Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, September 14, 1893, Image 10

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    Die Stiefeln der Frau Majerin.
HumeieSke s:iä fctm (Vam'sr.Icfcfn. Von
l?iome Tchmiening.
tat kleine Städtchen H . . . leben war
ftolz auf feine Garnison. Ei ganz?
Bataillon de, xttn. . . .'schen Jnfanlene
regiment No. . . .lag in seinen Ma,"?n.
Ma röhmie den Lemohnern H leben
ach, daß fte die besten und größten Kar
löffeln in der ganzen Umgebung erzielten
und machte daraus allerlei fcherzhaftt
Anspielungen auf de Glück der guten
Sinmohner der kleinen Tladt. Mit Be
zug auf ihre Garnison waren die H
leben allerdings vom Glück begünstigt
gewesen, denn sie hatten daS erste Ba.
tailloa de betreffenden Regiment be.
kommen und damit auch den Stab und
Hauptsache! die Regimentkmusik in
ihre Mauern emzttyen ,een.
Die Urtheile über H leben al Gar.
nisonstadt waren verschieden. .Oben
herrschte jedenfalls das gunstigste Urtheil,
denn die Produktenxreise waren hier
ziemlich billig; leidlich zufrieden waren
auch die verheirathetkn Stabsossiziele und
Hauptleute, denn ihre .Gnädigen ver
mochten bei dem billigen Leben kleine Er.
fparniffe zu machen und schon diese große
Seltenheit mußte für den Ort sprechen;
auch die Mannschaften und die Chargir,
ten waren nicht übel zufrieden; die derbe
oft behagte ihnen und da sie, wegen
Mangels Zn einer Kaserne, in Bürger
quartier lagen, so war ihrem Leben die
straffe Eintönigkeit genommen, welche
die Münde der Kaserne hervorbringen.
Bürgn quartier eZ giebt nichts, wa
darüber ginge!
bn eine Anzahl von Angehörigen des
Bataillon war entsetzlich unzusrieden.
Natürlich waren dies die unverheiratheten
Olfiz'tre und vor allem tu .eniaiiiB
dk Bataillon, die blutjungen Seconde,
lieutenants. Nach ihrer maßgebenden
Anficht war H leben ein abscheuliche
Neft, indem ein Kaninchen vor Langer,
eile sterben müsse.
Kreilich. an Unterhaltung wurde in
L leben eben nicht besonder viel gebo
te. Ein Theater gab'S nicht wenn
man von einem mechanischen Theater,
da vom letzten Jahrmarkt her noch eine
nzahl von Wochen hindurch auf dem
Marktplätze stehen geblieben war, ab.
sehen will. Aber dafür hatte die kleine
Stadt ein veritableS Cafe mit zwei leid
lich guten Billards, bei denen die Ban-
den nur etwas laym geworoen waren,
mit ein aar WlbvIS'.tern und einem
trinkbaren Bier. Ohne die Cafe, da
vem Pensionat ine? ältlichen LehrcrS
wittwe gegenüber lag, wären sämmtliche
Lieutenants nach ihrer eigenen freimüthig
abgegebenen Aeußerung binnen drei Mo.
aten so versauert wie der Bataillon,
commandeur selbst.
ES war ein warmer Juninachmittag.
Jta dem Cafe befand sich außer ein Un
zahl von Fliegen und dem Kellner kein
Wesen, das auf unlere Beachtung An.
spruch erheben könnte, denn der abscheu.
licht Hund, der ruppig und struppig un
trr dem ersten Tische lag, verdient eine
solche nicht, trotzdem er von den Ofsijie.
ren respektvoll angeZLchelt und ange
schmeichelt wurde. Fr gehört nämlich
der Fra Majorin. Was ihn so häufig
ouS dem Heim der letzteren in dS Cafe
hwabtrieb, ist eins von den tiefen und
ungelösten Räthseln einer Hundeseele.
Wer eine Soiree bei Majors einmal
mitgemacht hatte, huioigte der Anficht,
die Anwesenheit des struppigen Thieres
in dem Cafe, mit dessen Kellner er einen
herzlichen Freundschaftsband geschloffen
zu haben schien, sei bestimmt durch die
allzu ökonomische Einthkilung alles Eß.
baren seitens der Frau Majorin.
Die tiefe Stille im Cafe wurde plctz.
lich gestört durch den Eintritt eines
schmucken jungen OfficierS. Der Kell,
ner sprang auf und der MajorShund that
knurrend das Gleiche. Lieutenant von
Degen, der dort auf der Schwelle stand,
blickte mit einem Ausdruck des Unbc
hagens durch das Lokal.
.Kein Kamerad hier?"
.Nein, Herr Lieutenant 1
Lieutenant von Degen drehte sich kurz
auf den Absätzen herum, wars dem ihn
jetzt laut anbellenden Hund der Sem
mandeuse einen ärgerlichen Blück zu und
verschwand wieder.
,0 du lieber Himmel !- brummte der
junge Osficier, als er durch die winkligen
Straßen seiner Wohnung zuschritt. ,Be
hüte mich vor dem Spleen, dm man in
dieser jammervollsten aller Garnison,
ftädte verfallen muß, wenn nicht das in
einen Todtenschlof versunkene Interesse
bald wieder angeregt wird!"
Auch die stummen Gebete eineS Lieute.
nantS können Erhörung finden. Als
Don Degen um die Ecke bog, um gewöhn
heitSmäßig vor dem Schaufenster deö
einzigen Buchhändlers deS Ortes die oft
gesehenen Büchertitel noch einmal anzu,
schauen, da feffelte plötzlich eine Erschei.
nung seine vollste Aufmerksamkeit.
An ihm vorüber schritt eine junge
Dame, so voller Liebreiz und holder Ju
gendfrische, daß Lieutenant von Degen
unwillkürlich einen halben Schritt bei
Seite trat und mit der Hand grüßend an
vte Mütze suyr. iln leichtes Roth trat
auf die Wangen der junaen Dame, die
mit gesenktem Kopfe an ihm vorübereilte
und hinter der Straßenecke verschwand.
Degen blieb stehen. Sein erstes Gefühl
war: nacheilm, um zu sehen, wo die
Holde bleibe; aber eine starke Empsin
dung machte sich dagegen geltend. Mit
schnelleren Schritten ging er seiner Weh
nung zu.
In dem einfachen aber wohnlich,
Zimmer dkg jungen OfsicierS hatte in
zwischen der Bursche DegenS eS sich be
quem gemacht, eine der Meerschaum
pseifen seine Herrn mit dem stark duf.
tenden türkischen Tabak gefüllt und sich,
dicke Rauchwolken qualmend, an den
Schreibtisch gesetzt, um auf einem mit
dem Monogramm deS Lieutenants gc
schmückten Briefbogen mit schmerer und
ungeübter Hand allerhand wunderliche
Zeichen zu malen, die mit der alten egvx
tischen Keilschrsl einige Ähnlichkeit be.
saßkn.
Hinrich Stuhr, so hieß de? Bursche
DegenS. schrieb einen Liebesbrief. Ma.
jorS Köchin hatte eS feinem Herzen
angethan. Seit dem letzten .Kaiser
Geburtstag- war'S ihm klar gewor
d,n, daß die schmucke Liese und er
eigentlich zusammen gehörten. Aber
Hinrich Suhr mit seinem echlen
friesischen Phlegma war keine Na
tur, über welche die Leidenschaft so
schnelle Herrschaft gewann, daß er allcS
andere darüber vergaß. Seit- Kaisers
Geburtstag war fast ein Vierteljahr ver
flössen. Er hatte diese Zeit gebraucht,
Kirn sich über das, was er ihr schreiben
wollte, klar zu werden. Der etzige
Augenblick sah ihn bei der Ausführung.
eine Gedanken waren aar nicht so
übel. Im Herbst konnte er darauf rech
nen, als .KönigSurlauber- mit entlas
sen zu werden, sein Bater hatte daheim
ein hübsche Bauerngut, daS ihm als
einzigen Sohn zufiel, seine Werbung
wurde also durch gewichtige Nebenum
stände unterstützt. Nur der Ausdruck
dessen, waS er sagen wollte, machte ihm
einige Beschwerden. ES war nur gut,
daß der Kasten mit dem Briefbogen deS
Herrn Lieutnants noch leidlich gefüllt
war, denn ein halbes Dutzend zerrissener
Bogen halte Hinrich bereits m ver
Tasche.
So rauchte und schrieb er und sah da
bei von Zeit zu Zeit mit verständnißin
nigenGrinsen eine große, weit aufgeblühte
Rose an, welche den Brief an Lise beglei
ten sollte. Er hatte sich in seiner Thätig'
keit so vertieft, daß er das Entschwinden
der Zeit gar nicht mehr bedachte und
obendrein vergaß, daß die Thür zum
Corridor welche er vor einiger ZeU ge
öffnet hatte, um den starken Radars
rauch, welcher des Zimmer erfüllte, ab
ziehen zu lassen, noch weit geöffnet war,
Lieutenant von Deaen war in tiefen
Gedanken über die holde Unbekannte, die
ihm begegnet war, in seinem Hause ange
langt, langsamer und in Folge dessen
auch leiser als sonn, die Treppe empor
geschritten und and letzt an ferner geow
neten Zimmerthür, ohne daß der in feine
Liebk und seinen Tabaksgenuß vertiefte
ömrtch eS ahnte.
Die Stirn des OfficicrS furchte sich.
als dieser seine LiebUngsmeerschaampfeife
im Mundwinkel seines Burschen und die,
sen selbst eifrig kritzelnd an seinem
Schreibtisch erblickte. Schon lag ein
zorniges : . Kreuzmilllonenschockdonner
wettn" auf seiner Zunge, als er sich
plötzlich besann, behutsam aus den ttuk
spitzen ins Zimmer trat und über die
Schultern HinrichS blickend, Rose und
Keilschrift gewahrte. Im selben Mo
ment fühlte Hinrich Stuhr sein rechtes
Ohr von festen Fingern er akt, Nch an
dieser groß genug geraihenen Handhabe
in die Höhe gezogen vud während die bei
diesem Geschäft unbenutzt gebliebene
Lieutenantshano ein lautes liaicyer.Oes
Geräusch aus semer imlen Aanqe her
vorbrachte, aus der Thür gewirbelt, die
dinier-ihm ms chloß aeiftlaaen wurde,
und sich nur noch einmal öffnete, als auch
die Rose und der Bries ihm achbefS,de!t
wurden.
Den Dülrel oek!' stotterte Hlnnch,
als er sich von feiner Ueberraschung er
holt hatte, rieb sich die Wange und das
Ohr und hob dann mit schmerzlichem La
cheln Rose und Brief auf, um in seiner
stillen Burschenkammer über das Leid.
weg Licde zu bringen vermag, nachzu
denken. Während Lieutenant von Degcn, aus
dem Canapee liegend, seine ebunsen
der reizenden Unbekannten nachschicklk
und allerhand Combinationen üvtr die
Lohengrmfrage .Woher der ah't, wetz
Nam' und Art" anstellte, schritt sie. der
sein Sinnen galt, dem Hau,e zu, dessen
erste Etage der Bstmaonsscommanlxur
innehatte."
Käihchen Waiden war er am Traten
Morgen in H leben zum Besuche ihrer
Tante, der Frau Majorin, angelangt.
Es war eme Art ueoerrumpelung gewe
sen, über welche der alle Major erfreuter
schien, als seine Gattin, welche vte ver
waiste Tochrer ihrer früh gestorbene ein
zigen Schmeste? mit genau derselben
. , er.- m! Ll.
laumopnicyen u-tiene empfing, vic iyr
bei den jungen Ofsizieren der Garnison
den uora de guerre .Majorin Vermuth-
eingetrauen hatte, fern als athchen
ihr lachend erklärt hatte, sie sei nun ein-
mal da, um volle vte? Wochen hindurch
etwas großstädtisches Leben in das lang
meilige Nest H leben zu bringen und
der guten Tante die finsteren Wolken
von der Stirne zu scheuchen, war sie
freundlicher geworden und hatte mit einem
.Es ist gut, Kcthchen, sei also wlUroM'
menl- gute Miene zu dem unerwarteten
Besuch gemacht.
Die Frau Majorin herrschte im Hause
und in der Garnison unumstritten und
das um so mehr, als de? Oberst ein
Wittwer war. Sie war der Schrecken
der Osfizieröftauen, deren kleine Mängel
sie rückhalt und schonungslos zu kritist
ren pflegte, und die Tyrannin ihres Ge
mahls, der vor ihr mehr Scheu hatte,
als vor dem Brigadecommandeur selbst.
Majorin Bitterlich wa? eine Frau, welche
die strengen Formen in Allem liebte,
vielleicht weil solche sich in ihrer eigenen
Erscheinung ausprägten. Sie hatte nie
Kinder gehabt, deshalb dehnte sie die
erzieherijche Sucht, die in jeder Freu nun
einmal steckt, auf ihren Gatten, die Bur.
fchen, ihre Köchin und ihren Hund aus.
Der letztere, dessen Bekanntschaft mir im
.Cafe- machten,-war der gescheiteste von
allen, er ging ibr so oft und weit wie
möglich aus dem Wege.
Tante', sagte Kökdchen, eis vle rlctne
Familie um den nicht allzu opulenten be
stellten Abendbrottifch Frau Majorin
wa? sehr ökonomisch! saßen, .habt Ihr
hübsche Ossijiere hier?-
Z)er alte Mazor iah veiorgr zu t
ner Gattin herüber, welche die Stirne
runzelte.
.Eine Fräse, die sich für em ninge
Ding, wie Du bist, gar nicht schickt I
bemerkte sie etwa scharf.
.Odo. Tantchen!- lachte Kälhchen,
ohk sich durch den Vorwurf, der in der
Antwort der Tante lag. kgendwie ein
schüchtern u lasten. .Ich bin achtzehn
Jahre und wenn ich einen schönen Lieute
nant dem Feaeseuer dieser Ga?nisonhölle
entgehen kann, so geschieht e6!"
De? Major lieg erschrocken ein Hüsteln
hören, aber die Majorin zog e vor, mit
einem strafenden Blick und einem starken
Koxfschüttcln ihren Unmuth über diese
Aeußerung .eineS KindeS' auszudrücken.
.Der Thee ist wieder miserabel !- sagte
sie, um daS GesSch in eine andere Bahn
zu lenken. .Käthchen, bitte, rufe doch
einmal Liese herein! -
KSlhchen spreng, nachdem sie der ge
strengen Tante einen graziösen Kni? ge
macht und dem einen scheuen Seitenblick
auf feine Gattin werfenden Onkel ein
Kußhändchen zugeworfen hatte, zur
Thüre. In den nächsten Minuten konnte
man sie drüben auf dem Corridor ihr
.Life, Kuchenfee-, wo steck, Sie cernu
rufen bören.
Ja, wo steckt Liese? Unten im halb
dunklen Hausflur ftand sie, mit gefenr
tetn Haupte und verlegen an der Schürze
tupfend, während vor ihr, halb keck, halb
verlegen, Hinrich Stuhr stand und einen
Brief in ihre Hand druckte, etwas von
.vkiratyen wollen", .grau werven
.Abschied- und .Bauerhos- murmelte
und just im besten Zuge war, Lise um
einen Kuß zu bitten, der ihm krach Lage
der Sache bei dem Wo?te .Bauerhos'
hatte ein freudiges Erschrecken die Köchin
der Frau Majorin durchriefelt nicht
versagt worden wäre, als auf dem Trep
penxobeft Käthchen sichtbar wurde und
T . , m-r- -t tJ.-.Tf l.b
mir einem .iei.r, maqrn ,c iyiicu, img
Sie heraufkommen, die Tante sucht
Siel-das kaum begonnene Rendezvous
gründlich störte.
Liese stieg nach einigen höchst respect,
widrigen Worten brummend die Treppe
hinauf, mährend Hinrich, froh; seinen
LiebeSbries bei der Angebeteten seines
MuSketierhe?zenS zu wissen, den Heim
wea tu seinem Lieutenant antrat. Er
entging dadurch dem Schicksal, Zeuge
eines Gesprächs zmtqen ver gnaoigen
Frau Baronm und ihrer ochin zu lein,
in welchem die Zunge der ersteren merk
würdige Uebungen anstellte, bei denen
dem alten Major die Haut schauderte und
selbst Käthchen fröhlicher Uebermuth
' -ri ' tv! . ixt .: mr-i.
einer gewlen yueoeigciiKgcnycu
machte.
Und die letztere hätte doch gar zu gern
aewukt. wer eigentlich der schmucke, statt
liche Ofstzie? gewesen sei, de? sie am
Nachmittage mit so unverhohlener e
wunderunz gegrüßt hatte. Sie benutzte
deshalb ewe kurze Abwesenheit der Ma
jorin vom Theetisch, um an den Onkel
die vertrauliche Frage zu richten:
.Onkel Major, sag' Du mir's, giebt
eS schmucke OsMere bei meinem iau
Ion, in die man sich im Nothfalle verlie
ben könnte ?-
De? Major zog ein höchst ernsthaftes
Gesicht und warf einen unsicheren Blick
auf die nur angelehnte Thür, durch welche
seine gestrenge Gattin jeden Augenblick
wieder erscheinen tonnte.
.Aber Kind
.Bitte, Onkel Major!- protestirte
KStkch'N schmollend. .Nun nennst auch
Du mich ein Kind!- Und sich hoch auf
richtend, lachte der Schalk übermüthig:
.Da sich her bin ich nicht gesund und
felddienstsäbig so heißt es ja bei Euch
wie nur Einer von Euch? Wie? Auch
noch keine Antwort aus meine bescheidene
Frage? Schön, Onkel Major, dann werde
ich morgen Mittag zur Parole auf dem
Marklplatze erscheinen und mir die nöthige
Antwort selbst geben!
.Kind, die Tante wollte sich
der Major entschuldigen, als diese selbst
wieder eintrat und seine be, dem heileren
Gcplaule? seine? Nichte ebenfalls heiter
gewordene Miene verdüsterte sich wieder.
Die gnädige Frau liebte heitere Gesichter
nicht.
Der Disput mit Liese hatte Die raune
der Gnädigen nicht gebessert und Käth-
chen war froh, als sie endlich as ichneti
eingeräumte Fremdenzimmer aufsuchen
konnte. Der Major sah ih? seufzend
nach, als sie das Zimmer verließ. Für
ihn gab'S kein Fremdenzimmer.
Käthchen war bald in den gesunden
Schlaf, den Jugend und reines Gewissen
verleihen, gefallen. .Wenn ich nur recht
Schönes träume in der ersten Nacht im
fremden Haufe, - hatte sie lachend gesagt,
als sie die schneeige Decke über die jungen
Glieder zog. .Wenn'S schön werden soll
mit dem Traum, muß ein Lieutenant
darin vorkomme?.!' Und damit war sie
eingeschlasen. Der Traumgott wäre
höchst ungalant gewesen, hätte er diesen
bescheidenen Wunsch deS reizenden Mäd
chenS nicht ersüllt. KSlhchen begegnete
im Traume wieder dem schmucken Offizier
vom Nachmittage. Aber siehe da
diesmal trennten sich ihre Wege nicht,
sondern sie liefen dicht neben einander
her. Er schritt an ihrer Seite und sie
horchte w it einer Seligkeit, die ihr kleines
Herzchen zu sprengen drohte, seinen Wor
ten zu. Natürlich hielt der schneidige
Marssohn ihr im Traume keine Vor
lesung über Geschoßwirkung und Ter
roinkunde; er sprach, wie alle Lieutenants,
von denen junge Mädchen träumen, von
dem seltsamen Gefühl. daS die Teufel
Höllenleid, die Engel Himmelsfreud, die
Menschen Liebe nennen. Uno a,s
Schön-KSthchen am nächsten Morgen
erwachte und die Sonnenstrahlen auf
ihrer Bettdecke goldene Streifen malen
sah, da war fte der Meinung, so schön
noch nie in ihrem Leben geträumt zu
haben. Und dann huschte ein frohes
Lächeln über ihre lieblichen Züge: .Der
erste Traum wenn er nur ,n Erfüllung
geht!'
! Lieutenant von Degen am anvern
Morgen erwachte, fühlte er sich im Ge
gensatz zu Käthchen recht wenig erbaut
von der verflossenen Nacht. Er hatte
ganz miserabel geschlafen, trotzdem auch
ihn da Bild von der schönen Unbekann
ten in durchträumten wie durchwachten
Stunden fortwährend beschäftigt halte.
Mißmuthig rü)ete er sich zum Dienst.
Der Zug feine? Compignie, den e?
führte, hatte heute so üble Stunden, daß
selbst die alten Sergeanten erstaunt über
daS Gebahien ihres sonst so menschen
freundlichen Offiziers die Köpfe fchüt
telten.
Die ParolcauSqabe fand an jedem
Mittag punkt zwölf Uhr auf dem kleinen
Marktplätze H lebenS statt. DaS war
für die wenigen Vettretcrinnen der beau
rnonde deS Städtchens da Signal zu
einer Promenade durch die Anlagen,
welche die alte Knche umgaben. Daß
natürlich nur diejenigen Wege benutzt
wurden, von denen aus die Gruppe der
Offiziere imAuge behalten werden konnte,
ersteht sich von selbst.
An den Gruppen der auf diesem Wege
spazierenden jüngeren und älteren Damen
hastete Lieutenant von DegenS Blick mit
einer Beständigkeit, die sogar die Auf
merksamkeit seiner Kameraden erregte.
Plötzlich fühlte er, wie er selbst unwill
kürlich zusammenzuckte. Sein scharfes
Auge hatte drüben, am anderen Ende des
Platzes, eine schlanke Gestalt neben einer
zweiten austauchen sehen, bei deren An,
blick sein Herz höher schlug. Wer mochte
sie nur sein, wer ihre Begleiterin i
Diese letztere Frage konnte er sich aller
dingS schnell genug beantworten. ,O
weh Martha Schmerdtlein neben dem
holdseligen Gretchen, die .bittere'
Mojorin neben meiner reizenden Unbe
kannten!- dachte er mit keineswegs sehr
behaglichen Gefühlen, als die Damen
auf den Promenadenwegen erschienen und
hier sofort von den anwesenden Ossiziers
damen umringt wurden.
Mißmuthig sah LImtenant von Degen,
daß die junge Dame mit einem Male das
Ziel der Aufmerksamkeit semer gesamm
ten Kameraden geworden war. Und j'tzt
ging auch in dem Kreise der jüngeren und
älteren Ofstziere die Fragerei lS, die
einstweilen resultatlos blieb, denn der
Neuigkeits.Moniteur, der Herr Ba
taillonsadjutant, stand noch dienstlich be
schäftiqt neben dem Major.
Als dieser ihn endlich freigab, war
jede weiter Frage unnöthig, denn man
sah schon an den strahlenden Augen deS
Herrn Adjutanten, da er etwas mttzw
theilen habe. Zwei Minuten darauf
wußte alleS, was daS OffizierSPortepee
in H leben trug, daß gestern Frl. Kato
chen Waiden, die Nichte der Majorin
Bitterlich, eme Waise .mit Moos' an
gekommen sei. Eine halbe Stunde spä
ler waren natürlich sämmtliche unver
hei?athete Offiziere der Garnison mit
sich darüber einig, daß man trotz
de? nahen Verwandtschaft der gesürchte
ten Frau Msjorin mit der Holden die
Pflicht habe, diesen reizenden Goldfisch
für sich einzufangen.
Lieutenant Degen hatte sich schneller
als sonst von seinen Kameraden getrennt;
die Bemerkungen, zu denen in ihrem
Kreise die junge Fremde den Anlaß bot,
berührten ihn peinlich. Ansang? halb
absichtslos, dann aber mit der bestimm
ten Absicht, Käthchen und ihrer weniger
angenehmen Begleiterin direkt zu begeg
nen und womöglich einen Blick aus ihren
Augen zu erhäschen, hatte er den Weg
eingeschlagen, der zu der Wohnung deS
DataillonscommandeurS führte. Als er
den Augenblick für gekommen erachtete,
wandte er sich um und schrttt denselben
Weg zurück. Seine Berechnung erwies
sich als richtig. Auf halbem Wegetwa
traf er die kleine Gesellschaft, den Major
am Arme seiner Gattin, und neben ihm,
im lebhaften Plaudern begriffen, Käth
chen, sein Käthchen, wie sein Herz sie im
tiefsten Innern nannte.
Wunderbar! Wenn zunge Damen er
iölhen, so hat dies weiter nichts aus sich,
man ist's gewohnt; aber das Eriöthen
eines Lieutenants, der schon volle fünf
Jahre die Epauletten trögt, ist immer
hin auffällig. Das fand wenigstens die
Frau Msjorin, aber da der Gruß des
Lieutenants von Degcn diesmal ganz be
sondcrS ehrfurchtsvoll ausgefallen war,
so fch sie i unvegreisticher Berkennung
der Umstände in dem Enöthen nur den
Wiederschein der eigenen Ehrfurcht ge
bietenden Würde und nickte gnädig einen
Gruß zurück. Käthchen aber gino, plötz
lich recht wr?tkarg geworden, an der
Ente ihres vnkels weiter. Zn ihrem
Jnn:,n aber schrie und jubelte es, so
laut, daß sie Die Hanv auf vag Herz
legen mußte. Als sie, daheim angelangt,
die Tante in der Küche verschwinden sah,
schmiegte sie sich wie ein schmeichelndes
Kätzchen an ihren alten Onkel mit der
Frage: Onkel Major, wer wa? denn der
hübsche Offizier, der unS soeben begcg
nete? Ein Lieutenant von Degen,
Käthe I ' .Weißt Du, Onkcl. - sondirte
der lose Schelm, .der sieht mir auch so
aus, als ob er kein guter Soldat se!-
.Oho,- lachte der Major, sehr scharfe
Augen magst Du habcn, Kind, aber den
Muth eines Offiziers verstehst Du doch
noch nicht zu tariren. Lieutenant von
Degen ist zugleich der fähigste und lie
benswürdigfte Offizier meiner Garnison,
verstanden?!- Ach, guter, alter Ma
jor hättest Du das glückliche Aufleuch
ten in Käthchkns Augen in diesem Augen,
blicke gesehen, Du würdest zu Deinem
Erstaunen gefunden haben, daß junge,
liebende Mädchenherzen in der Werth
beftimmung junger, schmucker Lieu
tcnanlS doch immer die besten Taratorcn
sind!
W de? kleine schelmische Gott
Amor mit Lieutenantsherzen zu thun hat,
so geht er tambour battant vor. Bei
der großen Eatzüodlichkeit gerade dieser
Objekte und der leichten Entflammbar,
keit junger Mädchenherzen ist eS ein
leichtes, die Flamme der Liebe zu ent.
zünden und hoch auflodern zu lassen.
Lieutencint von Degen und Schön
Käthchen lebten einander sch,n aus vol
lem Herzen, ehe sie noch ein Wott mit
einander gesprochen hatten. Die war
keineswegs leicht, denn die schönen Gele.
genheitLmache?innku: Concerte. Soireen,
Bälle, Gesellschaften gab' im Juni
nicht, wenigsten nicht in H leben.
Aber löugft schon wußten die beiden Lie,
benden von der Liebe de Anderen. Wa
ren zuerst auch nur die Augen bei gele
gentlichen Begegnungen die Verkündn
der Geheimnisse de Herzen lange
konnte die Augensprache IS Provisorium
nicht genügen. Lieutenant von Degen
ging aber keck zum Sturmangriff übe-,
zum Sturmangriff aller modernen Lie.
benden, d. h. er schrieb alle, was fein
Herz erfüllte, fein säuberlich auf einen
Bogen eitra thick cream lead paper
und stellte auch sofort eine völlig geord
nete Verkehrsoerdindung ; Lieutenant
von Degen : Aufgabestation ; Hinrich :
Postillon ; Liefe : Empfangsstation :
ischönkathchen ; Adressatin, her. Die
neue Verkehrslinie, deren Vorbereitung
nur eine Mark und einen Kuß die Mark
bekam Hinrich. den Kuß Liese, d. h. nicht
vom Lieutenant an Spesen erfordert
hatte, siehe da, diese neue Verkehrslinie
funktionirte vortrefflich. Die Posten
gingen zwnmal täglich.
Freilich schwebte die Ausaabestation
Liese mehrfach in großer Gefahr, wenn
Rütychen vte gnädige Tante nicht verlas,
sen konnte und die-Uebermitteluna de
Briefes in deren Gegenwart geschehen
mußte. Aber umsonst wa? Liese nicht eine
pfiffige Evastochter, und während sie der
gnädigen Frau Majorin z. B. mit be-
trüvter Miene ankündigte, daS Fleisch
vom Fleischer scheine ih? einen .Stich
zu haben, damit dieselbe sofort selbst sich
m der Küche überzeuge, wandere hinter
dem Rücken de? Aufspringenden der be
reitgehaltene Brief in Käthchen kleine
Hativ.
Trotz aller Briefe aber kamen die bei.
den Liebenden nicht zu dem e?sehnten
Ziele. Ein Rendezvous wa? unmöglich
bei der scharfen Beaufsichtigung Käth
chen durch ihre Tante. Was aber weder
die Briefe, noch die Liebe zu Stande
brinjjenkonnte, das gelang den Stiefeln
ver grau Maiortn.
Sie waren groß, recht groß, und derb,
recht derb, diese Stiefeln, recht für einen
Männerfuß passend. Sie waren zudem
der Majorin bestes Paar und neben ihnen
hatten nur noch :n paar andere, schon
etwas abgetragene, die Ehre, von der
Gnädigen mit Füßen getreten zu werden.
Diese Stieseln sollten Lieutenant von
DegenS und KäthchenS Glück begründen.
Und daS geschah folgendermaßen:
KäthchenS Geburtstag fiel auf den 11.
Juli. Wochen vorher schon hatt sie die
Tante um eine kleine .Feier- Desselben
gebeten, anfangs ohne Erfolg. Die
Frau Majorin war keine Freundin von
solchen Feiern, die gewöhnlich viel Geld
kosteten. Aber Käthchen schmeichelte und
bat weiter, bis sie ihr endlich eine Zusage
abgerungen hatte. ES sollte eine ganz
einfache Nachmittagsgesellschaft werden,
die Damen bekamen Kaffee, die Herren
.wenn nur die jungen Lieutenants nicht
immer solchen Durft hätten!- klagte, die
Majorin Bier und Bowle. Abends
für die Damen Backwerk, Eistorte und
kalten Punsch, für die Herren kalter Auf.
schnitt und eine Fischmavonnaise. Herr,
lich! jubelte Käthchen, die bei dem Gatt.
zen nur den einen Gedanken hatte, ihren
Arthur sehen, sprechen und in einem un
bewachten Augenblicke küssen zu
können.
Der HauSwirth des Majors wurde
leicht bestimmt, sür den betreffenden Tag
den schönen und schattigen Garten, der
hinter dem Hause lag, der Gesellschaft zu
überlassen, o würben denn oie tKtn
ladungen erlassen, die nöthigen Zu
rüstungen unter allerlei Ach's! und Oh'sl
der Frau Majorin beschafft und der große
Tag kam.
Ein schelmisches Lächeln zuckte um
KäthchenS Mund und auch in Arthur von
Degen'S Antlitz zuckte eS verrätherisch,
als die Majorin mit großer Formalität
die Beiden einander vorstellte.
Am liebsten wären sie sich gleich in die
Arme geflogen, allein ihre Geduld und
ihre Liebe hatten eine Probe zu bestehen.
Die unverheiratheten Offiziere um
schwärmten Käthchen wie die Bienen zu
heftigem Verdrusse von Degen's und zu
noch größerem der anderen Damen,
welche mit scheelen Augen die Schwär,
merei ansahen.
Ein sauber gepflegtes Rafentenain er
möglichte die Abhaltung von Spielen im
Freien, welche der jungen Welt die er
wünschte Zerstreuung gaben. Dann
schaarte man sich wieder um die ein
ladende Tafel und ein munteres Gespräch
begann, in dessen Verlauf KäthchenS
großes Album mit Bildern aus der Refl
denz erwähnt und zugleich der Wunsch,
es zu sehen, laut wurde. Im Nu stand
SchSnKSlhchen bereit.
.Aber - rief sie plötzlich. .Onkel
hak eS, wie ich mich entsinne, oben auf
fein Reposttorium gelegt. Nein, laß
nur, lieber Onkel, einer der Herrn Lieu
tenantS wird mir gewiß den Kavalier
dienst leisten. Si, Herr von Degen?
Ich danke Ihnen I Kommen Sie ! '
Alle Offiziere waren bei den Worten
KälhchenS aufgesprungen und schauten
jetzt mit neidischen Augen ihrem bevor
zugten Kameraden nach, welcher der ihm
leichtfüßig oranschweber.dkn Holven
schnell folgte. Die Majorin schaute
ihnen mit leichtem Kopfschütteln nach.
Aber die Beiden waren ja vor knapp
zwei Stunden erst einander vorge
stellt
Arme Majorin! Könntest Du jetzt
in das Zimmer Deines Gatten sehen,
Dein Nichtchen sehen, wie durch
FreudenlhiZnen lächelnd an der Brust
Arlbur'S liegt, wie ibie und seine Llv,
pen sich mischen zu langem, bnückmdem
u,,e
.Genua. Artbr. Du mein ulir
lieber Artdur!- enttoa sich endlick Kä:l.
chen der Umarmung. .Wir dürfen
keinen Argwohn erregen. Scbnell. dort
auf den Stuhl, dort oben liegt daS
Album.
Gesagt, etban. Aribu? reifte da
gewichtige Buch dem reuenden Mädcken
herab und sprang im nächsten Moment
großes von vem Stuhle. -
Knacks! Was war defc? gine tiefe
Rölhe des AergeiS stieg in ArthuiS
qiasen, avreno aus SlychinS Anttltz
Velleaenbeit und Lachluü kömvsten. Die
feinen GcskllschaftSstitfel des jungen
,'inzlkrs waren nicht für Lprungübun
gen berechnet. Auf beiden zeigte sich ein
klaffender Riß, daß der weiße Strumpf
hervorschaute.
,OH!- das war das Einzige, was
Arthur Hersorbringen konnte. "
Abe? Käthchen wa? resolut. .Warte,
Arthur, ich bringe Dir, wa Du
brauchst!- Sie sprang leichtfüßig in ein
andere Gemach und prüfte die dort
stehenden Stieselvorräthe. Hii? die
Stiefel OnkclS lrr! einen solchen
Elephantenfuß hatte Arthur nicht, aber
jene dort, derbe zwar, aber der Größe
nach passend die mußten auShelfen.
Arthur zog die kleine Hand an feine
Lickpen. .Schnell, ich bringe das Album
herunter!- Und husch war sie hinaus.
In Arthur kämpste der Aerger mit dem
Amüsement über die kleine Scene. Käth
chen, so frisch, so resolut und verständig,
mußte eine famose kleine Hausfrau wer,
den. Er prüfte die Stiefel. .Wem
mögen Sie nur gehören?' Ach was,
wenn sie mir nur passen!- Und damit
begann er das bei den Strippenbeinklei
dern beschwerliche Geschäft des Stiefel
wechfelnS.
Sie paßten schlecht, die fremden Stie,
sei, aber eS ging doch. Und siehe da,
unten im Gesellschaftskreise merkte man
nichts.
Ja, Lieutenant von Degen merkte
schließlich selbst nicht mehr, daß e? fremde
Stiefeln trag. Er vergaß über Käth
chen strahlenden Augen, die ihm so st
mit innigem Ausdnick zugewendet waren,
alle Andere, und erst als die Gesellschaft
auseinandergeflogen war und er mit sei.
'neu jungen Kameraden die Stufen zu
dem Cafe hinaufschritt, überkam ihn
Todesschrecken seine Stiefel?
Zurück mußte er. Mit dem Entdecken
des StiefcltaufcheS wurde auch feine
Liebe zu Käthen entdeckt. Aber war
denn nicht Likfe. feine treue Briefbotin
im Hause? Zu ihr mußte er!
Er flog mehr zurück als er ging. Aber
e war zu spät. Die Majorin, welche
ihre Stiefel mit bequemn Hausschuhen
vertauschen wollte, entdeckte zu ihrem
Entsetzen an deren Stelle ein Paar ge
platzter Lackstiesel und entlich das Fehlen
ihre .guten- Paares.
Nur Liese konnte darum wissen. Und
spornstreichs schritt sie der Küche zu,
Armer Lieutenant von Degen! Hier
glaubtest du ganz siche? mit Liese deine
Stiefelassa!?e ordnen z, können und nun
Hai- stieß die Gnädige in hellsie?
Entrüstung hervor, als sie beim Oeffnen
der Thu? im eifrigen Gespräch mit ihrer
Köchin den Oisizier aewabrte. Ack!
Herr von Degen diese Situation.
.Ach watt, gnädige Frau- sie Liesel
hier resolut ein. .der Lerr Lieutenant bat
man blos oben feine Stiefel
.Stiefel?- schrie die Gnädige und
starrte plötzlich wie gebannt aus Deai
Füße. .Da meine oh !-
Tantchen!- rief in diesem Augenblick
KSlhchen, die herbeieilte und die Kücken,
thür öffnete. .Ah Tu. Arthur.
Sie? -
.Arthur?- wiederholte die Gnädige.
Ob meine Nominal- Und BnlJi nkn,
mächtig sank sie in die Arme dS bestürzt
herbeieilenden MaiorS. wäbrend Aribur
von Degen einem energischen .Ich
!,eye zur Auiliarung morgen zur Ver
süauna. öerr Moior!- .KSibiien einen
Handkuß zuwarf und dann immer noch
in ven riesein ver Mazortn, die Treppe
hinabeilte.
Und das Ende? Ja, lieber Leser. waS
zwischen Käihchen und ihrer Tante pas,
sirte. weiß ick nickt. Aber her nM
Major lachte eine halbe Stunde anz un,
bändig. Und siehe da, auch KäthchenS
verweinte Auaen bellten fiA ttm erbm
Morgen schnell auf, als ihr die Tante
ern,i aoer guiig mittyellle. sie habe mit
ihrem Major de balbe Nackt Kindur
die Sache besprochen. Und iai Resultat
eiei.tr svepreczung, wor knapp v:er
Wochen. stand ein iunoe Cckfln?
vor dem Altar; -er jn der schmucken Un!
,orm, ,,e ,m ousilgen weißen Brgutkleide.
ES waren Sckön-Käibcken unk Vr,k,r
Beim Hochzkitsdiner aker gab trotz des
SträubenS seiner Gattin der alte Major
eine Geschichte zum Besten, die Geschichte
K. k. ny.! '
.vwi viii i,iii5ui er a.'iaicrm .
Lieblings Instrumente veruhmttk
Männer.
Luther liebte die Laute, wie auch Tbeo,
bor Körner, Friedrich der Gioße die
Flöte, Kaiser Frr,z I. und Prinz August
von Preußen taS Lioloncell, Kaiser
Karl IV. und Schiller die Harfe, Fried
rich Wi'belm II. rrn Preußen und Fer,
dinand VII. voi! Spanien des Cello, das
auch Gceihe in Ciraf,burg übte. Georg
III. von Englcmd und Moritz, der lktzie
Herzog von" Sachsen , Merfebuio, die
alZaette Herzog Mcrimllian inBcyern
war Virtuos auf der Zither, Pnn, Louis
Ferdinand cc Preußen auf dem C.'a
vier, Lenau auf der Geige, Körnt? crf
der Maullrcmmel, Jean Paal wurde
durch die Töne einer Harmonika in 33tr
zücken gesetzt.
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