Durch Schaden wird man klug. Humoreske von B, omg. Titr alle Vremier Lieutenant von KckniKel war ein benenSguter Herr, menn er sich auch nicht gerade einer statt, lichen Figur rühmen konnte nnd wegen ungenügender KSrperlänge sicher nicht um aemeinen Soldaten ausgehoben wor den märe, .nden eines war groß an iljrn: feine Füße, und e machte sich ganz komisch, wenn er am richten Flügel der ersten Conipagnie marschirle, und die kurzen Beinchen mit den mächtigen Ire, tern weit auseinander reihen mußte, um nur nicht hinter den f rennet schreitenden langen Kerlen zurückzubleiben. Da begab es sich im Manöver, daß vor Seiner Durchlaucht, dem gkrsten H., eine große Parade abgehalten wurde. Der Tag war heiß und staubig und bis zum Paradextay eine weite irecre zurückzulegen. .Vorgesehen ist besser, wie nachgkl dacht I " meinte unser kleiner Premier und ver ab sich mit einem Fla chchen iq-ieur, das er behutsam in die linke Tasche seines WassemockeS barg. DaS war nun gerade nicht sehr mal tisch, denn ein alter Soldat zieht einen Rum oder einen Nordhäuser, auch wohl einen Steinhäger oder Munsterländer Klaren vor; unser Schnitzel liebte nun aber einmal das uße. Er hätte übrigens auch besser gethan, sein Glasfläschchen statt in die linke in die rechte Rocktasche zu stecken. Sie steckte doch nun aber einmal in der linken. Der Paradeplak war glücklich erreicht und noch hatte der gute Premier den Trank der Labe nicht angerührt. Alsbald wnrde Parabeausstellung ge nommen, und da Kommando: Stillge standen! Gewehr aus ! " erscholl, Nachdem die Richtung sorgfältig ausge nommen, hieß eS: Hacken zufammenbe halten, damit die Richtung nicht vndor ben wird; aber .rühren'!" Alles geschah, wie es befohlen. Die Herren Offiziere!" ertönte nun die Stimme des mit feinem Adju tauten vor dem Bataillon hoch zu Roß haltenden Kommandeurs, und der wackere kleine Premier steuerte mit gesenktem Degen mit den übrigen Herren Kamera den los. Du, Bechstedt, merkste was?" flüsterte dem rechten Flügelmann fein Hintermann zu, Du hast (e8 gab da mal noch Zündnadelgewehre) mit Deinem Gewehrknopf unserem Schnitzelchen beim Gewehraufnehmen seine SchnapSbuttel zerschlagen.' Meinetwegen!" versetzte der xhleg matische Bechstedt. Wie nun der gute Premier mit ge streckten Fußspitzen und gesenktem Degen dahin marschirtc, lies eine gelbe, klebrige Flüssigkeit das linke Hosenbein hinab und verbreitete sich zusehends. Vor'm Commandeur angekommen, vernahmen die Herren Ossiziere dessen Ermahnungen und Belehrungen und marfchirten dann wieder in ihr Lücken zurück. Kaum dort eingetreten erscholl das Kommando: Still gestanden!" Ge wehr aus !" Seine Durchlaucht nahten. Achtung! Präsentirt das -Gewehr!" donnerte die Stimme des Majors, die Musik spielte den Präfentirmarsch, und Durchlaucht nebst Suite ritten die Front ab. Jrzwischen ergoß sich die infame gelbe Flüssigkeit au der linken Rocktasche un sereS biederen Schnitzel bis auf den letz ten Tropfen die einmal eingeschlagene Bahn, das linke Hosenbein hinunter bis zur Hacke und ließ einen unschönen gel ben Streisen auf der weißen UnauSs fprechlichen zurück. Allein dagegen ließ sich nichts thun; denn im Allerhöchsten Dienst muß der Offizier wie der Soldat aushalten und geduldig das Unbequemste auf sich nehmen, und auch unser Pre mier mußte sich in das Unabänderliche fügen. Nun folgten Parademarsch in Kom pagniefront und dann in Zügen. Das eine mal halte Herr von Schnitzel am Flügel des ersten Zuges, das andere mal vor dem Zuge allein zu marschiren. ,Himmelsa?pklloI !" flüsterte der Major seinem Adjutanten zu als der wackere Premier mit seinem Zuge vor überwalzte und stramm die Augen rechts hielt. Ich glaube gar, dem Premier Lieutenant von Schnitzel ist etwas Menschliches passn,!" Das scheint mir auch so!" entgegnete der Adjutant, sich Mühe gebend dos Lachen zu verbeißen. Aber auch Durch taucht und besten Suite war das linke Bein der weißen Unaussprechlichen mit dem verdächtigen gelben Streifen nicht entgangen, und in den Mundwinkeln der Herren Offiziere des fürstlichen Stabes zuckle eS wie Wetterleuchten. Dem kleinen Premier dagegen war eS nicht zum Lachen. Er fühlte an seinem linken Bein elmaS Kühles. KlebriglS, und das machie ihn höchst unglücklich; allein maS hzls's? ES mußte ertragen weiden. I Zum Glück nimmt Alles in der Welt ein Ende; auch die für Herrn von Schnitzel fo unglückselige Parade. Durchlaucht waren mit dem Bataillon zufrieden gewesen und hatten dem Kom mandeur ihr Lob ausgesprochen und der Kommandeur hielt mit dem Adjutanten wieder vor'm Bataillon. Die Herren Oisiziere!" erscholl sein Eommando und abermals steuerte der Premier mil feinen Herren Kameraden mit gestrecktem Degen loS. Der Herr Major sprach den Herren Ofstcieren sein Freude und seinen Tank wegen dks kcbeS seiner Durchlaucht aus, bemerk: aber am Schluss seiner Rede: Nur ein, min Herren, ist mir aus, gesallen und war mir recht satal. Ich bin überzeugt, eS ist auch Seiner Durch laucht und der ganzen Suite nicht ent, gangen; ich meine den miserablen, höchst verdächtigen gelben Streisen in Ihren weißen Beinkleidern, Herr Premier Lieutenant von Schnitzel! Ich bitte Sie, machen Sie doch gefälligst einmal Kehrt!" Der brave Premier machte Kehrt, dazu jedoch das unglücklichste Gesicht von der Welt. Die Kameraden dagegen be mühten sich vergebens, da Lachen zu verkneifen. War Ihnen nicht wohl, Herr von Schnitzel?" fragte der Major theilneh mend. ,E ist Ihnen wohl etwas Natür licheS angekommen?" Ach nein ! DaS weniger, Herr Oberst Wachtmeister!" stammelte der kleine Herr, und es war ihm, als ob sich ein Alp von seiner Brust löste. .Es war weiter nichts, wie Liqueur! Der Bechstedt hatte mr beim Gewehr aus!" die Flasche zer schlagen." Jetzt lachte der Commandeur hell auf und die Herrn Osstziere accomxagnirten; der Compagnieches aber spöttelte leise: Ja, ja, lieber Schnitzel! Hätten Si das klebrige Zeug hübsch vor der Parade verputzt, wäre S Ihnen nicht in die Buren gelaufen. Durch Schaden wird man klug!" Seit jener großen Parade soll denn auch allen Ernstes der gute Premier die ?i queurflasche niemals mehr in die linke Rocktasche gesteckt haben, fondern stets in die rechte. Dio Z,vc!tanojtc!lnttg in Chicago. Xti Beste. Der Assvrerköniz Theglathphalaffar der Dritte war im 17. Jahre seiner Re gi'rung abermals von seinem alten Fuß- übel heimgesucht. Seine Schmerzen schienen unerträglich. Obgleich er sich auf den Rath seiner Leibärzte nicht nur aller atkoholrelchen Getränke, sondern auch der 'gebratenen Tauben. Hübner und Enten, welche doch sonst seine Lieb- lingsgerichte bilveten, sorg attiq ent- hielt, wollte die so sehnsüchtig erwünschte Besterung nicht eintreten. Da meldete man ihm, eS fei in der Stadt ein fremder, gar weiser Mann an gekommen, der sür Jedermann einen be sonderen, demselben höchst zusagenden Rath wisse. Der König faßte Hoffnung. Eilends schickte er einen Sklaven fort, ten weisen Rathgeber herbeizuholen. AIS dieser im Palaste erschienen war, sprach der König zu ihm: Du siehst schon aus der Art meiner Fußbekleidung iTheqlathphalassar trug Filzschuhe aus Nilschlamm und Stroh fabrizirt), woran eS mir gebricht. Man sagte mir, Du wissest für Jeden einen auten Rath. Künde mir also, was sür mich das Beste ist und fei überzeugt, daß ein Assyrer- konlg nicht undankbar ist." Ber Weise prach: Gern wiu ich iotr Antwort sagen, mächtigster, größter König! Die Gölter selbst haben es mir eingegeben, was für Dich das Beste ist. Höre also! Da Beste sür Dich ist, daß der Mensch nur zwei Füße hat." Der König war aus diese Antwort nicht gefaßt. Er dachte lange darüber nach und fand, daß dieselbe zwar sehr richtig sei, aber zugleich auch einen unge heuren Hohn aus ihn und sein Leiden ein schließe. Deßhalb beschloß er, am Wei- en Rache zu nehmen. Allsogleich rief er einen Schergen herbei nnd befahl, dem Weisen vierzig Streiche zu geben. Der Scherge that so. Der König weidete sich am Anblick des vor Schmerzen Heulenden. Dann sprach er mit Wurde: ,'as Beste für Dich ist, daß der Mensch nur eine K egrleile bat, aut vem er oie gevuorenv Züchtigung empfangen kann! " TU MnroeLk,etrint" AIS die sogenannte ,, heilige Allianz" ,m zayre 183 aus oen ikmb de korsisch - russischen Staatsmannes Pozzo di Borgs den Versuch machte, sich in Mittelamerika einzumischen und das Werk deS Patrioten Bolivar in Mittel amerika durch eine Wiederherstellung der Herrschast der spanischen Bourbonen zu vereiteln, schaltete Präsident Monroe in seine Jahresbotschaft einen Satz ein, welcher in europäischen Kabinetten Stau nen und Schrecken hervorrief. In der Piäsidentenbotschast wurde nämlich er klärt, ,,daß die Ver. Stakten nicht allein jeden Versuch der heiligen Allianz", ihr System aus die 'westliche Hemisphäre auszudehnen, als dem Frieden und der Freiheit der Ver. Staaten gesährlich er achten, sondern auch jede zum Zwecke der Unterdrückung unabhängiger amerikani scher Regierungen oder der Controlirung ihrer Geschicke unternommene Einmi schung in dem Lichte einer den Ver. Staa ten unsreundlichen Gesinnung betrachten müßten." Diese Erklärung ist unterdem Namen Monroe Doklrme" berühmt geworden. Zit kommt ! Nicht die Cholera, aber die Kri noline. Nachdem der etil de Paris," da Bustle", in die Rumpelkammer geworfen worden ist, in der eS hoffentlich, voll von Reminiscenzen an verschwunden schöne Zeilen, weich dahin, modern wird, nachdem auch der Bang" unserer Frauen und Töchter beinahe zu verschwinden beginnt, beiläufig be, merkt, ein, ebenso ästhetische Mode, wie das Stutzen der Pferdeschwänze: da mußte irgend eine neue widernatürliche, verrückte Modeausscheisung austauchen und sie ist aui der Rumpelkammer her, vorgeholt worden, wshin unsere Mütter sie geivorfcn: die Knnoline! Di Kri nolin, das insolvent sich aufblähende, breilmachende, Alles verdrängend, pre tentiöse, unförmliche Ungethüm ist aus r.;t-X'V.-,.'vr,T .(.twli.,, WV''''''V-' , , . xx""" -"Y v ' ' X XX. ,XX X x x x . , . . x , , , ; ;'wx;?vxfr..'iv;, ?'x-:'xiss!osf x .' ,; . X X v X X x X . X . v x x , x- xx , x x . ;n x , , , X t X , X X x j, it , , XX x XX X X ' "(r"rV X '',(, x X x VV , x x x v v x ,vr- t . x V . . ; y i v ' XX N ' . V X ' . ' rfv' " wc;N "rr,fe X i'irot'ri ' ' rv$jr'rf' -i X X ' X . Ifif-Iig, M , 1 xs s - x PSUiil ii&i,iaLr Jt' k3'4) , ?'Mhti-' V. irivrris . ii-!p.i x v ÄOiM' -z ip fhM'iAA. . . . mmmmsmmA ' . .Ms! ST ' atl "'ji k . rif .(. -r f'tv". I ci 1 x W MM iiiRroifEfc3P h i-"rs' ii'il STi? i-,slw.j Ä,fM 'Vt jteitMECT"! ) miQ Wi ' iiWi irf m 1 i f V lirjlJW DN-. V-- T-.l?lT äFrMl .v ui mmr. !WlS V'"? pi w s rniifwl v l'l KJ Piri $ i" t U ium S i Wivtfg i NMKzMMMML mm-iMMM ÄaäsK !7J7Ci BilSP IN - -" jffc- Ds prächtige Stnnts'Gsböiude ZZswDorko". jijijjL ffi U ! ' I V 1 's" df' jM i i& A A:a U-$P' P-ü L lMXjmi3 smm 8fm V.- -2 -3 -4.,Ä rr:iTtj ISliXi MlJJJffiLte rp LTifcrrcrTi gMMWg Ds StnntS'Gsbäuds Michignn". ( ,4: Iffitaürlr1 ii 'i t" Lr-jzr!. m fe säur p-T',fttiii anrx s pcs7 n i r e k i. - f.ie me - I-I ! , ,, m n NLwfi!1 w jit i h; . rnmn rr )sh. ß TffTil ' V ' yvs'rmm -r v )))il))ltiMi IMIIIIIMilllllMMIhMlp IIIIIIIIIMIMIMil'l''HiilMiriiliBml.1)M"W I kus ötnuto.Gol'üuds ZNsssschussttv". dem Mode-Horizont in Pari und Lon don wieder ausgetauHt und wird dem nächst auch hier seinen siegreichen Einzug halten. ?i reicher Bater. 9Vtrm (RntliiAilh nabni einmal auf seinem Wege nach dem Bureau eine Droschke u,:d bezahlte beim Einsteigen den regulären Preis. Der Kutscher be- hielt daS Gcld in seiner Hand und schaute eS bedächtig an, so das der Baron sich veranlaßt fühlte zu fragen, ob eS nicht recht sei. O ja," antwortete der Kutscher, ek ist schon recht, aber Ihre Söhne geben mir c,ewrhn!iö das Dop xelte." Wirklich?" sagte der aron. Nun, die habin einen reichen Pal er und tir'er. sich'Z erlauben, ich habe keinen," ?in passender Vergleich, In einer Gesellschaft, zu der sich auch der berühmte GefchichtSschreiber Schlosser eingefunden Halle, rühmle sich einst ein Modegeck, daß er mit seinem Gelde AlleS erreichen könne. Schloner sagte mit komischem Erniie : Da glaube ich wohl, denn schon Philipp von Mace donien Halle den Wahlspruch: Keine Mauer ist so hoch, daß nicht ein mit Gold beladen Esel über sie zu steigen vermöchle!" Scbr geeignet. , Haben Sie schon gehört: der junge Goldberg will nach Eenlralafrika zu den Kanibalen!,. Tie'er ungenießbare Mensch!" Ra, der paßt ja dann vor züglich dorthin!" Bba, Fräulein Irma erklär! b:im Porspie len von Weöer's Ausssrderiing ,um Tanz" ihrem Vetter die Anlage deS Mu sikstückeS: In d Einleitung stellt sich der Tänzer vor und bitte! höflich um den Tanz, Sie antworte! k und schüch, tern. Dann solg! die Pr?mcr,ade das eipräch wird lebhafter schließlich der Walzer!" Mitten im So:el desselben greift Fräulein Jima fehl, Aha", ergänzt der Heller d: c,m tixion, .!elt hat er st aus den Fuß g v- treten!" Vc-.&w-x. A sim Theater n W7 ist Ur.n dir Herr dort k ,: a r , beim ?Iu i a -. g?" B: ,Ts iH roahrfchfinlich der I ; ch ler der heutigen Premiere!" Zartes Gemiffen. Richter szur Zeugin): Sind Sie schon bestraft!?" Zeugin (oerfchJtrt): '.Ach ja ein, mal. Richter: In welcher Weise?" Zeugin: Wegen PostvergeUns mit einer Gcldstrase." Richter: In welcher Höhe?" Zeugin: Zwanzig Pfennig Straf, xorlo." " 3m xital. Wärter: .WaZ soll ich denn mit dem m ager'n Schneiderg'sellen ansangen?" Ssnilenzarzl: Legcn Sie ihm ei Ten'rIaster auf B r u st und Rücken!" Wärter: Aber, Herr Toclor, menn da nur nicht die ,we, Pflaster z u s a m 3ie n pappen!"