Die schuldige vesdemona. Bin italische RKHnkn-Wkbniß, nachkizählt von Rkg, Fürst, Da Ereignis), welche? ich erzählen mill geschah or mehr als zaanzig Jalfte, jedoch hastet jede Einzelheit desselben noch frisch in meiner Erinne. rung, ck war damals Schauspieler, ung und arm, i'doch oller Hoffnung und Ehrgeiz. Trotz meiner Jugend und An söngerschast hatte ich mir schon ine Stellung aus der Bühne zu verschaffen gemuht und war zur Zeit an einem kiel neren Theater für die Hauptrollen in Shakespeareschen Dramen engagirt. Wir halten eine sehr ersolgreiche Saison, und zum Schlüsse derselben gab man Ham Ut" und Othello" in abwechselnder Reihensolze. Aukricktia acslanden. war eS nicht meine Kunst, welche allabendlich das Publikum anzog. Den Magnet bildete eine gewisse Miß Vernon, eine erst kürz lich in unsere Gesellschaft eingetretene Schauspielerin, die bei ihrem ersten De büt schon das größte Aussehen erregt hatte. Sie war ein wunderbar schönes Weib, mit schlanker, graziöser Figur und höchst svmpathlschem Organ ausge stattet. Obgleich keine Schauspielerin von Be deutung, überragten ihre Leistungen doch unzweifelhaft da DurchschnittSmaß und rechtfertigten so ihre allgemeine Beliebt heit. Außerhalb der Bühne zeigte ste sich ihren Kollegen gegenüber stolz und zurückhaltend und verscheuchte jeden Ver such zur Vertraulichkeit. Trotz ihrer zur Schau getragenen Kälte wurde fle doch bald zum Stoff des Stadtklatsche, Man sagte unter Anderm, ste mSre er, hetrathet und hätte ihren Mann, nach dem sie ihn gänzlich ruinirt, tteulos ver lasten. Eines Nachmittags erzehrte ich mein Diner in einem kleinen, gemüthlichen Gasthause, als ein Herr den Speisesaal betrat, mir gegenüber an der Tasel Platz nah und ein Mittagessen bestellte. Ich nahm nicht viel Notiz von ihm, da ich meine Othell,Rolle für den heutigen Abend lernte. Als ich gelegentlich ein mal aufblickte, bemerkte ich, daß mein Gegenüber scharf auf mein Buch blickte. Unsere Augen begegneten sich und er lächelte. Entschuldigen Sie, mein Herr, lesen Sie da Shakespeare?" Ich bejahte die. Ahl" rief er aus, und ich sehe, es ist .Othello", und Othello" ist für heute Abend im Phönix, Theater" ange kündigt. So sind sie der Held des Stückes? Herr Crofien?" Ja," erwiderte ich, das ist mein Name." .Ich hake zwei Ihrer Vorstellungen ' beigewohnt, mein Herr, und muß Ihnen mein Kompliment für ihr ausgezeichnetes Spiel machen." Ich verbeugte mich, nahm mein Buch wieder vor, wodurch ich zu verstehen geben wollte, daß ich weiter zu lesen wünschte, aber er war nicht zum Schwei gen zu bringen. Um Beraubung", hob er wieder an, wenn ich zü sür einen Moment störe, aber ich hege in der That das lebhafte Virlangen, mich Ihnen vorzustellen. Ich bin nämlich selbst Schauspieler, vielleicht i'1 Ihnen mein Name nicht fremd." Ich blickte aus die Karte, welche er mir überreich:?, und las den Namen eines unserer berühmtesten Londoner Tragöden, Augenblicklich fchwand mein Hang nach Einsamkeit. Ich war auf'3 Höchste ge schmeichelt, daß solch ei leuchtender Stern 1 Theate:elt meine unbedeu tind Bekanntschaft erstrebte, und gab bneitwillizit auf alle seine Fragen Be scheid. Nach einer zveislündigen sehr anregenden Unterhaltung trennten wir vni mit dem Versprechen, um nächsten Tage (um Frühstück wieder in demselben GaghauS zusammenzutreffen. Ich war ganz sicher, daß er sich an jenem Abende im Theater befand, ob gleich ich ihn nicht sah. Nachdem wir, wie erabredet, am an der Morgen gemeinschaftlich das Früh' stück zu unS genommen hatten, gab mir mein berühmt,! Freund eine kleine Probe feines Talentes, indem er einige d:r be rühmteftev Schauspieler unserer Zeit kopirte, und zwar mit fo beispielloser Ge schicklichkcit, daß ich ihm meine Bcwun derung ausdrückte. Ah," sagte er, sich setzend, .die Mi mik bat auch ihre Nachtheile und bringt sehr häufig Aergernisse mit sich, da man sich beständig ersucht fühlt, seine Kunst nicht allein während der Saison, sondern auch auheihalb derselben zu probe. So ging ich j, 8. in dieser Stadt eine sehr gewagte Wette ein, weiche ich, wie ich lütastt, wat)rqemttqerierin weise Ste liebt f?aar im enasten Zusammen bang mit Ihrer Piison, Kollege, und Sie erden lachen über meine Kühnheit, Sie wissen, ich sah Sie ein-der zweimal al Othello", und ali ich später mit e,nem Freunde über Sie sprach, geb ich ihm bei der Qüa.tr.i)til eine kleine Nach abmun, Ihrer Daritelluna." .ilh." meinte mein Freund, die beste Imitation i'1 nicht viel besser a!S eine Karikatur." Nun dcr.5," ließ ich mich himeißer, ,!ch iehe tr.t: Dir eine Wette auf fünfzig Pfund ein, daß ich die letzte Szene d , Othello" im khirir Theater s spielen ill. daß der da Publikum, noch selbii die mitnker.dea Schauspieler merken sollen, daß ei Anderer für Eros ten eingetreten ist." Einverfianben!' sagte mein Freund; so gaben wir uns die Hand, und du Well war gcschlossei. .Ich tc'i:it hnen mit Freuden zum Gewinn Ihrer interessanten Wette er helfen, sehe aber wirklich nicht ein, wie diel bewerkstelligt werden kann," sprach ich bedauernd. Wir plauderten noch eine Weile, und schließlich gab ich ihm das Versprechen, feinen Plan mit allen meinen Kräften zu unterstützen. Nach den kleinen von ihm abgelegten Proben hatte ich das größte Vertrauen aus den Erfolg und zweifelte keinen Augenblick daran, daß zwischen unS Beiden kein Unterschied zu erkennen sein würde, sbald er sein Ge! sich! dunkel färbte und die gleiche Sieh dung, wie ich anlegte, da wir außerdem in Größe und Körperbildung einander sehr ähnlich waren. Othello" wurde am folgenden Abend gegeben, und wir kamen uderein, da dabei unser Versuch auSgesührt werden sollte. Die BorfteUung beginn um 7 Uhr. Um halb 7 holte ich meinen Be kannten vom Hotel b und fand ihn be reit. Es glückte mir auch, ihn in meine Garderobe einzuschmuggeln. Ich klei dete mich sofort für meine Rolle an. Ich glaube nicht, daß ich an jenem Abend besonders gut spielte; denn ich konnte meine Gedanken nicht von dem drucken-, den Gesühle abwende, daß ich doch wohl sehr unbesonnen gehandelt hatte, einen mir noch ziemlich Fremden hinter die Szene zu führe. Nach dem Schluß deS vierten Aktes fand ich meinen Doppelgänger zum Auf treten vorbereitet. Seine Maskirung war großartig. Mit dem gefchwärzten Gesicht und bei der Uebereinstimmung unserer Figuren waren wir einander zum Verwechseln ähnlich. Jetzt kam der Augenblick des Auf tretenS. Er erhob sich rasch, warf noch einen flüchtigen Blick über seine Erscheinung und eilte die Stufen hinauf. Ich brannte vor Nettgierde, den Er folg zu sehen. Emen eichen, breit randige Hut tief i meine Stirne drückentsund mein Kostüm unter einem langen Mai tel verbergend, stahl ich mich zwischen die Koulissen. In der That, die Aehnlichkeit mit meiner Stimme und Manier war wun derbar. Augenscheinlich war das Pu blikum vollständig getäuscht. Grade in diesem Augenblicke kam unglücklich weise der Direktor in meine Nähe und sah mich dort stehen. Wie, Crosten? Was thun Sie hier?" rief er in Hellem Zorn aus. In wenigen Worten erklärte ich. ihm den ganze Sachverhalt. Er wurde augenblicklich besänftigt, als er den Na men deS berühmten Tragöden hörte. Nach einer kurze Weile zeigte er an dem Erperiment genau dasselbe Interesse, wie ich selbst. Beim Jupiter!" sagte er, er kopirt Sie bis auf den i Punkt. Auf Ehre, Croften, ich selbst würde glauben, daß Sie da spreche. Aber in einer Hin ficht, mein Junge, können Sie ihm nicht das Licht reichen, er hat die Vernon elek tristrt." Und ich mußte ihm Recht geben. Sie spielte mit ein Wahrheit und Leiden schaft, die ich niemals vorher an ihr wahrgenommen hatte. Desdemonas rührende, beschwörende Worte drangen mit ergreisender Gewalt ins Herz der athemlos lauschenden Menge, und als Othello" auf das Bett zutrat, um sie zu erdrosseln, da tönte ihre Stimme f flehend, so voll entsetzlicher Todesangst, daß das Publikum, wie von einem Zau ber g bannt, regungslos dasaß, bis ihr Todesschrei die Erichütteiung in einem wilden Tumult endlosen Applauses Luft machte. Othello hat jetzt die Thür zu Emilias Zimmer geöffnet, welche unmittelbar nach dem Mord eintritt. Bis dahin enthielt die Vorstellung abgesehen von dem übermältigencen Spiel nichts Außer gewöhnliches, aber jitzt der Künst ler mußte von Sinnen sein; denn anstatt EmiliaS Nachricht on Rdrig,'S Tode anzuhören, wie eS die Rolle vorschreibt, begann er sofort seine Todeestiophen, während die arme Emilia, welche nicht wußte, wie ste sich sein Gedahren erklären sollte, ihn hilflos anstarrte. ES ist unmöglich, den Ton des ver, zweiflungsoollsten SchmerziS wiederzu geben, mit welchem der Künstler die Verse sprach und mit den Wort, schloß: AIS in Alexxo einst ein isShasier Os träne Einen Bürger Venedigs schlug und den Senat verhöhnte, Packt' an der Kehle ich den eidammten Hund Und traf ihn so." Dann griff er nach seinem Gürtel, riß den Dolch au der Scheioe, erstach sich und siel schwer zu Boden. Ich war begeistert und stimmte eifrig in die lauten Beifallsrufe mit ein, als der Direktor meinen Arm ergriff und mir zuflüsterte: Schauen Sie dorthin! An seinen leider ist Blut!" Vorhang herunter!" rief er Vm Im spizienten zu. Der Vorhang siel. Wir stürzten aus die Bühne. Zu unsern Füßen lag der arme Künst ler, den Dolch in der Brust. .Seht nach der Vernon!" rief der Di- rikion Die (Scrdine wurde lurückailchlaaen. ja lag Miß Berns leblos aus dem Bette. ki Tzriiu&tn der Kleider des Künstler sand sich ei an mich gerichteter Brus. VI ga nie nuitiarung otrien, aal un als eine Handlung bei Wahn sinn erschienen war. Miß Bern? war I7in zri.il, da iin ietroaen und erlas sen hatte. Seit zwei Jahre hatte er ergedüch ltzre pur ers.'izi. Seit jenem Tage habe ich nie wieder der, .Othello' gefielt. Auf der lveihnachts Insel. Ein Erlebnis, von (Zhristia, Benkard. Scharf nach Land ausgucken. Gute Wach' ! " Gute Ruh'I" antwortete ich dem so eben durch mich abgelösten Ausgucks- Posten, der von der Back herab nach bei Volkslogi Ute, um zur Koie zu gehen. Neidisch blickte ich ihm nach; hätte ich doch auch lieber geschlasen, als hier im Tro penreaen zu stehen und mir die Augen blind zu gucken. Wenn noch etwas zum Gucken dagewesen wäre, aber außer unje rem nassen Schiffe, das unter nassen Regenwolken auf dem nassen indischen Ocean schwamm, konnte man bei der herrschenden Finstetniß mit dem besten Willen nichts sehen. Daß wir nicht weit von der Insel Java entfernt sein konnten, war freilich richtig, obgleich wir seit dem Passtren de Kap der guten Hoffnung Segelschiffe nehmen nie den Weg durch den Suezkanal kein Land in Sicht gehabt hatten und wir der andauernden Bewölkung wegen den Schiffsort auch nicht dutch astronomische Berechnungen genau bestimmen konnten. Nun, einmal mußten doch der Rege und die Windstille ein Ende nehmen, iam ging's hinein in die reizende Sundastraße und auf der Reede des mir von meinet letzten Reise her bekannten paradiesisch schönen Städtchens Anjer winkten uns nach über hunderttägiger Seefahrt köst liche Rasttage. Vorauf d. h. in der Richtung, die unser Schiff mit dem Klüverbaum wie mit einem riesigen Zeigesinger andeutete, lichteten sich allgemach die Wolken. Grau blieb der Himmel zmar nrch immer, aber doch nur grau, mit Ausnahme einer einzigen dunkeln Stelle am Horizont, Eine Wolke war dies wohl nicht, für einen Schiffsrumpf war die Masse zu groß, und Land voraus!" rief ich aus vollem Hause. Der Ruf Land!" ist heutzutage viel weniger wirkungsvoll, al zu deß seligen ColumbuS Zeiten, weil man auf See nicht mehr in die Lage kommt, gelegen! lich einen neuen Erdtheil zu entdecken. Die Matrosen der Wache fleckten daher nur die Köpfe über die Verschanzung, und da ste außer Wasser und Wolken nichts sahen, spuckten sie über Bord und uchten wieder unter den Becksdooten Schutz vor dem Regen. Nur der wach habende Odersteuermann stieg zu mir auf die Back und sragte, sein Nachtglas erhebend: Wo ist das Land?" Da vtn, ein strich an Backbord. Man fleht's schon nicht mehr so deutlich wie vorhin," Unsinn! Bas ist eine Bö," Die Böen kommen aber doch von Steuerbord", entaeanete ich und zeigte auf eine im Osten aussteigende besonders schwarze Wolke. Roll Asmunen kehrte mir sein lies! ducchsurchlcs, nicht unschönes Gesicht zu und sagte mit einem eigenthümlichen Lächeln: Eine Gewitterbö kann überall herkommen, und das Unglück eben falls; ms muß sich nur nichts dar aus machen, wenn'S einschlägt." Und die Back verlassend, summte er ans dem Wege nach dem Hinterdeck die Schluß strophe eines alten Matiosenliedes vor sich hin: Hat mich kein Mädchen lieb, Dann last sie's bleibe,,; Wer weiß, ob's mir gefallt, Ihr treu zu bleibe, us'm Wisser l' ich, Auj'm Wasser sterb' ich. Und ver aus'm Wasser lebt, Der ist mein Bruder." Nachdenklich schüttelte ich den Kops und wiederholte: man muh lich nur nichts daraus machen, wenn's ein- schlägt." Rols smuflen machte sich doch weiß Gott genug daraus, daß die Lebensweisheit, die das soeben gesun gene Lied au,drückie, an ihm zu Schan den gewoiden. Ihr" nicht treu zu bleiben, war ihm niemals in den Sinn gekomm,, um ihretwillen hatte er ge arbeitet und gespart und um ihretwillen war er seiner Liebe zum weiten Meere Meister geworden, denn eine Seemanns Ehe ist immer nur ein halt Ehe Das von ihm gekaufte chtffSausrüiiungs Geschäft in Hanibtrg, ernährte seinen Mann, wie der tritt Jahresabschluz be wies; jetzt konnte er h.iraihe, da schlug es ein. Nicht mit Donner und Blitz, aber dir wohlzesetzte Abschieds briet genügte auch, den welteiharien Mann zu Boden z schmettern. Als er sich wieder aufiasfle, wollte er zuerst seinem glücklicheren Nebenbuhler den Schädel einschlagen, doch das ror-itfaiü chige Weib sollte ihn haben, ihren rei chcn, geschmeidigen Verehrer, und so' verkaufte Rolf Asmussen, zu dem sie doch wohl nicht rech! paßte-, sei Ge schäft und gthörte jetzt wieder seiner ersten Braut an, der blauen See. Ein Kommandoiuf schreckte mich onS meinen Gedanke auf, die schwarze Wolkenbank im Osten war schnell näher gekommen, und kaum hatte die Wach mannschast die Raaen anoedcaßt, da fiel picifrr.k die Bö in die Segel, 'nser Schiff, da seith.r fast stille gelegen, neigte sich unter dem Druck de "Windes zur Seite, und inen breiten xhoS phoreicirenden Schalltniireisen nach sich gehend, schoß es crwäit i die Lunkelheik hinein. Da, aas ich or hin für Land angesehen halte, war in dem nun wieder den ganzen Horizont rhüllcndea schvarien Geo,k unter hart voraus I Brandung in Lee! Bran, dung überall!" Als man mich unter den Trümmern der Takelage hervorzog, saßen wir mit dem Buge festgerannt auf einer Klippe. Die Ankerwinde, neben der ich bei dem furchtbaren Anpralle niedergetaumelt war, hatte die von Oden kommenden Raaen und Stangensplitter aufgefangen und mir damit das Leben gerettet; der Fockmast war nach vorn über Bord ge stürzt und bildete nach dem nahen, bis an den Wasserspiegel bewaldeten Lande eine Brücke, die wir reitend passtrten Mitnehmen konnten mir außer dem, waS wir auf dem Leibe trugen, nur einige Revolver, einen Bootökompaß und einen ertanlen. AIS der Obersieuermann, der rst daS Schiff nicht verlassen wollte, seinen Fuß auf den festen Boden setzte, lachte er mir kurz in'S Gesicht und sagte: Sehen Sie mohl, eZ hat einge schlagen, aber man muß sich nichts dar aus machen " Da standen wir denn ant Strande, schauten nach dem brandunaumtosten Wrack zurück und besprachen unsere Laqe. Daß Rols Asmussen die Stran dung verschuldet hatte, wußten alle und es hatte keinen Zweck, jetzt darüber zu reden; die Frage, ob wir auf Java oder aus Sumatra gestrandet waren, und was nun aus unS werden sollte, lag uns viel näher. Vorläusig ußje Keiner eine Antwort darauf zu geben, denn das Gehölz er schien undurchdringlich; wir mußten war ten, bis zur Zeit der Dämmerung die Ebbe einsetzte und am Strande hin einen Weg freigab, der uns nach einem kleinen Fischerdorf führte, dessen malayische Be mohner beim Anblick der weißen Männer entsetzt flohen. Nur einige Muthige hielten Stand, unter ihnen der Dorf älteste, der ein paar Worte Englisch ver stand und auf die Frage nach dem Na men dieses Landes grinsend antwortete: Ctirislrnas Island." Nun wußten wir'S und das Erstaunen hatten mir umsonst. Uebrigens war es gar nicht einmal sehr verwunderlich, daß unser Schiff, in östlicher Richtung von seinem Kurse abgewichen, in dunkler Nacht auf jenes kleine Eiland ausgerannt war, das über 300 Kilometer on der Südküste Java's entfernt, dem indischen Ocean eitisteigt und seinen Namen dem Tcae feiner Entdeckung verdankt. Gut, daß uns die Strandung wenigstens nicht das Lebe gekostet hatte und daß hier keine annlvaten haulten, jonoein nur einige friedliche Fifcheifamilieu, die uns erfrischten und sich bereit zeigten, gegen einen entsprechenden Bergelohn von dem Wrack retten zu helfen, waS noch zu ret- ten war. öselbst die außerordentlich scheuen Frauen kamen wieder aus ihren Verstecken hervor und jubelten laut, als uns Obersteuirmann der erschreckend häßlichen Tochter deS Dorfältesten mit Hilfe der Pantominenfproche eine Liebes erklärung machte. Der Kapitän warnte ihn, den Scherz nicht zu übertreiben, worauf Rolf Asmussen betheuerte, es sei ihm völlig ernst. An der Strandungs stelle, wo im Laufe? des TageS t,a t u-. arbeiiet wurde, ließ er sich nicht sehen. Abends eröffnete der Borsalteste dem Kapitän, daß er nicht abgeneigt sei, seine Tochter den, Oberstcuermann gegen eine gute Bezahlung als Frau zu überlassen; es freie zwar schon ein Einheimischer um die Schöne, aber die gelbe Maid ziehe einen weißen Mann v. Dem Kapitän kostete es Mühe, dem greisen Malonen zu bedeuten, daß es in Rolf Asmussen'S Obeistuochen nicht aanzr:chtiq fei könne, dann wurden die Nachtmachen angewie fen, den HeirathSlustigM nicht uS den Äugen zu las en, nnd bald herrschten aus der einsamen Weihnachtsinsel Dunkel und tiefe Ruh?., Es Ichliet sich acin, gut in der unS von den Malaqen überlassenen Hütte, doch kurz nach Mitternacht brachte die Wache mildem Rufe Feuer!" die sämmtlich, Schläfer auf die Beine. Es brannte in der That, aber nicht auf der Insel selbst, vielmihr stand das ganze Firmament in giammen, aus denen duiiyroihe strah- lengarben bis zum Zenuh aufschössen, ein furchtbar großartiges Feuerwerk, Ein PoUilicht unter dem Akguator? Eitle Frage ! Die Bulkane Java's hatten ihre Fkuerschliwde geöffnet, der Erdboden unter unseren Füßen wankte, und wenn unser Eiland jetzt mit uns untertauchte, dann war es nicht das erste Wal, dag der Ocean gelegentlich eines Erdbebens eine Insel verschlang. Da kamen sie ja schon angebraust, die tutm hchrn Fluthwelle! .Die Welt geht unter!" aellte ein Schie,, und von der Angst gepackt flohc selbst die Muthig- jten unter uns dem höchsten Punkte der Insel zu, ' Ein gnädiges Geschick bewahrte uns sr dem Tode, di unterirdischen Donner verstummten und der Feuerschein wich der Togedhlli. DaS Fischerdois war zerstSiI, das Wrack unseres Schiffes lammt den c den Strand geretteten Gütern hinwegzesxüll, nur in Fahl: Irin der Einaedorene hatte die Kata Itrophe ük,d,iuerl, und nachdem wir eS! aus den e'len der Use, bäume befrei! hzten, in die eS die jetz! wieder ruhigere See geschleudert, rüsteten wir uns zur Ukderfahrt nach Java, Sechs Malarien sollten uns begleiten, um in der nächsten Hafenstadt, wo der Kapitän Kredit fand, ei m Waaren bestehendes Gelchmk nl gegen zu nehme und da Fahrzeug zu, lück zu iiingen. Als wir da Boot seeklar machten, frhlt ein Man: Rolf Asmussen. So fort ginge wir auf die Suche und end lich fanden wir ihn in halber Höhe einer erfuhren mir nimmer. Ihn beerdigen und sein Grab der Obhut de Dorfäile. sten anvertrauen, war alle, wa uns zu thun übrig blieb. Ein ftich Südost führte im schnell nordwärts, wo über den Bergen Jaoa jene ungeheueren Rauch- und Äschcnwol ke lagerten, die später um die ganze Erde zogen und noch nach Monaten den Gelehrten so viel zu denken gaben. Näher konimend. erblickten mir vom Or, kan niedergemähte Wälder, versenkte Pflanzungen, und beim Passtren von Javas Westhuk trieben un aus der Sundastraße meterdicke Binttsteinblöcke entgegen, durch die mir un hindurch arbeiten mußten, mie durch dichtcsPackeiS, Je weiter wir kamen, desto furchtbarer wurde die Zerstörung, ja st schien, al? seien grausige Wunver geschehen, denn drüben aus der Küste von Sumatra log ein holländisches Kanonenboot zerschnitt tert auf einer über hundert Meter hohen Waldböfchung. Und wo war das para diestsch gelegene Anjer geblieben? Ich schrie laut auf beim Anblick der Stelle, mo das blühende Städtchen gestanden. Graue, aus dem Erdinnern empor gewüblte Felsen lagen dort wüst durch einander, der weiße schlanke Lcuchtthurm, die sauberen Häuser waren verschwunden, auf der Rhede kein Fahrzeug, kein lustig flatternder Wimpel, Einige mit dem Le ben davongekommene Malaien berichte ten unS, noch halb gelähmt, vom Schrecken, daß Anjer in'S Meer versank; auch die auf der Rhede ankernden Schiffe waren ,it Mann und Maus untergegan gen. Der Mann aber, der uns und unser Schiff im Irrsinn vor dem gleichen Schick sal bewahrt hatte, lag begraben aus der Weihnachtsinsel. Dichter und Bäcker, Als Alerander Dumas auf seinen Reisen im südlichen Frankreich NimeS mit seinen vielfachen geschichtlichen Er innerungen, seiner aus der Zeit der RS merherrschaft stammenden Denkmälern besuchte, war es ihm jedoch vor Allem am interessantesten, die Bekanntschaft des Dichters Zean Reboul" zu machen, von dessen Dichtungen er einige kannte und welcher ihm auch von authentischer Seite her, sowohl seiner Begabung nach, sowie auch als ,, Mensch" marin empfohlen war. Jean Reboul, geboren am 28. Januar 1797 zu Ntmes, gestorben daselbst am 29. Mai 1864, machte sich in seiner be scheidenen Lebensstellung als Bäcker ohne jede Ausbildung seines Talentes durch eine Reihe lyrischer Gedichte be kannt, welche sich durch Gewandtheit des Ausdrucks auszeichnen und meisten theils die Grundstimmung der Sen timcntalilät und Melancholie kundgeben. Schicksalsschlägc, welche ihn schon on der eisten Jugendzeit an trafen, hatten das tiefe Gemüth des Dichters nach jener Richtung hingelenkt; man liest mi Theilnahme seine Souvenirs d'En fance", in welchem Gesichte er lebhasi und anmuthig die harmlosen Freuden und Vergnügungen seiner Kinderjahre schildert, denen er sich mit ganzer Seele hingab, bis nur zu bald häusliches Elend und Unglück tiese Schatten in sein Kin derleben warfen und seinen Fivhstnn trübten. Mit einem Brief an ihn vom Baron Taylor versehe, welcher die sonderbare Adresse trug: An den Dichter und Bäcker, Hrn. Jean Reboul", suchte Dumas denselben in setner Wohnung auf und fand ihn Waare verkaufend im Bäckerladen. Nachdem Dumas sich vorgestellt und seinen Brief, welcher mit Freude und Jn teresse empfangen muide, übergeben hatte, bot sich ihm, während Reboul las, der geeignete Moment dar, denselben genauer in'S Auge zu fassen, worüber er sag!: Ich fand einen Mann in den dreißiger Jahren, über Mittelziöße, mit einem säst arabijch braunen Teint, glänzend schwarzen Haare und blendend we:ßen Zähnen. AIS er beim Lesen bis zu mei nem Namen gekommen war, richtete er den Blick auf mich und ich sah, daß er xracht volle Augen hatte, von jenem indischen Schlage: sammetartig, mächtig, die wie daz gemacht sind, die Lieb und den Zorn auszudrücken." Mein Herr", sagte er zu mir, ich bin dem Baron Taylor unendlich verbun den, mir die Ehre Ihrer Bekanntschait vermittelt zu haben, und kaum weiß ich, wie ich mich dankbar dafür beweisen kan! Aber würden Sie mir wohl gefiat ten, frei und offen mit Ihnen zu verkeh ren?" Ich bitte Sie sehr darum!" Sie kommen zum Dichter und nicht zum Bäcker? Nicht wahr? Nun mohl von fünf Uhr des Morgens an bis Abends um vier Uhr bin ich Bäcker; von da ab bis um Mirternachl bin ich Dichter, Wolle Sie Semmeln kaufen, so bleiben Sie, ich habe vortreffliche, wollen Sie Verse, so kommen Sie um fünf Uhr wie- der und Ich werde Ihnen dann schlechte aeken." Ich werde um fünf Uhr wieder hier ein." In demselben Augenblick traten drei Käufer in den Laden ein. Sie sehen." sagte Reboul wir wär- den hier keinen Augenblick für un! haben!" Und er bediente seine Kunden. Fast zu gleicher Zeit öffnete sich die Thür zur Backstube und ein Knabe er schien mit den Wort: Meister, der Os ist geheizt." erste Range, hatte doch Wunder gethan, als er 95 engl Meilen in einem Tage zu, rllcklegte. Auf feiner berühmten Rets nach der Rhone, wo Eile höchst noth, wendig war, machte er nicht mehr, Mi Ihridale,, König von Ponlu jgefl. z v. Ehr,), übertraf ihn. Appian erzählt, daß er bei wichtigen Angelegenheiten täglich 100 ngl. Meilen ritt. Derselbe theilt auch mit, daq Han 'al in zwei Tagen und zwei Nächten ich, weniger al 225 engl. Meilen reifte. Später aber, zur Zei, de iserreich, wo die Stationen regelmäßiger und voll ständiger waren, hörte die auf, außer ordentlich zu sein. Die Nachricht von Nero'S Tode kam in sieben Tagen on Rom nach der Mitte von Spanien, durch einen Freigelassenen des Galba, Namen Jcelus, und als Drusu in Germanien erkrankte, reiste Tiberius ,00 engl, Meilen an einem Tage, um ihn , be, suchen. Es ist noch auffallender, daß bei der Niederlage des Mariminianu der Bote, welcher die Nachlicht von Aquileja brachte, am 4. Tage in Rom ankam, 700 engl, Meilen. Zur Zeit deS ThcodosiuS (379-3. Ehr,) ritt PalladiuS von Konstantinopel nach den Grenzen von Persten in drei Tagen, öS engl, Meilen, und kehrte eben so schnell zurück. Es braucht mohl nicht hinzugesüg, zu erden, daß auf allen diesen Reisen Relais ange, legt wurden. Ueber die Ausdauer eini ger Pferde des Alterthums sind Anek boten aufbewahit, welche uns jedoch fast unglaublich erscheinen. So von dem Pferde des Kaisers Probu (27 -2H6 n. Chr.). Es war von scythischerRasse. Vopiscus sagt in der Biographie des Probus, daß dieses Pferd acht bi zehn Tage lang täglich IC0 Meilen machen konnte. Und doch war sein Aeußerez nicht vielversprechend, es war ein blkhrr Klepper, weder schön noch groß. Von ähnlichen Leistungen berichtet Plinius hinsichtlich der sarmalischen Pserde. Diese Pferde wurden einen Tag vorher ohne Futter und Wasser gelassen, und doch liefen sie in einem Zu gewöhne daß die Reiter abstiegen ihre 14 Meilen. Justin erncr, der bekanntlich Arzt war, begegnete eines Tages auf der Straße nach Ebetstad, einem Bauern, der gerade noch WetnS berg wollte, um seine Hilfe für e,n krau kes Kind u erbitten. Der iluiland des Kindes gebot Eile, der Dichter wollte aber auch nicht umkehren, da er sich auf dem Wege zu einem Leidenden befand. iÄlltr Bnis, mrtl mm lim in tftpiir, nA weder der Doktor noch der Bauer Papier für ein Rezept bei sich hatten. Beide wühlten vergeblich ihre sämmtlichen Taschen durch, der Bauer aber sand dabei ein Stückchen Kreide, und als Kerner das sah, blitzte sofort eine gute Idee' in iyu, aus. igr lieg ven illiann eyrr machen, schrieb ihm das Rezept mit der Kreide aus die Lcderhose und so wurde e, dann auch in der Apotheke präsentirl. Die Geschichte erzählte der Alt! von Weinsberg" später wiederholt im Freun dcskreise; die Lederhose ist leider nicht er, halten geblieben. Was für ein Kleinod wäre diese Kerner'fche Rezept für Auto, graphenfammlerinnen gewesen! Die Belohnung, Ebek: .Mein lieber Müller. Sie ma- ren so muihig, meine Tochter vom Er- trinken zu retten. Dafür gebe ich Ihnen meine Tochter zur Frau!" Buchhalter: Sehr lieb on Ihnen, aber ich bin wirklich nicht so muthig, wie Sie glauben!" Ans dem Eramen. Professor (nachdem ihm der Kandidat keine einzige Frage beantworten konnte): Vielleicht werden Sie mir wenigstens die Frage beantmorten können, maS Sie eigentlich hier wollen?" Kandidat chweiat. um EnÜcbuldiauna bilte. denn iekt bade ich Innen cine inage gestellt, tue td selber nicht beantworten könnte. in neues wort. ,Es ist hübsch von Euerem Prinzipal, daß er im Laden rdentlich heizen läßt!" ,a wurde er Ichon lein la iin. aber er fürchtet, daß wir beim Sloffadmessen 'ne Bicrtelelle zuzittern könnten. Ivoetsinn. .Wober mag nur das Wort kommen: Schmiegenruner?" Das ist so: Wie keine da war, haltt der Mann zuweilen etwas zu sage. Wie aber die Schwiegermutter kam schmieg er." Herkules am ?cheisem,'ge, Kadett: Zwanzig Pfennige hab ich noch von meinem Taschengeld übrig, soll ich mir nun dafür Bonbons kaufen oder soll ich mich rasiren lassen?" So ift's. A: Hören Sie nur, wie falsch der Ehorfingi!" (Srtcnliim i?i heici iü xrt h-AAta sche Oper und da müssen die Sänger rnrnutj uno uainrnmi tn. ulnii lit nur hi mif)n ff ntinf rnW Un- näift Wellen liab ick, leuchten, lich fanden wir ihn in halber Höbe iner Psk t l'? Zeit, und n mein Odr schwer in dumrfel steil abfallenden lixx mit erschme!!er- Noch zur Zeit de Livius fzest. 17 n, Brausen edt ich klammerte mich item Schädel und inem Lächeln aus den ! Ehr,) hielt man es für ktmas Umhörtes, ..V".. . . . '(.... ,i I 1 . i.ai-ii unwillkürlich an die kerwinoe seil urd da YetZse immer flärker. Die WellenkZmme vereinigten sich Zti einem Meere on kochentxm Gischt, und mit gellender Stimme schrie ich: Branz bleichen Lippen. Ob er aus der Flucht daß Eaio der Aellere in iürs Togen on verunglückt, ob er den armen wirren' Hydrunt ach Roa, gilsnq'e. Er.t, ftrpf ii selbstmörderischer Abstchl ,er-! ternung betru; etwa ?75 enzl, Molen, schellt, der od ihn der eifersüchtige Rn j Jnliu t?aessr, ei Mu'ter ren Thätig öle mit einem KellftSck medergeftrck!, j sei! urd Eitichiederchett, euch ii Reiter VeraaloMt. .Meine Zerren", ruh bei dem Dirftr anläßlich der Ercffruttg iner Lokalbahn einer der i'andräihe, ,men Toast gilt dem Ersinder der berühmte Vaeuum bremse stoßen Sie an mit mir: der gute all Vaeuum lebe hoch!' " in ftaUiilfT e?Iira Karl, jetzt wa:ft Du so lange re rei; und Hai mir car nich's mitge dtait'. . E.9 ,jt alidjeuiich!" ."ISm ich bitte ?,ch. Eise, ich bi aus r,n Flügeln der Liebe zu Tir eittilt ur die ertrage, kerne