' .V,, I -ty J.3:j f Um Lwcoln, Neb., Domlcrstag, 14. September 1893. (Unabhängiges Organ für den Staat NcbraSka.) Jahrgang 14. No. l . u,. (OY y JV JckMMW WMH. D 1 Itx aiZer im Ntichslande. Kais Wilhelm ist am 0. 3cpt , Bor mittags um 10 Uhr. in Stoßburg ein getrosten. Er verließ den $ac in bei "Station 3iiufilbt, welche für die Gelegen l)tit prächtig mit Zahnen, Blumen und j.'aubgeminden dekorirt mt. Eine aus Kavallerie und Jiisaiiterie bestehende Ehrenwache umringte den Bahnhos und Truppen bildeten von diesem b,S zum Paradeplah Spalier. Ter Kaiser sah wohl aus, und nachdem er mit dc.r am Bahnhose anwesenden Beamten und Ossi gieren Begrüszungc ausgetauscht hatte, bestieg er unier donnernden Hochrusen sein Pferd und ritt, umgeben von einem großen und glänzenden Stäbe und gefolgt von einer Abtheilung Kavallerie, nach dem Par',dcplatz. Auf dem Wege dort hin wurde er von ollen Seiten mit Will kommenörusen begrüßt. Auf dem Platze, auf welchem die Musterung stattfinden sollte, rafft beim Eintreffen deS Kaisers das IS. ArmeecorpS bereits in voller Paradeordnung aufgestellt. Es wehte ein kühlender Wind, welcher indeß nicht stark genug war, Staub aufzuwirbeln. Ei war eine große Tribüne auf dem Platze errichtet, welche prachtvoll mit Lahnen dckonrt war. Die deutsche Fahne und das kaiserliche Wappen waren über all sichtbar. Tiefe Tribüne, welche Tau senden von Menschen Raum bot, war drückend mit den Notabilitäten Straß burg's und der Umgegend angefüllt. Es waren Biele auf der Tribüne anwesend, welche sich noch der suicktbaren Scene erinnern, die sich in Straszburg im Jahre 1870 abspielten, als dieses nach einer Beschießung von einem Monate capitu lirtc. Welcher Art die Gesühle dieser Leute bei dieser Gelegenheit waren, läßt sich nur vermuthen. Für viele von ihnen war dieses militärische Gepränge in der Hauptstadt Elsaß i'oihnngen's, welche durch eine Brücke mit Kehl in Baden verbunden ist, ohne Zweifel bedrückend, aber einen großartigeren, prächtigeren Anblick, als ihn das ungeheure deutsche Heer bot, welches außerhalb des den Franzosen mit so großen Kosten an Blut und Geld abgerungenen Icstungsdrciecks aufgestellt war, laßt sich kaum denken. In der Stadt selbst waren umfassende Vorbereitungen für den Empfang des Kaisers getroffen worden. Die Straßen und größeren Gebäude waren prachtvoll dckorirt und die sieben großen Festungs' thore prangten im Fahnen, und Blumen schmuck. Aber nichts konnte die Wirk lichkeit verhüllen, welche hinter den auf dcii Fettungsthoren aufgehäuften Dcko rationen versteckt lag. An einer Stelle des Paradeplatzcs wurde ein Zelt ausgeschlagen, in wcl- chem der Bürgermeister und andere hohe Beamte den Kaiser nach der Parade bcwirtbelcn. Der das 15. Armeecorps befehligende General von Blume begrüßte den Kaiser bei seinem Eintreffen. Das Zusammentreffen des Stabes des Kai- sers mit dem des Generals war vae Signal zu abermaligen donnernden Hiw rahrufe!!. Die Truppen waren in zivci Divistonen aufgestellt und der Kaiser ritt lanasam die Front icdcr Division av, inspizirte mit kritischem Blicke die Sol daten, sprach hier und da mit den bcfch. ligcnden Offizieren und nahm dann Stellung vor seiner Suite. Die Menge von Stabsossizicren bot einen äußerst aläniendcn Anblick. Nachdem die Truppen ain Kaiser vor- bei marlchirt waren, in pizute oer Kaijcr die Veteranen, hielt hier und da an, um mit einem alten Kriczer zu sprechen, den er persönlich kannte und vielen derselben die Hand zu reichen. Nach der Parade verließ der Kaiser das Feld an der Spitze einer vompaanie. Gegen das Ende der Barade be.vvlkte nch der Himmel und bald daraus begann es zu regnen, so daß die vielenTausenden von Zu chaucrn die Flucht ergriffen Aber für den deutschen Kaiser halte der Regen augenscheinlich keinen schrecken, denn er und die Leute seines Gefolges ritten anfchemcnd unbelummert darum, daß ihre glänzenden Uniforme durch den Regen verderben würden, ruhig weiter. Vom Paradeplatze ritt der Kaiser ruhig durch die Hauptstraßen drr Stadt, wobei er von allen Seiten mit Hochrufen begrüßt wurde. Die Art und Weise, in welcher er empfangen wurde, macute ihm Ber gnügen. Selbst die von Wasser triefen den Dekorationen schienen ihm Freude zu machen, denn , hier und da deutete er lächelnd auf irgend eine besonders schöne Dekcralio und sprach mit seinem Adju tarnen oder mit dem General von Blume über dieselbe. Mit einem Worte, der Kaiser war mit seinem Besuche in Straß bürg durchaus zufrieden und sprach sich in diesem Sinne aus, nachdem er sich nach seinem Ritte durch die Stadt in das vor erwähnte Zelt begeben hatte, welches auf dem Broglieplatze errichtet worden war. In dem Zelte wurden der Kaiser, der Kronprinz von Italien und die hohen Ossiziere vom Bürgermeister amtlich empfangen. Letzterer hieß den Kaiser herzlich iu Straßburg willkommen und versicherte ihn der Loyalität der Bewoh ner der Stadt für Kaiser und Reich. Bom Zelle ritt der Kaiser nach dem Hauptquartier der Garnison, wo er mit den Osfizicren speiste. Spät am Nach mittag reiste er von Straßburg ab, m chs während des ganzen Tages mit begeisterten Menscyenmcngen angefüllt war, die anscheinend entschlossen waren, in der herzlichsten Weise zu zeigen, daß sie den deutschen Kaiser loyal willkom men heißen. Es war augenscheinlich und zeigte sich bei mehreren Gelcgenhci ten, daß der Kaiser die Herzlichkeit, mit welcher er begrüßt wurde, vollständig zu würdigen mußte und daß er sehr erfreut über die Kundgebungen war und zwar fo sehr, daß er bei seiner Abreise zum Bürs gcrmcistcr sagte : Mein werther Herr Bürgermeister, ich muß Ihnen für den mir zu Theil gewordenen Empfang dan ken. Derselbe war glänzend." Es heiß,, daß trotz aZ' dieser Kund' gebunzen der i'ocaliiät wahrend des Mor nn;s Illoyalität gezeigt wurde. Einciii Berichte gcmafz. an fiepen Nichtigkeit zu iiveifllii wenig Grund onitpHoen zu stii scheint, wucie wäheend der Nacht eine Anzahl von franzöiiichrn Plgkalen aus dem Wege angeschlagen, radiert der Kaiser vomLZohnhosc nach dem Parade- platze nehmen sollt', iicie Plakate sol- len die beleidiqenditen Ausorucie uver den Besuch enthalten haben, welche der Kronprinz von Italien gemeinsam mit dem Kaiser in Straßburg machte. Die Polizei entfernte alle Spuren der Plakate und suchte energisch nach Dcnienige, welche sie gedruckt und angeklebt hatten. Neues von Thomas 5dison Etwas spät und mit so wenig Aufsehe, wie möglich, hat auch der berühmte Ersin der Thomas Edison die jetzige Weltaus stellung mit seinem Besuche beehrt. Man erfährt dabei auch wieder einiges Inte ressante über sein jetziges Thun und seine Pläne. Interessant" ist eigentlich ein überflüssiges Beiwort, denn Unnilc rcssantes kommt von Edison überhaupt nicht. Wie es scheint, hat sich der Zauberer von Mcnlo Park" vorläufig ganz von den direkten elektrischen Erpcrimentatio ncn zurückgezogen, mit denen sein Name so innig verknüpft ist, und hat sich auf die Metallurgie geworfen. Er kündigt an, daß er künftig Rubine, Saphire und andere Ede steine auf Bestellung künstlich herstellen werde und davon einen sehr großen geschäftlichen Gewinn erhoffe. Als künftige Möglichkeit ist dergleichen ja schon vor längerer Zeit erörtert und auch im Stillen praktisch versucht wor den. Sollte sich auch auf diesem Gebiete der Tausendsassa Edison an die Front drängen ? Seinen neuesten Angaben zufolge fabri zirt er manche Edelsteine für sich selber schon längst. Ich habe", erzählt er, str'3 eine große Anzahl Saphire bei der Hers. 1' von Phonographen bedurft. Dieselben 'kommen sehr theuer und sind manchmal überhaupt schwer auszutrci den. Da muß ich mir anders helfen, dachte ich. Nun forschte ich eingehend der chemischen Zusammensetzung des Saphirs nach, und als ich dieselbe genau kannte, gelang es mir in der That, Saphire vollkommen nachzumachen. Ich fabrizire jetzt alle, die ich gebrauche, und werde späterhin auch für den Markt fabriziren. Das Wie darf ich nicht vcc rathen. Ich kann auch Rubinen, welche an Schönheit die echten weit übertreffen, für $5.00 das Pfund machen." Daran knüpft Edison folgende bezcich ncnde, sür Erfindungslustige allerdings sehr wenig ermuthlaende Bemerkungen : Wenn ich meine ganze Zeit jetzt der Metallurgie widme, so ltjue ich das rci nesmcgs, weil ich etwa glaube, die Elek trizität sei als Erfindungsquelle erschöpft. Weiter, als je, bin ich von einem solchen Glauben entfernt. After ich will nichts mehr mit Dingen zu thun hiben, auf die ich noch nie ein Patent bekommen habe. Es ist überhaupt ein schlechtes Geschäft, auf irgend einem Erfindungsgcbict eine Pionicr-NoUc zu spielen. Jüct Erfinder genießt so gut wie gar keinen Schutz in den Gerichtshöfen in den Vcr. Staaten und ist gegen die Capitalisten machtlos. Zwanzia Jahre hindurch habe ich' um 30 oder 40 Patente gckämpst, die ich besitze. In allen diesen Fällen, mit Aus- nahmen von zweien die vielleicht 10 oder 15 Jahre, nachdem die Patentrechte erlofche sind, glucklich entfchicdcn wer den habe ich gewonnen. Aber das ist ein armseliges Geschäft. Unsere Patcntgesetze wären schon gut genug etwas Anderes ist es aber mit der Praxis in den Gerichten. Wenn der Erfinde überhaupt Geld kriegt, muß er darum prozessirci', und die Capitalisten, mit denen er zu thun hat, können das viel langer aushalten, als er, und ubervor theilen ihn so oder so. Gewöhnlich haben sie ihn in Aktien der Corporation bezahlt, und da können sie ihn, wenn er gegen sie prozessirt, zwicken und hinausdrä .ein. Etwa 40,000 Erfinder in unserem ande bilden sich ein, daß das Patent schütze ; aber die besten Erfinder, diejenigen, welche muh lich etwas geleistet haben, geben das Geschäft auf. Die Energie, welche der Erfinder im Laboratorium und in der Werkstätte anwejidct, kann ihm ander wärts viel mehr einbringen." Trotz dieser pessimistischen Bemerkun,' gen, die leider begründet genug sind, scheint Edison seine alte elektrische Liebe nicht für immer aufgegeben zu habe. Den er spricht vielmehr von seiner Absicht, eine Verbinduug des Phno graphen mit dem neuesten Wunderding, dem schon vor mehreren Monaten bespro chenen Kinetographen. herzustellen. Auch spricht er mit einiger Genugthuung davon, daß er mit ziemlichem Erfolg versucht habe, Elektrizität direkt aus der Stein kohle zn gewinnen, die Sache aber, obwohl er davon den Anbruch einer neuen Aera im Fortschreiten der Mensch heit erwartet, aus den oben bezeichneten Gründe !'' st wieder an den Nagel gehän, ! habe, da sie mehrjähriges Erpe i hie: iuii zu ihrer Durchbildung erfor loürve und ihn wieder in Kampfe ,!,; den gesetzlichen Sandsackschwingern" brächte. Auf dem Chicazocr Weitaus stellungsplatze soll Herr Edison das Elcktrizitätsgebäude geradezu ängstlich meiden. Zusammengebrochen. Dem Panama anal Zusammeiibruch ist ziemlich rasch der ,,Fall" des Nicara guaprojcktes gefolgt. Dieses von den Jankees und viele anderen Amerikanern gepriesene Unternehmen befindet sich heute in den Händen des Ncceivers", des Maffaverivalktts, unter dessen Händen die möglichst schmerzlose Auflösung des Patienten vor sich gehen witd. So weit bis in t bekannt, und so weit auch vor aussichtlich, klebt an den Händen der Niearagua.R!nat:tin!erneymer nicyr ver !u der Belckivii'.dclunaen. wie er diejenigen drrPanama-Männe! geschwärzt hat. O.b die '.'lanrces eyrt',cyer, ooer meiiieikr ..smart" N'id weniger crsota.'. reich a'S die ..FrenchieS" waren, mag dahingestellt bleiben, iiei geieyn uae es allerdings nicht, daß die anicrikanische Nation aus den Nicaragua-Schwindel in ähnlicher Weise eingegangen wäre, wie die sranzv fische auf dcn Panama'Schwin del, denn die Hundert Millionen Bonds Garantirung seitens des Congrcsses hing ror zwei Jahren einmal fast nur von einem Haar ab. Und wen jetzt nicht der Krach gekommen, wer weiß, was noch geschehen wäre, nachdem ein Präsident der Ver. Staaten (Harrison in seiner letzten Jahresbotschaft) eine Hochgesang auf den NicaraguaKanal geschrieben und beide großen Parteien in ihren nationa len Plalfsrmen sich für Förderung des Unternehmens verpflichtet hatten ! Die gesetzlich anerkannte Organisation der sog. Maiitime Eanal Co.", von welcher die Nicaragua Eanal Comtruc tion Co." einen Bestandtheil bildet, wurde voin Congreß durch Akte vom 20. Februar 1889 organisirt und inkorporirt, und dann wurde die Baugesellschast uiitcr dem Präsidium des Ex-Senators War ner Miller gegründet. Die Regierung von Nicaragua gab ihre Zustimmung unter der Bedingung, daß der Bau inner halb eines Jahres begonnen und in zehn Jahren vollendet sein sollte. Die Bor arbeiten wurden in Angriff genommen, und im September 1890 ottestirte die Negierung von Nicaragua ossiziell, daß die stipulirte Summe von zwei Millionen Dollars im Laufe des Jres verauS gabt worden fei. Damals wurde ver anschlagt, daß der Kanal 90 Millionen kosten, innerhalb sechs Jahren vollendet, und, wenn in Operation gesetzt, eine Jahreseinnahme von 17 Millionen abwerfen werde. Letztere Berechnung war unter Zugrundlegung der Suz-Kanal-Zölle gemacht worden. Die ,,Nicaranua Canal & Eonstruc tion Co." ist schon seit längerer Zeit in finanzielle Schwierigkeiten gerathen, und in Folge der jetzt herrschenden Geldknapp heit hat sie die nöthigen Mittel zur Fort setzliiig des Kanalbaues nicht auftreibcn können. Seit dem 1. Januar d. I. ist o gut wie nichts geschahen, und vor einl gen Wochen versuchten die Direktoren weitere Subscriptionen von den Aktien inhabern zu erlangen, halten damit aber keinen Erfolg. Infolge dieser Umstände trat die Liquidation ein und es ist damit ein Unternehmen wahrscheinlich für eine nicht absehbare Zeit in den Schatten gerückt, von dem man sich vielerorts Großes versprochen hatte. Ob der Vorwurf, den man in den letz ten Tagen oft in Finanzkreisen gehört hat, begründet ist. daß die Nicaragua-Kanal-Unternehmer niemals ernstlich an die Ausführung des Projektes gedacht, sonder nur beabsichtigt hätten, das sinkende Panama - Unternehmen durch drohende Conkurrenz vollends zu unter graben und dann um ein Spottgeld an sich zu bringen, wird vielleicht die Zukunft lehren. Wen ja. so gilt auch hier das Sprichworts ..Wer Anderen eine Grube gräbt" u. s. w. In den Grenzen des Keanll,:itsfcldes, innerhzlb dessen es mit dem beste Erfolge angewendet wirö, ijt Ho f'.ctlcr'e Magenbitters eine ZZamilienmedin, von weitreichender Wirkung Sie ist dem Publikum nie als eins Umversalpa.'.acee sür alle körpklllchcn Leiden und Ansewtunqen aufgedrängt wordcu. Die Spalien der Ta gespresse einhalten täg!ä' Bandwürmer von Artikeln zur Anpreisung von Speiialnntteln welche alle m einem Handbuch der Medizin verzeichneten Krankheiten heile:! sollen. Tie gewissenlose Ausjchnciderei. welcher sich viele Eigenthümer derartiger Schwindelpräparate schuldig machen, bat in Tausenden VZN Fal len das Publikum vor allen durch specielles Cizenthumsrccht seschutzle.i sog, 'liatentmedi' zi,,cu kopfichea gemacht, so tafj die Erfinder wirklich guter Medizinen, die in gewissen Fä' len rchüge Kuren z: Stande bringen, da durch be,iachlh?'.I,gt wurde. Anders freilich verhält sich's mit Hosicttcr's Magenbitters, Das amerikanische Bolk kennt aus langjähri ger Erfahrung dessen oft erprobte Vorzüge und weiß, daß das Bitlers ein vortreffliches Mittet gegen Malaria und Lederleiden.Hart leibigkeit, nervöse, rheumatische, Nieren und Magenbeschmerden ist. Seine Wirkungen sind naturgemäß und gründlich und ans die scm Grund wird e! von zahlreichen Doktoren auch indossirt und empfohlen. Französische Arroganz. Ende August 1892, vor nur einem Jahre also, veranstaltete der damalige französische Kriegsminister de Freycinet Feld-Manöver in großartigstem Maß stabe. Es wurden zu demselben nicht weniger als vier Armce-Corps zusam mengczogen, und an die Spitze derselben, als Höchstcommandirender, der Divisions General Saussier gestellt, von dem die Franzosen in dem nächsten Kriege gegen Deutschland wahre Wunder der Kriegs kunst erwarten. Und wo, auf welchem Terrain, fanden diese Herbstmanöver, an denen 100,000 Mann thcilnahmen, sttt? Hart an der Ost-Grenze Frankreich's, in den unmit telbar an die deutschen Rcichslande Elsaß Lothringen grenzenden Departements. Die Operationen der manöoerirenden Armee-EorpS erstreckten sich von Berdun im Norden, über Toul, Langres und Dijcn bis nach Besancon. Ihre Märsche und Contre-Marsche streiften eine ganze Woche hindurch hart an den deutschen Grenzsteinen entlang. Wer hat damals irgend Etwas gehört und gelesen von einem Proteste der deut schen Presse gegen die demonstrativen Manöver der französischen Armee im Angesicht der deutschen Grenzen? ,Z voriger Woche fanden auf deut' schein Boden, auf den mit dem Blut und de Leibern von so vielen Tausende deutscher Krieger g'düngten Schlacht- ieldern bei Metz, i., G.'genwart des deut scheu Kaisers, große Truppeumanöver statt, an denen gleichfalls vier Armee Corps theilnahmen. Und was hören wir hcuie Ein rasendes Äuthgehcul der aesamm ten franzssischci! Presse über die Frechheit der deutschen Kriegsleitung, die jähr lichen Herbstmanöoer dicht an der fran zösischen Grenze, und noch dazu aus dem Boden einer früher französischen Pro vinz abruhalten, die ehedem zum eiU schen Reich gehörte, später in ungerechten Eroberungskriegen, odcr' wie der Elsaß, durch Hinterlist mitten Zm Frieden, von französischen Königen geraubt, 1871 aber, nach eineni von Frankreich ohne Ursache provozirten Kriege, dt geschlagenen Franzosen wieder abgenommen, und aber mals mit Deutschland vereinigt wurde, zu dem es Jahrhunderte hindurch gehört hatte. Da haben wir den eitlen, ruhmsüchti. gen und wegen der Prügel, die er vor 2? Jahren erhielt, wuthschnaubenden Fran zosen wie er leibt und lebt. Denn eö sind nicht die verlorenen beiden Prooin zcn, um die er trauert, sondern es ist der Verlust des PrcstigcS, die kriegerischste, die stets siegreiche und ruhmvollste Nation gewesen zu sein, und dieses Prestige seit 1870 verloren zu haben, was ihn schmerzt. Frankreich überzog 187 Deutschland mit Krieg, weil ez er eitlen Ruhmsucht der Franzosen unerträglich war, daß eine andere europäische Macht - Preußen es gewagt hatte 18(i(5 ohne Frank' reich's Erlaubniß und Zustimmung Krieg zu führen und zn siegen. Nur Fran zosen dürfe auf europäischem Boden kriegerischen Ruhm ernten! Preußen's Frechheit, indem es Oesterreich mit sei nen Bundesgenossen niederwarf, und den Nord-Teutschen Bund gründete der Prolog zur Gründung des Deutschen Reiches mußte bestrast, Preußen ge demüthigt und in seine Schranken zurück gewiesen werden. Daher die unprovozirte Kriegserklä rung Frankreich's an Preußen im Juli 1870. Der Krieg endete mit der leider nur thcilweisen Niederwerfung Frank reich's, und mit der Wiedervereinigung Elsaß-Lolhriügen's mit dem Deutsche Reiche. Diese Niederlage hat Frankreich nie verschmerzt, und auch heute noch erkennt eS die durch den Frankfurter Frieden geschaffene neue Lage nicht an. Es betrachtet Elsaß-Lothringen immer noch als französisch Pravinzen, und seine Presse schäumt vor Wuth darüber, daß der Deutsche Kaiser sich erfrecht, auf französischem Bodei deutsche Truppen manöveriren zu lassen. Nun man lasse sie schäume,,! Nur muß man im Lichte der Entwickelung der Dinge in der Gegenwart bedauern, daß Bismarck im Jahre 1877 sich sg entschie den weigerte, Frankreich ganz und für immer niederzuwerfen, als es die unver kennbare Absicht zeigte, sich zu einem Revanchekrieg zu rüsten, wie das bekannt lieh Moltke entschieden anrieth, Tainals war Deutschland Frankreich bedeutend überlegen, Rußland wenig zu fürchten, und der selbstverständlich siegreiche Aus gang des Kampfes würde thatsächlich in Europa den Frieden auf die Dauer her gestellt haben, den eS seitdem nur mit den gewaltigst n Opfern, und wegen der Ungewißheit aufrecht erhält, wie die Würfel in dem Zukunftskriege fallen möge, an dessen schlicßlichen Ausbruch doch Niemand zweifelt weiß Niemand. Verbrechen und Bererbung. In unserem Zeitalter sucht man nach einer Erklärung für alle Erscheinungen, weil man nichts Unerklärliches glauben will. Bei diesem Suchen wird nur zu oft der Wunsch zum Vater des Gedan kens und man ist mit einer Erklärung zufrieden, wenn auch deren Richtigkeit noch nicht über alle Zweifel hinaus fest gestellt ist. Ganz besonders haben sich Forscher und Schriftsteller bemüht, den Nachweis zu führen, daß Menschen in Folge ererbter Mängel zu Verbrechern werden, daß sich seelische Fehler von Generation zu Generation sortpflanzen, um immer wieder in veralteten Sproß lingen der in solcher Weise erkrankten Familie an das Tageslicht zu treten. Einen beachtenswcrthen Beitrag zur Diskussion dieser Frage sinden wir im Scptembcr-Hefl des Forum". Der Sekretär der National Prison Associa tion", Wm. M. F. Rounds, hat dort seine auf sorgfältige, lange Jahre andau ernde Beobachtungen gestützten Folgerun gen niedergelegt. Der Verfasser giebt zn, in früheren Jahren selbst ein Anhän. ger der Vererbungstheorie gewesen zu fein, erklärt aber, durch praktische Ersah runoen und steten Einblick in das Leben der Verbrccherklassen sich in einen Geg ner verwandelt zu haben. Er hat die feste Ueberzeugung gewonnen, daß nicht Vererbung, fondern Umgebung und Erziehung ocn Menschen zum Verbrecher machen. Um nicht falsch verstanden zu werden, müssen wir cinflechtcn. daß wir den Ei fluß ererbter körperlicher Gebrechen auf die Entwickelung des Menschen keines wegs bestreiken wollen. Der Wider stand gegen Versuchungen ist in einem körperlich schwächlichen Menschen natur gemäß geringer, als in einem kräftigen, mit anderen Worten ist es also möglich, Vorbedingungen zu ererben, welche die Enlwickelung zum Verbrecher begünsti gen. Daß aber ein Mcnich deshalb lasterhaft wird, weil einer oder mehrere seüer Vorfahren Verbrecher waren, ist noch niemals bewiese morden. Wo das der Fall war. sind die Kinder unter dem Einfluß der schlechten Eltern oder ebenso schlechter Menschen geblieben, es waren also Umgebung und Erziehung, die bestimm inend wirkten, und nicht Vererbuncr. errcrur ounos verirttl d,e Anficht, J daß die überwiegende Mehrzahl unserer! Verbrecher aus freiem Willen Gesetzes Übertreter find, daß sie ihre Laufbahn mit voller Uederlegung gewählt haben und sich ihr solange widmen, wie sich die Sache für sie bezahlt, sie aber aufgeben, wenn das Risiko, d. h. die Gefahr vor Strafe nicht läilger im Verhältniß zur Beute steht. Diese Ansicht hat der Ver fasscr gewonnen, nachdem er mit Tau senden von Sträflingen in Verkehr gctre ten ist, und sie sorgfältig beobachtet und untcrsr'cht hat. Seine Behauptungen haben daher gewiß mehr werth, als die von Theoretikern, die nicht glauben wol len, daß der Mensch einen Willen hat, und noch immer Ohren, Daumen, Hände und Nasen messen und abbilden, um aus der Gestaltung dieser Glieder zu bewei seil, daß ihr Eigenthümer ein Verbrecher werden mußte. Nachdem Herr Rounds den Verbrecher derart zu eineni beaiußten Feind der menschlichen Gesellschaft gestempelt hat, führt er aus, daß man diesen Gegner nur von dem Verfolgen der selbstgewähl ten Laufbahn abhalten kann, indem man ihm das Unvortheilhafte seines Gewer des nachweist. Man muß ihn derart bestrafen, daß ihm die Frucht seiner Ber brechen im Verhältniß zu der möglicher weife zu erwartenden Strafe zu gering erscheint. Nur das wird ihn abhalten, nach einem Aufenthalte im Zuchthaus wieder in seine alten Gewohnheiten zurückzufallen. Die Mittel, durch welche sich nach Ansicht unserer Autorität dieses Ziel erreichen ließe, werden gelegentlich erörtert werden. Sommer Ausflüge nach den schwarzen Bergen. Vom 15. Juli bis zum 15. August wird die B. & M. Billette für die Rund reise nach Hot Springs und Deadmood, Süd Dakota, zu dem einfachen Fahr preise verkaufen. Dadurch wird Jedermann eine günsti ge Gelegenheit geboten, eine Vergnü gungsreise nach den kühleren Regionen zu machen und sollte dieselbe von Jedem benutzt werden. Wegen Billte und Auskunft, wende man sich nach dem B. & M. Bahnhof oder Stadtoffice, ?cke 10. und O Straße. A. E. Ziemer, Stadtagcnt. Berlin. Prinz Mar, Herzog zu Sachsen, der 23 Jahre alte dritte Sohn des General -Feldmarschalls Prinzen Georg, ist nunmehr vollkommen für den Dienst der Kirche gewonnen. Als der Prinz, der als Prclnierlieut"nant im sächsischen Ulanen - Regiment No. 17 stand, im Juli zur allgemeinen Ueber raschung seine Garnison (Obschatz) vcr ließ, um 'in das bischöfliche Clerical Seminar zn Eichstätt in Bayern einzu treten, hieß es. er werde zunächst nur Vorlesungen über Philosophie und Theo logie höre und das Kloster, falls es ihm dort nicht gefalle, wieder verlassen. Zlllem Anscheine ach hat Prinz Mar Geschmack an seiner neuen Umgebnng gefunden, denn er trägt bereits die Ton sr und zwar, wie alle Anfänger, zunächst im Umfange eines halben Kopfstücks. Bekanntlich cirkulircn über die Gründe, die den Prinzen bewogen, sein Leben der Kirche Rom's zu weihen, verschiedene Gerüchte. Manche behaupten, der schmucke Ulanen-Lieutenant sei von dem Bischof und apostolischen Vicar in Sachsen, L. Wahl, beeinflußt worden. Andere ver sichern, eine unerwidert gcolicoene Ner gunz zur jüngsten Schwester der deut schen Kaiserin, der Prinzessin Feodore, habe den Prinzen der Kirche zugeführt. St. Johns. N. F. Endlich ist einmal eine günstige Nachricht von der neuen Pearisschen Polar-Erpeditian ein getroffen, und zwar unmittelbar mit dein Pcary'sche Schiff Falcon", welches hier wieder ankam. Dasselbe brinzt von Lieutenant Peary selber die Kunde, dvß die Erpedition schon am 3. August dcn Falcon-Hafen in Grönland, am Ein gang der Bomdvin-Bai, glucklich erreich te, nach einer Reise, welche durch bestän digen R'ebcl oder Regen unangenehm gemacht wurde, im Uebrigen aber erfolg reich war. Es gelang, die so nothwen digen Hunde aufzutreiben, und die Erve dition verfügt bis jetzt über 84 Hunde. Neber dcn seit vorigem Jahr verschwun denen tollkühnen Forscher Verhoff aus Kentucky konnte bis jct.t nichts weiter in Erfahrung gebracht werde. Der Bericht schließt mit den Worten: Alle Mitglieder der Partie befinden sich bei bester Gesundheit und Stimmung, und mit dcn 84 Hunden, etwi 20 Tonnen Hundefutter und ein Dutzend oder mehr Rcnnthieren für die Fleischversorgung der Partie, sind die Aussichten höchst ermnthigend." Frau Peary, welche bekanntlich mit ihrem Gatten reist, sieht ihrer Nieder kunst entgegen, und das Kind wird das erste weiße Kind sein, welches in diesem Breitengrad zur Welt kommt. Die G r e n z st r e i t i g k e i t e ii an der tcranisch-merikanischen Grenze sind, wie die Freie Presse für Texas" meldet, in ein sehr ernstes Stadium getreten. General Whcaton, der Commandeur des Armeedepartements von Teras, hat an den Kriegsminister in Washington gemel det, daß eine Anzahl bewaffneter Meri- kaner die Grenze überschritt und in Hidalgo County eindrang, wo sie eine Heerde von 3,000 Schafen stahlen und den Bruder des Besitzers der Schafe, Namens Satenas, gefangen nahmen und mit sich fortführten. Die Schafe grasten auf einem Stück Land, das eigentlich zu Teras gehört, aber durch eine Verändcr ling des Flußlaufes des Rio Grande auf die mexikanische Seite des Stromes gekommen ist. Es ist aber festgestellt, daß die Vcschlagnahine der Schafhccrde auf Anordnung der mexikanische Zoll, behörde i Matamoras erfolgte. Eapt. Forbush von der BundcSarmee wurde mit einer Abtheilung von 20 Cavalleristcn an Ort und Stelle entsandt und er euniu leite, daß die Augabeik deS Sheriffs von Hidalgo County in Bezug auf das Ein dringen der Mcrikancr 0'if icrasischcS Gebiet vollständig richtig waren. Fcr ner erklärte Capt. Forbush, daß er die Instruktionen gesehen habe, welche dem merikanischen Beamten schriftlich ausge stellt worden waren und worin er angc wiesen wurde, sich zwei Gehülsen zum a,cfe der Bekeblaanabine der Schafe mitzunehmen ; wahrscheinlich der Sicher heit wegen und weil er den, Frieden nicht recht traute, nahm er 20 Bewaffnete mit. General Wheaton hat dem Capt. For bush die Weisung ertheilt, daß er sowohl die mexikanischen Eindringlinge wie auch den Sheriff von Hidalgo lioniitu bis auf Weiteres kestbaltcn soll und daß er bis zum Empfang weiterer Weisungen von Seiten des Kriegsdepartements in Wafy' ington Niemandem gestatten soll, an der betreffenden Stelle den Rio Grande zu überschreiten. Da diese Grenzstrcitig keit das Ansehen einer internationalen Verwicklung angenommen hat, so wird jedes weitere Eingreifen so lange suspen dirt werden, bis sich das Kriezsmiiiiste riiiin mit dem Stantsdepartement in Bezug auf die zunächst zn ergreifenden Maßregeln verständigt hat. Weltausstellung-Fahrpreise Folgende niedrige Fahrpreise find jetzt auf der Burlington Bahn" zu haben: Nach Chicago $10 90 Nach Chicago und zurück . . 19 70 Nach St. Louis 10 05 Nach St. Louis und zurück.. 18 40 Billette für die Hin- und Herreise ha ben Gültigkeit bis zum IS. November. Wegen Billette, Schlafwagen und näherer Auskunft spreche man am B. & M. Bahnhof oder in der Stadtoffice, Ecke der 10. und O Straße, vor. A. C. Ziemer, Stadtagcnt. Die Erziehung ihrer vier Jungen bestreiket eine kalifornische Wittwe von dcn Erträgen einer 30 Ackcr umfasscndcn Farm, wclchc sie vor mcl rcrcn Jahren mit Pflaumen-. Kirsch und Aprikosciibärimen bepflanzte. Das Beschneiden und Stutzen der Bäume besorgt die fleißige Fran selbst. kValzin" heißt ein neuer Süß stoff, dcn ein Berliner Chemiker crfun den hat und welcher der ZuScrindnstrie und auch dein Saccharin Konkurrenz bereiten soll. ES soll ebenso wie Sac chann wenigstens 200mal süßer als Zucker, aber von. störenden Neben elgcnschaftcn des Saccharins" ganz frei sein. ' " . . Die Visitenkarten i n C h i n a , wclchc dort schon wcit länger als bei uns in Gcbrgnch find, müssen sich je nach Rang und Stand durch Farbe und Größe unterscheiden. Ein General der Chine fcnarmee erhielt neulich eine rosenroth bedruckte, mit vielen Illustrationen ge schmückte Bisitenkarte von 65 Meter Länge. , ;. - Mehr Bauholz als alle die an deren nordatlantifchen Staaten besitzt Pennsylyanien. Es weift dieser Staat siebenmal so viel Beinholz guf als öjew Fork, cinnndcinhalbinal so 'vielmals Maine und mehr als irgend ein übriger westlicher Unionsstaat, mit Ausnahme derjenigen an dcr Küste dc? stille!! Ozeans. r- r.n-s- ' r ' .&.. "fL . Die g r v sz t e A u z c l g e der Welt befindet sich am Hügelabhange dcr Küste einer der canarischen Inseln. Daselbst ist ein Plakat dcr Graud Ca nary Engineering Company" ange bracht, von dein jeder Buchstabe nenn Meter hoch und tt bis 5 Meter breit ist. Die ganze Inschrift hat nicht we niger als 225 Meter Breite. Eine Thurmuhr in Brüssel ist mit einem Mechanismus auögcstat tct, der sie durch die Kraft des Windes immer so aufgezogen erhält, daß sie äi'lch einmal drei volle Tage ohne jede Nachhilfe weiter geht ; doch deutet ein besonderer Zeiger im Thurminneren darauf hin, daß sie ohne solche wenn der Wind ausbleibt in einer gewissen Zeit flehen bleiben würde. -D Die Ohrringe der Italic n c r i n n e n lassen iniincr ziemlich genau die Heimath der betreffenden Eigenthü merillnen erkennen : je länger jene näm lich sind, desto tiefer aus dem Süden stammen deren Trägerinnen her. Im äußersten Süden reichen die Ohrringe (eigentlich Ohrgehänge) fast bis zu den Schnltern herab, im Scorden dagegen find sie stets ganz klein und kurz. Zu den wüthendsten Eandy E f f e r i n n e n zächlte die Patti schon in ihrer frühesten Jugend. Sie brachte damit ihren Lehrmeister Strakosch fast zur Berzweiflung ; doch aß sie fort und hörte nur auf, wenn sie Zahnschmerzen bekam. Mit dcr Zeit erwarb sie sich den Ruf. daß Niemand auf der Welt so schnell und so viel Eandy essen könne, als sie. Ihrer Stimme konnte as Zeug zwar nichts anhaben, doch verlor sie dabei ihre Zähne. Ein Riescnwein stock, der 1873 gepflanzt wurde, stcht inMoutcau bei Arcachon. Die Tianben. die er trägt, erinnern an die Wundcrsrüchtc, welche die Kundschafter Israels aus dem Lande Kanaan zurückbrachten. ES sind ihrer 852 auf einer Ausdehnung von 3? Metern und eine jede soll ein bis zwei Pfund wiegen. AuS dem Nord-Devar' tement wicd.ernm wird von einer Eiche erzählt, welche 5.25 Meter Umfang an dcr Wurzel und in Manneshöhe 3.05 Meter hat. Dieser Baum, der min destenö 50 Jahre alt fein soll, trägt af dem Stamme die Inschrift: .Diese Eiche schützte Heinrich IV., als er im Jahre 1591 die Feftnng La Eaxclle rckognoSzirtc, die in tut Händen der Slunier im." Einc MMc hi)i. Tcr englische UnterslaotSstkretär' Coan Nepcan vermochte in einer Nacht durchaus keinen Schlaf zu finden. Nach dem er sich bis zwei Uhr Morgens ans seinem Lager umhcrgewälzt. ficl eS tchiil ein, sich durch einen Spazicrgang Be wcgnng zu verschaffen. Er sprang denn auch, als der Morgen zu grauen bcgin, uS dem Bcttc. kleidete sich an und ging in dcn NkgentSpaik hinab. Derselbe war. wie voraiiSznschen. um diese Zeit mcnschcnlecr. und Sir Evan begegnete keiner andcrcN Person, alö den ans und ab gehenden Schildwachen. Beim Proineniren kam er mchnnalZ an dem Gcbäude feines MiiiistcriumS vorbei, und endlich ficl eS ihm ein. durch eine Scitcnthür. zu dcr er dcn Schlüssel immer bei sich führte, in dasselbe einzn. treten. Im ErpeditionSzimnier fand er das Jonrnal vom vorigen Tage noch auf dem Pulte. Er schlagt dasselbe mechanisch auf, ohne darin etwas Be stimmte sehen jit wollen. Da fällt sein Blick auf folgende Worte In der Rubrik, welche die eingegangenenSchrist stücke anführt: Begnadigung für die zum Tode vcrurtheiltcn drei Matrosen, nach jork zn expedircn. Jetzt fällt ihm zu feiner größten Be stürzuug ein, daß zwar dcr Befehl, das Begliadigungödekret abznfendcu, bereits am vorigen Tage gegeben, der wirkliche Abgang desselben aber noch nicht bc scheinigt sei. Die Hinrichtung war be reits aus den frühen Morgen deS fol genden Tages festgesetzt. Nepean durch suchte das ganze Kopirbnch. ob sich die vermißte Bescheinigung nicht doch etwa fände. Aber sie fand sick, nicht vor. Sofort eilte er zur Wohnung feines KanzleidirektorS in Downing Street, ließ denselben wecken und fragte ihn : Ist die Bcrfiigung. welche die 'Bcgna digung dcr drci Matrosen bestimmt, nach f)o t expedirt ?" Ich kann mich in der That im Au genblick nicht darauf besinnen," erwl dcrte dcr schlaftrunkene Kanzlcivor steher. . . - So denken Sie nach," entgegnete der Uitterftaatssckretar lebhaft ; es gilt mehrere Menschenleben, und ich will nicht, daß sie bnreaukratischein Schien drian geopfert werden I" Ah ja, jetzt besinne ich mich," ver setzte der Andere, ich habe die Sachen gestern an den Kronsekretär abgegeben, er muß sie nach ?)ork befördert haben, eS gehört in fein Amt." Sir Evan Nepean ließ sich nicht so leicht beschwichtigen. Immer lebendiger fiiijlt? er, daß seine schlaflose Rächt mehr als Znsall sei, daß sie das Mittel zur LebenSrettnng mehrerer Acenschen sei solle, die zwar schwer gefehlt, aber doch nicht den Tod verdient hatten. Haben Sie," fuhr zr fort, die Bescheinigung von dem' K'ronfelretär in Händen, daß der Befehl zur Begnadigung wirklich abgegangen ist'" ,. Nein, Sir." . , Nun, so müssen wir unö auf der Stelle zn Jenem begeben. Kommeil i'e noch ist eS Zeit, wir treffen ihn noch daheljn." Es wär bereits in dcr vierten Mor aenstnnde. Der Kronfclretär wohnte caI iut..r?X -r- ".lxk. Vr" iuj kfiknit, imv im vv.t war. ijnt diese Zeit noch nicht zu haben. Aber was half'S ? Der wichtige Zweck er hnfuitk irdspte Anstrengungen. Sir Evan nnd sein Begleiter rannten mehr gl? sie gingen, indem dej Vorgesetzte seinem Untergebene mit gutem Bei spiel voranging. Und das war gut ; denn als man vor dem Hanfe des Krön , fckretärS anlangte, wollte dieser eben in seinen Wagen steigen, um auf sein Land gt zu fahren. AlS derselbe ans dem Munde deS hohen Beamten, dessen Erscheinen zu sa ungewohnter Stunde ihn nicht wenig beunruhigte, vernahm, mn was es sich handle, rief er bestürzt aus : Hilf Hiin mel. daß ich dies auch vergaß! Ich habe den Befehl leider noch in meinem Pulte liegen, bitte tausendmal um Ent schuldignng." - Einen Augenblick schaute der Unter staatssekretär den pflichtvergessenen Bc mitten zornig an ; aber schnell verwan belle sich die Auswallung in Rührung, sprach bei fietjj, Wunderbar l Mein Gört, ich danke Dir für die Qua len dieser schlaflosen Nacht I" ' Der Kronsekretär holte schnell den BegiiadignngSbeschl aus feinem Pulte, und Sir Evan eilte znm Postamts und tibergab eigenhändig den Brief zur Be stellung durch Expressen. Ant folgenden Morgen traf daS Schreiben in Hork gerade in dem Augen blicke ein, als die Vcrurtheiltcn den Karren bestiegen, der sie znm Richtplatz , führen sollte. Selten hat wohl eine schlaflose Nacht so reiche Früchte getragen ! Verstiindnißinnig. Hotelier (zu dem Ehemann, der seine Frau in der Sommerfrische besuchen kommt): Ah, Frau Rüthin Müller Nrnnmero zwei nein, warten Sie, ich habe Sie za ver gangcnc Woche nach .sieben' umquar tirt!" Herr: 5jo, so, haben sie als bald kennen gelernt!" Ein- und Aussäük. ö. z.'kfch-u. Tie V!eisten streben darnach, reich zu ve den, und die Wenigstcn reich zu fein. , Man darf anders denke als Hin; und Kanz, aber man darf sich nicht ander kleiden. Der Löwe kam, nicht in' Hau, wenn man ihn, das Thor nicht i,fei, die Mäuse aber nage sich durch. ES gibt keinen rcireiidcren Aiidlick, a!S ein Kind im Alter de? iieimrtc nvachcns. Nur imijj c eben gcunijchtir (ein. Heiraten ist ein CMUiiijVicl, nur mit dem Urncrf.litcdc, diift bcvicntiic, der foMellich ist, zu gewinne, uuilli'ch da (sliick gewinnt.