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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (June 8, 1893)
Der IX'rprouitM nxMcn. tJua)Iniifl au'i bet RltinuaM. J'o" rV rag. In bescheidener, aufmerksamer Haltung stand ber Flickschneider Hauberg da, ttjx-. erbietig den Aeuberungen laulchknd, zu dknen der reiche Zimmeimann timm sich ihm gegenüber heriblieh. Allerdings Hindelle ei stch um ein Thema, das den Schneider angenehm berühren mußte, denn der Zitnmennonn erging sich im armen Voit der Tochter auberg's: Welch' ein hübsch?, ansiclli. ges MSdchen die Life dfch fei, und wie kein Mann ungefilljt! neide, der sie dcr einst zum Wcibe nehme! In welcher Kbch! ,m Das Ge,praq angebahnt hatte, war nicht schwer zu er- kennen, Vr war kinderloser ICitlm und ging, wie allbekannt, seit einiger Zeit mit HeiralhSgekanken um. Auch, daß der niohlslluirte Mann seinen Blick aus die hübsche i'ife Hauberg geiosrsen, war dem Vater deS MZdchenS nicht ganz ube kann!. Gute Freunde hatten es ihm mit' getheilt und ihm im VaiauS zu dem Glück qiatulirt, das seinem Rinde in Aussicht stand. Welch' eine Versorgung I2r das MZd, chc,,! so gut wie im! der List halte bS Schicksal es wohl selten mit Jemanden gemeint. Man gönnte es ihr jedoch ; sie war ja so gut und brat, dabei von seltener Lie-. benswürdigk'.it und dcii thausrischer, alle Herzen gewinnender Schönheit. Da sich der Weibung des Zimmer manns kein nennenswerthes Hindernis in den Weg zu sielten frisiert, konnte es als ein Zeichen lobenswerlher Veschei denheit angesehen werden, dah er eS sich angelegen sein ließ, die Gunst der fünf tigen Schwiegereltern zu erwerben, an statt kurz und bündig mit seinem Antrage hervorzutreten, Dies aber hatte dann seinen Grund, daß er sich seiner Sache dem Mädchen gegenüber keineswegs sicher fühlte und eS deshalb gerathen hielt, um die Fürsprache ihrer Eltern nachzusuchen. Bater Hauberg hatte die selbe denn auch bereitwillig zugesagt und einen Boten in den Gasthos geschickt, wo i'ife im Dienst stand, um sie auszufor dem, am ersten freien Abend nach Hause zu kommen, da man ihr dort Wichtiges zu sagen habe. So willig das junge MZdchen sonst auch ins Vaterhaus zu eilen vffegte, diesmal war es ihr ein saurer Gang dorthin. Im kindlichen Gehorsam aus gewachsen, siel es ihr schiver, dem Wil len der Eltern entgegenzutreten, und doch mußte sie es in diesem Falle. Sie mußte ja, worum es sich handelte: daß Timm sie heirathen wollte. DieS aber erschien ihr als eine Unmöglichkeit, weil sie eine liefe Abneigung gegen ihn hegte, weil Glück und Seelenfrieden ihr gcsähr det schienen, falls man sie zwingen würde, die Seine z werde. Sie hatte den Zimmermann im Wirthshaus: oft in einem Zustande völli ger Trunkenheit gesehen. Er machte, wenn er nüchtern war, den Eindruck eines gutmüthigen, mohldenkenden Mannes, in der Berauschlheit trat jedoch seine wahre Natur in ihrer ganzen Rohheit hervor. Da er, an starke Getränke gevijhnt, siel vertragen konnte, kannten nur Wenige ihn im Zustande völliger Trunkenheit, sie aber wußte, wie oft er in einer en legenen Kammer des Gasthofes seinen Rausch hatte ausschlasen müssen. Die Wirthsleute, denen Claus Timm ein guter Kunde war, sahen die Sachen mit anderen Augen an, als die arme Life und hüteten sich, den Zimmermann als einen EZuscr zu bezeichnen. Sie suchten im Gegentheil sein Laster als eine Schwäche hinzustellen, die zu ent schuldigen war, und die meisten Leute schloffen sich dieser Ansicht an. Wer wollte sich denn am Ende darüber wundern, daß ein Mann ein venig über die Schnur haute", nach dem ihm zu Theil gewordenen, seltenen Glückjfail? Äcr Jahrgang 14. Beilage zum Ncbraska taats-Slnjeiger. R. .;. ' ll Meriko bezweckte. Bei einer Jagd fe weil vergessen zu wollen, einen Schwur, den er bei nächster Gelegenheit brach ! Er wurde bald zum offen kundigen Trunkenbold und trotz dem red liche Bemühen seiner jungen grau, dem Laster entgegenzuaiilken, schob er gerade ihr die Schuld zu, die Ursache desselben zu sein. Stets glaubte er sich von ihr betragen, und in maßloser Eifersucht er schien ihm jeder, noch so unbegründete Verdacht als unumstößlicher Beweis, Selbst die Gewißheit, daß ihm ein Kind geboren erden solle, erregte unlautere Zweifel in ihm, die unter Einwirkung und gefaßt nahmen sie Abschied von ein ander und noch einmal legie die Mutter ihrem Kinde on'S Herz, in Erfüllung der schweren Liebespflicht auszuharren, die Meta nun fortan allein zu tragen haben würde. AuS ollem Herze legte die kleine Verwachsene das gcfoidcne Be sprechen ab. Es wurde ihr ichl scharn, dknn obgleich sie sich keines Zeichens seiner Zuneigung rühme dursle, hegte sie dennoch treue Anhänglichkeit für den hülflosen Vater und trug ihm nicht nach, daß er ihr Gebrechen verschuldet hatte und sie um alle Freuden der Jugend ae- des Alkchols immer sesters Gestalt an. bracht. Die Vorlehung hatte dies auS nahmen. Um diese Zeit legte er zum ersten Male Hand an sein unglückliches Weib. Nüch lern geroorden, begriff er freilich nicht, wie er dazu im Stande gewesen, aber bum nächsten Rausch mißhandelte er sie ans'S Neue. Ein schwächliches 3J!5b chen, das kaum lebensfähig schien, wurde geboren. Wäre eS ein derber, kraft strotzender Junge gewesen, würde dies dem sinkenden Mann vielleicht als Halt gedient haben. Das win'ige, leise mim mernde Wesen, das in der Wiege lag. er weckte nur seinen Groll, i dem sich die heimliche Selbstanklage mischte, die ur im Branntwein zu ertränken iv. Arich die Matter veruicchte sich des Kiiid.s nicht recht zu freuen, es bangte ihr vor dem Schicksal, das dem kleinen Wesen be vorstand. Denn wenn auch noch kein Mangel im Haufe des Zimmermanns herrschte, konnte derselbe doch nicht mehr lange ausbleiben. Täglich vergeudete Elaus Timm Geld, Zeit nnd Gesundheit in der Schenke, während er längst aus gehört halte zu arbeiten. So kam den endlich der Tag heran, wo der letzte Pfennig des beträchtlichen, leicht erworbenen Kapitals verzehrt lind die letzten HillsSquellen erschöpft waren. Der Zeitpunkt würde schon früher eingetreten fein, wenn Frau Life nicht vor dem völligen Zusammeniruch des Wohlstandes die Hände fleißig gerührt und so das Nöthige für stch und das Kind erwerben hätte. Nun war sie mehr denn je darauf angewiesen zu arbei ten, denn ihrem Manne fehlte dazu nicht blos der nöthige Trieb, sondern auch die nöthigen Kräfte. Führte sie ihre Thä tigfeit außerhalb des Hauses, mußte sie Sorge tragen, das Kind stcher unterzn dringen, denn Elaus Timm war nicht der geeignete Hüter sür dasselbe. Die kleine Meta war ein sansles, leicht zu deanfstchligendes Kiud, dir Vater gerieih beim Anblick des unschuldigen Wesens jedoch häusig in so hestige Zorn, daß er eS schlug und fließ, ohne selbst den Grund dasür angeben zu können. Da die Mutler Leben und Gesundheit des Toch terchens gefährdet sah, entschloß sie sich, dasselbe bei ihren Eltern unterzubrin gen. Die zarte Konstitution des Kin des hatte jeooch bereits gelitten, es war , unverkennbar, daß der Rücken sich zu krummen begann. Ein Krüppel auf Lebenszeit, und dies durch den eigenen Vater verursacht ! Wer kann das Leid ermessen, das solch ein Schicksal in sich birgt? In dem gebrechlichen Körper des klei nrn Mädchens wohnte jedoch eine starke Seele, die sich still und geduldig in das Unabänderliche zu si'idin wußte. Wie wenig das Leben dem Kinde auch bot, luqleichen versucht, indem sie ihr den fröhlichen Sin gegeben, sowie die Gabe, jedem Vorkommniß die beste Seite abzu gewinnen. Wie hätte sie sunst vermocht, den Tod der Mutter l ertragen? Run blickte sie nur darauf hin, wie sie der stillen Dulderin die ersehnte Ruhe g?n neu müsse und konnte in der Abschieds stunde gelaßt und voll Zuoeisicht sprechen: Wir sehen uns wieder, liebe Mut ter!" Elaus Timm hat die Frau um viile Jahre überlebt, wenn auch ohne Freude, stumpfen Geistes und gelähmten Kör perS, Er ist auf'S neueste verpflegt morden von seiner Tochter, welche in opferwilliger Fürssrze niemals ermü bete. Jetzt ist er gestorben. Auch nach fei ncm Tode verblieb Meta in der kleinen Wohnung, an die sie sich durch die Erin nerung an das Zusammenleben mit der innig geliebten Mutter gesesselt sühlt, aber sie ist deshalb nicht allein, denn es vergeht kein Tag, ohne daß Jemand bei ihr anklopft, der ihrer Hülfe bedarf. Im ganzen Städtchen hat man die kleine verwachsene Schneiderin gern, mit ihren geschickten Händen und dem freundlichen, bescheidenen Wesen. Es giebt wohl im Orte kein Biantkleid, des sie nicht ha! ansertigen müssen, und steig nimmt sie neidlos den herzlichsten Antheil an dem Glück Anderer. Wenn Zwei sich so recht innig lieb haben, ist ihr dies eine große Freude, Von einer Vernunstsehe" mag sie jedoch nichts missen. 0 nein, nein," äußert sie lebhaft abwehrend, nicht der Versorgung we gen!" Das Letzte. Bon (? in solle r. Kli 1. ' k a lU.Ulll UUl 13 flli H.4,.11, UUUI V n S'rmsriMt.nS Prtfi ihm an f'nim ' 9 1 Mllgeieuen ausgesqioatz! würben, war mit einem Gewinn Herausgekommen, Das machte ihn fchwindlich und oerur sachte ihm Durft, den er dann dort zu lochen suchte, wo der Grud zu seinem Reichihum gelegt war, im Wirthshaus ; dort hatte der Andere ihm nämlich das Laos ersauft. Sein häufiges Ein kehren daselbst war als gewissermaßen als ein Akt der Dankbarkeit zu betrachten. War ElauS Timm nüchtern, pflegte er mit einer gewissen Umsicht zu Handel. Er he sein Kapital sicher angelegt, arbeitete auch ncch hin und wieder, und konnte, wenn eS ihm darauf ankam, TüchtioeS in seinem Fache leisten. Alles in Allem aenommen, war er ein nicht u i te,;3' verachtender Mann, dem manches Mäd chen aus wohlhabendem Hause mit Freu den die Hand zum Ehldunde gereicht hätte. Was wollte denn die Life, deS armen Fliekschneiders Tochter, sich noch lange zieren und sperren ! In diesem Sinne hatte die Herrschaft längst auf fie eingeredet, nun kamen die man Vorstellungen ber Eltern hinzu, die des kränkelnden, forgenbedricklen Bater und der durch harte Aibeit früh gealter, ten Mutter, die sich vergebens abmühte, den fchn,a!en Verdienst für eine große Familie ausreichend zx machen. iie er gingen stch beide nicht in langen Neben, hungern und entbehren mußte, und das war häusig der Fall, Im Hause der Gioßelten, gab es selten anderes, als schmale Bissen, und wenn die Mutter auch nach Kräften auSzuhelfen suchte, fühlte sie doch, daß eS besser fei, das Kind wieder zu sich zu nehmen. Dies konnte jetzt geschehen, ohne die Wohl fahrt des Kindes zu gefährden, denn Claus Timm war nach einem Schlag ansall mit einer Lähmuna behaftet, die In dem großen paikähnlichcn Gart,n eines allen Palrizieihruses stand ein kleines Landhäuschen in Rokokkostul. In dieses Häuschen hatte sich der alte Kommerziell, aih Hsllmer zurückgezogen, nachdem er das Bankier-Geschösi seinem einzigen Sohne Horst übergeben hatte. Hier lebte er im! seinem alten Diener ganz seiner Muße. Seilen ging er aus, und nur dann, w.'nn der alte ReichSgras von Saun, ein Vetter deS regierenden Herrn, das alte Schloß über der Stadt im Sommer bezog, sah mau manchmal den alten Komme, zienraih langsam durch die Straßen der Stadt hinaus ,S Schloß wandeln, denn er war mit dein greise Grasen seit den frühesten Jugendjahre vertraut befreundet. Dann spielten die beiden Greise Schach, oder sie unter hielten sich bei einer Flasche Wein über frühere Erlebnisse oder über ihre Samm lungcn, oder wandelten im traulichen Gespräche durch die Alleen deS Schloß xarkeS. Es war an einem Frühlingstage. Der alle Rth saß in seinem hchen Lehn Kuhle an ten geöffneten Fenster und schaute sinnend hinaus in die blühende Landschast, die in enlzuckender schöne stch weithin dehnte, big am fernen Hori zonte das blau schimmernde Gebirge sie abschloß. Er sah milde und leidend ans, und Is er stch erhob ur.i burch bas Ge- idm nicht mehr gestattete, irgenrwelcy: , maä) omtt tx sl4 1I!!r animie Gkwaltlhällgke,, auszuüben. ! strass eu vorrichten. Ein unverkennbarer Segen zog mit! Jetzt Hat er an einen kunstvoll ge dem gebrechlichen Kinde in die zerrüttete schnitzten Ebenhcljsch'.a,,', öffnete ihn Häuslichkeit ein, ein Hauch des Frie-! und blickte hinein. Da ainci eS wie ein cer Die jirrnuii) mincer iuy,rar onmacs AnneuSte user bie mu'en machte, lind auch sonst biachte es Er- j Züge M Greises, Wie das blitzte und leichteiring. Es war erstaunlich. wie i glkißl Behulsam entnahm der Greis kunstgerecht die Klein: schon mit der anS dem Schrein von mehreren werth; Nadel umzugehen wußte, emstz und !, oll, n Gegenständen eine große goldene, andauernd, gleich einer Erwachsenen, aiit künstlichen Steinen rinasberum be- und ie schickt sie sich lei allen häug- ; situe äQtin'annf u:ib stell, e sie nur (1 , an und lichcn Verrichlunaen leiale. zu denen , I,,,, au! den Tileb. Sein uae weidele ! Hans : nie b,e nöthige rat zugetraut ; sich an dem herrlichen Kunstwerke, das hätte. Mit vereinte Kräften gelang es ; em gormschönhei! und zierlicher vollende, Mutter unb Tochter, die Entbehrung , ter Arbeit seines Gleichen suchte. Diese von dem Siechbelte sernzuhalten, um das Kanne nebst da,u gehöiigen Kelchen aus Es klopsle an, im nächsten Augenblicke ging die Tbür aus und ein junger Mann betrat das Zimmer. Derselbe sah bleich und verlebt aus. Guten Tag, Papa !" rief der junge Man, indem er feinem Valer die Hand zum Gruß entgegenstieckle. Guten Tag, Horst l Was wünschest u?" fragte der Greis kühl, indeni er feines Sohne? Hand kaum berührte und aus feinem Antlitz jede Spur der Freude verschwand. Du illst gewiß wieder Geld." Hast eS errathen," fetzte der junge Mann krampfhaft auflachend, Ich bewundere Deine Bermuthungsgcibe. Geld brauche ich, Papa, viel Geld, ich schwöre Dir' !" Der alte Kommerzienrath trat zurück, und ein leises Stöhnen entrang sich feiner Brust. Du weißt," sagte er dann mühsam, daß ich nichts mehr habe. Dank Deiner tollen Verschwendungssucht und Deiner Mißwirthschaft ist ein Vermöge, daß stch auf viele Hunderltansende belief, in wenigen Jahren dahingeschwunden wie Seifenschaum," Der Sohn lächelte, zündete ruhig eine Eigarrette an und erwiderte dann : Du irrst, Papa. Unglückliche, verfehlte Spekulationen tragen die Schuld an meinem Niederginge, Das habe ich Dir doch schon genügend auseinander gesetzt." Alles habe ich dahingegeben, um Dich zu halten," fuhr der GreiS traurig fort. Meine Sammlungen, meine Gemälde uno npserllche, lies, woian mein Herz hing, dahin ist's, dahin I Ich habe nichts mehr." Nichts mehr?" fragte Horst leichthin. Du scherzest, Papa. Warst Du nicht eben bei Deinem qol!enen Schatze von BenventEell,i? Verkaufe doch die alten Dinger ! Man wird sie D ir fürft lich bezahlen," Der alte Hollmer richtete sich hsch auf, nnd vor feiner gebieterischen Handbe wegung verstummte der Sohn. Nie werde ich mich von diesen Kunst werken trennen," rief er fast leidenschifk lich. Alles konnte ich für Dich opfern dieses nicht !" Nicht, Papa nicht?" riet Horst mit sremdarligem Ausdrucke. Du wirst es doch thun müssen, denn sonst bin ich ver- loren, Oder willst Du lieber der Welt das Schauspiel bieten, daß Dein einziger Sohn in'S Gefängniß bgefütirl mild?" Mein G!l! Warum?" fragte der Greis zitternd vor Schrecken. Horst zuckte die Achseln, Wechsel,..." Das heißt: fal-chc Wkchfel ?" fragte der Kommerzienrath schneidend. Ganz richtig, so iit's leider ! " Entsetzlicher Mensch. - War'l Tu denn toll?" So wenig ie Du," kam die Ant wort zurück, Es ist mein Verhäng niß." Der Alte sank zurück und verbarg das Anllitz in den Händen, während Horst den Rauch der Eiganelte in Ringeln fortblies, Wie viel Geld brauchst Du denn?" fragte der Greis nach einer langen Pause diö Schweigens. Ach, Papa, eS ist doch nicht so ar viel," antwortete der Sohn, Mit zman zigtaufend Mark ist mir über dasTro hendste hinweggeholfen," Der Alte faltete trostlos die Hände. Zanziglausend Mark weher soll ich die nehmen?" Er starrte vor sich hin. Wieder entstand eine lanqe unheimliche Pause, ! Verlaß mich jetzt," sagte er dann, Komm' später wieder!" j Mit auffeuchtender Miene entfernte i stch der der ungeartete Suhn, Als feine I Schritte verhallt maren wandte der! Gieis sich um und trat vor dos in Ocl gemalte Bildniß seiner längst verstörtes nen Gemahlin, Gott fei gedankt," fijte er leire, ,dß Du bie Schmach rnchfmir erleben i irußl, die über mich gekommen ist, Eli'e! Ich wollte verzweifeln, IS Dich der Tod j so bald von mir nahm, Jitzt preise ich ihn dasür." ahnn lieicere er nq zum usackeii , vertieg lief auneufzrnd bas von einen p'ksatrten getrennt. erieth er i,n Dickicht jener Wälder in ie Gefunaenfchaft eines indianisch,,, Stamme, wo er stch die Liebe der Toch ter des Häuptlings zu erringen wußte und sie zum Weibe ahm, AIS fein Schwiegervater starb, wählte man ihn zum Häuptling, und in diese, Stellung sammelte er große Reichthümer, Noch heute ist sein Andenken in Mttiko leben big. In ähnlicher Weise gelangte ein eng I, scher Matrose zu Mach! und Ansehen. Er wul de als der einzige Ueber lebende einis an der Insel Pulo Pinang gestran, beten Schisses von den harmlosen In sulaner in deren Gemeinde ausgenom inen unb schließlich zum Häuptling er koren. Später erkaufle er die Jnsel an Engländer und lebte bis 18ti2 in London als Rentier, Weniger glücklich ar der Lebens abend eines srnnzästch,n Abenteurers, der eS sogar bis zum Könige brachte. Er nabm seinen Weg ach Änrakanien und regierte dort längere .eil unter dem Namen Crvlrn Antoine I,, bis er vor etwa einen, Menschenalter in Folge eines Bürgerkrieges vertrieb, n wurde und zu Touitoriae in NV.h und Elend starb. Zum Schlüsse sei noch eines anderen Franzosen, Jules Gros, gedacht, der sich erst im Jahre 1387 nach Guayana in Südamerika begab, woselbst er stch zum Präsidenten einer 450,000 Quadrat, kiiometer große Republik aufschwang. Dieses Land war bisher so gut wie Herren los, da Frankreich, Brasilien, Poitugal und England sich über den Besitz dessel den nicht einigen wollten. Der Frei, staat, dessen Tage übrigen!? gezählt fein düislen, nennt stch Das unabhängige Guayana" und hat zur HauxtstaN Eunani mit 350 Einwohnern. Die englische roe befindet sich qeaenwärtig im Tower in der Schatzkammer und ward sür JakobS II, Gemahlin gelertigt, Sie kostete III, 900 Pfund. Ihr Gewicht beträgt blos 1! Unzen, den Sammet abgeiechnet. Vom Golde kann man wenig oder gar nichis sehen, dagegen ist sie mit Juwelen bedeckt. Man kann sich das leicht den ken, wenn man hört, baß, obfchon der Duichme fer des Reifes nur 5 Zoll, und ihre ganze Höhe bis zur Spitze des Kreuzes nur 7 Zoll beträgt, sie doch ö diamanten und ISO Peilen enthalt. in der Nähe stehenden Diener zu, hole eine Flasche Hochrjeimer für uns Beide! Ich war lange nichl hier," fuhr er fort, es mögen fast zwei Jahre fein. Was machen Deine Sammlungen? Sind ste großer aerooioeni Der aite Rath hob wie beschwörend seine J.nuO. Ei laß ,,r die Frage, theuerster Freun!," eimiderte er leise, Warum?" sorschte der Gras. .Es ist sast Alles onkausl!" kam die tonlose Antwrt, Der Gras blickte ihn soischend an, Wie, Du hast Dich von Deinen Sammlungen getrennt? Konntest Du das über' Herz bringen?" Ich mußle," antwortete der Kommer ziemalh, um meinen Sohn zu halten," So steht es schon bei Euch? Also ist es wahr, was man stch Überall zuraunt? O Du Ae ister! Aber konnte ich Dir beim nicht helfen?" Darum komme ich jetzt," reifetzteder alte Rath, Ich inöchte meinen Glolz, mein Heiligihum, die Kanne und die Pokale des Benoenuto Eellini verkaufen. Einmal wolllest Du sie kaufen, Georg; willst Du ste noch jetzt?" Was," riet ber Graf emxorfahiend, Du willst diesen Schatz verkanfen? Ist ds Dein Ernst?" Mein völliger Ernst," anlivoitete der Greis; und wenn Du diese Klei nodien nicht erwirbst, muß ich ste an derswo iibiiien, wo ich eS nicht gern thun möchte." Natürlich nehme ich sie!" rief der Graf, WaS forderst Du?" Fordern? Du weißt, daß diese Gegenstände mir Über Alles theuer waren und daß ich eigenliich nicht weiß, wie ich ste toriren soll. Mich haben ste damals 1S,000 Mark gekostet." Ich will Dir ÜS,000 geben," er klärte der Graf. Wann soll ich den Schatz haben?" bald als möglich," lautete die Antwort. komm mit," forderte der Graf aus Ich zahle Dir das Geld und lasse mir morgen den chatz holen. Nach einer halben Stunde erließ der alte Ziath das Schloß, aber er k,akle wie todtmüde und in seine Auzen sun kellen Thränen, Noch an demselben Tage zählte er feinem Sohne 20,000 Mciit in Bank noten hin, die dieser mit einen, Mcrci, Papa!" einstrich. Hierauf wandle er sich eilend zum Gehen. Bleib' roch!" rief ihm fein Vater nach. Es war das Lctzle, was ich Dir geben konnte; ich bin nun arm wie ein Bettler, und Tu wirst es balö ebenfalls sein, din auch dieses Geld wird Dir nichts nützen. Ich verwünsche meine übergrosie Liebe zu Dir, denn sie hat Üble Früchte getragen. Wenn Du kannst, so stnde Dich mit Deinem Ge missen ab. Möge Gott Dir nichl ver gellen, was Du mir zuaesüal hast. Nun gehe!" Der Greis sank in seinem Sessel zu sammen und mit wortloser Scheu verließ der odn das Zimmer. Kaum acht Taae später Überfiel den ommerzlknrath ein schweres Unwohlfein, vevot. Draußen stiegen die Lerchen frohlockend Seine Durchlaucht der reaierende Fürst himmelwärts. Der nuloe Wind wehte besucht bei Gelegenheit der hundertjäbri- es. - cv.i...c txi j. , t - 7 1 7. . i.auuu uu oiuuciuuii 1110 ü7ci. gen uvelleler oes Gvmnastum bie Sin Hauch von Frühlingsseligkeit fluthete Räume dieser Anstalt und wird in baS durch die Welt, Der Grei sah und naturwissenschaftliche Eabinet von dem fühlte eS nicht. Seine Augen starrten betressenben Fachlehrer geführt. Seine nach bem teeren (schranke, ber se, nen Durchlaucht zeigt auf einen schwarz Schatz geborgen hatte, unb hasteten bann grauen Stein und frag:: .Wag ist das ...i . sn.,w. r.: . rr- .. . n . ' o ' I out vem iice ,e,er iiraiun. uiine nerr Prosellor? kippen wurden bleich, leine Wanzen DaS ist ein Stück Lava, Durch iuiji. I niuiuitiit ieic llnoci,,anv! iaucsi, gi! oleler zur Antwort. liche Worle. Ein Zucken ging burch iei, Brennmaterial, nicht wahr?" frag! iun Köiper, seine Hönbe hingen schlaff Leine Durchleucht weiter, woraus der herab, sein Augen sielen zu. ! Pio'essor sehr sinnreich antwortet: .Aller Da schollen weiche, sehnsuchtsvoll: j Durchlaucht, Brennmaterial. . Glocken, sne herüber von ber alteis-! ras bei!, man k S n n I e Vava auek al Praktisch. Eine Sitte in ber Bretagne besteht darin, daß an gewissen Festlagen junge Mädchen beim Tanz in rothen Röcken eischeinen, die mit weißen oder gelbe Streifen ausgeputzt sind. Diese Streifen deuten die Aussteuer des MSdchen an. Jeder weiße Streifen repräsentiit Silber und bezeichnet hundert granes jährliche Rente; jeder gelbe Streifen bedeutet Gold, und zwar taufend Fiancs Rente jährlich. Wenn also einem Heiroths lustigen ein Mädchen gefällt, so weiß er in Bezug auf die Aussteuer gleich, wie er daran ist. Trotzdem sollen Täu fchnngen ich: zu den Seltenheiten ge hören. Sclii'ames Mineral, Der Lehrer hat die Schüler aufgefor der!, zur nächsten Stunde für Naturge, schichte leine, die ihnen bei ihren Sxa ziergänge aussielen, mitzubringen, und sindet daher auch in dieser Stunde das ganze Pult mit Steinen bedeckt, die er mustert, dabei sprechend: ,DaS ist ein Stück Kiesel, das ist ein Slück Schieser, da? ist ein Stück Granit und das" ruft er einen Ziegelstein demei kend ist ein Stück U n v e r-fchämtheit!" grauen Kiiche. Auf den Schwingen des Windel wogten die feierlichen Akkorde bas Thal entlang. Der Sonntag ward eingeläutet, Ich komme," flüsterte der GreiS, Wie ein blitzähnliches An'zncken ging es Über 'ein Antlitz, Dann wurde Alles still, lodlenstill. Als der alle Dieiier nach einiger Zeit Brennmaterial verwenden, aber,,, aber !ie brennt nicht! Langsam schritt er hinauf nach dem Schlosse. Ermattet ließ er sich unter wegs aus einer ier Steinbänke in der alten Lindenallee nieder, dann legte er picnier Moment, Sie: Ach, lieber Cito, ich glaube, Tu kommst heute zur unrechten Zeit, um von Pava meine Hand zu erbitten!" Er: Aber, aas ist denn geschehen?" Sie: Die Putzmacherin war soeben das Zimmer betrat, fand er seine Herr! ha tnct der Rechnung und nun ist er in eni'ta'in. l,chi,clt,cher Laune!" Horst faiik tiefer und tiefer; gemieden Er: Teile, besser! Gerade jetzt und verachtet von Jedermann, wanderte ' w'nt er froh lei, wenn ich um Dich an er nach Australien aus. Dort ist er! hatte! veiichcllen. stch in dem dürftigen Haushalle alles schwerem Golde halle der Kommerzien, ! müde das letzte Tliick Weges zurück. drehte. iraih von einer Re,je aus Jlalien mit ?or dem Schloste faß unter einer So verstrich eine Reihe von Jahren in heimgebracht. EZ Iren Kunstwerke mächtigen Kastanie der alte Gras, behag. ann i "an eeuini 8 lUerierpanten, viele ,au- l,q iuiuclgileznl vnt) aus einer türki- , i kmeinlamn friedlicher Arbeit aber in ihren Augen sprach sich die Bitte j kam der Tag, wo in der Hütte ElauS sende an Wer.b ur-6 er hitte sie gehüle! schen Pfeife rauchend. Er beobachtete aus : Mache uns die Last leichter, bilf. T,mm's stall eines Kicnkenlagers zwei , wie ein Heiliaihnm seit den Tagen des , eitrig eine Schaar schöner Tauben, di: daß Deine Geschwister satt werden, und , u stnden waren. ' Glückes, die ihm nun, ach, schon so fern ! ruck end und girrend in dem feinen dai uns ein ruhiger Lebeniaiend be-1 Meta war, als dies nei:e Unglück an , lagen. Zeine Seele hing förmlich an ! Sande ihre Svieie triebeu, und nicht eher schieden sei! ! sie herantrat, bereit? erwachsen, halle diesem Schätze, ' warb er des Iten Rathe? gew.ihr, als 'Die Kindesliebe hals die Abneigung idren Lehrgang als Schnellerm ,n,ück Jetzi nahm er ein seidenes Tuch und bis dieser dich! neben ihm stand und ihn bestegen, und so wurde Lise Hauberg uelez, und sich em Sümmchen erspar,. Mischte sorgsam ,edcs Stä-bchen von der cciüiüe. das We,b Elaus Timm'S. Er strahlie , das ihr gestailele. die sonst so emstze Kanne ab. ? ann stellte er sie mit einer:- Ah, grüß Gott, H,',nr,ch!" ric' er vor Glückseligkeit und trank stch um! Nadel eine kurze Weile ruhen u lassen, ; ächeln t:r Be'liidigung in den Schre,n 'lbm ,kvil tnkz'ge. las ist schön öschieilslaae m 5berströ?.er.der Freude!um sich an, der Pflege der Mutter zu. zurück. ,von tir. da!, In mich :a! besuch, einen Kanonenrausch an, dessen er sich widiren. Daß sie fteiben müsse, dar. i Wagend der Gre d,es that, kamkomn,!. JsTir recht, tnfj trai nächsten Tage schämte, so daß er über täuschte sich die Kranke so wenig, Jemand schnellen Schrilles die Treppe ; ii der uürzicen Lust bleibe? feierlich beschwor, sich nie wieder so j wie ihre u'merksame Pgezerm. Still, heraus. Rasch schloß er den Schrein, j ist'4 (c dump. .,acch!" ries Assessor: ibn!" Cinmr: I Assessor: ! Äesep von ch s e n M; mit bie, , Drinnen er einem j $ertrraen( Abenteurer. Manchem, dem in sei:nr Heimath der Boden ,u he:ß geworden und der cu irZ'ird einem Grunde titt ejitiimjen 'ühlle. sein kaleileind zu rerlai'en, ist tk gelungen, in di' Firne unter ,: VZIkein eine iebmientc Stellung ein zunehmen. tSm ce, t t tf'cr tv.i be irerkincrrnit uns, r:5fen bi,r (lfiurt"! !,n. Ar.i:r.gs dieses J.-.S.tVii tene tiente in der nach r;r:-n fort-:' itir ten WeichieZizien ein Xc-t, jjrrre:' Jrcaroni'fc, der stch doch reücn Kui!z auichnet,, N,ich dem Elriru Nsik leon, I, schieß ei sich einer Errednion , Ihnen u Füßen an, welche rie Giündni g e:rcr Kilcr.ieiuns auf I Ciin Kanfrfiiiif. Cffrziet: Da schauen Sie den ausze, p.atenen atxc'Q von einem Baron!" Bitte, bewundern Sie Wikio?" Sie kennen die Fabel deS dem Frosch, der stch zum aufblasen wellte ; jener ,nosch zerplatzte dem aber ist es gelungen!" liebeseeklZrima Zchmeir.ehZndler (zu einer jungen Kiümej: Gnädige Fiau! SLOO äch nure und ein treue Her, lec.e ich title, nehmen eie