur nicht die Schande anthut, mich mit einem Korbe abzuspeisen. Doch, die sache ist ja abgemacht, wie der Onkcl sagt. Abge macht I " seufzte ich vor mich hin. Um , drei Uhr verließ ich die Kanzlei, nahm in einem Hotel einige Bissen zu , mir, die schlecht schmeckten. Dann ging , ich den Quai entlang j auf , und ab und ; blickte nach dem Unheilswiiikcl hin, der Eltville noch verbarg. Der Fünfuhr - Dampfer, läutete zur Ab-, fahrt. Gleichsam, um mir selbst zu entfliehen, stieg ich ein. Ich dachte: Eine Stunde später erwartet Dich die ganze Klingcmann'sche Familie, um Deiner habhaft zu werden. . Ich will wenigstens langsam mich hineinschlcichen in ' die Ehefalle, die mir gestellt ist. Vielleicht erspähe ich noch einen Rück weg, wenn ich mich genügend gesammelt habe ; vielleicht hilft mir ein Znsall." So geht eS ;a allen Unentschlossenen, die von einein unvermeidlichen Geschick hhpnotisirt werden. Die Fahrt war herrlich und meine heiße Stirn kühlte der Oderwind. Da zeigten sich schon die Um risse der Rhcininsel und da lugten aus, Baum- und, Strauchwerk die netten Villen hervor, zwischen welchen sich der, rothe Kirchthurm erhob. Wriuberge' umsäumten die ; liebliche Scenerie. Klopfenden Hcrzciis betrat ich den Lan- dungsplatz. Fünfzig Schritte weiter rechts winkte die , Villa Klingemanus mir mit unverschämter Vertraulichkeit zu, Wie der geössnctc Rachen vcr oa den Vogel, so zog es , mich dorthin. Ich wußte, wo das Hinterpförtchen der Villa fei und wie man dasselbe durch einen Griff nach Innen zn öffnen könne. Diesen Weg zu meinem Zwangs'glücke schlich ich hin. : ' Der parkartige Garten zeigte sich völ lig leer. Ich schlug mich nach dem Warm haus? mit seinen theilwcisc aufgeschlossen nen Fenstern,, hinter welchen tropische Pflanzen von ihrer südlichen Hcimath träumten. Da entdeckte ich zwischen einigen im Halbkreis, gestellten Kübel Palmen ein helles weibliches Sommer gcwand; die Dame drehte mir den Rücken zu und las in einem Buche. Das konnte nur Hcdwig sein. Voll, eudc eö lieber gleich hier," rief eine fremdartige Stimme ans meinem In ncrn mir zu. Dann ersparst Tu wc nigflenS die Tortur angesichts der An deren." ES dämmerte so lauschig in diesem Pxrlmcn.'Kloster. Daö verstärkte meinen Muth. Noch stockte einige Zeit mein Athem dann preßte ich mit Gc walt l-crauS : Fräulein, ich bitte, sich nicht nmy.u sehen. Ich hnuc 'ynncit euoas tincS ah .fa.icn." .".1h!" l!üs, es hzld erschrocken Zii rück. Xam alcr ruhuer; Doch ich kennt Sie a Jbrer Stimme. Herr Kamnserer. Nein, ich süredle mich nicht. Plaudem Sir nur Ihr Geheimnis; aus ! Uns ich will mich vorher auch nicht um. sehe.' Mir schien es, als hatte die Stimme HedwiqS nie so weich und tiuschmeichelnd mein Ohr berührt. Die Gestalt glich jedoch im griinen Dämmern jener Hed wigS, so weit mein kurzsickiligeS Auge tS beurtheilen sonnte. Hübsch war eS wenigstens, daß meine Künftige mir die peinliche Aufgabe nicht erschwerte. Wie der nahm ich einen Anlauf und stieß hervor : Fräulein, ich kann nicht an der, ich muß Sie heirakhen!" Jetzt war eS heraus. Nun ein lautes Al, !" große Pause,1 indeß sich die Gestalt nach vorwärts bog, als wollte sie sich verstecken. Dann klang es wieder wie ein nervzitternder Hauch: Aber. Herr Kämmerer, wir haben unS erst drei Mal gesehen !" WaS soll das!" dachte ich. wozu spielt sie noch Komödie?" Etwas ge. zwungen war daS Kompliment, mit dem ich endlich klare Situation schaffen wollte: Und wenn ich ck ein ei;igeS Mal gcschcn halte, , sie müßten die Meine werden." Nun wartete ich aus die große Douche, die sicherlich kommen würde. Da sprang die Gestalt auf, wandte sich rasch um und im Abcndsirahl, der das Gesicht umwob, glänzten mir zwei scuchtschimmcrndt blaut Augen cnt gegen. Ich war ganz verdutzt. DaS war ja Konstante, oie Tochter des preu ßischcu BergralhcS aS Eoblenz, die Freundin HcdwigS, die liebliche Lieder säiigerin. Wer im Traum von einem Thurm fällt und plötzlich in einem leichtflüssigen Element zu schwimmen . glaubt, kann mein damaliges Gefühl verstehen.. Statt niedergeschmettert zu sein von dem, an beschreiblichcn Wirrwarr, den ich angc richtet, war mir auf einmal, als Hütte ich die richtige Lösung eines quälenden Problems gefunden. Und schon war Konstanze an meiner Brust,, küßte mich unter Thränen und rief: Auch ich habe Dich, Alfred, beim ersten Blicke geliebt. Ich will Dein für, immer sein." Ich jauchzte auf, der blöde Thor hatte den goldenen Hort gcfuu den. Und das Küssen erlernte ich ohne jede weitere Anleitung in fünf Minuten. Nun galt es aber daö Schwerste. Doch mein Muth hatte sich zur Ver wegcnheit gesteigert. . Ich nahm Kon stanze bei der Hand, führte sie in die Villa, in deren Erkergcmach sich Fräu lein Klingemann mit einigen Dutzfrenn binnen befand. Vor die Erstaunten mit Konstanze tretend, sagte ich laut : Ich stelle Ihnen, meine Herrschaften, meine Braut vor." Die langen Ge sichter hättest Du sehen, die verlegenen Beglückwünschungen hören müssen, Rü ding. Eö war zum Todtlachcn. Und ich fürchtete mich auch gar nicht mehr. Jetzt muß ich zum Telegraphenamt," fügte ich übermüthig hinzu, um mei ncr Mutter Segen zu erbitten." So verschwand ich und ließ mich nicht mehr sehen. Eigentlich em Rest von Feig hat. Allein ich besorgte ernstlich die Verlobungsanzcige deö Lokalblattes und beauftragte dieses drahtlich, die Namen in dieser Anzeige in der jetzt passenden Weise zn ändern. ' DaS gelang auch. , Der Onkel schnitt am nächsten Mo? gcn ein fürchterliches Gesicht und brummte: Dummkopf! Ein ganzes Vermögen hast Du verscherzt. Ich ziehe meine Hand von Dir ab. Mache künftighin Deine Eseleien auf eigene Faust."' Die Mutter war milder. sie antwortete telegraphisch aus Stettin daß sie sich zur Bahn begeben, um meine Braut kennen zu lernen. Sie war froh daß ich überhaupt einen Ehering an den Finger bekam. ' Du siehst, Rüding, daß Kurzsichtig, seit und Blödigkeit nicht immer in's Unglück führen. Mir haben diese Män gel fehr genutzt. Doch da kommt mein Haussegen." ' ' ( Wieder lief der wilde Knabe voran, die mütterlich holdselige Fran Kon stanze folgte ihm und lud uns ein: Darf ich die Herren zu Tische bit ten ?" ' Ich faßte Alfred unter den Arm, drückte seine Hand und blickte nach oben zu den leuchtenden Sternbildern, die vom nächtlichen Himmel herabgrüßten. Der Rhein rauschte jetzt lauter irgend eine alte vergefsenc Wicgcnsagc. Wer doch auch so im holden Ungefähr ankern könnte au der ewig blühenden Insel herzenstreuer Liebe. Warum bin ich beim mikroskopischen Schauen in andere Seelen selbst erblindet? Nur einmal noch die Unbefangenheit des wahren Glückes! In die Lüfte versuchte ein G v l d a d l t r kürzlich in der Nähe von Toledo. O., einen LZjähri gen, 150 Pfund schweren jungen Mann Namens MayncS zu einführen. Letz terer befand' sich mit einem gewissen Barqnin auf dem Froschfange, als daö Thier aus der Luft niederschoß und Mayncs , seine Fänge zwischen den Schulterblättern in den Rücken schlug, wobei die mächtigen 5lrallcn dcS Adlers durch den Obcrrock und den Rock sich tief in d$ Fleisch einbohrten. Der Raubvogel versuchte den Angegriffenen vom Erdboden in die Höhe zu heben ; trotz seiner kolossalen Schwingen gelang ihm die jedoch nicht. Inzwischen vcr mochte MayncS einen Arm um den HalS dcS Thicrcs zu schlingen und eS mit dem Froschspeere so lange auf den Kopf zu schlagen, bis eS zu Boden fiel. Barqnin versetzte dem Adler dann so lange Fußtritte, bis er wie todt liegen blieb. Darauf wurde der Vogel mit telst eines Strickes in die tadt ge-. bracht. Das Thier mißt bei einem Körpergewicht von 35, Pfund mitans g!,iiinten Flügeln sieben Fuß sechs Zfl und in der Hohe drei Fuß zwei Zoll. Die Sperrweile seines vier und einen halben Zoll langen Schnabels be trägt fünf Zoll. Der Adler, welcher sich von den erhaltenen cblägcn roll ständig erholt z haben scheint. ver schlang neulich Alifud na:!) einander 15 Spatzen mit Federn ::nd üuecheu. Die R ä d c r eine r T a s ch e u uhr legen in ihrer jährliche:: Yn::hu htiltg 5558Z Weilt"! zurück. Tat VUtica fett 15 j schildert Ferdinand Eortez i:i einem B ritte an Kaiser Karl V. solgenderma. ßen : D,t Ebene, in der UVen'co liegt, hat ungefähr 7(1 -tunde im Umfange, und h dieser Ebene befinden sich zwei Seen, welche fast daS ganze Tkal ein nehmen, denn in einem Umkreis von M Stunde fahren alle Bewohner auf Kahnc. Diese Seen, der eine mit salzigem, der andere mit süßem Wasser angefüllt, sind durch eine kleine Berg' kclte getrennt. Die Städte und Tor fcr der beiden Seen verkehren mit ein ander auf Kähnen. In dem See von Tczenio liegt auf kleinen Inseln Me rieo. Vier Dämme führen zur Stadt, von Menschenhänden angelegt, und zwei Schwerter breit. Die Ltadt ist so grvß wie Scvilla odcrEordova. Die Straßen find sehr gerade und sehr breit, reich zur Hälfte von schiffbaren Kanäle eingenommen, über welche gut gedautt hölzerne Brücken von der Breite füll ren, daß zehn Rcitcr zu gleicher Zeit darüber reiten können. Der Markt, wcläicr zweimal so groß ist als der von cvilla, ist von einer ungeheuren Säu lcnhallt umgeben, unter welcher man alle Arten von Waaren. Lcbensmitteln, Schmuck in Gold und Silber, Blei, Zinn. Edelsteine. Knochen, Muscheln und Federn, Töpfcrgcschirr, Loden nnd gesponnene Baumwolle ausstellt. Man sieht hier bchancnc Steine. Ziegel und Bauholz. Es gibt Gäßchcn für das Wildprct, andere für Gemüse; und eS gibt Hätt fcr. iit denen Barbiere den Kopf fcheercn, andere, welche Apotheken gleichen und in denen fertige Medizin. Salben und Pflaster verkauft werden, und viele an dcre, in welchen man für Geld essen nnd trinken kann. Tcr Markt geivahrt eine so große Menge von Gegenständen, daß ich dieselben Ew. Majestät nicht zn nen nen vermag. Um alle Verwirrung zu vermeiden, wird jede Waare in einein besonderen Gäßchcn vcrkauft. In der Mitte dcS großen Platze steht ein Haiis, in welchem immer 11 bis iZ Per fönen fitzen, welche die Streitigkeiten entscheiden, die über den Verkauf von Waaren entstanden sind. ' Andere Per sonen halte sich unter der Menge auf, um zu sehen, ob man auch zu rechtem Preise verkaufe. Man hak gesehen, daß sie falsches Maß zerbrachen, das sie Kaufleuten weggenommen hatten. So schildert Eortcz im Jahre 152 daS äußere Ansehen von, Mexico oder wie man es damals nannte, Tenocli titlar. Verkante Größen. Wenn von den höchsten Bauwerken der Erde die Rede ist, so nennt man an erster Stelle natürlich den Hiininelsstürmer, den Eis-, felthurm in Paris, mit feinen 300 Mc tcr, dann kommen, die Kölner Dom thürme mit 156 Meter, die Pyramide des Eheops mit 151 Meter der Ste phansthnrm in Wien mit 145 Meter u. f. w. bis herab znr Kuppel der Peters kirche in Rom mit 117 Meter. Nie mand aber erinnert sich jener bei der Schlankheit ihrer Formen iri gewisser Beziehung noch weit kühneren Bau werke der Gegenwatt, die mit denselben in den Höhenverhältuissen vielfach wett eifern, der Fabrikschorusteiue. Eine Statistik, welche, sich diesen Punkt zur Aufgabe machte, hat ganz überraschende Resultate ergeben. Des höchsten Schlo tes darf sich hiernach die Stadt Freiberg in Sachsen rühmen, indem der dortige, den HabSrückner fiskalischen Schmelz Hütten gehörige Schornstein eine Höhe von ' 140 Meter erreicht.! Zu Port DnndaS bei Glasgow , in Schottland befindet sich ein Riese von 138 Meter, dann folgt die gigantische Nadel des Mcchernichcr Bergiverksvercins, die sich zn dcr schwindclndcnHöhcvon 131 Mc tcr versteigt ; ihr Nachfolger, der 132.7 Meter hohe Schlot von St. Rollor, steht wieder drüben bei Glasgow, und dann kommt, als zweite Rieseiinadcl dcs Nhcinlandes, der (Schornstein in Stol bcrg bei Aachen mit 122.15 Meter. , , In dieser langen Gesellschaft würde unter den bekannten höchsten Bauwerken die 142 Meter hohe Pyramide des Lhcphrcn sich immcr noch zu Hause fühlen. Die Kuppel der PetcrSkirchc wird von allen den gciianlitcn Kindern der Industrie weit übcrragr. F ü r S t r o h w i t t w c r dürfte das nachstehende lustige Bcgebuiß aus Lieg nitz, Schlesien, dcs Interesses nicht er mangeln : In einer dortigen Kauf mannsfamilie war während der Ferien zeit die Frau zur Erholung in's Riesen gcbirgc gereist, die Kinder hatte man zu Verwandten gcbracht, während der an daS Geschäft gebundene Ehchcrr zu 5?ause bleiben mußte. Als dieser eines Abends sich zur Ruhe begeben hatte, wnrde er durch ein heftiges Klopfen an die Alkoveuthür erschreckt. Ju der Erwartung, einen Spitzbuben am Kra gen fassen zn müssen, öffnete er und sah sein Ehegesponö vor sich. Die miß trauischc Schöne war, um sich zu über zeugen, ob ihr Hanstyrann die ihm ge gebene Freiheit auch, nicht zu allerlei Extravaganzen mißbrauche, während feiner abendlichen Abwesenheit nnvcr muthct zurückgekehrt und hatte sich im Alkoven versteckt. , Ansaiigs wollte der Ucbcrraschtc seiner Lebensgefährtin ernst lich zürnen, doch besann er sich eines Besseren in der Plötzlich in ihm auf tauchenden Erinnerung, , daß cr am Abcnd zuvor in dcr That über die Gc bühr lange gcknApt hatte. Gewichtsabnahme infolge von Schrecken. Der Schiffbruch deö englischen Panzerschiffes Victoria" hat eine höchst sonderbare Naturcrschei innig zur Folge gehabt. , Dr. Ellisder 'chifftarzt der Vietoria," der nur durch ei Wunder gcrettet wurde, cr zählt, daß die Scclcnke, die die schreck liehe Katastrophe überlebt haben, fast sämmtlich einige Pfunde von ihrem Kör pergewicht verloren haben. So ist Ka pitän Smith, der sich in dem Augen blicke, in welchem da-S Panzerschiff ver schwand, neben dem Admiral Tryoir be. fand, um acht Pfund leichler geworden. Dr. ElliS selbst um zehn Psnnd, ein anderer Offizier um acht Psnnd ; zwei Matrosen haben je zehn Pfund einge büßt. Dr. ElliS hat außerdem an sich selbst eine Verringerung deö Körper maßcS um fünf Eenlimeter festgestellt ; li lich seine Bnifiivfitc ist geringer ge vorcen. j J. C. WOEMPENER, 2fmcn,2(rznctcit, (Dclcn, Farben ".s.w. 11 c. Ui3 n3tU vt, Str., 0NEILL & Eiis-ixxizsiiiisrtxixixx-z-r rszTiixxxriz-irixxis-Kurug Feino Wven HnndImuolom täffiiZiszi-zzizzzzxrrzzz-xiiS fcxzzzzxzzxzzxzzzxrz-xzz2ix!ä Wandtthren und Sttbcrluaarcn besonder sür lZcschenke geeignet, zu niedrigm Preisen. 100G O Street, - Lincoln, Neb. 34. Mttmnnn & Co.t (chsslge, ,o tllrnana Vro ) nnpt1rn hrr f gf MirfM ??n .... 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