Seine Ikaut! Von oou flaun tftjentljei. Mama halte streng uerboten, daß Ylsbklh in das Zimmer des Herrn R (etentai gehe, denn ci stur unpas send, Sie hallen zwei Zimmer abue, miethet. AIS ElSbeth'S Vater, der Obeisinanz rath starb, hatte stch die W,IIroe nichi entschließen können, die Wohnung aus, zugeben und die gewohnten lieben Möbel zu eiflofi:. lieber etwas vermuthen, obgleich man sie vor der Schererei warnte und da Geschäft auch nicht recht standeS-, gkmöfz war, Zwei Zimmer wurden abgegeben, das eine an eine sraniSstsche Sprachlehrerin, bai andere da keine anstZndige Dame auszutreiben war an einen soliden alteren Herr, denn die verwittwete firau Odersinanzrath wollte natürlich keinen jungen Herrn, da eine erwachsene Tochter im Hause war die hübsche Eisbeth. Aber trotz Alter und Solidität blieb der Herr nur wenige Wochen. Dat Zimmer stand lange leer und die grau Finanzrath in Finanznöthen ent, schloß sich den Referendar zu nehmen, der schon dreimal dagewesen, um nach der Chambre garni zu fragen. Er schien solide, aber natürlich gar nicht alt. Nanni, das Mädchen, sollie ihn bedie en und er nur am jeweiligen Ersten, zum Zahlen, hoffentlich nicht so bald zum Kündigen, bei den Damen erscheinen. Die Jiäiljm zitterte um ßlsbeth's Ruf, der so ziemlich die einzige Mitgift ihrer Tochter war. 514, wie schwer verhei rathen sich bekanntlich höher, Beamten töchter mit gesellschaftlichen Ansprüchen und keinem Vermögen. Auch EiSbclh wußte das und obgleich ihr die Trauer - sie trug sie im letztem Stadium sehr gut stand, so d.ichie sie doch mit schwerem, schwerem Bangen an die Zukunst, Werde ich einen Mann bekommen! Mama sagte so hartnäckig nein! Der Referendar gefiel ihr sehr gut. Den hätte sie gleich genommen. Aber Referendare können gar nicht ohne Geld heiralhen. Dennoch machte sie sich gerne einmal im Korridor zu thun, wenn er komme oder gehen sollte, obgleich Mama vann colli, wenn ie cie veioen Sum men borte. Oerr von Burahol, ja von" war er auch noch plauderte gerne mit ihr und sah ihr zu, wie sie wirthschaftete, denn Mama meinte, zur Roth könnte sie sich einmal mit Chambre garnisten forthelfen. Also nur tüchtig wirthschaften. Sie begann jetzt sehr fleißig Staub zu wischen; bisher hatte sie noch icnig ge lernt, sich im Hause nützlich zu machen. . Nur wie gesagt, das Zimmer des Referendar? war ihr verboten. Und doch hätte sie sehr gerne einmal die Photogra, xhien und Bücher auf seinem Schreibtisch besehen ach, so gerne! EineS Tages, da Mama und Nanni ausgegangen, schlich sie sich trotz des Verbots in das Zimmer des Herrn von Burgholz. Ein Dienstmann hatte ihn soeben abberufen. Nur die Photographiin wollte sie an sehen weiter nichts! Aber auf dem Pulte lag ein angefan gener Brief umgeschlagen, auf der zwei-, ten Seite, gast ohne es zu wollen, las sie die Worte: Wenn Du meine Braut kennen geleint haben wirst, lieber Papa, so wirst Du Dich überzeugen, daß sie las nicht weiter sie sah auch keines der Lichtdilchen in den eleganten Ständern an, wozu auch? Sie lief davon, setz! sich in den tunk len Korridor und weinte bitterlich. Ach, wie hatte sie auch nur daran zweifeln können, daß er schon verlobt sei! Er ar ein so hübscher, blonder Mann nur ein bischen zu zierlich und so brav ! Wie pünktlich er immer nach Hause kam, wie ordentlich er seine Sa chen hielt, und wie regelmäßig er an seine Eltern schrieb! Natürlich hatte ihn Eine gekapert dort in der Pro inz, aus welcher er soeben veisetzt wor den. Ob .sie' seiner werth war? Denn er war wirklich ein lieber, braver Mensch Wie glücklich mußte sie sein seine Braut! und mit welchen Augen Ire, Elsbeth, ihn heute durch den Korridor schreiten sah, so achtlos, so elailiich man sah es ihm gleich an er hatte eine Braut! ElSbetb konnte nicht schlafen. Sie mußte erfahren, wie ,fle" aussah und wer .sie' war! Er würde doch zum Sprechen zu bringen sein? Wenige Tage später erzählte auch Nanni, der Herr Referendar müide sich verheirathen; er hatte dai s hingewor fen, als das Mädchen von der unge nügenden Qualität ter Wolldecke für den Winter sprach. Vorläufig genüge die Decke und lange würde er chamlire garni überhaupt nicht wohnen. So war es denn sicher, zweifellos! Er llüide sich verheirathen! ! ! Und eines Tazes, da sie wieder indem hilddun'len Korridor miteinander xlau betten, halblaut auch nur, damit die strenzeMama nichts höre da entschlüpfte es ihr: .Sie bleiben ja doch nicht bei uns, Herr von Burgholz, S:e erden sich ja verheirathen, ' Woher missen Sie, Fräulein fflä--ieth?" ,Ach Gott, dai spricht sich so herum, ich weiß nicht wohl caZ HjuJ mädchen.' .Ei ist noch ein Geheimniß, Fräulein E!be!h, meine Eltern versagen nur noch ihre Zustimmung! Und ohn diese kann unk darf ich nicht. Aber er schien doch rech! froh, daß er ii Jemand von dem Geheimnis: sprechen konnte. Heute freilich nur in aller Eile, b:r.n er nußle ra'i Bureau! Eine kleine vtt Jahrgang 14. Beilage zum Rcbraska Ttaats'Anzeigcr. No. 10. Zchaukpiclerin war eS klein, aber reiiend ganz klein, und Mama wollte nichts von ihr wissen! Nun aber mußte er wirklich in'S Bureau, Hang: saß Elsbelh in dem dunklen Korridor daS demonstrative Staubtuch in der Hand und die großen Thränen rannen über hre Backen, Ach, klein war sie, Elsbeth, auch. Aber gewiß nicht reizend, wenn auch leid; lich hübsch. Frau von Bergholz war aeaen die Schauspielerin, erstens, weil diese keine Mitgift hatte, zweitens, weil sie n,ch! häuslich war ach, das stimmte Beides auch aus Elsbeth, Denn sie sing letzt erst an mit dem Staubtuch. Nur dort die lichlstrahlende Bühne und hier der Korridor, Ach wie glücklich sind doch die Da- men vom Theater, üie geiauen uno erobern ohne etwas Aehnliches wie daö Staubtuch, Einen Anaenlilick dachte sie, es iräre am Besten, den Referendar bei Mama aniüsöwärzen und ihm zu kündigen, doch änderte sie bald diesen allzu vernünftigen Plan, Nein! Es war so reizend mit ihm zu plaudern. Mochte er bleiben und von seiner Braut erzählen. Er war ein lieber Mensch und sie wollte ihm den Gefallen thun, sich für seine Brau! zu wleressiren. Du bist wohl gar eingeschlafen?" schalt Mama, Doch nein sie schlief nicht, Sie hatte vielmehr den heroischen Entschluß gefaßt: Sie wollte sich sür seine Braut interessi.en'. Nun begann ein neuei Leben sür das junge Mädchen, dem seit dem Tode des Vaters die gewohnten Zerstreuungen ab geschnitten waren. Da Er' sie doch nicht heirathete, wünschte sie wenigstens Antheil an seinem Schicksal zu nehmen. Und in einer ganz sernen Zeit, wenn Er" schon Kinder haben würde, sollte er es einmal erfahren: Sie hatte ihn geliebt! Denn das das war die Liebe. Sie aber gehörte zu den Vielen, die nicht geheirathet werden, weil sie nicht genug der Reize und auch keine Mit gift besitzen. Bekanntlich sind cS sehr Viele! Binnen zwei, drei Tagen ward sie die Vertraute des .Chambregarnisten". Nun hatten sie wirklich etwas in dem halb sunklen Korridor zu flüstern. Sie sprechen von .seiner Braut". Geduldig ertrug Eisbeih alle Schelte von der Mama, Es geschah zu einem guten Zweck, Herr von Burgholz hatte die Absicht, mährend des bevorstehenden Besuches seiner Eltern die Braut hierher zu zitiien und die Zustimmung der ein wenig pedan tischen Alten zu erlisten. Für diesen entscheidenden Moment mußte Alles vor. bereitet werden. Denn .Er" meinte, seine Lticie Hohenheim" so hieß sie mit dem Thea lirnamm werde seine Eltern leicht dezaubern. Nur müßte sie einen An- strich von Solidarität, von Häuslichkeil haben. Sie besaß von diesen schönen Eigenschaften die letztere gar nicht; die zweite besaß sie doch mied tte nicht den Schein. DaS war schlimm. Darum endlose Berathungen im Korridor oder, wenn das gefährlich war, in der Küche, in der Speisekammer Gott weiß wo! Man hatte schworen mögen, eS fei ein Liebespaar, daS sich so versteckte. Und doch sprachen sie nur von Lucie". Ueber Nacht wurde ElSbeth wirklich häuslich, wirklich fleißig. Denn .Er klagte ja, daß Lucie eS nicht sei. Und Elsbelh schämte sich vor sich selbst deS selben Mangels, denn sie war ja nicht einmal eine Schauspielerin. Sie putzte und scheuerte jetzt wirklich, nicht nur zum Schein, Auch daSZimma deS RefernidarS wurde .gründlich" rein gemacht, was Nanni versäumt hatte. Mama gab diesmal ausnahmsweise ihre Zustimmung. Förmliche Lügengewebe erdachte Elsbeth zu dem guten Zwecke". Sie ging nämlich förmlich mit dem Referendar auS, um Geschenke sür Lucie einzukaufen. Herr von Burgholz war sehr unpraktisch und wußte nicht waS, Zuerst ein Ring, der nach Elsbelh'S zierlichem Goldfinger bemessen wurde. Zitternd hielt sie ihre Hand hin der Lerkäufer hielt natürlich sie für die öraut. Er faate ihr einige Artigkeilen über ihre hübsche, mohlaixstegte Hand. q, diese Hand war ja viher an Haus- arbeite auch nicht gewöhnt gewesen. Tan.n kauften sie ein Kochbuch, damit l'ucie doch einen Vorbegrifs bekäme. .Eigentlich rann man auS dem Buch allein wohl nicht kochen lernen," seufzte Elsbeth. Uni sie gelobte sich von nun ab, 3tana in der Küche abzulösen, weil ja ooch .Er" daS für nöchiz hielt, freilich nur für feine Braut. Bei einer anderen Gelegenheit kauften üe e,n einfaches, solides, graues Reise- f.eid. Denn wie der Referendar luge 'land, kcik war iuimer ein wenig koket! jkvutz! und das wü:de seiner Mama miß- 'aller.. Das K'eid wurde v?n Ebüh ae irädil u-c rroSirt, !S sei ei für sie ölst. let ianjt Mann wlißte sich ja keinen Rath und sie hatte Lucie's Statur, Wieder hielt man sie für ein Brautpaar, Anfangs war Elsbeth deshalb sehr verlegen gewesen. Diesmal lachte sie und ließ sich' gefallen. Nun hatte sie doch einen ganz kleinen Vorgeschmack von bräutlicher Seligkeit. O diese glückliche Lucie. Wie unauSdrücklich schön mußte es sein, das ganze Glück eineS geliebten ManncS auszumachen, so von ihm ver sorgt, betraut und verhätschelt zu wer ken, Dabei die Schelte von Mama, dies Mißtrauen, die Vorwürfe wegen ihrer ungenügend erklärten Abwesenheiten. Aber Elsbeth ertrug AlleS geduldig. Ihre Pseudo-Brautzcit war doch so schön und nahm ia so bald ein Ende! Herr von Burgholz, der einige Er sparnisse gemacht hatte, begann jetzt Ein kaufe für den Haushalt zu machen, die, um die Eltern zu bestechen, auf LucienS Rechnung kommen sollten. Das war wieder ohne Elsb?!h gar nicht auszufüh- een. Wie richtige Brautleute beriethen sie zusammen, was wohl das Noihigsle sei. Die Mittel reichten nicht weit. Sie entschieden sich für verschiedenes Leinenzeug, dann für Kaffee- und Thee geräth und für einige Lampen. Das ließ die behagliche Häuslichkeit vorah nen. Zwar die Lampen, meinte Eis beth, bekommt man meistens zum Hoch zeilsgeschenk. Das aber rcollle der Re ferendar nicht zugeben. Doch gab er Elsbeth nach und sie kauften nur eine einzige schlichte Korridorlampe. Der künftige Korridor war also schon erleuch tet, Elebeth hatte bei dem großen Rein machen einen ganzen Schrank leer ge macht sür Luciens Aussteuer. Da lagen im oberen Fach die Tischtücher und Ser oietten, daruuier das Thee- und Kassee geschirr und ganz unten die berühmte Korridorlampe. Man wollte Mama diesen Schrank zeigen und sagen, dies Alles hab: Lucie Hohenhcim eigentlich hieß sie Louise Hörnle von ihrer Gage erspart. Dieser Aussteuerschränk ar Elsbeth's Werk und sie war sehr stolz darauf. Der Referendar wurde ganz verwirrt, als er den Schrank sah. Er hatte die Sache nur leise angeregt und Eisbeth sie so beinahe auf den Theatereffekl heraus gearbeitet. Tief gerührt, drückte er Elödeih'S Hand an die Lippen, küßte diese kleine and inbrünstig, .Sie sind ein Engel, Elsbelh, gern dezu ein Engel, und wenn ich die Zustim mung meiner Mama erhalte, so ist es nur Ihr Verdienst," .Es ist nur, damit Sie wirklich glück lich werden, Herr von Burgholz, und ich thue es auch sehr gerne." Sie schluchzte auf. Diesmal war ihre Rüh- rung, Wehmuth und Ergriffenheit zu mächtig. Und er war wieder ganz sprachlos über ihr Schluchzen, Diesmal wurde es einmal ganz stille in dem halb dunklen Korridor. Aber schon am folgenden Tage zer zankee sich das Pseudobrautpaar. Er wollte das AuSsieuer-Spind mit dem letzten Aufgebot finanzieller Kraft ver vollständigen. Er wollte nämlich für den Aussteuerfchiank noch einen Petra leumkochapparal kaufen. ,DaS ist ein Unsinn," schalt Elsbeth, .den brauchen wir nicht I Mama hat auch einen das riech! und kocht auch sehr langsam. Ein wirkliches Mitlog essen kann man nicht darauf bereiten. Kaffee und Thee mach! man aber beffer aus ter SpirituS-Mafchine. Ich läge Ihnen, den Petroleumherd brauchen mir nicht. " ,S'.e hatte sich verschnappt mit vim wir" rrurde ganz roth und stotterte: UebrigenS, wenn Sie wünschen, Sie könne Mama'S Patenlkocher" über nehmen gewiß sehr billig," Nein nein wenn Sie dagegen sind Fräulein Elsbeth, Sie wissen am besten was zu meinem Glücke nolh wendig ist." wieder zog er ihre Hand an die L:p- pen, beth selbstbewußt. DaS wußte sie auS Erfahrung, Nun aber nahte die Katastrophe, ES folgte Schlag auf Schlag, Zuerst kündigte die verwittwete grau Oberstnanzrath ihrem Miether. Die Abwesenheiten Elsbeth's vom Hause wurden gar zu räthfelhaft und daö Ge unkel im Korridor einfach unerträglich. Dagegen kündigten Herr und grau von Burgholz, Rittergutsbesitzer, ihren Besuch an. Die Heirathsgeschichte des Sohnes mußte nun in's Reine gebracht werden. Kurz vorher bekam der Reserendar in einem großen eingeschriebenen Bliese eine Photographie von seiner Geliebte. Doch zeigte er sie Elsbeth nicht, obgleich der Brief zuerst in deren Hand gerathen war. ElSbeth grübelte warum? War Lucie gar nicht so sehr hübsch, oder war sie so hübsch, daß er die kleine Pseudo - Braut nicht niederdrücken wollte? Es war ein Sonntag, venige Tage vor dem Ersten, dem Abzugstennui des Re ferendars, Da kamen Herr und Frau von Burg, holz an. Die verwittwete Frau Ober sinanzrath war in der Kirche. Da sie sehr böse war, führte Elsbelh die Gälte gleich in das Zimmer des Sohnes, nicht in den Salon, wie sie sonst oethan hätte, Fräulein Lucie sollte am Montag ein treffen, Hugo das war dei Voinan,e des Rcferendais wollte seine Eltern erst präpariren. Jetzt verlangte er Glä ser und Teller. Er hatte für seine Eltern ein kleines kaltes Frühstück vorbereitet. Da Nanni sehr schmuyig aussah, so ging Eisbeth mit dem Geschirr hinein. Das war ihr gutes Recht. Hatte sie nicht genug Schererei gehabt mit Hugo's Veiheiraihung, Sie durste sich wohl fele Eltern in der Nähe ansehen, Frau von Burgholz sah sehr strenge aus. Sie war eine dicke Dame in im posanler Saminet-Manlille mit hohen svanischen Aenneln, welche den kurzen Hals der Dameganz verschniindenmach ten. Der Ritterguisbisitzer hatte einen miliiärischen, gefälbt aussehenden Schnuirbarl und blickte melancholisch d'rein. Der Referenda: stellte mit seltsam lächelnder Miene Fräulein Elsbeth vor. - .ES sieht hier sehr nett und ordent lich aus", sagte Frau von Burgholz herablassend. .Das Fräulein scheint häuslich zu sein. Ich fürchte sehr, lieber Hugo, ' in Deiner künftigen Wirth-schafi-" Sie stockte. Spiich nur ruhig; Fräulein Elsbeth weiß Alles." Die majestätische SammetMantille wandte sich zu der kleinen Elsbeth. .Sie misten also, daß mein Sohn eine Schaulpielerin heirathen will? Nun, die wird nicht so nett und ordentlich sein wie Sie mein rauteinl" Elsbeth suhlte etwas, wie eine höhere Inspiration. Jetzt war der Augenblick gekommen, ihrem Referendar zu oewei, sen, wie sehr sie ihm zugethan war. Ein unbekannter Muth überkam das schüchterne Mädchen. Sie setzte das Tadlet hin, zupfte an ihrer weißen Schürze und sagte dann frisch, von der Leber weg: ,Zch lerne auch erst die Häuslichkeit, adige grau ! Unk das Fräulein .Ja," erwiderte sie sest und klar. .Ja," wiederholte er seierlich und zog sie hinein zu den Eltern, Die zerrissene Photographie Lucien'S lag in, Popierkorb, Das Bild hatte Hugo nicht mehr gesalle, well Elsbeth ganz sachte sein Herz eingenommen hatte. Lucie hatte auch für Montag abae schrieben. Er solle sich nur mit den Eltern allein auseinandersetzen. Dazu hätte sie kein Talent, Und da batte nun Elsbeth's große Rede den Ausschlag gc geben. Herr und Frau von Burgholr waren geneigt, von zwei Uebeln oaS kleinere zu wählen. Wenn ihr Sohn schon ohne Mitgift heiralhete er konnte sich das übrigens leisten so zogen sie da hauS liche Mädchen aus guter Familie der Theaterprinzessin vor, in die sich Hugo vergafft hatte und die er aus übergroßer ewlssenhastigkelt zu feiner Frau machen wollte. Auch hatte Elsbeth's Rede ihre Herzen gerührt und der Aussteuerfchiank !ht das Uedrige, AIs die verwittwete Frau Obeisinanz rath mil ihrem eigenen Schlüssel den liorridor öffnete, sah sie, wie der Re feiendal und ihre Tochter einander ab küßten. DaS konnten sie doch in dem dunklen Eorridor bester, als drinnen vor den ritterlichen" Eltern, Eben wollte die Frau Obersinanzrath loszetern, als Nanni, bereiis orientirl über den Gang der Ereignisse niumphi rend aus der Küche schrie: Seine Braut!" zum Halten zu bringen. Bis zum Tode ermattet, glitt der Lieutenant von seinem Sitz in die Arme feiner jubelnd,,, Käme raden. Die ungewöhnliche Selbstrellung des OfsiiicrS erhielt dulch den Höchst, kominandirenden, den Prinzen Friedrich Karl, die rerdiente Anerkennung, und noch lange nach jenem Ereigniß erzählte sich das neunte Aimeekorps von dem kecken Lieulinant, der nicht nur sich selber von den Franzosen glücklich wieder in preußische Quartier heimgebracht, sondern noch einen fetten Braten obendrein. Wieder wurde es so seltsam stille im Korridor. Sie kauften dann wieder gemeinsam und verstohlen ein Dutzend Wirth- chastSschürien. DaS hatte Elsbelh ae- raihen und sich auch erboten, die Schür zen allein zu kaufen. Er aber wollte durchaus mit. Dann legten sie feierlich, gemeinsam und heimlich die Schürzen m den Aussteueischrank. .Für eine kleine, zierliche Tame," haue Herr von Burgholz gesagt. DaS sehe ich ja," hatte die Vcikäufe. rin mit einem Blick auf ElZde!!) schnip pisch geantvoriet. Und jeyl ries er tirahlend: .Wir werden a sehr glücklich sein mit diesen ehurzen! Schausvielerin wird wohl auch noch etwas lernen! Ihr Herr Sohn ist ja ielöft ein so ausgezeichneter Mensch, so solide, so gewissenhaft, so hingebend, ein so ausgezeichneter Sohn, genug, ,i so vortrefflicher Mensch, daß jede Frau neben ihm eine brave sein und bleiben muß, das kann ich Ihnen oei sichern, Herr und Frau von Buroholz!" Sie war reizend in ihrem ehrlichen Eifer, wurde jetzt purpurioth, knirte und lief hinaus, Gin athemloS siel sie auf den Stuhl in dem halbdunklen Korridor via-a-vis dem Fenster, durch welches wegen einer ungeheuren, kaum zwei Meter entsernien Feuermauer nur ein llaßgraucs Lich: fiel. Woher hatte sie den Muth genommen, so zu sprechen? Gleich daiauf stand Hugo on Bnrg holz neben ihr und drückie ihr etwas in die and, wie tia kleine? Täfelchen. .Dies ist das Porträt meiner Ge liebten," ftüstertc er erregk, sehen S es an genau überlegen Sie und saqen Sie mir dann, ob tit'ti Mädchen i mich glücklich machen kann." Wie reüite ich nach einem Bilde?" .Die? Bild wird Ihnen Alles sagend Er ging wieder u leimn Eltern hin ein. Was Eisbeth in der Hand hielt,, war ein Lideriutteral. Wie komi'cb, da hinein eine Photographie in necken. Aber er trug es 10 jedenfalls unversehrt auf dem Herzen. Sie trat dicht an das ,en!t,r m:t dem famen viojt und z?a Er faßte Elsbeth mit beiden Händen. : des Bild heran. Es war nicht und :e tanzten und Aussteuerfchrank. ..Wir" würden ja glücklich sein. Ich ho'ie, Lucie i?v.d Ihnen ähnlich werden," seuszie jeZ! der Referendar. ..Sie ht häuslichen Sinn: er ü nur v.oit nicht entwickelt," ! Bild Sie eben gesch??, meiue ,Te: enür:ckel! sich," rersitzle Els-den?' hopsten vor dem i als ein einfacher lascheiisviegel, der ih: eigenes glusendet, ier.I.aitn ieig!e. Sie glaubte anfereZ an einen Irr Ihum, oder gleiZ, darauf karn Hugo wie der lind fragie mit ded?n',r r hl ü . : . i n'i ui:d bei AZdche?, (sin uiiaswslmlichcr Ritt. Unter obigem Tilel erzählt die Köln, Volksztg, " folgende Kriegserinnerung : Zur Rekognosziiung wagte sich ein junger Offizier, Lieutenant H,, über die Vorposten der preußischen Besatzung eines kleinen sranzösischen Ortes in der Nähe von Orleans hinaus. Das Un glück wollte, daß eben ein Haufen Frank lireurS dem Lieutenant entgegenkam und dem Umkehrenden sofort nachstürmte, Die dem Flüchtigen nachgesandten Schüsse verfehlten ihr Ziel, und H. wäre sicherlich entkommen, wäre ihm nicht von einer zweiten Ti'upxe, die eben aus einem Seitenwege bog und einige isiuck Vieh mit sich führte, der Weg verlegt worden, Ter junge Soldat wehrte sich verzwei felt, erlag aber der Uebermach! und rouide, zanschen zwei Franzo'en streng fipmili-M illS ßi.'fnnrtnpr Tislt hpm nri: ! steu sianzöüschcn Hauptquartier eskor tirt, wohin auch das mitgesührte Vieh zwei Stiere uud etliche Kälber be stimmt war. DeS Fianzösischen völlig mächtig, plauderte er ungezwungen mit seinen Wächtern. Dabei deodachtele er, wie eins der mitgesührten Thiere, ein junger Stier, sich ungeberdig zeigte und lch plötzlich allen Versuchen, ihn vom Fleck zu bringen, widersetzte. Schläge verdoppelten nur die Wildheit des Thie re. Da wandte sich der deutsche Ossi zier an seine Begleiter und erzählte ihnen mit lauter Stimme, daß er als Sohn eines Landmirlhes schon seit früher Ja jjend gelernt habe, mit störrischem Vieh umzugehen. Der Führer des Trupps hatte die Aeußerung vernommen; er trat auf den jungen Gefangenen zu und for deite von ihm eine Probe seiner Kunst. Der Lieutenant zeigte sich sofort bereit; nur verlangte er, damit durch den Anblick der vielen Personen das wüthende Thier nicht unnütz gereizt würde, daß die Zu schauer sich in angemessener Enlsernur.g hallen möchten. .Das soll geschehen," meinte der Führer ; .aber", fügte er hinzu, .wenn Sie eiwa denken, bei die, ser Gelegenheit davonlaufen zu können, so haben Sie sich gründlich getäuscht. Wir werden die kleinste Bewegung im Auge behalten und unsere Gewehre auf Sie richten ! " Lachend versicherte der junge Ofsizier, daß die französische Lie benSwürdigkeit ihm ohnehin schon eine .rennung von seinen neuen Freunden schwer machen würde. Tann nahm er die Leine und näherte lich ganz allein dem Slier, der mit gefenkkem Haupt und tuckifch dlivenden Augen den neue, Feind kiwaiiete. Ader mit einem kur ,en Sag fpiarrg H, seiiwürlS und riß mit mächtigen, Ruck an der Leine das Thier in eine Z.ichlung, die seinem toll kühnen Plan am günstigsten erschien, nach der preußischen Lorxestenllnie zu. Ehe der veidutzie St:,r sein Haupt :u wenden vermochle, saß sein Bezirinaer mit einem Satz ihm im Nacken, und sich an die Hörner des in raienden Ga!o,:v fallenden ZhierS klammernd, stürmte er in die Weite, mitlen durch die nach ollen Seiten fchreiend aaSeinanderstiebenden Franzosen, die in ihrer Bestürzung das Feuern völlig verzaßin. Eist nach geraumer Zeit wurken den Flüchtlinaen ein paar Schüiie nachae- I 'andt ; oder der ZZkrsvNlng war bereits liu gioß, DaS Glück war dem rrag ! hiiliigen Reiler günstig ; der Lauf des ! geängttiglen Tdiires liSIete 'ch ze:ai auf dos eniredle Ziel, schri. e!,!rn sich xieuf-ischk Soldaten, die da, 2 ii(i.-f., ,n der Sitt iaruin: halte. t:e unae I ' seürte Last a:i lu teilet ,ta.i5 h::'er etrtir in früherer Jett. Am 22, Juni 10! legten die Schuh knechte" zu Leipzig ihre Arbeit nieder und schickten als Zeiche dessen den Schlüssel in alle Werkstätten, AIS sie sich trotz deS Rathes Verordnung i der Herberge versammelten, wurden zwöls von ihnen beigesteckt". Sie beschlossen nun die Stadt zu verlassen, aber der Rath ließ jeden von ihnen festsetze, der zum Thore hinausgehen wollte. Dem Herberg vatcr wurde verboten, ihnen Speise und Irank vorzusetzen. Eine große Anzahl Gesellen wurden durch die Stadtknechte auf das RaihhauS geholt, und auf ihre Weigerung, wiederum in die Werkstätte zu gehen und weiter zu arbeiten, eis da von gefangen gesetzt. Auch ließ der Rath unbenutzte Gefängnisse in Bereitschaft setzen. Da traten die Uebrigen zufam, men und erklärten, die Arbeit wieder aus nehmen zu wollen. Zwei der RädelS sührer erhielten dreiährige LandeSver weifung, drei- bis viertägige Gefängniß, stiafe.nach Urlheil und Recht", jedoch wurde die Strafe auf Bitten der Meister in Geldstrafe umgewandelt. Nach dem gioßkn Brande von Gera (1780) hatten einige Bürger den Zimmergefellen, um den Bau ihrer eingeäscherten Häuser zu fördern, freiwillig an Lohn zugelegt. Die Uebrigen verlangten denselben Loh und als sie damit bei ihren Bauherren nicht durchdrängen, legten sie am 12. März 17m die Arbeit nieder und liefen schimpfend und tobend durch die Straßen. Die Bürger traten ihnen aber kräftig ent gegen und schloffen mehrere der Tumul tuanlen im Schloßgesängnisse ein. Diese wurden jedoch von ihren Kameraden wie der befreit. Nun ließ der Graf von Gera das Militär, und da dies zu schwach war, die Landmiliz aufbieten und be niächligle sich der Gefangenen wieder, sie wurden fo!ort über die LandeSgrenze ge bracht mit dem Befehle, sich nie wieder auf preußischem Gebiete sehen zu lassen. Die Uebrigen aber durften fortan gesetz lich nicht über sieben Groschen sechs Pfennig täglichen Arbeitslohn erhalte. 7au rrr I :as Thier en''r' üirein'.en K',a':en, So aeUnir 8 ii" !j e'.t'onu Jiit:S;: Instinkt oder Utberlegung. Der .K. Zeg," wird eine interessante Episode aus dem Thierleben berichtet: Im Garlen eineS in der Münzstraße be- tcgenen aaufts, welches vor kurzem ein, bekanntes früheres Mitglied des Stadt theaters zum Eigenthum erworben hat, wurden vor Kurzem die Dachpappen ge theert. Unglücklicherweise setzte sich nun eine Nauqschwatbe aus e,ne frisch ge theerte Fläche und beschmutzt sich die Flügel derartig mi! Theer, daß das Thier chen, unfähig zu fliegen, sich am Boden wälzte. Kinder fingen den Vogel und brachten ihn den Eltern, welche alsbald einen Familienrath zusammenriefen. Man beschloß die Schwalbe mit Oel zu waschen und dadurch den Theer aus ihren Federn zu entfernen. Nachdem diese Procedur glücklich vollendet, setzte man den Vogel aus das flache Dach der Veranda, Indessen konnte die Schwall von der wiedererlangten Freiheit keinen Gebrauch machen, denn alle Versuche, sich in die Lüfte zu erheben, schlugen fehl, das Thierchen kam trotz größter Anstren gangen nicht vom Boden empvr. Da geschah etwas ganz Wunderbares: plgtz lich flogen zwei Schwalben zu ihrer halb invaliden Genossin, nahmen sie in die Mitte und zogen sie durch eine eigen kige, in höchstem Grade interessante Ma nipulation indem sie ihre Flügel unter den Körper der Schwachen schoben und diese dann emporschnellten in die Lüfte empor. Nach dem BiSmarck'schen Grundsatze: setzen mir Deutschland so zu sagen in den Sattel, retien wird es schon können", brachten die kleinen Real Politiker der Lüste die schwache Genossin erst in ihr Element und siebe da nun konnte sie mit einem Male, am auch anscheinend mit sehr erheblicher An, strengung fliegen. Die beiden anderen schwalben flankirten zum Schutze die Genossin; immer weiier ging der Flug, bis schließlich das Schwalbentrisolium in der gerne verschwand, Daß in dem erzählten Falle eine iewnßke Hilselei stung vorlag, darüber herrscht nach den ahlreichen Beobachtern der Scene kein Zweifel. Gute Ausrede, Tie kleine Eli'e (die eine Vase zerbro chen hol, weinerlich zum Dienstmädchen): .Ach, Rasa, sag' der Mama, das hättest Tu g:'han," Ader, wie kann ich das, Kind?" tlse (nach kurzem Nachdenken, er freu!): .Weißt Du wa, dann fage, Tein Huiar häii'j gethan, ter ist ja doch nicht mehr hier!" LnI'chttI0iaungSzettet. ,?,-nma konnte geüern die Schule nicht cvMi'.n, indem sie schwächlich ist; sie ist aieia 17. Kind, was Sie gütigst ent fchatd,aen wollen! Biriha kennte nicht in die Schule kommen, denn ne Hai eeslern Ungeheuer z. krochen!" Lii n:cntT 15sar. Ab, Roriv.e::! amerad wollen ohl .in. je Heuen brechen'!" mcit o 7 auiam sein! Blo ein j;n'i t:,i v;.l. vicvln!