Pech. Humoreske von Karl Rode. Wenn Einer Pech hat, dann kann er inen Sack voll Gold finden, ti ist Pech ir ihn. Wirklich, ich kenne da. Z der SpezieS dieser Pechvögel gihSrie gritz Mehlhose. Ich weiß nicht, b noch mehr Leute giebt, die Mehl Hose heißen; aber das weiß ich, so er, schiedene Begriffe Pech und Mehl auch sind, sSr Fi itz wurde selbst sein Name zum Pech, Hatte der gute Junge als langauigeschossener Obersecundaner ein Stivendium ermorden und durfte mit demselben, einem langgehegten Wunsche Folge gebend, an eine gorftfachschule übergeben .Mchlhose heißen Sie?' fragte ihn der neue Ordinarius. .Jawohl, Herr Professor, Fritz Mehl hose!' .Machen Ihrem Namen alle Ehre!' Und dabei schaut der Herr Professor mit satmischen Blicken an Fritzen langem Leichnam hinab. Sind de armen Kerls funkelnagelneue schwarze Burkinburen, die er sich preß für dielen feierlichen Moment zugelegt hatte, über und über mit Mehl bestäubt. Er hüte aus der Haut sahren mögen, .Klopfen Sie, bitte, die Mehlhose erst aus, mein Lieber. Hier in der Forst Akademie haben wir wohl Hosen an, aber keine Mehlhosen " Fritz wankte hinau, und das Gelacht ler der ganzen Klaffe folgte ihm nach. Aus dem Flur des Schulgebäudes be merkte er die Ursache seines Unheils. Maurer hatten dort ein paar leere Gips- sacke ausgehängt, die er beim Eintritt übersehen und gestreift hatte. Fritz kam, in die Lehre. Der alte Oberiörster von Westernhagen nahm ihn zu sich. DS war wiederum ein Glück sür Fritz. Der alte Herr von W-sternhaaen war nicht nur ein gediege- er, practischer Forstmann, er war auch ein väterlicher Freund seims Eleven. DaS war doppelt anaenebm, denn statt eigener Söhne hatte ein paar hübsche Tochter, Backfische freilich noch, aber das ist ja sür den Forsteleven gerade das erroünschteste Wildpret. Eines schönen TageS sollten einige ältere Kiefcrnbe- stände zum- Schutze gegen die teiren raupe gekheert' erden, Lene und Trine Westernhagen rümpf ten die NSschen. Da macht man sich wieder die ganzen Kleider schmutzig, wenn man durch den Wal gezl. , Das sollen Sie nicht, meine Damen, ' beeilerte sich Fritz mit ritterlicher Artig keit zu sagen, lassen Sie mich nur machen." Er war kaum mit den nothwendigen Bureauarbeiten sertig, da stürmte er schon mit Büchse nd Patronentasche in den Wald hinein. .Hört mal, Leute, Unsinn! Bring! die Theer-Ringe weiter oben an, seht mal so v !" Fritz zeigte an dem lamme hoch. ga , die Waldarbeiter kra5 ten dinter ihren Ohren, Sie können' gut sage Herr Forsteleve! Es hat aber nicht jeder so lange seine, wie Bie r , Dummes Zeug!' Fritz sah sich nach den herbeigeschafften Tgeertonnen um, .Mal her damit! Will Euch zeigen, wie Ihr das macht!' Die Arbeiter rollten ein Faß heran und richteten es auf. Jazwilch! war auch der Herr Oberförster mit Lene und Trine in den Wald gegangen. Sie fcihcn . von fern des Forsteteoen sonderbare 4)13- Positionen. Fritz ließ da Theersaß dicht an einen Baum schieben, stieg hinauf und begann den Thecrring um den Stamm zu ziehen. Plötzlich der Herr Oberförster und seine beiden Backn che waren aus (sprach nähe herbeigekommen, gab der Faßdeckel ntn Fritzen's Füßen nach, und der lange Forfteleve sank langsam in den dtck flüsstgen Theer hinein. Wie er aus dem Fasse herausgekom men ist, daS ist Fritzen niemals klar emorde. Er lab sie. nur noci neben demselben stehen, von Steinkohlentheer triefend nd vor sich den Herrn Ober- sörster mit Lene und Trine, alle drei Thränen lachend. Dann hörte er den Herrn Oberförster rufen: ,, Jetzt können Sie nch Pechho'e nennen, isie WUyu hse!' DaS verschnupfte Fritz gewaltig Da heißt, nicht die Worte des Herrn Obersörfters und auch nicht das Theer ad, wohl aber da laute und mehr IS lustige Lachen, mit welchem die beiden Backsische das Wort Pechhose!" w.e derholten, so lange er noch gorsteleve war. Doch auch da erreichte sein End. Fine soldatische Carriere konnte Fritz nicht einschlagen, da er zu lang und zu dünn war. Da war eS für ihn ein wahres Wunder, daß ein Duodez-Fürst Gefallen an seiner Größe fand und ihn z seinem Oberjögermeister" ernannte. Wirklich, daS war so gut, als ob einen Sack oll Gold gefunden hätte, denn l ., t. qz.-. II tUJUUtnilB Vfc. Mut Ms. VII W lchnuxllfem litt Fritz Mehlhose, Dank seiner vechiösen Vergangenheit nicht, und das war die Hauptsache bei seiner Hoheit. Nicht ist mir widerwärtiger, alt schnupfende Personen", hatten Höchst dieselben zu bemerken geruht, e!s Fritz ipsangen wurde, ,e ist mir deshalb lieb, daß Sie von dieser Schwäche frei sind. ' Zu Fritzen Obliegenheiten gehörte es Se Hoheit auf die Jagd zu begleiten. Eine Tage machle Beide einen Pirsch gang durch den Forst. Hoheit liebte diese Pirschgänze ganz besonder, und außerdem hatten die Revierscrster ae melk., daß sich seit einig. Tagen ein Capital , Hirsch, Vierundzwanzigender, Wahrscheinlich au dem benachbarten kau serlichen Forste angefunden habe. Fritz hatte alle Pedel in wrwegung geegi, um über den Standort des Thieres unter richtet zu sein und Se. Hoheit an das selbe heraajühren zu können. Da hatten fte den stattlichen .König der Wälder' vor sich, aus einer Lichtung äsend, prachtvoll zum Schuß aus's Blatt. .Hohe,,,' Se, Hoheit hat schon die Büchse an der Backe da weiß der Teufel auch, muß der Pechvogel Mehlhose, der in sei, nem ganzen Leben noch nicht verschnupft gewesen ist, ein so phänomenales Nießen überkommen, daß nicht nur der Vierund zmanzigender, sondern auch Se. Hoheit, der Fürst, entsetzt zur Seite springt und die Kugel de Letzteren ein Loch in die Lust reiß,. Herrrr !" der Fürst war bleich vor innerer Erregung, .ich denke, Sie schnupfen nicht !' Damit warf er seine Büchse über die Schulter und schritt waldein, ohne die Entschul- digung de armen Mehlhose abzuwarten. Der ober bekam am andern Morgen schon seinen .gnädigen Abschied.' Pech! - Freilich Trine von Westernhagen hat er nachher doch noch geheiralhet, aber daß ihm auch da noch irgend ein Pich bevorsteht, ist sicher; denn wenn der Mensch Pech haben soll hat er Pech. Gute Rameraden. Ek!j!e von Edmund Berg, Neben der Brombeerhecke drüben am Waldsaume sitzt ein junges Paar. Die schlanke Mädchengestalt hat einen Kranz rother Federnclken und blauer Kornblu men auf das braune Haar gesetzt und steht nun lächelnd den jungen Mann an, der aus dem Rücken liegend träumerisch durch da? Baumgeäfle nach dem blauen Himmel blickt. Robert?' Und als er sich umwendet und sie an fleht, nickt er ihr freundlich zu. .Wirk lich, True, es fleht allerliebst aus. Weißt Da noch, damals als Kinder, als wir Mann und Fmii" spielte, hattest Du auch solch' einen Kranz. Und ich wollte ich durchaus küssen. Ach ja, es war eine schöne Zeit! setzte er seufzend hinzu, Ist sie denn jetzt nicht mehr schön?" fragte das Mädchen mit leiser Stimme, Nein, Trude, Du weißt nicht, was man als untler für Loraen hat, Wenn ich doch nur erst Nachricht über mern Bill! baue!" .Aber wai hast Du davon, gewinnst Du auch wirklich den Preis? Ist es nicht genug, daß Dir Deine Kunst innere Befriedigung gewährt " Nein, nein, tausendmal nein! Ich will bekannt und berühmt werden, denn dann,' setzte er mit leuchtenden Augen hinzu, dann kommt die Zeit, da ich mit Zinsen einernten werde, wa ich rastlos bei Tag und Nacht gearbeitet habe. Dann werden fle sich vor mir ducken, sie, die meine, Liebhaberei jetzt verlachen und oersxötteln. Aber warte, ich werde es iynen yeimzaylen. " Sie sieht ihn traurig an, und als er eS bemerkt, lächelt er ihr beruhigend zu. Wir, Trude, bleiben natürlich die Alten. Wie werde ich denn meine treue Freundin vergessen, die zu nur gehal ten, wenn mich die Andern verhöhnten. New, Trude, wir bleiben, was da auch kommen mag, stets gute Kameraden.' Der Tag ist vergangen und die Abend- dämmerung bricht leise herein. Trude sitzt in der Laube deS großen Gartens und tickt gedankenvoll in den seinen. bläulichen Dunst, der über die Fluren herausgezogen. Sie denkt an die Scene vom Morgen zurück, und ein wehes Ge fühl überkommt sie. Wie hatte er doch gleich gesagt? .Gute Kameraden?' War fle ihm wirklich nicht mehr als ein ,Ka merad'? Ei denkt der Kindertage, wie sie zu sammen gespielt, wie er dann fort mußte nach der großen Stadt, um zu studiren. Damals hatte er Abschied von ihr ge nommen, hatte sie geküßt, drüben im Schalten der alten Kirchhofmauer. Sie wußte die Stelle noch ganz genau, den oftmals war sie nachher noch dort geweftn und hatte sich mit Entzücken das füße Gefühl zurückgerufen, welche sie über kommen, als seine Lippen die ihrigen tt-. rührten. Dann, noch kaum zwei Jahien, ar er zurückgekehrt. Er hatte sein Studium aufgegeben, weil er fühlte, daß er zum Künstler, zum Maler geboren. Schüchtern und errathend war sie ihm enigkgengetreten, aber er halte ihr unbe fangen d,e Hand geschüttelt. Nun, Trude, warum denn so scheu? Wenn ich auch ein Künstler geworden, so bin ich doch immer ein Sterblicher.' Ach deswegen wer sie ja nicht scheu, WZ ging sie der Künstler an. Den Menschen wollt sie haben, den jungen. feurigen Mann von damals. Sie hatte sich da Wiedersehen so ganz ander vor gestellt, und nun nun war sie verletzt und enttäuscht. Sie hoffte im Stillen. daß der Perkehr mit der Zeit wieder herz- 113er weroen wurde, der auch darin halte sie sich getäuscht, es blieb etwri Fremde zwischen ihnen, da nicht schaun. den wellte. Er schien e vergessen zu haben, daß er sie damals geküßt und fte seine .kleine, süße Braut' genannt hatte. P.ihlich suhr fle au ihren Traumen aus. Eilig näherte sich jemand, und dann fland er er ihr, zitternd vor Freude und Aufregung. ,,rude,' riet er, Trude. mein Bild hat den erste Preii erhallen, hier die Oexesche. Ich komme, Dir och rasch Adieu sagen, ich reise sogleich nach der Residenz.' Ihr li.biiche Genchtche ist ganz blaß worden und ihr, Stimme zitterte, als fte ihn nun fragt, an er wiederkomme. , Ich weiß nicht, Trude, ich weiß nicht, vielleicht übe, Haupt nicht mehr. Meine Zukunft liegt nun sonnig vor mir; aber so weine doch nicht, Mädchen, ich werde Dich ja nicht vergessen, Dich, meinen gu, ten Kameraden.' ES ist Winter. In dem vom Kanin seuer behaglich durchglühten Zimmerchen mit der kostbaren Ausstattung liegt ein junge Weib, die üppigen Glieder mit einem zottigen Bärenselle bedeckt, und blinzelt mit halbgeschlossenen Augen nach der rothen Gluth in der Ecke. Das zarte Gesichtchen steht müde und gelang, weilt au, und nur widerwillig duldet sie die Liebkosungen des jungen Mannes, der sich zärtlich zu ihr hinabbeugt. Noch einen Kuß, Floren,' bittet er, und nähert seine Lippen ihrem Munde, Aber sie drängt ihn zurück und wendet das Köpschen ad. Liebst Du mich nicht mehr, Floren?' fragte er. Quäle mich doch nicht, Rober! ! ' Floren, was ist Dir?' Nichts!' Und plötzlich endet fle sich lebhaft zu ihm: Du hast seit Monaten nichts ge schaffen, Dein großes Bild steht noch immer unvollendet im Atelier.' Weil meine Liebe zu Dir größer, als zu meiner Kunst ist.' Sie zuckt verächtlich die Schultern, .Wenn ich nur Liebe gewollt, glaubst Du, ich halte dann Dich genommen? Ich wollte einen Künstler zum Gatten, einen Mann, auf den ich stolz sein könnte, ' Also liebst Du mich nicht?' Sein Gesicht ist leichenblaß geworden, Sie steht es, und es kommt etwas wie Mit leid über sie. Lieben, lieben? Ich weiß nicht, was lieben' heißt. Ich habe Dich ganz gerne, Robert, so wie soll ich sagen, so etwa wie einen guten Käme-raden." Hört aus da kindliche Plaudern Eurer leinen Nun höre mir aber endlich einmal aus, von Müller'ö Hannchen zu erzählen!" So unterbricht vielleicht der gestrenge Papa das Plappermäulchen, da mit glänzenden Augen von der neuen Freun din erzählt, die so weit, weit hergekom men ist, und so lieb ist, und hübsch ist, und nur einen Kopf größer ist, u Betroffen hält die Kleine inne. In wie fern habe ich nun Unrecht gethan?" lautet ihre stille Frage. Nach ihrer Meinung muß alle Welt von Hannchen entzück! sein; warum also derPaxa nicht? Letztere Frage bleibt offen sür sie, aber von der Stunde an wird sie nur mit Bangen dem Papa, der ja fast böse geworden, von ihren kleinen Leiden und Freuden erzäh len. Sie kann ja nicht wissen, rb er nicht einmal wirklich böse wird. Dazu kommt, daß sie deS Grundes der unan genehmen Sachlage mit ihrem Kinder; köpfe nicht habhaft werden kann. Sin--nend steht sie da und starrt mit ihren großen Augen auf die Schneefläche da draußen. Dem emstg arbeitend Hausherrn fällt es in diesem Augenblicke auf, daß sein Herzblatt so still geworden. Er steht zu ihr hin nd hofft sie bei irgend einem Spiele zu finden, ist aber nicht wenig betroffen, als er sie so nachdenkend da stehen sieht. Wie ein Blitz durchzuckt ihn der Gedanke an das Vorgefallene und die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung. Er sucht den Erziehungs fehler, den er gemacht, wieder gut zu machen. Die Kleine wieder aufzumun tern fängt er sogar selbst jetzt von Hann chen an. Aber der Schmelz von dem Phantasiegebilde des Kindes ist weg, und dem Gcxlauder tehlt jene entzückende Ursprünglichkeit, jenes beseligende Ter trauen. Wochen, Monate werden ver gehen, bis Dank der peinlichsten Pflege das alles sich wieder einstellt. Vielleicht, leider Gottes, ist das unbedingte Zu trauen des Mädchens auf immer dahin. Vielleicht zeigt sie sogar Mißtrauen und entfremdet sich das bestürzte Ellernherz mehr und mehr. Wie anders, wenn das Kind daheim die Stelle schätzen lernt, wo man Ohr und Fühlen hat für seine Leiden und Freuden. Da verschließ! sich das jugendliche Herz nich!, sondern liegt offen da vor den Aazen der Eltern, die nun mit leichter Mühe in die Blätter iti mxfänglichen Gemüthes die Gedanken und Grundsätze eintragen, die führend und bnathend ihr Kind durch's L:ien geleiten sollen. Vertrauensvoll wenden Sohn und Tochter sich an Pater und Mutler um Susklärung; jauchzend eilt daS Mädchen zu ihrer mütterlichen Freundin und flüstert, an ihrem Herzen ruhend, ihre kleinen Geheimnisse. ' Dort schluchzt die arme Seele, wenn das Un glück mit rauher Hand ihre Hoffnung? blälhen knickte, bis sie sich beruhigt un ter dem Ton der lieben Stimme. Eme von Ehrerbietung und Achtung getragene Freundschaft verbindet Bater und Sohn. Der Keim zu einem solchen Familien- lebe liegt ,n Kinderherzen. Pstegeu , wir ihn. j liebenswürdig und klug. Man sah ihn fast ein volles Jahr lang nur in Gesell schafl der reizenden Gattin, und man gab ihn verloren. Aber das Unglück wollte, daß der Der sührer in Gestalt seine besten Freundes aus Petersburg nach Berlin versetzt wurde und eine schönen DezcmberlageS den alten Bekannten zu ein.r Partie tine aufforderte, die er mit seiner hm! seiner Freundin nach Dresden unternehmen wollte, in dessen Nähe ihm ein verständiger Onkel eine prächtige Herrschaft hinterlassen hat. Dabei war ja nun eigentlich nicht außer der Freun di. Diese erschien aber unserm guten sagen wir L har l denn doch als ein arger Stein deS Anstoße für einen artigen Ehemann ; er sagte ab, aber die spöttischen Reden seines einstigen Kam?' roden so vieler vergnügten Stunden brachten feine guten Absichten schließlich doch zum Wanken und zum Scheitern, Unter dem Porwande einer Jagdpartie verabschiedete er sich von den häuslichen Penaten, und die kleine Baronesse brachte ihm höchst eigenhändig das Centralfeuer gewehr mit dem lächelnden WaidmannZ, grüße : Viel Pech!' Und als besagter Lothar m dritten Tage heimkehrte er hatte sich herzlich schlecht amüsirt und war ein bedrückendes Schuldgefühl nicht los geworden, da empfing ihn die Gattin wieder mit einem Lächeln aus den rosigen Lippen : Run? Wie war's? Und die Jagd beute, Du trefflicher Nimrod?' Acht Fasanen und " .Und das Alles mit diesem Gewehr?" unterbrach sie ihn. Er bejahte, sie aber öffnete den Hin- terlader und brach in Thränen aus den im Lause stak ihre Visitenkarte, die sie am Tage der Abreise hineingesteckt, die kleine mißtrauische Baronin. Es ist dem guten Lothar glücklicher weise gelungen, sein Frauchen durch ein offenes Gestöiidniß und tiefe Reue zu versöhnen nicht gleich freilich, aber doch allmälia! Welch gute Frau geht denn auch über Weihnachten hinaus mit Streit in'3 neue Jahr! Er durste neulich sogar vieler nach dem Club kommen, der reuige Sünder, und da erzählte er zur Warnung selbst die Geschichte. Woher hatte aber ihre Frau Gcmah li die gefährliche Kriegslist?" fragte ein Bekannter. Lothar zögerte einen Augenblick dann sprudelte er heraus: .Ich Hab's ich wissen wollen, und Asta Hat mir's verrathen; Mamma machte es immer so, nenn Papa zur Jagd suhr,' So erben sich Gesetz und Rechte Acht Kasan und . AuS der Berliner Gesellschaft niffen die .Hamburger Nachrichten' ein Ee, schichtchen zu erzählen, welches so niedlich ist, daß ir es hier weiter plaudern wollen: Er war bii vor JthreSfrist einer der flolieste Lebemänner Berlin'S, aus dem grünen Rasen, hinter den Eou linen und in den intimen Cabinels de, Dressel und Hiller, ebenso bekannt aus den Paiauelj unserer SolonS. or ZichreSfrist trat zum Entsetzen seiner greunoe und einer kleinen Ratte vom königlichen Ballet der große Umschwung ein. lr erheirathete ich und wie die böse Welt sagt, nach der Hochzeit verliebte sich in seine eigene grau. Und da ar wirklich kein Wunder, denn sie Ist em bezaubernde jzrauchen, 'chkr,, In gröfjte unsjstüek. Ein Geschichtchen auS dem Leben. Ter Prestidigitateur B war ein Pumxgcnie par exccllcnoe und eine ganz besondere Force seinerseits bestand darin, die empsangenen Darlehen zu vergessen ; ja, er staunte bei einer etwai gen Mahnung den Gläubiger derart an, daß dieser häufig selbst in Zweifel ge rierh, ob er dem B, . . . seiner Zeit milk lich mit einem kleine oder größeren Darlehen unter die Arme gegriffen oder nicht. Der Assessor Behn gehörte auch zu den Opfern des Zauberkünstlers, und wenn er von ihm auch nur mit einem Thaler gestraft worden war, so war das bei der Gehaltlosigkeit deS jungen Juristen doch schon ein Verlust, den er sich am Bier absparen mußte. Eines TageS mi! einem Freunde im Cafe beim Domino sitzend, gewahrte er, wieB,,.. in das Lokal tritt. Sieh' da,' sagt er zu seinem Pollur, dort ist ja der Zauberkünstler B Der Ätrl hct mich vor einem halhen Jahre um einen Thaler angepumpt mit dem Versprechen schnellster Rückgabe. Meinst Du, er ließe sich was merken? Denke gar nicht d'ran.' ,O,' erwidert der Freund, .den Tha ler wollen mir schon wieder kriegen; den B kenne ich genau, pass' mal auf, ' Und sich nach der Richtung wendend, in der derselbe am Tische sitzend ge mülhlich seinen Mokka schlürfte, rief er: He,r B , auf ein paar Augenblicke; es bandelt sich um etwas Neues in Ihrem Genre.' Sofort erhob sich B und be grüßte die beiden Freunde in cordialst Form: Ah, weine verehrten Herren, sehr obligirt, Ihnen meine Referenz machen zu dürfen. Sprachen Sie nicht soeben ocn etecaS Neuem aus dem Gebiete meiner Kunst? Sie wissen, das interessirt mich unaemein.' ?Z ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber dcch von so srappirender Wirkung, daß man ste zu den bedeutendsten Kunststücken zählen kann; ja, Sie wissen, auch das Kleinste löß, stch zum Größten gestalten, und so ist denn auch ich übertreibe nicht ! dies Kunststück da größte in seiner Art.' Sie machen mich ungemein gespannt auf dasselbe I Darf ich Sie bitten, mir die Sache zu zeigen? Ich sage Ihnen im ?orau meinen besten Dankt' Bitte, bitte,' lehnt der Freund de Assessors denselben ab, Sie dürfen ver sichert sein, es geschieht gern. Also sehen Sie,' mit diese Worten öffnet er sein Portemonnaie und sucht ein Weile in dem metallenen Inhalt desselben herum. .Ich bedauere, habe leider keinen preußi scheu Thaler bei mir.' .Hier,' sollt B eifrig ein, .damit kann ich dienen.' und überreicht das ge, wünsch! Geldstück, .Also ausgepaßi!' commandirt jetzt der Freund Behn S, .Abracadabial' und sich zu dem Assessor wendend und diesem den Thaler gebend, sagt ,r hinzu: In, steck' ihn in Dein Portemonnaie. Nan. Herr B , wie gefällt Ihnen die Seche?' Sie sagte mir von einem Kunst stück, dem größten in seiner Art, ich sehe nicht dergleichen!' ruft dieser be. fremdet. Erlauben Sie, mein Herr, es ist ent, schieden daS giößte Kunststück, von Ihnen einen Thaler wieder z u e r h a l t e n , den sie pumpten.' Tableau ! , in iedeSdrief. Der Oberricbter de ObeibundeSae, richt Füller hat dieser Tage einen artigen qerz erievk, oen er srlb folgender, aßen erzählte: Er war zu seinem HauS arzte in Washington gegangen, um ihm einen Besuch abzustatten. Der Arzt hatte erst kurz zuvor einen neue Diener anaenommen. melcker Kuller niifil fnnnli" als er diesem die Hausthür geöffnet ane, luv ver iener den vderrichter ein, den zufällig abwesenden Doctor in dessen A- beitSzimmer zu erwarten. Der Besucher nahm an einem TischePlatz und der Diener legte mehrere Bogen Schreib- vavier vor ibn und brockte Ueber und Tinte zur Stelle. Auf Füller' Frage, wa er mn vem qreivmateriat tyun solle, stammelte der junge Mann in höch sier Verleaenbeit die Biite tstr ihn einen Liebesbrief zu schreiben; er habe, so sagte er, oruoen au? ver grunennftt einen beriiaen Scbak .urückaelcilien. dem rr gern Nachricht von sich geben möchte, da er oeroeozreoensunrumlg tl, vitte er den fremden Herrn, für ihn den Brief in schreiben und kick damit bis inr Rück kehr des Arzte die Zeit zu vertreiben. guller, welchem daS Ansinnen höchst er llönlick ericbien. aina daraus ein nd schrieb den Bries nach dem Dictate deS ungen nanoers. ?a erfte cpl'r, unaer Ant- Nun idllif hnV i den ersten Patienten bekommen! Den lall' Ith ahtr nirfit elW nnfinih ,erk, als bis ich den zweiten krieg' ! " UI,ußi Jroiil. Frau- .Die Geheimräthia hat ja die Verlobung ihrer Tochter wieder aufgehoben!" Profcssor in feine Arbeit verlieft): Für wen denn?!' Klimawechsel. Es ist nicht zu bezweifeln, daß das Klima auf der Erde im Laufe von Jahr hinderten sich ändert, wenn die Ursachen dasür auch nicht erkennbar oder min destenS noch streitig stnd.' Manche Bäume, z. B., die sich früher im nörd lichen Frankreich fanden, findet man jetzt nur tief im Süden des Landes vor, Languedoc zeitigt keine Limenien mehr und in Rouisstlon ist der in der Vorzeit dort heimische Orangenbaum völlig ver schwunden. Die Lombardische Pappel, sonst eine häufige Erscheinung auf alten franzöfischen Kuxserstichen, wird jetzt kaum noch auf franzöftschem Boden ge funden. Noch größere klimatische Ver Änderungen müssen in Deutschland in der Lorzeit eingetreten sein, als das früher bis Mitteldeutichland hereinreichende so genannte Meer von Fontainebleau für Deutschland ein weit gleichmäßiges MeereSklima bedingte, während dort jetzt wenigstens zum Theil ein Binnenlands kiima mit Temperatur! rtremen im Som mer und im Winter herrscht. algesprich. Herr: .Gnädige Fräulein! Kenne Sie Ibsen?' Backfisch! .Nein! Wie macht man denn das?" fnfUlt!c. Unteroffizier : .Kerls, ich sage Euch, flink müßt Ihr sein, wie das Wiesel ! Gerade sür die Bedienungsmannschaft beim Geschütz ist Schnelligkeit ein Con ditor sine Kanon!' I PlitzfikNntenich!. Lehrer: .Kannst Du mir eine Zusam mensetzung mit Nickel nennen?' Schüler: .Karnickel!' I HtHx ffcrl. Richter: .Dem Zeugen haben Sie die Nase blutig gehaui, Ihrem Gesährten drei Zähne ausgefchlagen und die Wirthin haben Sie durchgeprügelt warum?" Sepp: .Schau' S', Herr Richter, 's war mir halt so f u f 1 d e l zu Muth!" ersiUem. Bon einem Bürgermeister gelangt an die Behörde das Verzeichniß über die im Sprengel vorgekommenen Geburten. Am Schlüsse desselben heißt es: Aus Ver sehen wurde noch geboren und getauft: Anna Marie, Tochter deS Wastelbauern in Erdaxfelberg.' nu, jii: .Ich habe in Seidel Bier und fünf Semmeln!' Wiith: .Ich kann nicht 'raukgeben!. . Wissen S' was, essen S' noch siebzehn Semmeln, nachher machl's g'radaus eine Markl' la!lt(t fXtxnlcu Du', sag! IM Manöver ein Infan terist zum ander, das ist einmal ein Unst.in, daß uns der Obft das Torf da angreifen läßt!' Warum?" fragt der Andere. ,Na', meint der Erste, .weil ja doch kein einzige Wirthshaus d'rin iil!' XiWt. , . . Sollten Sie mir da erbetene Darlehen gewähren, so bitte ich um gest, schleunige Uebersendung. Ich sitze aus glühenden Kohlen und auch die sind noch nicht bezahlt. Ergebenst Pumxmeier.' Beffne QIiA,li. Si tbut mir leid. Sirr Diriler. ich hätte Jhn dir Stelle IS Kassier gerne aeaeben aber da bat sich nun auch Herr Sttichelmeier gemeldet und Sie mtthm fcfürt.fltA finden, das: man IU einem oerhe, ratheten Wann mehr Zutrauen hall' ,O, Herr Prinzipal, schiuen Sie sich nur einmal seine grau und seine Schwie, girmutter an und dann urtheilen Sie, er mehr Grund zum u r ch d r n neu hat r oder ich!' tinllh lfjif, D! kleine Eise: .Mama, warum sagte Papa gestern Abend: es fliegt ein Engel durch da Zimmer?!' Mutter: .Wenn man in Gesellschast 'st, die Unterhaltung plötzlich stockt und es ganz stille ist, so pflegt um zu sage : es fliegt ein Engel durch das Zimmer!' -i- Einige Tage später ist große Kassee schiacht und als die Unterhaltung über eine der abwesenden Damen sehr lebhast wird, sragt die kleine Else: Mama, fliegt jetzt ein Teufel durch das Zim mer? tjin (iiftet ttoHcit. Strolch (nachdem er eine einsam pro menirend älter Dame ausgeplündert) : nung sein: Junge, hübsche Mäd chen gehören spät Abends nicht mehr auf die Straße!' Ädkü!lung. Herr: So oft ich zu Hause bin, höre ich Sie I Sie s i n g e n wohl sehr gerne?!' Dame: L e i d n sch a s t lich ! Herr: .Dann würde ich es aber doch lerne!' (loiiiiitt. A: Nicht wahr, in dem ganzen Auf treten der Baronin liegt Chic?" B: .Schickliches kann ich gerade nicht viel darin finden!" Aalai ttlnlKl,, Der Hauxtmarm von DrachcnfelS liebt cs, von sich häusig per Wir" m fpre che. Nun, Johann", fragt ft eines Tages seinen noch nicht lange eingestellt ten Diener, wie viel haben wir denn noch Wein im Keller?' Zwei Flaschen, Herr HauxlmannI-' entgegnet dieser. Wie,' rust Drachenfels, und vor drei Wochen waren eS noch mindestens fünfzig ! ' Sehr wohl, Herr Hauxtmami! Sie sagten aber damals: Nicht wahr, Johann, ein famoseö Weinerl d,is! Den lassen wir uns aber auch gehörig schmecken und da' Nun, und da?" Und da haben w i r ihn uns auch ge hörig schmecken lassen!' Bnsäiiaiiiric ob, . . Ist Ihr Mann denn auch w i r t b schastlich?' O ich sage Ihnen, der kommt aus den W i r t h s ch a s I e n überhaupt gar nimmer 'raus I ' kstirr. Was war wohl schuld, daß manche Nacht Er nicht ein Auge zugemacht Als junger Bursch' im EtSdichen? Ach. 'S Käthchen! Nun hat er siel Doch warum wacht Er dennoch oft bis Mitternacht? Sind noch d'ran schuld die Mädchen? Nein, 's Skötchen! Umschreibung. .Sieh, Adols, dort drüben sitzt Dein Schneider! Bitte, schau' nicht hinüber, sonst grüßt er!' .Steht Ihr nicht gut miteinander?' O doch aber er ist mir noch die Quittung über zwei Anzüge schuldig!' Vutc Vrzteizunß. Mama: Else, gib dem Herrn Vetter eine schöne Hand!' Else: .J'mognel!' Mama: Wie spricht man, Du unor, tigeS Kind!,. Gleich sagst Du: Ick mag nicht!' Cllltltntr?!. O Nadelwald, wie bist du schöir In deinem grünen Kleid ! Dein Harzgeruch erfüllt die Luf:' Balsamisch, weil und breit. Ich weiß, warum ich Liebe stels Z dir im Busen trug Wir haben Be:de wenig Mos Uno Äeide Pech genug! ! .iiltniiltiunfl. Richter: .Sie haben im Rausche r:!he störenden Lärm verübt; weil Sie aber noch nicht vorbeslrast sind, will ich Sie nur zu drei Mark oder zu einem Tag Hakt verurtheile!' Beschuldigter: ,,J' dar,!' schön, Herr Ri Uer; aber ich hab' ja keinen Psenuig Geld mehr!' Richter: .Da sehen Sie jetzt: Hä::en Sie sich nicht betrunken, wie schön könn ten Sie jn Ihre drei Mark SticJe zahlen!' In lutrint. , , , , Wie, Comtesse, Sie sind am J. März 1861 geboren? , . . O, TielIückS kind!' .G I S ck , k i n d?,.. Wieio, .i-err Lieutenant?' An diesem Taae Itt ciA m uh da Licht der Welt erblickt'' ?, frei. Schauspieler (pathetisch): Geben -,e mir Lethe den Wein, aus dem ich Ler- igeiieniieil rrinren rannt' Wirth: .Na, a! T, vergenen Z' !m End' ' Bezahlen!'