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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Aug. 3, 1893)
NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb. r.Uliiiuf bt n. Von J, frei). ?,el on M JPaltt petborflenftem Crt, 4'ou trirt in flufle JU litlaueil, An e 'Ktintientet verichiviegenem Bord, Ton lj.uW-n jwei fyol&e grauen. Srit ftiiflfii lint ftwleii Den Sommer U113 0slr iirimiich uub unqdrtiett, '2tn 01 ich, twifldi ubdiituiiä i'orn If liiltni und l ergehen, lli,i mal 6ie Hatte der (Suien raujchl, ü'alb ttiiht balD lomni tjnln, 'In IioIkh SWipftl tinti Jttimen erlauf!, iie koukn'( rceitet und roeiter. 2a lummei, tit (täler, da raunt der Wind, fern Ml bu VItfle neiueii, Iit Halm, mditlii'e, e flüflett hub Oll Sitauitjttii, Ü'ujirjeii und Zweigen. Und iva bii Sltiottc ivuiiDetfani fingt iDIuti weiter und mutet iitiallrii, las lutelt urt llngl, da Niiigt und schwingt Oni l'octni 6(l 'Jindnigollen. Im SuehirKruftn, im Sperberfd)rei, ;lm leisen .SirPfii bet OJnUe, Im l'tidiengeiaiio. au den rillten frei, Bei Eiliger iDiergenfiille. Und flfltt (ciiii landet Harm nie Paiiio rne!odiich eriifiroommen Fiiai sich jut ltttli(t)itii Sumtihanie, Iic )e (in l'auldjet veriiiiiine. Dic Spottmiinzc. fr)itlurt( on Valentin Fern, Sammler von Raritüttii fiitde fiel) gern ziisammkit, um sich gegenseitig ihre Echiiyk z jeifjeit. Ich bin Sammler von lilkrarischcn Rarititten, furiosen alten Bücher nnd dergleichen, nd so machte c(t sich, daß ich vor Ialrc mit einem wackeren allen Herrn, einem peii sioiiirten Iusiizbeaniten, besannt wurde, der Sammler von Münzen, (Memmen unb alten Porzellansachen war, Er be saß einige alle Porzellanlassen, Base und Rolokosistliren, letztere mit defekte Viasen und Ohre, worauf er besonder stolz war, denn je defekter, je echter!" sagte er, Seine siebe oder acht Du hcnd (Memmen waren nicht Originale, sondern gnle Livpcrl'sche ')!achbildun geil, (anz echt aber waren seine alten Münze und Medaille, deren er einige hundert besaß, Eine Abends war ich bei ihm. Er zeigte mir seine Münzen nd sagte mir, daß davon einige von äußerster Selten heil seien, Ich bi kein Nninismatiker und gestattete mir also über seine Be hauplnngcn kein Urtheil. Interessant wäre c, wen man die Geschichte einiger dieser alten vielge wriiderlen Münzen erforschen sonnte," sagte ich. Ich meine nicht die Beran lassnng ihrer Prägung, denn sie erkennt man ja aus den Umschriften und Em kleinen, sondern ihre Schicksale, die sie aus ihren Wanderungen durch die Säude so vieler Besitzer im Vaiife der ahrhnnderte gehabt haben. Jede Münze könnte einen Roman erzählen. E gibt ja auch solche Romane, So schrieb vor 130 Iahren der Irlander Charte Johnstone den Roman : ,öhry sal oder die Geschichte einer Guin,' ein höchst merkwürdiges Sittengemälde, und Doktor Bathurst ungefähr zur nämlichen $cit die anspruchsloseren .Abenteuer ciucS halben Penny,' Auch aus neuerer Zeit gibt e ein ähnliches Werk, nämlich die ,Menioiren eines spanischen PiaslcrS' von der Schrift' .strUcrin Elpiö Mclcna. Luftige Pha tosten natürlich ! Denn die alten vcr schlösse Münzen selbst sind stumm, und e mag ia vielleicht anch recht gut sei, daß sie ihre (cheimnisse uS nicht offenbaren können, die ivohl manchmal schauderhaft genug sind." Der alte Herr kramte eine alte Sil bermünze, etwa von der Größe eines Thaler hervor, Es war eine söge nannte Spottmünze, geprägt lß29 auf .die vergebliche Belagerung Siralsunds durch die Truppe WallcnsteinS, Bon dieser äußerst seltenen Spott münze weiß ich eine merkwürdige Ge schichic zu berichten," sagte er. Be merken Sie wohl das kleine, feine Loch, von den, sie durchbohrt ist, hier dicht am oberen Rande?" .'Ja, Herr Kanzlcirath," versetzte ich ; ..aber ich kann mir nicht denken, zu wel chcm Zwecke diese Durchbohrung vor genommen sein mag," Kann sein, daß irgend ein früherer Besitzer sie hat durchbohre lassen, um ,sie als Prunkstück in einem hängenden Schaukasten oder in einem Glasschrank mit dünnen Drahtstiften oder mittelst Etidensädcn zu befestigen," meinte er. In der That, da? wäre möglich," sagte ich zustimmend. 4i! dem auch sein möge," fuhr der Zkanzleirath fort, die winzige, kaum bemerkbare Loch entschied vor etwa drei hig Jahren über das Schicksal eines Menschen." Bitte, erzählen Sie mir doch die -SBegebenhcill" llnd der alte Herr erzählte Folgendes : ' Es war vor dem riege mit Oester ich und vor der preußische Ännerion, iie so Biele verändert hat in der neuen Provinz SchleSwig-Holstei. Ich war damals ein Suballerndeamter in der schönen Stadt H. In neuerer Zeit hat H, ja ganz bedeutend an Ausdehnung uud Einwohnerzahl zugenommen; einige veue Stadiiheile find fast zauberschnell entstanden. Durch die tolle Bauwuth der Gmndstücksfpckulanten deren ja tauche bei dem großen räch in den siebziger Jahren elendiglich zu Grunde gingen sind die Erben d alten Ba roii v. 8. sehr reiche Leute geworden. Ihm gehörte damals draußen vor der alten Borstadt ein umfangreiches Ter rain: ein großer parkähnlicher Gatten mit allerthumlichem. bequemem Land Hause. Einige ach der Vorstadt zu delegene Paizelleu seines Besitzes hatte 4r Baron übrigen schon bei seinen reduiien erkauft. Es waren daraus mehrere industrielle Etablissement richtet worden: eine Fvrnekschneide fadrik. eine Packkistenfabrik und auch i Eisengießerei. Der Baron war WitNver und kin 'UtlDi. Man hielt ihn in der Stadt jümlij) allgemein für einen gutmüihi. Sonderlkig. kenn er kbie meist ft.H für sich und war ein ,cid d:r semgkkil. Doch sah rr zuweilen einige ireuildk und Bekannte bei sich, daiun Itr zwei Proscsioren. sowie seinen vikchkwalt und seiiieii Hausarzt. üt halte früher mit einer Ärt von ms kn'chllichem E'.fer .'itt Reisen . macht i,no nr regier mancherlei aiur meikwilrdiglciten, Raritäten und Ä,iti quitäte gesammelt. Dazu gehörte auch eine Kollektion seltener goldener uud silberner Denkmünzen, die er in einem flachen, schön gearbeiteten und polirten Kasten von Mahagoniholz auf bewahrte. Um seine Neffen nd Nichten und andere Bcrwandlen bekümmerte er sich icht viel. Doch besuchten sie ihn zu. weilen nach dem Grnndfatz wahr scheinlich, daß man einen alten reichen Erbonkel nicht vernachlässigen dars. Seine Tiencrschast bestand aus einer würdige älteren Haushälterin, dem HauSinädchen und einer Köchin, Dann halte er eine armer, der och einen jungen Menschen beschästigte, und end lich eine alten vertrauten Diener, der seit lange Jahre bei ihm war und ihn auf allen seinen Reisen begleitet hatte, ES war zur Winterzeit, am lü. Januar und am Abend vorher war sii scher chnce gefallen. Wie gewöhnlich trat S ikverS -so hieß der alte vertraute Diener um neun Uhr Vormittag leise bei sei,, Gedie, ter ein. Der Baron hatte die Eigen heil, spät aufzubleiben und dann in den Tag hinein zn schlafen. Zu seinem Erstaunen bemerkte Sie verS, daß der Baron sich i der Nacht vorjcr gar nicht zu Mit gelegt hatte, denn er saß auf einem bequemen Lehn stuhl an, runden Tische seines im Hoch parterre belegenen Schreib und ötu dirzimmer. durch welches man gehen mußte, nin in sein Schlafzimmer zu ge lange. Eine andere Thür des Schlaf zimmers, auf einen Vorplatz führend, wurde iu der Regel erst spater ausge schlösse, wenn Herr v, K, aufgestanden war. Die Lainpe ans dem Tische-tief her uutergebranut nd schonflackrig ver breitete einen häßlichen Dunst im Ge lach. Der alte Diener glaubte zuerst, sein Herr sei eingefchininmert, uud er räu (perle sich, um ihn zu erwecken. Aber der Baron rührte sich nicht, Das ist seltsam !" niunnelte Sie crö, sollte vielleicht plötzlich ein Schlaganfall ihn betroffen haben?" In diesem Augenblick verspürte er einen scharfe kalten Luftzug, der von einem feilster herkam, und jetzt be- melkte er auch, daß ein Rouleau ver schoben, thcilweise zerrissen und schief hängend, ferner eine chcibe eingedrückt war. Auf den, Teppich und auf der genllerbank sah er spuren von schnce unverkennbar Fußspuren, Erbebend, von Achreck und Grauen erfüllt, trat sicvers zu seinem Herr und neigte sich über ihn. Da sah er, daß der Baron . lt. ermordet worden war, nd zwar durch einen furchtbare Hieb gegen die schtäse. Die Schädel knochcu waren zum Theil zertrümmert. Nichts deutete darauf hin, daß der alte Edelmann sich gewehrt habe. Jeden falls war er im Schlafe überfallen und erschlagen worden. Der Mörder halle sich durch' ftcnstcr eiiigeschlichcn und auf demselben Wege wieder entfernt. SieverS brauchte nur eine halbe Mi nute, um diese Beobachtungen zu ma chcn. Taun stürzte er geisterbleich zur Thüre und erfüllte mit seinem Hilsege schrei, daS Hans. Sofort liefen dic anderen Tienstbo ten herbei, Wie konnte ein so gräßliches Ver brechen geschehen ?" murmelte zitternd die Haushälterin, Wie hat der Mör der sich unbemerkt einschleichen können ? Wir haben doch einen so wachsamen Hund im Hause!" Der Hund hat einmal in der Nacht geknurrt," bemerkte die öchin, Er beruhigte sich aber sogleich wieder, und so dachte ich an nichts Arges." Es mnß Alles hier so bleiben, wie es jetzt ist, bis die jkriminalpolizei in' Hau kommt," sagte ieverS. Nie mand rühre etwas an !" . Eiligst wurde die Behörde benachrich tigk schon nach einer kleinen Stunde va ren Polizisten und höhere Kriminal beamten jut Stelle. Auch der Hau arzt des Ermordeten und ein Gerichts arzt kamen in aller Hast an. Einige Zceugierige standen draußen. Die Nach richt on dem Morde hatte sich schnell weiter erbreitet. Es wurde nun Folgendes ermittelt : die beiden Aerzte erklärten, der Baron müsse im Schlummer mit einem stum psen Instrument, wahrscheinlich einem Hammer, erschlagen worden sein. Nach der Beschaffenheit des Leichnams zu urtheilen, konnte man annehmen, daß die That etwa um Mitternacht ge schehe sei. Der eiserne Geldschrank im Zimmer war geöffnet, der Schlüssel steckte im Schloß. Zweisello hatte der Mörder nach vollbrachter That seinem Opfer den Schlüssel zum Kunjischloß abge Kommen und den Schrank geöffnet. Geraubt waren anscheinend keinerlei Wertpapiere, Aktien und dergleichen, deren eine Anzahl unberührt dalag, wohl aber alles baare Geld und auch der, wie SieverS wußte, im Schranke ausbewahrtc. verschlossene, flache Maha goniholzkasten, welcher die Sammlung von goldenen und silbernen Denkmüu zeii enthielt. Die gußspuren des Mörders, sowohl die, welche er bei seiner Ankunft, als auch die, welche er bei seinem Fortgang draußen im Schnee zurückgelassen, konnte man eine Strecke weil deutlich verfolg,, bi zum breiten Wege, der an der Besitzung vorbeisühtte. Dott verloren sie sich unter vielen ander Fußspuren, welche meist von den Ar deiter herrührten, die am frühe Mor qen nach den Fabriken in der Nachbar Ichaft gegangen waren. Einige der am besten erkennbaren Fußspuren naht beim Hause wurden sorgfältig nachge bildet, indem man ihre gönn ganz ge nan in Pappe ansschniit. Der erlust. den d Erben des Ba ronS durch den Raub erlitten, war im Ganze nicht sehr bedeutend und mochte sich, den Werth der Denkmünzen mit eingerechnet, auf einige lausend Mark belaufen. Trotz angestrengtee Bemühungen der Zknminalpolizei gelang es icht, den Thäte, zu enicxckiu. Bon den gcstoh lenen Denkmünzen kam vorläufig keine zum Bors chn. Man hatte, wie e ja in ähnlichen Fällen zu geschehe pflegt, mit Hilfe der erwShnlc Freunde de Barons, welche, tje Sammluni iu weilen iei"i7eil, eine möglichst genaue Beschreibung derselben den Raritäten, krämem und ähnliche ,5ä,,dlern poli Mich zugehen lassen, nicht nur in der Stadt H. selbst, auch nach auSwärt. Beinahe ein Jahr verfloß. E war wieder Winter geworden. Da erschien bei einem Trödler und Raritälenkrämcr in der Setxrinstraße ei schäbig ekle,, dctcr Mann und zeigte einige alle silberne Münze, die er verkaufen wollte. Der Trödler kannte den etwa fünf unddreißigjahrtgcn Mann. Derselbe wohnte in der Nachbarschaft. El war ein gewisser Ehrisloph Warnecke, ein heruntergekommener, dem Trunke er gebener Tischler, Frlilier hatte er eine eigene Werkställe gehabt, aber nicht dabei bestehen können, so daß er in Bermögensverfall und Konkur gera Ihen war. Mit seiner Familie, aus Frau und zwei kleinen Kindern bestehend, lebte er seit einigen Jahren in den bc drangtesten Verhältnissen, Au Ver jweiflnng darüber hatte er sich dem Trunke ergeben. Der Händler betrachtete aufmerksam die sechs alten Silbermünzcn. Es be fand sich darunter auch ein Exemplar der Stralsunder . Spotlmllnze vom Jahre, lüsu. Unter einem Vorwand verließ er auf einen Augenblick den Laden und schickte insgeheim ach einem Polizeikommissar. Dann ging er wieder in sein Geschäft, lokal und hielt den Tischler durch Feil schen hin. Der Polizeikommissar erschien. Wa gibt e denn hier?" fragte er. Dieser Mann bietet mir alte Mün jkn zum Kause an. Darunter ist eine seltene Denkmünze, welche, wie ich zu glauben geneigt bin, früher zu der Sammlung dcö ermordeten Baron v. U. gehört hat. Ich hielt es für meine Pflicht, die anzuzeigen," Oho !" rief der Kommissar aufae regt. Verhält sich die Sache so ? Ist e wirklich mit Euch so weit gekommen, Wartiecke ?" Der Händler reichte ihm das gedruckte beschreibende Verzeichnis und die alte Spottiiiünze. Todniblcich war der Tischler gewor den und begann zu zittern, Wie ist diese seltene Münze in Enrcit Besitz gelangt?" fragte der ikommissar. Ich habe einen alten morschen werth, losen Koffer zerschlagen, der schon mei nem Großvater gehörte, so viel ich weiß, denn meine Iran brauchte Hol; zum Feneraiiniache," erklärte Warnccke. Dabei entdeckte ich zu meinem Erstan nen ein geheimes Fach in einem Seiten theil des Koffers nnd darin diese alten Münzen, dic in halb vermoderte Lei ncnlappcn gewickelt waren," Ihr habt doch hofscnilich den alten Koffer nicht völlig zerschlagen, sondern ihn vorsich.iger Weise anfbewahrt? Andernfalls wäre es sehr schlimm für Euch, Warnecke." Da Holz des Kofser ist schon ver. brannl. Die Feuerung war so knapp bei uns. Wie konnte Ich denn aber auch ahnen" Ich will Euch etwa sagen. War necke : ich glaube kein Wort von Euren Lügen ! Ihr erscheint mir nach Allein dringend verdächtig, vor eis Monaten den Barv v. K, ermordet und be raubt zu haben. Deshalb erhaste ich Euch ! Da Weitere ist Sache des Ge richis." Fast betäubt, mit wankenden Knien folgte ihm der Tischler, welcher stam mclnd fortwährend seine Unschuld be theuerte. Aber man glaubte ihm nicht. Er blieb in Hast, Hut bald zog sich immer dunllcr über seinem Haupte die Wolke des Verderben zu sammen. Man kciiin sich denke, wie entsetzlich der Schrecken seiner unglücklichen Frau nnd der Jammer seiner armen Kinder war. So viel Elend herrschte schon in der Familie min kam das Gräßlichste noch hinzu ! Wohl sagte die Frau au, ihr Man habe in der That einen alte hölzernen Koffer in kleine Stücke zer schlagen und bei der Gelegenheit die Münze gefunden. Die Holzstücke habe sie verbrannt. Man legte aber auf ihre Aussage kein Gewicht. Den selbst angenommen, daß die Geschichte von dem zerschlagenen Holzkoffer rich tig sein mochte, so konnte man doch mnthmaßcn. daß Warnecke seiner Frau den angeblichen Münzensund nur vor geschwindelt habe. Man erglich die Form der Stiefel sohle des Verhafteten mit den damals au Pappe geschnittenen Nachbildungen der Fußspuren des Mörder und sanö sie genau übereinstimmend. Mehr noch ! Die Nachricht von der Entdeckung de Mörder hatte sich rasch in der Stadt verbreitet. Nun meldeten sich Zeuge, wche de Verdächtigen noch mehr belasteten. E waren Ar beiler und Angestellte der draußen in der Borstadt befindlichen Fabriken. Sie sagten au, daß der ihnen bekannte Warnecke zu der Zeit, also damals im Januar, in der v. K.'schcn Besitzung mehrmals von ihnen bemerkt worden sei. Er habe da umhergelungert und anscheinend spionirt. Darüber befragt, erklärte Warnecke, daß er allerding z der Zeit mehrmals draußen gewesen sei. um in der Packlislensadrik Arbeit ,u er. langen. Man habe ihn aber nicht be schaftigen wollen und ihn wiederholt abgewiesen. Seine Aussage erwies sich als richtig, konnte ihn aber nicht ent laste. Bei einer gründlichen Haussuchung, die in seiner Wohnung vorgenommen wurde, fand man freilich nicht die gvl denen Denkmünzen und das flache Ma hagovikältchen, wohl aber unter altem Handwerkszeug einen sehr verdächtig aussehende rostigen Hammer. E lie ßev sich, allerdings rnchl mit sicher heil, Blutflecken daran nachweisen. ein Mensch in der Stadt zweifelte nach alledem daran, daß Christoph War necke dn Mörder des Baron v. St. (ei. Ich war damals Regiftrator beim Kri minalgericht und alle Akten in dieser Sacke amgen durch meine Hände. Auch ich selbst war völlig überzeugt von der Schuld de berunterzekommencn Tisch ler und hatte keinen Pfennig für sein Leben gegeben, so sicher schien mir feine Vemnhcilung zu sein. Da trat ein unerirarteter Umstand ein. Der eine von den beiden Prvics svrea. die zu den vertrauten Freunden des Baron geHort halten, wr bisher als Zeuge, einer schweren Erkrankung halder, nicht vernommen worden. linier irenenniii roiintt feine Vertteh muna endlich stattfinden, Er war als Historiker und auch al Nuniismatiker berühmt. Der andere Professor, sowie noch einige Herren, welchen die Denkmünzen fammlung de Barons bekannt gewesen, hatten ausgesagt, daß von den Münze de Tischler nach ihrer Ueberzeugung zweifellos die Stralsunder Spollmüntc von UM') idintifch mit derjenige sei, welche der Baron besessen. Der gelehrte Hilioriker und RunnS- matiker aber erklärte nun : Ich glaube doch nicht, daß dies Exemplar der alten Spottmünze identisch ist mit dem Erem plar de Baron, welche ich derzeit mehrmals sehr genau betrachtet habe. Die e Münze hier ist am oberen Rande durchbohrt! daS Exemplar de Ba ran aber halte kein solche Bohrloch, dessen bin ich sicher, ti sollte den sein, daß erst im Verlaufe der Zeit nach dcm Morde da Loch gebohrt worden ist. Ob daS geschehen, darüber steht mir kein Urtheil zn." Die e bestimmte Au?age mußte wohl den Untersuchungsrichter stutzig machen. Auch ich wurde stutzig. War denn Christoph Warnccke doch vielleicht un schnldia i Vluer freilich, e konnte ia möglich sein, daß er selbst mit Vor- bedacht die Münze durchbohrt hatte I saekuersiändiiie wurden berufen und peinlich genaue Üiilcrsnchung angestellt. Einige meinte, es tonne wohl sein, daß die Durchbohrung erst vor kurzer Zeit stattgefunden habe ; doch könnte t oa nrnji 11111 -iiujiujcu vciuufucn. Andere aber erklärten mit aller Be stimmtheit, die Durchbohrung der Spottmünze müsse vor sehr langer Zeit, wahrscheinlich sogar vor länger als hundert Jahren geschehen sei. Durch diesen Meinungszwiespall Wurde die Untersuchung erheblich in die Länge gezogen, und das war ein Glück, denn sonst wäre die Reihe der berührn ten Justizmorde wahrscheinlich dnrch einen neuen entsetzlichen Fall bereichert worden. So aber stand es im Bnche de Schicksals geschrieben, daß Ehrisloph Warnecke dem blutigen Verhängnis! entrinnen sollte. Aus einer Nachbarstadt lief ein amt liche Schreiben ein, wodurch milge theilt wurde, daß der wirkliche Mörder des Baron v, K, ermittelt und auch schon todt sei. Aus dem Sterbebett habe er ein Bekenntniß abgelegt nd auch den Ort angelzeben, ivo er da Mahagonikästchen mit der werihvollcn Denkmünzensammlung vergraben habe. Das Kästchen nebst Inhalt sei an dem bezeichneten Orte anch bereits anfgefun den worden. Derjenige, der im Hospital der Nach Karstadt im Angesichte des Todes in Qual und Gewissensangst dies Be kcnntniß abgelegt, hieß August Böhme. Beim Fällen eine Ban nies, der auf ihn stürzte, war er so schrecklich verletzt worden, daß keine ärztliche Knnst ihm zu helfen vermochte, sech Jahre zuvor war er als Gärt nerbursche bei dcm Baron v. K. jm Diensten gewesen nnd wegen schlech ter Streiche fortgejagt worden. Seit dem halle er immer einen Haß gegen seinen frühere Herr gehegt und end lich de Plan ausgesoniie, ihn zn bc raubc. Er wußte ja genau im Hause Bescheid, und so wurde ihm daS Ein dringen in dasselbe nicht schwer, AuS Furcht, daß der aus dem Lehustuhl sitzende schlummernde Btton erwachen möchte, Halle er ihn mit einem Stock Hammer dnrch einen einzigen kräftigen Hieb erschlagen. Das geraubte baare Öel& einiijc hundert Thalerhabe er rasch verjubelt, die Denkmünzensamm lung aber aus Besorgniß vor Eut deckung nicht zu verlause gewagt, son der den Schatz vergraben. So war also Warnccke unschuldig an jener Mordthat. Alle gegen ihn aufge thürnilcn scheinbar so zutreffenden Be weise zerfiele in nichts. Er Halle nn zweifelhaft Recht mit feiner Bchaup tung, daß er die alten Münzen in fei nem eigene zerschlagenen Holkofscr ansgesundc ; seine Stralsunder poll miinze von war mit der de er mordete Barons v, K. nicht identisch. Natürlich wurde r sogleich au der Haft entlassen, in welcher er vier Mo nate lang geschmachtet hatte. Die Erben deö Barons v, K, waren so an ständig, dem sälschlich verdächtigten, schwer geprüste Mann eine beträcht liche Summe als Schmerzensgeld aus zuzahlen. Die durchbohrte Stralsun der Spottmünze aber kaufte ich ihm ab, und so gelangte dieselbe in nieine Sanim taug. Merkwürdig ist e, daß die furcht bare Erledniß für Ehrisloph Warnccke zum Heile ausschlug. Er war wie um gewandelt durch die LeidenSzeit, die er durchgemacht halte. Der Trunksucht verfiel er nicht wieder. Die Snmme, welche ihm die Erben des ermordeten Baron zahlten, setzte ihn in den Stand, sich wieder selbständig zu machen. Zur spende seiner Frau und Kinder schasste er fortan fleißig und unverdrossen iu seinem Handwerk. ES gelang ihm, sich emporzuarbeiten. Vor einigen Jahre erst ist er gestorben und hat seine Familie wohl versorgt zurück gelassen." 5'k.dstvkrras!,. Die junge Frau Assessor hatte schau derhafte Unglück in der Küche, Ob wohl sie täglich versicherte, daß sie au gezeichnet kochen könne, mißlang ihr ebenso pünktlich jeden Tag da Esten natürlich siel ohne ihre Schuld nnd nur durch irgend welche mißgünstige Zufalle. Diesen schenkte aber der Assessor, nachdem kr Wochen lang mit größter Selbstbeherrschung die unglaud liebsten Sachen verschluckt hatte, zuletzt kein Vertrauen mehr uud wagte sogar eine Tage, nach dem vollkommenen Fiasko einer Lende mit Trüffeln, offen seine Zweifel an der Kochkunst EmilienS ausiuiprechen. Nun aber gab's eine schreckliche Scene! Verkennung. Undank und Lieblosigkeit wan ihm die kleine reizende Frau vor. schließlich brach sie in ei so schmerzhaftes Tckluckzen au, daß er stch im Stillen einen heiligen Eid ablezte. in Zukunft ohne Widerrede Alle efien zu wollen, was sie ihm vor setzen werde. m nächsten Tage kundigle sie denn auch, al er heimkehre, mit strahlendem Gesichte einen .diesinal aber schon wirk lch aucicichneien' . tliebichlfjtl an. welche Nachricht der Affessor üni so ge saßier entgegennahm, als er vorsorglich bereits durch ein Frühstück im Wein restaurant sich für alles Kommende pröparirt hatte. Der Rehschlegel er wie sich allerding wieder jäh und ohne jede Würze - aber der Gatte hütete sich, davon eine Silbe zu sagen und brachte mit scheinbarem Appetit nnd o,e beuchcltcr Anerkennuug auch einige Bissen hinunter dann jedoch ging'S nicht mehr. Er wollte schon trotz ihre mißlranisch auf seinem Antlitz ruhende Blickes die Gabel weglegen da schellte e außen. Er sprang aus nnd hinanS. Ach Kind," rief er, ä er zurückkehrte, deuke Dir mir, unsere arme Wäscherin, die siebe Kinder und seil Monate einen kranken Mann hat, ist wieder ansten ; sie jammert, daß sie schon seit zwei Tage nicht zu essen mehr im Hause hättet: ! Weint ich mir vorstelle, daß wir da so schlemmen, und Andere leiden dic bitterste Roth, - Weißt Du wa, die aimen seilte sollen' auch ein mal gut haben : Begehen wir eine heroische That, geben wir der Wäscherin den Rchschlegcl !" Und mit gntgespieller Begeistcrnnz ergriff er die Platte nnd wollte schon damit hinauSeilen da fiel sie ihm in den Arm und rief entsetz! : Uni Gottes willen nicht, Hugo dic richtet mich ja sonst bei alle Bekannten aus!" Ter Gebrauch der Eerdielte nd Taschentücher ist zur Zeit Karl V. zuerst eingeführt worden. Vordem speiste man an schlicht' hölzernen Tischen und benutzte al Unterlage für Schüsseln und Teller gegerbte Felle, Tischtücher von Leinwand nd Damast sand man auch später nur au fürstliche Tafeln, Eine merkwürdige Sitte war es, daß der Herold die Berechtigung hatte, vor dem Platz eines Ritters, auf welchem ein Makel lastete, da Tisch' tuch entzwei zu schneiden nnd ihm de Teller und da Brod umzukehren. Der so Geschmähte inußle alsdann den Makel tilgen oder beweisen, daß man ihm Unrecht gethan. Diese Schmach widerfuhr sogar einem mächtigen Für sten, dem Grafen Wilhelm 0 Henne gau, als er a der Tafel Karls VI. von Frankreich speiste. Ein Waffcnherold zerschnitt vor ihm das Tischluch mit dcm Bemerken, daß ein Herr, der keiue Waffen trage, unwürdig sei, an eines Königs Tascl zu fitze. Betroffc ent gegucic der Graf, daß er, wie jeder a bete Ritter, Schwert und Lanze führe, worauf Jener ei'igegnele: Das kann nicht fein, denn sonst würdet Ihr schon längst den Tod Eure bei Eonrlrah er fchlagcnen OhciinS gciächi haben!" Wie ßanisch Tivisionsprediger wurde. Der bekannte General Ren zel, der im Jahre 17'JH die Tivisions predigeistcUe zn vergebe hatte, liebte gern allerhaiid spaßige Rcdcii anzubrin ge. Als nun der berühmte, später in BreSlau wirkende Theologe Harnisch bei ihm um die Stelle anhielt, sagte er, aus den 'N'aineit Harnisch anspielend: .Die Stelle kann Er nicht bekommen, mein lieber Äüraß, die ist schon so gut wie vergebe. "Na," erwiderte der Theologe schlagfertig, da machl'ö auch nichts, Herr General Tournijler, dann muß ich mich eben anderweit nm sehen." Er ist ja ein SchwereuoihS- keil," rief Wenzel, so Eine aber brauche ich für meine Soldaten, der da Maul ans dem rechte Flecke hat. Er soll dic Stelle haben!" So erhielt Harnisch das Amt, und Rcnzel hatte cö nie zu bereue, daß er es ihm verliehen hatte. DaS schnellste Krigsschisf der Erde soll der im großen Trocken dock ans Leaqne Island bei Philadel phia für die liiiionS-Regiernng im Ban begriffene Kreuzer Eolnmbia" werde. Derselbe soll a Schnelligkeit die Eampania" sogar übertreffen und so stark gepanzert sein, daß er gegen leichte Geschütze vollständig gedeckt ist. Sein Kohlcnöorrath wird weiter reichen, als der jeden anderen Kriegsschiffes, Von den drei Schrauben der Eolumbia" soll jede eine Triebkrasl von 7000 Pserdekrästm entfallen und die Mittel schraube so eingerichtet werden, daß sie allein da Schiff fortbewegen kann. Nach dem Kontrakte muß die Eolum bia" 21 Knoten Schnelligkeit ent wickeln; für jeden Viertel-Knotcn mehr erhalten die Etbaner $.o,00ö Prämie und für jeden Knolen weniger müssen sie tjo.oot) Strafe bezahlen. Um die von den ErampS vor der amtliche Probefahrt veranstaltete Probefahrt möglichst genau vornehmen zn können, sollen zu derselben keine Leitung? Be richterslalicr zugelassen werden. Licht nüssc. Eines der primitiv sie BeleuchlungSmateriale sind d,e ans Neuseeland an der Frucht des Aku rites tribola bereiteten Lenchtstabe. Die Früchte dieses Busches, der auch auf anderen Inseln der Südsee wachst und zumal die schroffen vnlkanische Hänge dcr Hamaii-Jnseln mit seinen silberglänzenden Blättern bedeckt hier Kukui genannt sind außerordentlich reich an Oel- und Harzgehalt, Man sammelt die reisen Lichtnusse" und legt sie zum Trocknen in die Sonne, Dann werden sie durchstochen und auf Stäbe einer leicht brennenden Holzart gereiht und das Licht ist fertig. Der Stab bildet den Docht, die Nüsse selbst bren neu zwar mit einer stark rußenden, aber sehr hellen Flamme, und ein Stab vo der Länge eines Fußes reicht für einige Stunden au. Der falsche Thomas. Der Komponist Ämbroise Thomas war a gkblich unlängst gebeten worden, in Brive-laGaillade eine Musikauffüh rang zu leiten. Die Veranstalter er fuhren nun zwar, daß Thomas der Ein ladung nicht Folge leisten werde, doch hatten die Bewohner de genannten Orte und feiner Umgebung gerächt weise geHort, daß dcr große Tonkunnler bei ihnen erscheinen werde. Alle ge, riethen in Auslegung und bereiteten sich vor, ihn würdig zu empfangen, und dm Veranstaltern der Aufführung blieb nicht Anderes übrig, als einen Wr.bc kannten die Rolle des Komponisten spie lett zu lasten. Der Pieudo-TdomaS nahm denn auch mit alier Grandezza die iiibelnöen Kundgebungen der iian zci,icn Adderiten kn!,ie,i:n und die Aufführung hatte einen großen Ert'elg. Zz Unsere $3.00 Schuvc sind dic dcstcn. Dtcsclbcn sind solide und daucrbafk oc macht. Eaufct dieselben. No. 1225 0 Strasse. Plurnbingand Hearing Comp. (lontraktoreit für Damps- und Hcißwasscr - Heizung ! sowie Legen von Gas- nnd Abzugsrohren. Telephon 536. 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