Line Klippe. iiou Ä, S o 1 il e i ii. DuS fitine SchnlhauS von V. lag so friedlich da im iStruMe der untergehen den Sonne. aU ob eö nie den Lärm non darekeinanderfchwirrerrden Kinder. stimmen vernommen Hütte, der sich täglich trotz der geringe,, Zahl der Schüler in und um dasselbe erhob. Jetzt aber waren die kleinen LSrmmacher schon lange daheim und SchulhauS wie Lehrer ballen rieben. Der Letztere trat so- eben ans der Thüre, um einen Gang durch dic stille bendlandschaft zu ma-. chen, welche sich in einem seltenen Reiz n,n ihn ausbreitete. Er schritt langsam, mit gesenktem Haupte auf der Straße weiter an den wenigen verstreuten SÖaih ernhösen vorüber, die in der Umgegend des Schulhause lagen, und nur, wenn er den herzlichen Gruß einrS Begegnen den freundlich ermidette, schaute er auf und zeigte ein jungcS symvathischeS Ge sicht, dessen milder Ausdruck aus den ersten Blick erkennen ließ, daß er der rechte Mann war sür die mühevolle, un- dankbare Stellung eines Landchullehrcrs, Immer geduldig und hingebend, erfüllte er die für einen intelligenten Menschen so schwere Pflicht in die unfähigen und meistens auch unwilliaen Köpfe der Bauernkinder das vorgeschriebene Maß des Wissens einzutröpfeln, und er hatte den seltenen Ersola errungen, daß nicht nur die Kinder ihm anhingen, sondern auch die gewöhnlich so schulfe, buchen Bauern ihm die achtungsvollste Anen kennung zollte,, und seine Sorgfalt und reunöUchkeit gegen vie jiiitoer liicur ge nua loben konnten. Bei einem so jungen Manne sonnte es doch nicht der erschöpfende Einfluß seiner oft erfolglosen Mube ein, ter den treten Schatte über ihn warf und seine Augen so traurig blicken nichte vielleicht war es Vnlmulhigung und Kummer uoer die armselige Stelle, die er einnahm, als Lehrer einer kleinen Landschule, welche nicht einmal einem Marktflecken oder einem Dorfe angehörte, sondern nur sür die Kinder der Bauern, deren Höfe stundenweit von jedem Orte entfernt lagen, errichtet worden war vielleicht die Abgeschlossenheit des Lebens, zu dem er gezwungen, da die Schule über eine Stunde Weges von dem nächste,, Markt flecken entfernt lag und er nur mit den Bauer verkehren konnte, die in der Nähe wohnten. Aber er dachte weder an die Mühe seiner Thätigkeit, noch an die Entbeh rungen seiner Stellung, wie er durch die andächtige, erhebende Abendst,lle schritt, der Dus! der Wiesen auf ihn einströmte, die Bäume leise rauschten und die sei ernde Natur zu weihevoller Zufriedenheit aufzufordern schien. Er dachte an eine jüngst vergangene Zeit, an ein junges, aufblühendes 'Glück, das dann einen jähen Abschluß fand. Mit welchen Ge suhlen war er diesen Weg zum ersten Male gegangen, auch an einem so schö nen Sommeiabend wie heute mit welch' jubelnder Andacht hatte er damals die wunderbare Macht der Natur erfaßt und auf sich wirken lassen, wie hatte er die Schönheit der siiedlichen Gegend empfunden mit der breiten Straße, die sich am Waldesrand hinzog, hier und da in idyllischer Ruhe ein Bauernhof und zuletzt als Krone deS Weges die alte, malerische Mühle, halb im Walde ver steckt, deren Klappern an dem rauschenden Bach, die Sinne von der Wirklichkeit in ein Land der Märchen zog, Damals war er aber nicht allchi gegangen; neben ihn,, sein Entzücken Iheilend, ar sein junges Weib, mit dem er glücklich und lachend in das kleine Schulhaus einge zogen und sich ein Feenland der Liebe ge träumt hatte, sein von allen Menschen. Und während einer kurzen Zeit hat e es sich ja verwirklicht dieses Paradies, sie hatten selig und zufrieden nur Eines dem Andern gelebt. Dann war langsam der Schatten ge kommen und halte sich schleichend einge drängt in das kleine Nest. Die Sorgen singen bei seinem kleinen Gehalt bald an sich geltend zu machen; wenn das Leben auf dem Lande auch nicht theuer ist, so fordert es doch viele Mühe und Arbeit und viele tZnlbehrungen. Es ging aber schwer und äimlich! Mazda verrich tete alle Arbeiten nach wie uor, aber daö Lachen, mit dem sie zuerst jede neue Schwierigkeit begrüßt hatte, von der sie in der SlabI nicht einmal geträumt, war schon lange verstummt und ein ganz leiser Schatten von trotziger 2chse:mu!h legte sich nach und nach um ihre Lippen, wenn sie den zrhllosen kleinen G.'jchäften der Hausfrau nachging. Sie arbeitete un ermüdlich vsm Morgen bis zum Abend, aber sie that eS nicht froh und leicht, son der mit dem Gefühl, sehr Großes zu leisten und ein schweres Unrecht zu er leiden. Der Mangel an Umzang drückte das muntere Stadikind fast zu Boden und rief immer wieder den gefährlichen Vergleich mit ihrem sorgenlosen Mäd chenleben hervor. Kam ein Brief aus der Stadt, so war sie den ganzen Tag trüb und still und statt Erheiterung sog sie ans der Arbeit nur Bitterkeit. Ru dolph merkte die Leiänderunz wohl und litt darunter vielleicht mehr als die kleine grau, aber er gab sich den Anschein nichis zu sehen, weil er wußte, daß er nicht ab helfen könne und auch aus der so vielen Männern eigenen Scheu or .Scenen," wodurch sie sich oft, um einem unarige nehmen Augenblicke ru entgehen, Jrhre der n'tsreibendsten keidrießüchkeiten be reiten. Er hoffte, daß die Zeit Hilfe bringen, taß Magda sich an das dürftige Leben ccivöir.en oixii; er überhäufte sie mit Zärtlichkeiten, such! durch Liebe tu ersetzen, was er ihr an äußerlichen An nehmlichkeiten nicht bieten kannte, erhob ihre Leistungen über Gebühr, um schließ lich die alle und e,g neue Epahiunz zu machen, daß man auch in der Gute zu viel thun kann. Nur große Naturen können grenzenlose Güte verstehen und werden durch dieselbe entwaffnet, aber schwache, kleinliche Eharakiere verlieren die Achtung wo ste nie Widerstand finden. Magda war eine schwache Natur, mit dem geringen moralischen Ernst, den die moderne Erziehung in allen Klassen der Gesellschast hervorbringt. Die Zärt lichkeit ihres Gatte schien ihr Schwäche und wurde mit trotziger Geringschätzung entgegengenommen. So wurde eö immer düsterer in dem kleine Schulhaus und die innere Unzufriedenheit begann zuletzt Mazdas Gesundheit anzugreifen. Sie wurde blaß und schmal und dieser Um stand ergriff Rudolph so sehr, daß er wenigstens Abhilfe suchen wollte. Eines Abend?, als Magba wieder schweigsam über ihre Arbeit saß, fragte er mit zart lichem, fast schüchternem Tone: Du bist so blaß und still, Magda, was fehlt Dir?' Die junge Frau blickte kurz auf und dann brach die lang genährte Unzufrie, denheit mit häßlicher Bitterkeit hervor. Was mir fehlt Alles fehl, mir! Die Luft zum Athmen, das Licht zum Erwärmen! Ich gehe hier zu Grunde in dieser Einöde, wo man nichts hat, um stch zu erholen und auszuheitern." Aber Magda, so schlimm ist's doch nicht. Es ist ja hier so schön und Du warst doch auch glücklich, als wir her kamen." Ja, damals war mir Alles neu und ich raupte nicht, daß es so kommen werde. Ich wollte ja gerne arbeiten und mich einschränken, aber daß ich mich lebendig begiaben soll, kann Niemand verlangen. Ich will einen Menschen sehen, mit dem ich sprechen kann, ich will doch die Ein psindung haben, daß ich lebe, daß ich ein Mensch bin. Siehst Du denn nicht, daß ich sterbe i dieser unerträglich schö nen Natur?!" Er hörte ihren erregten Worten stumm zu und erwiderte nichts. Er warf ihr nicht entgegen, wie mancher Andere ge than hätte, daß sie Alles das wußte, bevor sie ihm gefolgt war, daß er die selben Entbehrungen auch ertragen mußte und er nicht mehr Pflichten gegen sie hatte, als sie gegen ihn. Er schmieg und fuhr nur einen Augenblick mit beiden Händen gegen den Hals, als ob ihm etwas würge, und ein Ausdruck des Schmerzes flog über fein Gesicht. Es wurde kein Wort mehr gesprochen diesen Abend und die Nacht verbrachten Beide schlaflos. Am anderen Morgen sagte Rudolph sehr ruhig, aber mit einem un gewohnten, heiseren Klang der Stimme: Es wird am besten fein, wenn Du sür einige Zeit zu Deinen Eltern in die ladt zurückgehll, 'TU rannst die ruft hier nicht vertragen, sie greift Deine Gesundheit an. Ich werde mittler- weile mit dem Ausgebot meiner ganzen Kiäste trachten, eine bessere Stellung zu erreichen und dann " Er brach ra ch ad und verlies! das Zimmer, Magda erschrak wohl letzt über den Eindruck ihres leblosen Be tragens, und wenn sie den gestrigen Abend hätte auslöschen können, sie hätte dafür jedes Opfer gebracht; aber ihre Worte zurücknehmen, eingistehen, daß sie Unrecht gehabt hatte, daß ste einer unüberlegten Laune gefolgt war, wie ein Kind o nein! War es denn nicht wahr, was sie gesagt hatte, war dieses Leben nicht elend und unerträglich? Es that ihr gewiß leid, Rudolph so weh ge Ihan zu haben, aber eigentlich war's doch gut. Es wird ihn etwas aufrütteln aus feiner ewigen Zufriedenheit, er wird sich Mühe geben, seine Lage zu verbessern. Weniae iiaqe daraus war ste ifflon in der Stadt bei ihrer Mutter, welche nichts natürlicher fand, als daß das Leben auf dem Lande für ihre Tochter nicht aus zuhalten war, obwohl sie eine ähnliche Handlungsweise bei jeder Anderen, auch bei sich selbst, unverantwortlich gesunden hätte. An Alles dachte der junge Schullehrer, als er auf der Straße fortschritt, und ein tieser, ächzender Seufzer brach sich Bahn durch die gewöhnliche Selbstbe herrjchung. Er blieb stehen jetzt sah ihn ja Niemand und preßte beide Hände an die schmerzende Stirn zwei Monate war sie schon fort und noch immer hatte er den furchtbaren Gedanken nicht überwunden, noch immer übersiel ihn ein Gefühl des Erstickens, wenn er daran dachte. Er hatte Magda so lieb gehabt, das Glück, sie zu besitzen, halte ihn belauscht und das ganze Leben schien vor ihm zu liegen, wie ein blühender, sonniger Garten. Wo waren Sorgen und Leiden? Er hatte sie und seine Liebe, was war da alles Andere? Und jetzt! Jetzt stand er da einsam, nicht nur ohne Gegenwart, sondern auch ohne Lergangenheit und Zukunft ! Und doch, trotz Allem, suchte er nie Linderung in dem Tadel ihres Perhaltens, er vermied ängstlich daran zu denken, daß sie Unrecht geihan hatte, und kam der Gedanke doch, o vertheidigte er sie mit allen Gründen, die er finden konnte, Sie war so jung, hatte nicht gewußt, was sie that, n Kind der Großstadt kann dieses abge ichloisene Leben nicht vertragen, das ist ja so rnnalürl ch! Er hätte das bedenken sollen und das jente Geschöpf nicht an sich fesseln, da er ihr mchtü als Enl behrungen zu bieten hatte. Dies war das gewöhnliche Ende seiner Betrachtun gen, und schmerzlich aufseufzend wandte er sich seinem einsamen Heim zu, um den immer erfolglosen Versuch zu machen, in den Büchern Bergeisen ,u finden. Magda hatte ihre Reise schlecht eingc richtet. Sie wollte von der Psticht zum ZZeignüzen entfliehen und statt des be veglichen Leichtsinns, nechrn sie das lastende Schulddewußiseln und die schwere Reue mit Zueilt freute sie sich c dem Liedersehen der Eltern und Ge fchvister, ließ sich von ihnen in einen lebhasten Verkehr mit Freunden und Be, kannten hineinziehen und spiegelte sich selbst vor, daß bieg Vergnügen sei. ES war doch ganz dasselbe Leben, daS ihr als Mädchen so viel unschuldige Freude be reitet halte, warum ertappte sie sich jetzt so oft bei einem überdrüssigen Wider willen dagegen? Und was sie auch that, immer lag ein Druck aus ihr, den sie nicht abschütteln konnte. War eS viel leicht ein blasses, überwachtes Männer gesicht mit ein paar müden, traurige Augen, das sie überall verfolgte und einen Schatten über sie warf? Was er mohl jetzt thun mochte, wie cr lebte? Sie schrieben sich nalürlich, aber es waren kurze, inhaltslose, verlegene Briefe, die wenig mehr ausdrückten, als Formalität, Je weniger die Briefe ihr sagten, desto mehr dachte sie darüber nach und jede Kleinigkeit in dem Schul Hause in L. kam ihr wieder in den Sinn, Dann schweiften ihre Gedanken zurück nach der Zeit ihrer Ankunft, wie glücklich und neugierig ste gewesen, wie ihr alles reizend und schön erschienen und das Spielen mit der Armuth ihr ein kindisches Vergnügen machte. Es kam ihr jedes Detail dieser Zeit in Erinnerung und ganz selbstvergessen lachte sie leise auf, als sie daran dachle, wie sie einmal einen Eierkuchen nach allen Regeln der Kunst bereilen wollte, ihn von der Pfanne in die Luft warf und dann in'S Feuer fallen ließ, wie sie darüber o närrisch lachten und ganz vergaßen, daß der Spaß sie um ,hr Abendbrot gebracht hatte und ste sich jetzt Mit einem stuck Butterbrod vcgnrr ge mußte. Ach, was hätte ihnen da mals nicht aenüat ! Und die Thränen traten ihr in die Augen, wenn man sie aus den Trau men an die Zeit, wo sie ,, lebendig be graben" war, aufweckte. Trotz des an regenden, erheiternden Lebens, dachte sie doch immer an die Zeit ihrer Abwesenheit vorn Elternhause, dachte an ihre Liebe, wie gut Rudolph gewesen, wie engelsgul und lieb! Er halte nie etwas schlecht gefunden, was sie that, hatte nie auch nur ein unfreundliches Wort gesprochen und so glücklich, wie in den ersten Mo naten ihrer Ehe, war sie doch nie ge mesen, sie hatte ja gar nicht gewußt, daß man so glücklich fein könne! Was hatte sich eigentlich denn geändert; das Leben war dasselbe geblieben Ru dolph? Ja, er hatte stch geändert, aber war nur noch zärtlicher und hin gebender geworden! Also sie? Es mußte wohl ste allein gewesen sein, die diese Aenderung verschuldet hatte. Das Grübeln und Denken breitete langsam einen Schleier von Stille und Traurigkeit über die junge Frau, den sie vergebens abzuschütteln bemüht war. Als einmal eine ihrer Schwestern miß muthig ausrief: Ich weiß nicht, Magda, was Du hast, Du bist ganz stumm geworden in der Einöde!" Da zuckle ste zusammen, ihr eigenes Wort traf sie bis in's Herz und sie errölhete bei dem plötzlich auf flammenden Bewußtsein, daß ste stumm sei, weil ste stch mit aller Kraft ihres Herzens nach der Einöde zurück sehne! Ihren Angehörigen kam diese Schwermuih ebenso unbegreiflich vor, als ste ihnen unwillkommen war, man fragte, ob ste schlechte Nachrichten von Rudolph habe, als sie dies verlegen ver neinte hatte ste doch überhaupt keine Nachrichten von ihm fand man ihre Sentimentalität kindisch und zog sie nach wie vor zu allen Besuchen und Zerstreu ungen mit, Ein lang erwartetes und besprochenes Ereigniß, die Hochzeit einer Freundin, führte flc denn auch einmal in die Kirche, in welcher sie getraut worden war. Sie dachte nur an ihre eigene Hochzeit und erinnerte sich, wie selig auf geregt sie gewesen war. Ohne aus das Geflüster der Anderen zu hören, die über die Toiletten, über die Miene der Braut und die linkische Haltung deS Bräutigams glofstrten, versenkte sie sich in den Gedanken an die Vergangenheit, als die Stimme deS Priesters sie plötz lich aufschreckte, welcher sich an die Braut wandte und die bedeutungsschweren Worte an ihr Ohr schlugen: bei ihm aushalten in Leid und Freud, ihn nicht verlassen, biS der Tod Euch scheidet." Diese Frage war auch an sie einmal gestellt worden vor nicht gar langer Zeit, ernst und feierlich, wie jetzt. Was hatie sie denn geantwortet? Ein be: stimmleS, freudiges Ja", wie die Braut, die dort vor dem Altare stand. Mit diesem Ja" hatte sie einen Eid geleistet, hatte ihn freiwillig geleistet. Was halte ihn denn nun doch gelo, daß Ein kluger Richter. Bon Ulf l'i'O iolftoi. dein Wir sind das Ein orientalischer Emir, Namens BauakaS, hörte erzähle, daß in einer Stadt feines Landes ein Richter lebe, welcher das Wahre vom Falschen in merkwürdiger Weise zu unterscheiden wisse. Alle Gauner überführe er, und keinem gelinge es, ihn zu täuschen. Der Emir beschloß, sich von der Wahr heit dieser Gerüchte zu überzeugen. Er legte die Kleider eines Kaufmanns an und begab stch In diesem mische, baren Gewände nach dem Orte, wo der Richter lebte. AIs er in die Stadt ritt, näherte sich ihm ein Bettler und verlangte von ihm ein Almosen, Der Emir gab ihm ein kleines Geld stück und wollte seinen Weg fortsetzen. Doch der Bettler klammerte sich an seine Kleider. Was willst Du noch?" fragte der Emir. Habe ich Dir nicht etwas ge geben?" Du hast mir etwas gegeben, ja," sagte der Bettler, doch hätte ich noch eine Gnade von Dir zu erflehen. Laß mich rückwärts auf Dein Pferd aufsitzen und bringe mich auf den großen Platz, sdj muß dorthin und bin lahm; wenn ich zu Fuß gehe, werden mich die Rosse und Kameele niedertreten." Gut," sagte der Emir und ließ den Bettler hinten aussitzen. So gelangte sie auf den großen Platz. Hier angekommen, machte der ver meintliche Kaufmann Halt, Aber der Bettler rührte stch nicht vom Platze, Warum bleibst Du denn auf Pseidc?" fragte der Emir, zur stelle, ste,ge herab. Warum soll ich absteigen, da Pferd mir gehört?" sagte der Bettler. An Dir ist es, den Platz zu räumen. Wenn Du nicht gutwillig gehst, fo er klage ich Dich bei dem Richter." Es entspann sich ein Streit und es bildete sich ein großer Kreis Neugieriger um sie. Gehet zum Richter!" riefen die Leute. Er wird den Streit schon schlichten." Und so begaben sich der Emir und der Bettler zum Richter. Dem Ersteren war das aus doppelten Gründen ganz recht. Er wollte sein Pferd behalten und konnte auch den Scharfsinn des be iühmten Richters erproben. Es waren viele Leute bei Gericht und der Richter rief nacheinander die strei tenden Parteien vor, wie sie stch melde ten. Bis die Reihe an ihn kam, lauschte und beobachtete der Emir. Der Richter vernahm soeben einen Gelehrten und einen Bauern, die sich um ein Weib strit ten. Jeder der Beiden behauptete, diese Frau gehöre ihm. Der Richter hörte die Beiden an, schwieg einen Augenblick und sagte dann: Lasset die Frau hier und kommt mor gen wieder," Die Reihe kam mm an einen Metzaer und einen Oelhändler, Das Gewand des Ersteren war mit Blut beschmutzt, die Kleider des Anderen waren mit Oel flecken bedeckt. Ter Richter hielt fest eine Börse m der Hand und der Oelhändler hielt die Hand des Metzgers. Ich kaufte Oel bei dem Manne," agtc der Metzger. Als ich jedoch die Börse zog, um ihn zu bezahlen, erfaßte er meine Hand, um mich zu berauben. Ich widerstand, und nun behauptet er, die Börse sei sein. Ich hielt ste fest, er aber laßt meine Hand nicht los, und so kommen wir zu Dir, daß Tu den treit entscheidest. Das Geld gehört mir und er will mich bestehlen." Durchaus mär," erwiderte der Oel- Händler. Dieser Mann kam zu mir, um Oel zu kaufen und bat mich, ihm ein Goldstück zu wechseln. Ich legte darauf die Münze auf den Tisch, er strich ste aber ein, ohne das Goldstück zu geben, und wollte die Flucht ergreifen. Ich habe ihn noch fass,n können und schleppe ihn her, damit Tu Recht sprechen solltest." Der Richter HZrtc ste an, ichwieg einen Augenblick und sagte dann zu den beiden Klägern: tastet das Geld hier und komme! moigen beide wieder." Run rief der Richter den Emil aus und den Bettler, Der Emir legte die Sache Richter z dem Metzger. Und Du," wandte er stch an den Oelhändler, bekommst fünfzig Hiebe auf Deine Sohlen," Der Metzger nahm das Geld und der Andere bekam seine Strafe, Zuletzt ka,n die Reihe an den Emir und den Bettler, Könntest Du Dein Pferd unter, man zig andern erkennen?" fragte der Richter den Emir, Gewiß," erwiderte dieser. Und Du?" .Ich auch." Komm mit mir," sagte der Richter zum Emir. Sie begaben stch ach dem Stall und der Emir erkannte unter den anderen Pferden sofort sein eigenes. Dann ließ der Richter den Bettle, kommen und wies ihn an, da Pferd her auSzusinden, Auch der Bettler snd es sofort heraus und Bezeichnete es. Der R tchler nahm seinen Sitz wieder ein und sagle zu dem Emir: Führe das Pferd fort, eS gehört Dir." Dann wies er auf den Bettler und fügte hinzu: Man gebe diesem Meriin fünfzig auf die Sohlen," Das geschah sofort. Der Richter begab sich dann heim, aber der Emir folgte ihm. Was willst Du noch?" fraale der Richter. Bist Du mit meinein Spinch nicht zufrieden?" Bollto innren zufrieden," erwidere BanakuS, Ader ich möchte wissen, wie Du eS herausgebracht hast, daß die Frai, dem Gelehrten gehörte und nicht dem Bauern, daS Geld dem Metzger und nicht dem Oelhändler, das Pferd mir und nicht dem Bettler." Höre also, wie ich die Wahrheit er gründet habe. Was die Frau anbe langt, so ließ ich sie am Morgen zu mir kommen, sprach mit ihr und sagte ihr dann : Gieb mir in mein Tintenfaß frische Tinte." Sie nahm da? Tinten faß, reinigte es und goß sehr geschickt frische Tinte hinein, die sie stch rasch z verschlissen wußie: Beweis dafür, daß sie mit dieser Arbeit veetraut war. Wenn es die grau des Bauern gewesen wäre, halte sie die Sache nicht zii Stande gebrachl. Und darum habe ich entschie den, daß der Gelehrte dic Wahlheit ge spiochen halte, Was das Geld anbelangt, so habe ich Folgendes geihan: Ich nahm gestern einen Becher leinen Wassers und gab die Münzen hinein. Heute Morge,:s sah ich nach, ob nicht Oel auf der Oderfläche schwämme. Wenn der Oelhändler die Münzen in der Hand gehabt hätte, dic voll Oel war, hätte etwas an den , Geldstücken kleben bleiben nillssen. Aber j das Wasser ist rein geblieben, nicht das j kleinste Fettauge schwamm obenauf. Dar- ; auf entschied ich, daß das EclddeinMeg ger gehörte. Was das Pferd betrifft, so war die Wahrheit nicht so leicht zu ergründen. Der Bettler brauchte nicht mehr Zeit als Du, um das Pserd unter zwanzig an deren herauszufinden, Ich habe Euch übrigens weniger in den Stall geführt, um zu sehen, ob ihr das Pserd erkennt. Als Du herantratest, wandte das Roß den Kops zu Dir und wieherte; es war ihm aber ganz gleichgültig, als es von dem Bettler berührt wurde. Und so habe ich entschieden, daß das Pferd Dir gehört." BauakaS sagte daraus zum Richter : Ich bin lein Kaufmann, wie Tu glaubst, sondern der Emir BauakaS, Ich bin gekommen, um selbst zu sehen, ob Aues wahr ei, waS man von Teurer Klugheit und Gerechtigkeit erzählt. Ich sehe letzt, daß Tu wirklich ein mei er Richter bist. Verlange von mir, was Du willst, Du sollst es haben," Ich kenne kein größeres Glück als ein solches Lob aus dem Munde des Emir, " sagte der Richter, und ich brauche keine andere Belohnung," lü IS Gänse ans der Straße durch Schnattern zu unterhalt,,, schienen, Jetzt kam au einer Seite,:ge.sse eine einzelne GanS, lief zu obigen hin, schnatterte sie stark aber ganz vergnügt an, und wollte ihnen offenbar damit sagen, sie sollten mit ihr gehen, denn alle übrige folgten ihr wie auf Eonimando. DieS Benehmen erregte meine Neu gier und trotz deS Regen schlich ich ihnen nach. Sie niarschirten durch zwei Höfe etwa 130 Schritte weil und kamen dann an einem Fruchtfasten an, vor dem ein Wagen mit Hafersäcken ohne alle Aus, sich! stand; einer du Säcke hatte ein Loch, aus dem die Gänse stch ach Belieben fältigen sonnten, was die eiste Gang ohne Zweifel vor ihrer Einladung hin länglich benutzt hatte, und eist nachdem sie fält war, scheint sie ihre Kameraden auch eingeladen zu haben. oieKiie Regeln sstr ttcmdmifr. Ein gi,l8 Weib, bieg merke fein, Will mit Vernunft beHandel! jem; Ihr biegsam Herz mißbrauche Nicht, Weil schwaches Werkzeug leicht zerbricht. Sanft sei Dein Will' und Dein Gebot, Fer Man ist Herr, doch nicht Despot. Macht irgend was den Kops Dir kraus, So laß eö nicht am Weibchen aus. Verlang' nicht Alles zu genau, Dii fehlst, warum nicht auch die Frau. Treib' nicht mit Andern Mmnefpiel, Dein Wib nur lieben fei Dein Ziel, Wer.' Weibchen Dich um Geld an spricht. Und ne bedars's, so knurre nicht. Im Aufwand schränke Dich zwar ein, Docb mußt Dii auch kein Knauser sein. Geh' nicht zum Trank und Spiele aus, Hast Zeitvertreib genug zu Hang. Für Weib und Kind leg' 'was zurück Sorg' auch im Tode für ihr Glück, Nnwiderstchlieb, Run, Herr Lieutenant, Sie beschäss, tiale sich j beim gestrigen Balle auf'sal leiid mit der Eonitejjc... Sie lieben weh! die Kleine?" Habe nicht nöthig, Jemanden zu lies ben man I i e b i mir!" Nur. Hct der Rath denn keine Connerio nen?" Nein, nur Verdienste!" ?ie verliebte Köchin, Mali: Warum kaufst Du denn jetzt auf dem Markt so viel Petersilie?" Eenzi: Ach, Er heißt Peter!" Gelehrter Zweifel, Professor: Ich habe gemeint, wir be kommen schlechtes Wetter, weil mich das linke Bein so schmerzt, und heute ist wieder blauer Himmel, , , oder sollte am Ende tcch der Schmerz im linken Beine nur daher kommen, daß ich gestern von mei ner 'Bibliothekleiter heiunter gefallen bin?!" Abkühlung, .Fräulein Olga, wenn Sie meine Liede nicht erhören, springe ich wirklich heute noch zum Fenster hinaus ! " Ach, Sie wohnen gewiß Parterre!" Ganz klar, Weiß er schon, wie der Lieutenant heißt, der dort geht?" Schmidt heißt er, Herr Wacht meistei !" Schafskopf, erstens heißt er von Schmidt und zweitens ist er's gar nicht." Ueber zwei Dinge soll man stch nicht ärgern: nicht über solche, die nicht mehr zu ändern sind und nicht über solche, die noch zu ändern sind. sie allein hier stand, weit fm, von dem ! u ; dann vurve der eitler amgefor Manne, mit dem sie Eins" fern sollte? ( den, ste? zu aunein, Ihn nicht verlassen, bi? der Tod l Die Sache hat sich nicht so zugktra Such scheidet!" O mein Gott!" : ?. r ann oelzauxitt," ,agtc er. , flüsterte Magda, indem sie den Kopf in Ich war es, der in die Stadt ritt, als ! die Mnit sinken ließ und der letzte Rest ! dieser Mann nch nur näherte und mich j von Trotz und Eigenwillen wurde weg- bat, ihn ruf Ui Pferd zu nehmen. Er ; aelchwemm, aus ihrem Herzen durch! habe au, cem grazen H.atze zu lyun. einen Strom von heiß Thränen. tö I"! ufl'(n und führte ihn i dorthin, raoh'N er kommen wollte; hier aber wollte er nicht absteigen und behanx Die Schulkinder von L , welche l!z- i te!e, das Pferd fei fein. Das ist indessen lich die n.üheoolle Wanderung in die falsch." Schule ui.terncnrmen, horchten einmal! Der R.ch :r. ' '-tte Beide ruhig c.nge hoch auf, als sie den Herrn Lehrer" hö,t, schanz u einen Augenblick und laut lochen hö.ten, das war lange nicht ! sagte dann: geschehen ! Und als sie das Lehr, immer Lasset IzS Pieid hier und U-zimt verließe, sahe sie im Garten die kleine , morgen Beide wieder," blonde Frau, die srübe, hier gewesen und Am nächsten Tage liefen die Leute in auf einmal cbze!i: war, eil sie die ! Menge herbei, un: die Lntscheidrrngen des Luft nicht vernagen konnte," Sehr gnt ' Richter zu hören. sah fi, auch jetzt ich! aus, aber fo frch, Ter Gelehrte und der Lauer wurden und lächelnd, sie sprach fast jedes der in, j zuerst ausgerufen, der freundlich an und unlei'm Lachen Die Frau gehört Tir," sagte der standen ihr die Thränen in den uzen. Richter zum Gelehrten. ,U,:d Tu,' Nachdem d,e Kinder sich entfernt hatten, jagte er ru dem Bauern, indem er sich :u kam der junge Lhug.hi in den Garten' dieiem wandte, bekommst fünfzig Stock- und IS ei m,t leuchtenden Augen zu hiebe auf !ie Sohlen," Magda trat und den im um filjfe, j Der Gelrh,ie 'nhrie feine Fr,ru eg faltete sie die Hände über seiner Schulter und der taun besam sofort oi der eer- unl sagte zu ihm aufblickend rntl drollig sammelten Menge fe.r.e fünfzig Stcck- rührendem KinierairSdruck : ! h,ebe aus die Sohlen. .Nicht wahr, Ztudolph, wir gehen etzt ti,u traten :er ??zer un. e c Bielleichi, vielleicht auch nid." Eine artige Geschichte wird von einer jungen Kentuckuerin erzählt, die neulich mit ihrem Liebhaber übereinkam, stch entführen zu lassen. Die Eltern ver schlössen alle Thüren des Hausis, damit ste nicht entwischen sollte. Sie stieg aber in einer dunklen Nacht aus einer Leiter aus dem Fenster und fetzte sich zu ihrem unten wartenden Liebhaber cuf's Pferd, woraus beide selbander daoonrrllen. Als ste eine Strecke weit gekommen waren, sagte das Mädchen zu ihrem liebsten: Ta hast Du un den Beweis, wie sehr ich D,ch liebe. Wirst Du mir auch immer ein treuer und liebevoller Gatte sein?" Er antwortete etwas frostig: Viel leicht, vielleicht auch nicht!" DaS Gespräch stockte und ste ritten ichmeigsan, eine Strecke weiter. Ta rief das Märchen ans: Mein Gott, ich habe all' mein Geld und meine Schaiuckfachen aus meinem Zimmer zu, iickgelassen. Was soll ich rs.w thunr" Dann müssen wir eben umkehren und Teine Weilhsache holen", anrwor !te er. Sie traten den Rückweg an. Am Hause aüekoinmen, stellten ste wieder ::e Lei'e: unk die f inge Kenin ernenn tiez wieder in ihr Z:ma;er ljnie.il, iäh-r-.::5 ihr Liebhaber auf feinem P'eite unten artete. Da sie wider Eim:en la:,ge ob.n weilte, rief er c. hellblau:,, jene hu: au': Run, kommst Tu bald?" Sr streckt! ihren Kars aui de:n Fenster nik antu: rietet .i;:eJeicht, lellerchi a.:ch cidu!" fei Zer.'ter 'uhr derb in und der Liebesrcman war aus. Ein neun van Vyt. Bater (die Malerei feines Sohnes Siegfried betrachtend): Gott, wag for e' fein's Portiaii!... Tu bist ja der reine van T y k e l e s!" Zwei pünktliche. Frau: Das muß ich sagen, mein Mann ist wie die Nbr, V u n k t sin ben Uhr kommt cr nach Hause!' Freundin: Dann ist meiner auch wie , die Uhr d er geht Punkt sieben I 1 1 e. .-' ,tr:..i!L...,i. u ij i i ii v -eeiee)iullv. 3'ti Zweiiel. Bürcauchef (im Nebenzimmer): Tap permenl! Ist's aber heul' strll im Büreau! Jetzt weih ich saktisch nicht, sind die Her- ren heute ?o fleißig, oder schla ffen sie alle?!" j i;ci".c Verwendung, i Ich weiß nicht, ich könnte mir gar ! nicht vorstellen, w o iu dieser übermäßig j dicke Rentier Schwankn! eigentlich auf eer Well gut wäre!" I ,, O doch, luiri Haupttreffer in einer M e n f ch e n f r e f s er-L o I t er ie!" i :-nrl!Z!e Gelegenbeit. Herr (7,:.r Stammn, ch lau! erzählend): , . , Wie' gesaai, ich schviurme in e I i g k e ! , , ! " Hau'Uer (iurnUig eintretend): , ch w i m in h o f e n gefällig (: nüt fort, nur bleiben d:er in tie'er ein- bändler heran. zig schönen Emode!" j ,Xii Geld g,d?rt Dir," sag 'iieiaeilfraelie. lenzen i:r.nrtr ''.! e der , Nezen:: zum Fenster hinaus, wo sich 1 1' e i f 3 tj st 5 S '. " F.i'jTi.Vut'.r. i:::'neiet ur.t etü ä"C(r Hai ti!! km, nrche:i,,:ndee an einen: defann ten vs:Le.:er ein Gastspiel adsolii'.N. Ter kiiKvir.mtjt Füllt beschenkte ten i.'. iv..:t ni'.! e;:ier. Cttin, der jiniere ert.il; tuen k.-stkaren Brillant, mg. Bei tUer nächsten ezeeinuiig leig! der ijc.e tri 'tcU enj iei;: Sncj'icch, ! au er Ändere ,e!,-..r Brillanriing sun-:-.:: !üv! und lafrnrich .merk: ' Ja, i ic Pechen eine Tete, 'Hirnen, ich aber ein ; UU: ii ti c n