Eine Kcscl'ichlc aus ivr Rinder. "tllh SiOMllf !! l'i 11 l 'Üi 0 !l I ( M I. Die Trauung war vo,über. Da Ehepaar war i feinern füifflii utgeflatteWn Heun angekommen. Wrat Oo i'Stzii'g iSHile feine n schöne, blaffe lenhil;lin zu einem Sessel, ivSH rend ,r selbst, ul der Hand sich ans sin Slühlchen flüsenb, 001 ihr stehen blitb. Ein paar .Augenblicke bangn, Still schiveiginS erging!, Dann nahm cr das Wort, lühig nnd köhl klang (eine .liebe: (S miib nSlhig fein, Elisabeth, daß mirur in kinigcnWoiIen üb unsere taenfeitiae isleUuna klar weide. Wir haben Beide 0,3 zu d,e!er Stunde kein, 'Illusionen biuficaeben; dmum loerde ick die Reinlichkeit dieser Unter balluna nach Möqlichkei, abzukürzen suchen. Wir sind beide zu diesem Ehe bunde gezwungen morden! Sie durch .Ihren nkiriicheii Baler, der keinen Wi- dersvruch dulde! und dem ein gräflicher Schwiegersohn als Gatte ,e,er einzigen Tochter als willkommene Zugabe zu dem Glanz seines kommerzienrälhlich,,. Hau fe erschien, ich durch den Umstand, daß meine Pche mit Ihnen das einzige Mittel war, meinen Baier vor dem sinan ziellen Ruin und vor dein Tod durch eigene Hand zu bewahren! Ich habe ihm diese Opfer gebracht er ist mein Baier aber ich habe damit' die Stimme des hochqemschsenen, vorneh men Mannes, dessen große, sprechende Augen aus dem niedergebeugten Gesicht seiner Gemahlin zu lesen suchte, klang sehr ernst ich habe damit meine Ju gend begrabe, sie liegt hinter mir! fi'ei, mm Hoffen und keinem Wenkchen gehört fortan mein Leben, nur der Pflicht! Und diese gebietet mir, Sie als meine Gattin mit der vollkommensten Hochachtung zu behandeln! Sie weiden meiner Ver sicherung Glauben schenken, daß das stets geschehen wird! Liebe und Nei- gung aber können wir Beide sür einander nicht empfinden! Aber auch von lynen, Elisabeth, soidcre ich, daß Sie die Ehre de Namens, den e ,etz tragen, stets heilig halten, wie ich sie heilig halte, und bajj Sie nichts daraus kommen las- sen, was ihrem Glänze schaden konnte. Sollte Ihnen aber von irgend Jemanden in irgend einer Beziehung zu nahe getre ten roerdcn, so bitte ich Sie, mir das so fort mitzutheilen, damit ich die mir nö Ihig erscheinenden Schritte thun kann! Wollen Sie mir da versprechen?' Ja !" hauchte das junge Weib, ohne auszusehen. Ich danke Ihnen, Ich stelle es Ihnen nun anheim, Elisabeth, Ihre Wohnsitz nach eigener t?ntsch!iefiung srei zu wäh len. Mich selbst bindet mein Amt im Ministerium zu Berlin ich habe daher keine Wahl! Sie indessen können ent weder hier oder auf der zur Morgengabe mitgebrachten Herrschast Sonsburg vvh nen oder auch zvischen beiden mechseln es steht in Ihrem Belieben.' Er hielt einenAugenblickinne, als ob er eine Antwort erwarte, Ta diese nicht kam, fuhr er fort: Im Uebrigen aber, Elisabeth, durste eil vohl gut sein, wenn wir uns Beide so viel als möglich aus dem Wege gehen und unsere Zusammenkünfte, im Falle Sie in Berlin sind, aus die Zeit de Diners beschränken! Jedes Zusammen! treffen wild ja doch für beide Theile nur peinlich sein. Indessen ni es selbstoer ständlich, daß ich da, wo Sie elwa meine Dienste oder meine Begleitung wünschen sollten, Ihnen jederzeit zur Beifügung stehe I Und darum mZchie ich gleich jetzt fragen, ob ich Ihnen mit irgend etwas nützlich sein kann?" Sie schüttelte den Kopf. So bitte ich Sie,' sprach er weiter, mich zu beurlauben! Leben Sie wohl, Elifabeih!' Eine hkstiche Vcineigung er ging. Ein heißer Thränenslrom einstürzte den Augen der jungen Frau, als sich die Thür dinier dem Manne, der jetzt ihr Gatte hieß, geschlossen halte. Sie blickle durch' Fenster. Ta unten gingen die Leute hin und her, so kalt, so gleichgillig, wie gestern, wie sonst, wie alle Tage, und, und hier oben hatte soeben eine kühle, klare ManneSstimme ein Urtheil gesprochen, welches der frischen Jugend zweier junger Minschenherzen, die nun sür das ganze Leben an einander gebun den waren, die kaum ausgegangene Blüihe ausgebrochen Halle, ki flim merte ihr vor den Augen, als sie an diele Worte dachte, so höflich, so kalt, so echt diplomatisch, wie er sie mohl schon tau sendmal an den fremden Hören, nö er gewesen, in Petersburg und Madrid, in Stcckdolm und Rom, gebrauch: hatte. ' Am anderen Morgen begab sich die junge Frau nach dir Herr,chas Sonü bürg, welche ihr Later, der Geheim, Eommcrcienraih Heißmann, ihr als Brautgeschenk übeiwuien !ja:ie. Ein (atar Zeilen benachrichtigten ihren Galten ron ihrer Abreise. Im Februar war die Hochze,! geateien. Bereits im Mär, starb plötzlich rer Eom mercienrath, ud seine Tochter mußte on Sonsburg nach Berlin zurückkehren. um dem reichenbeganz,,'!: beizuirohnen unk die gerichtlichen Formalitäten behuis Amiilts der rFrbichzti ,u erledige. Ein paar Worte wechselte sie mit ihrem Gat ten, welcher ihr sein Bedauern über den plötzlichen Todis'all ausdrückte und ihr ihrer schon lange verstorbenen Mutter nieder, und eine heiße Thräne nach der andern rollte ihr über die blaffe Wan- gen, 14 stch der Zug ach dm Fricohoi begab, saßen der Graf und seine Geriiablin moitloS zusammen im Wogen; der gass.nben LolkSmenge aber verküii deien das grofartige Leichkngepräiige und der gläniende Pump des Zuges, daß einer von den oberen Zehntausend begra ben werde, Das war Alles. Bereits am Tage ach der Beerdigung war Elisabeth wieder i Sonsburg. Der Frühling zog i das Land und schüttelte seine Blülhcnpracht über das selbe aus; er ging wieder, der Sommer kam und seine Strahlen reisten die Flüchte, auch er zog dahin, der Herbst särbte das Laub, und nicht lange mehr währte es, da hüllte der Winter seine veiße Decke um die Erde, Um diese Zeit litt eS die Gräsin nicht mehr in der großen Einsamkeit Sons burgs; sie suhlte sich in der sterbenden Natur unsagbar verlassen, sie wollte Menschen sehen, ,hr Gedränge und Ge möge beobachten; sie kam nach Berlin, Einige Bochi vor Weihnachten war es, als sie einlias und ihr Gatte fle vom Bahnhosc in der Equipage abholte, Seien sie tmllkommen, Elisabeth!' sagte er mit derselben ruhigen, kühlen Stimme, die ihr von ihrem Hochzeits tage och immer in den Ohren klang, Ist eS Ihnen zu still in Sonsburg ge worden?' Sie neigte bejahend den Kopf. Er aber sragte und sagte nichts mehr. Der Weihnachtsabend kam. Hell flammte der Ehristbaum, und reiche Ge schenke hatten der Gias (fir seine Garn darunter gelegt, Sie dankte ihm und dann gab sie ihm ein kleines Päckchen, welches sie in der Hand trug, Ihr Kammerdiener,' sprach sie da, bei, sagte mir vor einiger Zeit, daß Ihre Aktenmappe sehr schadhaft sei. Ich habe Ihnen hier eine neue ge stickt vielleicht ge fällt Ihnen das Muster ' Einen Blick warf der Gras auf das Geschenk; dann machte er eine rasche Be wezung auf die jugendlich schöne Frau zu, und eS klang etwas wie liete Rüh rung durch seine sonst so kühle Stimme, alö er rief : Elisabeth!' Und in diesem Augenblicke, da er die zierliche Stickarbeit in der Hand hielt, wollten ihn alle die kostbaren, gold blitzenden Geschenke, die er sür seine Gemahlin gekausl halle, wie ein leereö Nichts bedünken, Tiefe Stille herrschte wieder im Zim mer, Und die Tannennadeln knisterten gkheininißnoll, und aus ihrem Dunst zog der Geist der Weihnacht Inullos nach Engelwe,se durch das Gemach, Wollen Sie nicht ein Weihnachtslied auf dem Flügel spielen?' fragte er nach langem Stilllchmeigen. Sie ging zu dem Instrument. Leise erst klangen die Akkorde, Sa;:,; wurden sie voller und kräftiger. O Du fröhliche, o Tu ,eli!,e, gna- denbringende Woknaqiszei:!' Aber wie kam t mir vaic gingen die jubelnden Töne der uralten, süscn Weihnachlsmelodien über in klagende Weisen, und eS schien de: einsamen Man, e unter dem lunmii bäume, als klinge eS daraus hervor, vt verlorenes Hoffen, todtes Glück, Jäh brach die Spielende an. Fast erschrocken sah der Graf auf. Ja) danke jhnen, Elisii'jeii) ! " sagte er denn leise. Sie suhr sich mit der Hav.d ü!ter die Stiin. Ich bin müde, Otto, und ich möchte zur !iuhe geben! " Er führte ihre Hand an seine rpp!n Guie Nach,!" zitternd zog ihre Hjnd die Vorhänge der Loge zu, Wollen Sie in die frische Lust?' 'Jie.n nein ich dauk,!" Haben Sie etwa eine Wunsch, Elisabeth! Befehlen Sie über mich!' Und rauschend und vcll tönte es von der Bülme her, und jubelnd hallte e? aus dem Orchester, die wundersame, liebliche s ein Blick, mir zugewendet War Blitz und Schlag zugleich ' Als die ersten warmen FiühliugStage in das Land zogen, reiste Elisabeth wie der nach Sodnrg, Ihr Gatte blieb in Berlin; sür den Sommer hatte ihm sein Arzt den Gebrauch eines Seebades ver ordnet. Kurz bevor er dorthin anidiach. tras ihn ein Bries Elisabeths, der ihn aus di Höchste überraschte, Eine Bitte habe ich" so hieß es darin die vielleicht von der tiessten Bedeutung sür unser Bei der Leben ist. Entfernte verwandle sind von mir gestorben und haben ei vier jähriges Töchterche, Toni, hinterlassen, ein reizendes Kiiib, welches nun verwaist m der Welt dasteht. Da möchte ich mich nun gern des Mädchens annehmen; viel leicht wird es Sonnenschein in mein Le ben bringen; und ich möchte Sie fragen, Otto, ob Sie Ihre Einwilligung dazu geben, daß ich die kleine Toni in unser f),iu8 nehme und sür immer bei mir be halte.' Lange hatte der Graf sinnend über diesen Brief gesessen ; immer und imitier wieder hatte er die Zeilen gelesen, bevor er selbst zur Feder griff und antwortetet Theure Elisabeth! ES ist ganz selbst verständlich, daß Ihrem Wunsche, die kleine Toni zu sich zu nehmen, Nichts im Wege steht! Wie könnte ich eS wage wollen. Ihrem warmen Gesühl, welches so lebhast sür die arme Waise spricht, Schranken aufzuerlegen? Möchte Ihnen das Kind recht viel Freude machen! Nach Beendigung meiner Bedenken hoffe ich selbst aus ein paar Tage nach Son?burg zu kommen, um mir unsere kleine Hans genosst von Auge zu Auge anzusehen und ihr bunte Kiesel und schöne Mu schein vom Nordseestrande mitzubringen, Leben Sie wohl bis dabin. Otto Gras Lüjzing." Einige Tage darnach reiste der Graf nach Nordemev, Toni klatschte in die Hände, , Tatür will ich Dich anch recht lieb haben!" ries sie judeliid. Und wiedei schlang sie ihie Aermchen um seinen HalZ, Gerade so lieb wie die Mama will ich Dich huben," letzte sie hinzu, als er mii (einer .'and über lör fuhr. Er warf einen Blick aus EHaveth, Das Kind lint Sie, wie es scheint, schnell in sein Herz geschlossen!" meinte er, Man kann sich ja die Liebe der Kin- der so leicht erwerbe,,!' gab sie erröthend zuiück, Ich bin," suhl er fort, oft mit raei nen Gedanken in SanSburg gewesen ur.o sah Sie im Geiste mit Ihrem kleine Liebling lachen und scherze " Haben Ihnen die Zerstreuungen des Seebades nicht die Zeil zu solchen Ge danken genommen?" sragte sie. Im Gegentheil," war die Aolrvort, .unter jenen vielen Zerstreuungen sehnte ich mich doch ost hierher, in diese stille Waldeiiisamkeit Sonbrirgs oder auch wohl i mein Äebeitsjiiiiiiilr in Berlin!" Serne Worte klänge wieder so kühl wie früher; es war Elisabeth dabei, als wehe ! kalter Wind durch das Zimmer, An Sonsburg, un sei Arbeitszimmer halte er gedacht und sich danach gesehnt seiner Gattin erwähnte cr mit kein Silbe ES war am Tage daraus, als der Graf von einem Spuingang in das Schloß zurückkehrte. Durch das Busch merk hindurch, dessen Laub i allen gar den spielte, sah er das Kleid Tonis, die am Te,ch zu spielen schien. Er wollte sich uiidemerkt heranschleichen ud das Kino uberralchen. dem kleinen Patienten Eiüu,sch!äg, ans, Angstvoll sah sie dem Kinde ins Gesicht, ob sich nichi die lieben, nnlde Kinder ailgeii öffnen wallten, aber iic bliebe ge schloffen, und das dumpke Nöcheln, d; cheS ,iS der Brusi dei Kindes drang, konnte kein Trost sür die zitternde Fr,, rciclieS Haar lau, Bett sei, Sie hörte eS nicht, wie leise die T hü, geössxe! wurde und der G,as im Reise aniug eintrat. Er blieb ,1,!;eii, und seine Augen hrslelen aus Elisahil). Er hörte sie tief aufschluchzn und leise flüstern t Stirb mir nicht, mein süßes Ikind! Tu bist ja mein Alles, Alle! Wen er ja, wenn er mein wäre, " Ties sank ihr Haiipl aus ihre Brust. Leise tial der Gras heraa, er legle sei nen Arm ui ihren Nacken, .Elisnbeih!" Sie schrie laut auf. Otto!' Ich bin etwas früher zrnück, als ich anfänglich glaubte! Ich hübe Sie über, rasch,!" Er wollte n;ch etwas hinzusetzen, aber da ftnhnte plötzlich das Kind lau! aus, ein Zittern ging duich den zarte Köiper, dann lag es ganz still. AiheniloS und entsetzt beugte sich Eli sabeth über daS Bett. Toni!" Das Kind rührte sich nicht, Toni! Ton,! Um Gotteswillen Otto sie ist todt!' Der Greif fand keine Worte zur Ent gegnung, aber auch er wußte, daß an diei.'m Krankenbette Alle zu Ende war. Er nahm ein Taschentuch und wischte dem todte Kinde den Schweiß von dei Stirn. Ein großes Stillschweigen entstand; Plötzlich ertönte ein gellender Schrei; Elisabeth schluchzte Ie,se über die Leiche Elisabeth blieb den Winter iiba- r:i Berlin; ihren Gatien id sie indessen nur beim täglichen Tir.er, nter wenn sie, nach Ablanf h,e Trauerjahre, mit ibm eine Gesclljchsl besuchte. Er sprtl, dabei stets nur die allernothwendigslen Worte, ruhiii, heflich, wie immer, ui! sie verhcir,',ihet waren. EineZ Ta,rcö sagte er beim l'iiitcg- essen: Sie äußerten neulich den Wunsch, Elisadeih. wieder einmal eine Oper u hören! Ich habe zu morgen eine Loge bestellt" ES ist sehr freundlich von Ihnen " Kreutzer'S Ncchilager cn Granada" wild gegeben ' Die Oper wird für mich Novität fein; ich habe sie noch nicht gehört. Ich freue mich darauf " Am Abend fuhren Beide in das Opern Haus, jkreutzer's einfache und keusche, darum aber ,o mächlig ergreifende, ro mantische Weisen machten einen liefen Eindruck aus sie, ?a große Duett Mit der Ankunft der kleinen Toni war sür Elisabeth ein neues Leben ange brochen. Hatte sie sich bisher grenzenlos vereinsamt gesühlt und Halle sie geglaub!, daß es für sie überhaupt kein Glück mehr gäbe, so gab si? jetzt solchen Gefühlen doch weniger Raum. Wenn Toni mit den großen, fragenden Kinderauge zu ihr ausschaute, wenn sich die kleinen Aermchen des KindeS schmeichelnd um ihren Hals legten, wenn ein sroheS La ien durch die eilen Räume und die hohen Pompzcmächlr deS alten SchlosieS ÄonSburg schallte, dann war es ?la beth zu Muthe, als ob der erste Früh, ling?sahl nach langen, schweren Winter tajert über die Felder husche und auch in die Menschenberzen u dringen versuche. Mit banger Spannung und doch wieder irohen Herzens sah sie dem Tage enlge, ge, an dem der Gras von Norderneu zurückkehre. Und d,ejer ,ag :aai. lisaöettz Hatt? die ,c:ne vorhergehende Nacht kein Auge luiegracht, und tausendmal halte sie ihren !ltck hicirbergleilen lasse aus das kleine Bell, in welchem Toni in tiefem Schlum- mer lag, Wenn ,ym das int nicht .dm.I.V treilih i.intti r ffir tck 0v",,j I " ,- nicht; er war zu feinfühlend, m ihr eine Freude zu stören aber vielleicht fühlte er sich dann noch mehr abgestoßen, als bisher und vermied es noch ängstlicher, mit Elisabeth zu verkehren. Und wollte nicht gerade sie Allem aus dem Wege gehen. waS die Eiiifremdung zwischen den beiden Gattin zu steigern geeignet wäre? Und als der Morgen kam und Elisc büh sich erhob, da trat sie leisen Schul teS zu dem noch schlafenden Kinde, hauchte einen Kuß auf seine Stirn und flüsteiie: Möchte Deine Anwesenheit Allen zum Segen gereichen!' In das Schloßporlal herein icllie der Wagen, mit welchem der Gras vom Bahnhof kam, Elisabeth stand mit Toni aus der großen Freitreppe vor dem Schieß und lral ihrem Gallen einige Stuten herab entgegen. Ueber sein r,o den Strahle der Sonne tief gebräuntes Gesicht huschte ei Lächeln, als er ihr entgegenkam und ihre Hand a seine L.P- pen tuhite. Ich freue mich, Elisabeth," sagte er dabei, wieder in der Heimath zu sein!" Uns dann trat er, ohne ihre Antwort abzuwarten, schnell aus kaS Kind zu, mit einem Sprunge war der Grus am Teich, und was er geahnl Halle, als er den Schrei Hölle, sah er erfüll! Toi war auf irgend eine Weife in den Teich qetlurzl. schnell enllrdiale er sich sei es RockeS, sprang nach, faßte das beieit? sinkende Kind in feinen Arm und kam glücklich zum U'er zurück. Das ganze Werk war so schnell vor sich gegangen, daß der Gras bereits aus dem'Wege zum Schlöffe war, als ihm angstvoll die Huten Toms entgegentrat, die ebenfalls jenen schrei gehört halle und nun das Kind suchen wollte, Beruhigen Sie sich, Frau Holder sagte der Gras, es ist nichts Schlim nies! Ein kaltes Bad, das hoffentlich keine weiteren Folgen hall Ein Diener eilte vor aus in daS Schloß; er wollte der Erste fein, welcher der Gräsin die Kunde von dem Geschehenen brachte. Und als der Graf, immer noch das Kind auf dem An, um welches er seinen Oberrock geschlagen hatte, in das chloß trat, da stürzte ihm Elifabeih angstvoll entgegen: Otto!" Eine glüher.de Leidenschaft ltg in die sem Wort, eine Leidenschaft, die, lange zurückgehalten, nun doch die Schranke durchbrach. Er stutzte hei diesem Ton. Halle er in diesem Augenblick in dem Herzen sei ner Gattin gelesen? Es in Nichts, Elisabeth!" sagte er ärmer -xi sonst. Es ist NichlS!" Bringen S:e mir das Kind zu Be, ich werde nach dem Arzl schicken! In einigen uzenblicken cm ich wieder bei thnen ich ziehe mich nur um!' Als zeien Abend der Arzt im Schlosse i eintrat, send er das ind stark nedernd und machte ein bedenkliches Getichl. Es wird eine Lungenentzündung geben!' meinte er, veroidneie einigMe- tkikamenle uns schied mil der -Litte, ihn dcS Kindes. Endlich nahm cr das Wort: Ich fühle Ihren Schmerz mit Ihnen Elisabeth!" Mein Heiz ist leer geworden mit dem Toüe dieses ,K,des!" flüsterte sie. Er trat dicht an sie heia und ahm ihre Hand: Geben Sie mir eine Stelle darin?" Sie sah tu ihm auf. Otto!" Unsagbare Wonne klang cuö diese! Allsiuf, Willst Du, Elisabeth?" fragte ei miktier. Laß mich versuchen, ob ich Deinen Schmerz i:m die kleine Todte linder kann Stumm neigte sich das Haupt, welches er cn sich zog. Ein heiser schauer über flog ihren Körper, als er einen Kuß auf ihre Kippen druckte In der Nacht kam der Arzt noch ein- mal. Er konnte nur den Tod des Kin des feststellen. AIS er ging sagte er zu dem alte Hausholmeittei: Ich glaube, Sie können Ihre Herr schast aratuliren! Es will mir scheinen, als ob sie erst heute ihre Ehe geschlossen yidk!' Der Alte nickte und lächelte nur be deu'A . sie Hebung begann, die Schiltznilinie entwickelte sich und ging vor, ,Sege,:nt Beil)", Sie hibe fi gis sen, den lu!ch:chtiirg:i!!ir! anzu geben." Bevgelu'iii ließ Bet die seine Blicke i!i,hcschroeie,i, wie hieß doch die Stiajlkiircke, wie w,de der sreie Platz dort binden nur m'ä) genannt? II siele die Namen ininier ein, der At. kohol hatte sein Geoächlniß schon so geschwächt. Nun, Seraeant Betlije, wiid es wohl bald?" Marschiichtungpiinl! meine Stammkneipe,' Die kannte Jeder, mit einer geniale Schwenknng flog die Schützenlinie herum und ging aus den bezrichneie Ort zu. Aber oer Herr Ode, hiell den, arme Sergeanten eine donnernde Nede und das Ende vom Liede wa,, daß Bethje nur och In!er der Front be schält, gt ,de. Aber auch so sand er eiues TageS Gelegenheit z einer großen That, Die NegimcnlvorsteUrng stand vor der !hür. Auf besonderen' Wunsch des besichtigenden Generals sollte drS ganze Gefecht sich vollständig kiiegsmäßig ab spielen. Unter Anderem sollte auch bei dem jedesmaligen Borgehen der Schützen ein Thiil der Leute liegen bleibe, um die Todte und Beimuiidete zu maikiri. Die Proben verliefe glänzend; mochte der General nur kommen, Bcihjc als Eommandrur der Todlen und Bei wunde Im woliie (eine Sache schon ausgezeichnet. machen. Die Borsühiung des Regiments klappte ausgezeichnet. Schon aheiie sich die Hebung ihuui Ende, da rückten d,e kriivpen zum letzte Anlaas vor. Aber der llebermachl weichend, zogen sie sich auf Beseht wieder zurück. Das em pörie Be.'tr,:'3 Herz, Die todten und Verwundete zu zwei Glieder der Giöße nach antreten,, maisch marsch", eitöiit sei om nisndo über den weile Platz, Bon allen Seiten eilten die Leute herbei und sam inelten sich um ihren Führer, der mit den Ges,:llene dem Regiment zu Hülse eilte. DaS r,,ar sein letztes Auftreten beim Militär, Die Kritik, die diese kriegS gemäße Leistung sand. nöthigte ihn, früher als es wohl ursprünglich seine Ab ficht war, sich in daS Privatleben zurück-zuziehen. crgeant Vcibe. Humoreske von tyiar iinnher Ro'cnhagen holen zu lassen, wenn man seiner in der Nach! och bedürfen sollte. Der Arzt war sehr ernst!" flüsterte Elisabeth. Eine Lanzenentzüiidunz ist nie leicht zu nehmen," enigeznete er. A.n aller wenigsten dei einem io zarten Organis mus, wie dem eines Kindes !" Otto, wenn nenn o, ich magdenGedarkennichtauZ'tcrcchen " Er hatt: sie auch ohnedies verstanden. Er sah ,hr in die Luzeg und jaizte in warmem Tont Warum gleich an d,Z .chlimmste denken, Elisabeth,'" 0 mein Gott, wenn wen es nun doch einträte?" Hoffen wir es nicht!' Toni war ü,ein Glück, seit sie bei mir ist! Ich habe sonst NichtiZ ans derWilt!" Er hatte ihre Hand gekatzt, ,,N.ch:i, Elisabeth?" fragteer, und ein leiser öorrours lag in feinen Wolken. Sie sah zu chm aus, über sie enlgeg trete kein Wo:!, Er iührie ,hre Hand cn feine Liipcn. Ich glaubte auch, Elisabeth, daß ich Nichts hätte ills dieser Äel!, glaubte ei bis heute, o ich einet- Zudein belehn Wer kannte ifin nicht in unserer Gar nison, den stalle Sergeanten Bethje? Wenn er. die hohe auUiarifche Gestalt, in tadelloser fileicung durch die Straßen der Sladl schrill, den starken Schnurr- rar! kotetl in die Hohe gedreht, die Hände stets in tadellosen weißen Hand sehuhen, stieß manche Schöne heimlich die Ludere an und ffüilerle ihr zu : Sieh nur, welch ein stattlicher Mann ist er doch." Aber er mußte es selbst auch ganz genau, daß sein AeußcreZ Eindruck machle auf die leicht imp'änglichen Herze der Mädchen, hotte er es d.'ch ichon oft erfahren, sagien seine Käme radkn cs ihm dich fast täglich, um ihn in jiinen, Selbstbeirnßlse,,, zu bestärken. Aber noch eimaZ Anderes trug zu seinem Er folge bei, daß war seine nie versagende Nedekunst, Nächst Wolike gab cs aus der ganzen Well seiner Meinung ach keinen lüchtiaeien Soldaten ais ibn ine Ansicht, welche seine 23c: i;e;c ertn teOer nicht theilten. j Ich hatte das Vergnügen, ali Ein-! jähüger von ibm autkgeiilde: zu iverden. ! Te geringst Kleinigkeit versetzte ihn ! in d größte Wuth, Dann saiteteer! die Hände, stellte sich ganz dicht vor den ' Unglücklichen hin, der seine Wn,h err,z i hatte und uberftuthete den Armen mi Vom üffen. In letzter Zeit ging ein Urtheil duich die Blätter, welches ein Arzt in Ohio silier das üsseii fällte. Dieser Aizt hält das Küsten als sehr nachteilig für die Gesundheil und stellt den Antrag, durch 'ein Gesetz das Küssen zu verbiele. Die Wiener Teutsche Ztg,', welche davon ebenfalls Notiz ahm, hat u fünf Mediziner, die Piofessoren M, Kaposi, AI, Monti, I, Reumann, I. Schnitzler und Hosrath o, Wiedenhofer um ihre sich! gcbelen, ob sie daS Küssen für gefährlich hielten oder nicht. Kaposi icheeidt nun, es sei ganz vernünftig, tuen man das Küssen nicht zu sehr ein reißen ließe, da der Mund ganz befon derö geeignet fei, kontagiöse (ansteckend?) Slots e aiiszunehiren. Andererseits solle man aber auch das Küssen nicht allzu sehr verschreien, denn eS sei ein Sembol , niger Sympathie und habe in unserer Aufiaffung einen ästheiischen Werth, Tr. Monti meint: Was man on der esähilichkti! des Küssenö faqr. ist ent- schieden übet trieben. ES ist noch nicht sesigliielll, ob der Kaß eineS Kranken ichit:t, möglich ist es freilich; die An steckling md aber oerhällnißmäßig seilen einlikten. Wer Lust zum Küsten hat, der n.cge eS thun. Dr, Neumann nimmt die Sache wieder einster. Mund und Hände sind die je, gen Theile des Körpers, welche zur '.Übermittelung kcntagieser Stoffe am mi itcn dfttratuit. Die ae üutlietfit Art 5 Küssens ist jedenfalls die aus den inr.I ; es gabt keinen Fall, in den Utx k.ine Geiahi bestände, jilsst wem, bei de Ueberttazer.de die betreffende Krank- hei! och nicht au-gebrochen ist! Am mischen dem Vrini Neaenlen und Ga- driele kam; ,e klangen die entzückenden !u feinen Hals schlang, da drückte er ei iklallikN der ue: ; ''' au, ,re .in, an aano hob eS empor, schaute ihm einen Augen- blick in die Aucte, und ais Toni nun ! worden bin!' ohne Scheu ihre kleinen, veiße Arme Er erhob sich rasch. ,,Jch bitte sie, mich tzt zu entschul- digen, Elriabeih! Ich m-roe wahische,,, einem solchen Woitschuall, voll bei rin- glaublichsten Bergleiche, daß sich uns j manchmal die Haare sträubten. Wir ! ließen uns rubiz die Grobheiten g'sallen, ! wußten Dir doch, C-jj er im Grunde srines Herzens ein guimüthiger Mensch war, AIS er uns aber eines Morgens! mit der größten Beredtsamkeit auSein- andergefltzt hatte, daß selbst die klügsten Menschen, Nicht einmal er, nicht im Stande Iren, einen Unterschied zwischrn uns und einer Ochfinheerde zu sindl, ,Ein Schütz bin ich in des Regenten lßlisaiktb den Arm dielend, zum Eintritt Sold, in dz Schloß. ,Jn Deutschlands Gauen steht mein ) Das ist also unser kleiner tikcnim- t:chlosz ' ling? meinte er, I Man war tn das Zimmer getreten. ,Jch bin Ihnen i'ebr dn!!ar, Otto," er sich, da Kind bei sich behaltend. und s ltch morgen srüh telegraphisch ach Berlin , wurde die Sache zur Sprache gibracht. betu'en werden und ich muß für dielen ! Bon dem Augenblick aa vuide Beib leicht möglichen Fall noch einige So-.t-.b-- pummelig und si,iz das j:,nft an. rung treten. Wenn Lte meiner dednr'en, , !L,nn man n,cht einmal mehr o'zen ,rcrten ,ü die Getahr oei geviff?n chro- lichtn L.neen; es fin, F ille bekannt, oo i; ' reimiiillich Gehegter noü nach mehr rAi ;;!::! den Giftstoff durch einen riß .u,az.n bat. (5z soll deshalb .;:cj N'ciänt an dem Glase eines An tne.i trinken, öon infekiiSs Erkrankten ist e? gerade, u ewisienlcS, I wanden zu ):.n. l'i.i:; Ich'anke .ans diie Grün- den toi .stuften so viel as möqlich ein; den Kuß an, den Mund untet icffe man !' ttuaS tMii llihilichez arf jeden Fail!" ?r. SchnitZler tagt: Es ist tue c'.te Geichtchle. dac durch den flut llraukaeiien übertragen aeiben können!" - Hiikath Wiedi.thoker nihet! sich ehr ;: Aitichanunge des Kollegen Mont,; ,iuch er vei,,!, es fei ich! so weit ha mit de: Weishr, cli Manche glauben. t-r-r.ür.fti.y und anständi,;e Lente werden oitiehin, wenn sie ?, aok HM, N,en:cnt'en knff.n, ileii'o sie einsichtige El:e: i nicht eaautin etten, daß ihre Kind,'! den .'!.ich't besten küiien oder sich knsi.u l.i'eti. Elisabeth, so wrffin Lie, es ich bin. Er g:na. ui:n (!;. lia; e;ne atieinuüg jagen itl das ein tiitiirieies Zeichen drfir. titf. d.: 1er Ursprung er Tascheutucher !';!1 in Italien :u iuchei s'in, wo ste sen ! ten Zettln der Hokn':a!eii in Gebrauch mittheilte, daß 'ein Pater, der alte Grat! Lützinz, der in London wohnte, sich ent-! schuldigen laste, da ihn sein Podagra und! d,e stürmische Jahreszeit von einer Fahrt i über die See gebieterisch abhielten. Ruhia hatte Elisabeth ,u feinen Worten ', den Kopf aeneiat: ali sie aber allein im Zimmer m, da kniete sie vor dem Bilde I Schmiegt sich die Taube schmeichelnd on T,chan, Tenk' auch zuweilen n den Jägers mann!' Und dann die köstliche Liebesseene: ' Dein Blick, mr zugewendet. War Blitz und Schlag zugleich Unwillkürlich sah bei diesen Worten , der Gras seine Gattin cn. Jhr Ai,ge stand voll Thränen, Sa , Ihnen, Elisabeth!' frcz:e er. Mich blendet da Licht!' NerviS ! Mu'chel sazir Elisabeth, daß Sie mir erlanbten, das Kind in unier Haus zu nehmen!" Er verneigte sich, Es hätte daiu überhauvt keiner Finge Ihrerseits beduitt, Elisabeth! Ich freue mich, wenn Sie Ge'allen an dem kiale sinden!" Er ließ nch auf einen Stuhl nieder und nahm dann dZ i,.d aa! seinen Schlks). Ich habe ?,r mancherlei m::ge bracht,' sagte er kokend, bunte Steine, mil denen Tu spielen kannst, und schöne : i i'jcijitn ! gehatUKld." tt.i t. !,: T an ! Ar andern I'üorgin muß:, der ita; in i tu En.ie der That nach Berlin; er versvrich m', betreff::! Abend de nächsten Tages zrr5ck zu sein. ;är.ßerl. ES ist deute viel fef-hr vorhanden, " , Btterkei!:n UiU ,'ag'e der Arii an tieiern Tage, ,,ch taif : Bittern hiruni". i Ihnen die Lhrhett nichi ei hehlen. Tazüch m,,ß Freder ist äati:sri.itl:4 stark! , nicht gegläck, ie,n Elf Sdetn a w.rtto; : .inen c-.'U'., ihr Gesicht mu den HZr.den dedick.nd. Ich bin bald wieder iurück!" iah. der ; 'orl, ,Sttz-n Sie nur iit Ei---umichläge energisch soll!" Und dann war Elisabeth allem im .: :, y.'.t ei ;t, : . 'e er , l.l 3 Mit fjinrll i wertn. Al, isi'ia Friedlich I I. sich aus i C e ::: ici'.ien fc.Urr. ieib! : iiincin Hins- ,", ,, ne: im mein und r,n ,.!,igen t'e licn Htra- H?.;? iuei leinene la', ti üii'.i in aebi,i. E,', ,.n !!. a';ihur .t Z-Vttn. ot tu , reu cj' :i: u l:r Ä.T.tt.'cha! :u .tden. faj iifi itu:;:e ,":.':,;c i, O bei !t sich üNi Sz-.u :i i.tze r.äa.rte. " Nun, Bi:h:e, '..'iitn i e mir i z litte auch noch i! Süreügi'th! r: ttbxcjc a. irr. ::.!(, n: :ch be ::t in er leider . : o , irr -r t'e Na'f stch nicht rm,l b.jre- Z immer und legte mit zillernden Händen befahl der Eommandeur, i nen ' olle.