Zur linsen l)ant getraut. i'cm i'h, 'Jioroeii. AIS unzertrennbar verknüpst mit dem Begrifft einer Familie und dkr Unlerord nung der einzelnen Glieder einer solchen unter ein gemeinsame Oberhaupt will e un nach unseren flttlichen Anschauun gen erscheinen, daß die grau eintrete in eine völlige Rechts- und Lebens gemein schuft mit dem Manne, daß sie seinen Namen trage und auch seinen Stand er Halle und daß auch die Kinder den vätrr, lichen Namen führen und weiter verer den. Von diesem Grundsatze besteht nun on Alter eine Ausnahme zu Gunsten einer Einrichtung, die stet auch in weite ren Kreisen da Interesse aus sich gelenkt hat, eS ist da die sogenannte morgs natische Ehe, oder die ßhe zur linken Hand. In den Familien der regierenden ffär sten und den Häusern des hohen Adel gilt nämlich ausnahmslos der Satz, daß eine Ehe nur dann al ollgiltig ange sehen werde, wenn sie den Anforderungen der Ebenbürtigkeit enlspricht, Die Gründe für eine solche Bestimmung lie gen nahe. Wer unter dem Purpurman tel geboren ist, hat nicht in gleicher Weift, wie der gewöhnliche Sterbliche, die ungeschmälerte Freiheit, nur dem Zuge seines Herzens bei der Wahl einer Lebensgefährtin zu folgen, bei ihm spricht die SlaatSraiso mit und die Pflicht, aussen Glanz seines Hauses bedacht zu sein. Aber dennoch kön nen auch hier Fälle eintreten, in welchen man eine AuSnabme für zuläskig ansehen 'muß. Cft verbitten äußere Verhältnisse, besonders die Ungunst der Vermögenslage, weiter stehenden Miedern einer solchen Familie, eine oilgillige, ebenbürtige Ehe einzu gehen; die Familie würde die Kosten, welche die Repräsentation des neugeg, lln, beten Hausstandes erfordern werde, nicht so leicht ausbringen können und anderer seitS besteht sür sie ein Interesse an der Fortführung einer entfernten Nebenlinie möglicher Weise überhaupt nicht und so müßte des Familien-Oberhaüpt jenen Einzelnen ganz und gar verbiete, sich zu vermählen, wenn eben nicht jenes In slilul vorhadnen wäre, welches ei mög lich!, einen eigenen Herd zu gründen, bei der Wahl nur die innere Neigung spre chen zu lassen, und demnach dadurch die eben angedeuteten mißlichenKonsequenzen auSwschließcn. Freilich ist hier eben ein Opfer zu bringen, es gilt nach Außen hin aus einen Theil der Lebensgemein schast zu verzichten, um dafür das wahre innere Glück des Familienlebens sich er kaufen zu können. Diese Ehe zur linken Hand' ist denn auch schon in sehr früher Zeit besonder der un Deutschen anzutreffen, wiewohl euch die Beispiele nicht vereinzelt sind dafür, daß unter den Einflüssen des rö mischen Rechts eine solche standesungleiche Ehe sür vollgültig angesehen wurde. Bekannt ist die Geschichte der AgneS Bernauer, welche Herzog Albrecht von Bayern au niederem Stande zu seiner Gemahlin erhob, welche stets den Her zogstilel führte und selbst nachdem sie eines gewaltsamen Tode gestorben war, mit allen Ehren begraben wurde, als doch eine Fürstin", wie der Chronist sich ausdrückt. Um nun RechtSunsicherheiten zu ver meiden und unliebsame Auseinander setzungen und Streitigkeiten von vorn herein abzuschneiden, pflegte man in allen Fällen einer solchen morganatischen Ehe ?or deren Abschluß einen Vertrag auszu setzen, in welchem die Rechte und i:e Stellung der Ehegatten zu einander und ebenso die Beihalinisse der zu erwarte, den Nachkommenschaft genau geregelt wurden. Aber auch trotzdem hat e sich oft ereignet, daß jene RechtSwirkungen fortfielen; in regierenden Hausern ereig nete sich dieS da letzte Mal im Jahre 1731, als der Kaiser in einem Sucres fionsstreite die Ehe de Herzog Chri ftian Karl zu Holstein Vorburg mit der Christine on Eichelberg sür ein ordent liehe und fürstlich! Matrimonium und ihren Sohn für berechtigt zur Nachfolge erk,ärte; in ten übrigen Familien des hohen Adels sind ähnliche Fälle auch in neuerer Zeit sehr ost zu verzeichnen ge wesen, es macht sich hierin eben unsere moderne Anschauung geltend, welche sich derartigen Privilegien gegenüber abhold erweist. Fragen wir nun aber zuerst, was man n!er hohem Adel" versteht, da über diesen Punkt zahlreiche mißverständliche Ansichten herrschen. Ob eine Familie zum hohen Adel gehöre der nicht, läßt sich stet nur historisch nachweisen. Alle diejenigen Familien nämlich, welche sich zur Zeit de Reichs-DeputationS Hnupi schlusse vom Jahre Ir03, jene Aktes, durch den bekanntlich die eigentliche Aus lösung deS alten deutschen Reiche? sich vollzog alle diejenigen Familie.-, also, welche damols die Reichsstandschasl be saßen, d. h. aus den Reichsoersammlun gen Sitz und Stimme führten, wurden in eben jenem Hauxlschluffe und später aiit dem Wiener Eonqresse als h:ch- adelig' anerkannt. D meinen besaßen jer.e Reichsstandjchast auf Grund ihre, Landbesitze, innerhalb dessen sie alle Hoheitrech!e ausübten, wieder andere, die sogenannten ungiästichen Häuser, waren zu Sitz und Stimme in den Reichs Versammlungen gelangt, weil ihnen vcm Kaiser kaS Grafenamt übertragen or den war, und endlich gab e noch 'cg: nannte Perfonaliften, welche jene Befug niffe ausübten, in Folge tefcnde'er Zu- lassung. die sich weder auf gewöhnlichen Besitz, noch auf Amt stützte, sondern den Charakter einer persönlichen Auszeich nung trug, ' Nur der RreiS dieser Familien genicßt die Richte dei hohen Adels, darunter' neben mcnchcn Anderen, tc5 3iech: t,r Ebenbürtizkeil mit den regierenden .a- j milien. Demgegenüber gehört jede an dere über den Bürgerstand hinausragende Klasse ,u,n niederen Adel, gleichviel ob die einzelnen dai bloße Adelkpiädikat, den Freiherr,!-, Grafen- oder gürsten litel sühren., Sie besitzen keinerlei Pri oilegien mehr und ihre Bevorzugung beschränkt sich lediglich aus gesellschast liche Verhältnisse, Au dem Gesaglen ober g,h! hervor, daß der hohe Adel nun mehr von Niemandem verliehen werden kann, Da Recht der Ebenbürligkcit, aus welche es uns hier ankommt, läßt stch nur einzig und allein durch die Ge burt erwerben, durch die Abstammung hochadeliger Elte'N. Außerdem besteht ausnahmsweise noch die Bestimmung, daß Familien, welche in einem anerkannten Staate als sou oeräne Dynastie zur Regierung gelangen, auch die Eigenschaft der Ebenbürtigkeit erlangen, die andererseils dadurch, daß ein Herrscherhaus der Krone beraub! wird, nich! verloren geht. So hat z, B. die Familie Bonaparte und Ber nadotte mit der Souveränität auch die Ebenbürtigkeit erlangt, und umgekehr! hat etwa das ehemalige hannoversche Kö nig?hauS mit der Souveränität nicht auch jenes Recht eingebüßt. Nun ist es aber als eigenthümlich noch hervorzuheben, daß selbst dann, wenn beide Theile ebenbürtig sind, dennoch die vertragsmäßige Festsetzung zulässig ist, in einer morganatischen Ehe leben zu wollen. Ein berühmtes Beispiel hierfür bietet die Geschichte der Hohsnzollern. Nach dem Tode der Königin Luise ent schloß sich bekanntlich König Friedrich Wilhelm III. on Preußen zu einer zwei ten i.?he, indem er sich im Jahre 1824 mit der Grast Auguste von Hirrach ver mahlte. Die Brau! gehört einer Per svnalistenfamilie an, trotzdem aber voll zog der Bräutigam unter dem 9. Nov. 184 eine Urkunde über Unsere morga natische Ehe mit der Gräsin Auguste vou Harrach, " worin diese Ehe nach der Ber sassung Unseres Königlichen Hauses nich! als eine ebenbürtige, sondern als eine morganatische Ehe sür jetzt und alle Zei ten erklärt winde. Die Gräfin Harrach wurde dann bekanntlich zur Fürstin von Liegnitz erhoben. Im Privatleben ge noß sie alle Rechte, welche der Frau vom Hause gebühren und wurde auch als solche von den Mitgliedern der königlichen Fa milie durchaus respektirt; öffentlich aber konnte sie nie am Arme ihres hohen Ge mahl erscheinen, das Hofceremoniell hätte ihr einen Platz erst hinter dem jüngstenPrinzen irgend eines Duodezflaa tes anweisen müssen, wenn sie es nicht vorgezogen hätte, offiziellen Beranstal lungen fern zu bleiben, um solchen un liebiamcn Wirkungen der StandeSrück sichten vorzubeugen. Später suchte man ihren verwandtschaftlichen Beziehungen zum Königshause auch dadurch Ausdruck zu verleihen, daß man ihr den Namen einer Gräfin von Hohenzollern' verlieh, IS solche leble sie nach dem Tode ihres Gemahls sein von dem Hose ihrer Sltef söhne, des Königs Friedrich Wilhelm IV. und des Kaiser Wilhelm I,, sie hatte sich nach Hamburg zurückgezogen, wo sie im Jahre 1873 gestorben ist. Bis zu ihrem Tode unterhielt sie einen lebhasten und innigen Perkehr mit den Verwandten ihres verstorbenen Ge mahls, in dessen Familie sie vollen Eintritt und Aufnahme nicht erlangen formte. Juristisch interessanter sind die ver wandtschasilichen Verhältnisse, welche das Haus Hohenzollern mit der Familie Radziwill verbinden. Wiederholt hat nämlich diese? güistenhaus in die Hohen- zollern Familie hineingeheirathet, so z, B. 1613, als eine Tochter des Kur surften Johann Georg, die Prinzessin Elisabeth Sosie, sich mit Herzog Janus I, on Radziwill vermählte. Ferner 1680, mo Prinz Ludwig, Sohn des großen Kursürsten, Luise Charloüe Radziwill heimführte, und endlich 179, wo Fürst Anton Radziwill die Prinzes sin griederike Luise von Preußen hei rathele. Die Frage, ob diese Familie, deren Adel ja lithauischen, nicht deutschen Ursprungs ist, das Rech! der Ebenbür ligkeil genieße, wurde geradezu brennend, als eine lebhafte Neigung zu einer Toch- ter diefts Hauses den nochmaligen Kaiter Wilhelm I. on dem Wunsche beseelte, jene Dame zu seiner Gemahlin erheben zu können. Die Frage wurde viettuch eiörlert, sie war aber gegenstandslos, als der damalige Prinz sich entschloß, den Mahnungen seines Vater zu folgen und den Rücksichten aus das Staatsinteresse seinen Herzenswunsch zu opfern. Der ZNalefizschcnk. Ais im vorigen Jahrhundert das Räuberwesen in Deutschland immer mehr übeihand nahm, ohne daß die Schutzmit tel der dürger lichen Gesellschaft irgend wie ausreichten, als sich bei der territo rialen Zersplitterung immer stäiker der Mrncel planmäßigen Vorgehens gegen die Banditen geltend machte, da unter nahm e ein einzelner Aann, aus riller- ichattlichcm Stande gebürtig, gerade in den Landestheilen des heiligen römischen Reichs deutscher Nilion, die am bunt scheckigsten auf der Landkarte prangten, den Kampf gegen das Lerbrecherthum einheitlich zu organistren und du, ch zu führen. Der schwäbische Kreis halte, al die Zuchthäuser zu Buchloe und Ra vcniburg nicht mehr ausreichten, ein Schreiben mit der Anfrage erlassen, ob sich nicht Jen,and finde, der auf dessen Kosten eine grchnveste bauen und sodann ihre Verwaltung und Bewachung über, nehmen wolle. Der Antrag hatte wenig Verlockendes. Niemand schien Lu't zu sei ner Annehme zu bezeigen, als Franz Ludwig Schenk :u (jaiiel sich bereit er kläite, dem schwierigen Unternehmen seine Ler'on :ur Ver'ügüNg stellen. Im Jahre I7S?, so lesen wir in einem Aus- satze des Schwäbischer Merkur', wurde in Oberdischingcn ein Kriminalhau in großem Stile errichtet, das nicht nur als Ausbewahrungsort von Züchllingen diente, sondern worin auch die ergriffenen Gauner eingeliefert, verhört und abge urtheilt wurden, um sodann mit Stau penschlag entlassen zur Abbüßung ihrer Strafe in die die dazu bestimmten Räume gebracht oder zur Hinrichtung geführt zu werden. Die neue Anstalt kam alsbald außerordentlich in Schwung. Der Rtt terkanton Donau trat dem Unternehmen nach einem Jahre bei, die sonstigen schwäbischen Reichsstände und die Kan tone der Schweiz verbanden sich mit dem Grafen und schickten ihm Arrestanten zu. Württembcrgische und österreichifche Be hörde, ja selbst Sachsen-Koburg liefer ten Verbrecher und waren froh, sie auf diese Weise los zu sein. Schenks Hat schiere durchstreiften ganz Schwaben mit einem Requisilionsschein in der Tasche, auf dessen Vorweisung ihnen allenthalben die Justizbeamten die Verbrecher, die in ihre Hände sielen, überließen. So kam eS, daß der Name ,Malest,schenk' als bald landaus und landab in der Gauner weit gefürchtet und gehaßt wurde. Einen besonderen Eindruck aus diese wie auf die umwohnende Bevölkerung machten natür lich die Hinrichtungen, die bei Ober' dischingen aus dem Hochgericht ausgeführt wurden. Bon allen Seiten strömten fiühmorgens die Volksmengen herbei, um das grause Schauspiel sich anzusehen, und in Ehingen durften zu diesem Zwecke die Schulkinder die Schule schwänzen. Nachdem den Deliquenten ihr Urtheil verlesen worden, bestiegen sie einzeln die breitilehendcn Wagen und fuhren in Gesellschaft von zwei Patres an die Richtstäite. Ein stattliches Geleite von bewaffneten Bauern zog mit ihnen. Tann eisolgte unter athemloser Spannung der Menge die Hinrichtung durch da Schwert oder den Strang. Daß zum Tode ver urtheilte Personen noch unter dem Gal gen pardonirt werden können, beweist das Beispiel der schönen Vikkor", der schon die Haare abgeschnitten worden waren, als die Begnadigung erfolgte, worauf sie später sogar zur Leibköchln des Hen kergrafcn" aufgerückt sein soll. Daß dieser Beruf seine Gesahren mit sich brachte, liegt auf der Hand. In der That gehörte ein ganz ungewöhnlicher Muth dazu, u in einer solchen Stel lung unbeirrt auszuharren. Denn stets lauerte der Tod oder Fährlichkciten aller Art aul den Grafen. Er konnte sich kaum sicherer fühlen, als die Verbrechet, die er durch seine Spürhunde Hetzen ließ. Einst lauerten ihm Spitzbuben am Gal gen vor dem Thor der Reichsstadt Ulm auf, als er aus seinem Vierspänner von einem Balle nach Hause fuhr. Einer warf eine brennende Handgranate in seine Kutsche, allein der Gras sprang noch rechtzeitig heraus, die scheu gewordenen Pferde wurden wieder gebändigt und entsührten ihn rasch seinen Feinden. Ein andermal wollten bei Krauchenmies im S'gmaringenschen drei Schelme sei nen Wagen anhalten. Da riß er den Hirschfänger von der Seite und trieb sie ganz allein in die Flucht. Wieder ein anderes Mal lieferte er sogar ein solches Kleeblatt, das ihn überfallen hatte, ge fangen in Oberdischingen ein. Wie er sich aber auch tollkühn ohne Noth in Ge sahr stürzte, zeigt solgender Vorfall. In Lauxheim wohnten Spitzbuben einer Hochzeit bei, und der Schenk erfuhr da von. Er begab sich mit seinen Hatschie ren nach dem betr. Wirthshaus, über, raschle die Schelme und erblickte unter ihnen einen, aus den er schon lange ge fahndet hatte. Dieser sprang in seinem Schrecken durchs Fenster in der Höhe von zwei Stockwerken hinab. Der Gras aber, damals wohl ein angehender 60er, sprang ihm nach und erwischte ihn unten am Boden. Keiner von Beiden hatte sich beschädigt. Im Jahre 1800 setzten die Franzosen alle seine Züchtlinge in Freiheit, vielleicht weil sie seine Anhang lichkeit an das Haus Oesterreich und sei nen Franzosenhaß kannten. Einige der selben nun gönnten sich den Spaß, das Oberdischinger Schloß anzuzünden, und dieses brannte vollständig nieder, wurde hernach auch nicht mehr aufgebaut. Der Graf wohnte von da an im Zuchthaus selbst, und vor den Fenstern seines Schlafzimmers ließ er Gitter anbringen, die he, ausgenommen werden konnten, damit er bei einer gcuersbrunst leichter sich reiten konnte. Solchen Unbilden und Gefahren trotzte der eiserne Mann, auf ein behagliches Tas:':n im Genusse seines ieichlhums vcilichtend, aber Ge nüge findend in dem stolzen Gefühle der souveränen Macht d,e er ausübte. lichter und ausmann. KleosoS war ein Dichter in Kori!i!h, an dessen Thür grau Sorge schon ost mit schierem ginger geklopft. Er fühlte den Mangel an irdischen Gütern um so mehr, als ihm gegenüber ein Kaufmann wohnle. den die Göttin des Glücks reich lich mit ihren Gaben bedachte. Wenn der arme Dichter nun hungernd in der Vorhalle deS HaufeS saß und das Rumoren feines Magens sich in'das ge sättigte Lachen der zu einem Mahl bei dem Kaufmann versammelten Gäste milchte wer wollte eS ihm da er- oenken, daß er verstimm! wurde und ein bitteres Gesühl über die Ungerechlig keilen im menschlichen Leben in ihm auf stieg? linier diesem Eindruck machte er einst seiner Erbitterung in einem Poem Luil, intern er den Kaufmann heftig onqriff und latyrikch mit einer dumme Gans verglich, die mit Glücksnudeln Un ge macht würde. Das Gedicht war so voller Ironie verstecktem Spott, daß Kleoos sei taiüdec staunte und ',ch im slillen schon freule, mit welcher Wuth riffle-', der zu'n-.i-'a. ti !e:en würde. Tiefer jedoch blieb äußerst ruhig da bei, ries seinen Sekretär, übergab ei diesem und siegte, was er zu thun rathe, Den Bösewicht bestrafen lassen!' war die Antwort, Mit Nichten!' ersetzte den Kaus mann, rufe sogleich sämmtliche Schrei ber Korinth's zusammen, daß sie das Gedicht einige tausend Mal abschreiben!' Das geschah. Nun wurden Leute ge- düngen, die mußten durch die Straßen der Stadt ziehen und die Schmähschrift zum Kauf auöbieten. Und da die Men schen schon damals, genau wie heute, dergleichen gern lasen, so war die Auflage gar bald ergriffen und eine neue mußle fertiggestellt werden. Auch in die ande ren Städte des Landes wurde sie ver schickt und der schlaue Kausmann strich nicht nur hierfür die Silberlinge ein, sondern sein Geschäft war plötzlich eine der besuchtesten, denn von allen Seiten strömten Neugierige herbei, die Einkäufe machten, um den Geschmähten zu sehen. KleoloS, der Dichter, sah mit Erstau nen und nich! geringem Aerger, daß sein Gedicht gerade das Gegentheil von dem bewirkte, was es bezwecken sollte, und daß er damit dem Verhaßten mit eigener Faust eine Glücksnudel bereitet halte. Noch erstaunter war er aber, als Arisolcs eines Tages zu ihm trat und sprach i KleosoS, ich nehme eS Dir nich! übel, daß Tu mich mit einer Gans verglichest, obgleich Tu damit im Unrecht warst, denn Klugheit und Gelehrthei! mag viel leicht bei Euch Dichtern wohnen, aber Schlauheit sindet Ihr nur bei dem Kaus mann. Wie hättest Du gelob! und ge zelert, wenn ich wie Du gethan, Siehe, ich versland selbst das, was zum Schaden berechnet war zu nutzen. Doch, da ich mich an ander Eigenthum nicht be- reichern mag, auch Vortheil genug von Deinem Gedicht habe, so bringe ich Dir die Lllmme, die der erkauf desselben ergeben,' Da war der Dichter sehr beschämt und msllle das Geld nicht nehmen; aber ArisoleS drang in ihn und sagte : Laß uns gute Freunde werden, und daß Du ferner nicht Hunger leidest, beauftrage ich Dich, von Zeit zu Zeit ähnliche Verfe zu schreiben sie werden uns Beiden zum Borlheil zereichen.' Dann! reichte er ihm versöhnend die Hände und KleosoS chlug im. So wurde er der Vater der Reklame doch Schmähgedichte versaßte er nicht mehr, Bauernlogik. Zu einem beliebten Arzte, der gerade vel einem wohtvestellten Abendessen im Freundeskreise seinen Geburtstag seiertc, kam ein Bauer aus einem entsernt gele genen Torfe und bat flehentlich, der Herr Doclor möge ihm doch ein Recept sür sein krankes Weib schreiben. Nun', frug der Arzt, was fehlt ihr denn?' Da sing der Bauer an, umständlich alle Symptome der Ktankheit seiner Frau herzuzählen; die Schilderung war aber doch so ungenügend und die angeführten Erscheinungen so bedenklicher Natur, daß der Arzt zuletzt verdrießlich rief: Ja, da kann ich hier wenig helfen! Ich muß mir schon Euer Weid bei Euch zu Hause an sehen und zwar, weil die Sache gesähr lich scheint, sofort! Habt Ihr Euer Wagen da?' Freili', Herr Doclvr, . er steht vor'm Haus!' Ter Arzt verabschiedete sich rasch von seinen Gästen und bat sie, bis er wieder käme, vergnügt beisammen zu bleiben; dann fuhr er mit dem Bauern fort, in dessen die Zurückgebliebenen die fatale Siörung bedauerten und seiner Opfer Willigkeit Bewunderung zollten. Nach mehr als einstund, ger Fahrt unter beständigem Regen und Sturm kam der Toctor halb gerädert und bis auf die Haut durchnäßt vor den Hvs des Bauern, Nun', rief er vom Wagen steigend, wo ist jetzt Euer Weib?' Ta hockt (' ja drob'n!' entgegnet der Bauer. Nanni, glei' steigst abi!" Wie! ries der Arzt enisctzt und ge wahrte jetzt erst eine völlig vermummte Gestalt ans dem Bock da S ist Euer inr Ja freili'!' antwortet der Bauer, Hab I a miig'nomnia. um Jhna den Weg zu ersxar'n!' Ja, aber', ruft da der Doctor wüthend, warum hatt hr mir denn US nicht gleich berichtet?' Ja, null entgegnet der Bauer und kragt sich hinter'm Ohr. Sie hab'n ja doch vor alle' Leut' 1,'sagt, Sie wollen me' Alle bei mir z' Hau seh'ul' E. B. Veränderte Anschauungen. Es sind nun hundert Jahre, seildem das Haupt Ludwigs XVI. unter der Guillotine siel. Derjenige, der beim Konvent beantragt hatte, bah der König als Berrälher am Vaterlande und als Verbrecher an der Menschheit erkläct und zum Tode verurtheilt werde, war Robesxierre gewesen. Zehn Jahre vor her halte derselbe Robeepune als Adoo kot vor dem Gerichtshof in Artoi das Recht neS Hausbesitzers, einen Blitz ableiter an sonem Hause anzubringen, gegen die Einsprache der Nachbarn vn lh'.irigl. In der Rede, die er zu diesem Zweck hiell, kam nach den sxäler er ölienilichten Akten die solgende Stelle vor : Man weiß übrigen, daß auch aus dem Schlosse La Muelte ein Blitzableiter angebracht ist, auf dem königlichen Hause, welches der uns regierende Monarch so o mi! leiner eihadene Gegenwart be- edrt. Wenn noch ein Zweifel ihn die ! Wirksamkeit tiefer Axrarale wäre, so hätte man gewiß kernen Versuch tartiit ; über einem so geliblen und belügen ! Hrupie gemacht. Ich rufe die Gefühle ' ganz Frankreichs ür eine Fürsten zum Zeugen, der unsere Freude uiid unser Ruhin ist. Wen Zwei dasselbe tliun, ist es sür das Publikum' nicht immer das gleiche. AIS im Juhre 1549 der Erzherzog Maximilian 1er sxäler als Marimilian I. deulscher Kaiser wurde und auch als Dichter deS Theuerdank' bekannt ist) an der Spitze eine großen Heeres in die Picardie einrückte, stellten sich ihm 100 Gascogner unter dem Eom mondo des HauxtmannS Raimond d'Os saigne in einein Engpasse in der Nähe deS Schlosses Malonnoi entgegen und hielten ihu solange aus, bis sie sämmtlich ge sallen waren. Von dieser Episode lernt man nicht einmal im Geschichtsunterricht etwas und die Namen der Helden sind, mit Ausnahme desjenigen ihieS Anfüh rers, nicht bekannt. Dagegen sprich! man noch heute von den Svv Spartanern, die daö Perscrhecr im Paß der Ter mopylen aushielten und der Name Leoni das wiid genannt, sowie von Ausopse rung und Heldeiiii.th die Rede ist. Auch die Unsterblichkeit" hängt von Zufällen ab und die Nachwelt' ist durchaus nicht immer so gerecht, wie man behauptet. Heimgezahlt. Der Maler Horace Lernet fuhr einst von Versailles nach Paris in einem Eoupe mit zwei Damen, die er zwar nicht kannte, die ihn aber zu kennen schienen. Sie stritten ihn nicht nur sehr auffällig, sondern sprachen sich auch höchst ungenirl über ihn und seine Werke aus. Der Maler wurde darüber sehr ärgerlich und wollte der Sache ein Ende machen. Als der Zug durch den Tunnel von St. Cloud fuhr, saßen die Reisen den kurze Zeit in völliger Finsterniß, Da drückte Vcrnet aus seine eigene Hand zwei schallende Küsse. Beim Heraus kommen aus der Dunkelheit sah er mit Vergnügen, daß die Damen ihm nicht mehr ihre Aufmerksamkeit schenkten, son dein sich gegenseitig verwundert unstarr ten. Als man endlich in Paris anlangte, sagte Veroet, ehe er seine Begleiterinnen verließ: Ich werde mir mein Leben lang den Kops dmüber zerbrechen, welche von den beiden Damen mich vorhin ge küßt hat!' Aus einer vertlei!igllngsicoe, Staatsanwalt: Der Angeklagte ist also m hellen Tage in die Wohnung ein gedrungen, hat sich in die Schlafstube geschlichen und dort, während die ganze Familie im andern Zimmer beim Essen saß, das Schmuckkästchen der Frau er brachen, sich den Inhalt desselben ange eignet und dann entsernt. Dieß Alles wurde mit s großer Unverschämt heil ausgeführt, daß wohl nichts als Milderungsgrund angeführt werden kann! Vertheidiger: O doch! Hätte er nicht noch darauf warten können, ob er nicht zumEIsen e i geladen w ird!" Auch em Grund, Theater-Besucher sin der Premiere zu seinem Nachbarn): Aber ich begreife nicht, wie e bet diesem schrecklichen Stück auch noch axxlaudiren fön- neu!' Nachbar: Das thu' ich nur, damit ich nicht einschlafe.' Lelbftoersiönolich. Doktor: Ware Herr Lieutenant gestern zum Balle beim Kommerziell' rath?' Lieutenant: Dagewesen!' Doctor: Heden sich amüsirt?' Lieutenant: Sehr. Damm standen um mich herum, haben auf geistreichen Witz gewartet,' Doctor: Haben doch warten lassen?" Lieutenant: , Selbstverständlich!' Sin (jcjätjilichcs Geschäft, HeirathSoermiltler: , , , Was, Sie glauben mir nicht, daß Ich schon viele Partieen vermittelt habett Ich kann Ihnen nur sagen, ich sürcht' mich ordent lich. Nach! allein Über die Straße zu gehen!' Aus der Schule, Wozu dient der Hau-Hund?., Nun, Hans!' Damit er Nachlk toSHaus bewacht!" Was thut er nun, wenn ein Fremder Nachts in da Haus wollte?' Er bellt I' Gut. Wenn aber der H aush rr heimgeht, M! da dr Hund auch?' Nein! Warum bell! er da nicht?' Weil der Hausherr erst in der Frühe heimkommt!' Wenn ich ein junge -Mädchen war !" 2i;c:m .ch tm junges Mali chen iioi', mein ei (US man' dag . nalime Smckbniimiiwtlk hn und strickt' ohn' tlnikilasi, Ich lttj-e daö P,anIpii, das ,l i:ui Clueu liiifl, "tfliinpeil nmd ia viel jii viel, iieiliickl doch nie genug, Äienn ich ein jiUiizeS Mlidcheii n''U', man Meile ninie d,is "ch ctimroUntf ei was mehr nie Wnichmii an, iVoli. Ich iiellie, trenn die -wajchikit "I, Romanlek Hilf ein ; Itlii '(tjunenbeii Homonen lieft man mchi die Wasche rein. Wenn ich ein inge5 Mndcheii niv'; mein ' l'iedltcö lniue tis : Ich ging zur öchin in die keh,' koch!, ' selbe, was ! Tn HauSsiau jiemt ti sicherlich, ,euu ne gui lochen lanu, lind fciiiiit' ,ch bieg, bekäme ich auch chri eiiit'it 'i'niiin. Gute CBi'li'iicnlii'il. grau: . . , .Was. ' s ü I Maß hast Tu schon? Aber, Mann, jetzt dnit' doch endlich an Deine sechs Kindl'.l" Mann: Da hast D Recht, ile! Kellnerin, noch a' Muß!" Arzt: kin guter tVilienl, Sie müssen solider leben! In Ihrem l'fc f n e f ch i : i t e n e Alter soll man sich Wein, Weib und Gesang abgewöhnen!" Palient: Wissen was, .ir,Vi or tor, da werd' ich mir vorlänsig den G e s a n g abgewöhnen!" liedesl'aromeier, ' Arthur, Du hast mich nicht mehr so lieb, wie früher!' Woraus willst Du denn das schlie ßen?" Wenn wir damals böse waren, sagtest Du: Nun mußt Du mir zur Strafe hundert Küsse gebe, aber jetzt sagst Du dann immer: So, hent' be kommst Du zur Strafe keinen eiiizigen Kuß!" i galanter Galle, Als unser Wirth noch ledig war, hat dieses Gasthaus geheißen: Z um w i l den Mann". Dann hat ei geheira thet, und als Aufmerksamkeit für seine Frau heißt das Gasthaus j,tz!: Zum wilde Engel." Lnsnnl lerrible, Schwiegermama: ,,Bis Mittwoch wollte ich hier bleiben, hatte ich gesagt; das sind demnach noch vier Tage!' Der kleine Arthur: Wenn Du mit dem Mittagszug sährst, sind ti gerade noch 9'J-i Stunden!" Hon Du denn das so schnell auege rechnet?" Der kleine Arthur: Ich nichl aber der Papa!" Ein angenehmer prrncipal. A: Die Nachricht von, Tode des Eommercienraths Beilchenholz erweist sich glücklicher Weise als salsch; nur sein Prokurist ist gestordenl" B: Hab' ich mir doch gleich gedacht , , , , zu was hat man auch sein! Leute!' Durch die ü'.nra. Freund: . . Na, uni Teine Frau ist wohl 'n Engel?' Pantoffelheld: Ja, das scheu,, aber, unter uns gesagt, sie hat einen etwas kräftigen Flügel schl ag!' VaxianU. r.nM: 7 8 war woil einer Deiner vielen Gläubiger, der Dich so vertraulich .,1 fc ,S5 ,,,, f'crf Neffe: Allerdings, lieber Onkel, aber den Neffen klopf ! man und den Onkel meit man!' Dramatische Wirkung, List (zum eisten Mal in einer Bauern komödie, in welcher der Held des Stückes erstochen wird): Geh'n wir, Rest sonst müssen wir am End' ' Z e u g ' n m a ch '! Kindliche Diagnose. Du, HanS, es muß Besuch da sein!" Woher weißt D das?" Mama sagt zum Papa immer: Mein Schatz!" Absichtliches Miszocrflidn,ß, Vater: ...Ich habe r, cb s dagegen einzuwenden, daß Sie meine Tochter um einen Kuß gebeten haben nur erwarte ich, daß Sie jetzt auch mich bitten wer den ' Herr: Um einen K u ß?" Valer: Nein, niein Herr, um deren Hand!" Jerstieiit. Herr Professor, darf ich Ihnen meine grau vorstellen?" Danke hab' selbst ein;!" Auffallendes Geräusch. Frau Bauer: Horch, wui war das? Es scheint wieder eine Wass?rröhre ge- platz! zu sein." Herr Bauer: O nein, dcS wa, nur Lorchen, die im Vcizimmer ihren Elorg adgeküß! hat." verkannte ftcf ;d -seit. Erster Gatt: Ter Wirth schein, sei nen Gästen gegenüber i:hr aufmerksam rusein!., We er überall nachsteht, ob jeder mit den vorgtsetzien Speisen zusrie- ten ist!" Zweite: Gan: te Iie: cilcttr:; ic aus; er ifeul da nur nur so, um zu feben, b leine Köchm n ch: zu g: rfct Portionen he:g.tt!" II u; dem ikra'nen, Prosessor: Hinter den :Iiinpen liegen die edlen Theile des Meichin, Herr Kandidat, wenn ich nun mit e:::em i'ici- ser da beiJhnen hineinstöche, wolün käme ich z B,?' Kandidat: Jn'S G.fSr.z:i. H-rr Professor!' :n strvbiitir. Sie: La.il, mußt Tu ii. küilich a die Lorelei den!.;:, u'inn Tu meinen ,l!a:::.r. durch meine H;a:e rau lchen hörne' In: Nun, c;.tr an das 2i "ii'it ES rauscht i: den Schachte rliuin!" -Teil mi; jedoli Heu: Fräulein Rl-rchen, ,ch Zn'chte. ich wäre schon G: .rsiu::;: " Junge Tarne WeShold t :::!:" Herr: Tarn weis g-o:ß jerau. as ich Jh,ii,i alle; faf.en in;ch:e '." ?,,!!,! "M-r. Zlir.y. :s. da, V.! umd gijfj gncsjvuten!" mit;: .tiev. der 'Sc::t a,:ch rech !; klein iili"