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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (July 20, 1893)
Der neue Micchsccmtrakt. Hlktkt oh .'lu&ui runnMi. ..... Fall f Such also recht ist, wohne ich die vier Woche bi zu meinem Assessoreramen bei Such. Wenn eS Such aber iranid welche Umstände oder Be Ichwerden macht, so sagt e, bitte, ganz ungenirt ; ich nehme e Euch durchaus nicht Übel und suche mir dann ein möb lirleS Zimmer, aus vier Wochen lohnt sich da schon. JedensallS komme ich Donnerstag, den I,, n Berlin und würbe mich sehr sieuen, wenn Ihr aus dem Bahnhosk wäret; die Ankunstszei, theile ich Euch noch telegiaxhisch mit Alle Andere mündlich. Herzlichen Gruß. iLuer treuer Nefse Fritz,' Damit halte der Rentier Schlade michel seiner grau den soeben angelangt ten Brief zu Ende vorgelesen, setz! xol Irrte et vergnüg! hervor: ,MSbl,rte! Zimmer ? Unsinn! Wie soll er unS denn Umstünde machen ? Natürlich wohnt er bet uns, nicht wahr, Mütterchen ?" .Ader selbstverständlich, Alter, darü der ist doch erst kein Wort zu verlieren! Ich sieue mich sehr daraus, den guten Jungen wieder einmal bei unS zu haben. " .Und ich erst, nun wird der Junge schon Asiesior! Nee. nee wie die Zeit ergeht! Weißt Du noch, roie mir hin fuhren, um sein Abiturienteneramen zu feiern ? Mir ist'S, als ob's gestern ge, mesen wäre!" Ja, ja, man wird alt. seuszte sie, .also ich richte skr den Fritz di, kleine Borderstube recht gemüthlich her, da kann er ungestört arbeiten, und kommen nd gehen, mann und vie er vill. Nach Berlin 'rein hat er's ja auch nicht weit, mit der Wannseebahn ist er ja in fünf Minuten auf dem Potsdamer Bahn-ho,-' .Ich kaufe ihm ein Abonnementtbillet für die Bahn, nee, wie ich mich sreue! Ru wird dsch wieder ein Bischen Leben in die Bude kommen, Vier Wochen I Und nach dem öramen " Plötzlich verfinsterte sich sein freude ftrahlende Gesicht merklich. .Mukrerche, die Sache hat einen Haken!- US denn Alter!' Na, von wegen dem HauSwirthl' ,Wa hat denn der damit zu thun ?" Bon wegen dem neuen Kontrakt." Was denn für ein Kontrakt ? So rede doch vernünftig: Tu spannst einem ja auf die Folter!" Ra, in dem neuen Kontrakt, den sich unser Haus- und GiundbesitzerBerein zugedrechselt hat, steht doch, man darf längeren Besuch nur mit schriftlicher Genehmigung de HausmirtheS bei sich ausnthmen. Und unser Hauswirih erlaubt mir's bestimmt nicht! Dazu habe ich ihn bei der Renovirung unserer Wohnung viel zu sehr geärgert. Wenn der un einen Posten spielen kann, thut tx't nur zu gern. " Aber das ist doch unerhört ! - Und wenn eS auch schon im Kontrakt steht, so wird doch der Hausroirth nicht so weit gehen, unS " Weißt Du, ich werde mir bald Ge ißheit verschaffen, ich gehe gleich hinan, ter und frage ihn." Das ist recht, Alter, geh' man lieber bald! Dann weiß man doch wenigsten?, woran man ist, " Echlademichel warf sich in seinen Bratenrock und ging. Eine Viertelstunde später war er wieder oben. Was bab' ich gesagt?! Was hab' ich gesagt?!" rief er wüthend, er er laubi'S nicht!" Aber, Männchen, daS ist ja gar nicht möglich!" Nicht möglich?" Hat sich vc, r.ich: möglich 1 Der Mann ist in t nem Recht." SchöneS Recht, das einem nicht ein mal erlaubt, feine Verwandten bei sich aufzunehmen: so 'was ist ja noch gar nicht dagewesen!" Und Du hättest sehen müssen, wie sich der Kerl xrotzig vor mich hinsetzte! W ein Pascha von Hinterindien! Ver, höhnt hat e: mich noch: (sä thut mir sehr leid, Herr Echlademichel, aber mein HauS ist doch kein Hotel! Und ich habe doch die theuren Renooirungen nicht vor, nehmen lasten, um die Wohnung von fremden Leuten abnutze zu lasten; wie gesagt, ich bedaure sehr! Nun würbe ich natürlich böse, im Wort gab das andere, schließlich sagte er mir, daß ich die so fortige Ermisston zu geiSrtigen hätt', wenn ich gegen fein Verbot handelte!" Wa,?I ffrmission?! Sr ist wohl nicht recht gescheidt?" So! Er nannte mir sogar den Para graxben, nachdem er das Nccht dazu habe." DaS ist doch akcr ein bischen zu stark! WI soll denn nun aber Berten mit Fritz?' Selbstverständlich kornmt der her! Ich will doch einmal sehen, ob ich wirk lich meinen leiblichen Nesten nichi bei mir aufnebmen kann!" Aber. Männchen, die Emission! Was sollen denn unsere Bekannten den kcn?I Und unsere gemüthliche Siech: nungl Denke nur, wie lange wir ge fucht haben, ehe wir die landen!" Ganz egal! Mein Neste kommt her, und wenn ich gleich ' Liter, ich Hab's! Er wohnt heimlich in unö!" ! .Wa heimlich? Wie heimlich ? Ich! nag keine Heimlichkeiten!" Wir sagen dem Wnlh einfach gar! ichtS uehr; vielleicht komm! ter Fritz AbmdZ ; auf der Treppe ie- gegnet man f feiten Jemand ; wer i weiß auch, ob der junge Mann gerate! z un gkhörll Es wohnen a so viele Leute im Hause. Und so j lange eS geht, geht'l! Bester wäre eS allerdings schon gewesen, wenn Du den Wirlh erst gar nicht gefragt Q3itfi; jetzt wild er natürlich cut passen ! " Laß ihn aufpassen, so viel er ivill; nu' freue ich mich eist recht darauf, ihm eine Rate zu drehen! Und wenn er schließlich dahinter kommt, und dann " Er wird schon nicht, wenn mir vor sichtig sind! Noch ein: Fritz daf na- türlich nichts merken, es würde ihm doch sehr unangenehm sein" Selbstverständlich nicht! DaS wird sich Alles schon machen lasten. Jetzt will ich ihm doch aber gleich schreiben, daß er unö sehr willkommen ist," Mehrere Tage nach dieser denkwürdi gen Unterredung stand das würdige Ehepaar Echlademichel aus dem Perron deS FriedrichstraßenbahnhofS und war, tele sehnsüchtig auf das Eintreffen deS ZugeS, der ihren Neffen bringen sollte. Es war Nachmittags, aber das störte SchlademichelS nicht; sie hatten ihren Kriegsplan schon enimorsen. Die Begrüßung war überaus herz lich. Nun noch einen Augenblick Geduld, ich besorge nur noch schnell meinen Koffer und dann können wir loöfahrcn." Nein, nein, lieber Junge, daS 6t; sorge ich, Du bist doch Gast!" wehrte der Onkel energisch, und wenn eS Dir recht ist, lasten wir Deine Sachen durch einen Dienftmann nach Hause besördern! Wir vollen von hier nämlich gleich in'k Panoptikum mit Dir." Was? Jn's Panoptikum?!" Ja, ja, da ist eine Riefln heute zum letzten Male zu sehen! So etwas ist noch gar nicht dagewesen, die mußt Du unbedingt sehen!" Aber ich interesstre mich gar nicht für so 'was! Und ich möchte mir doch gern den Reisestaub etwas abspülen; außerdem habe ich, offen gestanden, eine ganz fürchterlichen Kaffeedurft!" Kaffeedurst?! Den wollen wir gleich heben! Da ist hier ganz in der Nähe das Ease Ronacher eröffnet worden: ein fach großartig! Und einen Kaffee giebt's da, einen Kaffee; ich sage Dir: delikat! Und von dort wandern mir in's Panox- tikum, die Riesin mußt Du sehen, mor- gen reist sie ,a ab!" Ein verwunderter Blick des Neffen traf den gar so eifrig redenden Onkel aber er fügte sich; die schlaue Berechnung SchlademichelS hatte den Sieg über die Harmlosigkeit des Referendars davon getragen! Abends ging'Z in's Theater ohn, Gnade und Barmherzigkeit! Der Cn fei hatte schon vorher Billets besorgt. Endlich, kurz vor Mitternacht, fernien sie vor ihrer Wohnung an. Schlademichel schloß vorsichtig aus. Um Gottes Willen, Deine liefe! knar ren ja sllrchterlich! Das habe ich aus der Straße gar nicht bemtikt! Hör mal, zieh' Dir lieber di? Stiesel liier aus!" ,Wai! Ich soll mir die Stiesel atl ziehen?!" Ja weißt Tu weißt Du de: Wirth stotterte der Onkel. Es liegt ein Sitnerkranker in bet Hause," siel die Tante listigst ein, fern Ehegesponns! einen leisen Pi.fi n die Seite ersitzend, den könnte ti oitlleichi stören!" I! Gott bewahre! wie die $:a. lügen kann," dachte Schlademichel znz entsetzt, es ist aber gut, ich war n;ch schlecht in der Klemme." Ein Schwerkranker?" meinte Fritz gutmüthig' na, da ist es u,,hl frkkch besser, ich ziehe mir die knarrenden Trn-. ger ab! Was fehlt Ihm denn? Kennt Ihr ihn näher?" Nein, nein, wir kennen ih:: nicht, der Doktor kommt nur jeden Tag oor's HauS gefahren, daher wissen wire!" fl.'.;tev!i die Tante. Wir wollen aus, der Tappe lieber nicht sprechen," versetzte der 0nM in demselben Tone hinzu, so ein Kranker ist mitunter sehr feinhörig!" Die Tante erschrick; das w denn doch zu weil gegangen, das mußte Fritz ja auffallen! Aber der merkte nichts; er war zum Glück viel zu müde, um irgend welche Resterionen anzustellen. SchlademichelS ab.'r triumphirten; der Wir'h hatte nichts von dem Einzig ihre Gasas gemerkt! Die nächstin Tage brachten nichte b: sondere?. Zwar ängstigten sich die guten Leute nicht wenig, weil der Referendar so ost ausgeben mußte, um die nothwendigen Melcebesuche für das gramen zu machen, aber dagegen ließ sich schlechterdings nichts machen; durch alle erdenklichen Erperimenle versuchten sie Fritz möglichst unverdächtig auszufragen, ob er bei die, seit Ausgingen Jemandem im Haufe be gegnet . Fritz merkte nichts; begegnet war er keiner Seele. SchlademichelS wurden allmählich ruhiger; mit jedem Tage Ichwand die Ge'ahr und damit auch die Furcht mehr und mehr. Aber sie vuiden schrecklich aufgestört. ES war beim Nachmittagskaffee. Heute bin ich aus der Treppe Jemen dem begegnet," schmunzelte Fritz haib vergnügt, halb geheimnißvoll. Wem denn, wem denn? Wie fch er auSi' fragten Unke! und cntt zu, gleich. Dem Wirth ' Schlademichel fetzte vor Schreck seine Taste hin, seine Frau erbleichte. Dem Wirthstichterlein," vollendete Fritz vergnügt. SchlademichelS athmeten aus. So. so! Woher weißt Du derm, daß sie'S gewesen ist." " j Sie Hai mir selbst qroct. " Aber wieso drcn, so erilhl: dci, drängle d:e kante. j Nun, aani einfach: Sie kam die Treppe heiab, ich mollte hinaus, sie er lor ihr Taschentuch " Muß die auch gerade dort ih, Ta schentuch verlieren," biummte der Onkel, Wie mein u Ueber Onteir O nichts, nichts, bitte nur weiter!" Ich hebe eS auf, trage es ihr nach sie dankt frenndlich, wir kommen in's Gespräch, ich erzähle ihr natürlich, daß ich bei Euch wohne " DaS hast D ihr erzählt?!" schreit echlademichel enttitzt." Fritz stutzt : Aber warum denn nicht?" Ja, ja warum denn nicht, natürlich, ich meinte man bloS o I Uebiigeiids ist eS eine ganz reiiende junge Dame," jährt Fritz fort, ich sage Euch " Draußen klingelt'S : der Herr HauS, wirth wünscht Herrn Schlademichel zu sprechen. Da haben mir den Salat, denkt Schlademichel ; aber was thun? Ab weisen lasjen kann er doch den Hauswirth nicht gut. ,Jq laste bitten." Der Gewaltige tritt ein. Plötzlich durchblitzt den Onkel ein Reltungsgedanke. Herr Lange, unser HauSwirth, Herr Fritz mein Klavierlehrer," stellt er vor, Für den Augenblick ist ihm geholfen. Fritz ist starr vor Staunen. Lernen Sie Klaoierspielen auf Ihre alten Tage?" fragte Lange ganz perplex 'Seine verzweifelte Lage machte den Onkel wüthend : Na, ja, man muß waS für seine Bildung thun, es will doch nicht Jeder so ungebildet in der Welt herum? tauilni' Der Hieb sitzt : Lange ist a seinei empfindlichsten Stelle getroffen. Aber er giebt den Kampf noch nicht auf : Sie haben aber ja gar kein Kla. vier!" triuinphirle er. Ich wir wir lernen es erst theo retisch," stotterte Schlademichel, das ist die neue Methode, das Klavier kaufe ich mir erst später. " Na, das habe ich auch noch nicht ge wußt, daß man jetzt schon Klaviersxielen ohne Klavier lernen kann," knunl Lange dagegen. Er wüthet innerlich : für heute ist e allerdings besiegt, aber Rache ! Rache für Alles ! Für die erzwungene Re-. nooirung, für den Besuch gegen seinen Will? und am meisten Na warte man, Jungeken, die Bildung" soll Dir theuer zu stehen kommen! !" Natürlich we'ß er AlleS : was hätte auch Fräulein Gretchen Eiligeres zu thun gehabt, als ihrem Papa zu erzählen, ipelch' reifender junger Mann oben zum Besuch sei. Doch für jetzt ist hier nichts mehr zu machen : er kann doch Herrn Schlade michel nicht in's Gesicht sagen, daß er ein Lügner sei ; er versuchte sich einen möglichst ehrenvollen Rückzug zu sichern Ich wollte nur fragen, wie Sie mit den Urnänderungen zufrieden sind, oder ob S'e noch irgend welche Wünsche haben sollten", ich'elte er schleunigst daß Thema, ,O, sehr ausmerksam, Herr Lanze, ich danke bestens, wir sind jetzt ganz zu fnedenzesiellt." Das freut mich, das freut mich, da sann ich ja hoffen, sie noch recht lunge bei mir als Miether zu haben", lächeile ,r ironisch und emxffchlt sich rasch. Lieber O,".W, willst Tu mir, bitte, nuy erklären, warum Du mich als Kla ierlehrer vorgestellt hast?" Die Tante erbebt, aber der Onkel ha! sich schon auf die Frage vorbereitet: er ist fürchterlich gewandt worden im ügen: Na, Junge, hast Tu denn das nicht gemerkt? Ich wollte mir einen Witz mit meinem Freund Lange machen!" Einen Witz? Aber höre mal, das ist ja ein seltsamer Witz gewesen! Uebri gcnS scheint Ihr doch gar nicht so gut miteinander zu stehen " Wir? Wir stehen sogar sehr gut miieinander", entgegnete der Onkel &r gerlich, wir spielen ja alle Wochen zweimal Skat zusammen un? außerdem außerdem Du, hast Du denn ichrin die neuen Cigarren probirt, die ich für Dich habe kommen lasten: samcS und dabei leicht! Die sollst Du immer beim Itudiren rauchen, damit Du nicht ein schläfst! Versuche mal gleich, Nicht wahr, brillant?!" Fritz schüttelt bedenklich den Kopf. Für einen Witz sah die Sache denn doch zu merkwürdig aus! Dahinter muß etwas Anderes stecken! Aber was??! Und wilder vergingen mehrere Tcge, ohne daß ctvaS Bemerkenswertes vor! kam. Der Wirth lauerte: er hatte feinen Plan glssßt. Aber SchlademichelS waren auf ihrer Hut. Doch als gar nichts von Seilen des Wirthes geschah, wurden sie weniger vorsichtig. Und nun gingen sie in die Falle. SpätnachmitiogS hörte sie Lange mit ihrem Besuch" die Treppe herabsteigen, a, er giauoie eiwas von Theater zu i aernarnon, sein schwarzes Herz sioh loste. Breit um 10 Uhr stand er Strahl der Lampe auf die Uebelthä ter fallen lastend, und befand sich einem über den unewtelcn Ein xfang fürchterlich erschrockenen Ehe paar aus dem vierten Stock gegenilder, Um Gottes Willen, wa, ist denn los?!" kieischte die grau. Lange saßte sich; mühsam brachte er eine Entschuldi, giing vor: er wäie gerade ans dein Kor rivor gewesen und weil sie so vorsichtig geschlossen häiten und so leise gegangen wären, habe er geglaubt Das steht jaauSdiücklich im Kontrakt, daß man leise gehen soll," murrte die Frau. 3, ja, liebe Frau, nichts sür un-gut-" Na, bet is ja noch dollcr," brummte der Mann, nu kann man nich mal ohne Schikaniererei in seine Wohniing ruffklettern, wie man willl oamil zogen sie ab. Halte das lange Warten Langen schon ungeduldig gemacht, so war er jetzt wüthend; aber er tröstete sich; seiner Rache war er ja sicher. Und wieder wartete er; schon ging s stark aus zwölf. Solche Nochtbummlerl" wüthete er, Endlich schloß eS von Neuem. Es waren die Richtigen: deutlich hörte der Lauscher Frau Schlademichel'ö Stimme. Und zum zweiten Male riß er die Thüre auf. chlademichels prallten entsetz! zurück: jetzt war Alles aus! Gulen Abend, meine Hkirschatten l' höhnte Lange, ah, ah, da haben Sie ja ihren Klavierlehrer mitgebracht! Wollen Sie vielleicht letzt eine Klavier stunde L , tt f7X l,-,S0n.;Aui '.'I iytittN, ir)iii v,h..ii. Herr, wollen Sie uns gefälligst unbe helligt in unsere Wohnung lassen," brauste Schlademichel auf; die Berzweif lung gab ihm Muth; es war ja nun Alles gleich. Langen überraschte das entschlossene Austreien: er hatte sich die Scene ganz anders gedacht. Wenn sie mir etwas zu agen va ben," fuhr Schlademichel mit möglich ster Würde fort, so bemühen Sie sich gkfllligft in nieine Wohnung und zwar zu gelegenerer Zeit als eö jetzt sein dürste." Lange war ganz verdutzt, konsten mrt: Jawcht, das werde ich thun," stotterte er, morgen wird sich Alles sinken I " Damit schlug er donnernd die Thüre ZU, - , Run seid aber so gut und erklart mir ernstlich, was das Alles heißen soll," be gann Fritz, als sie oben ngelangt waren; das war doch nicht wieder ein Witz, lie der Onkel?" SchlademichelS sahen rathloS einander an: es oav keinen Ausweg meyn Na, wenn es denn sein muß," legte d?r Onkel endlich loS Fitz wollte sich halbtodt lachen über öe närrischen Paracraxhen". Aber warum habt Ihr mir denn daS nicht lieber offen gesagt? Ich schrieb Euch doch" Wir wollten Dich doch so gern bei uns haben, lieber Junge," schaieichelre die Tante. Ich danke Euch gewiß von ganzem Herzen für Eure Liebenswürdigkeit, aber ehe Ihr Euch solche Unannehmlichkeiten Uebrigens Eure hübsche Wohnung sollt Ihr durch mich nicht einbüßen; msr gen werde ich erst einmal mit dem Herrn Wirth ein paar Töne reden; ein Ünbe thetligter kann das immer bisser machen und ich hoffe doch, daß der Mann auf oernünstigcs Zureden hören wird. Wenn aber nicht, nun dann werde ich ihm erst noch die Sache von der juristischen Seite beleuchten und " Ja, ja, lieber Junge, geh' Du nur mal runter; der Onkel wird immer gleich hestig und " Was? Ich heftig?" eiferte Schlade, michel, ich werde überhaupt nie heilig!" Na, na, Alterchen, linkte die Tant, vorsichtig ein, also auf morgen, und nun: gute Nacht! es ist ja furchtbar spät geworden!" so leicht anginge, Jemonden zu ennit. tiren, nur ,:,eil er einen verwandten bei sich zu Besuch h,,b; der Aiisgang eine eventuellen ProzisteS sei mekr' als zwei feihaft. Dann imponirte Langen das nette, sachgemäße Auftreten des RefeiciidarS in hohem Grade, Aber sofort wollte er doch nicht nach geben: er wolle sich die Sache überlegen und würde Nachmittag seine Entscheidung heraufschicken. Die trat denn auch pünktlich ein. Lange zog die Kündigung zurück und bemerkte ausdrücklich, daß er düicha nichts dagegen hebe, wenn der Herr Re ferendar bei seinen Verwandten wohnen bleibe." Wieviel an der lrtzteren Bemerkung der Einfluß Fräulein Grelchcns Schuld war, mag unentschieden bleiben. Am nächsten Bonnittag stieg Fritz wie. ver ijinav; er mußte f.ch doch bedanken! Gern hätte er Herrn Schlademichel mit, genommen, aber der wollte nicht: Auf keinen Fall! Ich werde doch dem Protz nicht entgegenkommen !!" Lange war über Fritzens Höflichkeit riesig erfreut. Er fordert, ihn auf, doch einmal ge legenllich wikdirzukomm n. Und Fritz kam vieder, kam sogar oft wieder. Eines Vormittags wanderte er hinab Frack, Evlinder, weiße Kravatte er wollte sich nur recht viel Glück aus den Weg wünschen lassen. Warum nur Fräulein Grete den ganzen Tag so furchtbar aufgeregt war, und warum sie sich so linmenschlich freute, als Fritz endlich, endlich kam und das Eramen bestanden hatte?! TagS darauf kam er wieder herab, inie, der: grack u, f. m. Nanu? Heute ist doch nicht wieder Eramen? !" Am Abend desselben Tages versöhnten sich Lange und Schlademichel so energisch, daß sie beide am nächsten Morgen einen Katzenjammer hatten, so intensiv, wie man ihn eben nur von einer ganz ungewiß großen Quantität Der !ebungbom!e" haben kann. Finis! Am nächsten Morgen lag die Künci gung schon auf dem FrLhstückstisch. Lange halte sie anscheinend noch in der Nacht geschrieben. gritz wa-.tcte ruhig bis zur Bisitenleit, dann stieg er frohgemuth herab. DaS Fräulein mit dem verlorenen Taschen tuch" öffnete. Dos hatte Fritz nicht erwartet, Ist Ihr Herr Papa zu sprechen, mein Fräu lein brachte er enöthend hervor. Sie murdk gle'chsclls roth. Nein, mein Herr, Papa ist auzen blicklich nicht da, er will aber sofort wie derkommen! Wenn Sie vielleicht e'wag warten wollten " Wenn Sie eS gestatten, mein Fiäu lern." O, bitte sehr, bitte, wollen Sie hier eintreten! Wenn iS Ihnen recht ist, leiste ich Ihnen Gesellschaft." Ach, kaS wäre zu reizend von Ihnen. " Ich weiß gar nicht, mag Papa hat, er ist, glaube ich, zum Amtsoorstant ge gangen, er war so aufgeregt " !q euauoe oen wruno inner aui Posten, obaleich er wußte, daß Schlade michils erst viel spa-er zurück ein konn icn. wenn sie im Thealer waren. Aber sicher ,g sicher. Erst nach einer Stunde höite er vor stchiig ausschließen. Die Lampe hatte er reauna u rennen uns orn gerare in auf dem tiefer Anacleaenhei! hier" und nun erzählte er. Er war sa?I te-.tig, als Lange kam. gritz fand den Herrn merkwürdi;?' Welse weit mehr zu einem Ausgleich ge neigt, als er hätte hoiren können. Ter ?orn hatte der ruhigen Ueber- Ei,,, Riesenliöhle. Seil Menschengedenken eristirt unfein Vermont, N. H,, eine Höhle von unge heuren, zur Zeit noch nicht einmal völlig bekanntin Dimensionen, da man sich erst ganz neuerdings mit Untersuchung der selben beschäftig! ha!, Sie ist bishir von den in der Umgebung wohnenden Landleuten stets mit glheimem Grauen betrachtet und als Hauptsitz von allerlei Geister und Gespenstern angeiehen wor den. Kürzlich erst wagten eS unter nehmende Männer in die Höhle eiirzu dringen und sie wenigstens oberflächlich zu durchforschen. WaS sie sahen ist merkwürdig und bezeichnend genug für die Launen, in denen die Natur die mun derlichsten Gebiloe geschaffen hat. Ein breiter Spalt in der Seite tiati LerqeS, an dessen Fuß sich ein nach dem Flicken Maidstone benannter kleiner See anschmiegt, bildet die Oeffnung der Höhle und sührt in eine etwa 2U Fuß breite und 10 Faß hohe Kammer, deren Wände solide Eisschichten bilden, die im Scheine der Fackeln wunderbare Reff-ie werfen. Dmch diese Kammer hindurch gelangt man in eine zweite von ungleich größeren Dimensionen, Aus der Tiese empor dringt das geheimnißgolle Rau schen eines anscheinend starken Gewäffers mit großem Flle, während sich in der Mitte des Raumes ein Teich mit civstall klarem Wasser gebildet hat, dessen Tiefe ncch nicht ermittelt ist, aber sicherlich mehrere Fuß beträgt. Tropfsteine von großem Umfange haben sich an den Sei- ten und an der hohen iLeae Der ammer gebildet. Im Weite! schreiten gelangt man plötzlich vor einen gähnenden Ab grund und vernimmt aus der dunklen Tiefe heraus wiederum, nur deutlicher, das Rauschen und Brausen eine jäh ab- stürzenden BachcS, der möglicherweise den vorerwähnten See speist. Durch mehrere Seitensammern hin durch, in denen Knochetiüderreste bemerkt murdeu, sührt der Weg fast im Zickzack etwa 100 llixll allmählich abwärts; wiederum weile! sich darin der Raum und man betritt abermals einen Höhlen. plag von belrchilicher Größe, der von eiiiem kleinen Gewässer durchzogen m,rd Ungeheure Graniiblöcke, die sich m e in Folge eines Erdbeben? von oben h r gelöst zu haben scheinen, liegen umher. Dem Laufe deS Baches ohne irgend welche Fährnisse folgend, gelangt man dann, an Schluchtin und Abgründen vorüber, etwa zwei Meilen von der Eingangs stelle an deniielben diametral gegenüber liegenden Punkte wieder on's Tageslicht, In Kürze wird von einigen unlerneh, menden Männern der Versuch gemacht werden, an Hand wistenschafllicher Meß, Instrumente :c. die Hoijen- unc diesen gnng dir Stu,!, IS zu erleiden h itte rnid französische Hiiraibei, an,,:,,, l,ei; rathete z, B, der Ilii'ßriaier 'ti ch. leiö Swinbtirn eine g',n, nu du Niili, der lioctgiialtiche Punze,, von Poltgmic. Der Dichter William Morris gehört den Waliser Gienzen an, und ein Grenz, land ist ebenso günttig sür die Heroin, briiigung eines Genies als für die Pro. duktion von Verbiechen. Mein Groß valer vätlrlicherseits sagt der Dichter war ein Walisk nd meine Groß, mutier ebenfalls. Sein Vater td seine Mutter gehörten zur Worcesteishire, der Heimath einer oei schiedenartigen und sehr zufamniengesetzte Raste, in welcher das sächsische Element vorherrscht. Der Dichter selbst aber ist ei Walise, Rosetti war nur 25 Prozent englisch. Als ein Verbannter in London heiralhetc sein Bater die Tochter eines Italieners aus Toskana, der mit einer Engländerin vermahlt war. Robe,! Browning ll,großater war eil Westfachse, sein Großvater Heirath, ,e eine in Ostindien geborene Kreolin, und sein Vater vermählte sich mit Sa,h Wiedemann aus Dundee, deren Bater ein Deutscher und deren Mutter eine Schottin wirr. Um von Anderen zu sprechen, die sich als Schriststeller in unseren Tagen einen klaiiaoole Namen erworben haben, so ermähnen wir, baß Palmore englisch väterlicherseits und schottisch miittfr licheiseitS ist; einer feiner Urgroßväter kam aus Preußen. Die Dichierin Olive Schreiner, deren Roman Lyndill" kürz lich auch in deutscher Uebersetzung er schienen ist, hat englisches und jüdisches Blut in ihren Adern. Ihr Urgrcßmiit ter war eine Jüdin, linier den 12 be, rühmten Personen, deren Abkommen, schüft Havelock ElliS geprüft hat, ist keine rein englische. Die Mehrzahl der jet!, gen Poeten in Großbritannien ist irisch, gaelisch, walisisch oder cornisch. Wenden wir uns zu anderen Nationin, so finden wir, daß Viktor Hugo einer Virbindung zwischen einem Deutschen ariS Lothringen und einer Bretonin et,! staniknte. Zola ist eine Mischung von italienisch, sranzösisch tnd griechisch, Ibsen ist eine Zusammensetzung rniS schottischen, skandinavischen und deutschen Elementen, In Puschkins Adern rollte das Blut eines abvssinischen Negers, Boiilanger war schottisch und französisch. Milton und Shakespeare batten beide, wie ElliS glaubt, Waliser Blut in sich. Obwohl in der Produkiion eines Ge nies schließt der Verfasser seinen Ans, satz die durch Kreuzung entstandene Racenmikchiing nicht der einzige Faktor ist, so spielt sie doch in der Determina tion dichterischen Genie eine bedeutende Rlle. Ti elgir der Warftel. Der größte Fehler der berühmten Schauspielerin Rache! war ihre Geldgier. An fchroärmcrifchen Verehrern ha! es ihr nie gefehlt, aber wenn diese neben ihrem Herzen nicht auch Schätze zu ihren Füstm niederlegen konnten, galten sie als sthr überflüssig. Die Geschichte von der Guitarre ist eine der bezeichnendsten. Bei ihrer bejahrten Freundin Midcnu S, hatte Rachel einst eine schadhafte, o,',i Alter und Staub schwarz gewordene Gui tarre bemerkt. Was thun Sie mit dem Dinge, meine Liebe?" fragte sie. Wol, len Sie es mir schenken?" Mit Ler, gnügen! Da werde ich von einem un nützen Gegenstände befreit!" Sofort wurde die Guitarre in Rachel's Wohnung in der Rue Joubert qeschafft. Drei Tage später kam Graf Walewiki in das Boudoir der Künstlerin und bemerkte das alte Instrument, das in einer seidenen Umhüllung über dem Kamine hing, Barmherziger Gotll WaS soll der alle Wimmerkasten?" fragte er, fein Lorgnon in'S Auge kneifend. Rachel nahm eine sentimentale Haltung und sprach in salbungsvollem Tone: Das ist die Guitarre, mit der ich einst als armes Mädchen in den Straßen umher, zog und mir mein Brod verdiente," Ist es möglich? O, ich bitte Sie, geben Sie mir dieie Erinnerung an Jhie Kindheit ! DaS ist en Schrtz, d,n die Weit, die Geschichte würdigen wird !" Eben deshalb beüa!i! ich ih, ir ist mir nicht um 50 000 F, a-cä f ül." Aber ich muß oieie Gtiarre habin, kone ste, was sie wrlle '.' Sie sind ein Narr, lieber Gra'," Hören Sie, liebe Rachel, ich rjie Ihnen das Diamanlenbraeelet und die Rubinenschnur die Sie neulich bemun, derten, Sie können beides auch sogleich vom Juwelier ho'.en lastin ! Sind Sie zufrieden?" Nun denn," sprach die Beutesüchtige seufzend, nehmen Sie meine theuere Guitarre," Der Graf war überglücklich und zeigte Den azatz allen lernen freunden. 1; veihällniste der Riesenhöhle mit ihren glück. icherweife kam nach einigen Wochen zahlreichen Seilenkammern, Abgründen auch Madame S. in sein HauS und auch und Schluchten zu misten, sowie über, j ihr würd, daS kostbare Andenken vorge, Haupt deS Näheren zu untersuchen. j I,g,. Sie vermochte einen Ausdruck der m ! lleberralchung nich! zu unterdrücken, und fv kam die ganze Geschichte an den Tag. bei Jene gestellt, damit ihn das Licht legung Plag gemacht; t war doch recht Englands nicht vorzeitig verra:he, er wollte sie cöl ligüberiuuiviln. reise kam's die Trerxe hera.,f. Er fßte die i,'amxe. Jetzt war'S an se nein Entree. .Ha! Ihr" weüerie er los, die Thür aufredend und den rillen nniilich, so anständige, ruhrze Äieibei iu verlieren; außerdem standen jetzt so sehr viel Wohnunzen leer: wer weiß, wann er neu vermieihen !ö,rne, unv waZ ,S Hl t'e-ute wären. UelerdieS war ,hrn .orn cö:7i herab" Zur Naturgeschichte e Orales. In einem interessanten Aufsage deS Ailaniic Monihli," lenkt Hazelock Ell:S die Ailkmerk amkeit aus den UmNand, daß die meinen m?kernen englischen T&:rt cec.ii:er Abkunft sind. Seme goiichungen auf diesem Gebiete bahren ! hintereinander Woher ge ans gaben, die die dtttenenden Poeten öchlizgetrolen:" ikmkld? emb: haben. Spnurer (ter ten seiner I?a:tn Die Tennis??, schrieb i'otd Dein-' fortwährend zur Tarnen genZtdg, son, ko-naren vor, dem dänischen Theile ! wirk ,: ilch, bitte, erlügen Sie das ;:-.r ich iweine nicht, da e! meiner grau: azen ie acer, cz wäre einen däni'chia ll'.'vriing haben. ihm irbon beirr, dnilen Wal,cr prn:! Swinburni? il'cr'rrhren waren eben-! Nikoich m Frar? Ssrincie:): kzli, Sk'Ndi'!. mcd,',mt durch kel, j znädige Frau Ichi-n, wo, ti H '(4 un: and l'iiije. Der rn Hurstmo 'ür Molk.ur c n ; !7I,kcch als Prrl.'mjf. Holen Sie schon gehört Herr Springer, rcoS uner Fraind Hurrlinon hol für Unglück eehobi? Ho! er cchimal n!, h:! ihm 1,n rrn lich .;!ich: ;iii-:ir: n-r: nur 'Unrine, "und ir-rte rr'zlierwei'e durch bedeutet worden, daß ti tinn dcch nicht Lerbannu"?. fit er e. armerüeilcchirnal dirriereinoncir "kioiiit und beim t-rülen i'ie! : errheidii , Lch'rz gzn :ri: gt::cwtr. . j 1