Cordes Piue !chichie vom R ,!,, fl o 1 1 W t. u , AIS kcr liebe Gott bic Wllt erschuf, hat er sicherlich den Rhein mtl bcson denr Berücksichtigung der gerienRe. senden angelegt. So ruhig fließen seine Wellen durch die frische, vollkräflige BergeSwelt, so durchaus .lohnend", aie BSdeker mafjgkbendeS Schlagwort besagt. Ruch an jenem SamStag xrüsentitte er sich als Fluß der Flüsse und trug mit Liebenswürdigkeit, allen Ersordernissen der Neuzeit entsprechend, auf seinem Rücken da Dampfboot, das inmitten einer dichtgedrängten Reisegesellschaft iedmim uns" trug, die der Zufall und die Noth an einen weißgedeckten Tisch an Bord zusammengedrängt hatte. Ich Verzeihung sür die unbeschei dene Boranflellung hatte vor nicht langer Zeit mein Doktoreramen in all' seinen Stationen zurückgelegt und fuhr nun als künftiger praktischer Arzt recht unpraktisch in die Welt hinaus. Er war aus der Umgegend von Dingsda, sehr korpulent, Mühlenbe fttzer, Junggeselle und 49 und 3ü4j;i5 Jahre alt. Ich werde nämlich am nächsten Sonntag, morgen, 50, hatte er mir (o eben geoffenbart, wenn Sie wüßten, junger Mann, was da bedeutet, wenn Sie wüßten, die Aufregung hat mich gar nicht zu Hause gelitten, hinaus mußte ich, rS draußen erleben, Prost, junger lieber Freund, auf die heilige Fünfzig", und wir stießen mit JohanniS bergcr kräftig an. Da erhob flch noch eiue dritte Hand und ein dritter Kelch. Die Herren ge statten das Reisen verbrüdert und der Frohsinn der Jugend steckt an." Das war wirklich .sie", die Blonde, die Here", Loreley", wie ich fte schon aus der LandungSbruike in U1!ainz ge tauft hatte, die mit dem Marmorteint, den meergrünen Nirenaugen und dem wunderbaren, rothzoldenen Haar. Welche Shre", welche Ehre", schrie der Dicke förmlich, dem die Jugend" wunderbar vohlgeihan hatte. Nixe Lorelev, lieg aus dek meergrünen Retorte einige geuerfunkcn sprühen, die sich in Herrn sackmeier S mehigrauen Anzug in der Herzgegend verfingen. Zu fciuer Beruhigung trug das nicht bei, denn mein Reisefreund war eni schieden von Stunde zu Stunde aufge regier. Freilich, mir halten schon alle Plätze durchaetrunkcn, an denen uns das Boot orübertrug. So oft einer der lieblichen Wemorte in Sicht kam, suchte ihn Herr Sackmeier auf der Weinkarte, und da liebliche Bild mußte mit Lokaltroxfen begossen werden. Da zu rauschten die Wellen und lächelte die Zauberin. Manche Sorge trübte übrigens dabei die sprudelnde Luft deS im Mehl er grauten alten Knaben. Kam ein stolzer Salondampser un entgegen oder einer der keuchenden Schlepper, so erging er flch in höchst ungerechtfertigten, mifjbil ligenden Aeußerungen Über die Rhein schifsfahrtS Polizei, die Kreuzungen an so engen Stellen zulasse. Die Ret tungSioote erschienen ihm ungenügend und Schwimmgürtel vermißte er voll kommen. Denken Sie," rief er emphatisch, ,wa e hieße, so vor der Schwelle der ersehnten Fünfzig in den Wellen versinke denn schwimmen kann ich nicht und hab' eS in meinem Geschäft auch nicht nöthig." AIS das Niederwalddenkmal sonnen vergoldet niederblickte, der Mäusethurm ihn an eine denkwürdige Korn-Krife erinnerte und wir eben den AßmannS Häuser entkorkten, da löste flch seine Zunge völlig und, Thränen in den Augen, berichtete er also: Sehen Sie, ich Hab'S zu 'maS ge bracht, stehe heute anständig da, als ein ?ut fituiiter lwn; was mich aber mehr reut, als Alles, daß uh'S durchge, führt habe. Wie ich noch ein Bursche war. habe ich schon an S ruhige, orgen freie Alter gedacht und mich eingekauft in die Esperanza", die berührte (üb; amerikanische LedenSverncherung, mit einer netten Altersversorgung Alle Achtung. Aul den fZnIiiatten Gebm!, tag bekomme ich fte aus den Tisch gezahlt, 200,000 Mark rund und glatt und morgen ist der Tag; wär' er nur schon da! Mancher ha: so 'was n!ch! mehr erlebt." ES lebe die Eperai)za", rief ich gerührt und begeiftcn und wieder stieß die Schöne mit an, dieses Mal besonders zuthunlich. .Ja. das füße Hoffen! Sehen Sie, wie sich dorr die schlanke ßxheuranke an den starken Thurm schmiegt" Thränen der Begeisterung schimmerten in den meergrünen Augen, i fte das flüsterte. In St. Goar stiege wir aus, was, wie wir erfuhren, auch Sortier Reiseziel ar. wsa einem geheimniß vollen Wenn eS der Zufall will tu Wiedersehen" verschwand sie unseren Blicken. Gegen Abend blühte mir das Per gnügen, meinen dicken Gewährten, der flch wie eine Kette an mich hing (ein Bild, tat et seiner örxcrsulle nicht paßt) auf den LoieleV-Felsen zu schlcx pen. Er keuchte und tranixirirte, war ober in einer s gehobenen, sxhörischen Stimmung, daß er Heine'sche Romanzen aui den grauen Anmeln hätte schütteln können. Wie wir aus der Hochebene ankommen, du so wenig errathen läßt, daß man sich beim Giplcl be Felsen befindet, da leuchtet un von der Felsensxitze Wun derbare entgegen. :hemlci,;entzück! und entrückt schaut und lauscht mein Kumpan. Au einem ausnebreitelen, fcuerrothen Shavl sitzt die lebensgefährliche Sängerin, die ihr bis zum Boden wallendes Haar ausgeto,! hat, und wenn sie auch die historischen Toilettenkünste nicht öffentlich aus übt, so singt sie doch mit hübschem, etwas tremolirendem Sopran Heine'S unsterbliche Ballade und nützt den Be leuchtungSefsekl des Abcndsonnenscheine aus'S Bortheilhasteste aus. Zu ihren Füßen liegt ein junger Mann, der zwar nicht wie ein Schiffer, aber wie ein beste, rer Prooinztenor aussteht. Mit einem entzückenden: Bitte, Herr Mehlmeier" Entschuldigen Sie, Sack- meier" Pardon" erhielt mein Genosse auch ein Plätzchen auf dem rothen Shawl. Man spricht viel Schöne, tief Em psundeneS von der sinkenden Sonne, vom Abend des Leben, den man nicht einsam verbringen soll am hiuslichen Herde. Schließlich führt der diedere Müller Fräulein Ada Columba sehr weich zu sprechen am Arme zu Thal, während mir die ruhende Figur vom Lorelevpoftament von ihren fabelhaften Engagements für New Hork und Chicago erzählt. Die Sängerin, denn das war die Nire In ihrem bürgerlichen Stand, war, ihrem Feingefühl folgend, in demselben Gasthause abgestiegen, wie wir. So fanden wir uns von dem plötzlich spurlos verschwundenen kleinen Mierz winSku abgesehen, am Abend aus der Terosse des Gasthauses wieder zusam men. ES hatte derart gedunkelt, daß die Sterne droben schon blitzten und der ruhig fließende Rhein sich der Farbe nach wenig von Tinte unterschied. Friede, Liebe, Hoffnung durchwehten die Luft, der richtige Moment war gekommen, daß der glückliche Gefährte Sekt bringen ließ. Mit den Perlen stieg die Stim mung, und immer undinenhaster blickten die meergrünen Augen nach öem inern grauen, alten Knaben. ES wurde gar nicht übel vermerkt, als ich, müde wie ich war und auch ein wenig dosyasl davonschlich. Kaun, hatte der allgütige Schlummer meine Augen geschlossen, und bei mir das Gesühl begonnen, als sei ich der sanges vergiftete, junge Schiffer im schwanken den Kahn, al Meiner Wacrmeier aeren stürzte, mich in die Arme schloß und, wenn ich mich recht entsinne, sogar auf die Stirne küßte. Mit fliegendem Athem und da wollte bei ihm etwas heißen berichtete er. E sei zu viel des Glücke. Gerade am Vorabend deS großen Ereignisses mußte in da lang gefeite, lang bewahrte Herz der zündende Funke fliegen, die Erkenntniß von der llnentbehrlichkett des Ewtg-Weldtlchen einstürmen. Eine große Seele, diese Ada! Der Kunst wollte sie entsagen und ihm aus die Klappermuhl folgen. !v!tt einem viel sagenden Wein, Weib, Gesang" zog r. sich endlich zurück. Eben hatte Morxheu definitiv von mir Besitz ergriffen, als mich sürchter liche Schlüge an die Wand wieder au der Ruhe ausschreckten. Mit gleichen Füßen sprang ich vom Bett und stürmte hinüber zu dem lovenden, lammernven Sackmeier. Auf seinem Lager wand er sich heulend und stöhnend, in 'einem erbarmungSwür digen Zustund, Der überreichlich ge nossene Wein und die erschütternde Wir kung der jungen Liebe, hatten ste eS oer schuldet? Ich habe die Cholera oder den TophuS oder eine ganz neue Krankheit, Ich Hab'S ja gemußt, daß ich ihn nicht erleben soll, den großen Tag, e wär' zu viel da, da war gewiß ein Herz- Ich untersuchte den Patienten mit dem ganzen Eiser meiner jungen Kenntnisse. Etwa Ernstliche konnte ich nicht ent, decken, aber in einem erbarmungSwürdi- jen Zustand war er zweifellos. Und eine Angst steigerte sich von Minute zu Minute. Elf Uhr da kann man noch 0 Mal. 0 Mal sterben bitte, horchen Sie einmal, ich glaube, mein Herz steht still, wein Pul ha! überhaupt schon längs aufgehört." Ich verschrieb ein tüchtige Opiat, das ich durch den Hausburschen aus der Apo theke besorgen ließ und wovon ich dem Leidenden eine seinen Dimensionen ent, sprechende Dosis gab. Die Wirkung blieb zu meiner Freude nicht au. Er wurde ruhig, der holde Engel deS Schlummer nahte, und die Züge in dem bleiernen Vollmondgesicht glätteten flch. Gleichzeitig sah ich im Geiste wie d,e Züge der "Esperanza" flch verlängerten und zum toShaslen Grinsen flch erzogen, als die Thurmuhr die zwölfte Stunde, den Pfingftlag und Sackmeier Fünfzig ften ankündigte. In aller Stille beglückwünschte ich den Schlafenden zu seinem fechSzifferigen Glück. Senntag I Die Glocken können nicht müde werden, e zu verkünden. Ihr Klang zieht über die blitzenden Wellen de Strome, tönt in siebenfachem Echo von den Felsen. Neben mir wandelt holdselig erröthend, Ada, Tackmeier'S Verlobte. Nur einer hörte die Glocken nicht, da GeburtswiiSkind. der Raschverloite. Er ! schlief und schlief, inen tiefen, unerschüt, krischen Schief. Höher stieg die Sonne, und immer schlief er noch und schnarchte. Da störte etwas da Gleichmaß im Lauf des sonnigen Tag. Ein Tele- gramm Dringend" traf ein an Herrn ,-rtmtr )(fi Mftiif.V nim iminm FreundeSrech! Gebrauch machen und eS öffnen zu dürfen. Der Athem stockt, mir beim Lesen de Inhalte. "fcsnfrania , rotier echmmdel, kürzlich verkracht, zwei Prvienl. Gustav. Ad wurde bläh un flarr. Dann trommelten ihre kleinen Hände einen Wirbel aus dem Tisch, der einem Tam bourmajor Ehre gemacht hätte, und schließlich stürmten zornige Worte von den holden, rothen Lippen. Alle Schwindel heutzutage ge rade wie mit meinein feuerländischen DombaulooS. Und immer muß ich da Pech haben. Zehn Direktoren sind mir schon verkracht, und selbst, wenn ich so hirnverbrannt bin, daß ich " Offenbar mußte sie fühlen, daß sie im Zorn ungerecht zu werden begann, denn sie verstummte und rauschte aus ihr Zimmer. Ich aber trat an das Lager de Ent, täuschten, der schlief, forglo schlief. AIS ich eine Stunde später an da gen ster trat, um mir ein vorüberfahrendes Dampfboot anzuschauen, da erblickte ich an Deck dir holdselige Lorelev, die ganz freundlich mit dem Taschentuche winkle, und neben ihr der Tenorstern der Chi cagoer Weltausstellung. Am nächsten Montag öffnete Meister Sackmeier seine himmelblauen Augen. Und nun begann meine schwere diplo matische Aufgabe. Ich habe sie in einer Weise gelöst, aus die ich heute noch stolz bin. Erst kam ich scherzhaft. Armer Freund, Sie haben den Fünfzigsten radikal verschlasen, das geht gegen die Statuten, nun zahlt die Esperanza" nicht." Dann sprach ich von der Unzu oerlässtgkeit der Weiberlreue und süd amerikanischer Verhältnisse im Allge meinen. Allmählich rückte ich mit einer nothwendigen dringenden Abberusung der grllßenlassenden Braut, mit einem Gerüchte von jenseits des Oceans her vor. Um acht Uhr hatte ich von 90, um zehn Uhr von 50, um eis Uhr 20 Pro zent und dem offenbar schlechten Cha rakter Ada'S gesprochen. Um zwölf wußte er AlleS. Er war wie zerschlagen, aber geflor ben war er nicht. Am Nachmittag tra ten wir die Heimreise per Dampser an. Um mich zu reoanchiren, suchte ich jetzt die berühmten Plätze aus der Weinkarte, wenn ihm auch die köstlichen Tropsen nicht so recht durch die Kehle rinnen wollten. Aber ganz allmählich krhrtc der Lebensgeift, die Lebenslust in die umfangreiche Hülle zurück. Für mich brauche ich 5000 im Jahre, so eine Frau hätte mich 20,000 gekostet", philosophirte er bereits. Eigentlich habe ich gar nichts verloren. Zu leben habe ich gerade genug und drüber. Beim Rüdesheimer kam er zur Kennt niß, daß er ein alter Esel gewesen, und als der Johanmsberger im Glase blinkte, dankte er mit thränenden Augen tief ge rührt ben Schicksal für seine gütige Ret- tung. WaS hatte er nicht an Angst diese sünszig Jahre ausgestanden I Das sollte ihm die zweiten Fünfzig nicht versauern, die wollte er in Ruhe nnd Frieden verbringen, ohne die ewig nagende Sorge. Und im Uebermuth hob er das grsll.e Glas: Es lebe die verkrachte rijeranza" 1" Das goldene Mainz schlief schon in dem Mantel der Nacht, als mir der diedere Muller die Hand zum Abschiede reichte. Eigentlich war'S doch schön I Kom men Sie bald aus die Klappenmühle. Bei einem Brot, wie Sie noch keines gegessen, mit Zugabe und einn Tropfen, dessen sich auch die RheinschifffahrtS gesellschast nicht zu schämen brauchte, wollen wir dann von unserer ercigniß vollen Tour plaudern und von der Here Lorelei)." Bo der deutschen Kaiserin. Ueber die deutsche Kaiserin druckt der Pariser Figaro" aus dem Pall-Mall-Budget einen längeren Artikel nach, der, was die Person der hohen Frau betrifft, durchweg sympathisch gehalten ist, und manches glaubwürdig Detail zu enthal ten scheint. Der Verfasser schildert die Kaiserin als eine Frau von athletischer Statur und kraftvollem Naturell, als eine deuische Frau, deutsch an Leib und Seele, deutsch vom Fuß bis zum Kops. deut ch dls in Mari der Knochen. Dabei sei ste eine Hausfrau durch und eurch. 'i)t Berliner hatten einst über ihre Vollkommenheit In der Kochkunst gespöttelt, d habe der Kaiser daz charak- tenstische Wort gesprochen, ,E ist besser, eine grau kann Pfannkuchen backen, al sie ist im Stande, über eine Verfassung? frage mitzureden." Die Bestellung der kaiserlichen Tafel sei denn auch eine ihrer wichtigsten Sorgen, und der Küchenches täglich der Erste, mit dem sie konferirt. Er schlägt den Speisezettel vor und die Kaiserin prüft ihn mit munutiöser Sorgsalt". Nie fehlen beim Frühstück der beim Diner etliche LieblingSgerichte de Kaisers. Speifen mit französischen Namen sind verpönt. Die offiziellen Diners dauern je eine Stunde, keine Minute mehr oder weniger. Dabei be dient je ein Lakai für zwei Tischgäste. Strengte Aufmerksamkeit ist diesen natürlich geboten, und wer sich eiwaS zu Schulden kommen ließe, wäre em andern Tag eines Verweise der hohen Frau ge wiß. Für sich selbst giebt die deutsche Kaiserin keinen Psennig mehr aus, als vordem die Kronprinzeffln Wilhelm aus gegeben hat. Ihr einziger Luru sind ihre Kinder." Sie hübsch zu kleiden sei ihr größte Vergnügen. Nach Möglich keil suche sie die unkleidsamen Soldaten Unisonnen bei ihnen zu vermeiden. Die Gewänder für die kaiserlichen Prinzen erden unter den Augen der Kaiserin im Schlosse selbst gefertigt. Auf ihre eigene Toilette verwende die Kaiserin nur be scheidene Sorgfalt, und e hieße ihr zu sehr schmeicheln mit der Behauptung, daß sie da Szepter weiblicher Eleganz in Händen halle. Sie habe im Gegen theil eine gewisse Vorliebe für sehr leb hafte Farben und glänzende Stoffe. Einmal al der Kaiser in Wien ge esen, habe er feiner Gemahlin eine Robe mitbringen wollen, nd dabei den Rath der Kronprinzessin Stephanie ein geholt. AI die Wahl getroffen war, sah der Kaiser, daß eine zwei Meter lange Schleppe am Kleid war und sagte: Dies Kleid wird die Kaiserin nie tragen kön nen, oder ist sosort in Stücke zerrissen; eS hängen ja immer vier oder fünf Jun gen an ihren Röcken! " Zum Schluß theilt der Verfasser mit, daß die Kaiserin jeden Abend ihre Erlebnisse in ein ver schließbare Tagebuch eintrage, dessen Schlüssel sie nie au der Hand gebe. Mi, Jahresschluß fände dies Tagebuch seinen Platz im Pretiosenschrank der Kaiserin, Selbst der Kaiser dürfe keinen Blick in die Blätter werfen, in welchen die Kaife rin Auguste Viktoria die intimen Ge Heimnisse ihres Leben niedergelegt habe. Blut UN Gediraslusr. Wir wissen seit geraumer Zeit, daß die Höhenluft nachdrücklich und in be stimmten Grenzen auch heilsam auf den menschlichen Körper einwirkt. Die Aerzte nennen das Gebirgsklima ein erregendes, aber sie sind nicht im Stande zu erklären, aus welche Weise sich dieser wohlthätige Einfluß gellend macht. Eini ges Licht von den Umwälzungen, die sich im Körper beim Verlassen der Tiefebene vollziehen, wurde neuerdings durch Stu, dien über die sogenannte Bergkrank heit", die beim Besteigen hoher Gipfel zu entstehen pflegt, gebracht. Je höher wir steigen, desto dünner wird die Luft. Sie bleibt sich zwar in ihrer Zusammen setzung annähernd gleich, aber dem Ge wichte nach ist in einem Liter Berglust weniger Sauerstoff enthalten, als in einem Liter Lust der Tiefebene. Wenn z. B. am Meeresspiegel in I Liter Luft 10 GewichtSIHeile Sauerstoff enthalten sind, so sinkt die Menge des belebenden Gases bei 1000 m Höhe auf 88,2 Pro zent, bei 2000 m auf 77,8 Prozent und bei 5000 m beinahe auf die Hälfte, nämlich Lg, 5 Prozent. Mit jedem Athemzug führt somit die Lunge in dem Hochgebirge dem Blute weniger Sauer stoff zu, als in der Tiefebene. Wie nun Blutuntersuchungen von Leuten, die sich im Hochgebirge aufhiel ten, gezeigt haben, paßt sich der Körper den neuen Verhältnissen an. Die rothen Blutkörperchen sind es, die sich in der Lunge mit dem Sauerstoff beladen und ihn mit dem Blutkreislauf allen Orga nen des Körpers zuführen, Beim Auf enthalt im Hochgebirge wächst nun die Zahl der rothen Blutkörperchen um viele Millionen; verläßt man das Hochgebirge und kehrt in die Tiefebene zurück, sv nimmt die Zahl der rothen Blutzellen wieder ab. Denselben Vorgang hat man auch bei den Lamas festgestellt, die auf den Hochplateaus der südamerikant schen Anden leben. Diese eigenartigen Einwirkungen sind neuerdingk auch in Deutschland gemacht worden, schon in Höhen von 600 bis 700 rn, und sie be weisen wohl, daß die Heilsamkeit des AusenthallS im Gebirgsklima nicht allein in der Reinheit der GebirgSlust und im Bergsteigen zu suchen ist. Der vermin derte Luftdruck scheint die Lebensthätig keit einzelner Zellen besonders zu steigern, und da die Zellen den Kampf gegen unsere Feinde, die Bakterien, größten theils sühren, so erweisen sich die Ein flösse der Höhenlust vielleicht gerade aus diesem Grunde so heilsam gegen die reich tizste der bakteriellen Krankheiten, gegen die Lungenschwindsucht. Ein Millionär de Atteriliums. Gillius lebte im Besitze eines unge heuren Vermögens zu Ägrigent aus der Insel Sizilien zur Zeit der Blüthe dieser Stadt. Er genoß sein Dasein mit hei lerer jovialer Laune und zeichnete sich au durch Freigebigkeit und Gaftfreund schast, Hungcrigc sar.din bei ihm offene Tafel, Schaulustige theatralische Auf sührungen, arme Mädchen Ausstattung und Mitgift; wer Geld verloren hatte, mochte er Bürger oder Fremder fein, Ersatz. ,Kurz, sein Permögen stand Je dem zu Gebote. In seinem Hause san- den flch große und umsasfende iömrichtun gen zur Beherbergung von noch so viel Fremden. Er stellte sogar Diener an die Stadtthore, um die Reisenden zu nöthigen, sich seines Hauses und seiner Tafel zu bedienen. Einst nahm er 50 Reiter au Gela bei kalter Witterung auf, bewirthete sie reichlich und beschenkte ste bei ihrer Abreise mit warmen Mön teln. Ein ungeheurer in Felsen ge hauener Keller enthielt 300 in Stein gehauene Bassin mit Wein, jede zu 100 Amphoren. Trotz eines unschein baren Aeußeren besaß er Witz unb Geist. Daß er auch noch andere Tugenten hatte, zeigte er bei der Eroberung Agrigent's durch die Karthager (400 . Ehr,). Mit anderen flüchtete er flch in ben Tempel der Minerva und da er sah, wie die vil den Söldnerbanden auch da Heiligste nicht schonten, kam er der Entweihung de EStlersttzes zuvor, der Plünderung der reichen Tempelschätze dadurch zuvor, daß er seinen Zufluchtsort in Flammen setzte, und sammt allen Werihgeschenken m demselben unterging. deS SchneideiS gemacht hatte, Letzterem dmch List zum Siege verhall , Er näherte sich ihm heimlich und trat ihm plötzlich so heilig aus die Hühnerauge, daß der Schneider vor Schmerz eine gräuliche Grimasse schnitt, die von dem Schuhslicker nicht zu übertreffen war, daher dem Schneider vom Schiedsgericht der Preis zuerkannt wurde. Zu derselben Zeit ging ein Londoner Schiffer, der große körperliche Gewandt heil besaß, folgende Wette ein: Er be hauptete, er wolle flch gegen Bezahlung eine angemessenen Preis an die Rad speichen einer Kutsche hängen und flch, während letztere flch im schnellen Fahren befinde, so mit dem Rade herumdrehen lassen. Die Wette wurde in einer der Hauptstraßen London im Beisein einer großen Menschenmenge auSgefochlen und richtig gewonnen. Den Gipfel der Absonderlichkeit er reichten aber zwei altadelige Herren, der Herzog von Bedsord und Lord Barv more. Diese wetteten miteinander über die Möglichkeit, einen Menschen zu fin den, der eine lebendige Katze vollständig ausessen würde. Die beiden edlen LordS erließen darauf rings im Lande Aufrufe und wirklich meldete flch nach einiger Zeit ein wilder, struppiger Kerl, seines Zeichens ein Schäser, aus Beoerlev in Borkshire. Derselbe verzehrte zum großen Jubel der hocharistokratischen Gesellschast, die zu dem Schauspiele ein geladen war, einen schwarzen Katcr, nachdem er ihn vorher mit den Händen zerrissen, mit Haut und Knochen, Haaren und Eingeweiden. lück in der Rd. Während der Schreckensherrschaft zu Paris 1793 waren viele Adelige der größten Entbehrung preisgegeben und zum Betteln genöthigt. Die Schlächter sandten damals die Rindcrselle sofort und ohne erst die Schwänze abzulösen, nach den Gerbereien, wo die Anhängsel als unverwerthbar weggeworfen wurden. Da bat einer jener vornehmen Bettler um einen solchen Ochscnschwanz, und be, reitele sich davon das erste Gericht Ox dail Suppe. AIS er aber Anderen von seinem glücklichen Funde erzählte, und diese nun die Gerber nach Ochsenschwän zen überliefen, da währte eS nicht lange, bis Letztere sich für den früheren nutz' losen Abfall" einen recht anständigen Preis zahlen ließen. Die Srid. Vielen alten, bezüglich ältesten Solda ten der Dresdener Garnison wird noch die alte Linde erinnerlich sein, welche mitten in der vormaligen Bastion steht, die nach früherer Sitte, die einzelnen Festungswerke mit Namen zu belegen, der Bär" Bair sagte der Dresdener hieß. Sie hat die Freuden und Leiden, besonder der Rekruten, die hier ein, erercltt wurden, Menfchenaltcr hindurch mit angesehen und ist Zeugin vieler höch ster und allerhöchster Musterungen ge wesen, bei welchen gewöhnlich unter der Linde die probemäßige Tornisterpackung bei herausgezogenen Einzelnen stattfand. Die Eristenz dieser Linde war durch den Neubau der nahen chule und Aende rungcn in dem vormaligen Traincaserne, menl sehr gefährdet; da gelang eS, an hoher Stelle die Pietät gegen den leben digen Zeugen längst vergangener Zeiten aufzufrischen und' ihn vor der Bernich tung zu schützen. Die alte Bär-Linde bleibt also erhalten und wird noch in manchem ergrauten Krieger Erinnerungen an sein jugendlich-fröhliches Soldaten leben wachrufen. Furcht vor Sonnensinsternib AIS die Astronomen für den 2. August 1654 Vormittag 11 Uhr eine Sonnen finstermß voraussagten, erschienen zwei Trakiätlein". In dem einen schrieb Israel Hiclnek, e würde bei hellem Tage so finster werden, daß die Vögel sich in der Luft verirren und auf die Erde fallen würden, fo daß man ste mit der Hand greifen könne. In der anderen gab Magister Eberhard Welxer diäteti sche Lorschristen: man solle zwei Tage vorher strenge Diät halten und Präser vativPillen" einnehmen. Am Tage der Versinstcrniß selbfl solle man einen guten Therme" zu sich nehmen, und Ange liccm" oder Eitronenschalen" kauen, ferner solle man alle Geschäfte einstellen und zu Hause bleiben, auch zu Mittage nicht essen und das Vieh zuHause behalten, damit ei nicht angesteckt und krank werde. Endlich solle man sich den ganze Monat hindurch deS Obste enthalten. potremi'Stcl. Lieutenant! Wie viele Kinder haben Sie, Herr o,n,erjikr,,Ih!" oi!nezienia!h a,f feine vier Töch ter zeigend)! So viel' iilii Millionen!" Aui Ilmwe.ie, Herr : Haben Sie vielleicht die vaten tirtrn Luna" Hosenträger von Müller & Eo. aus Wien?" Kaufmann: Bedauere, die führe wir nicht!" Herr! O, das ist schade I " Kaufmann! Soll ich Ihnen vielleicht welche bestellen?" Herr! Ja, sehr gerne! Ich bin näm lich der Reisende dieser Firma .. hier sind meine Muster!" cronlaiit, Gläubiger! ,,Wenn eS Ihnen auf ein Mal zu schwer sällt, können Sie ja den Betrag auch in drei oder vier Raten bezahlen!" Schauspieler! Ach nein, Meister, kommen Sie lieber immer gleich sür da Ganze!" Unbegreiflich! Lieutenant (nachdem er bereits den dritten Hasen gefehlt): Unbegreiflich! Habe dem Kerl doch mitten durch' Herz gezielt!" Lelbftgesiil,!, Mehrfacher Hausbesitzer! ,.Jch mache mir gar nichts au dem Reisen! Mir ist am wohlsten unter meinen acht Dächern I" Zndividiieile Ansicht. Karlchen (während der Soiree beim Dorlrag eines ugen blichen KIs viervinuosen)! Mama, muß der aber Schlag' gekriegt heben, bis er das gelernt hat!" Scharsbtick. Principal! Na, haben Sie den Müller" gefunden, für den ich Ihnen die Rechnung ausgeschrieben hatte?" CommiS: Lei oer nicht! In dem Häuft wohnten eine ganze Menge ,Mül ler", von denen Keiner unser Schuldner sein wollte. Der Legte hat mich sogar hinausgeworfen!" Principal: Zu dem gehen Sie noch mal der ist's!" Ein Naturforscher. Landgeistlicher! Nun, mein Söhn chen, wa? macht d,e kteme Schwester, kann fte denn schon laufen?" Nee, loosen kann e noch nich, aber die öeene hat se schon." Mistranisch. Unteroffizier: Was ist Ihr Vater?" Rekrut! Wurstfabrikanl." Unteroffizier: Faule AuSrede! Be eisen Sie mir das erst!" Naliirlicher und unnatürlicher Tod. Ein ungarischer Dvrsbürgermeister be richtete an seine orgesegte Behörde gol gendeö! Hierorts starben im Lause des verflossenen Monats zwölf Personen. Eine Person, ein Selbstmörder, starb eines natürlichen TodeS, die übrigen eis starben in ärzuicher Behandlung." Reingesa Ilen, Skbmidt: ..Sieb, da unten neh W Dame, in die unser Freund Scharf bi über die Ohrcn verliebt ist." grau Schmid!! Welche? Die in dem grauen Jackei? Aber Mar, wie lache? lich! Da ist ja seine eigene grau!" Sclimidn .Nun keil;: er den , sonst?" vee Beste, Bist Du der beste Schüler in der ganzen Schule, Fritz?" O, nein, wir haben keinen Besten, Der Beste hat die Masern." Ein ?chwercnöib, Warum wollen Sie sich von dem Fck- platz sortsetzen. gnädiges Fräulein?" Weil mich d,e Sonne blendet."" O, Sie kleine Schmeichlerin!" Beriet Wetten. Die Seuche, absonderliche Wetten ein zugehen und unter dem Jubel der zu schauenden Narren oder Nichtnarren aus zutragen, ist keine Erscheinung der Neu- zeit. Bereu vor 70 Jahren, im An fange unseres Jahrhunderts, kam diese Verrücktheit in England zum Auübruch. Den Ansang machien zwei Bürger von ! fjuwcty, im .uy,imn unv ein nei- der. cie weiteten miteinander, wer die bäßlichiien Fratzen schneiden kvnne. Die Weüe wurde im Wuthshause ausgefoch !en, der Preis war eine Rrl! Tabak. BereiiS war der Tchuh'licker dem Schnei- der um drei Fratzen voraus, als ein Mann, der eine hohe ltU auf den Lieg Hoch nicht, A, ! Sind Sie bekannt mit dem Herrn Laron?" B, :. Er hat mich schon angepumpt," ,! Auch wieder beiahll?" B.! Nein so bekannt bin ich noch nicht mit ihm!" Ein freundlicher ivirch. Gast ,DS Beefsteak ist absolut nicht zu genießen, Herr Wirth!" Wirth (heimlich zum Kellner)! Jetzt wird'S aber Keinem mehr vorgesegk, Jean; das ist schon der Tritte, der dai sag" verschniitztes Kompliment, Wenn man gnädiges Fräulein an fleh,, glaubt man gar nich: wie schön Sie find!" Eedildeler ?c,i,?knet. Richter (,u dem als Zeuge orgelcde-1 tun ficattntA:: i aeitebcn selbst lu. , daß sie den Ochfenzien'er berdeischaff:, roniit Ihr Herr einen Gast so jämmer-1 lich schlug. Wußten Sie, zu welchem Zweck der Ochsenziemer dienen fallt, ?" Zeuge Na, da hab' i mir wohl j denkt, daß i' zu ?a wchlihZtigen Zieck ' sein wird." I Ein Effekiliascher Wie, Sie wagen e, hier im Theater Parkett Limturger Käse zu essen!?" Gewiß; oben aus der Gallen, mache ich damit lange nicht den Effekt!" Naturgesckichiliches. Nun, wie geh!' Deinem Sohne auf der Univerfltäl?" .Hör' mir auf! Für den Fle! habe ich schon süns Ochsen erkaufen müsseu!" Ein iiichliger Zinift. .Wie kommt es, Herr Assessor, daß Sie jeder Tame den Hof machen ?" .Kommt von meinem fabelhallen Ge rechligkeitszefühl, Gnädigste!" Unbedacht. Fräulein! .Dieser alte Diene: hat mich und meine Mama ncch auf den ürmtn getragen!" Herr: .Zugleich?" gaiter !vmk. Geck .Wollen Sie mir n,ch: ein freundliches Wort lagen. mei",e Gnä- t'g'ie?" Dame! , Gewiß! ich wZniche gute Nccht!" !TIcn''inft'iner. Dame: .Wenn ein Hkir eiiir Time tVegr.t;, so denkt er: I', e ichfai" Herr! .Stimmt! Und wenn eine käme einen Herrn sieh!, so denk: fi.c In er schon verheiraihel?"