(Ein unangenehmer besuch. rMung nach dnn iche. w M H 0 d) (. Gtoffrti und ich waren felbflpnbtg", ur.tj obgleich unser Schifflein mit nur geringem Ballast auf dem Ocean des Lebens treiben konnte, hallen wir un9 doch zu dem Wagr.iß entschlossen, einan, der zu heiralhen. Ich war Malerin, mein Mann arbeitete bei einer Bank, und da sein Gehalt erhöht wurde, auch meinen Anstrengungen der Erfolg nicht fehlte, waren wir übereingekommen, gemeinsam veiter zu schaffen. Alceston ist eine kleine Vorstadt und befindet sich noch in dem unangenehmen Ukberaanasstudium. Ganie Villenrei- hen und neue Straßen sind natürlich im Enlstchen, aber Geoffry hatte ein aiterthSmliches HauS entdeckt, welchem ein Atelier angebaut war, und dies ver anlaßte unS, unser Zelt weiter von mei neS Mannes Geschäft auszuschlagen, als mir ursprünglich beabsichtigten. Bier Wochen nach unserer Hochzeit befanden wir uns denn auch glücklich im eigenen Heim ; ein rosiges, gänzlich unromanti sches Mädchen für Alles, die deffennnge, achtet den poetischen Namen Stell" trug, sorgte für unsere materiellen Be dürfnisse. Unser Leben war ein sehr ruhiges, denn Gesellschasten kosten Geld, und wir besaßen eS nicht im Ueberflusse! allein mir begnügten uns gern mit einander und waren sehr glücklich, besonders wenn der Sonnabend wiederkehrte, dessen freien Nachmittag wir ungestört verleben durften. Natürlich fühlte ich mich zuweilen auch recht einfam und der lange Tag im Atelier schien kein Ende nehmen zu wollen; doch gewöhnlich schwanden mir die Stundin schnell dahin und der Abend kam, bevor ich mein Tage werk vollendet, und brachte meinen froh- Itchen Gatten, der ohne jedes Kunstver ftändniß dennoch stets bereit war, meine Arbeiten zu kritisiren und zu loben. Ich schaffte wirklich recht fleißig in der Abwesenheit meines Herrn und Gebie terS; und die -Banknote sür meine Stillleben und Dorfkinder süllten un sere Börse und hielten uns über Wasser. NaS dieser kurzen Einleitung will ich die schrecklichste und aufregendste Episode meines Lebens erzählen, eine Episode, die, so Gott will, sich nie wiederholen wird. Oftmals, wenn ich jetzt meine Haart bürste, wundereich mich, daß keine weißen Streifen Zeugniß von dem able gen, was ich an jenem furchtbaren Tage durchgemacht habe, und zuweilen ergreift mich noch heut eine solche Furcht, daß eS mir unmöglich ist, in meinem Atelier zu vleiven, unö icy Pinel uno Paiene hin werfen und in die Natur hinausgehen muß. Ich hatte meinen Mann zum Frühzug begleitet und kehrte nach Haufe zurück, erfüllt von dem schmierigen Problem des kommenden Mittagessens, da? für mich stets eine kleine Heimsuchung war. Ich durste nur wenig dafür ausgeben und fühlte mich trotzdem verpflichtet, meinem Gatten etwaS Gutes vorzusetzen, wenn sei langer Arbeitstag vorüber war. Böcker und Metzger lächelten wohl zu Anfang über meine schreckliche Unmiffen heit, aber mit der Zeit wurde ich klüger und darf jetzt von mir sagen, daß mein HauSsrauentalent allgemein bewundert wird. AIS ich zurückkehrte, war Stella un sichtbar und unheimliche Laute, die aus dir Speisekammer drangen, verriethen mir allein ihren Aufenthaltsort. Ich fand denn auch daselbst die Stütze un sereS Hause mit der Schürze vor den Augen weinend vor, und schluchzend r zählte sie mir, daß ihre Mutler sehr krank geworden sei. Mir that das Mäd chen leid, obgleich ich gestehen muß, daß , mein Mitgefühl nicht ganz selbstlos war; denn ich sah voraus, daß Stella nach Hause gehen und Mrl, Geoffiy Hathe waite ohne jede Hilfe zurückbleiben würde, während sie gerade jetzt eine Be stellung im Atelier zu vollenden hatte. Stell zeigt jedoch in diesem kritischen Moment eine Rücksichtnahme, die mich überraschte und beglückte. Nachdem der erste Ausbruch ihres Kummers vorüber war, schien sie den Fall nicht für gänzlich hoffnungslos zu halten und bat mich nur, ihr zu erlau den, am Nachmittage nach Hause zn gehe und bis zum anderen Morgen so bleiben zu dürfen. Ich war Stella wirk sich von Herzen dankbar, denn wenn eS ihr beliebt hätte, sogleich zu gehen und mich unter meinen Töpfen und Plannen wie MariuS auf den Trümmern von Karthago sitzen zu lassen, würde ich kei. neu vin'pruä! gewagt yaven, vtx ÄnntagM Jahrgang 14. Beilage zum Nebraska Staats Anzeiger. No. 16. HauS augenblicklich nur von einem einzi, gen weiblichen Wesen bewohnt war. Wie konnte er hereingekommen sein? Gewiß war ich wieder so unvorsichtig gewesen, die vordere Hausthür nicht u ver schließen, und wie oft hatte mein theurer Galle mich wegen dieser Nachlässigkeit schon gescholten! Alles dies flog mit Blitzesschnelle durch meinen Kopf, in dessen ich meinem Besuch einige Schritte entgegenging und wie ich mir schmei chelte in ruhigem Tage sagte: Verzeihen Sie, darf ich fragen, was Sie herführt? Ich fürchte, meine Die nerin hat Ihr Klingeln nicht gehört was sehr natürlich gewesen wäre, selbst wenn er geläutet hätte. Die Antwort des Fremden war ein! germaßen beunruhigend. Die Tasche hin- und herschwingend, sagte er mit lauter, harter Stimme: Nun, freust Du Dich nicht, mich zu sehen? Das ist nicht hübsch von Dir, nachdem ich so viele Meilen gewandert bin. Halb fünf war die verabredete Zeit, saglest Du nicht halb fünf,' miederholte er, mich wüthend anstarrend. Ich war so erschrocken, daß mir die Palette sast aus der Hand siel. Der Fremde war ohne Zweifel mahn sinnig, und ich befand mich ganz allein mit ihm. Ich hatte die Stunde oet--gessen," erwiderte ich endlich, denn ich hielt es für das Beste, auf seine Idee einzugehen, aber jetzt erinnere ich mich, daß Sie Recht haben. Bitte, nehmen Sie Platz, indessen ich meinem Manne sage, daß Sie hier sind" und ich ver suchte, an ihm vorüberzugehen. Meine Rede hatte aber nicht die gehofft Wir kung, denn mit schlauem Ausdruck trat er zurück und stellte sich zwischen mich und die Thür. Mann! Unsinn." rief er ärgerlich, mag weiß ein kleines Ding wie Du von Männern, achte lieber auf Deine Füße!" Auf meine Füße sollte ich achten? Wag um Gottes Willen meinte der Mensch und wie sollte ich ihn IoS werden. Allen Muth zusammen nehmend, sagte ich endlich: Ich fürchte,, Sie irren sich. Wollen Sie mir sagen, aas Sie hergeführt hat oder muß ich meinen Gatten rufen? Ich empfange keine Besuche im Atelier." Mein Gast brach in ein grelles Lachen aus. ,Ate lier? Was für ein Atelier? Wir sind hier in einem sehr hübsche, einem präch ligen Zimmer. Nein, nein, ich lasse Dich nicht fortlaufen. Es ist nicht höflich von Dir, nachdem ich so weit hergekommen bin, um Dich zu sehen. Sie wollten mich nicht fortlassen, aber diesmal war ich schlauer als ste," und wiederum er klang sein schauerliches Lachen. Dies allein genügte schon, um stärkere Nerven als die meinigen aufzuregen. Aber wie groß war mein Entsetzen, als der Mann zur Thür schritt, ste verschloß und den Schlüssel in die Tasche steckte. Einen Moment war ich zu gelähmt, um über legen zu können, ob mir noch eine Mög lichkeit zur Flucht blieb, und es bedurste meiner ganzen Willenskraft, mich vor einer Ohnmacht zu bewahren. Dann kam mir der Gedanke an Geoffry und unser glückliches Leben; ich vergegenwär tigte mir seinen Schmerz, wenn mir etwa zustoßen sollte, und der Muth der Verzweiflung erfaßte mich. Wenn es mir nur gelänge, meinen wahnsinnigen Besucher ruh'g zu halten, biS Hilfe kaml Dieser beschäftigte sich jetzt damit, un- ter beständigem, unverständlichem Mur mein seine Tasche auf dem T:sch zu ent leeren. Ich nahm einen Leuchter von der Wand herab und zündete ihn an. Hai schien ihm zu gefallen, denn er blickte aus und nickte befriedigt. Jetzt konnte ich auch sehen, wie verwüstet sein Gesicht war, und daß sich tiefe Falten' um Mund und Augen zogen. Einer lngevunz folgend, fragte ich in harm losem Ton, eine leere Leinwand ergrei send: Möchten Sie nicht ein Bild von sich haben? Sie wissen ja, daß ich Ma lerin bin, und ei n berühmter Mann wie Sie müßte doch gemalt werden." Er nickte zustimmend: Ja, ja, Bu kannst eS thun, aber rasch, denn ich bin eilig, ES war noch früh am Nachmittag, als i die Herzogin von Sulherland erwartet sie mich nach einigen Instruktionen über das Küchenfeuer und den Milchjunge verließ, und nachdem ich die Hinterthür geschlissen, kehrte ich ins Atelier zurück mich um i nach 7 Uhr." un sing er an, im Zimmer aus und ab zu gehen, immer mit sich selbst redend und zuweilen phantastische Sprünge machend, mährend und begann eifrig zu malen.' Mein Auf- ich einen Pinsel nahm und die Umrisse trag mußte erledigt werden und in den eine! MZnnerkoxfei auf die Leinwand nun folgenden ruhigen Stunden flog der malte. Meinem unruhiaen Modell Pinfei eilig über die Leinwand. Es fing ! wurde ei freilich wenig ähnlich, doch wen schon an zu dunkeln und ich bemühte i kann da unter diesen Umständen ver mich, n4) schnell einige glätter zu ol wundern. Unglücklicherweise befriedigte lenden, ehe ich aufhörte, o! mich xlötz-, ihn die Skizze nicht, den nachdem er lich dai unangenehme Gefühl beschlich, sie betrachtet, ich that mein Möglichstes, nicht allein zu sei. Noch ehe ich aufsah, meinen Schrecken bei seiner AnnZheruna empfand ich, daß mich jemand betrachtete u verbergen, meinte er ärgerlich: Da w .!.-:.;. . l . : i i . l :a - - - . . . ud wahrhaftig wenige schritte von mit entfernt, Hr.b (in fremdet Ran. Seine Erscheinung war ich! geeignet, mich zu beruhigen, abgesehen von seinem geräuschlosen Eintreten und meinem "St wußtsein, gar allein mit ihn außer menschlicher Hörweite zu sein. Er mochte bin ich nicht, das ist ein Karikatur, wie kannst Du so etwa! hinschmieren!" und die Leinwand flcg zur Erde. Du willst eine Künstlerin sein und kannst keinen Strich malen! KannZk Du tanzen?" Ja meiner Todesangst gab ich zu, daß ich tanzen könne, sogar mit Leidenschaft einen schädig eleganten Eindruck, und da i tane. Mein Besucher griff nach seiner er eine Aeiseia'ch in der Hand trug, die j Tische und drehte sie um uni um. ,5Za gleichsalll bessere T:ze gesehen hziev kürlich habe ich meine Ge,g: vergessen." mußte, überlegte ich. d eS ohl in Ge schrie er wüthend, da thut aber nichts, schZflsrelsender sein könnte, und hoffte, , kleine Mäkchen Du sollst trogdem Izn 3 rechte ihm unbekannt sein, diz d:S ' zea, ich werd pfeifen. Meine Furcht war zu groß, als daß ich ihm hätte widersprechen mögen. Ich begann zu tanzen, während er alle mög lichen Tänze pfiff. Dazwischen komman dirte er: Schneller, schneller!" schlug in die Hände und drehte sich auf den Haken, Leichter, mehr auf den Zehen, sei kein solcher Klotz, schneller, sag' ich." Mir schwindelte, der Alhem versagte, und ich würde zu Boden gesunken sein, wenn mich nicht die Furcht aufrecht gehalten hätte. Der Fremde gerieth augenschein lich in immer größere Erregung; seine Augen glänzten unheimlich, er machte die gewagtesten Sprünge und Pirouetten, sang und pfiff unausgesetzt und trieb mich gebieterisch an, wcnn ich aufhören wollte. Kaum konnte ich noch seinem Kommando Folge leisten, meine Fuß bekleidung war für die Straße berechnet, und die Kräfte drohten mich zu verlassen. In kurzer Zeit mußte ich aufhören; ich überlegte halb bewußtlos, was mein Quälgeist wohl mit mir thun würde, wenn ich ihm nicht mehr gehorchen konnte, und das ungefährliche Flackern seiner Augen erfüllte mich mit Entsetzen. Schneller, schneller, wie schlecht Du tanzest," schalt er athemlos. Ich blieb stehen. Sehen Sie meine Stiefel an, wer kann darin wohl gut tanzen?" Ich hatte bemerkt, daß er meine Füße sehr mißbilligend betrachte, und ein schwacher Hoffnungsschimmer erfüllte mich. Tanzen ist solch Vergnügen," keuchte ich, mich zu einer Lustiakeit lwinqend, die nur einen Wahnsinnigen täuschen konnte. Ich hätte aber doch lieber die richtigen ischuhe. Sie flehe dort drüben im Schrank, wenn Sie die Güte haben möchten, ste mir zu holen. Die Stiesel sind schwer wie Blei," sügte ich hinzu, und that, als wollte ich sie aus-knöpfen. Mein Vorschlag hatte seinen Beifall, er lief aus den riesigen Schrank zu, den der früher Besitzer des Ateliers zur Aufbewahrung von Kostümen und Draperien benutzt baden mcchte, der aber jetzt fast leer war und natürlich keine Ballschuhe von mir enthielt. So ruhig wie näglich folgte ich dem Wahn sinnigen, mit tast sicheren Gesühl, daß mein Leben von dem Erfolg dieser Kriegslist abhing. Der Irre öffnete den Schrank; irgend etwas mußte seine Ausmerksamkeit erregt haben, denn er stieg hinein und tastete suchend darin umher. In der Ecke dort stehen die Schuhe ! Können Sie nicht sehen", rief ich, warf die Thür mit aller Macht, inS Schloß und drehte den Schlüssel um, nicht eine Sekunde zu früh ! Der Mann begriff sofort, daß er überlistet war und schlug mit den gräßlichsten Flüchen und Drohungen gegen die Schrankwände, Nach meiner Berechnung mußten ste seinen wüthenden Angriffen in kürzester Zeit achgeben, und ich flog nach dem Äusgang des Ateliers, ohne zu beden ken, daß der Schlüssel sich in dem Besitz des Wahnsinnigen befand. Bei' geblich rüttelte ich mit aller Kraft an dem Schloß, es widerstand meinen ver zweifelten Anstrengungen. Die Flucht durch's Fenster zu bewerkstelligen war gleichfalls ausgeschlossen, denn das Atelier empfing sein Licht von der Decke, und eS gab keine Möglichkeit, die Glas decke derselben zu erreichen. Das Schick sal war gegen mich. Gebrochen sank ich auf einen Stuhl und versuchte mir vor zustellen, daß ich in kurzer Zeit, vielleicht in fünf, in zehn Minuten aller Wahr, scheinlichkeit ach. u leben ausaebört. Ich war überzeug:, daß der Fremde mich ivoien wurde, sodaid er den schrank er kümmert hätte; er befand sich in der äußersten Wuth und was bedeuteten meine Kräste gegen die eines Irren? Nichts! Ehe Hilfe kommen konnte, be- durst iq ihrer nicht mehr, dann war ich todt! Ei furchtbarer Gedanke, den icb nicht auszudenken vermochte! Jch.Madge Haivewane, an ayre alt, lAeoffrh HatheoaiteS grau todt! und Geoffiy, der mich so zärtlich liebte, was würde er sagen, wenn er beimkehrte und . Oh, nur einen Augenblick Ruhe, um mich zu sammeln, um ein Ge bet sprechen zu können! Ruhe vor den furchtbaren Tönen, die aui dem Schranke gellten und mein Herz mit Schaudern er füllten! Wen ich nur fort könnte, nur fort! Das Leben und Geoffrizs Liebe waren so süß und ich noch so jung zum Sterben! Doch horch ! mal für ein Ton schlug a mein Ohr? Ich sprang aus, ja ge, wiß, ei war mein Mann, der nach mir rief. Gott im Himmel, sollte ich den noch gerettet werden? Nein, es war kein Irrthum, (andern Geoffrvs Schritt, seine Stimme! Madge, Madge. wo bist Du? Hier gehl der Weg, Tom. Wir werden die junge Dame vM unter den Oeltöpsen Eggvtenl finden, sie was ihnen in die Hände gefallen st wird sich riesig freuen, Dich zu sehen, Man sah Generale in den schlechteren oiier Junge: 4. och, was zum Teufel ' wollenen wuchern und isoidaten in t: Bedeutet er wmi' barem Pelzwerk. T,e Selb', ucht war Leiter hörte ich nichts, denn mein für Alle die einiige IreiMed. Bern Gefar gener, der eine Weile kill gcwe-i zwei Leute ein wenig Hol, gefunden hz: fen, tobte von Neuem und hatte bereits ! ten, womit sie ein jseuer cr,ü:! trnri eine Oeffmmz in die Schrankiüllurz ge. ! ten, und es näherte sich ihnen ein T ::: fchkigkn. lier, Ict. Ijt fristen nahe, um sich , cr- Oh, Eeorv, schnell!" schrie ich in'wiimen, o ,agtcn sie ihn ur.iarr.hcrv.s Todesangst, brich die Thür tiuf, oder er mordet mich. Sprich nicht, sprenge da Schloß, eS ist ein Wahnsinniger, er hat den Schlüssel zur Thür, und ich habe ihn in den Schrank gesperrt. Schnell, oh schnell!" Die Antwort auf meine wirien Reden war ein so furchtbares Rütteln, daß das Schloß sofort hätte nachgeben müs, sen, wenn es nicht ausnahmsweise stark gewesen. Ich war stolz auf meines Mannes Kräfte, und jetzt schien ihn SimsonS Mantel zu bekleiden, Auch mein Bru der Tom war da. WaS für Werkzeuge sie gefunden haben mochten, wußte ich nicht, aber Schlag auf Schlag donnerte an die Thür meines Gefängnisses. Ich konnte nur warten, und die Spannung dieser Augenblicke dehnte sich zur entsetz lichsten Folter. Sei muthig, Liebling!" tröstete Geoffrq draußen, ohne in seinen Anstren gunzen nachzulassen. Krach, krach, die Thür sprang auf, ich war gerettet! Mein Kopf schwindelte, alles drehte sich mit mir im Kreise, ich konnte nichts mehr sehen, noch unierscheiöen, was um mich vorging. Ich weiß nur noch, daß ich in ein wüthendes, verzerrtes Gesicht mit funkelnden Augen blickte; dann sprang etwas in meinem Hirn, meine Umgebung versank vor mir, und ich oerlor das Be wußtfein. AIs ich wieder zur Besinnung kam, lag ich in meinem Bett und meiner Mut ter gutes, angstvolles Gesicht beugte sich der mich. :a) war noch o betäubt. daß mich ihre Anwesenheit gar nicht in Erstaunen setzte, und nur ganz allmählig kehrte mir die Erinnerung an mein Er- tevniß zurück. Meine gesunde Natur widerstand der schweren Krankheit, die mich sonst nach der surchtbaren Erregung unfehlbar er- gntren haden wurde, ii war den P or ten des, Todes sehr nahe gewesen, so nahe, da Geoffrh ganz blaß wurde, als er mir später das Ende dcS Dramas be- schrieb, welches beinah: zur Tragödie geworden war. Zusammen mit Tom halten sie die Thür erbrochen, um mich bemuZllos zu Boden sinken u sehen, Vor mir stand der Irrsinnige mit einem Stuhl in der Hand, augenscheinlich in der Adsicht, mir den Kopf einzu'chlagen. Nach kurzem, aber heftigem Kampfe ge lang eS den beiden starken Männern, ihn niederzuwerfen und unschädlich zu machen, jedoch nicht, ohne daß Tom einen Schlag erhielt, der ihn Wochenlang nöthigte, den Arm in der Binde zu tragen. Geoffrn sandte sogleich nach dem nächsten Irren hause. Zwei Wärter erschienen von dort und nahmen den Unglücklichen mit sich, der mich so furchtbar erschreckt hatte, Es war in früherer Tanzlehrer, der sich seit sechs Jahren wegen heftiger Tob suchlsanfälle in der Anstalt befand und dessen Schlauheit es gelungen war, der Aufsicht zu entschlüpfen und aus dem 12 Meilen entfernten Um zu entfliegen. Die von mir offen gelassen Hausthür hatte ihm sein Eindringen ermöglicht, und wie das Abenteuer geendet, wenn mein Gatte nicht meines BruderS wegen mit einem früheren Zuge heimgekehrt, wage ich mir nur mit Grauen un zu. gleich mit hcinem Dank gegen Gott vor- zustellen. Ver Rückzug von Moskau. In den kürzlich veröffentlichten militö- rifchen Erinnerungen eines aus Metz ze bärtigen Mitkämpfer des FeldzugeS vom ay:e lsm rindet Nch eine der an schaulichsten und ergreifendsten Schilde runaen des RückiuaeS von TOnifaii htr uns bisher vor Augen gekommen sind. I 'er in der Erde, dann legten ste sich aus Der Verfasser, der in der Großen! de Seite und stießen ihre letzten Seus- Armee' als Unter, Lieutenant dielte, !r aus. schreibt in seinen Auszeichnungen: ,V:ele Eine Beobachtung machte ich oft auf se,ch,qi!,,chreioer, yaven ,choii dielenidem Marsche, die namiich, öag cder, davon, wenn er nicht seinen Theil an Holz beitrug, nm das Feuer länger zu erhalten. Und doch wäre Platz genug sür ihn gewesen, und seine erstarrten Hände hätten auch für die Eigenthümer die itze nicht verringern können, Un, sere lange Kolonie von Gespenster bot wegen der Mamchfaltigkeit ihrer Bellet dung einen höchst seltsamen Anblick dar. Alle Uniformen waren durcheinander ge- mischt, und dazu kamen seidene, mit dem herrlichsten Pelzwerk verbrämte und gesütterte Mäntel. Die Gesichter waren in Tücher von allen Farben eingehüllt und ließen nur die Augen frei; das ge wöhnlichste Kleidungsstück aber bestand in einer wollinen Decke, die in der Mitte durchlöchertsar, so daß stc, indem man den Kopf hmdurchsteckte, den Oberkörper bedeckte Auf diese Weise schützten sich besonders die Kavallerifien gegen Kälte, indem ste ihre Satteldecken benutzten. Wovon lebte nun aber das Heer? Wie war eS möglich, daß auch nur ein einziger Soldat dem Hungerkode entgehen konnte? Das ist etwas Unbegreifliches, ein Ge heimniß, beweist jedoch, mit wie wenig sich der Mensch am Leben erhalten kann. Trotz der Ermattung und trotz der Ge fahren, die damit verknüpft waren, vom Wege abzuweichen, trieb der Hunger eine große Minae zur Plünderung in die zwei bis drei Meilen alfernten Dörfer, welche bei unserem Marsch nach Moskau vom Feind nicht verbrannt morden waren Diesen Plünderern ist es allein zu drni, ken, daß nichl das ganze Heer dem Hun, gertode erlag. Die Pferd, welche ste den Bewohnern des Landes wegnahmen, beluden sie m,t zwei verschiedenen Arten on Lebensmitteln: mit gioggenmehl und Schweinefleisch, das sie sehr theuer ver kauften. Am folgenden Tage zogen ste dann wieder aus Plünderung aus, um ihr Geschäft fortzusetzen, aber ich glaube doch, daß nur sehr Wenige von ihnen ihren Vortheil haben genießen können, Aus diesem Mehl, wie schlecht eS auch war, kochte man sich eine Suppe, um etwas Warmes essen zu können, aber ohne Salz und ohne Fett war es eine so widerwärtige Speise, daß ich mich nicht daran gewöhnen konnte und ein Stück halbroheS Pferdefleisch vorzog, Unglück licherweiie wurden der Pferde immer we- Niger, je welter wir vorrückten. Es war auch viel zu kalt, als daß wir sie hätten zerstückeln können, denn unsere erfrorenen Hände hatten uns den Dienst dazu ver, sagt. Wir schnitten deshalb den lebenden Thier auf dem Marsch Stücke vom Leibe, wobei ste nicht das geringste Zeichen des Schmerzes von sich gaben, ein Beweis dafür, daß die aus der uner hörten Kälte hervorzegangene Erstarrung ste unempfindlich gemacht hatte. In dem Augenblicke, da das Biut Heroortrat, gefror S, und so wurde der weitere Ab flllß veihindert. Diese unglücklichen Pferde pflegten trotz der tiefen Aus schnitte in ihren Schenkeln noch mehrere Tage weiter zu laufen. Ich habe von der Selbstsucht, als der einzigen mpnndunz, welche alle diese Unglücklichen beseelte, gesprochetz. e trieben dieselbe bis zu dem Grate, daß, wenn einer ihrer völlig erschöpften Käme, raten niederfiel, die in feiner Nähe marschirendkn ihm nicht allein jed Hülfe versagten, sondern ihm seine Kleider vom Leibe rissen, wodurch natürlich sein Ende beschleunigt wurde. Ich muß dirr Wahr heit gemäß berichten, daß ich mit eigenen Äugen solche peinliche Scenen sich meh rere Male habe wiederholen sehen. Alle Leute aber, welche vor Hunger oder Källe zu Boden siürilen, starben aus dieselbe Weise. Sie fielen auf die Kniee oder die Hände nieder, und so lange ihnen noch ein venig Lebenskrast verblieb, wühlten sie mit ihren Fingern im Schnee stürzten, um sie niederzureißen und sich dabei Holz zu einem Feuer auf dem Lagerplatz zu verschaffen. Mit den Waffen in der Hand vertheidigten ste ihr vermeintliches Eigenthum gegen die Neu, ankommenden, die sich an der Beute ic, lheiligen wollten. Da die Letzleren jedoch an Zahl den Belagerten weit über, legen waren, fo gelang es ihnen, die Häuser im Sturm zu nehmen. So kämpften Soldaten und Offiziere um ein Stück Holz mit einunder." Elektrische veschasseadeit der a un twasserlttluiigk in Hüiisern. Der Electricite" entnehmen wir ffol geiideS: Befestigt man in der Küche den einen Draht eines Telephon an dem Hahn der Wasserleitung und berührt mit dem anderen die Gasleiturg, so hört man alsbald in dem Telephon ein Geräusch, wie,cs sür das Hindurchgehen eines elek. krischen tromes charakteristisch ist. Schaltet man statt des Telephon ein Galvanometer zwischen Wasser- und Gasleitung ein, so tritt sofort ein Aus schlag der Nadel in dem Sinne ein, daß die Gasleitung negativ fein muß. Hat sich die Nadel allmählig auf einen be stimmten Winkel eingestellt, fo bleibt er monatelang unverändert, wenn auch an gewissen Tagesstunden leichte Schwan, klingen vorkommen. AIs Erklärung für diese eigenthümliche Erscheinung könnte man die GaS- und Wasserleilungen als AbleitungSdtähte natürlicher elektrischer Spannungen des Erdbodens betrachten, da sie ja in trockenem Mauerwerk ver, hältnißinößig gut isolirt sind; vielleicht ist auch die Reibung der Wasser und Gassäule an den Rohrmandungen nicht ohne Einfluß. In jedem Falle haben aber diese elektrischen Erscheinungen an WasserleitungSröhren noch ein besonderes hygieinisches Interesse, indem einerseits chemische Zersetzungen in dem Röhrennetz ähnlich einem Element von großer Ober, fläche die Quelle der Elektrizität sein könnten, oder indem anderseits die zuge, leitete Elektrizität der Röhrenleitung elektrotupische Vorgänge in der Leitung yeroorrust und so Metallfatze t dem Wasser zur Lösung bringen kann, die gesundheitsschädlich wirken. Da durch diese Röhrennetze alle Häuser mit einan der elektrisch verbunden sind, so könnte man diesen Umstand zu telephonischen Mittheilungen benutzen, und es gelingt in der That, sich mittelst der Waffer und Gasleitungen von Haus zu HauS tele xhonisch zu verständigen. Durch di Blume. Einem kommandirenden General, der vor erst kurzer Zeit in einem besonderen Korpsbesehl den Offizieren das Tragen von Zioilkleidern streng untersag! hat, kommt eines Sonntags früh sein eigener Adjutant, ein Rittmeister v, Z,, in einem engen Gäßchen in Zioilkleidung entgegen. Der Rillmeister, dem eS ganz klar ist, daß ein Ausweichen unmöglich, denkt, hier nutzt nur Unverfrorenheit; er tritt, sein Hütchen ein wenig lüftend, an Er cellenz heran und sragt den General, ob er nicht misse, wo hier Rittmeister o. Z. wohne, er sei sein Bruder." Excellenz bedeutet den Fragenden, daß Rittmeister o. Z, gleich am Auszange des GäßchenS am Markte wohne, und geht, den Dank des Fragenden kaum beachtend, weiter. AIS am nächsten Morgen der Adjutant Rittmeister v. Z. dem General den üblichen Rapport gemacht hat und sich entfernt, ruft ihn Ercellenz mit den Worten: Herr Rittmeister, noch einen Lugenblick!" nochmals zu sich und sagt ihm: Was ich Ihnen noch mittheilen wollte, Herr Rittmeister, wenn Ihr Hen Bruder Sie noch einmal besucht, dann gehen Sie drei Tage in Arrest!" verhöngnißvollen Rückzug beschrieben, und viele ander werden noch bitte pein liche Aufgabe übernehmen, aber we groß auch ihre Zahl und welches .inch ihr Talent sein mag; Keinem wird ti je ge lingen, ein getreues Bild von dem j!n blick diese Heerei von Flüchtlingen und der Demoralisation on Soldaten zu en! Versen, die so viele Beweise vo Gedu.d, Tapferkeit und Unerschrockenhei! gegeben hatte. Wr hält glauben können, daß diese ohne Ordnung und Manneszuch': fliehenden elenden Gestalten dieielden Männer waren, die wenige Monate vor her, obwohl auch schon damals den arZ?- ten Entbehrungen und Anstrengurzen ausgesetzt, di Russe so tapfer bkZ-nx': un veiirgi yaiirn der es sür unmöglich ansah, daß mir in solchem Zustand noch die hundert bis hundertfünsziz Meilen bis tu den Gren zen RußlanlZ zurücklegen könnten, ver loren war. Nach wenigen Tagen hörte man nichts mehr von ihm. Tiefe Er iahrung aber prägte sich mir so ties ein, daß ich zu mir selb'! sagte, eS hinge Alle? davon ab, den Muth nicht sinken zu laffcn. Sobald ich dethalb am Abend mit meinen Kürassieren einen Lagerplatz ür die Nach! ausgesucht und mich meiner Waffen und meines Ma.'.telS entledig, hatte, fing ich, trcoh! toSlmüde und an einem Fuß verwunde!, zu tanzen an, in dem ich den sogenannten Taubenftügel tanz ausführte. Mei.e Kameraden glaubten ansangS, ich sei närrisch gewor Die höheren wie die niederen O'siciere den. aber ich beruhigte sie, indem ich Halle nichts vor den Gemeinen voraus: ! ihnen sagte, daß ich es irr thäte, um mit diese waren sie bekleidet mit Allem, ! daZ Vertrauen in meine Fähigkeit zum L?eitermar!ch nicht zu verlieren." An einer anderen Stelle dieser Erinne runzen an den Feldzug o:n 1812 führt der Verfasser als B:iiv:e! für die Alles öl vorsündgutnlicher Stier. In den Moormiesen der Grube Treue" bei Albersdorf in Braunschweig hat man bei den AbrSumungSarbeite im l.agesdau, und zwar in einer Tief von über 4 Meter, das Skelett eine vorweltlichen Uistiers gefunden. Leidtk konnte da ganze iskelett bei den Aus, räumungsarbeitcn nicht erhalten werde, da die Knochen größtentheils in Ber, wesung übergegangen waren. Aber der Schädel, an dem sich noch die Hörner befinden, ist gut erhalten. Anscheinend handelt eS sich hier um ein noch junge Thier, daS in dem Sumpfe versank. Die pannmeite der Hörner beträgt von Spitze zu Spitze etwa über eine flard, die Länge derselben Zard, der Umsang am Grunde etwa 2j Aard, die Stirn hat eine Breite von -V Zlard. Die Länge deS ganzen Schädels beträgt etwa 3j5 Hard. Von diesem Skelette wurden einige stunden später noch sechs Knochen von gewaltigen Dimensionen, sowie ein Unter kikierknochen sreigelegt. Nobel 1 ,!hrem Herrn Gemahl geht es ohl schon besser mit der Gesundheit?" Ja. Ich denke, daß er schon morgen im stände sein wird, den Salon und die sieben Zimmer zu verlassen!" Lzoisnich. Tame: Nehmen Sie diese Schuhe die '(henke ich Zonen!" Bettler lqerinqschätzend) : Na, die sind schlecht genug ! Tme: Was, schlecht Mein Sei, ger ha! ste diS zu seinem Tode benutzt!" Betller: ,'.'ca, bann war i attx hoch'le Jltit, daß er gestorben in!" b herrschende Selbstsucht ber Unglück- i ke'chcoenes verlangen. Üchen SoldZten der großen Armee aus! HZll".rer: ,3, glauben Sie den, fern Lck?sch von JSai'au folgende i ich dii meine Zeit ezenodl,!? Wenn ?:dn,ß an: Jt der ?!!he der Bere sie n::r tuiiaus n:i:4 adkau'm ei na bemerkte man einige H'er. aus diei le. o Sie mich t?ch enigft sich die Eifien, die ihrer ai.sicht,z wuid.u, I "r-ii"'