Der Mörder warb nicht entdeckt. Um ber föahiljeil bie (Jlne (u gehen, mufi mau allerdings bckennen, hat nicht so leicht limr ; das Publikum XvoudiIU bestand eben aus ber besten Gefellschast von ganz Frankreich, Wo Jedermann ben Purpur trägt, läfjt sich nicht gut ein Bettler ausfindig machen. Aber dieser Mißerfolg muß-ie die ge; wichtigsten Cos,quenk nach sich ziehen. Z!,cht nur die Gesellschaft selbst, auch der Ort, mo ein solches Verbrechen ungc, ahndet niöglich gewesen, gedeih in Mißkredit, DaS Verhauen auf die Zssentliche Sicherheit schroand, und ob mahl die Saison noch nicht einmal ihren Höhepunkt erreicht hatte, begannen die Gäste bereits fortzueilen. Man floh wie vor einer unstchlbaren Macht, vor einer Epidemie, wider welche es keinen anderen Schutz giebt, als blindes athem loses Enteilen. Die Freunde TrouvilleS schüttelten be sorgt das Haupt. Dieser lieblichste Ort der Welt, dieses Rendezvous der sashio nabelsten Kreise Frankreichs stand vor der Gefahr, zu veröden und in den Rus eine Schlupfwinkels für die gräßlichsten Verbrechen zu gelangen, wenn nicht jene Blutthaten bei Zeiten ausgeheilt und ge rächt wurden. Die Baronin von Serue blieb. Wenn man ihr von Furcht sprach, schüttelte sie mitleidig dag klassisch schöne Haupt. Sie tummelte nach wie vor ihren kleine dänischen Schveißsuchs, Sie unternahm die weitesten Ausflüge in die Umgegend Trouoilles. Und inner halb der gesellschaftlichen Verödung, wie sie von Tag zu Tag in höherem Maße um sich griff, blieben ihre Samstage der einige Versammlungsort sur den Rest der Gäste TrouviUes, Natürlich sprach man auch in den Salons der Baronin von nichts Aude rem als ber Blutthat, bie kürzlich statt gefunden. Unter den Anwesenden befand sich auch ein junger Staatsanwalt. ,Jch bewundere ihren Heroismus sagte er, in bemselben Grabe, wie ich auch die Furcht Derer begreife, welche aus Trouoillt geflohen sind, Vine That wie die zuletzt verübte an biesem Oit, unter solchen Umständen muß ja Ent setzen verbreiten. Und ich sehe nun von Neuem ein, wie gut die betreffenden Be .hörden daran gethan, daß sie die näheren Einzelheiten des Mordes vorläufig in ein gewisses Dunkel hüllen, denn wenn die große Menge erst wüßte, wie gräßlich dieselben gewesen, würde die Panik son der Zweifel noch größer sein.' , Erzählen Sie drängte man von allen Seiten in den Mann des Gesetzes, Sie glauben Alle fuhr dieser fort, dak bie arme Mmquise von AremonI ein so schnelles, durch etliche Dolchstiche herbeigeführtes Ende genommen. 2fn; ist nicht so. Sie rcur eins tapfer, wie sie schön gemzsen. Eä muß einen furchtbaren Kampf gegeben haber, ehe jener Elende ihrer Herr werden konnte Dies beweisen nicht nur die fileibcrsetzer, welche in seiner Hand blieben, als sie sich seiner erwehren mochte das beweis! vor Allem ein höchst merkwürdiges Corpus iltlk'ti, welches der Mörder aus dem Schauplatz seiner Gräutltljat zurück gelassen " ,DS wäre?" Eia Finger seiner Hand, Man fand ihn, blutübei strömt, neben der Ermcr beten. Wahrscheinlich wollte jener Un mensch verhindern, baß sein Ocser sich burch Rusen Hilfe oerschflie. Er preßte deshalb der armen Marquise die Hand auf den Mund und in ihrer Todesangst bei der verzweifelten Gegenwehr, viel leicht auch in der bewußten Absicht, ihn zu schädigen und ihm das Kainszeichen seiner Unthat aufzuprägen, biß sie ihm den kleinen Finger ab. Dumpfes Schweigen folgte dieser Er Zahlung. Wenigstens ist damit ber Polizei ein bestimmtes Merkmal gegeben, au besten Grunb sie nach bem Mörder sahnden kann," erwiderte nach einer Pause einer der Anwesende. Der StaatSanwalt ntekee mit bei, Achseln. Was wollen Sie? Die Justiz kann nicht mehr als ihren ganzen Apparat ent wickln. ES sind wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt warben. UebrigenS vermuthen mir bereits, wer jenes Jndi viduum ,st. Alle Anzeichen laffen darauf schließen, daß wir es mit Jean Mor guaut. dem ebenso gefährlichen wie ver ichmitzlen Raubmörder, zu Ihn haben. Dieser Jean Morguaut, welcher min bestens schon ein Dutzend ähnlicher Blut thaten auf dem Gewissen hat, ist ein alter, abgefeimter Verbrecher, der vor etwa einem Jahr aus dem Bagno von Toulen entsprungen ist. Hoffentlich ge linat eS uns diesmal, seiner habhast ,u in einem der! werden. Im entgegengesetzten Falle muß Festapxarte- man sich jedoch damit trösten, daß der an Ein Schatten. Novcllkitt ii an i n 1 1) ' II e r ," l Die Baronin von von öeiye verlebte beinahe jeden Sommer in Trouoille, Da sie jung, reich d als Wittwe unabhängig war, hälie es ihr nirgends an Zerstreuungen jeder Art gesehlt. Aber nichtsdestoweniger gab sie den, -Aufenthalt in Trouville ohne Bedeuten den Voizua,, Sie besaß dort eine Villa im allerliebsten Stil mit allem Eomsort, an welchen sie in Folge ihrer Erziehung und Stellung in der Gesellschaft gewöhnt sein mußte, Ueberdies aber traf sie in Trouville dieselben Kreise an, in denen sie in Paris zu verkehren pflegte. Die selben Equipagen rollten an ihr vorüber, wenn sie Vormittags ihren dänischen SchweißsuchS auf den Reitwege am Quai tummelt, bieselben Visitenkarten würben bei ihr abgegeben, wenn sie wie gewöhnlich an jeben, SamZtag ihren jour fix hatte, unb bie Conversation, welche in ihre Salons gesührt wurde, konnte Jemanben, welcher dieselben zum erstenmale betrat, beinahe in ben Glau den versetzen, baß er sich noch mitten in Paris besände. Man war eben vollkommen unter sich' Wer das moderne Leben in einem melt städtischen Badeort kennt, weiß gewiß auch, welche Auswüchse es zeitigt. Aben teurer und Emporkömmlinge vermögen in die erclusivsten Kreise einzudringen. Man kann sich derselben bei aller Bor ficht nicht erwehren, denn an Vornehm, k)e deS Benehmens wette, rn le ol mal mit dem dochaeboienen Aristokraten, Vor ber Gesahr eines solchen Verkehrs wollte die Baronin von erve geschützt sein. Sie war nicht stolz, aber sie hielt aus ihren Ruf, Die schwielige Hand eines Arbeiters hätte sie ebenso gern gedrückt, wie sie die ihre entschieden Demjenigen verweigerte, über besten Namen sie gar keine oder bemakelte Aus kunst erhielt. Nur in Trouville siihlte sie sich in die ser Hinsicht geborgen Nizza mag ein lieblicheres Klima be sitzen, Baden-Baden ist vielleicht inleres sanier durch das internationale Gepräge Derjenigen, welche aus allen Ländern der Welt hier zusammenströmen, vor nehmer ist aber ganz gewiß Trouville, Die Gesellschaft zeigt sich unbarmher zig bis zur Rücksichtslosigkeit gegen Je den, welcher ohne hinreichende Legitima tion in sie einzudringen versucht, und die Behörde dieses sashionablen Bade orte versteht sich zu sehr auf den Vor theil, welcher demselben in Folge seines RuseS erwächst, als daß sie nicht allen Anforderungen jeden nur möglichen Vor schnb leisten sollte. Plötzlich ereignete sich dort etwas Uner Hortes ein Morb,,,. Die Erregung kann man sich benken, ...,Ja, wenn noch ein bekanntes Mo ti, sür biese Thal vorgelegen hätte! Wenn ein Gatte bupirt oder eine Frau betrogen morden wäre! Aber ein Mord, ein ganz gemeiner Raubmord, mv eS sich allein darum handelte, die ge spickte Börse des unglücklichen Opfers demselben zu entreißen. TT tloncl Selbstverständlich that die Polizei alles Mögliche, um dem Thäler aus die Spur zu kommen, Sie irquirirle, sie nahm Verhaftungen vor, kurzum; sie bot den ganzen Apparat auf, über wel chen sie verfügte. Umsonst, .,, Und ehe noch Ruhe in die erregten Ge mlllher kam, wurden sie von Neuem in Bewegung gesetzt. Jener ersten, noch uniufgehellten Blutthat folgte eine neue, grausigere. Die Kunde von derselben mußte allerdings darnach angethan sein, auch den Sorglosesten aus seiner Sicher heit aufzuschrecken,,. Die Marquise von Aremont veranstaltete in ihrem Ho tel eine Soiree, zu welcher natürlich'die Creme der Gesellschaft von Trouville geladen war, Faure von der großen Oper in Paris sang, unb bie reizende kleine Reichenberg, der naioe Stern der Comödie grarcaise, deklamirte in ihrem allerliebsten Plauderte, Man tanzte, man eonversirle, man unterhielt sich aus das Allerbesie Plötzlich fällt eS einem der Anwesenden auf, daß tx die Marquise seit geraumer Zeit nicht zu Gesicht bekommen. Als Frau deS Hauses nahm sie eS mit den Honneurs viel zu gewissenhaft, als daß sie ihre Gäste so augenscheinlich vernachlässigen sollte. Sie pflegte sonst von einer Gruppe zur andern zu schreiten und hatte für jeden Einzelnen der Geladenen ein Wort, einen Blick, einen Händeduck Einmal vermißt, wird sie natürlich der Gegenstand der allgemeinsten Nach frage Man forscht, man sucht und nnvei e er.ciica, w.e nc entlegensten Räume beä mentij - in ihrem Blute schwimmt, der armen Marquise von Aaemont ver- Sie war ermordet. i öbte Mord nicht der erste gewesen, der DaS Entsetzen war allgemein trotz aller Bemühungen der Justiz un- Man horte nur noch den SchmerzenS-! entdeckt geblieben und auch ganz bestimmt schrei des aitei, welcher, wie vorn! nrcht deletzte fein wird." plötzlichen Wahnsinn unriangen, vor dem Nach seinen Worten, die mit der gan- Leichnam zuiammenbrach Dann eilte - zen Kaltblütigkeit ein,S Juristen ge man, von einer wahren Panik ergriffen, ! ipochen waren, erhob sich plöglich die vor, dem Orte hinweg, 00 eine solche ; (leine Comtesse Lenderae aus ihrem Unthat möglich gewesen, I gauteuil. Wer war der Möider? rHbir.i, Baronin!" De'e Frage drängte sich aus jede Lippe, Sie gehen schon?" Sie beschäftigte die öffentliche rffiti.iung. Ich jähre nach Paris zurück Sie stand wie ein geheimnißvolleS Mene- ter, meine Liebe Tekel in dü'ieren, rätselhaften Zeichen Keine Minute bleibe ich länger in or Jedermann in die l'u't geschrieben ! Trouville," sagte sie, vor Erregung t- Die Polizei entwickelte eine sichirhzfte terndj was wollen Sie, wenn die Po-THZtii-kot, Die geiilg'iitin Kenner lizti bei einem so piägnanlen Signale der Veidrechirwell wurden aus Paus nun: des Mörders nicht habhail werden nach Irouoille citirt. Man setzte Preise sinn? Wenn sie sich übe, Haupt mit solcher , aus. man nahm Serhrtungen vor, Eiaibenhiit in die Möglichkeit rindet.! Trouville glich ernei, Justiilager, wo es daß sie den Mord nicht einmal sühnt, "1 sich da:um hineilte, durch einen eni- iüzie sie hinzu, indem fie dem Staats; j scheidenden Sieg k,e Elite der framcil- annalt einen cüihenten, verächtlichen! sehen Ern!g:p,'!izti wieder herzustellen, I Blick zuwarf. Ich nehme sofort Er.'i; I post ! Nicht einmal meine Sachen laste ich ! und begann iu lesen. Aber selbst die zuvor einpacken. Und wenn ich Ihnen Lektüre wollte ihr bei der Hast der Ge rathen darf, folgen Sie auch eiligst ! dankcn, welche ihr Hi'.n beslüimten, nicht meinem Beispiel, Sie hüllte sich in ihren Shawl und eilte bleich, wie von giebersrost geschüt teil, aus dem Salon, Einige Herren solglen ihr unter dem von stallen a,hen, Sie stützte da schöne Hruvt in die Handfläche ,b blickte vor sich hin. Damit siel ihr Blick in ben hohen venezianischen Spiegel, welcher bie Vorgeben, bei einer etwaige,! Gelahr mit l Rückenseite des Toilettentisches bildete. ihrer Hülse bei der Hand zu sei,,. Die übrige Gesellschast blieb unter d,m Banne bieses VorsalleS, Es war umsonst, daß ber StaatSanmalt seine vorherige Mittheilung abzuschwächen suchte, umsonst, baß die Baronin von Serye ihn dabei mit all der Anmuth und dem Eonzersationstalent unterstützte, worüber bie ebenso schöne wie geistvolle Frau in bebeulenbem Maße versügte. Jener peinliche Einbruck ließ sich, ein mal wachgerufen, nicht wieder einsch!ä fern. Einer nach dem Andern löste sich von der Gesellschaft los und ehe die Mitter nacht herangekommen, sah die Baronin nur noch einen einzigen Gast in ihrem Salon, ben Vicomie von Regrr, ES war ein offenes Geheimniß in der Gesellschaft von Paris, baß der schöne junge Mann in die Baronin von Seine sterblich verliebt war. Aber man wußte auch, daß sie diese Neigung erwiderte und allein deßhalb seine Wünsche bisher nicht erhört Halle, weil sie aus die Freiheit, an welche sie sich während der Zeit ihres Wittwenlhums gewöhnt hatte, nicht gern verzichten mochte. Die übrigen Gäste hallen schon seit geraumer Zelt das HauS vertae, nur Ein Blick,,,, ein einiger knapper Blick,,,, aber er reichte bin, der Ba; ronin daS Blut in den Adern erstarren zu machen. Der Spiegel beherrschte das ganze Gemach, in Welchen, sie weilte. Die beiden hohen Armleuchter, deren sammt liche Kerzen brannten, trugen duich ihren taghellen Schein dazu bei. Im Reflcr destelbkn sah nun die Baronin jene eigen artige Erscheinung, welche sie mit solchem Entsetzen erfüllte. Es war der Schatten einer Hand, Diese selbst konnte von bei Platze aus, welche bie Baronin inne hatte, nicht wahrgenommen weiden. Sie rührte von einem Individuum her. wel ches unter eben dem Toilettentisch ver steckt fein mußte, vor welchem sich die Baronin befand. Dieser Schatten einer Hand mußte sie deshalb mit einer so großen Besorgniß erfüllen, weil an bei selben ein Finger fehlte. ES war kein Zweifel unter ihrem Toilettentisch versteck:, befanb sich der Mörder der armen Marquise von Are mont, Alle diese Gedanken floqe innerhalb einer Minute, einer Sekunde, durch das der Bicoiute machte noch immer ich, : J."'"P' . "'m n rn. m hm (n.ifni.r. Wt,!., , Dabei ag e versteinert, den ;i folgen. Die Baronin erhob sich. Leben Sie wohl, Vicomte!" Sie schicken mich fort?" Ich muß wohl, eS ist Mitternacht vorüber. Und mein Ruf sollte Ihnen viel zu sehr am Herzen liegen, als daß Sie meine Gastfreundschaft über eine so vorgerückte Stunde hinaus in Anspruch nehmen möchten." Gleichwohl bitte ich um die Erlaub niß, hier bleiben zu dürfen." Die Baronin sah ihn erstaunt an, Sind Sie toll?" fragte sie endlich, Ja, ich bin es! Nicht nur aus Liebe, Baronin, auch aus Beforgniß um Sie, Jene Erzählung des StaatSanwaltes ich gestehe Ihnen, Hermine, daß sie mir nicht aus dem Sinn will. Diese Villa liegt so abseits von jedem Verkehr mit der Menschheit. Sie haben Niemanden um sich außer einer Zose, die ein halbes Kind, und einem Diener, der all und schmerhörig ist. Wenn ich nun denke, daß jener Elende, welcher die Maiquise von Aremont unter so gräßlichen Um ständen ermordet hat. , , , " Die Baronin schnitt ihm daS Wort b.- Sie sinb ein Kind, Anbre. Wie Biick naike Geschlecht an Energie unb Kalt blütigkeit übertreffen. ihnen gehörte die B.iiniin von Seine. Sie saß wohl ei,ie halbe Stunde in dem Zimmer, unter dessen Toilettentisch der berüchtigte Bagnostiäilinz verborgen war, Der Schallen der singerlose Hand zeigte sich hier und da aas dem Boden, refl, dir! durch den Schein der Spiegelfläche, ES n.ar da?, einzige Zei chen von der Gegenwait drS fchu jlichen Mordgesellen, Envlich nahte Hilfe. Der ansehnliche Polizeimacht, welche der V.iemte aufgeboten, wurde eS nicht 'cbiiicr, de Mörder zu bewältige,,. Es war in der That jener Bugnosträfling, welcher auch den Mo,d der Maiqaife vöu Aremont auf dem Gewisse,, halte. 1 un iblässig aus jenen fürchte, liehen Schat ten geheftet, welchen die Sp!egclch,,:e wiedergab. Was beginnen?! Ein Hülferuf würde wenig fruchten. Aus dem Fenster hinaus tönte er in die mitternächtliche Ruhe, wo ihn nicht ein; 1 mal Jemand vernahm. Im HauS war Riemanb als ihre junge Zofe. Was vermochten sie insgesammt gegen den Un hold auszurichten, der sich hier verborgen hielt? Er würde sie ganz bestimmt mit derselben Kaltblütigkeit ermorden, welche er seinen früheren unglücklichen Opkern gegenüber gezeigt hatte. Wenn sie floh P,rh I DieS ändert an der Situation nicht das Mindeste, Der Mann unter ihren Toilettentisch beobachtete doch ohne Zwkisel jede ihrer Bewegungen. Und er würde sich auf sie stürzen und seine teuflischen Mordpläne in Ausführung bringen, sobald sie nur einen Schritt thäte, um das Gemach zu verlassen. Es gab keine Hilfe. Sie war sonder Rettung in seine Hände gegeben. Ihr Herz schlug, daß dadurch beinahe das Mieder gesprengt wurde, und von der Stirn rann kalter Schweiß in schwe ren Tropfen. Der schmeiß des TodeS, wider welchen können Sie sich von einer so lächerliche. i ,in enttinn(B 5. ur?l unruu gen n! Plötzlich schoß der bedauernswerthen i$8 it ttr, 'llhnitrrt m.',4o? tsti tt 7 7 . . . . ; Via ii niiv v....ö, Herr werde. Pah, , , , Ahnungen läuschen! Ueber mich habe sie keine Gewalt. Und ber Mann, welchem ich einmal bie Hanb zum neuen Ehkbündniß reiche, muß gleichfalls aoon frei sein," Erhobenen Hauptes schickte sie sich an,, das Gemach zu verlassen. Hermine!" rief er. Die Baronin wandte sich um. Erfüllen Sie mir wenigstens eine Bitte," sagte die Vieomle mit vibriren bir Stimme. Wenige Schritte von hier beffndet sich das Hotel tu Havre. Ich mahne nicht daselbst, aber ich werde mich dort für diese Nacht eir quartiren. Ich bleibe wach. Und für den Fall, daß Sie meiner bedürfen, , , , " Meinetwegen!" versetzte sie lachenb. Sie sinb ein guter Junge, Andre, , . ., aber ein Kind !" Es lag ein Gemisch von Spott und Rührung in ihren Worten. Und davon war auch die Gebehrde begleitet, mt wel cher sie dem'Vieomle die Hand reichte. Er preßte sie stürmisch an seine Lippen, dann eilte er hinaus. Die Baronin gab ihrer Dienerschast die Befehle für den folgenden Tag und zog sich dann zur Rachtruhe zurück, Ihr Schlafzimmer lag im oberen Stockwerk, Es war mit jenem Ge schmacke eingerichtet, über welchen im Grunde doch nur eine Frau verfügt. Der Reichthum trat hier in seiner ge sälligsten Form zu Tage, Man nahm ihn wahr, ohne von ihm beleidigt zu werden. Die Baronin setzte sich vor ihren Frau ein Gedanke durch das Haupt Sie griff nach der Glocke, die neben ihr auf dem Toilettentl'ch stand, und schellte nach der Kammerzofe. Diese e'.schie, Louise," sagte die Baronin, indem üe nur ein wenig das Haupt umwandte, Du kennst doch das Hotel du Havre?" Allerdings, Frau Baronin." Nun wohl! Ich muß Dich dorthin senden, Ich habe morgen in aller Fiühe zehntausend FraneS zu bezahlen, die mir der Vicomie von Regar, welcher dort wohn! vorstrecken soll,,,. ES handelt sich um eine Hypothek, die für mich ver loien ist, wenn diese Summe nicht mor gen mit der ersten Post nach Paris geht. Ich vergaß, meinen Banquier richtzeitig davon zu verständigen und hatte über Haupt bie ganze Affaire im Tumult big Abevbs so ganz und gar aus der Erinne ning verloren, daß sie mir eben erst jetzt wieder einfällt. Ich selber habe eine so große Summe in Baar?m nicht hier; aber ich weiß gewiß, der Vieomle versügl über dieselbe Du triffst ihn noch aus. Wahrscheinlich spielt er im Ea!ej oes Soleis jeu,e Parne iuari'. age ihm selbst, wie viel mir daran liegt, baß mir bie Hypothek nicht verlören geh '. Er kenn! Dich. Aber damit er keinerlei Bedenken zeigt, Dir das 0Mb einiuhän biaen, rni'j ich Dr noch schnell eine An weisung schall,,," Ganz wohl. Frau Baion'in!" Dies, griff nach P.pier und Schieib zeug, D raus schiieb sie: Lieber Andre! In meinem Hauke ist der Möider der Maiquise von Aremont, Kommen sie mir lotort mit einigen ToilleltlNlisch und begann ihr (sostume Gendaimen zu Mie," für die Nacht anzulegen. Sie faltete das Papier und that es in Sie that es langsam unb wie gewöhn- , i (jouoett. lieh ohne Hülfe. Zumal heute wollte! .Ich erwarte bestimmt, dak Du mir sie allein sei. Tl! Eindrücke des Abends, j ggz Gk,d sogleich miibnngst " saate sie, i hervorgerufen durch die Erzählung des ! ,dem sie dem Mädchen den Brief über-' StaatSanwaltS und die Flucht der Eom-! reichte, und halte Dich nicht tänqer tesse von Benderae, hallten doch mächt,- j 1-3 "j unbedingt öibiz ist. Tu! ger in ihrer Erinnerung, als sie geglaubt i weißt, ich bm so gut wie alle,,, hier im hatte. Dazu daS seltsame Gebahren ! allfe. " I SeS Bicomtk von Regar, die Ahnungen, Zo'e entkernte sich, ; von welchen ber sonst so taktvolle und be- ! Während dieser ganz, Zeit Hain sich herzte Mann bezüglich ihrer gegolten , Batvr.in nicht von ihrem Platze e ! wurde.,,, B(a.t sie that e auch jetzt nicht 2 ließ die Flechte, welche sie eben! scheinbar lesend, d Auge immer aus aufzulösen begonnen, auf den Racken 1 jenen fürchterlichen Schallen gerechte!, '. luruckaleiten Warum tollte ie ch blieb e vor itrren i ouciienma) v.fen zur Ruhe begeben, da sie aller Wah scheinlichkeit nach doch noch lange nicht würde ein chlafen können? Der Toilettentisch einer Frau birg! mehr, als der goöhnliche Sterbliche vermuthet. Der Laie ahnt mmmer, was in den mannig'achen Fächern und Lädchen verschlossen i,'t. Nicht nur die Gtdeimniffe, denen üe ibre un?eiO.!?:e Sch?nhe: zu ctrda.iftn 5,1:, sondern auch intime ösneiriirtenien, i'iil-r, welche nicht fit Jedermanns Bi,ck cier zu Hegen Crauie.i. "or eben dem Möbel, unter welchem sich jener Mord geselle euthieli, denen Leben eine eile von B!u, theilen ouisrieä, und der, knaxp au? remaqnsknlw.ÄN gen. nicht Tlngelezeezilrcheres iu thnn , wußte, als dik'elbt durch neue Zerbrechen ru oeroolländigen, Ihr SiliK nrrrrie in be,n,r',e "erir'en S lfeirik. fernen Zlilrem 1Ü f". ihren ' i.edetn r, aeru j-tn. Wenn tr :vr die f;:ii i::i'i:u!:e, rr'.'.' Üe litv,;::.: a'.ri ;n teure iearal! otg'Ci:i. Ich' ffi.:: (r-etie mit v-n: Ut in 2itt um iis (eben. Praiiiefeuer sind immer etwas Furcht bareS; an, gefährlichsten sind sie jedoch Demjenigen, den sie auf freiem Felde Überraschen, während er weit weg von seinen, Heim ist und sich auch icht'in der Nähe einer Schlucht, eines Flusses ober eines sonstigen das Flanunenmeer auf haltende Faktors befindet. Hat er ein schnelle Roß zur Versügung, so mag er sich noch retten, häusi i aber wird er auch von den Flammenwogen eingeholt, beson- derS wenn ein günstiger Wind ihre Schnelligkeit erhöht, oder die Flammen von mehr als einer Seile kommen, W,e ein Prairiesener in Montana vor einigen Jahren einer Jagdgesellschaft das Per grügen verdarb, darüber wirb von einem der Beteiligten Folgendes berichtet: Eines TageS entdecken wir etwa eine Meile von uirserem Lager eine riesige Heeide Büffel, die in der Nähe eines kleinen IlionreS graste. Ich war schon lange begierig, meine,, eisten Büffel zu legen und mir aus seinen, Felle eine Decke machen zu lasse,,! jetzt hatte ich Gelegenheit, bieses höchste Ziel meiner Jagdlausbahn u erreichen. Kaum nah men wir uns Zeit, daS Frühstück einzu nehmen. Unter Führung unseres Koche?, Joe, eineS HribindianerS, ritten wir vorsichtig der Büffelrveide zu und deckten uns möglichst durch das Gehölze daS sich den Strom entlang erstreckte. Der Winb war uns günstig; bie Büffel witterten uns nicht, bis wir in ihrer nächster Nähe waren. Plötzlich richtete sich ein großer Büffelochse aus unb gab einen Alarm, worauf sich die ganze Heerde in Be; weguug fetzle. Gleichzeitig kiachten aber auch bie Schüsse von unseren vier Flinten m den schwärm hinein. Einer der Büffel stürzte, von unserem Koch getros fen, zu Boden, bie übrigen rannten in wilt'er Finch! davon. Ich bemerkte eines der Thiere, das verwundet war und sich etwas langsamer als die übrigen vor- irär!s fchlepple; "n Schuß aus meiner ,u,r,ie streckte das Prachlthier nieder. Schon sah ich mein Ideal erreicht und be trachtete mit Hochgefühl die Beute, wäh rend meine Gefährten die Verfolgung ber Büffel fortsetzten. Plötzlieh aber wurde mein Pferd scheu, sog hastig bie Luft mi! ben Nüstern ein unb wieherte ängstlich. Als ich auf- blick, e, gewahrte ich in ber Ferne etwas, daz mir das Blut in ben Adern erstarren machte. Ueber den Horizont zog sich eine schwarze Rauchwolke, die immer größer wurde ub sich rasch näher wälzte. Le Praii ie brannte! Meine Gesährten kamen mit aschsahlen Gesichtern auf mich zugesprengt, unb hinler ihnen her b:e ganze Büffelheerte, welche soeben vor uns ausgenssen war, nunmehr aber sich gleichfalls vor bem Prairiefeuer retten wollte. Der Winb blies direkt auf uns zu. Roch hätten wir bie Möglichkeit gehabt, den Boden um unS auszubrennen unb so dem Feuer, wenn eS hier anlangte, bie Nahrung zu entziehe, aber leiber halte keiner von uS ein Streichholz, Ich weiß eine Furt," rief Joe, aber sie ist IU Meile von hier. Reiten wir auf Leben unb Tod! Ich warf noch einen traurigen Ab schiecsblick aus meinen erlegten Büffel, den ich nun dem geuerdämr,, übe, lassen nrußle. Dann gmg'S mit rasender Ge tchw,,digket vorwärts, Tie klugen ideite drdursien gor keiner besonderen Anipernung. sie weißten so gut wie mir, Nß uns der Tod aus den Fersen Uß. Unsre rächst E'efuh' aber waren die ö.lt'cl, welche genau in derselben Riech; 'nrrg raniilin wie wir. Schon konnten mir den Schauin an ihien Mäulern sehen, und im nächsten Augenblick waren wir v-n ihn. umringdt. D,e Heerde theilte sich nach zwei Richtungen, als sie uns er reichte, schloß sich aber vor uns wieder dickt luiammen. Es ist ganz besonderer Zufall zu nennen, daß keiner von uns cen den wü'.henden Thieren getödiet wurde! aesaßl waren wir schon daraus. Ter Bünilschwarm rannte nun vor uns her unb versperrte uuS ben birekten Weg, während das Flammenmeer immer näher kam, der schwarz Rauch immer höher am Himmel emporstieg, und wir schon drS drennenke Gra-, rochen. Bald e,eukrien vn hinter uns eine dritte ? (aqi : eine große Mane wilder jr'eibe, ebenfalls auf der Fluch: vor dem Feuer li.'uirt'eri, !an, ant uns ru gepoltert; bei 2.iU ihre- Hu'e, ihr wi.des (beschul, ! Ist TiZnireln der Taulende vrri Büki.ln, ,or irr. und da i: 1 a ' e! 1 ti? :'.e!(n-1 feucr vermrichten sich iu t:n;n: urheirn lii.a GetSi, J:nnr rech haücn an frf Miilen bis ,u Irr ,'.,! !. i!"d 'chen war die Luft in U". ir:r.r:räz!,ch her':, Il isere ?!,:,: !,'..rch.n ,:! :u:a ::::;ei:, Feiieilärrn, Jetzt i,,g,be,, u,i,z beieitS !each !, eisen, d,e Hir.ee schien mir säst die Augen aus den, xt zu Ii.iben, die jPieiW w.'ien ve Sehweiß ,!!, Schaun, 'bedeckt und athmete,! schn'er und Nocken ! da besannen mir den Stron, , Sicht, ! dessen Für, un ietten konnte, und ei,', ! külileier Luilrnn k,r,n im Ii ,,.,. er.,,, Ei abelruf entrang sich serer Brust, aber noch war die Gefahr nicht vor über. Wir hatte,, och eine Meile lS zum Strom, und Feuer ud wilde Rosse waren ,,S bede,,kl,ch nahe; die Büffel waren und schon bet,ächtl,eh voranSge, kommen und entschwanden bald unseren Bliese, 1 Jetzt aber halten uiio die wilden Üfeide ein; wunderbarer Weise sauste auch sie an uns vorbei, ohne einen einzigen zu veiletzen, wahrend wir zitiern 1 und todtendleich i, Sattel saßen, Sie rannten unmittelbar ans die F,t z! dort war aber och das Schlimmste zu besüichlen, wenn wir mit ihnen zusammenstießen. Unser Führer "erließ stch indeß darauf, daß diele Thiere den Strom hinaus ober hinab gehen, wenn sie eine solchen erreicht haben: und er hatte sich ich, verrechnet. Am liier maebte das nin-feilim müh Heer Halt, ein sehr hochgewachsenes Roß ein Muster von Pferdeschönheit, aus das ich trotz unserer fürchterliche Leige am auk,,, it'lte agd gemacht hätte reckte den Kopf, stieß bei unserem Anblick einen Laut ber Uederraschnng aus unb mi in,,,,, lajreirno zur rinten das Ilses hinab. Wir fühlten uns jetzt gerettet! s war aber auch die allerhöchste Zeit, ben,, schon rüngelten die Flamnik,, bis hart an den Wassers,,, heran. In wenige,, Augenblicken hallen wir das entgegen gefetzte Ufer erreicht. Hinter ns hoite wir ein Rauschen wie von einem Wiilel winb, diiS Flammenmeer wälzte sich un mittelbar an das Wasser Hera,, und wich dann zischend zurück. Es war jetzt überstanden. Am anderen Morgen erreichten wir die nächste Ansiedlnng, Lage, verbrannt GraS , rumstet Büffel futsch nächstes Jahr ime Ö;r!" brummte in seiner kurren Weise unser Koch, AIS uns Ipater bie Neugierde noch ein mal a das Flußufer zurücktrieb, sahen wir bie Prairie, soweit daS Auge reichte, ichwari oesäebt. und nicktS nhir ni,S gar nichts Lebendiges daraus,' Sowun- oervar auey untere ellung geweien, mein einriaer Gebar ke mor iihr di Vrniwr um ben verlorenen Büffel. So sin b die niesen ! ffitit fttftoriftfte" Duevgeschichte. In der Pariser Borstadt Pasiy siaib vor einigen Tagen ein aller Rentner, der zur Zeit Ludwig Philipps Kammerdiener eines bekannten Staatsmannes war. Eines TageS kam Lord Rosebeny, bet Bater beS jetzigen Ministers des Aeußern im Kabine! Gladstone's, und wünschte sogleich empfangen zu weiden. Der Kammerdiener Fin,,zois erklärte, sein Herr sei beschäftigt, und mit der Vorwei suug einer Visitenkarte würde es schwer lich gethan sein, der Fremde möchte sich einen Audienzbrief verschaffen. Dieser ließ sich aber nicht abweisen und besahl dem Diener barsch, seine arte zu über bringen. Franvois gehorchte mißmnthig und stand unterwegs einen Augenblick still, um den Namen zu lesen. Der Lorb halte ob bieseS Betragens einen Wüth ansall unb machte eine Bemerkung, welche ihm eine unehrerbictige Antwort zuzog, DaS Zwiegespräch im Vorzim mer würbe so laut, daß ber Hausherr heraustrat unb gern ober ungern seinem Kammerdiener be Laufpaß ertheilte. Tag barauf ließ sich der Verabschiedete bei Roseberry, der seinen Namen nicht kannte, einführen. Gestern war ich, sagte er zu diesem, in bienenber Stellung und mußte mir Ihre Schmähung: gefallen lasse; heute bin ich ein freier Mann wie Sie und komme als ehemaliger Untervssiiier der toal: lerie, um Sie zu forder. Dir Eng IZnder ahm an, und zwei Kugel wui den regelrecht und lefultaüos auöge tauscht. Räch den, Duell übeidachrc Zlord Rosebciy den ganzen Handel und fand nun, e wäre doch unangenehm, wenn man von ihm sage könnte, er, einer der vornehmsten Aristokiaten der W-lt, hätte sich mit einem Lakaien ge schlagen. Um sich einigermaßen sicher zu nellen, fitz' er feinern Gegner eine Leib en!e von OCUO Franken jährlich auo un ter der Bedingung, baß derselbe bis an ein LeleneenCe sein eigener eerr bleiben sollte. ?t Wahrzeichen. Unlir ben Wahrzeichen der verschiede nen Städte, deren Kenntniß namentlich iür den reisenden Handverksburschen be kanntlich von größter Wichtigkeit war, besanb sich manch' sonderbares ?ing. So hing z. B. im eilten Wien am Thore unterm .Rothen Idurme eine Speckseite, neben der sich eine ?e'e! de fand, ans der die Worte standen: Beünd'1 sich irgend hier ein Mann, Ter mit der Wahrheit spreche,, kann. Daß ihm sein' Hena k nicht aeranen, Und füichi't sich nicht ror seiner Frauen, Ter mag diesen Backen herun!rh!uen," Z soll sich aber Niemand für bern'en erachtet haben, d,e Speckilite .herunter zrrbaren, " vielmehr ging die Rede, derß Hei?, rrienri ein ei'arrwe, k zburch rir?!u?: e cm ken r,-r ro,r K.i ::i rr err t:C rr-, lande nach d,rrr Wahrze-chcn 'rerzi worden, und er die -?; lie'ihen Itmnn ctr'ülnt h.re. c'ufn rür'ietr, De'tä:"tr;i; :r.v-, mit t ii.i'e a;n:: und g, !rr;,r, r.-rd-r. e i :'er :,d f: Tik Baronin nahm eines der Letzteren ' Männer! E: gilbt Flauen, weiche daz. r.: ich in Zi:x SKcitv'.'