wie Kapitän Silberschundt um seine UrMt fjrn. iM'iililui'ü uoh .Vfltirnrli Diii';. (yvv"i!i!n so!! ich euch, rtwuni ich nicht gei)fi:alijtt h'be, ta;r.i! itir D n.iaj lachen f Stint V Na, ich bin fein Spulen dki bcr und gönnt ich das Aachen. Im (runde genommen bin ich froh, mir fei Haut kreuz aufßclobtn zu haben, und lache cm meisten von euch Allen,' Es war der (iapiläti Silberschmidl. der iso in unserem heiteren reise sich äußerte. In seiner behäbigen Figur mch,e er sich an dn Tische mehr bre, alS ff:x- eine Person vielleicht nöthig roar, aber wir gönnten ihm den llalj, uns sahen jetzt erwartungsvoll aus ihn, uie er feine dicken, breiten Lippen in da da!ip!ide Grogglas tauchte und sich dann ipöttisch umdücke. In der linken oiand hielt er seine Mecrfchaumpseife e war ein p-,SchttgkS Ding, diese Pseise, und wunderbar schön angeraucht und so sah er un mit seinen halb zugekis fenen Augen an. ,!lieuziettg seid ihr doch, wie die Stinte. Ihr erdet mir wohl erlauben, daß ,ch mich zu der Geschichte erst ein meiiia üärke, Also mir wracken vom ."itiraiüm. Warum tch nicht gehei ruiljel habe, darüber will ich mich weiter gar nicht uslassen. Zehntausend Gründe könnte tch euch hier aufführen! genug, daß tch sroh bin, nicht geheiratet zu haben. Der das ist kein tüchtiges Schiff, das nicht einmal einen tüchtigen Seesturm durchgemacht hat, Wenn es heil dabei wegkommt, ist es erst recht tüchtig, 2Bo mit ich lagen will, daß jeder Mann ein mal i die Gefahr geräth, feine Selbste ständigkei! aufzugeben und sich mit einem Weide einzulassen. Um so bester der Mann, der ohne Schaden für feinen freien Wille aus dieser Gefahr wieder herankommt." (Sin spöttisches Lächeln der Tafelrunde begrüßte diesen Auöspruch eher zugleich seemännischen und junggefcllenhasten Lebensauffassung, Silberschmidl ließ sich jedoch nicht im Geringsten irre machen, sonoern fuhr wichtig oit: ,Na In dieser Geellchast bin al: auch ich gemesen, ES sind aller, dingS schon fünfzehn Iah her, ich war damals funfunMiieijjij, und noch nicht ganz in so out!nBcrhS,t,iisfen, iraS rnei e förderliche Schönheit angeht, wie heute, Damais war ich Kapitän auf der ,5Jiartlia", die zwischen Lübick und Riza und audereu Ostseehäfen ihre Fahrten machte. Ich kann euch nun nicht verrathen, wo sie wohnte, die meine arme Seele damals in die Brandung brachte. Genug, es war eine Wittwe, eine muntere, hübsche Wittwe, mit einem runden, freundlichen Geficht und imei Auge, die wie Signals licht leucht, ',! i, Ihr Man wer feit einigen Zähren todt; er war ein Be amter oder so etwas gewesen, und allge-. mein hieß es, sie -hätten Beide ein unge mein glückliche Eheleben geführt. Damit machte man mir nun den Mund wässerig. Es gab einige gute Freunde, die uns zusammen brachten. In einer Kansmannsfamilie lernte ich sie kennen. O, sie gefiel mir überaus gut; sie hatte eine so eigene, sanfte Art, einen Mann zu nehmen, und wir erzählten uns denn auch eine itege lustiger Dinge, AIS sie endlich ausbrach, um nach Hause zu gehen, that eS mir wirklich leid, und ga laut, wie ich auch einmal war, geleitete ich sie bis zu ihrer Wohnung, Und da beim Zlbschiednehmen sagte ich ihr, daß wir,, uns sehr gut unterhalten hätten. Die Sxitzblbtn lachte und meinte, dafür sönne sie mir nur dankbar sein. Das nächste Mal, als ich wieder mit ihr zulammentraf, fragte ich sie denn so obenhin, ob eine Bark nicht eine schöne Sache fei. Sie entgegnele mir, das wüßte sie nicht, da sie noch nie an Bord einer Bars gewesen wäre, aber im Zlllgei meinen wäre ihr ein Dampfer lieber. Hm, das verschnupfte mich nun etwas, da ich mein Leblag einen Qualmkasten nicht habe leiden lönncn, allein sie machte ti wieder gut, indem sie davon schwärmte, wie gern fte einmal fremde Länder sehen möchte. So lud ich sie denn ein, doch mit den Anderen zusammen meiner ,Maitha' einen Besuch abzustatten. Na, das war ein Besuch, den meine Jungen an Bord nicht so leicht weiden ergeffen haben. Drei Tage vorher sing das Schelfern und Schrubben und Waschen auf ih er Seite und auf meiner das Fluchen und Wettern an, bis das Dick und die Kajüten spiegelblank wa ren. Den schlimmsten Stand halte mein Koch, der seine Meisterkunststücke zeigen sollte. Kr that d,nn auch wirklich feine Schuldigkeit, Nun hatte ich damals einen Kapitän PhilipvS kennen gelernt, der auf einem Oualmkaiien fuhr. Der Mensch war mir unladlii mit feinem Fuhrmanns hart, aber weil ich gegen ihn eine 3jer xg,ch,ung hatte, so hatte ich ihn auch eingeladen. Er kam denn in einem fun felnagelncuen schvarzen Rock und mit einer Halsbinde wie ein Stutzer. Das hätte ich ihm vergeben, aber daß er ge, gen meine schöne Wittwe fortwährend den Galau herausbiß, da! vergab ich ihm nicht. Sie sah denn bald, aus welcher Rich tunq bei mir der Wind blies, daß ich furchtbar ei'eisüchlig geworden sei - -ja, so närrisch bin ich wirklich einmal geme sen, lacht nur - - und war darum freund licher und netter als je zu ml-, und da mich. Ich war toll und voll von Bor deaur und Liede, stand au! und verkün dete der ehrinverthcn Gesellschaft unsere Verlobung. Das war ein Jubel, Der Stkwaid, der uns bediente, lief sofort und theilte eS gleich meinen Jun-, genS mit, die daran! Hmrah schrien und zu ?h,en der Begebenheit die eichSfahne hißten. So war ich denn glücklicher Biäuti gam. Lange warten wollten wir nicht, im Herbst sollte unsere Hochzeit sein. Ich machte noch ein paar Fahrten und kam dann, um Alles, was zu unserer tsinrichturg nothwendig sei, zu besorgen. DaS war nicht viel, denn meine Viaut hatte eine sehr schön eingerichtete Wirth schuft. Sie Ij::tte auch noch eine gute Eigenschaft, sie kochte famos, und einen Gulasch veistar.d sie zu bereiten einen Gutaich ' Hier hielt nun der Erzähler inne und stieß einen kurzen und Iiockenen Husten aus, den wir uns Alle als einen weh mülhigrn Seufzer der Erinnerung an den Gulasch der einstige Braut deu teten, Um es gleich zu sagen: dieser Gulasch ,! an Allem schuld gewisen, was t)t kam, das heißt, er hat mich gerettet. Am Tge vor Der Hochzeit saßen wir Beide zusammen und aßen einen Gu lasch. Er war pikanter, als je; ihre Liede zu mir hatte ihr mehr als reichlich Pfeffer und alz in die Hand gegeben, kurz, als Ich mich am Abend von ihr verabschiedete, hatte ich einen Heiden durst. Einen Durst, den ich nie vergessen werde; ich spüre ihn noch immer aus der Zunge und im Halte" unser guter Freund nahm einen kräftigen Schluck und ließ ein neues Glas kommen einen Durst, wie man ihn nur bekam men kann, wenn einer Schiffbruch gelitten hat und treibt nun tagelang auf dem Saliwaffir ui'.her. Genug, wenn de Durst mich nicht umbringen sollte, mußte ich ihn umbringen. Ich aina dann in ein mir bekanntes Wirthshaus und wie ich dahineinkomme, sitzt da mein einstiger Nebenbuhler, Kapitän Philipps, an dem Tisch bei einem Schoppen, Er sieht mich kühl an und grüßt kühl. Mich aber hat der Teufe' beim Nacken, und es treib! mich, den Menschen auch einmal die Eisersucht kosten zu lasse, die er mir eingegeben. Ich setze mich zu ihm und bestelle Bier, und dann fange ich an zu rcnommiren von meinem Glück und von der Trauung, die morgen Vormittag um elf Uhr statt finden soll. Dabei denke ich: ärgere D:ch, bis Du schwarz wirst! Er verzieh! zuerst seine Miene; aber als ich ein G.laS Bier nach dem andern trinke, um dem entsetzlichen Durst ein Ende zu machen, und dabei immer aus geräumter werde, wird auch er gemüih- iicher und gesprächiger. Es rührte mich ! ordentlich, wie iheilnahmsvoll er sich zeigte; zuletzt bestand er daraus, mit mir aus das Wohl von Braut unc Bräutigam anzustoßen, und bestellte Wein. lila, das konnte ich mir nun doch unter keinen Umständen gefallen lassen, daß er mich traktirte, und so traklirte ich ihn wieder. Wir tranken eine Flusche nach der andern, und da mein Durst gar nicht mich, meine Stimmung aber immer glück seliger wurde, so gingen wir zum schwc dischen Punsch über. Schwedischer Punsch das ist die schwere Artillerie beim Zechen. Donner schlag, dabei gerieth ich in eine gehörige Brandung! Ich weiß nicht mehr viel von dem, was wir fprachm, ich glaube, wir haben Brüderschaft getrunken und uns umarmt und geküßt, und dann hatte ich noch die Ansicht, als wäre ich in mei ner Kabine an Bord meiner .Martha" und zöge mich aus, während das Schiff wie ein Kreisel sich unaufhörlich um sich selbst drehte. Als ich aufmache, fühle ich, daß meine Glieder schwer wie Blei sind. Um mich herum ein Bullern und Dröhnen, ein Stumpfen und Stoßen, daß die Kabine zittert. Es ist noch dunkel um mich und ich habe eine solche chlafsucht, daß ich wieder eindufele. So begegnet es mir einige Male immer ist eS noch Nacht und immer dies Dröhnen und Rollen! Ich wundere mich, daß der Tag gar nicht anbrechen will. Endlich packt mich die Unruhe, was es denn eigentlich mit diesem merkwürdigen Spektakel auf sich habe. Ich tappe nich meinen Klei, dein, finde sie glücklich, ziehe mich im Dunkeln nothdürftig an und eile auf Deck, wobei ich merkwüidigerweife mich auf meinem Schiff gar nicht zurecht finde. Wie ich auf Dick komme, glaube ich behirt zu fein. Rings um mich das weile Haff im hellen Licht ich stehe nicht auf den Planken meiner .Martha', fondern eines erwünschten Dampfers, der wie ein Ausreißer durch die Wellen arbeitet. Jetzt ist mir auch das Geräusch, das mich so verdrossen hat, verständlich. Es ist das Stampfen der Maschine. ,Halloh!' rufe ich einen Kerl an, der sich an die Regeling lehnt und mich grin send ansieht, was itl das?" Guten Morgen, Kav'tän," sagt er und macht sich aus dem Staube. Da legt mir Einer die Hand aus die Schulter : .Gut geschlafen, Silber schiridtZ" Wer war's? Der Schurke Pbi livxS. Auf meine Fragen erzählte er mir ganz gelassen, daß er mich an Bord seine Dampfers habe bringen lasten, da ich am Abend schon zu beacht gewesen fei, um iraeud welche uskunst über den takle ick Mutb. und als mir Alle schon Ankerplatz der .MartbZ' geben zu fön. ein wenig von dem Bo'.deaur ngeheitert nen. Um sechs Uhr Morgens hätte her 1 waren, raunte ich ihr zu, ob es ihr nicht ' Dampfer in See gehen müssen zu einer gefallen tönn e, Frau Schiffs-Kapitänin , kleine Fahrt, die mir hoffentlich als; r .Nariha' zu erden, Katerixazierfahrt gut bekommen würde. Sie wurde roch wie es die Weiber j Z!un aber erst fallen mir meine Braut immer so mache, wandte sich ab und , und die Trairung ein. Na, der Schreien, , nickte tarn verschämt. Das genügte für der mir in dem Augenblick in die Glied ' gefahren ist! Ich halte dem Menschen vor, daß ich gleich wieder zurück müsse, daß die Braul, die Trauzeugen, der Pastor und Rüster sonst aus mich warten. Um elf Uhr fände das große Eieigniß statt. .Morgen?' fragt er. .Heute!" fchieie ich zurück. Da zieht er kaltblütig feine Uhr her vrr und zeigt mir, daß der Zeiger auf vier steht, Bier Uhr Morgens kann eS doch nich! erst sein, denke ich mir. Heute wird eS mohl schon z spät sein," meint er gleichzeitig, ES ist ja schon Nachmittag," Pier Uhr Nachmittags! Ich hätte ihn in meinem thörichten Eiser erwürgen können. Wag wird meine Braut, was meiden die Anieen von mir denken, daß ich sie so im Stich geiasien? Ich tobe und flache, aber meir; Toben und Fluchen hilft mir nichts. Der Mensch behauptet mit dreister Stirn, daß er nichts von ei'.'.er Trauung gesüßt und daß ich ihm nnch am Abend vorher kein Woit davon geagt hätte. Und dann rief er ein paai von feinen Kerlen zu sich, und als ich noch lange w:iter lamentirte ich glaube, daß ich ihm uiit der Faust in'i Gesicht fahren wollte sperrten sie mich in die Kabine ein. Da faß ich glücklicher Bräutigam! Ich machte noch die Entdeckung, daß die Gucklöcher der Kabine verhängt waren natürlich, damit tch nicht den Tag hatte merken sollen, aber auch diese Entdeckung brachte mich nicht zu der Braut. In der Einsamkeit faß ich und brütete erst Rachegkdanken, dann trommelte ich mit den Fäusten gegen die Wände und oer langte zu essen und zu trinken, was sie mir reichlich brachten, und nachdem ich gegessen und getrunken hatte, kamen mir ganz, ganz andere Gedanken. Was fall ich Ihnen sagen? Zuletzt war ich froh, daß ich noch nicht geheirathet hatte. Und als ich am enoeren -morgen wieder an Bord meiner Martha" kam und in einem dort abgegebenen Brief den Ring meiner Braut fand, da steckte ich ihr, schweigend in die Tasche. Den Brief jedoch hütete ich mich sehr wohl zu lesen; nur eine Menge Rechnungen wegen der versäumten Trauung hatte ich noch zu b zahlen," O Gemein war es doch von dem Phi--lipS!" sagte nach der allgemeinen Hei terkeit Einer von uns. ,,Hat feine Strafe weggekriegt!" schmunzelte Freund Silberschmidt, ,,Er ist so dumm gewesen, nachher die hübsche Wittwe zu heiralhen, und die hat als Fiau ihm ein paar schöne Krallen ge- ,e,gt. wer zuletzt zischt! izine Napoleonr:iiiicn,,!g von (Z, Ros,'i. Jofesine schmollte ! Die schöne Kaise, rin veranstaltete mit Vorliebe kleine Lieb hadertheateroorstelluiigen ; ihr kunstver ständiger Gatte aber, der Verehrer eines Talma und einer George, fand indeß wenig Gefallen an diesem Dilettantismus bei Hof, obgleich er gegen denselben keinen Wahrfpruch erhob. Wenn aber schon das Lustspiel an sich wenig auf ihn wirkte, so langweilten ihn diese unkünst krischen Leistungen im Vaudeville be sonders, und als die Kaiserin ih eines TageS srug, ob eS ihn vielleicht interes--siren würce, wenn sie im Lustspiel: Jeaunettons Schäfchen" die Rolle der schönen Schäferin selbst übernehmen werde, lachte er ihr geradezu ins Gesicht: Nein, nein, Jofesine, begnüge Dich mit der Rolle einer Kaiserin auf den Thron im Welttheater und mit der Nymphen rolle in meinen Armen aber Du hast gar fein Talent, absolut fein Talent für die Bühne und ich sage Dir, wenn Du dennoch, gegen meine Warnung, Dich lächerlich zu machen, ein Debüt versuchen solltest, so werde ich als der Einzige, der ehrlich fein sann und darf, Dich ohne Gnade auszischen!" Nun schmollte sie sollte sie ihren Lieblingsvunfch ausgeben oder sich aus sein Ausfischen gefaßt machen? Sie wußte, daß er dcsien fähig war ; zu fing, um ihm offenen Widerstand zu leisten, sprach sie nicht mehr von ihrem Vorsatz, studine aber mit Bertond im Geheimen die Jeaunetton", deren Rolle neben naiver Plauderei Tanz und Gesang ver langt, desto eifriger ; an irgend einem Abend, an welchem der Kaiser nicht an wefen dfein würde, wollte man die Auf führung veranstalten. Napoleon schien von nichts zu wissen, man sprach also nicht mehr von dem Lieb hibertheater. Trotzdem siel gerade in dieser Zeit dem Kaiser ein, wie sehr er stets das Theater geliebt, und wie er nach der Erobe rung von Toulon, wo er ohne Mittel und in unfreiwilliger Geschäftslosigkeit in Paris lebte angeregt durch den Per sehr mit einigen Schauspielern des Theure franvais, auf den Gedanken gekommen, sich durch dramatische Schrist stelleiei eine Hilfsquelle zu eröffnen. Schon als Jüngling hatte er den Um riß einer Tragödie Hekior entworfen, ein Trouerx,el in Älerandrien ehe aber die Bollendung möglich, wurde er zu euer militärischer Thätigkeit berufen und das Drama ruhte unter den kriegeii schen Lorbeeren deS Kaisers vergraben. Jetzt aber suchte er dies ihm liibzewor dene Stück hervor und übergab eZ dem Dichter Luce de Lan-eval, Ber'asser der Achilleibe, der hin und wieder bei Eugen undHortense als Vorleser fungirte. Es ; war jedoch zwischen Navoleon Und dem j Dichter tiefes Geheimniß, denn der Kai- j (er wollte das S:ück auf der Bühne zum Liien erstehen sehen, sich aber vor jeder j Kritik schützen. j .Mein tnn, der so sehr aus Prak- lisches aerichiet ist", schreibt er u. A, an Lancevel, .kann in dir Scheinwelt nur durch das Grcßartiae rnd Erhaben, be-; tried'z! werden, und diese versage ich ! zu keiner Zeit meine Bewunderung. Vorzüglich liebe ich die Tragödie, sie erwärmt die Seele, erhebt das Herz und kann m.d muß Heide erzeugen. Die höhere Tragödie war stets die Schule großer Männer: es ist die Pfticht der bürsten, Dichter dazu zu ermuntern, ihre Werke zu verbreiten, Frankreich ha! vielleicht Eorneille einen Theil seines Ruhmes zu danken ! Auch Racine muß ich lobe, aber Voltaire schätze ich nicht er ist voll Schwulst und salschem glitter- staat. er kennt weder die Welt noch die Menschen, weder die Wahrheit noch die Große der nie schlichen !-.'e,denIchas!en, im Mahomed z, B. hat er sich gleich schwer an der Geschichte, wie am mensch lichcii Herzen vei gange'. Er bestich! den Leser nur sür den Augenblick durch äußere Kunst, deshalb, iwin i:,er Laneeoal, lassen Sie meinen H'ktor Entwurf bestehen und füllen Sie nur die Form! Keine Umarbeitung, nur eine lledeiaibütuna!" Diesen Brief fand Jofesine in einem Eremplar des Eid, daß der voilefende Dichter, zerstreut und unvorsichtig ge nug, im Nebenzimmer liegen gelassen, sie wußte nun, daß der Kaiser ein Stück Hekior" geschrieben, und sie brütete aus Rache und Genugthuung, denn inzroi sehen war Jeaunetton," das heitere i'ie verspiel, für sie wirklich zur Tragödie ge- worden. Kurz vorher war Napoleon nämlich aus drei Tage verreist sofort war Probe am ersten Tag, Generalprobe am zweiten nnd Hofoorstellung zum dritten Abend angesagt. Die sonst so anmuthige grau aber war, wie Napoleon mehr ehr lich als galant behauptete, wirklich sehr talentlos sür die Buhne, und ihr Gang, ihre Sprache, ihr Tanz und Gesang ein solches Gemisch von Unnatur und ral- scher Betonung, daß nur der gewaltige Respekt und die große Falschheit der Hofleute einen Eklat verhüteten. Die unterdrückte Heiterkeit der Spötter durfte sich in Beisalllachen und Klatschen evt lacen, und jede Tirade, jede Szene rief den brausenden Applaus des servilen Au ditvriums hervor. Besonders nach Fallen des Borhangs am Schluß! Da ertönte plötzlich ein gellender Pfiff und in die schnell eintre tkiide Stille des Entsetzens ein anhalten des Zischen. Unwilliges Rufen wurde laut, man suchte nach dem Urheber dieses unerhörten Skandals, da flog die Gaid ne der kleinin kaiserlichen Ee tenloge zuiück, die fv lange dunkel und, wie man glaubte, unbesetzt gewesen, und .der Kaiser, der Kaiser" tönte es durch das Auditorium, welches nun vor Schreck völlig verstummte. Ja, es war der Kaiser, dir, von Allem unterrichtet, heimlich zurückgekehrt war. Nun richtete er sich noch einmal voll auf, zischte in die lautlose Stille noch ein paar Sekunden kräftig hinein und verschwand dann, indem er sehr deutlich accentuirt zu einigen Ossizieren in der Nebenloge sagte: Man mufj gestehen, daß dies eine kaiserliche sehr schlechte reisiung war. Die schöne kaiserliche Schauspielerin war innerlich sehr erbost, äußerlich aber lachte sie. Auch dann, als der Kaiser ihr später unter vier Augen sagte: .Wenn man sich aufs Theater wagt, muß man es sich gefallen lassen, kritisirt zu werden, und wenn die Ka, enn oniod'e pult, so darf der Kaiser sich anch wohl eilau- den, ihr Kritiker zu werden und sie aus-zuzifchcn." Noch mehr aber lachte sie, als sie nun das Schreiben ihres Gatten an Lancival las. Also auch er hatte oane Talent" für die Bühne, Lust, sich auf die Bretter zu wagen? Sie war wenigstens ehrlich genug gewesen, sich in Person zu kompro- mitliren, ihr Bonaparte aber erstickte sich hinter den Namen eines bereits be- rühmten Dichters, .Warte nur," lächelte sie, als sie den Brtes heimlich wieder in den tUd barg .wer zuletzt zischt I" Ihre Ansicht, daß das iuck trotz LancevalS glänzender Ueberarbeilung nichts tauge, wuide durch die Thatsache befestigt, daß die Direktoren des '1'd.eaire fransais, die den alternden Dichter, der auS der Mode gekommen, für den Ber- fasser hielten, daS Stück als ungeeignet zurückiandten, Auervmgz ging ihnen ein Licht der Wahrheit auf, als sie das Manuskript sogleich mit dem Kabinets befehl zurückgesandt erhielten: Die Schauspieler des Tlnair lrau -cjais werden von heute ad in einem Mo nat diese Tragödie, die man die Dumm heit gehabt hat, zurückzusenden, aufsüh ren. Napoleon." So fam der Premieren-Abend des .Hekior" heran, daS Theater war von dem destinguirtesten Publikum gesüllt, in der Hofloge saß Napoleon mit Jolestne und ihren beiden Kindern, Das :ück, dessen Urheberschas! die Direktion richtig mulhmaßte, war brillant einstudirl und wurde so vorzüglich gespielt, daß ein wirklicher Erfolg stattsand, nur daß man das Spiel mit dem Inhalt verwechselte; das Drama war im Äu'bau, trotz der blendenden Verse Lancevais, sehr schwach. AIs man nun aber den Verfasser rief und der greise Poet, schüchtern ob des fremden BesitzrcchieS, auf der Bühne er- schien und sich vor der kaiserlichen Log, verneigte, erhob sich plötzlich die Kaiserin in ihrer vollen Höhe und stieß einen an haltenden Zischlaut auS. .Madame waSthun Sie?" rief der Imperator verletz!. Joeniu aber deckte ihr Schelmknlacheln mit dem zarten Sxitzeniuch und flüsterte in spöttischer Travestie jenes Momentes: Es kommt nur darauf an, Ma;estät, wer zuletzt zischt! Wenn man sich auf's Theater wagt, muß man eS sich gefallen lassen, knii'irt zu erden, und wenn der Kalter kmödic fchreibi. so darf d:e Kaiserin es sich auch 'HI erlauben, sein Kritiker zu werden und ihn au-U!,!chen!" .So war's gemeint?!" lächelte Napo !eo, .Du hast ein gntcZ Gedächtniß also nur EilelkeitSiache! Aber der Er, folg ist doch wahr und echt, trotzdem das Publikum in Lanceoal den Dichter steh! und nicht dem Kaiser den salsche Beifall spendet. ES komm! also, wie Du siehst, nicht darauf an, wer zuiez! zisch!, t:: dein wer es ist, der zuletzt zischt." ?kreije grauen. Unter der Regierung Friedrichs II von Pieuße wir in ce, Stadt vieoe zwischen den Gattinnen det! Regierung, und KammerprSsideiilen ein Stielt dar, über auLgebrochen, welch', von den bei den Dawei iit Vo.rang vor der anderen gebühre. Keine der beide ehrgeizigen Miauen mollte nachgebin, nd so viel Mühe sich auch die kr,resi,'i,den Ehcheire,, gab., eine Billigung he,k..izusühk, efc blieb beim Alten. Da verfiel die Re gierunzspiäsidenli,, aus die Joee, den König lii dieser Heikim Angelegenheit als Schiedsrichter anzurufen. Der Kammei Präsidentin gefiel der Borschlag, und so fort wurde ein daraus b'iüglicheS Ichrisi stück ausgesetzt und zu Hä'.-kn des Mo narchen nach Potsdam adzeiandi. Frühe, als man geglaubt, traf d,e Antwort ein. Das Schreiben kam lrn-vi luauu mit dem wenig schmeichelhaften Vermerk zu rück: Die größte Närrin geht voran," Welche von den beiden hoben Beamten frauen nun noch den Vortritt vor der anderen begehrte, ist nicht gesagt. Zur Ver,,t!,g M Niesen. Unter manchen Verhältnissen kann der heftige Reiz zum Niesen, das man unter drücken möchie, bekanntlich recht peinlich werden. Das sell man nun abwenden können, wenn man die Oberlippe kräslig drückt, weil hierdurch ein gewisser Zweig des fünfte Gehirnneroes beeinflußt wird. Das Nien ist aber die Reflex Wirkung eincS oft geringen Reizes eben dieses NeroeS, und es kann nicht zu Stande konimen, wenn derselbe gelähmt ist, obwohl vielleicht der Geruchnnn noch ungeschmälert fortbesteht. Brs,cl,tie Leute. Paris ha! eine LebenSversicherungS Gesellschaf!, die statutarisch keinePerfonen aufnimmt, welche sich die Haare zu fär ben pflegen. Man fürchtet, daß Leute, die sich bemühen, jünger zu erscheinen, auch leicht unvorsichtig genug sein wer den, etwas ,, mitzumachen", waS ihrem Aller nicht mehr ziemt und ihre Lebens dauer verkürzen könnte. ZprüchwSrter, Ein Sckimähmort kann mehr auf sich haben als ei Streich, Mit Worten totchlaze ist auch ge- mordet. Es geh! dich auch au wenn des Nach bars HauS brennt. Ein sanft Gemüth, gleicht einem star ken Fels im Meer an dem, obwohl er selber ruhig bleibt, doch alle wilde Wogen sich blechen. Hart gegen hart nimmer gut wird. Allzu gerecht thut Unrecht. Die Liebe kommt der Bitte zuvor. Wer antwortet auf böseS Gespei Der macht aus Einem Unglück zwei. Man muß schlagen. nicht nach jeder Mücke Wer alle Dinge verfechte will, darf immer sein Schwert einsteck:. Man lösche. kann nicht Fcuer mit Feuer Gute Aniwo-.t bricht den Zorn. Ein gutes War! richtet mehr auS, als ein Fähnlein LandeSknechten. Geld kann viel, Liebe kann Alles. Wo Zwei mit beide Unrecht. einander zanken haben Ungerechter Frieden ist besser alS ge rechter Krieg, Wer Freude hat am Prozessiren Wird statt gewinnen am End verlieren. Ein maacrer Vergleich ist besser alS ein setler Prozeß. Vergleichen und Verlragin Frommt mehr als Zanken und Klage. Gedulden, Schweigen, Lachen, Hilft oft in schlimmen Sachen. Nachgeben stillt den Krieg, Besser wenig mit F:ieien, als viel mit itriii. Tat ,e, rittst ie Mtt,k sang. r)üij einem enjliicljtn Moi,v, Ein alieS Lied, ein schlichieg Lied, Sin Töne sanft und mild, DaS os! durch meine Seele zieht Und deren Stürme stillt : Sin Echo ist es nur, ein Hauch lind doch, welch' voller Klang I ..ü ist ei wundersames Lied, Das einst die Mutter sang, Und wars auch einfach nur und schlicht Za Wort und Melodie, Äie dieser Ton, ich weiß eS ich!, Ergiiff ein Lied mich ,e. Der Mutter Seele lag darin, Und das gab ihm den Klang; War'S doch das aite Wiegenlied, DaS einst die Mutier sang. Ich seh' ihr liebe treue Aug', B,t einer Welt voll Glück; ch fühle ih,cs AlhemS Hauch Die Kindheit kehr! zurück, 5aS Herz erwürmt sich wunderbar Zn Stunden trüb' und bang: Hör' ich im Geist da traute Lied, DaS einst die Mutter sang. Und doch, wie lange ist'S schon her, Daß ich es nicht vernahm I Dann zog ich sort, weit über' Meer ,ch weiß nicht, wie es fam : Doch hörte ich im WogenbrauS Den wundeisüßen Klang, lind lauschte jenem alten Lied DaS einst die Mutter fang. O töne fort, Du Lied so süß, AuS m,incr Kindheit Glück I giebst du mir doch da Paradies, DaS ich verlor, zuiück. Du Lied so mild, du Ton so warm, Der mich zur Andacht zieht Das Lied, das einst dle" Mutter fang, Ist meiner Seele Lied. S. F l o d a. verrechnet, Bettler: .Bitte um eine kleine Unter Nutzung, lieber Herr; ich habe zu Hause fünf unerzogene Kinder lauter Zwillinge!" Aus einem Roman, Die Hände auf den Rücken gelegt, ging der Graf im Garten spazieren und las die Zeitung, fatales ?rtgefiil'I. Möchten Sie n,ir wohl aus einige Tage fünfzig Mark borgen?" Was füllt Ihnen ein? Wenn Sie nicht Wort halte würden, könnte unsere FlenndschasI einen Riß bekommen und mir ist Ihre greundschafi laufendmal mehr wenh, als lumpige fünfzig Mars!" Immer geplagt. .sag', Nazi, friegst Du fleißig Prü gel von Deinem Meister?" .Gar keine. Wenn er arbeitet, ha! er dozu keine Zeit, und wenn er nicht arbeitet, Hai er dazu auch feine Zeit weil ihn da die Meisten xrügeli!" Xltne -.Zeichnung. In einer Gesellschaft frag! eine Dame einen Künstler, was er eigentlich male. Hierauf erwidert der junge Mann: Thiere!" Ah", bemerkt die Dame, .Sie sind aüo Veterinär maler! Scherzfrage. Welche Ähnlichkeit ist zwischen einem Kanonier und einem Rentier? ,'uztzaaltjno" uzuugi Zlzizg Unter Backfischen, Lina: .Warum ist denn die Verlobung Deiner Schwester wieder zurückgegan gen?" Paula (welche immer die abgelegten Kleider der älteren Schwester bekommt): Der Bräutigam hat meiner Schwester nicht recht gepaßt jedenfalls wird er wieder für mich aufgehoben!" Gegenseitige k,!benslväröizkcitcn. Dame larrogant : . , , , Sie sind a l t geworden, guter Freund? Das müssen Sie zugebe! , , , Da habe Ich mich schon besser eonservirt!" Herr: .Gnädige grau haben eS eben immer verstanden, mit Wenigem hauszuhalten!" Eurer Anfang, Oberst: Herr Lieutenant, die vier zehn Tage, die ich Ihnen ei! gab, sind jetzt vorüber; was haben Sie gethan, um Ihre Verhältnisse zu rangiren?" Lieutenant: .Herr Oberst, ich habe bereits dreimal in die kleine Lotterie ge-setzt!" Ad c Herr: ..Was. Sie sind schon 32 Jahre all?! Sie könnten leicht für 10 Jahre jünger gehalten werden . , , " Dame: sie schmeicheln!" Herr : Denn es gibt viele 22jährige, !ne um 10 Jahre filier aussehen!" WaS einige Leute ist nichts als Geiz. :paisamkeit nennen Genius mag schnell sein, aber Beharr lichkeit hat die sichersten Füße, tli c:r.b:iHn:bc. leirweii'.: .2;, Maier, Sie steh n x li ci ," amecl, das nur auf den irreren H:ck,r aratt't, um ein Gira zu Lcrcckiigies OTfjlr.inen, Frau A: Mein Arit räth mir, ich solle eine sechsmonatliche Reise antreten, :ber ich traue ihm richt lechl !" j ,rau B: .Warum flenn nichi'i" Frau tL: Weil mein Aiir gleichzeitig mein Zchweger!ch ist!" k'emit'e-eit'l!. Garielieuienant in einer Bürgerkneixe iin'retend: .ellner. bringen Sie mir einen Eance und ein Glas belle Bier; will 'mal o thun, als ob ich Spieß bür ot- rür'!" 3ürc?t: fe, Kellner! Eine Flasche SzW. nkie.ken la",n! Will 'mal so :!r:r", c'e ob ich Jaike-Lieutinan! wäre!"