f üur Ui, 1 .Soo'. ' "1 t i USl ) , ( Lincoln, Neb., Donnerstag, 6. Jnli 1893. (Unabhängiges Organ für den Staat Ncbraska.) Jahrgang U. Flo. 7. ?rtrasttuug tti Vongreffes Am verstossenen Freitag Abend um 0 Uhr winde (olizenbe sioflai:iation des Pläsidenten veröffentlicht', Weisie Hau, Wafhinglon, D, (!., ;I0. Juni IW. s -?v. an;.-..... 1:. ai .r-.. .-. , il. u.rj .UlltyUUUCll UHU uic -'e,vigtii l'tliniutllid) der Finanzlage, d,e alle Ge chästikreise durchdringe, unserer Beool X keiuug schon monen Berlnst und Scha- vtii u,it;,iiyi ijuut ii , unv uiicicu .nunuci zu lahmen, die Rader unsere: Fabriken aiijutliillen, über Misere l'anbleute Roth unb Euibclininii, 511 billigen und ufere Vlrbeilan bns Brob 110,11 lUiunbc zu ttich tuen buchen ; Hub da bie (ifijeniu.il tige gefährliche Lag? hauptsächlich bie Folge einet tfiiuinz Politik ist, welche bie EreeiNive ber!!ie(,ie, img in nweiskii Äesehen verkörpert sieht, die auSzesiihrt werben müssen, so lange der tiomziei; sie nicht widerruft; Taher erkläre ich, (Mrooer lZlevelanb, Präsident ber Ber, (Stauten, in Aus Übung einer veif issnngsinäß,gen Pflicht, durch biese Proklainalwii, baß eine außer! otbenllichc Beraiilassiing die Zusammen kirnst beider Hanser bei Eongtesses ber Ber, Staaten im Capital bei Zlad! Walh inglon am kommenben siebcnlcn August, MitlagS um zivöls Uhr, nölhiq macht, damit baö Volk durch (Zleselzgevang von der gegenivärliejkn und brecheuben Gesahr und Roili befreit werbe, 'Alle diejenige, welche berechtigt sinb, als ÜKitglieber im sl3. (5oinn eft zu sitzen, werden aufgefordert, vn dieser Pros In rcntion Kenntniß zu nehmen und sich zu der ang gebenen Zeit und an beni bezeich etcn örie einzusingen. G r 0 v e r 6 l e 0 e l a ,1 b. Der Präsibent hatte Anordnungen für die Veröffentlichung der Proklamation kurz or seiner Abreise nach Grau Gables i getrofsen. Wie es heißt, mürbe ber Beschluß, bie E!rasit,'ug schon Ansang Anglist, statt Anfangs September zu halten, erst in der am Freitag abgehaltenen Cabinets sitzung gesüßt, .lachbcm die zahlreichen Dkpeschen, die aus allen Theilen des Landes eingetroffen waren und auf einen solchen Entschluß drangen, reiflich in Er Niägung gezogen warben waren. Aller dings hatte ein Mitglied des Eabinets schon vor einigen Tagen bie Bemerkung fallen lassen, daß, winn der Präsident mit einiger Gewißheit erwarten könnte, daß die Sherman-Acte wibcrrusen nür he, er nicht abgeneigt sein würbe, den Congreß srüher eitizuberufen, als er zuerst beabsichtigte. Aus der Proklamation dürste sich daher der Schluß ziehen lassen, daß der Prasi deut seiner Sache ziemlich sicher isr. Die meisten Mitglieder beS tZabincts sinb dem Beispiele des Präsidenten gefolgt unb haben die Stadt verlassen oder bereiten sich aus kurze Serien vor Die Zurück, dleibeuben jagen, bic Proklamation spreche für sich selber, unb suhlen sich nicht ver anlaßt, etwas Weiteres hinzuzufügen. is kleoelanb bi jetzt gewartet, und cht schon ,, April ober SUiai den Con- dre nach Washington gerufen hat, ist im Lichte der neuesten Thatsachen eine sehr kluge Politik gewesen. Vor einigen Monaten, ja selbst vor vier Wochen, durften die Silberleutc noch prahlen, baß sie daS Suermanaefed nur 1 ber ftrei- Prägung vertauschen unb sich auf keiner- lei Zugejtanbnilse einlassen wurden, 1? veburste erst emer Panik, um sie von ihrem hohen Pferde herunterzuholen. Selbst als in mehreren Jtädlen ein Ansturm aus die Banken erfolgte, woll'. ten die Herren nicht zugeben, baß etwas faul sei an unseren Währungsiierhält- nisscn. it Schließung der Münzen in Indien dagegen hat ihnen den Athem genommen. Einige Führer" stellen sich zwar noch immer an, als ob sie jetzt erst recht aus der Freiprägung bestehe mür- den, aber die große Dlafli ber soaenann- ten Doppelmährungs'Leiile ist uugcmein kleinlaut zeworben, os gibt sogar Ichon Jilbergrudeiibesiper, welche einräumen, daß die Uederproduktion von Silber auf- Haien muß, wenn d,c Pieile wieber stei: gen sollen. iln kühner Oaudeqen, der oline ueber. legung darauf los geht, geminnl ;wei len eine Schlacht. Doch um einen gro ßen rieg glücklich zu Ende zu führen, dazu grhört vor allen Dingen Besonnen heit, Berechnung und weise Zurühal: tung. Der Feldherr, der nicht den r:ch tigen Zeitpunkt ibzuwirten und seine K rüste u schonen versteht, kann aus die Dauer nicht erloigreich sein. Sin grobaitigts Washing toTkkmal. Vndlich wird nun in olleriiöchsier Zeit in Philadelphia im Jndexendence Zquare", dm freien Playe bei dem .Unabhängigkeitsgebäude', in welchen, einst die merikaniiche Unbhäng,gkei!S erlläiuvg 00m EontiulNlalcongreß ange. nommen wurde. !as großartigste Denk mal Georqe Washington' zusammen gestellt und ausgerichtet werden ; seine sämmtlichen Theile befinde sich jetzt in Vkiladelxriia. Dieses schönste große Ik"kmal 1 den Bereinigten Staaten, oexyc im ganzen gegen 4m,inv kostet, feiert zwar den größten Amerika! in, ist ober nicht in Lmerika, sondern .anz in Teulschland geschaffen ; die ezellschasi der iincinnati, welche im szahre 18? zur Zeit der llentennial Ausstellung in Philadelphia die rrich ung bei Denkmals beschloß, hatte am ,ch keilen Schöpfung dem berühmten Bildhauer Rudolf Eiemering i Berlin vertragen, und er hat dem ihm bewiese, f'7 Vertrauen alle Ehre gemacht. Wir -le hier eine Beschreibung des schon üher bäunz erwäbnien Kuniimerks mit: ,"as lsnument wird au! einem Unter. au aus schwed,lch,m Kramt erricdiet ,nd im (ganzen eine "ibe cn 44 Fu den. Xai Reiterstandbild 43 j'kjing- 1 Ion's stellt den Vater de BaterlandeS in seiner Continentalunifori mit über ben schultern hängenbem Mantel bar; in 'der Unken Hand halt er die Zügel feines oorwäils schreitenden Pferdes, Die Stellung von Neuer und Pferd erinnert .111 das Reilerstaiibbilb von Friedrich dem Großen unter den Linden in Berlin natürlich ist aber die Gestalt Washing ton's, wie sie es ja auch im Leben war, viel imoofanter als die des gioße Preu ßenkönigs. AIs das Reiterstandbild vor einigen fahren für sich allein n Berlin aufgestellt war, erregte es allgemeine Bewunderung ; noch weit großartiger wirb es sich aber in Philadelphia, vereint mit beu aiidercn Tlieilei' des Deiikmal?, uusnelimen. ?as Piedestal ist reich ver ziert unb mit broiicnenReliesö gesch,iickt, vo denen das eine den Marsch bes Hce, res und das andere einen nach Westen gehi'iioen Zug von Einwanderern bar Hellt ; vor und hinter dem Pieoeslal sind Bronzegrupven angebracht, von denen die eine Amerika mit Füllhorn und Tui zack, zu Fiißcn die z"rk,r?chenen Sklaven keilen, und die eroberten Trophäen von ihrcu Söhnen in Empsang nehmend, und bie andeie Amerika, ihre Söhne zu Tha ten aniporn'nb, darstellt. Bor ber einen Griippe ist der Adler mit bei Wappen ber Vereinigten Staaten, vor ber ande ren das Wappen von Pernisnlvanien ; 011 dem Piebeslal sind ferner bie Inschriften eingemeißelte "8 c St-mpur Tyr;iiinis," "Per AsjiiMa ail Astia," 'UVstwanl tlio Star ot' ljiniir tnkes its Way,"' und "Krectcil by t!ie State Society iif the Cinciiiiiiili ot' PciiMsylvaiiia.1' An bei, Ecken beS breiten llnterdanes, zu ivetchem Ii! Stufe,, hinaufführen, find Trinkbrnnniii angebracht, über biese,, allegorische iiidianifche Figuren in liegen der Stellung, welche dte Flüsse Dela wäre, Hudson, Poivtitar und Mississippi vorstellen, wählend ans den Tieppen niauerii, welche die Tteppen von den Trinkbuinnen scheide. tt)pifche amerika, nische Thiere, wie Büffel, GrizzlY-Bär, Elch nid andere in Bronze aufgestellt sind. Die ilieileistatue, die Reliesö und die Gruppen lind nach den Modellen Siemering's bei Gladenbach in Merlin iii Bronze gegossen ; das Monnment ist im Ganzen 44 Fuß hoch, der Unterbau I Fuß breit und ,4 Fuß lang, das Piedestal I? Fuß breit und IJO Fuß lang. Ursprünglich war der Fairmvnnt Park Philadelphia's zur Ausnahme des Washington - Denkmals bestimmt, und dahin würde es allerdings weit besser passen, als in ben für ein fo gewaltiges Monument zu kleinen UnabhängigkeitS platz! auf biesen gehör! et würdiges Denkmal Jesserson'g ls bes Verfassers ber Unabhängigkeitserklärung. Getreide, ölle und Militär Vorlage. Wie unsicher auch alle Veimulhungen unb Berechnungen hinsichilich des Schick sals der Militärvorlage f 1 in mögen, so viel läßt sich doch schon mit Bestimmtheit ersehen, daß ihr, Annahmeunmöglich ist, wenn die Regierung an ihrer mirthschasl lichen Politik, wenn diese sich bei, Ab. schlnß der Handelsoerlrage unb bei ben Unterhandlungen mit Rußland über ei. nen solchen zu erkennen gegeben hat, sest hält. Die deutschen Bauern, welche in dem Reichstag stark veilreteu sein wer den, fordern Berücksichtigung ihrer In teressen. Sie protestiren darum gegen ben Abschluß eines die Gelre,dczölle preisgebenden Hanbelsvertrages mit Rußlanb unb ihre Vertreter im Reichs tage weiben von der Berücksichtiaung ih rer Forderung die Unterstützung der Mi litärvorlage abhängig mache. Die Re gierung besindel sich dabei in erneihöchst unangenehmen Tilemma. In der ver, flosjenen RcichStagsscssion verfocht sie die Ansicht, baß die Getreidezölle das Brob bes armen Mannes vertheuerten, wie schwer müßte cS ihr da nicht werden, sich jitzt attf den entgegengesetzten, den sog ngrarifcl iZiandpiiuvt hinauf zu schwin gen Thatsächlich ist der Beweis, baß die Getreikezölle das Brob entsvr,chend vertheuerten, gar nicht erbracht worden. Stieg? und fiele der Preis des Weizens, so mußten unsere Brode gegenwärtig viel großer sein, als zu der Zeit, da Weiten um 4'J Prozent hoher otirt wurde, aber j,be ameiikanitche Hau-?iau weiß ans Erfahrung, dich cie, nicht ber Fall, ! Weizen an der Böiie mit üu oder IM) Eents iiotiit wird, der Preis des Brodes bleibt wesentlich derselbe. Ader ange nommrn, die Perhältnisie lägen ,n Deutschland anders als hier und die Ge Ireidezolle hätten dort die Tendenz, das Brod zu verteuern, so würde daraus noch keineswegs ohne Weiteres folgen, daß die Beseitigung dieser Zölle im In leresse der Arbeiter läge. Allerdings hat die Reichsregierung, unter dem Beiiall aller Freihändler, seiner Zeit die Be hauptung ausgestellt, daß die Besteller ung ber nothwendigsten Nahrungsmittel ihre Grenze finde ander Zahlungjiähig keil beqenigen Bevölkerungsklassen, wel che nichfmit Glücksgüiern ausgestaltet sind, welche vielmehr on ihrer Hände Ärdeit leben. Dieter Satz aber laßt sich, so xlauübel er auch klingt, doch in dieser Form nicht aceeptiren, weil dZhlungs sähigkeil ber Arbeiter wiederum 0 der Höhe ihrer Löhne in Industrie, Land wirthschaft usw. abhangt. Diese Pro duknonszweige aber könne gute l'öhne nur dann geben, wenn sie gute Geschäfte machen. Das thun sie jedoch nicht, wenn die Handelsoertragsxolilik sortgesetzt wird, zu der die gegenwärtige Reichire gierung '"ich seither bekannt hat. Lie teile Eonteauenz dieser Politik ist. baß das Brod möglicher Wei t um ein Ge rinzes billiger wird, die Arbeiter aber kein Geld mehr haben, es zu bezahlen, weil Industrie unb andwirtb'chaf! in Folge ihres Rckanizes d,e Xiint herab setzen und ibien Betrieb nirfräntcn siünen. Es koiü!7i! weniger daraus an. daß das Brod billiger sei, lS dß der Arbeiter stets soviel oeidiene, um seinen Bedarf bezahlen zu können. Wenn die Regierung sich zu dieser Auffassung be stillt unb damit tu der alten Schutzzoll Politik Bisiuarck'S zurückkehrt, so mag eS ihr gelingen, die Militärvorlage burch zubiitigeit, fönst aber Nicht. Amerika's ational-ttrank cit. Dr. S. Weir Mitchell, eine niebieini sche Größe nnseres Landes, der wie es scheint, ben AiierikaioniiZ" so ziemlich ttudirl l,at, läßt sich üder die eigentliche l!at,o,ialkraiikheit des Amerikaners, die im Durchschnitt zi, einem frühen i;be siikrk, iii brasiticher Weise ans Er sagt: Die StkrdlichleitStadellc,, zeigen, daß sich die Todesfälle in Folge nervöser Lei den mehr als das Zw inztgsache tvalnend der legten vierzig Jahre vermehrt l) 1 ben, und, daß bie an einem derartigen Leiben zu ("runde gegangenen Bürger, etwa ein Bieitel aller Verstoibcncn allhier aus mache. Was am meisten veiblüsst, ist der llinstatib, daß zumeist jüngere Üivtc beiderlei Geschlechts diese in Nebel zum Lpier fallen. Herr Doktor Mitchell meint, das Eli wa liierzulande sei die Hanplursache der so häusig auftretenden Nervenkrankheiten unb bereu tödtlicheii Folgen, Die s nngeniein plötzlich wechfeindcn Tempera timibftusungen, bie ni,S heute be Pelz rock aus ben Leib unb morgen einen Son ttenschirni in bie Hand zwingen, müssen selbst ben Stäicksle,, zeitweise nervös" machen. Gewiß ist, wie er sagt, daß solche Leute, bic da vzn sonst überaus phlegmatisch angelegten Bölkerschafteu abstammen, hier ausgelegter und iiervii ser werben, lils in irgend einem andern Lande der Welt. Der Doktor meint seiner, baß baS ameiikaniiche Elima jede geistige oder mechanische Arbeit erschwert, man ksnne, so behauptet er, in Europa mit weniger Mühe unb Bejch'verbe viele Stnnben länger aibcilen, als hier, Run mg ber gute Doktor wohl i sei ner Behauptung betreff 9 ber Einwirkung bes tZlimas ans die Sterblichkeit t ge mtsser Beziehung Recht haben, aber es ist benn boch sehr zweijelhaft, ob wir dieses als Hauptgrund bei nicht abzuleugnen ben Wahiheit seiner Behauptung betreffs ber Sterblichkeit ansehen bürse. Wir haben eine ganze Anzahl von Geistes größen beiderlei Geschlechts, Helbeu uub Heldinnen i unseren Geschichtsbüchern verzeichnet, die ein hohes Alter erreichten und gewiß nicht mit ihren phirischen und ge. "tigen Kräften gespart habe, als sie sich ihren Ruhm erwarben, Uebrtgcns steht Doctor Mitch?ll auch nicht an zu behaupten, daß sich ervose Leide mehr dort einstelle, wo bie Be völkerung eine dichtere, mehr zusammen gedrängte ist. Die Lsitte, welche ein rnhige, ungetrübtes Landleben sühren, wäre demselben besemenb weniger unter--morsen. Und dann die Jagd nach dein allmächtigen Dollar und dte Ein prop erei vo allerlei, manchmal sehr unfinchtbarein Wissen in unseren ofsent lichen Schulen. Wir sind stolz darauf, meint der Toe tot', daß ein atneiikunifch;: Jüngling schon in sehr jiigeiidlichem Alter dte höchste Stufe einer merkantile Lauf bahn e klimmt, denken aber nicht daran, daß solches nur aus Kosten seines Rer oenfnstems geschieht, und daß, wenn wir derartig fortsahren, unsere Jugend zu entkrastigen, unsere Ration bald nur aus krankhaften Schattengestalten, Süffeln, Selbstmördern und Irrenhäusler be stehen wird. Der ErziehungSteufel, der b,i uns umgeht, icbadet hauptsächlich beni weid lichen Getchlecht, metnt ber Doctor, Wir trichtern unseren Töchtern viel mehr Gelehrtheit ein, als sie eigentlich für ihren rezudlikantsch dvrgerlich.rn Lebens anbei nöthig haben. Bei ben Herren IaugenS geschieh! das weniger, ba dieselben, wie schon gesagt, so bald wie niögch in s ieintitiche Lede,,, das h,'ißt aus die Dollar, agd, gefaf.d! werden. Recht geiproieit, Herr Daetar, aber ist nicht die leidige Bigotterie, die ewten vernünftigen Genuß des Eeka!itnz,tagks der Woche, bc-j iunittagcs, v.idiete!, ist nicht bic vei ruckte Ernahru,igmeiie, bie eigesptck!e Trinkerei, die te der allliier mehr als sonstwo aa! Gotte-l Erdboden herrschende geichlechiiiche Leiirrung und Ausschtveiiitiiz unb 001 allen Dingen die verst,.,. Heuchelei, roo.mi man alle Sünden, die man gegen wahre Tugend begeht, zu verdecken vernehl, sa, dte zur Earbinal Sünde der Sahne Eolumd,a"s geworben ist, och dedeutenb mehr Schuld 0.1 der Nervosität, an der Degeneration bes Amerikanenhums? ach der Weltausstellung. Sparet Zeit und vermeidet den gewal. tigen Andrang in der Stadt, indem Ihr Tickets über dte große Rock Island Bahn' bezieht und steiget aus be, iFngle wood, in der Räde der Thore der Welt ausstellung. Eleclnsche Babn von dem R,ck Island Bahnhoie direkt nach dem usstellungsvlaye. Zeit, I Minuten. FabrpreiS, 5 Eents. Ihr konnt Euer Gepäck nach Engle wood senden Ionen und hierdurch Mühen und Ausgaben ersparen, da Englewood in dem großen vorstadti'chen Hotelbiftritt nahe dem Äusstellungsplatze belegen ist. Das Gepäck kann sogar sofort nach Ihrem Quartier gesandt werden. Erinnert Euch, daß b,e Ehieag,, Rock Island & Parinc aus den oben nge führten Gründen die Weltausstellungs Linie ist. I 0 b n Sebastian, General Ticke! jfc Pasiei-.aer Agent. benutzet die Rondwe' ern Babt nach Ehicazo. 5Jifrrgr f aij; c tiie. 2i)3t'i-yi-t. ' Cfn 11,1 C 2 ajf. ?ao freisinnige Butterbrod DerSandmichman' wird in Zukunft eine Itehende Figur in der deutschen Polt, tik bilden. In Berlin hatten bei den Reichslagswahlen die Freisinnigen ein ganzes Regiment Leute ausgeschickt, welche an dte freisinnigen Wähler Butterbrvdr austheilten. Der Freisinn für ein Bul teibrod ist nicht uttI ! Blaitte ließ in Äiignsta vor einigen Jahren etwa i!Z.t,1 Portionen Bohnensuppe" austheilen. Wie lange wird es dauern und in Spree athen ist das sreisiintige Butterbrob ein ülierivundener Stanbpnttkt und muß dem Knickebein" und der kühlen Blonden" Platz machen. Die konservativen Par ten,, weiden wahrscheinlich den geröii chertet, Spickaal" ober sauren Häring" als Agitationsiiiittel benutzen. Man sieht, der deutsche Michel hat sich in der praktischen Politik ungeinein rasch zu eiit wickeln gemußt, Besonbcrs bemerkenS werth rasch ist ber Eifer, mit welchem von sast allen Parteien betS E'vig Weid liäie" in bie Wahlbewegung hineingezo gen wurde. Daß bie Frauen der Social, denwkraten regen Antheil an ben Wablen z,i nehmen pflege, ist bekannt. Aber auch d,c Regierungsparteien scheuten sich acht, die Finnen zur poetischen Bearbei tung ihrer Männer auszufmdern. In sehe plumper Weise geschah dieses in einem Flugdlalt, das bei A, Boegler in Würzburg gedruckt und betitelt: An die Frauen!" beginnt: Das Leben Eurer Ehemänner steht in Gefahr !" und schließt : Rührt Ench, Ihr Flauen, und milkt unablässig dafür, daß Eure Mäiiiier dem Reichstags-Eandidate i die Sliiiiiiie geben, ber für bie Militäroor tage ist, nämlich dem Herrn Professor Dr, Ernst Mayer in Würzburg," Das famose Machwerk hat überall große Hei terkcit hervorgerufen. Trotz dieser Wir kuinj verdient es aber doch scharfe Miß billtgung, daß in dem Flugblatt den Frauen vorgeschwindelt wiib, daß die Laudwehrmänner, wenn die Vorlage Gesetz würde, nur als Besatzungen oder fvnst in ungefährlicher Stellung" (!) verwendet werden mürben. Natürlich benutzten auch die Antisemiten, die vor keinem Agitationsmittcl zurückschrecken, die Frauen als Wahlhebel, So schien ein antisemitischer Ausrus : An die deutschen Frauen ! " welcher von Pros, Dr, Paul Förster, Berlin, Oberlehrer an der königlichen Realschule, unterzeich net ist. ES ist unglaublich wie ftivol, in welch' bemagogischer Manier hier Frauen verhetzt werben, von d'nen ein großer Theil sicher nicht volitischeS Urtheil genug besitzt, um Sen antisemitischen Sszminbel zu durchschauet,, zu dessen Unter, iüuna man sie anrttst. Ehiraktenstisch ist, baß dieses Hetzblatt mit ser Bemerkung be ginnt, bie deutschen Frauen hätten den Ruf Kauft nicht bei Juben!" oft ver itoiiimen. Sogar bie Bibel wird dazu benutzt, um in unchristlicher Manier Iitdenhetze zu treiben. Auch der Name Gottes wird gemißbraucht ; zum Schluß wird nämlich gesagt, daß christlich? und deutsch l"oziae Männer siegen, milEurer also der Frauen Hilfe, bas, malte Gott!" Das sind ja recht saubere Blüthen, die in Teutsch, anb bie Politik treibt! lieber hangt scheinen, be Berichten nach zu urtheilen, bie Wahlkämpfe brübeu mit großer Erditterimz zeführt zu werden unb bie Parteien bei der Wahl ihrer Agitationsmittel nicht sehr skrupulös zu sei,,. tntcl Sam betröge. Pensions-Eommissär Lochren hat mit Beginn des neuen Fiskal-Jahres einen Mißbrauch abgeschafft, der feil Jahren im Pensions-Bnreau vorgewaltet und dem Bundesschatz Taufend von Dollars gekostet hat. Peni'ionS.Eoinmifsär Raum hatte nämlich eine seht plausible Melho de, um seinen speziellen Schützlingen eine Gehaltseihöhang zu verschaffen, welche aui geradem W.'ge gesetzmäßiger Weise mir. rilangt werden koiinte, Hitlis Divisors Edefs beziehen ei Zalär 00,, l.Nu0 Solcher Stellen sinb nicht über mäßig viele vorhanden, Iii nua Eluks, be ivciiize: Gi'halt bezogen, einer Salär eihöl,,z thetlliasiig werden zu lassen, mmdk sf z Hül's-Tivisions-älerks ernaiint, daitii aber, ziinia! sie ai.ch nicht im 5 1 .1 :i 0 c w neu, die n.it bieseu Veiten veitniip'te,! Arbeiten zu ocrrich,e,i, ihrem srüheren Wnlunzkieise n,ikder zua,e theilt, das Gehait blieb jedoch l0, wäl,re,'d die tuittjchen Pujoimi iiühtt für die Verrichtung derselben Arbeuen nur tl,id erhalten kalten. Die IZosteo der Hülis-TivisionS-Ehefs wuroen dann mit andere,, Beamte besetzt, d,e natür lich auch bie i,t)0 befuinen. Auf diese Weise sinb zahlreiche 1,0Ü Eiert gesch issen worden, die gesetzlich nur w't t l,40l) dotirt sein solle. Als Riedter Lochren kürzlich hiervon eriuhr, beschloß er, kiesem ungesetzlichen Treiben ein Ende zu machen unb mit Beginn des neuen Fiskal-Jahres am I. Juli sinb ISil solche angebliche Hülss Divisions (Ihess ' von l,'jit auf ih; rechtmäßiges Salär von I,4U zurück gestellt worden. Damit ist e, Anfang gemacht, und wenn Richter Lochern in derselben Richtung meileigehk, so wird er noch eine ganz gehörige Anzahl von Rebu'ttonen und Entlassungen vorzu nehmen im Stande sein. Aber lange kann es nicht dauern, so wird der Com miflar einen hestigen Ansturm von Sena toren und Eongreß-Rkpiäsenlziiten aus zuhalten hab'n, die 00 ihm die Lieder cinsetzung der Reduz'rten" in tue frühe ren Gebaltsbezüge verlanzcn weiden, Tann kann Richter Lochic die Probe ablegen, ob er das nöthige Backbene" besitzt, um dem Anxrall wtderstkben zu könne. Raum konnte das n,fc! ; (eine Ver-naltunz hatte zu viele wunde Pankte, dte durch Eonzreß Eomites au'redeckt weiden konnten, und er war deshalb zetsunzen. den Wünschen der Congre mi:a!ted:r naiuzeben. Dic'er Gtund liegt für R,chtee Lochren nicht vor, et kau die Herren ruhig Iturnicit lassen und ihnen die Thür weisen, wenn eS ihm zu bunt wird. Trinklied. Ein leeres GlaS kau ich nicht leiden, Ein volles mag ich auch nicht ;el.'ii. Den Kr,eg erklärt' ich allen beiden. Wann wirb der ampf zu End? g.ch'i, ? Den leeren Becher maß ich füllen M,t qold'neiu ooer rothem Wein, lind dann, ,t, meinen Dnrst zu stillen, Muß bald geleert er wieder sein. So wird der Kamps wohl innnei dauern B,s man mich einst z Grabe tra.zt ! Den Freunden, die um mich dunn trauern Sei Fortsetzung an s Herz gel gt. R 0 in. Papst Leo hat seine Ziistim Hing zu dem Vorseltlag gegeben, daß Maestro Mustafa. Tiieeior der Sirliiii scheu Kapelle, nb sie Mitalteber des Gesangchorcs nach Ehicago gehen und vor! wahrend der Wclta,rz,te!llliig singen. Dies wird bas erste Mal sein, daß dieser Ehor als solcher außerhalb der ewigen St'ict singt. Jv!i Sukl als Seüiiiisegiirtiier. Unter allen ettroväischctt Ratioitett ist aüffiiiligcr Weise bie citglifchc ant spii teste mit dem tarietihan nertrnnt g? worden. Die tliötncr linttnt ztvar schvit ttitt das Jahr 4,', ach Ehrifti bett iirfc!! bau tu Itcich Jietit verpflattzk. aber 110.i1 unter Heinrich VII. (US; bis 1:1!):') hatte matt tu (roßbritatitttcti fanr.t eine Ahttttttg v0ü Übst-, Bltiittctt- tinb tc mitsezttcht. Selbst die Zwiebel ttttd die Petersilie galten IMl och für Le!cr bisse, iiitd als Jeiithiiriim von Ar.uto itieti, die erste Gemahlin Hcinri,I,i! VIII., ivithrettb einer Mronthcit Salat ztt cssett verlangte, schiiktc tttatt Boten ttctch Flattdent, mit Lattich ztt holen. Doch wurden durch eben diese öttigut die Lilie ttttb die Reite eingebürgert, wahrend die Aurikel erst unter der Rc giening Elisabeths (is)5a bis K.o.'H ach Ettglattb kam. Sogar ber Slops fohl gelangte erst seit 1510, bic weiße Ritbc erst sei! 15,10 zum Anbau. Den Blumenkohl oder iiarviol bezog tttatt zum erste M'ale li.f,;! aus Ehpettt, erst seit iu0aber erschien er in ansrei chender Menge aus dein Lonboner Markte. Dem Sellerie verschaffte erst 1704 der französische Marschall Dallatb Eingattg. der nach der Schlculii bei Höch stiidt als Gefangener in England weilte. Mit Ausnahme der Kartoffel, bie in England schon zwischen l,!00 bis IC10 allgemein in Aufnahme kam, während sie z, B. in Deutschland erst seit dem Hungerjahre 1770 zu allgemeiner Ancr. kennnng gelangte, sind also die besseren Gemüse durchgängig in Groxbritatt nie weit spater angebaut worden als im übrigen Europa, und daher mag es kom inen, daß der Durchschtiitts-Englander auch heute noch kein rechtes Bcrstattdttiß sür eine gute Schüssel Gemüse besitzt, sondern Plumpttdbing ttttd Roastbeef für die erhabenste Schöpfungen der Siiichcnfiiitst ansieht. Teutsche 5iviisten. Obenan in der Rechnnng, welche Deutschland seinen Machthaber für deren freundliche Bertretung bezahlen muß, steht Preußen mit einem Posten von 15,710,L'9G Mark, Preußen trägt eben die große Repräsentationskostett für den glänzenden kaiserliche Hofhall, dessen Umfang itt mehr als zwei Jahr zehnten seit der Begründung de Rei ches stetig so bedeutend gewachsen ist. Die Summe erscheint sür die Berhäll nisfe unserer Tage nicht ebenso unge heuerlich hoch, wenn man bedenkt, daß vor länger als 100 Zainen die Einstufte für den königlichen Hofhalt in Frank reich l'" Millionen Franks betrug. Erst der Bürgcrkönig Lonio Philipp, der es freilich Gott fei Dank niclit nöthig hatte," von der Eivilliite ;tt leben, er mäßigte sie auf It! Millionen, Ballern hat eine Eiuiilrte von 5. lO.'t.'W. Mark und zwar 4:i!l,(ill Mark für die Reichsverwesnng und I,17-','.)1J Mail an Apanagen, ie Eivttliste von Zaclj seit beträgt ,'!,0,:!ii, Matt, die von Württemberg J,t),.i:. '!os Mark, da? Großhet zviZtlniitt ,Badcn Hai eine Eioil liste von l.2-',!! Mark. das',oß hetzogthun, Vzc'sctt I, VX. 11;') Ma:k, iartii: Weimar ,)iI0,i00 Mark, Ztt Braiinschweig bezieht der biegen! l,l,',l!Mark, d,e Eivillifle des Her, zog vvit wachsen Meiningeii betrag! :l'.4,lW Mark an? Vandesrntttelii n d bis Halste der Toinauenüberfchune int Betrage von :i'J0,4:,o Diatf. Sackisen oburg Gotha hat eine Eivilliste von K.',' Mark, da Futftentlinut Scliwarzbnrg'Rudolstadl tl) ,17Maik und das Fürstetithuni Schwarzburg, Sondershaufen 000,000 Mark, Um die Welt, ohne Geld auszugeben, ist der dänische Journalist Wirrn im Auftrag eines vpenliagener Blattes gereist und Kai seine .Mission" nun glanzend erfüllt. Er reiste am 15. September 1.' vo der dänische Hauptstadt ab. besuchte nach einander London, attberc englische Städte, Rcm ?joik. Ehicugo. Sa Fraueiseo, Yokohama, Hongkong, Sai gon, Singapore, schließlich Hamburg, und da alles ohne einen Heller Geld auszugeben. Was man ihm nicht frei willig gab, erübrigte er sich durch Ar betten. Fiir den Rvlh'all trug der seltsame Wanderer einen rediidnes über i..'5 bei sich, seinem berühmten amerikanischen Mutter, der ron diesem Honttttent aas eine derartige .vettretie um die Wei! i:nteino,n:r;en Halte, ist es belattitlltch setnerzcil tu Berlui übet er gattgen : benn ener bratt 'Mann wurde dort wegen ZedteLcrei veibai tet und auch betrat. Ttt nmeiitiiiiifitte ,seivaki, tuftcur. So wie zwischen den EisettbaHnshft. me der alten ttb ttettett Welt in viel sachek Beziehung erhebliche lluterschiede walte, so ist auch der amerikanische Et. settbahttkotidtiktettr vo seinem europäi sche ollegen verschieden, wenngleich zugegeben werben muß, daß er itt den letzten '20 Jahre etwas mehr Aehnlich keit in seiner äußeren Erscheinung mit deut jiottdnktcttr der allen Welt erhalten hat. Wahrend man sich drüben eine Eisenbahttki'itduktenr im Dienste gar nicht ohne Uniform denken könnte, war ei solcher hierzulande bis vor zwei Jahrzehnte wett mehr Regel als Ans nähme, so das; man selbst ans den groß, len Bahnen feinen onduktenr in Uni form zu sehen bekam. Bis zur Ein sühtnttg einer Uniform unterschieden sich die amerikanischen Eiscnbahnlonduf teure vo bett Passagieren auf ihrem Zuge nur dadurch, daß sie entweder an ihrer jlopfbede.kttug oder ant Rock auf et schmales Band eingestickt oder eine kleine Metallplatte eingravitt das Wort jioiidnktor" als einziges Abzeichen an sich trüget'.. Auch war bis vor und HO Jahren der jionduftettrsdiettfl bei Weitem nicht fo beschwerlich, wie er eö später gewor den ist 1 die Fahrgeschwindigkeit der Zgc war eilte geringere und letztere hiel kett' tauge nicht s oft an, wie es jetzt ge jchichl. Außerdem saunte mau damals Küche ttttd Speisesale ans Rädern och nick!, und hielt der Zug um die Mit tagszeit genügend lauge an der dazu be stimmten Station, um die Reisenden und das Zugpersonal ihre Mahlzeiten nehmen ztt lassen. Ein solcher Ausettt halt dauerte aber immer 20 bis :i() Mi nuten ttttd bildete eine willkommene Un terbrechung auf einer langen Fahrt, Ein Eiseubahuzug, mag er noch so viele Wagett zähle und bis ans den letzten Platz besetzt sei, steht unter der alleinige Ziotttrolle des itotidtiktettrs, ber vom Abgehen desselben bis zum Ein treffe des Zuges für denselben und für Alles, was damit in Zniamtneuhang steht, verantwortlich ist. Der jiottdttk tettr muß daher vor Allem de i Kraft stehenden Fahrplatt der Bah ans das Genaueste im jiopse haben, den der selbe bleibt so lange für ihn maßgebend, als er keine ausdrücklichen Gegcnorbrcs erhält, die ihm allerdings oft genug während der Fahrt auf kelegtaphischem Wege an dieser oder jetter Station zn gehe und auch zuweilen von ihm miß verstanden, oder ihm unrichtig übermit teil werden, wa in beiden Fällen leider nur zu häufig Unfälle von größerem oder kleinerem Umfange jitr Folge hat. Beim Eintreten solcher Ereignisse ist et wiederum der Kondukteur, von dem ztt ergreifende Maßregeln ausgehen tniif seit, wie er dann auch oft ttttd zwar tu einem einzige Augenblicke die Jnitta Itve zur Berhülting einer Katastrophe nimmt. Jn Ansehung der Verantwortlichkeit des Koudukteursdienstes gilt es selbst verständlich seile der Eisenbahnver Wallungen, die richtigen Leute attzn wählen. Sie haben zu diesem Behufe eine Art Eivildieitststistem eingerichtet und befördern zunächst Bremser, die ihnen geeignet erscheinen, zu jionduk teuren von Frachtzugeu, Habe dfc sich in dieser Stellung bewahrt, fo wer den sie i der gleichen Eigenschaft bei Passagierziige angestellt. Bon den so Beförderten verlangt man dann in er ster Reihe Ehrlichkeit gegen die Eisen bahngesellschaft und ferner angemesse es Betragen gegen die Passagiere. Der Andrang nach Kondttkteurstelle ist nach wie vor sehr stark, aber doch nicht mehr in solchem Maße wie in srn Herrn Jahren, und der Grunb ber Ab nähme der Bewcrbcrzahl ist nicht blos barin zu suchen, baß die Besoldung durchaus keine gute, der Dienst an strengend unb mit großer Berantwort lichfeil verknüpft ist, sondern auch darin, daß die Rebeneinuahme nach und nach ganz aufgehört haben. Das ist nun freilich eine sehr milde Bezeichnung sür diese Rebeneinkünste, bie in Wirklichkeit nichts anderes als Unterschlagungen und dadurch ermöglicht waten, daß sich sast ans jedem Zuge Passagiere einsän den, die ihr Ticket nicht vorher gelöst hatten und da Fahrgeld dem iondttk tettr einhändigten ; auf diese Weise wurden manche ondttktettre tut Laufe einiger Jahre so wohlhabend, daß sie ihre Stellung aufgaben, sich eine Farm oder citt paar Hattser kaufett oder ein Geschäft ctabliicn konnten. Allmalig kamen die Ziompagnien zu der Einsicht, daß eine strengere 'iotttrolle von Rothen sei und nach Einführung einer solche war die Zahl der ehrlichen Ziottdukteure sofort größer, aber es bedürfte sehr Die Irr und häufiger Entlassungen, um den noch immer in Werk gesetzten Ein nahme Bcrkiirzungen kin'Ende zn ma che. Eine der Maßnahmen zu diesem Zwecke war der Preiszuschlag aus alle nicht vorhergckanften Billets. Sie half wohl etwas, aber noch immer nicht genugund e fiel och immer etwa in tue afchkii unehrlicher onduktcure ab. so daß jetzt aus manche Bahnen Niemand befördert wird, der nicht vor Besteigen des Zuge sich im Besitz des Billets gebracht uub kein Kottdukleur die Benigrnß hak, Bezahlung anzuneh men. Da roßte Wolfsfell. welches jemals ,n der Eounty Elerks tnretnPeona, JH., eingeliefert wurde, brachte neulich ein gewisser Holmes von Radnvr dabin. Das Fell war von der Via'c bis zur S chwattzspitze 5j Fuß lang, und das Thier muß wenigstens jitwlf Jclire alt gereern sein, Ter Wolf war der Schrecken der Umgegend aeweie Und batik viele Schate getodte!. I Man baue da aeiakrtiche Raubthter I niemals zum Seduste bekomme können. ti endlich feine Neguu.z durch Gift J lelang. (llll(lfllK PllUi(Cll. Das S taatsdepa, teilten! hat von dem ousul in Futschan, Herrn Samuel L. Gtaeet), einen Bericht über chinesische Poftweset, erhalten, welcher manche rech! interessante Daten enthält. Ob schon die Eiviltsatton deö himmlische Lieicheö viele Jahrhunderte weiter zu ritckreicht, als diejenige der modernen Staaten Europas, ist die Entwicklung des PostWesens, welche bei den henligett Ziitlturvolkeiu jo enorme Fortschritte liemaiht hat, im Reiche, der Mitte auf einer sehr primitiven Stufe verblieben. Ein Rcgternng Poklwcscu gibt es in Ehiua gar nicht ; der Postvetiehr wird vo Privatpersonen vermittelt und Tausende derselbe beschastigcu sich damit in den verschiedenen Städten. Posimarlen kennt man nicht, die Stelle derselben vertritt ein Stempel, welchen der Privat Posirnanu aus die Briefe druckt. Die Regierung befitzt einen eigenen Montier Pnsidienst und bie Cou riere befördern die kaiserlichen Ediitc wie auch die Regierung? Depeschen vo Stadt zu Stadt, vo Prvvinz zu Pro vinz ;,, Pserde, Ein solcher siintrtcr macht etwa i'oo bis i'50 Meilen pro Tag, Pserde werden itt Relais ge halten, ttttd ein jeder solcher Regierung pnstliultrr muß etwa t.'0 Pserde und Esel stets itt Bereitschaft haben, damit die Montiere, die etwa kommen mögen, stet ohne Bet zng stisclie Reitthiere zur Ber ingung finden mögen, Ju den Betttagshäfen weiden die einheimischen Post.Liidcn nur von den Eingeborenen benutzt, die Fremden be nutzen die vnsttlatö-Postctt ihrer re spektiven Rationen. Jttt Jnnettt Ehiua sind aber dort etiva ansässige Fremde, meist Missionäre, ans die chi nesischett Privat Posteinrichtnttgett an gewiesen. Der chinesische Privatpost man befördert sowohl Briefe wie kleine Packele ttttd versichert dieselben gegen Betlnft. Die ttitdett haben M'mttfbet thut und begleichen ihre Rechnungen monatlich. Dabei ist es Sitte, daß der Absender zwei Drittel der Gebühren bezahlt, während ein Drittel von dem Empfänger kollektirl wird, Jst der Inhalt eines Briese oder Packet iverthvoll und soll berselbe gegen Ber Ins! versichert, also registrirt" werden, fo muß den, Postmann dieser Inhalt vor Absenkung gezeig! und der Werth bestimmt werden. Die Gebühren wer den bann je nach beut Werthe festgesetzt, da Packet oder der Blies mit dem Stempel des Pofttttattttes versiegelt, und dieser ist nun sür bie sichere Ablieferung verantwortlich. Es liegt iin Interesse des Poftmaunc, die ihm libcrgebencn Postsachen gewissetthast zu besorber, respektive etwaige Bcrwste prompt ztt ersetzen, weil er sonst seine Kunden ver licrett würde. Deshalb kommt es sel ten oder nie zn Disputen Über etwaige verloren gegangene Werthpackele. J Shanghai allein ezifttien mehr als -'00 solcher Privatgeschäfte, ttttd in Verhältniß in anderen Städten, Ans dem Lande und itt kleinerett Ortfchaf ten find sie allerdings nur vereinzelt oder gar nicht zn finde. Dr Post mann und seine Angestellten lassen es sich sehr angelegen sein, Kunden zu ge tvinnc ttttd gehen zu diesem Zweck von Hans zu Haus, ohne abzuwarten, daß die Leute die Briese oder Packele ihnen zusenden, die otikurrettz ist eben groß. Jn den nördlichen Provinzen, wo cS viele Pferde gib! und die Landstraßen sich dasür eignen, machen die Postbolett ihre Touren zn Pserde oder ztt Esel in Relais von e zehn Meilen. Jeder derselben befördert etwa 70 bi 0 Pfund Postsache und legt fünf Mei len itt der stunde zurück. Erreich! der Bote eine Relais-Slatio, so ist in wenigen Minuten das Reitthier gewcch sei! und es geht weiter bi znrn Ende der Route. Dvrl wird der Pastsack einem anderen Boten übergeben, der ihn aus der ihm mitgetheilten Strecke weiter befördert u, f. w. bis zum Be stimtnungsort. Au 'enthalt gibt es nicht. b Tag oder Rächt, Regen oder Son nenscheitt, Hitze oder ,'!älte, sowie der Bote seinett Postiack empfangen, geht die Reife los. Ans kurzen D, stanzen und itt den neutralen und südlichen Provinzen werden die Postsachen von Trägem zu Fuß befördert. Ein solcher Postdienst würde ittttt, namentlich bei den, tu Ehiua sehr aus gebildeten Rauber Unwesen sehr bedenk, lich erscheinen müssen, wate es nicht, daß diele Ränder ihr Gestirnft in me thodischer, man mochte fast sagen, pa Iriarchalischer Wetie betreiben. Die Räuberbanden eines jeden Distrikt kol lektiren von diesen Piivatposthaltertt reguläre Tribute, wosür sie sich ver pflichten, nicht nur die Bote nitbehel ligt zu lassen, sondern dieselben auch gegen die Angriffe anderer nicht kon ceffionirter" Banden oder Amateur ztt beschützen. Dieser Gebrauch herrscht überall, und wenn derselbe auch nicht vom Gesetz gebilligt ist. so ist die Rc gierung doch nicht machtig genug, um dem Unwesen zu steuern. Große Ftr tuen, welche ausgedehnten Transport von Passagieren, Packetcn unb Briefen betreiben, schließen förmliche ontrakle mit den Räuberbanden ad, um ihr unden und Waaren ungehmbeNe Durchzug zu sichern. Die einzigen Posimarken, welche jetzt enstiren. sind b,eientgen der auslanbt sche Konsulate - ein jeder der answar tigen vntuln fungit! gewissermaßen als Postmeister tnr setue Landsieulk sowie eine in Sdanzhai gebräuchliche Lokulbttesmarke. welche von einer Pri vat Transpoügesellichasl verwendet wird. Bneie von Edina nach anderen Landern werden zumeist m,l den Post marke der betretenden rander trankirt. Alle nach China t:t sendenden Bne'e 'ollten nur nach Bcttla.'.sda'en adteintt werden, Sind sie eitel ,11 s .Innere bestimmt, 10 mui'en iie von den ie;t durch die ein,',, 'anten Ptiraipestan'iallett lesordett weide"..