Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 25, 1893, Image 11
hinderliche in citier alten k'ichsshitl. Ruliuttiflitllidi üiiici'Oiu' i. :l(eiiliiia.. Unser Zeit ist, mit säum eine onbert, reich on "Umseflfiltmtrjtn m,d Neu schasjnngen auf polilische, wie socialem Gebiet gewesen, Vo eiem Mensche,,! alter war Einheit unseres Vaterlandes, TheilnaKme der Bürger an den Reqie rungSqcschäslen, neck) ein Tiarn. Ü!n einem Menschenalter halte man noch kei,,e Ahnung von Elektrizität, da sing man fmim an, Visenbahnen u bauen! sast überall blies noch der Postillon jeden Morgen sein MuK i denn, muß i beim, zum Städle na", und der Lastsubr mann ließ sein virtuos, Peitschenknallen erschallen. Der kleine Bürger kam noch selten über das Weichbild seiner Stadt hinaus; er war ,!ihe mit ihr verwachsen, h'ing in treuer Liebe an ihr und betrach-. tete'das Verlassen seines Wohnsitzes als ein schweres Unglück, Besonders bei den Einwohnern der sreien Reichsstädte war daS Gesühl der Anhänglichkeit an ihre Vaterstadt in höchstem Maße ausgebildet, und die Bürger in der schöne Main stadt, in Frankfurt, machten hiervon keine Ausnahme. Jeder Ziichtsranksurterwurde a! .Fremder" mindestens für nicht gleichwerthig angesehen und nur mitlei dig geduldet. Franksurl war jedem Altbürqer der Inbegriff vollendeter Schönheit und Vollkommenheit; er lobte die Wohlhabenheit, den Reichthum seiner Bewohner und war stolz daraus. leinen Stammbaum möglichst weit zurückführen zu können, um sich als ur-ur uraltes Börse, lind" bezeichnen zu dürfen. Wer heutzutage Frankfurt mit seinen breiten Straßen und Prachtbauten durch pilgert, dem wird ,s schwer sallen, sich ein Bild der allen, freien Reichsstadt zu entwerfen. Die schmalen Häuser mit den nach oben hin immer breiter werden den Stöcken, den sogenannten Kebcrhän gen, sind verschmunden; die berühmte enge Judenaaffe ist schon längst abge rissen, viele kleine Gaffen zu stattlichen Straßen erweitert. Nur in der Altstadt findet man noch große Höse mit schmalen Eingängen, dunkle Thorwege und spitzige Häusergicbel. Hier saßen die ech!?n Altbüraer. kleine Kausieute und Hand- merksmeister, welche häusiz schon seit mehreren Geschlechtern in dem gleichen Hause wohnten und in ihm das Gewerbe der Bater betrieben, Dort 1 1 Der eigen! liche Schauplatz der Feste und Bürger sreuden, die damals daß einförmige Leben unterbrachen. Eines der eigenartigsten war die im Sommer abgehaltene Brun- nentahrt, Sie zerfiel in zwei an verschiedenen Tagen gefeierte Feste; zuerst wurde die Brunnenrechnung abgehalten, dann die eigentliche Brunnensahrt. Jede der kleineren und größeren Gassen besaß einen Brunnen, elcher von den Bürgern der betreffenden Gasse in Stand gehalten werden mußte. Die Abgabe sür Reinigung, Ausbesserungen und an--dere Verrichtungen ähnlicher Art betrug im Jahr für den Zahlungspflichtigen vierundzmanzig Kreuzer. Alle Jahre wurde im Juli und zwar an einem Mon lag die feierliche Brunnenrechnung abge legt. Man putzte zunächst den Brunnen ouf'8 Schönste aus und warf Salz in ihn. Dann begaben sich die Bürger der Gasse in ein in ihr gelegenes Wirths Haus, um dort den Brunnenmeister zu erwählen. Das Ehrenamt hatte für ein Jahr Giltigkeit, die Hauptbedingung war, daß der betreffende Bürger ein eigc, nes Haus besaß. Er bekam die Brunnen lasse übertragen, aus welcher er alle Ausgaben für den Brunnen destreiten mußte. Am Sonntag vor dem Feste waren die Mädchen und Buben der Gasse in das Feld gelaufen und halten dort Blumen gebrochen ; von bekannten Gärtnern wur den Rosen erbettelt und die Familien der Gasse um bunte Bänder gequält. Hier aus wurde am Montag ein möglichst großer, dicker Kianz versertigt, in dessen Mitte eine Zitrone baumelte. Die Kin der trugen das Schaustück unter lautem Jubel umher und ließen es endlich an dem Brunnen befestigen. Zur Beloh nung für diese Verdienste durften die Kleinen nun in eine Wirthschaft gehen, wo sie mit dem iuankrnrter National getiänk, mit Apfelwein und Brödchen erquickt wurden. Inzwischen saen die Alten in seiet lichem Raihe beisammen und beschäftig ten sich langsam und würdevoll mit der Wahl des "-Liunnenmeisters. Endlich kam man mit dem schwierigen Geschäfte zu Stande und verkündete ten Namen des neuen Würdenträgers, Die Nachi barn brachten ihm eine Schüssel, au1 welcher ein mächtiger Radau kuchen Napfkuchen) thronte ; in seiner Mitte stand ein Schoppen Wein, Mädchen und Buben schwärmten wie die Bienen um die Glückwünkchenden ; die Mädchen trugen kleine Körbe voll Blumen an dem Arm; fie bewarben den neuen Brunnen meister mit ihnen und rie'en einmal üder das andere Mal hoch, hoch ! um t,le(e Zeit wenig oder nichts zu thun Nachdem tic'e feierliche Handlung vor- j halten,' besorgen, J?ter Bürger durste über war, ging es wieder in das Wirths- ! grskymäßig lechz Schweine tür seinen Haus ; gegen Abend wurde der Kran, am : Gkbiauch schlachien; die Fetikrämer aber, Brunnen abgenommen und in das Haus i eiche neben Speiereien Wuiil und bestiiiten. Es befand sich nämlich in dem Eiiniabmebridget ein Kosten von :!,', (ulden, velebe man von einem Oeko nomen für die P.icbt des Kehrichts aus der Gi.fle hielt und zur Deckung der Fcstuufc'sten verwandte. Zuerst tanzten die Bi'fceii und Mädchen mit einander, bis die Glocke zehn schlug. Dann mußte das (leine Volk noch Hjiffe ; die Allen aber blieben noch bi zur späten Stunde beiiaiiiMlN und feierten die Biunneilfahrt mit Esten und Trinken und Tanz, Während dieses ffist einen mehr fami- liären Ehaiakler trug und nach der Sin etlart der Gassenbewohner balb lustiger, bald einsacher begangen wuide, gesial lete sich die Reoue der Sladtmehr zu einem Fieudeiilage sür die gesammte Büigei schalt. Die Frankfurter Stadimehr war n gefähr sünsiausend Mann starke fie setzte sich aus zwei Bataillonen Infanterie, einem Bataillon Jäger und freiwilligen Schüfen, einer Batterie Artillerie nnd zwei Schwadronen Kavallerie zusammen. Alle Bürger, Beisassen und Dorsbeivoh er waren zum Dienst verpflichtet; die Dienstieit dauerte vom 18, bis zum tiO. Lebensjahr, Die oberste Leitung der ganzen Stadiwehr hatte der regierende ältere Bürger',, ister. So gut autgerüftet die Bür,zerwehr auch war eine gleichmäßige Uniform und Bewaffnung der Bataillone war Vorschrift und so ernst der Dienst ge nominell winde, so fehlte eS doch nicht an den heitersten Episoden. Schon das Ere, zieren des Abends an dem Grink brnnnen wurde durch längere Pausen er lräal'ch gemacht, in denen sich die tapfe ren Bürger I Apselweiii, Biet, Wurst undSchinkenbrötchen hinreichend stärkten. Auch mit der Subordination nahm man es nicht gerade so streng wie im prenßU scheu Heere, So deine, kte einmal das kritische Auge des Obersten bei der Revue, daß ein Major seine Uebungen nicht ganz korrekt inachen lieh; er donnerte deshalb in höchstem Zorn seinen Untergebenen an: .Herr Major, was mache Se denn sor dniiiin Zeug!" Der in seiner militari scheu Ehre gekränkte Major aber wandte sich kurz um und rief zurück: Wenn Se's besser wisse, mache Sie's!" Bei einer anderen Gelegenheit befahl derselbe Oberst: Herr Major, lasse Se Ihr Leut doch vorrücke!" moiauf die gemüthliche Antwort erfolgte: Herr Owerscht, me wer schon summe." Der Tag des höchsten RuhmeS für Offiziere und Soldaten der Bürgerwehr war die im Herbste stattfindende grobe Reoue. Ganz Frankfurt zu Wagen und zu Fuß begab sich hinaus nach dem Grinkbrunnen, um sich an dem Anblick der stattlich herausgeputzten Truppen zu erfreuen. Man staunte gewaltig, wie die einzelnen Bataillone in nicht immer geradester Linie uno gieieomaßigen Schritten angezogen kamen und auf dein weilen Stoppelfeld Stellung nahmen. Hier war das Vürgermeisters-Zelt mit feinen roth und weißen Stadtfarden auf geschlagen und der regierende Herr nahm feierlich das Manöver ab, bei welchem aber das Schieße:, streng verpönt war. Nachdem die Bürgerwehr in re fchiedenen Stellungen ihre Gewandtheit gezeigt hatte, wurde das sehnlichst erwartete Zeichen zum Ausruhen gegeben. Die ganze Mannschaft stürmte nach allen Seite hin auseinander, um die müden Lebensgeister zu eiq.iieten. Die Herren Offiziere wurden in dem Bürgermeister Zelt bewirthet, für die tapferen Solda ten halten die Angehörigen in hinreichen der Weile für Speise gesorgt; eben so wenig Mangel war an Getränken, denn überall befanden sich die Buden der Mar seiender, die Durstigen mit Äxselwein, Bier und Wein zu laben. So saßen die Krieger im Kreise ihrer Familie und Freunde schmausend, trinkend und jubili rend zusammen, bis plötzlich dieTroaimel wieder zum Sammeln rief. Von großen Uebungen war natürlich jetzt nicht mehr die Rede, sondern bald erscholl das Auseinander! und der Heim weg wurde angetreten. Bei ihm hörte die militärische Ordnung so ziemlich ganz aus; der eine Stadlwehrmann sührte im Zuge seine Frau am Arme; Hebendem anderen marschirte lapser sein Mädchen. Der eine Bater hatte aus das Drängen seines Buben hin diesen, sein Gewehr zum Tragen gegeben, ener lieg 1e,n Musikinstrument schleppen, Bisondeis begehrt war von den Buben der Schellen bäum; der Glückliche, welcher unter sei nem Gewichte keuchen durste, wurde noch lange von den Schulkameraden m den großen Augenblick seines jungen Lebens beneidet. So recht in den Kreis der Familie führt ein anderes bü,ge,Iiches Fest: die Borjeischlacht, So unheilverkündend der Rame klingt, so harmtos ist die Be deulung; unter Borjerschlacht oe, stand man das Schlachien von Schweinen und Kühen im Hans, Von GalluS bis Fast acht gestaltete das Gesetz den Bürgern, bei sich zu schlachten. Min mußte zu diesem Geschäft nicht die innungsmäßigen Metzger nehmen, sondein liebes gewöhn lich von Weis bindern und Gärtnern, die reich zur Hand iiiiiaen. kie Hauptfreude bildete üdendS der öpeckjchuitt; die ZSch ter des Hauses halten ihre Freundinnen eingeladen und diele brachte ihre Brüder und G.liebten mit, Die Mädchen in bloßen Anne schnitten eifrig Speck in Wüifel; die Henen der Schöpfung schä kerten mit ilrnen und versüßte den Fleißigen das Ge(djjft mit Plaudern und Schirzen, War die eigentliche Ar- beil beendet, so spielte man gern Psan- derspiele, um sich zu küssen, und trieb bis spät in die Nacht hinein allerlei Kurzweil. Von großer Bedeutung sür das Wohl und Wehe einer Familie war die Verlhei- lung der Wnrstsnpxe, Verwandte, Freunde und Nachbarn mußten nach allem Herkommen mil einem -oof uppe und einige fernsten beschenkt werde. Ueber diese Gunsibezeugung wachte man mit ArguSauzen; webe dem Unglück lichen, der im Dränge des Tages Jemau den vergessen halle. Für diese Fehler gab es niemals Verzeihung und zwischen den früher Befreundeten entspann steh eine nnerbillliche Feindschaft. Ein Tag oder vielmehr eine Nacht der allgemeinsten Freude und L,istbarleit mar die Feier der Nkiijahrsuacht in, alten Franksurt, Sie begann mit einem gro ßen Zapfenstreich der Linien- und Bür gerWehrmufik; aus allen Gassen, amen! lich ans dem der Stadt gegenüberliegen den Sachsenhausen hatten stch Männer, Frauen und Kinder eingefunden und um gaben die Musik in dichlen Schmäinien, Voraus marschirten ihm in Ar! die Medoerbmschen Frankfurts in weißen Schürze und rannten unbarmherzig Je den um, welcher in die Nähe ihrer ae- fürchteten Ellenbogen geuelh, So wälzte sich der Zapfenstreich unter Lärmen, Schreien, Jauchzen zu den Wohnungen der Bürgermeister. In dieser Nacht g,;d es vier Bürgermeister, nämlich die beiden des abgelesenen Jahres und die zwei neu gewählten; alle vier bekamen der Reihe ach ihr Siändchei, gebracht. In den Wiithschaften wurde gegen Mitternacht freier Punsch oerabfolgt, in den Familien vertrieb man sich mil Spie len und Punschirinken die Zeit, bis end lich die Milleinachtssiunde schlug. Jetzt riß nun Überall die Fenster ant, brüllte Prost Neujahr hinaus und stürzte aus d,e Straße, um dort allen Bekannten und Unbekannten Glück zu wünschen. Wer konnte, lief so rasch wie möglich auf die Ze,l, wo das Drängen und Nusen und Glückwünschen kein Ende nehmen wollte. Alles ging darunter und dar- über. Hier war man selig, dort prügelte man sich gewaltig, da umarmten sich Zwei gerührt, dort stolperten schwer Be trunkene und fielen zu Boden. Die Wache kümmerte sich um nichts; menn sie wirklich einmal einschreiten wollte, wurde sie einfach auSgepfiffen, Noch im Laufe der Nacht wurden den beiden neuen Bürgermeistern mit Musik die Schilderhäuser gebracht und ant nach sten Mergen fand die feierliche Ueber gäbe der Fahnen statt. Von jeder Trup penabtheilung der Bürgerwehr war eine Compagnie auSgereShIl worden; sie zogen in voller Pa, adeuniform zunächst zrt dem alten Bürgermeister, um dort die Fahnen in Empfang zu nehmen und sie dann unter großen Feierlichkeiten dem nun mehr regierenden Bürgermeister und obersten Kriegherin zu übergeben. Doch auch den Herren Ojsizieren der Bürgermehr stand eine besondere Aus Zeichnung bevor; vom Nachmitttag des I.Januar an zogen Trommler vor die Wohnungen der Osflziere und schlugen einen gewaltig langen Wirbel. Die ganze Gasse kam natürlich in die größte Aufregung; überall schössen Köpfe zum Fenster heraus und man schaute halb neidisch, halb ehrsurchtsvoll u dem aus solche Weise ausgezeichneten Glücklichen aus. ES wllide zu weit führen, auf eine Reihe ähnlicher Feste, die 18. Oktober feier, den Wäldcheslag, den Bohnen- schnitt naher einzugehen, oder eine Schil- derung eines Branties zu geben, der ledes Mal eine BorjersiSad" wurde Wie die .Borjerschafl' Hilfe leistete, davon giebt Malß in seinem Bürger kapitän" ein kögliches Zeugniß. Er lag': Dem Schweinsberger fei Hau? ist rurr.p und stump al,geb:ennt un e Stall. Mer hat aoer geseke, wog e Spritz is, i,,aun fe uff dem eechte Fleck angebracht is. Vier Nachbailebheuser sin dorch gebroche worn, um Luft ze mache un be Schlauch die Bastaajch (Passage) ze effne, ES is oach erschrecklich gerett mmn. Ganze Kommoder un Spichel sein dem Fenster enaug geworfe worn." Die meisten dieser Feste erreichten mit dem Jahre 1848 ihr Ende; der Wäld chestag wird noch heute, doch auch in ver Sndertem Maße, gefeiert. Mit den allen patriarchalischen Verhältnissen mußten nothgedrungen auch die allen bürgerlichen Feste aufhören. hat. Dieser saierige Zto's wiid ge trecktet und dann weiter so lange zmi ichin den gerisseile,, Walzen behandelt, blS er ganz vclllländig , feine Fasern zerlegt ist. Die Fasern sind s,be zart und weich lind dalei doch sehr sisl; man kann sie in gleicher Weise wie rohe Baum wolle iveiier verarbeiten und dann ver spinnen, ?a die Holzfaser, wie das Eellulose, Papier zeigt, Farbstoffe sehr gut annimmt, so ist es nur eine Frage des Preises, d. h, der Kostspieligkeiten der Vorardeilen, ob der Baummolle in der Holzsaser ein beachlenslveilher Kon kutrent erwachsen wird oder nichl. Uno dein Zeaterlkven. Am städtischen Theater in Prag wurde einst Agnes Bernriuer" gegeben. Unter der Zahl von Grenadieren, die als Rei, stge und Knappen sigurirten, Halle sich der Regisseur Allram zwei der größten auSeilejen, die unglückliche Heldin ihrem Tode zuzuführen und über die Brücke i den Strom zu stürzen. Die bestimmten Weisungen, die lr ihnen schon Morgens bei der Hauptprobe und Abends mährend der Vorstellung selbst noch kurz vor der betreffenden Seene gab, lauteten dahin, daß sie sich dabei durch kein SlrZuben oder sonstiges Geberdenspiel der Schau spielerin möchten beirren lassen, Ueber zeugt, daß sie stch nun ihres Auslrages mil Pünktlichkeit entledigen würden, ließ er sie ,, enlscheidendcn Augenblicke oor trelen, Sie schrillen mit Ruhe der Brücke zu. Mit aufgelöstem Haar und bleich, von der Todesahnung ergriffen, schwankte Agnes zwischen ihnen. Schon betrat sie die verhänanißvolle Brücke, schon war sie bei der Steile an- anqt, von wo iie in die gluth hinab- geschienter! weiden sollte, da schaute sie zufällig über das Brückengeländer und begann sichtbar erschreckt, erst leise, dann stärker unverständliche Worte in die Kou lisse zu rufen. Niemand achtete darauf. Ihre Verlegenheit wuchs und erreichte den höchste Grad, als das Zeichen gege den wurde, und die Statisten sich an schickten, zu thun, was ihnen befohlen war. Noch immer ries sie, dem Publi, kuin iiiiliörbar, rechts und links in die Koulisseii, und noch änastlicher suchte sie die beioeu Unholde zu beschwichtigen, die sie links und irchls erfaßt halten. Da aber alles nichts half, so klammerte sie sich krampfhaft an daS Brückengeländer unk, schrie laut: Den Strohsack her!" i,as volle Haus, nun beqreisend, was aus der Bühne vorgehe, brach in schallen des Lachen aus, und der Vorhang mußte sauen, oeoor gneS Bernauer ertrank war. Mitgegangen, mttnef.ina.eii, geltangea. Ein alteS westfälisches Sprichrvor! lautet: Er geht mit wie der Wirth von Bieleseld." Folgende Thatsache liegt zu Grunde. Einst lagen bei einem Wirth in Bieleseld Landsknechte im Ouattier, die in allerhand Vermummung Nachts auf Raub auszogen, glüh Morgens kehrten sie beladen heim; der ihnen öff ende Wuth hieß sie freundlich millkom men und erkundigte sich nichl nach ihren Abenteuern, Dies Benrhmen galt ihnen als Billigung ihres schnöden Treibens und sie machien ihm bald, um vor Ent deckung ganz sicher z sein, den Antrag, I stch zu ihrer Bande zu gesellen. Der leider aö Hol, ! habsüchtige Bürger lieh sich überreden, sind das Neuesie, was uns die nächste !oa mit ihnen aus und erhielt, objchon Zukunft bringen ird. Nachdem Pro- er nur müßiger Zuschauer war, doch teffsr crischeilich in greiburq tich c.n I einen beträchtlichen Benieanlheil. Ties Verfahr, hat prtenliren lasten, durch meckie auch in ihm die Lust zum Raube, Rassinirteste Grausamkeit. Eines der enlsetzenerregendsten Wei der, von denen die Wellgeschichte unS Kunde giebt, mar Olga, die Gemahlin von Runks Sohn Igor, welche nach dem Tode ihres Sohnes über das russische Reich herrschte (Ml bis 900 ) Eine Bäuerin von Geburt, besaß sie doch maßlosen Hochmulh und ihre vor keiner Schandthat zuruckbibeiide Grausamkeit kannte keine Grenzen. Als sie Wittwe geworden war, ließ der Fürst eines be nachbarten kleinen Landes um ihre Hand werben, was ihren Stolz so vetlrtzte, daß sie die unschuldigen Gesandte lebendig vergrabe liiß. Aber nicht ge nug damit! Unter dem Vorgebe, daß sie persönlich der Heiraih nicht abgeneigt wäre, ihr Volk sie aber nicht ziehen lassen wslle, lockte sie andere Gesandte deS erwähnten Fürsten nach ihrer Residenz Kiew und diese Unglücklichen wurden auf ihr Geheiß im Bade erstickt. Zum Schluß siel sie noch mit einem Kriegs Heer in jenes Fürsten Land ein und da es ihr nicht schnell genug gelingen wollte, dessen stark besestigte Hauptstadt einzu- nehmen, zerstörte lie dieselbe durch eine wahrhaft salanischboshaste List. Si- ließ lch namltch als Preis für ihren Abe zug von jedem Haus der Stadt den von den Belagerlen mit Freuden bewilligte Tribut von drei Tauben und drei Sper lincui geben, und diese Vögel nun ließ Olza mit brennenden Schweselfäden an den Füßen in die dem Verde,ben geweihte Stadt zurückfliegen und diese so in Btand stecken. mit. Reicht Oiirt, die Hand! ES wäre aus Erden so gut und fo schön, Wollt' Einer den Audeiu nur besser ver M'n, Und spräche ei Jrder i jeglichen, Stande Wir Alle sind Brüder, 6'rinii reich' mir die Hand ! Wie find fich die Menschen so neidisch und feind, Und könnten doch lebe,, so herzlich vereint ! O, riefen sie Alle mit Lieb und Verstand: Wir Menschen sind Brüder, d'rum reich' nur C,e Hand! Wir sind erschaffen einander so nah', Doch fern osl vom Bruder den Binder ich sah: Gar Mancher verzweifelt in Elend gr bannt, Ihm bietet kein Bruder die helfende Hanb. Soll lange noch dauern die traurige Zeit, '-Die Allen zum Unheil, die Menschheit entzweit, Die Reichen sie können nur Rang noch und Stand, Nicht Brüder, die freundlich sich reichen die Hand. Ist grob auch mein Rock nur und deiner ist fein, Und schmeckt mir das Wasser, dir mun det der Wei, Doch mein Herz und dein Her; find trotz dem verwandt, Wir beide sind Brüder, d'rum reich' mir die Hand. Verachtest du Treubruch und Ehrlosigkeit, Stehst du unerschüttert der Wahrheit zur Seit', Auch ich bin für Ehr' und sür Wahrheit entbrannt, Wir Menschen find Brüder, d'rum reich' mir die Hand. Du trägst vor Betrüge, n die innerste Scheu, Auch ich bin geged'nem Versprechen ge treu, Mein Wort ist wie deines ein Felsen am Strand, Wir beide sind Binder, d'rum reich' mir die Hand. Dich lieble die Muller, die meine auch mich Tieu, bis sie, mich segnend, in, !ode erblich. Wir haben's mit dankbarem Herzen er kannt, Komm Freund! Wir sind Brüder, d'rum reich' mir die Hand. Auch lieben wir Alle mit innigster Gluth, Das Vaterland stets als das heiligste Gut, Ob niedrig, ob hoch, es umschlingt uns ein Band, Wir Alle sind Brüder, d'rum reich' mir die Hand. Was wartet ihr d'rauf, bis mit strengem Gedol, Zum Frieden euch zwingt der versöhnende -Tod; Dann liegen auch Feinde wie Brüder im Sand, D'rum reicht euch im Leben schon freund lich die Hand. Und wie auch tagtäglich der Kamps sich erneut, Nur Bruderfinn lindert das Elend der Zeit, Und Liebe, ja Liebe nur festet das Band, D'rum reicht euch versöhnend als Brüder die Hand! 'imim'r U'iiiiM'. Studiosus: H.rlun's die Ritte, ,',e!l,:l't ! llniin v. ..ij,!,n die G laubiger itfouraen si. I', I, sie eh:siut die Z u g l r ü if a e z o. gen!.. So gut möcht' ich 's I, ,,!,,'" Oiemiillfhsi,. Aussehe, (zu einem S ;,,,' ,z'i,,g.,, '.'Ich, möchten Siedle Güle lirdfii, mir einen Augenblick Ihren Bleistift in leihen?" Sp.iziergänger: Mit Vetgnügeu. hiei!" Aufseher: Ich wollt' Sie in ',, bis chen aufschreiben, eil Sie umhin e' Blieinchen abgerissrn ha den!" Lein -etMiieni, Richter: Angeklagter, es i'"t d'ch son derbar, daß Sie den Reck stahlen und die mit Geld angefüllte Kaselle undeiühil ließen," Angeklagler: Herr Richter, meine Frau hat sehon genug darüber gelchimpsl, nun schelten Sie noch!" Uiitriialiit'. A: Wie kann man eigentlich das amtliche Alter eines Pferdes erfahren, " B: Sie frage einen Pferd, I,eint!e. und multtpliziien die Zahl mit zivei." Abgeführt. Er: Ich begreife nicht, wie ein Mäd chen einen Man Heirathe!, t'.-iin, den es eist 14 Tage kennt," üie: Uno ich begleite es nicht mau eine Mann heiralhei, tann, man länger als 14 Tage k,nnt. nie den Gefährlich, Ist es wirtlich so gefährlich, lich das Haar zu fätben?" Natürlich! Ein aller Onkel von mir, hal es auch gethan, und binnen drei Monaten war e, mil einer Wlllwe, die vier kleine Kinder Halle, ver-heiralhei," Lekannt. Beiller: Schenken Sie mir eine Kleinigkeit, daß ich ,iiir 'n Stück Brol kaufen kann!" Herr: Hier haben Sie zehn Pfennig ür Ihr Slück Biol Irinken Sie's auf mein Wohl!" ötanoesgeniäß. Akrobatenvater (zu seinem Zohne): Das nennst Du einen Sallomo, lale? Schäme Dich! Dein seliger Großoaier, wenn er das sähe, würde sich in. Grabe auf den Kopf stellen!" TU eonntnschirme zeigen in den malavifchen Ländern den Rang des Besitzers an, wie in Europa die Epauletten den Rang der Offiziere. In Java werden 27 Rangstufen durch die Sonnenschirme bezeichnet, deren Far ben im großen Rath genau festgesetzt sind. Die vornehmsten sind weiß mit goldenen Rändern, dann folgt dem Range nach giün, blau, braun, in verschiedenen Anordnungen, Nur bei den ersten sechs Stufen sind die Ränder von Gold, bei den übrigen gelb. In Siam ist der onnenschirm von vielen lockmerken ein Attribut des Königs und figurirt auf dem StoalSflegel zu beiden Seiten der pyramidalen Krone. escheidendeit. Lie: Nein, Herr Schuitz, ich würde auch dein besten Manne aus Erden das Jawort nicht geben," schuttz: Nun, wenigstens haben Sie das Bewußtsein, daß er jetzt um Sie an gehalten hat!" VamewIeit, Besuch: Wo ist denn Deine Mama?" Hensehen: Die ist vor iwei Stunden auf fünf Minuten" zur Tanle gegan gen," Dann sreili . Ich habe sieben Eousinen!" O Sie Glücklicher!" Im Gegenlheil! Welde mal, wenn ich eine nehme, sieben Todseindinnen kriegen!" Schmerz unterscheiden. Herr (als seine Gattin singt und sein Pudel dazu heult): Hm, wenn ich jetzt nur wüßte, singt mein Pudel oder heul: meine Flau?!" Triftiger Grund, Aber, Herr Lleutenant, waium sagen Sie eigentlich so osi: Aeh, eh?" Gnädigste, Sprache zu arm, Gedan ken wiederzugeben !" Der Geizkai?. Mann (aus dem TodesöIies: Alle, dem reichen Veiter in Baue,,, konnst Tu meine Todesanzeige unfrankiit schicken, hörst Du!" Menschen Vergeudung in alter Jett. Die allen Völker, welche Sklaven ver wendeten, vergeudeten die Arbeitskräfte in furchtbarer Weife. In Aegppten war namentlich dieser Verbrauch beispiel los. An einer Pyramide arbeiteten Z0,00U Männer Jahre lang, 2000 Männer gehörten dazu, um einen ein zigen Stemblock binnen drei Jahren Ärbeetszeit von Elephanline nach SaiS zu schassen, und beim Bau deS alten Kanals vom Rothen Meere gingen 10,000 Arbeiter zu Grunde. Für jene Zeiten kann man in Wahrheit von Tyrannei reden. des nunmehrigen Brunnenmeisters ge bracht. Am Mittwoch darauf fand die Brun nenkehrt statt, bei welcher es sich weniger um Zeremonien, als um Vergnügen han delte. TieSmal brauchte das tasthaus nicht in der Gaste gelegen tu sein ; man Schinken veikanslen, mußten das strenge Grbot leicht zu umgihen, indem sie auf den Namen anderer Büigei schlachteten, ie Borjerschlacht spielte eine große Rolle im Familienleben: man schenkte welche? die Holzsasern isolirt weiden, so daß man sie oerspinnen und webefäkige Fäden daraus herstellen kann. Zu die fem Zwecke wird das Holz in dünne Brettchen geschnitten, und diese Brettchen läßt man wiederholt zoischen geriffelten Walzen durchgehen, durch welche Be- den Kleinen am heiligen Nikolau-iadend ' arbeitung die Holrnäckchen gebogen und härna kl Mniaturfchwem. einen kleine ! vielfach geknick: werden, Tadurch wer- aädlte em beliebiges Lokal, lu welchem ' Hackklotz und anderes Schlachlgeiälh ien die einzelnen Holzfasern in ihrem mmer deifell'e, Ertrinkender: Hilfe! Werken Sie mir einen Rettungsgürlel herunter!" onslltionar: Welche Taillenweile bitte?" Fürchterlicher Gedanke. Führe,: , An dieser ölelll wieder holt das Echo jedes Wo: t sieben Mal." Tourist: Donnerwetter, hier müßte stch eine Gardinenpredigt schauerlich schön anhören!" A: B: A: B: Auch eine Rranknen, Wie geh, eS Deinem Frau!" Schlecht." So, was fehlt ihr der,,," Sie leidet an Tien'ibrV, ein anzloral gelzzrte, sammelten stch dort mit Fr,ruen Kindern und ließen eS stch zunäch't beim Essen und Trinken wehl sem, rsrr. hierin den Freuden te Tanieß zu huldigen Für dielen brauchte nichts berahlt u meiden ; er wurde au? der Brunnenkaste Tie Bürger ver- i und feste den Tag. en welchem das Fest ! Zusammenhang qel'ckirt, und es entsteh! 'mnthrger Aprellrtion v, seiner Emschul- u;;mrn torZte. 'ch?" lanae ,i, Voraus ruern eine Masse, welche in der Quer- t.'i. :'i:ch (i'lern Iebrauch wurden drei richtung leicht 'deilbrr, in der vänzerich! Z-'( rcr dem S.la.i'en TdiRia und ; tun: ober uhr t'irrsr rerieißkar ist. anderes Gersür gesaust; die Buben' Diese Masse strd iv.mtt aetfer in c'.e;- 'c,jT;;t.n a:i izm ,.,'ur,,z k squte ; eher ivtr'e re-.il-und störten, während die Matchen hüls-j vollsländiz hie; ilel, tii ,".e !ge:i Zloff in eine er suchte selbst Gelegenheit zu einem!. .. . . . e,n!,äal,chen Einbruch aus.u'pähen und Itr utt der Krua aina so lanoe zu Wasser, bi? In den Papieien e,neS Schulzenhofe, er krach, d. h, bis die ganze Bande bei jtn Westfalen land man die Entscheidung! einer Plünderung ertappt und dinglest Fuedrich's des Gloie auf ein Gewch I gemacht wurde. Sämmtliche Theiweh- jum ein Aoookatenpatent in Eleve, -las wer wurde verurtheilt sich mit deS , Aktenstück lautet: .Ich will weder ,e eileis Tochter zu oerhenatben," der ! noch in Preußen, noch ,n Pommern und Wirth aber scheute den schiwostichen Tod M.radedura mehr crekatk!, wissen. Ten am Galgen, und führt bei fce und web- E Usern und We'triZlinezer aber, die von ott unk Der e,nu,,,t er,, ,,:,! i,::: ; um, Zank jtbjien !!',. inu rn i- uir ;,V.e Herren; Hatlizfcl rrillsn, i: re! ! 7lr?e!a:err geb,,,, av "e üi n et in :.' Reichs. ':e: m d-e .;i-T;:.::; j fasse keile cerrm rr.üiten. !- ' i Bi'.lin, den l. 'tpril K',. Fsiit.ie!). " j Wechsel." ITatiiili. Einer Student: Wem Vaier zu mir, Junge, Geld gebe ich Tlr mehr voi'm Eisten." Zweiler Student: Tu dr.ri,' -" Erster Stder,! 1 ti Keine Ilb diarrn? en, da er m nur m tqea an en ,ei. ?er unnütze Queruwn!" -de cWr f;n Rechn 're'li:'cki bzisie'in. uid di! Urtbeii dlieb un e, ändert in stra''l: .'nitg'za?, mit- Anna, können Sie 'ae h ten '" .lr irr!)!. Herr Hudii . " f erin gelren S e 'mal c:. C(tU)34i.!n kann sich c: der ar.-r,',en!" verwandelt ,ge'errzn, rr'ii'ehncen.