von der JViiS' 2j (Jute ?o,k'ch,chie 'ISjii , i 1 1 1 1. r Einsoiiiikühlller, riJtcr tiimmfl, licht' burct)ftutl)M biS jutn weilen Hor,, spannt si h über tue Hiide, Kein Wölk chen, nicht dir schleierhaft bui'chitichng'tt 'Jiefaclllveif trübt die hellen Schier, d auf dem regungslose,, Weiher mil den runden SDIfi'ttcin der gelben Mummeln spielen, tfä ist (in nordischer Hochsom , erlag, klar bi an den K,efer,anm am Horizont, daß man die einzelne,, Nadeln b'er Bäume vom Weiher inmitten der aide j erkennen glaubt; marmezitternde Lust ohne erdrückende Schwule, durch (läuft von einem erdige Geruch und dem nnttzi.-en Dust, den tu Haidelrau, aui stiömi", In den verstreute Erlenbüschen am Rande de trag sich dahinschlöngeln den BachcS lockt die Gelbgan mit ein färmignn, melancholischem Ton, An den Glnken der rothe,, Eriken hängen braune und bunlschillernde Käfer und f.itcht die graut Erdspinne, ihr Reh spannend von Busch u Busch, Wie in träumender friedvoller Ruhe liegt die Haide, Doch vom Weiher erzählt man sich schlimme Geschichten; er hat etmaS Um heimliches für die ganze Umwohnerschaft. So weilveigessen und einsam er in diesem Erdenminkel, wie ein glänzende Haide äuge dem Himmel allein zum Spiegel diente, hatten doch einmal die Menschen ihre Leidenschaft bi hierher getragen, und sie austoben lasse in oe abscheuung würdiger gesetzloser That. Ein er schmähter Liebhaber oder eine treulose Geliebte er wollte heute ba Vor spiel noch wissen, welche vor vielen fahren am Weiher ein böse Nachspiel fand. Genug, daß man einstmals auf dem Wasser den Körper eine kopflosen jungen Weibe schwimmen gesehen hatte, zu dem sich das fehlende Haupt nicht hatte finden laklen wollen. Seitdem war es unheimlich um den Weiher, wenn nächtlich der volle Mond über der Haide stand. Der hauptlose Körper, der unter den Erikenglocken dem jüngsten Tag entgegenschlummert, tat, wie die Bewohner des an der Haide lies genben DorseS bei ihrer Seelen Seligkeit schwören, in den mondhellen Nächten aus der Haide umher, nach dem fehlenden Kops zu sudien, ohne ven er ooq nimi ant am jüngsten Taue auferstehen kann. Schauerlich ertönt dann der Unkenruf und um alle Schätze der Welt würde ein Dörfler, den sei,, 2eg an den Rand der Haive führt, nicht den Kops zu ihr um wenden, wenn die Ulken klagen; denn der Anblick de inenden Gespenstes soll das Blut in den Adern gerinnen machen Die Sonne stand schmq öder der fmibe; der Tag war im Sinken. Psei send Hieb ein barfüßiger Bursche in paar Liegen über die rotyen euren Dann ist es wieder still ringsum, schweig- sam wie die Unendlichkeit. Da schleicht ein Fuchs mit lang nach,- schleppinder Ruthe durch die Haide zum Weider. Er tuilt ich bet leCem zweiten Schritt in das Kraut und kriecht zuletzt zum Rande. Jetzt hält er inne, schnüf- seit mit der Ra e am Boden herum, scharrt mit der Pfote und zieht ein frisch qe cdos enes Möglichen aus dem iznrern dusch. Einen kurzen Augenblick beäugt er die qe undene Beute, da pitzt er plotz- lich die Ohren, wendet den Kopf und jagt, die gefundene Beute im Stiche lassend, durch die Haide davon. Dem Weiher zu schritt jetzt ein iani mädchen. Si war kräftig und stämmig gebaut, eine vierschrötige Gestalt, wie der Menschenschlag hier zu Lande, mit vollen, rochen Wangen und hellblauen Auae. Den Kopf trug sie gerade auf recht, etwa steif zwischen den Schullern und die blonden Zopfe bedeckte ein drei zipfliches Tuch von weißbunlem Kalun. Rock und Jacke waren au dunkelgrauem Warp gefertigt, wie e in den Bauern hüllen gewebt wurde und als Putz im Anzug desMadchen galt die Itetfgestarf le, helle Schürze. Ausachmend fetzte sie einen Deckel korb, den sie am Aim getragen hatte. aus die Erde und kauerte sich selbst an den Rand des ibeider in die Eriken hin. Sie war anscheinend recht müde von dem weilen Weg in die Stadt, den sie heute hm und zurück gemacht hatte. Und nebenbei war sie auch verdrießlich. Der Jochen hatte ihr fest zugesagt, ihr ein Stück Weg'- entgegen zu kom men. Und nun war er nicht einmal auf der vde zu sehen, in welcher er son den geschlagenen Tag herum zu lungern pflegte. Da Mädchen rupfte in ihrem Aerger einige Büschel Eriken au und nahm sie zu einem Strauß zusammen. Dabei gewahrte sie das todte Bögelchen. Sie hob ki auf. Sollte Jochen doch hier gewesen sein und die Ammer geschossen haben? .Ich kann ei nicht leiden, ich werd' ihm" begann sie in laute Worten ihrem Aerger Luft zu machen. Diese Selbstgespräch wurde plötzlich unterbrochen. Em paar Hände legten sich dem ahnungslosen Mädchen über die Augen. Sie wurde dunkelroth, riß erbost die Hände von ihrem Gesicht und rief; Laß diZ dumat; Zeug, Jochen, Du kommst m,e ein Gespenst über die Haide geschlichen, statt Dein Wort zu hallen. Nun,' entgegnete der Bursche trotzig, ,ich kann doch nicht dafür, wen Du mich nicht hörst, Tine. Darum brauchst Tu nicht gleich zu zanken. Ist Dir was Schlechiei geschehen, daß D so unlustiz bist,' I8a9 denn?' fragte Tine Zurück in ihrem mißvergnügten Ton. ,G?H' man weg. Anstatt rr.it entgegen zu kommen, treibst Du Dich umhct"uid schießt kleine Ammern.' Unfreundlich breite sie sich von ihm ob. ,H mein Flitzbogen.' f " r"'f-' , . -,";.r;., j.v'JäV's 'jLr&iaÄWlt4 k . nn'.x v-tj-.A.-mtL- JW'r'"wSaPW-i. ' i , rcvvt43 m !nswmw 1 Asrm&hßi MM T:"i - v- tSM&JtoMi'jll&Si. Taö deutsche Dorf auf der WeltaussteUung. mmmmmm nid weiß gekleidete Trabanten sorgten ür die Oidnung, Knaben unb Narre in i selben Kleidung unterteilen mit Späßen und Spöttereien die Herrschaften md da Publikum. Aus dem S!ahlschüt.ehau wehten rothe Fahnen mit drei weißen Zchwäne, die Hanpiwand de Haus, mit dem kursüistliche,, und bem Slabtwappe geziert. Die Schießwand prangt m,l zierlich gemalten Scheiben, it Wappen und Schwänen; eine män liche Figur, roth und weiß bemalt und streich geschnitzt, sprang, wen Je. i?,,d einen glücklichen Schuß gethan lalle, au der Wand und schwang eine Vchne hoch hinauf. War der Schuf, iiilt'cht, so hob sie die linke Hand zum Ohr nnd kiaute sich in den Haaren, lieben der Wand faßen an drei Tischen Schreiber, welche die Schüsse einzeichnen mußten. Der Platz war geschmückt mit turnien und besetz! mit chjii. und Spielbude,,, Garküchen und Schinken; (in Die schützen marnbeiaU freier Keller id Küche, günf Tage lang dauerten die Belustigungen, IM) Schützen nahmen theil, der höchste Einsatz betrug vier ichaler. Nach dem Schießen sprach eine Siebener,Kmmiso, aS bem Adel und den Städtern zusammengesetzt, da Unheil, Die Breife wmden iietiMi' und da gest mit Schmau und Tanz beschlossen. Mit biesem Ausruf stob Jochen davon, schneller ai e für gewöhnlich feine Art war, feine große, markige Gestalt fort zu bewegen, hinüber zu einem Erlen gebüsch am Bache. Dort bückte er sich und nahm die Armbrust vom Boden auf, die er vorhin liegen gelassen hatte, als er Tine überraschen wollte. Dann kam er wieder zu dieser zurück, Tine hatte ihm nachgeschaut, ohne eine freundlichere Miene anzunehmen, Jochen ließ sich jetzt unweit von ihr auch in da Haidekraut nieder und blickte stumm in den rothen Glast der untergehenden sonne. Auch das Mädchen fchwi'g, so daß es wieder still war auf der Haide wie vorher. Nach geraumer Zeit hüb Jochen an: Sag' Tine, hast Dn die Muhme zu Haus gesunden?" Ja," war die einsilbige Antwort. Wird sie wird sie das Geld zum Einkaus geben?'' Nein," Beide drehten den Kopf und blickten sich an, Jochen schaute ganz verdutzt drein mit seinem breiten gutmüthigen Gesicht, während Tine'ei Augen ihn finster anstarrten," ,, Weshalb," fragte Jochen zuletzt. Er hatte offenbar eine lange Zeit gebraucht, den Sinn dieses Nein zu sas sen, Tine zuckte mit den Achseln. Weil sie nicht will. ' Wir würden doch nicht vor uns bringen. Tu lun gerst mehr aus der Haide umher, als Du aus dem Schemel bei der Arbeit wärst. Wir sollen das Heirathen las sen." Jochen ließ bei dieser langen Rede den Kopf hängen. Es war richtig, er war für sein Leben gern hier draußen aus der Haide, ob die Sonne schien oder der Sturm über sie hinweg fegte, Sie war seine Zuflacht, wem.'s ihm gut und wenn' ihm schlecht ging. Er kannte jeden Stein zwischen dem Haidekraut, jeden kleinsten -Hügel und jeden Baum und jedes Thier, wel ches durch die Haide flog unb jagte, an den Eriken hing oder am Boden entlang kroch. Er schoß die Krähen und die wil den Tauben im Fluge und nur im Noth falle eine Ammer für seine Fuchsfallen. Tine wußte von letzteren nichts. Da Geld, welche er für die Fuchsfelle er hielt, sparte er für die Noth unb für Tine ganz heimlich auf. Eden zeigte sie ihm den todten Vogel. Sollst lieber in der Stube d'rin sitzen und schaffen, als kleine Ammern zum Zeitoertreib zu schießen. Dann hätte man doch noch eine Aussicht für die Zukunft. So hatte die Muhme Recht." Hör' Tine," begann Jochen ganz demüthig im Bewußtsein seiner Schuld, .wenn wir erst Mann und Frau sind, wird das besser werden. Da blieb' ich schon bei Dir daheim sitzen und schaff' an der Arbeit, wen ich erst für un Zwei ,u sorgin habe. Wenn mm den ganzen Tag allein sitzt, und e ist Alle so wüst um einem herum, da hat man keine Ruh' und Ausdauer." Tine hob da Auge, da bis jetzt aus den MummelbIZitern gehaftet hatte. ,So,' meinte sie, wann dann nicht wahr ist mit Deinem Stillsitzen, hungern mir alle zwei, und die Leute lachen mich noch obendrein au. Da vermiethe ich mich lieber zum Winter in die Stadt und habe mein gute Auskommen.' .Tine,' bat Jochen. Da ganze rvthe Gesicht des Burschen drückte eine ftcherde Bitte au. Tine, et doch nicht 0 dose. weil die Muhme geizig war. Ich ich schaffe selbst Rath.' .Du?' Da kam recht ungläubig und spöttisch über Tine's Lippen. Dann schwieg sie. Doch nach einer Weile murte sie die Ab- Weisung gereuen, I sie Jochen recht kummervoll in sich zusammen gesunken kauer sah. Sie hob den Deckel von ihrem Handkorb, holte ein große Stück Weißbrot und Wurst heraus und reichte es Jochen hin. Er griff ohne Weiteres u unb kaute mit sichtlichem Vergnügen die städtischen Leckerbissen. Das Mädchen sah indessen wieder stumm gerade au. Unterdessen ging die Sonne unter. Rothgelbe Feuergarben schonen au bem glühenden Kern am Himmel entlang über d Haide, ai b sie die Erike versengen , wollten. Ueber dem Weiher tanzte ein ! Mück.n!charm in dem Lusischein, und I zu antworten, hielt ihn hoch und drehte ! die einzelne Töne einer Kuchen? ! ihn wieder um. gleise zogen leise verhallend Über die Haide. Tine raffte sich aas; sie wollte weiter. Bleib noch,' bat Jochen wieder, ,Du brauchst Dich nicht zu fürchten, wenn ich da bin." Wozu," entgegnete sie mit einem Seufzer. 63 nützt nichi hier die Zeit zu verthun. Damit ist nichts geschasst. Komm' nur mit, Du kannst heute.Adend noch das Holz schichten helfen, was die Mutter aus der Kultur mitgebracht hat.' Jochen erhob sich gehorsam, griff nach feiner Armbrust, und Tine hängte den Korb an ihren Arm und schritt voran dem Dorse zu, Sie seuszte lief auf. Wie; der einmal löste sich das bescheidene Zu kunsisdild, eine Heirath mit Jochen, den sie un einmal gern hatte, in nichts aus, Sie war ein armes Tiglöhner-Ikind, die sich auf Arbeit verdingte und Jochen ein Dorffchafler, der auch nichts besaß, als was er kärglich verdiente. Etwas zum Ansang, eine kleine Einrichtung, mußte einmal sein, und ihre eigenen Er sparnisse reichten kaum zum nothwen digen Ledereinkauf für Jochen. Es blieb nichts weiter übrig, als immer wieder die Beine unter fremden Tisch zu stecken und der arme Jochen verkaui im Herum strolchen. ' Bei diesen Gedanken hatte sie nicht Acht, daß der Bursche ihr nicht gefolgt war. Ais nt oz naq ,ym ,et um wandte, stand er noch unschlüssig am Weiher. So komm doch", rief sie, wieder unwillig werdend über die Schalter ihm zu. Da sprang er plötzlich einige Schritte seitwärts, maß mit den Augen die Ent fernung vom Weiher und lachte leise aus. Dann sah er scheu dem Mädchen nach, das wieder vorwärts ging. Jetzt kniete er nieder, schob einen Siein mit der Hand fort und buddelte mit den Händen im Sande, bis er ein ledernes Söckchen aus diesem Versteck heraus an das Licht brachte, Tine hatte sich inzwischen herumge dreht, als sie Jochen Schritt immer noch nicht hinter sich drein traben hörte, Sie hatte ein scheltendes Wort aus den Lippen, ai das seltsame Gebahren des Burschen sie verstummen ließ. Es sah ja beinahe aus, als wolle er dort einen Schatz heben. Indem sie neugierig zurückschritt, sprang Jochen bereit in die Höhe und lief ihr entgegen. Da', sagte er treuher,ig und fast athemlos vor Freude. Er reichte ihr da Beutelchen, Nun sei auch gut und zanke nicht mehr mit mir.' Tine öffnete wortlos da Säckchen. Dann ließ ein lauter Ausruf de er staunten Mädchen den Burschen über da ganze breite Gesicht schmunzeln, den diese ausstieß bei dem Anblick einer Handvoll silberner Münzen, einem Gold stück und einem goldenen Ring, was sich ihr beim Olffnen darbot. Wo hast Duda her, Jochen,' fragte Tine stockende Stimme. Da Mädchen hockte sich nieder dabei und schüttete Alle in ihren Schooß. Die silbernen Münzen ließ sie spielend durch die Finger leiten; und das letzte Abend- roth funkelte wie rothe leuchtende Blut in im cicin im junge. Zwanzig Thaler,' rief sie zuletzt, und da Goldstück ertra und der Ring. Da ist viel, viel Geld. Jochen Icch'e hell auf und war er- gnugt wie ein Kind, Au dem Weiher ist er; da hat er qsr dem Gespenst gehört!' b,ga,in sie. Eine helle Angst packte sie. Wmn ihn das wieder haben will. Da kommt bald der Mond hervor. Jochen, komm, ksmm schnell fort." Ste raffle mit zitternden Fingern Alle wieder in das Säckchen, und, Jochen's Hand ergreifend, zog sie ihn'vttt sich über die Hsive, als suhlte sie schon das lyt spen't im Nacken. Sie zitterte vor Angst und wagte nicht. den Kops herumzudrehen, und zuletzt rannte sie, immer den Burschen mit sich zwingen!,, in vollem Lauf, ungeachtet des Korbes am Arm, über die Haide, bis die ersten Hütten des DorseS sichtbar wurden. Ba erst wagte sie Athem zu schöpfen wickelte ihr Halstuch un das Säckchen und barg es lies in ihrem Korb. Dann blickte sie Jochen, der neben ihr stand, zartuch in die Augen. Ich danke Dir, Jochen; Du bist doch ein braver Bursch'. Ich werde Dir auch was Gutes thun. Ihr runder Arm legte sich um seinen Racken; sie beugte seinen strohgelben Kopf herunter und gab ihm einen derben Kuß. Jochen wurde seuerroth. Und zum Winter?' sragte er noch- mats. Heirathen wir,' ergänzte sie. Wir können eS mi! dem Ring und dem übn- gen ijnirc. ics tangt auq noch zu einer Kuh, Aber das sage ich Dir, mein' Leblag getraue ich mich nicht mehr allein aus die Ha,de. Du weißt warum," Freilich wußte es Jochen. Er lachte zwar uns erklärte, der Ring wäre nicht von dem Gespinst, da er ihn seit einem Jahr, ohne von dem Gespenst etwas zu merken, im Besitz hätte. Tine blieb bei ihrer Furcht. Der Ring war bislang aus der Haide geblieben; erst seitdem er verkauft war, mußte nothgedrungen das Gespenst die Räuber hasse. Tine machte dies so lange ihrem Manne klar, bis er anfing, es selbst zu glauben. Dadurch verlernte er allmäh lich seine Vorliebe für die Haide und blieb bei der Arbeit, und Tine's Furcht vor dem Hunger blieb unbegründet. Ihre Kinder tummelten sich jedoch wie der lustig mit der Dorsjugend aus der Haide umher, und das Gespenst spukte ungesehen weiter um den Weiher, um den Füchse schlichen. va? Vogelschießen. Auch in seinen Vergnügungen hängt der Mensch am Hergeblachten. Was zu irgend einer Zeit einmal mit Lust und Liede getrieben wurde, woran sich einmal Herz und Gemüth eine Volke erfreute, da xstanzt sich fort von Geschlecht zu Geschlecht, ua, immer wieder bei neuen Geschlechtern freudigen Anklang zu sin den. So ist e mil dem Rinastechenund anderen Botrsfesten, so ist es auch mit dem in achsen, Thüringen, Holsttin üblichen Vogelschießen'. Die Entstehung de Vogelschießen? sällt schon in das 1C. Jahrhundert, und zwar ist ei Heinrich der Vogelsteller, der al der erste lliheber unteres Festes an gesehen weiden darf. AIS er zum deut leben König gewählt war, ließ er, um seine Soldalin im Schießen zu üben, an einer langen Stange eine an einem Fa den flatternde Taude befestigen und be- zeichnete -diese dann dem schützen al Eines der ältesten Annbrustfchießen nach einem Holzoogel ließ im Jahre 1:281! der Herzog BoleZIaus von Schweidnitz halten, wozu er an alle befreundeten Fürsten und Städte der Umgegend Land briefe' sandte, welche die Preise, die Größe und Entfernung der Scheiben, das Maß der Bolzen und alle in Bezug auf dieses Schießen festgesetzten Oidnun, gen enthielten. Derjenige Schütze, der am weitesten her zum Feste kam, erhielt einen besonderen Kranz. Der Schützen könig, das ist der Gewinner de? ersten Preises, wurde außer mit dem sestgcfetz. ten Hauptgewinn och mit einem Kranze und einer Fahne bedacht. Seine Vater- itadt der erhielt zugleich einen Ehren kränz und damit auf daß die Ehren k,anze nicht verderben und verdorren möchten" die Verpflichtung, bald ein ähnliches chcchin abzuhalten, wa meistens auch als Ehrensach! gewissenhaft auszksuhrl wuroe. Schon zur Z?it, als noch die Armbrust die vornehmste Waffe des Bärgers zur Vertheidigung seiner Freiheit gegen den gepanzerten tirilier war, bildeten ich wenn auch anfänglich nur zum Schutze des eigenen Herdes, oaenannte schnhen gilben, welche sich in vielen Städten noch 0i3 haue erhallen haben und jetzt die ozeltchießen periodisch oerantlalten Die Dresdener iischützengilde, der im Jahre 1454 Friedrich der sanftmüthige oas erle ehutzenhauS erbauen ließ, nenn! das Jahr-l 4 (3 a!z ihr Gründung jähr und erhielt von, Kurfürsten August im ayre ibil zur Abhaltung ihrer Vogelschießen die Erlaubniß zur Be: Nutzung der sogenannten Vogelwiese", Die Gewinne, welche die Gilde camuls zu verschießen Hatte, bcstanden aus 2ti Halben Gulden als Hauptgewinn ; dazu kamen halb aus landeshcrilichen, halb auS Genleliidjmitleln 52 Hzjenlücher a 14 Ellen, die spater edes mit I Tualer lij Groschen abgelöst wurdei,. Später kam durch Auzust dem Star ken ein jährliches Deputat an Wein und Wild zur, Schützenfchmaus hinzu und sur Den sehutzntonig ein halbes Faß Wein, steuerfreies Bter, 2 Thaler 12 Groschen an Geld und Befreiung von cen vurgeriichen Abgasen für ein Jahr, Die tiauptperlcn neben den soqenann- ten Schützenmeistern war der Pritsch- meister", der sur die Ceremonien und für die Ordnung bei den Auszügen und dem Schießen zu sorgen hatte, auch die nöthigen Berse und Possen lieferte und oft durch eine lange poetische Bejchrei, oung das ganze Feit veihirrlichte. Höchst iiteikssan! in dieser Beziehung ist unier Anderem ei,,e Handschrift vom Priisch meister Lienhard Alercl von'Augs- barg, der das im Jahre 15S0 vom Her zog Christoph von Württemberg in ut'gart abgehaltene schießen beschrieb und für ein eingesandtes Eremplar die ser Beschreibung vom Rathe in Frankfurt zwölf Tlaler erhielt. Auch für allerlei Belustigungen und chaustellunqen für Jung und Alt wurde reichlich gesorgt. Bemerkens, wirlb in Bezug auf solche Neben belustigungin ist z. B. das im Jahre 1572 zu Freibuig in Sachsen abgihal tene Vogelschießen, bei welchem Würfel buden, Wetlläuse, Stangenkleltern, Tänze von Baueriiburschen, ober auch fröhliche Raufereien eine bunte Admechs lung boten. Das großeArmbrustschießen znZwickau in Sachsen im Jahre I5I3 wurde von dem Pritschmeister des Erzherzogs Fer dinand von Oesterreich, Benedikl Esel brink Sieder, aus eigener Anschauung' in Seifen geschrieben, welche die Stadl bidllolh:? zu Leipzig roch bewahrt. Der Man konnte keine Ruhe stnden, sei! er von diesem großen Schießen gehört hatte; er lieh sich Geld, da er selbst arm war, und wanderte zu Fu von iburn über Piaz nach Ziickau, AI er hier ar,?a,n, fand er sch:n eine große Menge Volks versammelt. Dazu ine vertrunkene" Festung. Als Friedrich der Große, so erzähl, Bürge, meister Baffenge in seinen inleref sanlen Miltheilungen über die Geschichte der Stadt Hiischberg, im siebenjährigen Kriege von dem Gcncia! v, Zastrow, dem er das Kommando der Festung Schweid nitz übertragen hatte, Abschied ahm, richten er an den General, dessin Schwäche er kannte, die Mahnung: ,,Zastrow versauft mir die gestnng nicht!' Die Bitte des Königs half nichts; als am 30. September 17til die Oesternicher unter Laudon Wälle nnd Mauern der Festung überstiegen, saß Zastrow noch ruhig bei den Karlen und der Weinflasche, und er trennte sich nur von veiven, um in die Gefangen schasl der Oesterreich zu gerathen. 3o war die Festung, auf die Friedrich II, so großen Werth legte, in der That versoffen,' Ein Unterschied. In Spanien hat sich der Stierkämpfer Ma,zantini sehr lebhast bei den Wahlen detheiliot und sür einen regierungsfreund lichen Candidaten agilirt, der aber durch siel. Der berühmte Torero will sich nun wieder den, Stie, kämpf zuwenden und soll dabei geäußert haben; Ich dachte mir die politische Arena anders. Man spricht immer vom Stimmvieh, aber solche Ochken scheinen das doch nicht zu sein, daß sie sich von mir besiegen lasse.' Ein guter Grund, Berlha; Warum heiralhest Du den allen Banquier nicht? Sind seine Ber wandten dagegen?' Clara; Das nicht aber er selbst will von mir nichis wissen." Selbsterkenntnis;. Herr (cor dem Spiegel) i .Wenn die noch geboren werden sr-ll, die sich in mich oerliebt, bann hat sie aber die höchste Zeil aus die Well zu kommen!" ZIch so! Gast; Ich bedauere, Herr Wirth, daß ch nicht schon vor acht Tagen bei Ihnen ipeiile. Wirth; Sehr schmeichelhaft! Gast; Durchaus ich,! Aber ick mürbe diesen Fisch um acht Tage srischer gehabt haben. 3 der Sprecbstnnoe. (Ein Patient klagt bem Ar,t. daS. wenn er den Oberkörper etwa nach vorn beuge, bie Arme horizontal ausbreite und dann mit denselben eine kreiösörmige Bewegung mache, er starken Schmerz im linken Schultrrgeleiik spüre.) Aber ligen,e m,r , sayrt u,n ler Arzt an, ,zu welchem Zweck wollen Sie denn eigentlich solch' verrückte Bewegungen machen?" Patienti Ja. Herr Doctor, wissen i e vielleicht eine einfachere Art. mi. man den Ueberrock anziehen kann?!" Zn schmacher Stunde. Warum nimmst Du denn auf einmal Deinen Hut und brichst so soäleunia auf?" Ach, dort kommt mein Schneider und ch habe heute gerade Geld! Es wäre chrecklich, wenn ich am Ende nickt ke bliebe!' ' ' I)raft,sches Mittel, Junger Arzt: Wenn ich nur wüßte, wa ich machen soll! Die vier Töchter der Frau Rälhin, bei der ich Hausarzt bin, sind permanent leidend und wollen nur von mir behandelt fein!' College: Ganz einfach! Heirathe eine, dann werben die ander'n drei sofort gesund!" ke Fürsten v?n Sachsen unb Hessen, den Zu gehen? Gute Ausrede. 1. Gast ( in Begriff nach Mitternacht das Wirthshaus zu verlassen): .Geben iin ntifct CiuA ttlt mit n.4 Ck..t. T I'V " yuujt .Schwein' rein still. Da Geld bzb, Zielpunkt. Demselben UebungS- resp. ich ehrlich erhandelt bei den Fuchsiellen j elustigunzsschreßen mil Armbrust und die man in der Stadt immer gut kr- begegnen wir auch in der Tell- kausen kann. Ich habe für viele gleich Sage, wonach dieser nie den Vogel fehlle einen Thaler das tück bekommen. Der. und wegen ,ein?s ,icheren Schusses be, Ring blieb einmal beim Baden jm den Schießen immer erst dann seine Arm Weiher mir an den ehen hängen. Ich ! brüst zur Hand nahm, wenn alle anderen kann' beschwören. "Wenn wir ihn ver-1 geben ihre Pfeile und Bolzen ver kaufen, kriegen wir viel Geld; er ist viel fMn hallen, werth, glaub' c mir. Und Dann baten , Da Voaelschießen blieb indeß nicht wir genug Geld und brauchen da Dei- ein U,bungsch,eßen im sinne de Urhe-, Biichos von Bremen, den Pa!,z,as bei' 2, Ga't; Ja warum nicht garl ner geizigen Muhme nicht,' bers, sondern dürgnte sich nach unb nach Rhein, sowie den Adel von Reißen und Meine Alte glaubt sonst, ich mär' be- Verlegen, fast schüchtern legte der ! mehr al VergnügungSiest ein, ti t i thüiingeit Bürgerliche Schütze idigk wotd!' robuste Bursche feinen Arm um die endlich zu einem allgemeinen Volk-Zsest , von weit her gekommen, 46 allein von - Hüfte des Mädchens. Flehend sah er! wurde. Der hölzerne Loge! verdrängte Anspach, zahlreiche außerdem von Rürn-, "'e. sie an. ! die flatternde Taube, Büchse und Slang, beiz, Erturt. Leipiiq, Wiltenberg und' Lehrer: Was tba! 0 d h s seu 'Richt wahr, zum Winter heira:hen rohr verscheuchten die Armbrust, Tanz, Drizden. Am 21, August kam auch der um sich argen den Y'ang der sire! wir nun doch?' onzerte und sonst gebotene Vergnügn-! Ü-r'rst Avgust mit stattlicher Beglei- nn zu schüfen? z Der SSSler fcheigt.) Tine konnte ihres grentenloien Er-! gen zogen bald auch das am eigentlichen tuna, woraus nach z'.änieiidem iolies- 'hü er stovst sich staunen nichl so bald Herr werken, sie ! Schiexe nichi beteiligte Publikum dietüi das Fe,, i.iit einem Frühstück auf S!üler l'reudiz einlallend): Seine drehte den Rir-z nach allen Seite, oh! I heran' idein Marktrltz erZs'r.e! -rvroe, Von V r ti '