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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (April 27, 1893)
in lnengericht. JliiS dem Ciiiiieilfbfii von ia ("ünihe, :HoH!iitni'!i. In den, großen Kailnofaale mx das ganze OsstiielkoipZ versammelt, iiiehtuni wie sonst in fröhlicher Gesellschaft die (stunden u verleben bai benierkte man schon an der großen Unisorm, Helm und Schärpe, sowie an der schwülen Stille, die über der Versammlung lag fnnbrni eine ernste Pflicht war es. die beute Alle lusammenacruseii hatte, die schwerste, die den Offizier betreffen kann, da galt, einen ehrengerichtlichen llr theilsspruch zu fällen über eine Käme raden, den AttgchSrigen des eigenen Re giment?. Jeder Oisizier hat das Recht und die Pfltcht, Handlungen und Unter laffungen eines Slandesgenosfen oder seiner selbst, welche die Ehre gefährden, dein Ehrenrath oder einem direkten Bor gesetzten de Bezichtigten zur Kenntnis, it billigen," lautet das Gesetz, dem jeder Osfizter sich gegebenen Falles nntevuer, fen muß. Auch Curt von Wallau, über den heule das Ehrengericht zusammengetreten war, hatte geglaubt, sich dem Ehrenrath selbst stellen zu müssen. Schon in semer siüheflen Jugend m den bunten Rock gesteckt, hatte er da Ka dettenkorpS durchlaufen und war mit neunzehn Jahien, nachdem er das lZrri men mit Kaisers Belobigung gemacht hatte, als Ossizier in die Armee einge; treten. Curt von Wallau halte cs trotz seiner Jugend erstanden, sich sowohl dienstlich wie außerdienstlich eine Siel lung zu erschauen. Bei den Mann (Aasten war er beliebt wegen seiner gleichmäßigen Milde und Gerechtigkeit, die älteren Kameraden sahen in ihm einen lustigen, heiteren Gesellschaft, dessen dienstliche Leistungen sie anerkennen muß ten, und dessen gesellschastliche Formen und Liebenswürdigkeiten keinen Tadel aufkommen ließen. Auch in den übrigen Kreisen der Großstadt war Wallau einer der willkommensten Gäste, und die Her ren vom tlivil suchten und liebten seinen Verkehr. Eines Abends, als er nach Schluß des Theaters wie gewöhnlich in das Restaurant gegangen war, um bei einem Lntterbrod und einem Glase Bier über das soeben Geschehene und Gehörte noch Kritik zu üben, hatte er an dem Stammtisch einen neuen Gastkenncn ge lernt, den erst vor wenigen Tagen nach dort versetzten Assessor Klammer, Man sprach über Sudermann's Ehre", und die Frage: Ist Graf Traft ein anstän diger Mensch oder nicht?" wurde von allen Seiten auf das Lebhasieste crör t:rt, vom gesellschastllichen und juristi schen Standpunkt aus, und es gefiel Wallau, da Klammer so energisch trotz aller Einwendungen und Beschönigungen jeden Mann verdammte, der dem eigenen Begriff über Ehre folgte und dadurch den herkömmlichen und geheiligten An sch,ruungcn m'sGestcht schlug. Er hals dem Assessor bis seiner scharfen und kla ren Beweisführung gegen die milderen Ansichten der anderen gleichfalls studir t:n Herren, und dieser empsand gleich das etgegeniiebr',ichle Gefühl der Zu Neigung. Noch au demselben Abend schlössen die Beiden Freundschaft, in kurzer Zeit waren sie unzertrennlich und hiegcn nur noch Castor und Pollur. Sie hatten eine gemeinsame Wohnung gemiethet und lebten und barmen dort zulammen. An- m omiiGg i Jahrgang 13. Beilage zum Ncbraska Staats Anzeiger. No. 4j Ihnen die Schuld persönlich den Wechsel ausstellte. Dann war der Verfalltag gekommen. Klammer konnte nicht zahlen; dieSumine, die ihm seine Angehörigen, wie er bchaup- tete, leicht hätten beschasscn können, war ausgeblieben, und um die Ehre seines 'Samens und seines tandes zu reiten, holte Eurt von Wallau von der Bank seine ganze Baarschaft und drückte sie dem Freunde ohne ein Wort des orwuns in die Hand. Er war jetzt arm wie eine Kirchen- mauS ui'.v lugte wehmüthig lächelnd Franz I. Wort : "Tont ett ixtiIii vx ci pte l'honufiir". AIs Eurl am näch slen Morgen zum Dienst ging, begegnete ihm auf der traße der Wucherer, der dem erstaunten und empörten Offizier den nicht eingelösten Wechsel xräsentirte Ader ich habe doch meinem Freunde Klammer gestern Mittag die sünftauscnd Mark gegeben, um den Wechsel einzu- lösen." So müssen Sie sich an Ihren Freund halten, wie ich mich jetzt an ie halte. Hier steht es schmarz aus weiß: Ich hafte mit meiner Ehre als Os'uier für die richtige und pünktliche Bezahlunii der Schuld." Wie wahnsinnig eilte Eurt nach ft-uir, er wollte Klammer zur Rede stellen uno den Irrthum, der hier obwaltete, U'.i' klaren, aber Klammer war verreist, ir-ie ein zurückgelassener Zettel besagte, oer reist aus lange Zeit, vielleicht für immer. Und nun wuide in Curt zur erschrecken den Gewißheit : Dein Freund, für den Du Alles, Deine Ehre und Dein Ver mögen, auf das Spiel gesetzt hast, hat Dich verrathen," WaS sollte er thun? Er hltte fein Ehrenwort nicht eingelöst, zum zweiten Mal dieselbe Summe auf zubringen, uiar unmöglich ; sollte er es erleben, daß man auf der Straße mit den Fingern auf ihn mies und ihm zurief : Du bist ehrlos, denn du lösest das ge gcbenc Wort nicht ein," Aber hatte er nicht gethan, was er eid lich gelobt? Pünktlich hatte er das Geld erhoben, es war nur Leichtsinn, der ihn dem falschen Freunde die Summ: anoer trauen ließ ; muhte er sich, weil Jener treulos und ehrvergessen war, eine Kugel vor den Kopf schießen? Er mochte sinnen, so viel er wollte, er fand keine Antwort auf seine Fragen. Er gedachte des Gespräches, das sie vor langer Zeit über den Grasen Traft ge führ! hatten ; sollte auch er fahnenflüchtig werden, drüben sein Glück versuchen, seine Schulden bezahlen und später, wen das Geschick ihm günstig, als reicher Mann in das Vaterland zurückkehren? Konnte dadurch seine Ehre wieder herge stellt werden? Wer konnte helfen, ihm den richligv Weg zeigend Der Ehren Der talentvolle piilar. , " f.inna hust man im Kasino über diese irrttfc, ! Er mußte sein Vergehen schildern, Freundschaft etw den Kopf geschüttelt, ! und das Ehrengiricht sollte den Spruch soll doch der Of silier sich unter den Ka- über ihn fällen: wurde er für schuldig meraden seine Freunde wählen, aber je mehr man den Assessor kennen lernte, der i der Messe ein häutiger und gern ge befunden, so war es immer noch Zeit zum letzten Ausweg, Wie er beschlossen, hatte er uuvcrzuzlich geihan. Der Präses sehener Igast war, desto mehr begriff man l des Ehrenraihs halte die Eriählung des Wallau'S Verhalln,, Klammer war ein liebenslvürdiger Gesellschafter, jederzeit zu einer Thorheit bereit, aber doch, wie (3 scheint, in seinem Innern ei gedieze ner, solider Mensch, der im Trank und im Spiel jede Ausschweifung und Ueber treibunz vermied. Monate waren ver gingen, und immer sestcr halte Freund schast die Beiden mit einander verbun den, als Klammer eins, sieberhast erregt in srüher Morgenstunde von einer Her rengesellschaft zurückkam und mit den Worten: Ich bin verlnen, ich bin oei loren!" sich neben dem Beil Wallau s niederwarf. Mit vieler Müh: entlockte Carl ihm das Geheimniß : Klammer hatte gezielt und fün'tausend Mark ver loren. zahlbar auf Ehrenwort in vier- undzwauiia Stunden. Curt war sprach- jungen Kameraden anfangs kaum glauben wollen, Wallau, der Liebung Yluer, durch die Niedertracht eines Anderen in ehrengerichtliche Untersuchung verwickelt, und schließlich betonte er stets das Eine : Wenn Sie nur den verwünschten Wech sei nicht unterschrieben hätten! Sie wissen doch, daß solche schmutzige Ge schichten nichts für uns Offiziere sind, wie konnten Sie sich dazu hergeben?" Wakiau zuckte nur mit den Achseln, hin lerher waren Fragen und Tadel leicht; ob nicht die andern Kameraden an seiner Stelle ebenso gehandelt hätten? Nachdem der Hauptmann sich Mit den übrigen bilden Herren des Ehrenraihs besprochen und berathen hatte, ging er zu dem Obersten, um ihm den Fall oorzu- tragen. Der ReqimentS-Kommanveur Passen Sie 'mal auf, meine Herren, was ich für a' talentvoll's Hundl hab'! Gelt, Philarl, die Zeiten sind halt schlecht! (Philarl fängt kläglich zu winseln an,) Recht schlecht sind jetzt die Zeiten! (Philarl heult gottserbärmlich,) Jetzt iiKid'n f wieder a' b i s l besser! fPhilorl beginnt lustig im Zimmer herumzuspringen,) Jetzt könnten die Zeiten gar nimmer besser sein!" (Philarl setzt wie verrückt über Tisch und Stühle.) fk fCv k.JL,. - ; . X n$s mmm, JJ !1 5,. h-M-VLM :?V0 -HK HC-r- - . J-i- ft; I 'jjiflil : i-lira' KnmrmnkiKm $ ui Tm m ' ' j ' m &as4Esai i ; j-s-niv-iw -if ar ; g:W--- rnsr-rn w w I- ,. '. m m 'M ' 'iA v li- Gäste: Um Gotteswillen, hören S' auf, lieber die Zeiten wieder schlecht werden!" uns wird angst und bang; lassen I,s bitte er. der ebarakter tarle uno ma, liuve. -m' "n " ruö'ia' Mann, sich verleiten lallen können, das au'richtig'le Mitleid mit dem ,on Aber verzagen nützte nichts, es mußte s treuen und ps!,chter,gen Osnzier, der mit der That gehol'en werden. AI, ! so schwer sür seme Gatmuthigkett duuen Eurl sah da i ein Freund vollständig ! mußte, aber dennoch foroerte er L,e -i'ah,a fei e,e Summe augenblicklich ! wngste Untersuchung; Nie und nimmer .n benlilen tot er ihn, feine Hilf: an: Durften Wechselqeschäste ,n feinem O,n Klammer solle sich d .'id gegen einen ' ercorps stattnnden, lieber da der Wechsel borce, und er, Wrllau. wclle!E,ne u Grund ginge !S daß das An für ihn bürgen, ! des gesammun ÄegirnentS darunter Klammer, In wiißt, was ich für Kleide. T:chde," hztte Curt z.'laz'. Fünf- Die vorläufige nnd di: förmliche Unier tauiend Mark und mein ganzes Per- suchung rouide eingeleitet, die Zeugen mögen; gingen auch die verloren, so ' und der Beschuldigte vernommen n-.S t:t Büßte ich nicht, was werden sollte," Abhaltung des Ehrengerich s von dem 4v7nia hatte Klammer in die H?he ge- Kommandeur befohlen, fjn. I .Meine Herren, dirs ich bitten. Play hältst Tu mich für einen Schurken, ! zu nehmen? " der Dich im Stiche lassen mild, dann be-1 Die Stimme des Reaimenlskomman halte Dein Geld." ! deurs un'erbrach d,e dalblauien Bemer- .Zürne mir nicht, ich wollte Dich nicht jungen und da, Giflüster, die Stühle kränken, aoer noq ins, auq oas , wuroen gerai, ,a,ti,,l ,c , mait Du misten, darl als Ofsiuer! .Meine Herren, ich foidere Sie auf. habe zu meiner Vertheidigung nichts an zuführen, in Aciuz auf die Wechselzeich nung bekenne ich mich sch Idiq. " Ich habe gethan, was in meinen Kräften stand, um mein Wort einzulösen; daraus, daß es nur nicht gelang, kann mir nach meiner Meinung kein Porwuif gemach! werden." Darauf wurde das schriftliche Gut achten des Ehrenraihs verlesen: In kur zeit Worten schilderte es die Lage Wal laus und erkannte endlich auf Schuldig der Verletzung der Standesehre unter ersch verenden Umständen" unter Bean tragunz der Entfernung aus dem Ofsi zierstaude. Die Begründung jügte hin zu, daß Keiner dem Angeschuldigten sein Mitleid versagen würde, abir er habe sein Ehrenwort gegeben und auf seine OfsizierSehre versichert: Wenn mein Freund nicht zahlt so hafte ich für ihn," In frevelhaftem Leichtsinn, da es sich für den Angeklagten um Namen und Ehre handelte, habe er das Geld einem Manne anvertraut, der ihm durch die Spielschuld und dte Nichterfüllung seines Per- Iprechens keine Garantie für die Tilgung der chatd datte bieten können. Wal lau hätte sclb zu dem Wacherer gehen und sich den Wechsel einhändigen lassen müssen; hätte er das gethan, wären die weiteren schweren Folgen vermieden wor den. Außerdem n:uße der Angeklagte wissen, daß es dem Ossizier unerlaubt ist, sich in Wechselescbätte einzulassen, schon dadurch hätte er sich der Verletzung der StandeSkhre schuldig gemacht. Wohl hätte er fest geglaubt, seine Schuld flU gen zu können, aber noch andere Fälle wie der vzrliegende HZtten eintreten können, um iht die Erfüllung feiner !kivn,chtunacn unmöglich zu Das mußte der Angeklagte wissen und demgemäß handeln. Eine tiefe, schwüle Stille herrschte, als der i.!M geendet. Jetzt erhob sich der Kommandeur : .Met,,, Herren, ich denke, der Fall ist so kta?, daß ich mich jedes weiteren Zu fatzes entboilen zu können glaube. Unier ; Kamerad Eui! von Wallau hat für einen Freund gebürgt, e: hat sich schriftlich mit ; einem tyrenroort verp'tichtet, o,e Lihuo u tilgen, er hat sie n i ch t getilgt. Wir können die degteilenden Umstände l dauern, sie können uit5 milde stimmen, aber sie vermögen nicht die fesittehcnde Thatsache forttuleuznen, daß Einer der Uuirigen sein Ehrenaior! gebrochen hat. Und bedenken Sie noch eins: Wir müste Recht sprich, Gnade zu üben ist nicht unsere Sache, tag ist Sache Sr, Maje stät. Und nun bitte ich Sie, sich zu be- Einer nach dem Andern traten sie an den Tisch heran und schweren Herzens antwortete Jeder auf die Fraae: Wie haben Sie beschlossen?" Nach 'Antrag." Vom Jüngsten an fangend bis hinauf zu dem Komman deur, 'Alle waren derselben Meinung und fällten dasielbe Urlbeil. gethan, Eiu'es schönen Morgens reist unser Freund nach Wien und gelangt mit dem ersten Personenzuge gegen Mittag in der Reichshauptstadt an. Hungrig ge worden von der langen Fahrt betritt er ein SpeisehauS in der Nähe des Süd bahnhofs, um vor allen Dingen seinen zusammengerüttelten und geschüttelten Leib zu erquicken. Nun sprechen zwar viele deutsche Gast wirthe in Wien entweder selbst unzarisch, oder sie stellen Kellner an, welche dieser Sprache mächtig sind. Fataler Weise traf aber keiner dieser beiden Umstände in dem Zpei ehause zu, welches Herr Farkas mit seinem. Besuche beehrte und derselbe mußte sich deshalb entschließen, seine Wunsche mittelst Hinweises aus die Speisekarte kund zu geben. Wer aber auch einmal die Speisekarte eines größeren Hotels in die Hand genommen der weiß, wie sie eingerichtet ist. Zuerst kommen die verschiedenen Suppen nach einander aufgezählt, die zu haben sind, dann kommen die veifchiedenen Sorten Fleisch, die verschiedenen Braten, die Fische, die kalten Speisen alles hübsch beisammen, daß man sich sein Essen bübsch säuberlich zusammenstellen kann, Lon dieler lieblichen Einrichtung hatte aber das harmlose Gemüth JanoS Farkas keine Ahnung. Als daher der befrackte Kellner den ungarischen Oekonomen mit liedlichem Lächeln befragte: Was besehien's, Euer Gnaden?" da legte Janos FarkaS schweigend den Zeigefinger seiner gemuch gen Hand auf die obere Zeile der Speisekarte. Einmal Erbsensuppe!" rief der Kell ner der Buffetdarne zu. Janos Farkas löffelte feine Suppe mit Behagen. Als derTeller leer geworden, stand der Kellner wieder vor dem Gaste, Und was befehlen Euer Gnaden wei ter?" Herrn Janos Zeigesinger tippte auf die zweite Zeile der Speisekarte. Er erwartete nun ein Stück Hisch oder Fletsch. Einmal Grießsuppe!" wandte sich der Kellner gegen das Büffet, Im Stillen aber dachte er: Dem ungarischen Herrn scheinen die Suppen zu schmecken," Janos Farkas betrachtete die vor ihm darnpsendc zweite Suppe mit Berwun- derung: Dumme Schwaben ! " sagte er AlS aber wieder eine Minute später die vierte Suppe vor Janos Faika dampfte, entfuhr dem Gehege seiner Zähne ein entsetzlicher, nicht wieder zu gebender Ausdruck gegen alle Suppen, Köche, Kellner, Holet und Speisekarte der Welt, JanoS FarkaS verschmähte eS, noch einmal Brodsuxpe zu oerfchlin gen. Er riß die Brieftasche heraus, schleuderte einen Guldeiischei aus den Tisch und steuerte dem Äusgange zu. Unter der Thür wandte er sich zurück, er hob die geballte Faust, und mit einer Stimme, in welcher alle Accente der Ent rüstung, der Wuth und der Beiachtung nachklangen, schrie er den Lacher zu: .Brssama Schwab!" So ist e gekommen, daß Jan Far kas viermal Suppe bekommen hat. eine lltderraschung ES gibt nichts Ungeschickteres, al wenn uns die eigene grau zu Weibnach, teil überraschen will!" pflegte Meister BimSIechiier zu sagen, wenn die Rede aus Weihnachtsgeschenke kam, und der wackere Schneidermeister mochte dabei Recht haben, denn er sprach au Er sahiung. Da hatte ihm einmal seine grau ein Stück Zeug gebracht und dabei gesagt: das schicke die grau Gtadtrich teiin; die wolle ihren Herr Gemahl zu Weihnachten überraschen und solle er ein halb Dutzend Unterbeinkleider darau machen. Das Maß dürfte er dein Herrn Stadtrichter nicht nehmen, denn der dürfe davon nichts wissen, ,edoch habe der Herr Stadtrichter die gleiche Figur wie Bim, lechner selbst und solle er sie daher nach seinen, eigenen Körper, aber nur ja nicht zu eng machen! Dem Schneidermeister gesicl der Stoff sehr gut ,,d als er sich daran machte, die sechs Beinkleider zuziischnekden, da üdr zeugte er sich, daß, wem, er jedes Bein kleid um ein paar Zentimeter enger und kürzer machen würde, der Stoff gut noch für ein siebentes Beinkleid reichen müsse. Der Herr Stadtrichter ist doch nicht so dick und nicht so groß, wie ich", dachte Bimstechner so lange, bis er eS selber glaubte, obwohl das Gegentheil der Fall war, und darum schnitt er aus dein Stosse zu den sechs bestellten Unterbein kleidern noch ein siebentes bequemeres für sich selbst nnd machte dann alle sieben sauber fertig, ES kam Weihnachten heran. Die Frau Stadtrichter ließ fo versicherte Frau Bimslechner die sechs Unterbeinkleider am Vorabend holen und war sehr zu frieden mit der Arbeit, aber wer be, schreibt unseres wackeren MeisterS Et setzen, als ihn seine holde Gottin an den Weihnachtstisch mit dem strahlende Ehristbaum führt und ihm als Ueber, rafchung die sechs angeblich für den Herrn Staotrichler bestimmten Unterbeinkleider zeigt, welche Bimslechner nun für sich lein,, viel zu en g gemacht hatte. Jetzt können wir die Beinkleider für unfern P,pi aufheben, bis er hineinwächst!" knirscht der Schneidermeister, und seitdem behaupte! er: Es giebt nichts Unae- oerung, iumm ?: 9 (ehnfteres, als wenn uns die eigene Frau vor ,ch hm, ,.e,l Wien eine Kaiferstadt j fflfib ' 4lell tw Jv- ist, cssen's hier aar zweimal Suppen zu Mittag." Zwar kopsschüttelnd, aber ge- duldig, begrub er auch den Inhalt der Meine Herren, das Ehrengericht hat ! zweiten schustel in seinem Magen, ?er mit allen Stimmen dahin erkannt, daß ellner stand schon wieder vor den: un- der Angeklagte, Lieutenant von Wallau, schuldig sei der Verletzung der Standes ehre unter er'chwerenden Umständen, und beantragte seine Entfernung aus dem Ossizierslande, Meine Herren, ich for dere Sie aus, das Erkenntniß bis nach eriolgter Bestätigung des Spruches durch Seine Majestät an den Angeschuldigten geheim zu halten, und ich füg: brniu, daß wer hiergegen handelt, eine Pflicht des Ofsizicrstandes verletzt. Das Ehren gericht ist geschlossen. Langsam gehen die Ossiziere auscin ander, sie zögern immer noch, sie harren und bleiben, ais wenn sie auch etzk noch garischen Gaste, Und jetzt, Euer Gnaden?" Der Kellner sah dem Gaste einen Au- genblick starr inS Gesicht, Was",! dachte er, .will etwa der Herr sich durch die Speisekarte hinvurchessen? Laut aber ries er: Eine Brodsupoe mit Ei, " In der nächsten Minute stand die dritte Suppe vor dem Angesicht de? Herrn Ja noS Farkas. Die anderen Gäste singen an, auf den ausdauernden Suppenesser aufmerksam zu werden. Janos Farkas befand sich der dritten Suppe gegenüber und in ge linder Verzweiflung. Endlich war ihm ein !v!,!tel und einen Auswka rinden i dock das Verständnis, aniaeaanaen. das, könnten, den Kameraden zu re.ren; es ist! er das Opfer eines suppigen Irrthums fo schwer einen lieben, treuen Freund zu ! geworden. Was war utuiututit. -cums iui v ,-rr rt- i snnirti.n,'.tt.i f,-,r ""1er. Einst trat er IN London in ei geben haben, hätte er schnell gewußt, wie ! und bestellte da er großen hus auf Deutsch heißt, bätte er dem ?p?"!l 'spte, ein Mitlagseffen für Kellner in's Ohr schreien können:'""' 1"". 'n t'en ihn lange Fleisch will ich: bring mir Fleisch!" au,t' oen euner Unterdessen löffelte er ingrimmig st,e , ungeduldig, .Warum kommt das Essen dritte Suppe aus. Die Brooschnitten ! 'k' und erhielt d,e Antwott: .Wir derselben schmeckten seinem Munde wie ' 0U1' f6aIb b" Gesellschaft da .v viuii,i iua v?ftn ioiori, enlgeanete Händel, denn ich bin die Ge,eU,chast". Tlftierer Lese, Student: Marie, ich muß Ihnen beute noch einmal die Zeche schuldig bleu GMe aus der Heimatk. Dr, Nanson, der dänische Nordpol, fahrer, der demnächst eine neue Reise nach den arktischen Gebieten antritt, wird einen Phonographen nebst er schieden? Einsätzen mitnehmen. Einige derselben enthalten die Lieblingslieder, die seine Gattin ihm vorzusingen pflegte, die anderen aber eine reizende Samr, lung" von Kindergeschreis wie es da einzige Kind des Forschers u verschiede, nen Zeiten geliefert" hat, " Oben, zwi, schen Schneebergen und Gletschern setzt er dann den Phonographen in Gang und da schmeicheln sich ihm bekannte Töne ccul ' der fernen Heimath an fein Ohr. 3 in die esekschatt. Der große deutsche Eomxonist Händel tblln? (Tr 1 war riesigen Leibes und dabei ein starker ti,un V. . , tr-i n . . , . verlieren, ihnen ist, als ,b sie c-inen lieben Todten begraben hätten. Hinter dem Fenster seiner Wohnung, durch die Gardinen verdeckt, steht gürt o, Wallau die Offiziere rorübergehen. Er liest in ihren ernsten Gesichtern, in den traurige Blicken seiner Freunde sein Urtheil haben sie, die er jederzeit ins- gelamm! als Ehrenmänner rennen gelernt ! Falle, während vor und rechts und links Und bekunden hat, ihn für schuldig be- 'neben ihm fröhliche Ener angenebm duf funden, so ist er schuldig. Liebe, todt, ,ende Bratenstücke, Fleisch und Geflügel als ein Leben ohne Ehre. sich schmecken ließen. Erschien denn n,r- Und als die Kameraden kurze Mt i ed Glitte in dieser cheklikben Litua machen, j daraus sich zur Mittagstafel wieder im iien! Sauno vertarnmetn, Jeder noch in Ge-, Ta .nfcü4 gem Nachbar vanten m,t Sem traurigen uSaana des '.,,, ., (, mit den: finh Piir mir h,6hnU hni. v ßhr..r;f ,t.-,ii. ,.ji " -"': " i ,,' , . , . "" ...(. j., ...3. . trau aeröltctin Kaitcnein, uno cer t?e- eunerin: mein irias ote twickelle einen mir nntin Annetii. 'JiflA der erstfn henustflltn und sich die , i . . Kellner! eretiren!" pr ngeriqts e äza,,,gt. lieg! Vutt . ! gZft.n Kartoffeln, und d Wallau schon m.t zerschossener Bru! in ,rü desselben machte Herrn Farkas se,--em d hat eben den mize ' M ais Der Nachbar entwirf iiisweg tZewah t, der idm blieb, um ,e,ne : atknitm Appetit. Nach der erj hre wieder heu,tellen und sich die Achtung seiner Mitmenschen wieder zu erwerben. wie ei:i Ungar in lvien llliUa. aij. :r;e l;: i"i'.cl;:e. fcinwi ffSrenineifei untertreiben, thue ! als Ehrenmänner ohne Leidenschaft nach rathen." ich eS dennoch, fo ekzehe ich mich gegen Pflicht und Gewissen und mit Erwägung ! Dte Ofn,iere erhoben sich von ihren die Vorschrift und muß die Folgen tragen, : der besonderen Unnände Ihre Stimme Plätzen, um sich klaslenweife. wie die Ich bitte Dich, laß" die Angelegenheit 'abzugeben." j Vorschrift bekim-.mi, tu besprechen. Sie vollständig unier uns bleiben." Nachdem lo die Richter ermähnt, er- lle suchten nach G'.ünden, um den lhrZnendenA:izisdank!elam'ner ihm, ! hob sich der Präles und verlas die ge-, Freund freispreche zu können, aber ver Eurl halte sich fo'ort erhodtn und aage- summten Äkten, und klar ging daraus gedenS, die Thatsache ließ sich nicht ver kleidet, und aus Nebengassen schlichen sie herocr, daß Wallau tai Ovfer eines leugnen. Da ertönte die Stimme d,s sich zu dem alten Wucherer, der endlich, ! Betrüger geworden war. Mit seinen ' Oberstem: .Meine Herren, wenn Sie als Eurt auf Ehrenwort erklärte: .Wenn Vertheidigang'bewgnissen bekannt ge-. sich geeinigt haben, darf ich Sie dann -nein freund nit beiidlt, f mhle ich macht, b!' r u Protokoll erklärt: Ich i:tten. ihr Urtheil abgeben, cllen?" Janos Farkas, ein Pollblulunzar, der von einem Worte deutsch keine blaile Ahnung haue und glaubte, in der aanien Welt und selbil in Amerika spreche mau ungarisch, hatte eine Erntemaschine auZ Äufrcärter. rr!,. T'.i-ri i-sJi.: . ic..: i."iiti ii.ijc.i. -ciinici iiiiicic or, ver ersten Ernte prachtvolle Aidei!. AlS sie im zweiten Jahre wieder in Gang gesetzt erden sollte, zeigte sich zu Herrn FarkaS berechtigtem Zorn, daß dieselbe von dem dummen , schwäbischen" Maschinenbauer derart eonstruirt worden war, daß auch der gelch.ideste ungarische Techniker sie Student: Gewiß nicht?" Kellnerin: Gewiß nicht!" Student: O, 'Sie Heuchlekin!" Wenn ich Ihnen das glauben soll, mük- sosort servirie ihm der Atwarler eine j Hn ,e mir schon fünf xünz pumpen!" (weite Anlage des köstlichen Gerichts, j Ueber das Antlitz des H,rrn Janos , ls oer Infti,ik!,cnsn!in!'e. FarkaS zuckte ein Strahl vergnügter Be- Unteroisizier (der seinen Rekruten die sriidigung. Da hatte er ia die Za.:ber-' Soldrtenlugenden abzahlt): .Nun, formel. die auch ihm u Lendenbraten und j S'e, H, selderger, wann ie,gt sich d,e goldgelb gerösteten Erdäpfeln verhelfen warne Soldalengroße?" müßte. JanoS verschluckte den Nest sei, Rekrut: Bei der AuSd.bung!" ner diiüen uppc. WaS befehlend weiter, Euer Gna den?" Iraztc mit dem Ausdruck ge'xan ter Erroartung im Gesicht der befrackte ! kme cr,iri,erc, ! ,,.Siben Sie, junger Herr, man muß nie an seinem Glück veriagen! Schaue Sie mich an! Vor ,mi,,g Im Eßzimmer war es aus einmal sehr I ah'.efl hatte ich keinen Heller in still gercoiden. Man wollte hören, welche d e r Laiche! Heute sind zwanzig neue Suppe per sonderbare Gast nun-! P f e a , g e darin!" mehr bestellen erde. JanoS FarkaS schob den geleerten Brod mch, in gunction u bringen reruiochte, JauoZ Farkas beschloß, m Perlon nach Wien zu reisen, um von dort einen ge- supvinleller zurück und tiiumphirend im Kieise herurnbl'ckend, rief er laut: .Kell ner! Rexeliren!" .Noch einmal Biodsurpe mit Ei!" gab der Kellner tu Bffetdame bekannt, ährend sich allgemeine Heiterkeit , rie- schickten I'!on!eur zu holen. Gedacht, flgern GlSchter Lust machte. Per reijoacnc ITiuhntodit. Pin Studiosus wird wegen Verab, leiedung einer Ohrf.ige zur Zahlung Schmerzensgeldes und der Ge, ricdteckestkn virurthnit. .Heu Amii ncttei", 'ragt er nach der Verhandlung, habe Jcd, als Student, keine Ei mißiguna zu beanspruchen?!"