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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (March 9, 1893)
) V Protektion. Hin Bild au dem ilnitlniekn. l;on Georg Schmeyer, Schlank gewachsen, ein hübscher Junge mit last mSdchenhaslem Oval und heuen Augen, die seinen lichten Charakter ab spiegelten: ein guter Sohn und Bruder, ein ausoxsernder Freund, gutmüthig, ge, fällig, regsam und heiter so war rcar. Alle liebten ihn. Nur die. jenige, der er sich hingegeben mit aller Innigkeit seiner Seele, die er liebte, zu der er flehte, um deren Besitz er rang die Kunst mied ihn. $n lyrer niqug feit waren seine Bilder eigentlich fehler los, sie zeigten keine Unart, keine Künstelei, nicht, was nur irgendwie, sei ti auch barock, an Originale reisie, aber sie blieben eben Uebungsausgaien, on denen flch nicht recht sagen läßt, ob überhaupt und wo daS Talent versteckt liegt. Er malte, waS Tausende vor ihm sich zum Bormurs genommen hatten, und was wieder Tausende malen werden Siudienkövse. Kigurenbildchen tn ge, Shnlichen Situationen; er malte, wie iah aber sein Sehen war Phantasie log; seine Beobachtung erwies sich zwar geschult, aber ihm mangelte durchaus die Fähigkeit, Charakteristisches zu ersoffen, Obne seine Begeisterung, die an künst le, iiche Gestalten Alle setzte, wäre er einer der glücklichsten Men eben gerne en, häite er einem einsach , bürgerlichen Be- ruf sich und den Mmiqen zur sreuoe ge lebt. Der innere Zwang, den zu cäin- men er nicht einmal versuchte, und den er auch nicht hatte beugen tonnen, ver oamo nilckie Widerstreit mischen dem kömpsen- den Willen und dem Mangel jeder Ie- Naltunaskrast. die e wahnwitzige Er hitzung geringer geistiger Kräfte muß ihn ausreiben, wenn er einmal klar zur Erkenntnis, gekommen. VorlSusig war r jedoch bis zur Erkenntniß noch weit, noch emvsand er Freude an seiner Arbeit, der Irrthum war ihm hold. Daß er talentlos sei, gab ihm Keiner recht deutlich zu erstehen; es hielt das auch Keiner sllr geradem ausgemacht. Die Kritik hatte sich bisher um seine Bilder, on denen einzelne hier und da ausgestellt waren, nicht geküm wert, war hegten seine früheren Leh rer in der Akademie nie eine besondere Meinung on ihm aber Du lieber Gott, er verdarb ja Nichts, und e trot ten so viele mit und finden ebenfalls ihr Brod. WaS Anderen gelingt, deren praktische Klugheit den Mangel an inne ren Gehalt erdeckt, wie sollte eS diesem frischen Menschen, der es Allen angethan halte, nicht auch gelingen!" Nun begab e sich, daß bei der aka, demische Ausstellung ein kleine Ge mild on ihm mit mehreren Figuren Beachtung bei der Kritik fand zwar durchaus nicht im freundlichen Sinne; der Recensent, ein geachteter Beurlyetler, besprach es nebenbei, als er, wie ein ' Reicher, der Gnade ausspendet, auch der Geringen gedachte, und rügte, deffen Mängel. Auch er sprach dem jungen Maler Talent nicht ab; nicht einmal er ' wähnte er da Wort, aber der Ton war etwa der, wag freilich nicht für Jeden offen lag, datz bel demjenigen, Denen Ar beit solche Mängel aufweise, die durch kein Licht wieder wett gemacht wurden, von Talent nicht die Rede sein könne. WaS indeß Oscar aus dieser Kritik herauslas, hatte eine andere Miene wenn mein Bildchen, urtheilte er, dem schätzenswerthen Manne Gelegenheit gibt, Kritik zu üben, so muß er dasselbe der Mühe werth halten; GleichgiltigcS läßt man unbeachtet; und was die Mängel betrifft, so hat er zweifellos Recht und dankbar werde ich mich bc mühen, dieselben bei meinen späteren Ar, beiten abzulegen. Du bist zu beneiden, OScar', sagte ihm seufzend ein Kamerad, der gleich ihm seinen Beruf verfehlt hatte. Bes- (er gescholten erden, ald daß man unS gar nicht eaqiel. xqu gcuorn oer Oesfentlichkeit an und wirft sich durch ringen." Aber da Durchringen, solange ihm feine Arbeit kein Brot gab, war sür OScar so peinlich und schwer, daß es mitunter seinen heiteren Sinn zu trüben vermochte. Als Sohn einer armen Wittwe, die mühevoll durch ihrer Hände Arbeit das gedlenve erganzen mußte, wobei ihr ihre Tochter Adele emsig zur Seite stand, loh er, der hellen wollte, widerwillig auf die Unterstützung derer sich angewiesen, die ihm theuer waren. Gerade jetzt, wo er der Oesfentlichkeit angehörte", fühlte er um so bitterer diese drückende Verhältniß. Er war dahinier gekommen, ifca seine Schwester ohne Wissen der Wutler lachte lang arbeitete; daß der kleine Haushalt ohne Schulden sich nicht erhalten ließ. Wai er selbst dagegen gelegentlich durch Illustrationen, die noch udem schlecht bezahlt wurden, zu dienen vermochte, war kaum der Mühe werth. Als er grübelnd in unmuthigen Ge, danken eine angefangene Ski,ze über iliekte, überraschte ihn die Nachricht, Herr Fabiu, in reicher Fabrikant, der sonst nicht gerade in dem Rufe der Kunst liebhaierei stand, habe das Bildchen ge kauf!, deffen der Kritiker wenig rühmend gedacht. Er eilte zur Mutter, die ihn erfreut in die Arme schloß. Adele aber sagte kein Wort und endete sich ab; schien ihm, al! schimmert eine Thräne in ihren Augen. Ehe Osc die Mittheilung mach!, Hatte Adel bereits ren dem Ankauf dej DildeS gewußt und Thränen darüber crgoffen. Trr Preis, der ich! über mäßig schien, rmieS sich in der That un geheuer denn sie selbst war dielet Preil. In dun Ankauf de Bilde, der ihr Mutter und Oicar in Entzücken er, fetzte, lag für sie so viel Erniedrigung und Bitterniß, daß sie vermeinte, sie könne ihr gekränkte Leben nicht länger tragen. Herrn Fabiu, einen ernsten, nüchternen Maun, dem gegenüber ihr hochstrebenderSinn sich abgestoßen sühlte, kannte sie seit Jahren; er lieble sie, hatte um ihr Hand angehalten und war von dem armen Mädchen zurückgewiesen worden. Gelegentlich traf sie mit ihm in Ge sellschast zusammen, in einem befreunde, ten Hause, und sühlte heraus, daß er ihr seine Neigung bewahrt habe. Er war ein viel zu klarer Kopf, al daß ihm entgangen sein konnte, daß Oscar' Bilder werthlos seien. Wenn er den noch ein derselben an sich brachte, so geschah e nur, wie sie urtheilte, um in ihrem Bruder i h r einen Dienst zu leisten. An demselben Abend sah sie ihn in dem befreundeten Hause. Sie spielen den Mäcen," sagte sie so erregt und voll verletzenden Spottes, daß er zusammenfuhr. Er irmigte sich. Fanden Sie Gefallen an dem Bilde meine Bruders? Aufrichtig gesagt!" .Aufrichtig gesagt nein. " .Glauben Sie an da Talent meine Bruder? Wollen Sie durch Groß muth sein Talent sördern? Aufrichtig gesagt! Er sah ihr oll in die Augen. Aufrichtig gesagt ich für meinen Theil glaube nicht an sein Talent." Fast krampfhaft rief sie: So bieten Sie unS ein Almosen!" Ich fasse nicht, Fräulein, wie eSJHnen wehe thun kann, wenn ich Ihren Herrn Bruder, den ich zwar wenig kenne, dessen frisches Wesen mich aber anzog, eine Freude bereite." Sie wollte antworten, vermochte es indeß nicht und zog sich zurück. Tiesbewegt blickte ihr der Fabrikant nach. AIS er das Bild kaufte, hatte er gemeint, auch Adele eine Freude zu U reiten und feine Absicht war nicht selbstisch. Er liebte sie noch mit der alten Hingebung, hatte aber, einmal abgewiesen, den Gedanken aufgegeben, daß er sie je erwerben könne. Wie sie aber or ihm stand, begehrenswerth schön in ihrem Unmulh, mit umflorten Augen, wechselnd in dem lieblichen Antlitz tiefe Gluth der Scham über den Kauf, den sie für eine Beleidigung nahm, mit des Zorne Blässe, wie sie herrisch leidenschaftlich sprach mit beben der Stimme da faßte auch ihn, den ruhigen Mann, die Leidenschaft mächtig an, und der heiße Wunsch ward in ihm rege, sie, die ihm Trotz geboten, zu er kämpfen. Trotz w'der Trotz das war nur der eine Gedanke, der in ihm wie ein absxrin gender Funke auszuckte und jäh erlosch aber immer neue unken sprühten, hastig, unaufhaltsam, und au all' dem Glühen und Ersterben rang eine Flamme sich aus, Alle uberleuchtend, der eine, jetzt lodernd bewältigende Gedanke: Trotz wider Trotz. Den armen guten Jungen kann ich nicht zu einem großen Maler machen, sagte sich Herr Fabiu, al er, seines Gespräche gedenkend, in schlafloser Nacht über einen Entschluß brütete; so wohl, habend ich bin und ma ich auch au Trotz gegen seine herrliche Schwester unternehme Talent kann ich ihm nicht kaufen. Seine Bilder freilich könnte ich an mich bringen, obgleich ihr Besitz für mich rein radial wäre. Was aber erreiche ich durch ein so aufdringliche Vorgehen, dessen Absicht über kurz oder lang selbst Oscar merken, die seinen Stolz kränken, der er sich entgehen wurde Bester, ich pro tegire ihn aus eine Weise, daß er seine Bilder unfehlbar an den Mann bringt Läufer bin ich freilich auch in diesem Falle aber ich bm e nur geheim, spater erst kommt man dahinter und dann folgt die Katastrophe. Sieht Adele, daß ich meinen Willen durchzusetzen weiß, dem ihren zum Trotz, so wird sie mit anderen Augen den Mann betrachten, on dem sie ermeinte, ein Wink on ihr genüge, ihn ihre Ueber- macht (üblen tu In ten. Nachdem er seinen Entschluß gefaßt und das Einzelne durchdacht hatte, schlief er ein. Ruhelos war feiu Schlaf. Im Traum erschien ihm das schone Madchen. zürnend wie eine beleidigte Göttin, leichte Furchen aus der Stirn und um den Mund trotzige Fallen. Ihr Almosen weisen wir zurück," rief sie mit stolzer Beme gung, wobei ihre Augen blitzten. FabiuS antwortete im Traum: Ihr Bruder ist ein frischer Junge, er gefallt mir ohne Protektion kommt Keiner weiter so war eS seit AlterS und so wird eS immer sein," Anderen TageS besprach er sich mit einem Kunsthändler, welchem er den Auftrag ertheilte, Bilder von Oscar, so viel er deren lzavhair weroen rönne, zu leidlichen Preisen allmählich anzutun, fen und wechselnd in seinem Schau scnfter auszustellen, er komm für Alles auf, zu welchem Zwecke er eine Summe hinterleg. Hatte er geglaubt, er werde qeiwungen fein, sämmtliche Bilder dem Händler ab zunehmen, s bemerkte er jetzt mit frohem Erstaunen, daß derselbe die seltsame Waare mitlkichler Mühe losschlug; sogar ein anderer Kunsthändler, ein Ansänger, elcher dem großen Konkurrenten nicht nachstehen wollte, bemüht sich um Oscar Bilder und trug dazu bei, deffen jungen Ruhm zu verbreiten. Herr Fa. biu, der I Erfinder der Idee nicht leer ausgehen wollte, sühlte flch bewogen. um nur einige Stücke zu erhallen, schnell zuzugreifen. In er O orte Cicax letzt der Oeffentlichkeit an, jäh, ohne fein Zu thun, wir er in dieselbe hinemgeworsen. Wie einem Armen, der, kummervoll ein geschlafen, beim Erwachen erfährt, daß ihm eine reiche Erbschaft geworden, so mirchensremd und wunderlich ar ihm zu Muth. Während nun Andere an seiner Stelle trotzig stolz sich ausgerichtet hätten, überwältigte ihn ein nagendes Gefühl der Beklemmung. Sah er vor dem sich zurückgesetzt, sein reines Streben nicht anerkannt, so gestand er sich jetzt erbangend, daß das Glück, mit weichen Armen ihn umfassend, ihn mit einer Fülle überhäufe, die ihm nicht gebühre, Zaghaft las er Besprechungen seiner Bilder in den Zeitungen; er war aber zu aufrichtig, al daß er sich das Unrichtige de Urtheil nicht hätte gestehen sollen. Unbeachtet geblieben, rang er nach Bol lendung in der Ueberzeugung, seinem künstlerischen Ziele nahe zu kommen. Nun er sich anerkannt sah, quälte er sich in Selbsterkenntniß, wie Wahnsinn packte ihn das Gefühl feiner Nichtigkeit, er weinte über feine zerschellte Hoffnung, sein verlorenes Leben, legte den Pinsel bei Seite und dachte daran aus dem Le den zu scheiden. So sehr nagte die Verzweiflung an ihm, daß er zum Selbstmörder geworden wäre, wenn sein gutes Glück ihn nicht dem Manne in die Arme getrieben hätte, dem er seine seltsame Lage verdankte Herrn FabiuS. Er traf ihn in dem Comptoir des Kunsthändlers, zu dem er gegangen war mit dem Ansuchen, kein Bild mehr on ihm zum Verkauf zu stellen. Unwillkürlich kamen so Fabiu und der Maler zusammen, näherten sich und sxra chen sich au. Zwar war das Geheim niß, ie seine Bilder Anerkennung ge funden, für letzteren eine Beschämung, aber er hatte bereits so viel mit sich ge kämpst, hatte so namenlos gelitten, daß da Gefühl der Erlösung die Oberhand behielt und er sich gelobte, ein neues Leben anzufangen. Ihn für eine andere Thätigkeit zu gewinnen, bot FabiuS mit Freuden seine Hand, er nahm den jungen Mann auf sein Comptoir, wo dessen zeichnerische Gewandtheit Tüchtiges lei ften konnte und stand ihm anleitend zur Seite. Als Adele, die on vornherein Oscar richtig erkannt hatte, die wunderbare Ver änderung in seinem Wirken sah, dem er frisch mit jugendlicher Lust sich hingab, erklärte sie sich überwunden. Dem Manne, der ihrem Bruder seinem Glücke zugewandt, gewählte sie ein Glück, um das er bisher vergeblich gerungen da er flch festzuhalten gelobte mit aller Kraft. tZlireurctlung des Toctor sn Hart". Als Urbild eines Charlatans und Kur pfuschers lebt im deutschen Bolsliede der Doctor Eisenbart, der nach seinem eignen AuSsxruche die fürchterlichsten Kuren vollbracht hat. Da er zu Potsdam den Koch de großen Friedrich trspanirt und zu Ulm einen Mann, der gekuhxockt" sein rcollte, mit dem Bratspieß geimpft haben soll, so mußte man annehmen, daß er gegen das Ende des vorigen und zu Ansang diese Jahrhunderts seine THS. tigkeit entfaltete; denn die Kuhxockcn impfung ist erst im Jahre 171)0 on Jenner erfunden worden. In eurer und neuester Zeit haben sich einige gor scher mit dieser wunderbaren Gestalt ein, gehender beschäftigt, und da stellte sich heraus, daß das Volkslied wahre That, fachen enthält, denn Johann Andreas Evsenbart, MedicuS und Oxerator, lebte hundert Jahre früher. Auf Gmnd archioalischer Erhebungen. die jüngst von Dr. Burckhardt in Wei mar angestellt wurden, stammr der wirk liche Eyfenbarth so schrieb er selbst seinen Namen aus Viehtach, einem Marktflecken nahe bei RegenSburg ; die Kirchenbücher des OrteS reichen nur bis zum Jahre 1662, und darum' kann sein Tausschein nicht beigebracht werden, da er vermuthlich gegen das Jahr 1650 a:, borm wurde ; im Jahre 1688 war er ereil s Bater einer abireichen Komme. Seine medieinifchen Kenntnisse hat er sich bei dem geprüften Okulisten Alerander Biller in Bamberg angeeignet; nd von vier au trat er eine Wander chatt an Er ging zuerst nach Altenburg, wo er on ärztlichen Autoritäten geprüft und zum Ausüben seiner aus Augen-, Bruch und Krebsschäden gerichteten PrariS m gelassen wurde. Von Altenburg wandte er sich nach Weimar und dann nach Er- furt. Ein Doklor der Medizin war er nlchl, haue iq auch diesen Titel niemals angemaßt, aber er soll aus Grund vieler Zeugnisse in seinem Fache überall Her orragendeS geleistet haben. Er konnte auch auf äußeren Erfolg zurückblicken, denn in Magdeburg nannte er ein nicht unbedeutendes Anwesen sein eigen Sem Grabstein befindet sich zu Münden an der jerra und jjulda. So war unser Eusenbarth einer jener saiirenoen Wund- und Brucharzte frühe rer Zeiten, die auf Messen und Jahr Märkten ihre Thätigkeit entfalteten, wo bei sie sich in marktschreierischer Weise dem Publikum anboten. DS that auch Eysenbarth, und er suhlte selbst ein Theater mit, welche als Anziehung Mittel dienen sollte. Dr. Koser hat im Jahre 1875 die Aktenstücke eineS Pro zesse uS dem Jahre 1704 veröffentlicht, in welchen Ehsenbarth als der Besitzer eine solchen Theater, durch welches das Reichskammergericht erhöhn! wor den sein sollte, bezeichnet wird. Bei der uSubunq leiner umianareicheu PrariS hatte iel on seinen Kollegen" zu leiden, die ihn um sein Glück beneideten und ihm auch übel nahmen, daß er Mit tellose und weniger Begüterte umsonst behandelte. In diesen Marklftreilig leiten ist ohne Zweifel der Ursprung des EiseniartliedkS zu suchen. E taucht bereit um das Jahr 1747 auf; die spätere Zeit hat eS geändert und neue Vers, ie die ,m Koch de groben Friedrich und on der Kuhxockenimrsüng hinzugefügt Doctor Eisenbart wird im Volk als Urbild eine Eharlalani fort- leben. Ob er eS verdient hat, muß nach den bisherigen Ergebnissen der Forschung bezweifelt werden. Er war sicher besser als sein Ruf in der Nachwelt. Diamant tn Mkteoreisc, Daß der kostbarste Edelstein un gleichsam vom Himmel fällt! Schon vor 17 Jahren hat ein Gelehrter behauptet, der Diamant könne nur kosmischen Ur sprungS sein, und zwar sei er sowohl zu gleich mit dem Urgestein entstanden, wie auch daS Meteorit in späteren Perioden der Erdbildung niedergekalleu. Dies letztere hat sich in neuester Zeit glänzend bestätigt. Seit 1887 hat man in Me teorsteinen Diamanten entdeckt; ein neuer Fund in Arizona beweist, daß sich solche auch im Meteoreisen befinden. Südöst lich von Canon Diablo ist ein aus Sand und Kalksteinen gebildeter Berg mit einer kraterartigen Vertiefung auf dem Gipfel. Da aber hier nirgends vulkanische Ge stein zu sehen ist, so mußte man sür den Krater eine andere Erklärung suchen. Und in der That entdeck! man mehrere größere und kleinere Massen meteorischen Eisen, meist an der Basis de Krater, später sogar Stücke on 4 6$ Centner Gewicht; viele waren mit Gra und Erde bedeckt und wurden auSgegraben. So lag die Erklärung nahe, daß die kraler sörmige Höhlung dort durch Ausschlagen einer sehr großen meteorischen Masse ge bildet worden ist; viele Forscher suchen ja durch einen Shnlichen Vorgang die großen Mondkraler zu erklären. Das Merkwürdigste aber ist, daß man in die sem Meteoreilen Diamanten fand. Es war außergewöhnlich hart und konnte erst durchschnitten werden, nachdem iele Instrumente durch den Versuch unbrauch bar geworden waren. Im Innern sand flch nun eine Höhlung, welche kleine Diamanten enlhielt, daneben auch Körn chen von amorpher Kohle, von denen eins mit Säure behandelt, einen weißen Dia manten von 0,5mm Länge gab. Man wird jetzt diese durch die Lust fahrenden oder fallenden Meteore mit anderen Augen ansehen, da sie Träger solcher kostbaren Schätze sind. ?as ossizleN, Bett. Als der Präsident der französischen Republik von seiner jüngsten Reise wie der in daS Elhfce zurückkehrte, fand er ,u feinem Erstaunen eines der offiziellen Möbelstücke, an die er gewöhnt ist, nicht mehr or, und zwar das ungeheuer große, ebenso breite als lange Bett, das die Mitte des Schlafzimmer des Präsiden ten einnahm. Da von dem Großmöbel bewahrer des Elysee dringende Aus befferungen an dem Belt sür nothwendig befunden worden waren, wurde das interessante Stück zu einem Kunsttischler geschickt und Herr Carnol muß sich äugen bliölich mit einem interimistischen Ersatz bett zufrieden geben. Das historische Bett des Elvsee hat unter dem Kaiser reiche nach einander den verschiedensten nächtlichen Gästen als Lagerstätte ge dient. Der Prinz Napoleon, der König on Schweden, Ismail Pascha, der Schah Nasr-ed Din und iele andere Fürsten, die die Ausstellungen in den Jahren 1855 und 18? besuchten, haben in ihm geschlasen. Von allen fürstlichen Gästen, denen eS damals als Ruhestatt angeboten wurde, weigerte sich nur der Kaiser von Rußland, darin zu schlafen, weil er es geprüft und zu weich und er weichlichend befunden hatte. Man mußte für ihn ein kleines eisernes Feldbelt mit einer einzige Matratze aufstellen ; es war die härteste und dünnste Matratze, die man im Palais hatte auftreiben können. Seit 1871 haben alle Präsi denten der Republik, sowohl Herr Thiers wie Herr Carnot, der abgehärtete Mar schall MacMahon und der greise Papa Grevi) m dem ofstciellen Belt geschlasen Zur augcnfchcliilime Ueber zeuguug. Ein Schmeerbauch, der vergebens allerlei versucht halte, sein Fettpolster etmaS zu vermindern, beaab flch endlich nach Marienbad und halte dort die rjreude, ,m Laufe der Kur fein Geroicht um zwanzig Pfund abnehmen zu sehen. Später heimgekehrt, trat er in der Markthalle an einen gieischstand und be trachtete die hängenden Rinderoierlel u. s. w. .Kann ich mit Etwas dienen mein Herr?" fragte der höfliche Metz- ger. Ja, wenn Sie mir den Gefallen thun wollen, einmal zwanzig Pfund Fleisch ab- zuyaaen." Rindfleisch, Schweinefleisch der wa ur weiche, -Das ist mir aani qleichaültia?" Der Fleischer guckt sich den Herrn etwas verwundert an. backt aber doch, in Erwartung eine guten Geschäfts, zwan zig Pfund von einem Rindoiertel ab. .Hier, mein Herr, da ist da beste Rindfleisch, daS eS giebt. Da Pfund kostet 75 Pfennige." O, nach dem Preise frag ich aar n,e$i! ,Wo darf ich e Ihnen denn bin schicken? Hinschicken? Garnicht! Ich habe in larlenad zwanzig Pfund verloren und wollte nur einmal sehen, wieviel Fleisch da eigentlich ist. " Ein gewöhnlicher Taucher erreicht schon eine Tiefe von 35 m unter der Wasser, fläche; sehr geübte Leute gelangen bi 65 in tief hinab, 60 m ist aber die größte Tiefe, die je erreicht worden ist. Der Druck de Wasser in solcher Tiefe ist so groß, daß von den Tauchern, trotz di Schutze, den ihnen ihre Ausrüstung gewährt, jährlich 3 Prozent allein durch die unmittelbare Wirkung dieses Drucke umkommen. Mahagoni. Zum ersten Male wurde Mahagoni, Holz von Europäern im Jahre 1585 be, arbeitet, als Walter Raleigh auf Trini dad fein Schiff damit auöbohnen ließ. Erst 1724 wurde e in England bekannt. E kamen nämlich mehrere Planken dieses Holzes al Ballast dahin, und da es den Zimmerleuten wegen seiner Härte sehr gefiel, ließ ein Doklor Gibbon daraus einen Kasten und eine Kommöde sich anfertigen. Diese-' Gegenstände er waibe sich den Beifall der Herzogin von Buckingham, denn sie ließ sich ebenfalls Möbeln au Mahagoniholz anfertigen und verbreitete den Geschmack daran. Noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts gehörten Mahagonimöbeln zu den vor nehmsten Lurusgegenständen. ik Rache Schi. Gester hab' ich mich an meinem un getreuen Schatz bitter gerächt I" ,Waö haft Du denn gethan?" Ich hab', als er Posten gestanden, zwei Gansvierlel, einen Hasenschlegel und eine Maß Bier an ihm vorüberge tragen , . , Das Gestcht hättest Du sehen sollen!" Vlimmt. Vater: WaS schreit der Junge so?" Mutter: Er will sich nicht den Kopf waschen lassen!" Vater (schmeichelnd): Aber, Fritzchen Papa läßt sich ja auch on Mama den Kopf waschen!" 9a k,ukn,cnlxtcl, DaS vierjährige Lieschen und der drei jährige Paul spielen zusammen in der Kinderstube. Der Bater kommt hinzu und fragt: WaS spielt Ihr denn da?" Paul: Wir spielen Student!" Vater: Wie macht Ihr denn das?" Lieschen: Paul pumpt mich immer um drei Mark an und giebt sie mir nicht wieder. " Höhne 8nlanif. Höhere Tochter", eben aus dem In ftitut entlassen, eine Butterblume pflückend: Wie lehrreich doch so ein biß chen Botamiiren ist. Nun weiß ich doch wenigstens, wie die Blume aussieht, von der die Butter gemacht wird." ulcr Hatt). Baron: Also Sie aollen meine Toch ter glücklich machen?" Bedenklicher Freier: Ja, Herr Ba ron!" Baron: Dann heirathen Sie sie nicht!" in edenkia. Vater (zu seinem Sohne, der während der UnioersilätSferien tn die Heimath zu rückgekehrt ist): Sag 'mal, Alfred, hast Du oft nach Haufe gedacht?" Alfred: O, gewiß, alle ersten!" irrn prichwe aogcpabi. A: Sehen Sie dort den Buchhalter Huber, der origeS Jahr seinen Prinzi pal, den kleinin Mever, vom Ertrinken rettete und zum Danke von demselben zum Mitinhaber der Firma ernannt ward?" B: Ja, ja, der Huber, der hat sein C h c s ch e n in' Trockene gebrrcht. " Tat Zchwammfischcn im VtitUU . Da Heraufhole der Schwämme er- solg: im Miltelmeere meist durch maS, ririe Taucher, ovwokl aeimae Idöber nistend) Sorten nch mitte! Schlepp, netz gewonnen meiden. Die besten Taucher sind im Allgemeinen die Giie, chen, die zur Schwammgewinnung das große Miltelmeer in ihren leichien Fahr- leugen suchen. Diel esetättiguna .st Zehr anstrengend und Nicht gefahrlos. . Dame: Aber die Sachen, die man bei Ihnen kauft, sprechen ja keiner Ihrer verlockenden Anzeigen in den Zeitungen; sie sind bedeutend schlechter!" Verkäuferin: Da kann schon sein!" Dame: Da ist ja aber nicht reell!" Verkäuferin: O doch! denn wir lassen jedesmal über die Annonce setzen: Nichts gleicht dieser Offerte!" ch, n ereI'keit. Während der Bertheidigungsrede schluchzt die Frau de angeklagten Raub Mörders, die im Zuschauerraam sitzt, vor sich hin: So'n juter Mann bist Du, Willem! Ick verdiene Dir ja jar nicht " Echle Ausrede. Frau (ihren Mann beim Stllbenmädl chen ertappend!: Ach, das ist ja sehr nett, Du bist ja ein recht solider Eh:- mann!" Mann: Ja, flehst Du, das kommt davon, wenn Du Deine abgelegten Klei, der immer dar Marie schenkst. DaS muß den unschuldigste Menschen in Berwir- rung dringen. ,Ü,NI,, (Aus dem Dresdner Bahnhof in Lew '!!) .Här'n Se, Herr Lokonioliosieh-, rer, mär' Se wohl so freindlich und leg ten die zwee Siedewärschlchen in'n Dampfkessel?! Wenn mer in Drösden ankomm'n, hol' ich se wieder!" srie guleIrIIe. rt (5 i f e n hfra erlllkerl, rn Zinn gießer seinen kupfernen Theekessel, um ie g o v e n e locszen seiern zu können. an uliurdii. Sepp (zum Dorsschneider): Du, FipS! Jnmei'WerktagShos'n brauchst koa' Messertasch'n 'neinz'machen g'raast werd nur an de S onntag'!" Zur TrchI,ie, A: Sie ergleichen Ihre Schwieger mutier fortwährend mit einem Drachen! Sind Sie froh, daß S keine mehr gibt!" B: Wieso?" A: Na, glauben Sie denn, so ein, Drach' ließ' stch Alle gesallen?!" Autln). Herr (einer jungen Dame den Arm anbietend): Dars ich so frei sein?" Deren Mutter: O, Herr Doctor, Sie dürsen sogar Freier sein!" chiau berechnet. A: ...Oeffnet Ihre Frau Ihre Briefe?" B: Nein! Ich habe eS ihr er laubt!" Veeichnend. Einheimischer: Dies ist daS Ministe rium deS Aeußern und dort drüben das des Alleräußersten!" Fremder: WaS ist denn daS für Eines?" Einheimischer: Das KriegSministe rium ! " fluch ein !knul,ett. Wer ist der ausgeblasene Mensch dort?" O, der ist sehr berühmt!" Wodurch denn?" Dadurch, daß ihm ein berühmter Comxonift eine Ohrfeige gegeben hat!" ich, tn Wfti) mtriii. Pexi (sein Weihnachtsgeschenk, einen kleinen HanSwurst betrachtend): Und deßwegen hab' ich schon drei Wochen vorher brav sein müssen ! " lgeniiumsr. Duellant (zu seinem Gegner): Zie len Sie doch nicht so lange! Glauben Sie denn, ich hab' meine Zeit g e stöhlen?" B asernliof. Feldwebel (zum Einjährigen Arzt): Lachen Sie nicht, wenn ich Ihnen was sage, Sie junger Aescu l a p p S! " chl erei,nl,e. Student (zur Kellnerin) : Cenzi, ge, den Sie mir rasch einen Kuß , . am Ende de Monat kriegen Sie ihn wieder zurück!" ,rlwrlig, A: Sie trinken keinen Kaffee?" B: Nein, er bekommt mir nicht." A: Wieso?" B: Wenn ich Kaffee trinke, kann ich nicht schlafen." A: Merkwürdig, bei mir ist's umge lehrt: wenn ich schlafe, kann ich nicht Kaffee trinken." fluch eine Entschuldigung. Mutter: Was, Du Bengel, Du pfeifst, wo der Onkel so schwer krank daliegt?!" Sohn: Ich pfeif' ja an' Trauermarsch." tn dlasl leid. Die Hausfrau zum Dienstmädchen: Und dasfage ich Ihnen ernstlich, Minna, den Umgang mit Soldaten kann ich nicht leiden!" Frau Jeheimrath reden blos so, weil Sie man 'nen Zivilisten zum Mann haben!" Visum reportura (eines Gemeinde- Vorstände an da Bezirksamt über eine im Wasser gesunden Leiche): .Da die Leiche in Stücke zerschnitten und in einen Getreidesack genaht war, ist on dem un. terthänig Gefertigten in Selbstmord räum anzunehmen. . ." ,. Rottiauer, Rottbauer, kommst Du schon wieder aus dem Wirthshaus?!" ,a sreil, . liebe Weib i kann doch et alleweil d'rin bleiben!" Hk,,,e,lI. Lieutenant: Wa, Sie glauben nicht. daß ich Sie liebe, Fiäulein Elolilde? Da soll doch gleich ein Donnere!ler d rein schlagen I" graule! Reichmann: Aber weshalb erden Sie denn gleich so erregt und un, gemüthlich, Herr Baron!" untenan!: Bitte sehr, tn 'ellange legen heilen hört die Gemüthlichkeit aus!" Kindermunde Der kleine Robert hat die kleine Jda geschlagen, dit zu ihrer Multer läust und weinend ruft: Siebst D V?n, was Robert für ein ungezogener Junge ist ? Du nimmst auch Alles an, was der Storch bringt." edenie Iienstbie. Frau (zum Kindermädchen): Wes; halb haben Sie aber in dem Gedränge das Kind nicht an der Hand geführt ?" Kindermädchen: Da kann,' irf ni( gnöd'ge Frau, denn in einer Hand mußte ich den Schirm, in der anderen die Schleppe tragen." chacher H,U. Sie können mir alauben .fSimh Tu ben ebenso viel Verstand ie Menschen." .WltB1 Ich babe meinen Vbvlar neulick mit in die Kemeinde-Veriomml,,,! nm-m mm und da hat er während der ganzen :yung geiqiasen. , nrnl leine Hru. Hausfrau (mm neuen Dienstmädchen! - Also AuSgangslag haben Sie alle vier zehn Tage." Mann: !a. !Ou thust ,a. als ob im Mädchen eine halbe Ewigkeit bei un, bleiben sollte." Atu UI,r,id,ug, jnini: .WaS llubirl hmn ,,.,.1,4, de Veiibauern Sohn?" ' Kunz: Er wird Doctor der Unrer- nünttigen. " Hmz: Wie meinft Du da" Kunz ,Er wird Thierarzt!"