Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 09, 1893, Image 4

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    NrbraSlaStaatSlnzcigcr.
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l it ', ,,!. I Kr,I " r
Die sieben Süiind der Welt, die
man im klassischen Alterthum als da
Höchste und Ärvuaktigste prie. da der
,eichl,che lileist sonnen und die
Ausbau vollendet, at sind i Jetzt
Ljllifl vergeben. Da mtest dieser
Bauwerl waren die Pviainiden Ae
ghplens, mit deren Bau uoi mehr als
ch Jahrtausenden begonnen wurde
und van d,en noch gegenwärtig viele
un erhalle,, sind. Die bedeutend, i
dieser Pyramiden und somit da erste
Weltwunder ist die Pyramide de
hevp bei ülizeh, dar Grundlinie
im Oievierl etwa 700 Fuß hielt, so daß
ihic Umgehung mehr Zeit ol diejenige
unlerer Binnenalfler eifotocrl, wah
Mit) der Bau rinc Hohe von 4H2, Fuß
auswies. Um (in JÖilb von der aus
gehäuften Steinmalse zu gewinnen,
lüge man bedeuten, bah langer al ein
volle Jahr stundlich, iag und 'Jiacht,
ein vollbladen.r E,snbah,,zug abgehen
müfile, um da Sltmquaniiim zu de
fördern, da zr Herstellung jene
Bauwerke foideilich war; dabei sino
aber jlner Zeit die verbauten Steine
aus Kauen an Ort und Stelle besör
lerl und von Menschenhand in die Höh
uewuttden worden.
Xu 5 zweite Weltwunder war n die
hangende Gatten der Seinirami, die
ihre !)lni(ii eigentlich mit Unrecht
1 11 t)i ni, loeil st.' nicht anderes al gar
Iknah,i,che lagen aus jenen breiten
lUuiua n waren, die den Palast der
tapferen Königin Semirami umschlos
f. n und durch die hundert in Erz ge
gossene Thore hindurch geführt haben
lullen.
AIs dritte Weltwunder galt der
2e,vel der Diana zu Ephesu, dessen
Akiisiere sammt den Säulen au wei
fj.m Marmor hergestellt war; im Iah
t :um vor Ehr, l wurde vteser Tempel
durch Herostrat in Brand gesleclt, der
durch dies, Unthat seinen ittamen aus
die !ttachwelt bringen wollte.
Da vierte Weltwunder war die in
übermenschlicher Wiege hergestellte
eut,'Stalue im Tempel' zu Olympia.,
welche dem Meißel de Phidia eilt
liiiiiiint.' und gänzlich au Gold und
Elfenbein beliand. sichres kostbaren
Material halber ist ti begreiflich, dasz
von ihr 'JfuhlS aus die Nachwelt über
lvNkN ist.
Äl fünfte Weltwunder gilt un
vat Grabmal, w iche Artennfia ih
rein Gemahl, dem Honig MausoluS,
in Halikarnafsos errichten lieg, ein ho
her, dreistöckiger Saulenbau, gekrönt
von einem prächtigen Bierg- pann.
Da sechste Weltwunder, der Koloß
zu !!hodu, war eine 40 Meter ho,e
oli,ssalJ,gr Ui Gölte Helios,
welche, im Jnern ausgemauert, die
Einsahrt zum Hasen von Rhodu bil
dete. der Art, daß sie mit je einem Fu
b, auf dem diese einfahrt slanlirenden
Erdreiche stand, so dag die toaiiffe zwi
scheu den Beinen der ffiguc au resp.
einfahren mussten. Nur 0 Jahre
hat der Koloß gestanden, dann ist er
durch Erdbeben umgeworfen, unv last
ge haben die Trummer auf dem Met
reSboben gelegen, vi die eioen oer
laust und in 79 Kamellasten sortge
schasst worden sind.
Da siebente Weltwunder de Alter
tl)ui ist der Vieuchtttiurrn von Aleran
darin auf der Insel Pharus. von dessen
Hol, ein geuer den Schissen ihren Weg
wie.
Gewisi verdienen alle diese Bau und
Kirn iivetie noch heule unlere volle An
erlennuiig, aber wa sind sie unserer
Zeit! Wa sind sie gegenüber jenen
Werken, die in der Gegenwart Wissen
schaft und Kunst geschlissen haben. Die
Werke der Alten dienten zumeist der
Religion, da Lebcnölo der Menschen
ist aber durch sie gar nicht oder nur
sehr wenig gebessert worden. Durch
die Werk der Jetztzeit ist die Thätig,
keit de Menschengeschelcht in solchem
Mähe gesteigert, dasj die Kultur des
Alterthum vollständig in den Hinter
gründ gedrängt wird. Die Darsiel
lungen de Alterthum versinnbildli
chn zumeist Selbsterlebte au dem
Dasein der Nationen, gegenwärtig aber
erstrebt der Geist die Herrschast über
die !I!atur, die er denn auch durch sein
Bemühen in stet wachsendem Hinge
erreicht.
Der Uebergang von den Wunder
werten de Alterthum zu den Schö
'psungen der Neuzeit wird vermittelt
durch ine Neihe von Empfindungen,
welche die Sinne der Menschen scharf
ten.
Unter diesen Erfindungen ist als er
sie zu nennen diejenige der Uhr. Frll
her gab e nur Sand oder Sonnen
uhren, welch ledlere in ihren Funktio
nen von der Bevölkerung de Himmel
abhängig waren. Die erste Uhr mit
Räderwerk wurde im zwölften Jahr
hundert construirt, aber auch diese war
noch ohne Pendel und ihr iöang wurde
durch einen hin und herlippenden Wa
gebalten geregelt. Erst im 17. Jahr
hundert kam die Erfindung de Pen
bei hinzu. Um Jahr 1000 wurden
in Nürnberg die Taschenuhren erfun
den, die ihrer Form wegen die Bezeich
nung Nürnberger Eier" trugen. Die
Uhr diente aber nicht nur zur Bestim
mung der Zeit, sondern auch zur Be
stimmung de Orte, wenigsten den
Seefahrern. Eine Vervollkommnung
bot in dieser Hinsicht die um' Jahr
1300 vom Italiener Giojo erfundene
Magnetnadel. Fast um die gleiche
Sei erfand d'Armato in Florenz die
Brille, wodurch auch die Kunst de
Linsenschlrifen weiteren Fortgang
nahm. Erst 300 Jahr, später, näm
lich 1608, construirte der Niederländer
Han Lipperheim da Fernrohr und
n,ch später Zacharia Jansen da Mi
kroikop. Dvuch da Fernrohr wurde
e Galilei ermöglicht, im Jahre 1609
die Gestalt der Venu, so, ferner
festzustellen, daß nicht die Sonne um
die Erde, sondern die Erde um die
Sonne sich bewege. Da Fernrohr hat
un aukerordentlich weit gebracht, sei
ner bedient sich der Feldherr, der See
mann, der Astronom, und der Theer
terbesucher, und ihnen allen ist e mög
lich geworden, Erscheinungen, die sich
in größerer oder geringerer Entser
nung abspielen, dicht vor da beobach
teiide Auge heranzuziehen, sei e durch
die Riesentclcskope der Neuzeit, sei e
durch gewöhnlich? Theaierperspektive.
Noch größere Bedeutung erlangte sUr
die Entstehungsgeschichte unserer Erde
da Mikroskop, denn erst mi seiner
Hülse vermochte man nachzweien, daß
ganze Erdschichten au den Resten der
unseren Weltkörper bevölkernden Pan
zer und Schalthiere bestanden. Durch
da Mikroskop haben wir eine früher
nicht gekannte Einsicht in die Vorgän
ge der Natur erlangt und mit seiner
Hülse haben wir Feinde erkannt, die
dem Menschengeschlechte weit gefährli
cher sind al der blutdürstige Tiger.
Da Mikroskop hat un ja erst die Er
kennung der Bacillen vermittelt, mit
ren Erkennung dann auch der.nste
' euf nir fn(rrsi4iiittrt hrf,'1fin nt
V "V" . .
.V
II!
Eine weitere Erfindung ist diejenige
de Barometer durch Tocrxelli. 2as
Baromeier li,ß un die tust al etwa
Wagbare uo Körperhafte nennen
und v,e Ertenniiiig von vein orper
hasten v.r ut war e, die Ulto U)a:
ikte, den groge Bürgermeister von
agdeburg, den tad setzte, im
ahre lÜ4o auf dem Reichstage zu Re
gensvurg Versuche mit der von turn er
, an denen Luftpumpe voizufuhren.
Waren diese Erfindungen e. die
uusichluß über die Beschaffenheit de
die roe umgebenden ustineen ver
mitteilen, so wurde die Waimemessung
desselben durch e,n anbei Jnfiru
incut, durch da ,yer,vieter uns er
moglicht. Dreierlei ilheiiuiigen
,ano man für die iskaia diese
liiumenu, aber auch i diese, Falle
vat ch wieder e,n,al gezeigt, rag der
rupyet nichi i f.inein Batriande
gilt, an d,e l ,i,cl,ittg de Beut
laien jxahrenlieit ist von Deutschla,d
verworfen, dagegen von England unv
rnerita avopuit ivord-.n; Deutfchlano
zog Vie Einiheiiung be Franzvscii
eeaumur vor, whreno Frankieich sur
die k iniheiiiing de ischweoen Celsius
,ich entschied.
Der Forfchangseiser verlor sich gcle
ictl.ch aueidina in .ile,nlleuie,ten
iiian uchte mit allerlei Schraub, uno
Ludern ein Perpeiuum movile yei
zustellen und verlor viel Kit in der
konitrllktwn von Uhren mir loac
spiel und gelegentlich hervorireienden
Figuren, loiDt Mit dem Bau von viu
lornaten aller Art. unter den. d,e
Baneon'fche Eule wohl das Aolllorn
nienste darstellt, indem diejetve nicht
nur srag und tiank, sondern auch o t
oauie.
Die Fortschritte der Wissenschaft lie
gen sich aber durch solche Spielereien
,i,cht zi,rücki)alt.n, s e,itstanven viel
met,r die Nalurwisseiifchaften, deren
Vertiefung seither einen enormen Um-
fang erre.cht hat.
itt Franzose Juquot hat unendlich
lleine Zeiträume geme en, so berechnet,
er, dag da Licht zur urchsluthnng
liier ternua von 2i rn. den lu
m.llionfteii Theil einer Sekunde
braucht. Man konftruirte Wagfcha
len, welche den 50. Theil eines UKiui
gram genau erkennen lieg. Die Thei
langen besagten noch nicht gegen die
jeiiien, welche die Ehemie zu Wege
biachte. Nachdem Kirchhof und Bun
fen die Spellral Anaalyse entd.ckt hat
tcn, vermochte man in dem Bilde, nxl.
chc da Licht auf eine flache Wano
warf, dieienigen Elemente zu unter,
sche.den, welche in dem dieses Steptrum
erzeugenden Körper verbrannten. So
unechte man in dem Sonnenfkeptrum
nach der Kirchhos scken und Bunden
scheu Theorie noch die Verbrennung ei
ne dreimillionsten Theiles eines Mil
i,gram Natron in dem Vorhanoen
sein eine gelben Str,ches zu erkennen,
taiinenswerth sind die Fort chrit
tc, welche d,e Astronomie gemacht hat,
Die Hervorragendsie Entdeckung der
selben ist diejenige d, Planeten Nep
tun. schon der Franzose Leverrier
hatte aus de Unregelinäßiteit.n in
der Bewegung des Uranus erta,in,
caß j.nseilS diese Planeten noch ein
anderer Himmelskörper im (sonnen
fNstern sich befinden müsse, der jene Un
rcgelmaßigkeilen veranlasse. Leverrier
berechnete daher Gewicht und Laufbahn
des zu suchenden Planeten, vermocht,
denselben an der beregneten Stelle aber
nicht zu finden, und erst Galle in Ber,
lin war es vorbehalten, den Neptun an
oec von Leverrier bestimmten Stelle zu
entdeclen. Die Entdeckung, der
Astronomen werden aber im Volke als
so selbstverständliite -achen betrachtet,
daß schon die Vorausberechnung einer
Sonnen und Mondfinfternik als
nicht Besondere mehr erscheint.
Der Deutsche Lothar Mayer und der
russische Chemiker Mendelieff hatten
d idrer Zeit bekannten 60 ur lotse rh
ren besonderen Eigenschaften nach ge
ordnet und dabei gefunden, daß nach
einer bestimmten Anzahl von Stoffen
qewt Eigen ma ten w,ederkevrken
Trotzdem blieben in dieser Continuität
Lücken, woraus man schloß, daß noch
andere Urstosfe vorhanden sein muß
ersinnen vermag, ist daiier auch die le
ten, die man bis dahin nicht kannte,
Dr. Winkler in Freiberg, der Franzo-
s,' Lecoca und ein Schwede baben dann
diese fehlenden Urtörpcr entdeckt und
ihnen zu Ehren sind sie Germanium,
Gallium und Scandium genannt wor
den.
Kaum minder glänzend sind die Lei-
stungen der Chemie rn der Umwand,
lung der von der Natur gegebenen
Grundfioffe. Die gelbe Pikrinsäure
stellt man au Steinlohlentheer her und
Pikrin aure bildet auch die auptbe-
standtheile des rauchlosen Pulver der
Gegenwart. Im Wei eren werden aus
dem teinkohlentheer die mannigfalti
g n und überaus prächtigen Alszarin
luiutii, vu iupijiaiin, oic Nliinsar
ben und da zu so trauriger Berühmt
heit gelangte (5 reol n entnommen, wie
gleichfalls der Steinlohlentheer der
Urt'n'f des Phenactien und de von Dr.
Knorr in Jena erfundenen Antipyrin
ist.
Welche Fortschritte in unserim
Jahrhundert übrigens im Beleuch
tunqsmesen und in der Feuerentzün
dung gemacht sind, läßt sich kaum schil-
dern. Schon im Alterthum war die
Bedeutsamkeit de Feuer für das
Kulturleben voll erkannt worden, wie
sich au der Sage der Griechen vom
Prometheus ebenso ergibt, wie au
dem ewigen Feuer der destalischen
Jungfrauen, da bei etwaigem Erlö-
tchen nur verminet t der sonnen tray
len wieder entzündet werden durfte
und zwar unter Mithülfe von Sohl
und Brennspiegeln. Diese Spiegel
waren aber dem Volke nicht zugänglich.
Da Volk war daher bebuss Erzeu-
gung de Feuer aus das Aneinander
reiben von hartem und weichem Holz
angewiesen. Im Mittelalter gelang
man dann zu den Pinlfeuerzeugen, und
erst in unserer Zeit, das heigt tm Jahre
1830 erfand man die PhoSphorhölz
chen. Vor etwa 50 Jahren fabkizirte
man die ersten Stearinkerzen; dann
kamen die sogenannten Uhrlampen in
Gebrauch, von deren ein junges Paar
bei einiger Unvorsichtigkeit zur Hoch
zeit leicht ein wohlgezähltes Dutzend
erhalten konnte. Di Petroleumlam
pen sind noch lungeren Datums. Im
Jahre 1609 hatte Edward Henning in
London bereits istraßenlatermn ein
geführt und etwa um dieselbe Zeit er
schienen dieselben auch in Deutschland,
aber in ihrer primitivsten Form.
Bi zum ersten Viertel des laufenden
Jahrhundert währte es dagegen, b.s
die Gasbeleuchtung in den Städten
eingeführt wurde und Hannover ist
stolz daraus, d,e erste Estadt aus dem
(Kontinent gewesen zu sein, welche (im
Jahre 1842) Gasbeleuchtung erhielt.
Die Erfindung de Leuchtgase ist aus
den Deutschen Winzer (1810) zurückzu
fuhren, der als uinfor vom eng!
sehen Parlamente ein Patent auf das
von ihm erfundene Beleuchtjingsma
terial erhielt. Gegenwärtig aber wird
da Ga al Beleuchtungsmaterial
vollständig durch da elektrische Licht
in den schatten gestellt. D,e Verwen
dung der Elektricität in der Gegenwart
ist, wie allbekannt, eine überaus man
nigfach?. 1833 erfanden Gauh nl
Weber in Göttingen den elektrischen
Telegraphen, mit dessen erstem Ezem
plar sie da physikalische Institut mit
der Sternwarte ihrer Stadt verban
den, gegenwärtig ab.r umspannt der
elektrische Draht den ganzen Erdball.
Noch mehr eingebürgert, als der Tele
graph hat sich das Telephon, das erst
vor 1 Jahren erfunden wor.en ist.
Allerdings hatte schon der Frankfurter
Ph,lipp Re,S einen Fernsprecher con
struirt, aber erst die Verbesserung, wel
che derselbe durch Graham B,ll in Bo
ston erfuhr, machte ihn lebensfähig.
Die kleine Stadt Vlankenberg am
Harz, welche noch im vorig n Jahre
Gasbeleuchtung hatte, eistrahlt gegen
wärtig schon in elektrischer Beleuch'
tuiig und selbst in Sainarkand (Bo
chara) sind d,e Th estubcn allnächtlich
durch elelirifches Licht erhellt.
Eine weitere epochemachende Ecfin
dung ist der von Edion 1878 constru
irte Phonograph, der die Töne scjtheilt,
wie die Photographie die Bilder, tb
wohl hinsichtlich des Phonographen
noch weitere Vervollkommnungen zu
erwarten sind, so wird doch unzweife!
hakt d,e Zeit lomme, in der nian n,cht
allein ein Pholographicalbum, fondern
auch eine Sammlung von Phonogra
phtnplattcn besitzen wird, um sich Aus
spräche und Stimmen berühmter Per
sönlichkeiten oder feiner Lieben jeder
Zctt reproduz,ren zu können.
Die Uranfänge der Photographie,
dieser in der Gegenwart zu so hoher
Vervollkommnung gelangten Kunst,
sind die auf Silberplatten 189 Helge
stellten Bild r Dagucrre'S. Neuer,
ding ist e Anjchlltz gelungen, verm t
teljt d.r Photographie die Bewegungen
von 'Ittenschen und Thieren wiedcrza.,e
v.n und zwar durch rasch anfe.nanoer
folgende Momentausiiahmen d.r sich
bewegenden Körper, die ebenso rasch
dem Auge durch ben Anfchütz'feyen
chnellseher wieder vorgeführt werden
Wenn zu solchem kschmllsey.r d.
durch Edison neuerdings noch verbes
serte Phonograph hinzukommt, so wiro
es möglich, den Gang eines jung.n
Paar, zum Altar sammt der Kirchen
musik und allem Gesprochenen jeder
Zeit zu reproduziren.
So bedeutend auch alle diese Ersin,
dung n und Entdeckungen find, f.
treten sie doch vollständig zurüet hinte
der Bedeutsamkeit der feit etwa 1 ein
halb Jahrhunderten erfolgten Einfüh
rung der Maschinen in die Arbeit d
Menschen. Wie sehr die menschlich
Leistungssähigkeit durch die Einfüh
rung der Maschinen gesteigert worden
ist, zeigt die 17u8 von Jarncs Har
greaves erfundene splnnma chine, vo
der ein einziges Ezemplar soviel zu be
schaffen ieermag wie d:e gesammte Be
völkerung Deutschlands und Oester,
eichs durch Handarbeit wayrcnd e,rn:
gleichen Zeitraums. Dabei ist e.ne je
de dieser Arb,itsmaschinen durch ei
Minimum an Krast in Bewegung zu
setzen.
Wenn man b.denkt, daß ker gegen
artige Kohlenvorrath der Welt etwa
4 ein halb Millionen Tons betragt,
und wenn ntan davon abzieht, was su
Heiz und Verhüttungsiwecke erforder
lich ist, so bleibt doch noch ausreichend
sur die gesammte Arbeitsleistung der
Menschheit übrig. Daraus, das heisjt
aus der Zuhülfenahme der Äiaschine
und der oyle, ergibt sie die Vervtt
1 gung der Kleidungsstolfe unserer ar
beiteiiden und dienenden Bevölkerung
soivie die Verbesserung der Wohnungs
geleqenheit der Arbeiter.
Die Vergrößerung des geistigen Ver
lehrs durch die Buchdruckerkunst ist al
len bekannt, aber nicht so beachtet ist
die Bedeutsamkilt ihrer Schmesterkun
sie; Holzschneiderei, Lithographie,
Buntdruck, Photograplne, diese schme
sierlunste der Buchdruckerkunst sind
aber gerade, die schon unseren Kindern
eine Kenntniß der Erde vermittelten,
wie selbst die Gelehrten des Mittcltl,
ters sie nicht besessen haben.
Wir kommen nun auf den Verkcy
zu sprechen. Im Alterthum wurde
derselbe durch Karren vermittelt, die
nur dem Waarenaustausche dienten
während die Personenbeförderung mit
tels solcher Karren gänzlich verpönt
war. Ende des 17. Jahrhunderts
wurde dann zwischen London und
Manchester die Flying Coach eingerich
tet, welche sechsspännig, die Eotsernung
zwischen leide Städten im Winter
mit 40 Kilometern, im Sommer mit
75 Kilometern per Tag zuillcklegte, ei
ne Geschwindigkeit, die unsere Eisen-
bahn heute in einer stunde erreicht
Spater kam eine regelmakiae ffahr
Verbindung zwischen Hildesheim und
Hannover, Heilbronn und Heidelberg,
L ipzig und Dresden zu Stande. Der
Briefverkehr wurde schon im 12. Jahr-
hundert in Deutschland von den Rit
tern in die Hund genommen, er gewann
aber erst feste Formen, als Kaiser
Mazimilian dem Fürsten von Thur
und Taxis die Postbeforderung über
trug. Welche Wandlung haben diese
Zustände seitdem durch Einführung
der Eisenbahn und des Telegraphen
erfahren!
Den Beginn des Geburtsjahres dcr
Eisenbahnen kann man auf den 10.
Oktober 1823 setzen, an welchem Tage
eine Eifenbayn-Wetlsahrt zwischen
Liverpool und 'llcanche ler stattfand,
aus welcher die Lokomotive .Rocket"
des George Stevenson als Sieger her,
vorging. Auf keinem anderen Gebiete
mnschlicher Thätigkeit ist seitdem mit
ein m solchen Aufwande von Mitteln
gearbeitet worden als auf dem Gebiete
des Eisenbahnwesens. Es gibt legt
auf der Erde 00.000 km. Eisenbah-
nen, von denen 44,000 km. auf
'Deutschland entfallen. Im Lause von
3 Jahren sind täglich mehr als 10
Millionen Äiark für Elsenbauten aus,
gegeben worden, was insgesammt eine
Ausgabe von 132 Aimiarden repra-
sentirt.
Kaum minder wichtig ist die Ent
Wickelung der Dampfschifffahrt. Da!
erste von Fulton erbaute Dampfschiff
fuhr 1807 auf dem Hudson und 1813
kreuzte der erste Dampfer die, Sa-
vannah" den atlantischen Ozean. Seit-
dem sind von allen gegenwärtig in der
Welt vorhandenen Schissen et
wa der fünfte Theil Dampfer und alle
vorhandenen Schiffe reichen aus, um
eine Schiffbrücke von Havanna nach
New Dork und von dort wieder zurück
herzustellen. Der strebende Geist des
Menschen begnügt sich aber nicht mehr
mit Eisenbahn und Dampfschiff, er
träumt vielmehr von neuen Wegen
durch die Luft, ob aber jemals diese
Hoffnung erfüllt werden wird? Man
mag es beweisen, wer aber kann es
verneinen? Ueber die bloße Schaustel
lung des Ballons sind wir gegenwärtig
hinaus, wie die Luftschisfer-Äbtheilung
unser. Eifenbahnbataillon klar dar
gelegt.
Mit den vermehrten Verkchrsqele-
genheiten ist dem auch der Welthandel
ganz enorm gewachsen. Dieser Welt
handel erreicht: im letztverflossenen
Jahre den enormen Werth von 17 Mil
liarden Dollars. Dabei ist der Bin
nenhandel, welcher sich innerhalb der
gefammten Welt vollzieht, och bei wei
tem großer. Wer vermochte überhaupt
ein genaues und zutreffendes Bild zu
geben über den Umfang des Weltver
kehrS. wie derselbe im Bank und Geld-
Wesen, im Cheque- und Wechselverker,
im Import und Export, aus den Eisen
bahnen und Dampfschiffen, auf Draht
seil und Zahnrad-Bahnen, im städti
schen Verkehr mit Pferde und elektri
schen Bahnen, über Abgründe über
spannende und Meerengen überwöl
bende Brücken sich vollzieht. Der
Mensch ist durch die Entwickelung des
unbehinderten Verkehrs dem Begriffe
eines körp rlichen WesenS näher ge
kommen, seine Phantasie stattet die
Engel mit Flügeln auS, vermittelst
deren sie das Weltall durchmessn, und
seine Vorstellungen vom freien Ver
kehr gipfeln im höchsten Wesen das un
beschränkt in der B wegung, das all
g'genwört g ist!
' Die höchste Strafe, die der Mensch
sür den gewissenlosen Uebelthäter zu
benslängliche Entziehung der Bewe
gnnqsfr iheit, da Bannen binter Ge
vorsichtig di Trepp' ist sehr steil!"
fängnißmauern und da!;er hat Max
Maria von A'ebcr, der Sohn unseres
großen deutschen Componiste, so voll
ständig Reck t mit seinem Ausspruchc:
.Telegraphendrähte und Eisenbahn
Gele se, das sind Nolenlinien, von de
n n der heutigen Menschheit eine neue
Symphonie eroiea" aufgespielt wird."
Im Wcgc (fcjiinluu!
P'lr ii r ,.-
Es ist acht Uhr früh. Paris ist kaum
erwacht, die Restaurants und Eafes, in
cenen man bis spt in die Nacht Weih
naa,t gefeiert, bleiben noch fest gcschlos
sen. eifrige Geschäftsleute eilen durch
,ie Straßen.
Gemüthlich über di Boulevards
schlenlvrnd, dachte ich an die Be
oauerns!ver,hen, welche die Nacht bei
der Wei inachtsbowle gar zu lange ans,
gedehnt halten, und koanie ntcht um,
hin, mich vurch einen gewi en Zusa
von Schadenfreude doppelt wohl zu
,Uhlen. Ich kam an die Quais der
se,ne, deren gelbe Fluten sich gluel
send und verdrießlich dahinschoden
nährend der nebelige Himmel ebenso
verdrießlich und grämlich da. über hing,
An der Ecke des Faudourg St. 2ln
toine stand eine einsame e,eihnachts,
bude mit allen möglichen billigen, grell
,arbigen, schon halb verwaschene
ispielsachen, unter denen mir ein
Holzmännchen auffiel, das in Folge
ines einfachen Druckes mit unermud
licher Hingebung und Ueberzeugung
fein Holz sagte.
Vor dieser Buoe kauerte ein Kind.
dessen Köpfchen kaum an den eriauss
tisch hinanreichte. Ich wollte vor
übergehen, doch unwillkürlich zog mich
die Physiognomie des Kindes an.
Es konnte fünf bis sechs Jahre alt
fein, war aber viel kleiner, als son
Kinder dieses Alters.
Es war Eine dieser zarten Kreatu
ren, die, i,n Elend geboren, in schlecht
gelüsteten Dachkammern verkümmert,
wie eine herrliche Blume in einem
Scherben durch ihie leidenZvoll Kon
liitution eine gewisse kränkliche Farbe
erhalten. Es ist. als halte der Todes
enael sie schon in der Wieqe wenn st,
eine solche überhaupt besahen geküßt
als seien sie ieerseolaqene, tleine Fremd
linge in diesem elenden Leben, deren
ganzes Wesen von einem rührenden
Himmelsheimweh durchzittert it, deren
unbewußter Schwermut zu sage
scheint: wann werde ich heimkehren?
Das Knäbchen war zart wie ein
Zliädchen, Sein Oberkörper war mit
Verhöhnung jedes Geschmackes in eine
Art Jacke von grobem, abgetragenem
Tuch gehüllt, der Hals von einem Stu
alten rothen Wollsyawls strickartig um
wunden, unier einem zerrissenen, färb
los gewordenen Barrett floh en sich
lange blonde, seidenweiche Locken her,
vor. Trotz dieser ärmlichen Ausstaf
firung erschien der Kleine durchaus
nicht grotesk, im Gegentheil, er war
schön mit seinen feinen, regelmäßige
Zügen, feiner Weißen, von der Käli
rosig angehauchten Haut, feinen blauen
Augen, diese Augen, so grosz s,
traurig, so düsternd und leidensgelei,
ligt der Himmel lag in ihnen! Die
Lider waren qerötliet und der schnei
dende Nordwind wehte eine Thräne an
den langen Wimpern.
Er war ein lebendes Bild von
Greuze, aber mit mehr Morbidezza
mit einem Pinsel gemalt, der nicht wie
sonst in paradiesische Lebenslust in d,n
ro igen Farben des ungestörten Km
kerglücks, sondern in Herzeleid und
Wehmuth getaucht war. Der Knal
muthete an, wie das Heilandskind sel,
ber, das vom Himmel auf die Erde
geschleudert worden, um von Neuem
alles Leid, alle Bitternisse dieser Welt
zu ' ". aber ohne das erhebende
ewußis in seiner gottlichen Sendung.
Ja, betrachtete ihn mit tiefer Aus
meri amkeit. von der er nichts bemerk
te, da er ganz in die Bewunderung des
agemannes verunren, oen der w
veinyaver wüthend arbeiten Iren.
Als ich die Begehrlichkeit und die
schmerzliche Sehnsucht in den schmach
tenden, abgehärmten Augen des Kin-
des sah, dachte ich unwillkürlich an
meine ttleinen; ich suhlte noch aus mei-
ner euange oie heinen Ne der Kin
der, zu groß schon, um noch an das
kleine Weibnachts-Ehristkind zu alau
b,n, das Nachts durch den Kamin in's
Schlafzimmer schwebt, um bublcke
Geschenke in die Schuhe der Kinder zu
legen, aver doch so dankbar und aluc?
lich, wenn Papa und Mama die Rolle
des Christkindes gespielt und allerlei
in die winzigen Sticfelchen und weit
mehr vanebenher ae leckt hatten.
Gerührt näherte ich mich dem kleinen
Zungen.
Das ist hübsch, nicht wahr?"
.Ja."
Hast Du solches Spielzeug?"
.Nein."
Hat Dir Dein Vave, denn nichts ,u
ueiynachken geschenkt
Keine Antwort.
Hast Du einen Papa?"
Nein."
Aber eine Mama?"
.Ja.'
Das Kind antwortete einsilbig, ohne
Aengsiiichielt uno ohne Zudrmglichkeit,
sanft, freundlich, aber ohne mich anzu
schen, denn die Augen blieben in einem
fort auf die Spielseichen in ier Bude ge
lierier.
Was macht Deine Mutter?"
.Si arbeitet."
Was?"
Sie flicht Stühle."
Wo wohnst Du?"
Da."
Und mit einer Kovkebweaun ,eiate
er weit hinein in die Vorstadt.
Hast Du heur Nacht nicht Deine
Schuhe vor den Kamin gestellt, damit
Christkindchen Dir etwas Schöne bin.
einlegt?"
Wir haben keinen Kamin."
Aber Deine Mama macht dock
Feuer?"
Ja, wir habe einen kleinen eiser'
nen Ofen in der Mauer."
Hast Du da nicht Deine Sckube vor
den kleinen Ofen gestellt?"
,O ja
Und doch ist Christkindchen nicht ge.
kommen?"
.Doch."
WaS hat e gefunkt?"
Ich weiß e nicht."
Warum mcht?"
Ich habe das Geschenk nicht gesehen
eS ist verloren gegangen,"
Wie das?"
Es ist durch die Löcher meiner
Schuhe hindurch gefallen."
Ich sah auf seine Füße, arme, kleine
Füßchen, die halbnackt aus ganz zer
platzten, zerlumpten Schuhen lugten.
Ich nahm daraus tief erschüttert,
von dem mische der Bude den kleinen
Sägemann und auS der Tasche ein
Goldstück,
Schlicht. rn, überwältigt, laum zu
legreifen wagend, schaate er mir zu,
Nimm, tai ist für Dich?"
Er verstand, streckte die blaugefroee
nen, steifen, kleinen Händchen aus,
griff jäh nach dem Spielzeug und dem
Napoleond'or und sah mich mit einem
einzigen Blicke an was lag Alles in
diesem Blicke Erkenntlichkeit. Rüh
rung, Entzücken, Schwermuth und
Ahnen zugleich nie werd ich dieser!
Blick vergessen! Tann als bekäme r
Furcht, ich könnte meine Großmuth
bereuren und das Geschenk zurückfor
dern, preßte er säützend beide Hände
bor den Bauch um seine Schätze und
stürmte wortlos davon. Erst jetzt fiel
mir ein, daß ich mich nach seiner Woh,
rung, Entzücken, Schwcrmuth und
Ahnen zugleich nie werde ich diesen
Blick vergessen!! Dann als bekäme er
etwas für den Kleinen zu th in, und
eilte ihm nach über den Fahrdamm,
Doch ein dichter Menschentnäucl hielt
mich auf, ter schreiend und f,i,imvfend
eine elegante Carosse umstand,ich könn
te nicht hindurch,
Was gibi'ö denn da?" f.agle ich
ngeduldig.
'Wieder 'mal ein Unglück, mein
Herr, durch das ras.nde Fahren der
Kutscher. Ein kl, ines Kind ist über-
fahren.
Ich weih heute noch nicht, wie ich
nach diesem Bescheide, von einer furch
erlichen Ahnung erfaßt, plötzlich in die
vordersten Reihe der Zuschauer be
Straßendeamas gelangte. Ich muß
mit verzweifeltr Kraft mich durch de
Haufen durchqedrunqen haben, n
dem Zustande n.en; H ites und Pel
ies zu urtheilen, E,e lug, ni stau
vor einem Werbenden Kinee. Die Hu
der Pferde rend die Vexderr der der
Kutsche waren quer üb.r die Brust ge
gangen es röchelte nur noch malt. Es
war mein armer kleiner Freund! All
mächtiger Goti!" s , rie ich e schütter!.
Ter Kien e offne !e beim Klänge meine
Stimme die schon tvdt sschla trunle
nen Augen, schenkte n n einen letzte
dankbaren, schüchternen Blick, ein weh,
si ßes Lächeln derzitterte um den klei,
nen Mund. Christkind!" flüsterte
er, die Hände mit dem Sazemann und
dem Goldstück feste c an den Leib pref
iend. Es war sein letztes Wort.
Ein Blutstiom quoll aus dem Mun
d. er weir todt und im T de ballten
' ch noch die erkalteten ioinzigen Händ
chen um sein erstes unz letztes Weih,
nachtsgeschenk, de,s ihm da? Leben ko
stete.
Lana: siand A vr dem kleinen,
abgehungerten zerfahrenen Leichnam
dessen Ang ficht, . le es sich in erstarr
t r, schier überirdischer Schone von de
Blut- und po'h'ache abh'b. eine c.t
altige Lehre predigte, die Lehre vorn
Untergang alles Schme rm Rothe die
sei Welt! Es war sein Berhangnitz ge
. .r.. r....ri i n c::. w ..,4.
n?kien, laeuivivs i;oaj tue, utiu iim
l ch zu enden. Es war Einer von de
ren, die am Wege sterben!
'Hu L. Ztt,:i o-vicfc-'ki
Ü'iir 'i I lit t'rfi f !i in i'U l
ii, II ... ,!! li'hl
In einem großen Hotel der franzö
sischen Schweiz war soeben der Mit,
tagstisch beendigt, und die zahlreich
vorhandenen Engländer gingen so kühl
und schweigsam hinaus, wie sie gekom,
men waren.
Ein Herr, der am untern Ende der
Tafel saß, wandte sich jetzt lachend in
französischer Sprache an fein Gegen
über: Diese Engländer scheinen wirk
lich zu glauben, daß sie bei mische nur
den Mund öffnen dürfen, um ihre
Roastbeefs und ihren Plumpudding
hinei.izuschleben.
Jei, die Engländer sind ein originel
ies, aver doch sehr tüchtiges Volk! wa
die Antwort des Andern.
Ah, Sie schwärmen nur für die
Englander, weil Sie hoffen, daß Ih
nen die Herren im Äiittelmeere berste
hen, wenn einmal der große Tanz be,
ginnen sollte!" und der lebhafte Mann
der in seinem ganzen Aeuheren schon
ben Franzosen verrieth, stieß ein jar
kaftiiches Lachen aus.
Und muß dieser Tanz überhaupt
beginnen?" fragte jetzt ein Herr, der
neben dem Italiener saß.
Der Franzose machte anfangs bei
dieser Anrede ein verwundertes Ge,
ficht. Tann platzte er los: Die ei,
satz-lothringerisch Frage muß doch
gelost werden!
Sie wollen diese ursprünglich deut
chen Provinz wieder baden (
Natürlich! Sie sind ein Beut cher.
nicht wahr, ich höre dies an der Aus
spräche nun, Sie wollen es freilich
nla,t begreifen, daß wir den Verlust von
Elsaß-Lothrlnqen nimmer verschmer-
zen werden und können! Wir müssen
die uns entrissenen Povinzen wieder
haben, das fordert unsere nationale
Ehre!"
Und deshalb Ihre Schwärmerei
für die Russen! Die höchste Civilisa-
non Arm m Arm mit der roßten
Barbarei. Wer das noch vor dreißig
Jahren den Fanzosen gesagt hatte!
ließ sich letzt ein Anoerer vernehmen.
der in seiner italienischen Höflichkeit
lich , edranqt fuh,te. dem ffranzosen
ein Kompliment zu machen.
Was wollen Sie?! Wir können es
doch mit dem Dr ibund, den uns Bis-
mark eingeführt hat, nicht allein auf,
nehmen, und sind froh, in Rußland
einen tüchtigen und zuverlässigen Bun-
desaenossen gefunden zu haben.
Sie wollen also einen Weltbrand
anfachen, um Elsatz-Lokhringen wieder
zu bekommen?
WaS bleibt uns Anderes übrig?
In Gute giebt man es uns doch nicht
aus.
Und wenn Si wirklich den Feldzuq
gewonnen haben, was dann?
Dann ist unsere verletzte Ehre wie-
der hergestellt und Elsaß-Lothringen
zurückerobert "
Mit Strömen von Blut und Men
chenopfern, die nach Hunderttausenden
zähleil?! Erschrecken sie in Ihrem Va
terland nicht Alle vor diesem Gedan-
ken? Und als der ffranzos nur vre
Achseln zuckte, fuhr der Deutsche rn
eigenthümlicher Erregung fort: Frank-
reich hat noch nicht die Erfahrung ym
ter sich, wie furchtbar zerrüttend, glück
erstorend schon der Ausbruch eines
Kriege in alle Familien eingreift, wie
'Millionen Herzen vor einer nahenden
Entscheidung zittern. Und dann erst
dieser Kampf selbst, der nur mit der
völligen Erschöpfung deS unterliegen
den Volkes enden dürfte, da denke ich
doch, der Preis, den Ihre Landsleuie
ur diese Provinzen einmal bezahlen
mühten, ist viel zu hoch, denn in unse
ren Tagen, wo der Wohlstand des ei
nen Volkes den des anderen bedingt,
würde der Sieger fast ebenso unheilba
re Wunden davontragen, wie der Be
siegte; abgesehen davon, daß bei einem
Unterliegen Deutschlands die Prsphe-
znhung Jhrei großen Napoleon sich
verwirklichen und ganz Europa kosa
isch würde und unter die Herrschaft der
Minute käme."
Wäre dann nicht die andere Regie
rungsform, die republikanische, die der
Gefangene auf St. Helena prophezeit,
doch bei Weitem vorzuziehen?" fragte
der Franzose mit feinem Lächeln, der
lei den Worten des Deutschen zuletzt
loch nachdenklich geworden war.
Da will ich meinen!" stimmte der
Italiener lebhaft zu. Und wie den
len Sie darüber?" wandte er sich zu
dem Deutschen.
Wir brauchen vor allen Dingen ein
parlamentarisches Regiment," war die
Antwort, dann können wir unseren
klugen englischen Vettern nachahmen
und für die Krone jene aufrichtige
Loyalität an den Tag legen, die den
Völkern germanischer Race nun einmal
im Blute zu stecken scheint."
Sie mögen Recht haoen! aber ist
es nicht überhaupt lächerlich, daß man
von allein Seilen beständig versichert;
man liebe und schätze den Frieden,
sei auch für die näch,,e Zeit röllig ge
sichert und trotz, a, wegen dieser Lieoe
zum Frieden, wird mit fieberhafter
Hast weiter gerastet, jedes Volt sucht
mit Anspannung aller Kraft und mit
Aufwendung der letzten Geldmittel sein
Heer zu vergrößern und zu vervoll-
tsmmnen, Italien ist über diese Sucht
schon völlig erschöpft, und ich glaube,
Deutschland seufzt und leidet auch
schwer unter dieser ungeheuren Mili-tarlast."
Ja, aus Liede zu diesem Frieden
gehen wir schließlich Jlle zu Grunde,
oarüber kann sich tem Vernünftiger
lauschen," war die Anlwort deei Deut-
schen," aber zum Glück erheben sich schoei
überall Stimmen, die dem muthigen
Rufe meiner verehrten Landsmännin;
der Baronin von Suttner, zuiabeni
Die Massen nieder! Der Friedens
longrek in Bern hat einen guten An,
sanq gemacht, und wird erst in allen
Parlamenten immer mächtiger der
Ruf erdröhnen die Waffen nieder
dann wird dieser schöne Traum sich
verwirklichen lassen, wie sich der
Traum des einigen Deutschlands ver
wirklicht hat, denn die Ideen sind
machtiger als Alles, sie gestatten
Wirklichkeit völlig um, und wie
Deutschland seinen Kaiser iennen ge
lernt hat, wird derselbe dann nicht zö
gern, dem gewaltigen Rufe Folge zu
lei ten.
Sie sind ein Idealist, mein Herr
entgegnete der Franzose. Gerade Ih
Kaiser wird sich wohl hüten, dies zu
thun, man kennt seine kriegerischer
Neigungen; er schwärmt für das 'licili,
tär."
Aber noch mehr für das Wahl und
Eiederhen seines Landes; er it jugend
frisch und yochvetagt genug, sich fu
eine grosze Idee zu begeistern, und s
bald er sieht, daß auf einem entschlo
jenen Abrüsten allein das Heil unseres
Vaterlandes, ja, ganz Europa's ruht
und wir Alle, wie von einem entsetz!
chen Alpdruck befreit, aufat,Men wer,
den, dann wird Wilhem der Zweite ii
seiner genialen, alle Welt gern verblllf,
senden Weise ver Erste sein, der da
Signal zum Abdisten giebt."
Di" beiden Anderen fchüitellen un
gläubig die Zeopfe.
Wer jetzt zuerst abrüstet, der mu
fürchten, daß er nun erst recht von den
Anderen überfallen wird, weil er nicht
mehr über eine so große und schlaqfer,
tige Armee zu verfügen hat," bemerkte
der kluge Italiener.
Wir haben nichts zu fürchten," war
die ruhige Antwort. Sollten wir
wirklich von einem Feinde plötzli.
und heimtückisch angefallen werden.
dann würde sich ganz Deutschland wie
ein Mann erheben und trotz alledem
den schwersten Kamps yartnaclig beste
hen.
Sie haben Recht, bemerkte der
Italiener, das Valk. das den Mu,
fände, zuerst abzurüsten, würde damit
seine ehrliche Liebe zum Frieden veil
uderzeugenver velunden, als durch alle
Worte."
Und was viel mehr ist, diese ehrli,
che Friedensliebe brächte uns Wohl,
stand und Gedeihen zurück, und unsere
hochgebildeten, mtelligentn franzofl
,chen und italienischen Nachbarn wür
den ebensobald wie Oesterreich den !iior,
theil erkennen, der ,n diesem entschie
denen Abrüsten liegt, und unserem er,
leuchteten Beispiel rasch und begeistert
folgen, cuffen Sie das nicht selbst
sagen, meine Herren? Und als man
ihm erhlich und voll Ueberzeugung zu
stimmte, fuhr der Deutsche, sich'an den
Franzosen wendend, fort: Man
schwärmt bei Ihnen nur sur das Mili
tar, um nicht unpatriotifch zu erlebet
nen; aber im Grunde ist der Soldaten
stand in Frankreich noch immer nicht
sehr beliebt'. Unsere Offiziere halten
sich in der Regel von den Burgern sorg
sättig fern; bei Ihnen ist das Umge,
kehrte der Fall; der Bürger sucht kei,
nen Verkehr mit den Uniformen, denn
Ihre Landsleute sind ganz entschieden
Republikaner geworden und werden es
bleiben. Republik und Militarstaat
sind aber zwei unvereinbare Vinqe.
Ich stimme Ihnen zu," rief der
Franzose lebhaft aus; indem er auf
sprang und beiden Herren die Hände
entgegenstreckte, fuhr er nicht ohne Er-
regung fort: Abrüsten, abrüsten! ma-
chen wir Alle sur diese Idee Propa
ganda, so viel wir nur können! Diese
bis an die Zähne bewaffnete Liebe zum
Frieden ist die größte und kostspieligste
Thorheit, die je die Welt begangen
hat!"
Wie freue ich mich, daß ich Sie für
diese Idee gewonnen habe," entgegnete
der Deutsche mit großer Warme. Ja,
es ist meine unerschütterliche Ueberzeu
gung, daß wir st dann von dem
fruchtbaren Alpdruck befreit werden,
der auf uns Allen lastet und der schließ
lich ganz Europa zu Grunde richtet,
wenn ein Volk kurz entschlossen und
muthig mit dem Abrüsten den Anfang
macht; denn ein gewisser 'JJiuth gehört
natürlich dazu.
Abrüsten, abrüsten!" wiederholten
die beiden anderen Herren in seltsamer
Ergriffenheit; man schüttelte sich herz-
lich die Hände und schied als Freunde,
Dcr Todtctttopf.
i!,o,i ro friedlich Meister.
-Der erneute Versuch, aus dem
nördlichen Norwegen gefrorene Schell
sische nach Deutschland einzuführen,
muß als gründlich gescheitert angeseher.
werden. Im Herbst vorigen Jahres
haben die Norweger auf diese Weise
etwa 200,000 Kilogramm Fische mit
großem Verlust verschleudern müssen.
Die eingefrorene Waare war nicht
schmackhaft und hatte stark gelitten.
Nun hatte man inzwischen die Ein
richtungen des Dampfers Nordcap"
verbessert' besonders die Gefrierma
schine und die Lagerräume. Mit
100,000 Kilogram eingefrorenen
Fischen kam der Dampfer nach Hain
bürg. Ein kleines Quantum wurde
jetzt auch in Bremerhaoen in Auction
gebracht. Das Pfund kostet im Ein
stand etwa 13 Pfennig, aber nur 5
Pfennig konnten erzielt werden, da auch
diesmal Niemand den Fischen Ge-
chmack abzugewinnen vnmochte. Nach
alledem scheint es zweifelhaft, daß die
Unternehmer im nächsten Iah einen
neuen Versuch machen werden: er ist
doch zu kostspielig.
(ge, ,i,h,g,)
Die arme Seele jammerte mich, noch
mehr aber jammerte mich der Gustav,
und ich grüoeite, wie ich das Ding wohl
geheim galten tonnte, um den junge
eenscheii nicht um den Hals zu drin
gen. Der isustav war immer mein
guter freund gewe,eii. Nach und nach
c,ber merkte ch, daß der Rittmeister
livch lebte; ich goß ihm einen Schiuck
,aa,anvet zvsche,i vic Zähne, uno
das ivat ihm gut. Machandel ist d.e
beste !oeoizin gieb den Top,, Matthe
so, das war gut! Rachter deckte ich
ihn warm zu, uno dann seute ich mich
,n llltarfch und Holle meinen Freund
eeeuaunx. .as war wieber ein fch,i,er
Stück Arb.it, in solcher !i,acht. A,s
ich mit Wallur und seinem ahriveri
wied.rkam, san ver yii.tmeit aus
recht unv siicrie uns an. Er wollte
reden, tonine aber nicht. ch gab ihm
noch einen Schluck, und nun g,ng'S.
Versprecht mir, daß Ihr zu keinem
.uienfchen ein iüsort übet mich reuen
aollt', sagte et. Wenn Mr S thut,
vringt Ihr einen unchulbigen Uiiea
schen an oen lÄalgen, mein Geist aber
wird Euch dann auf Erden keine ruhige
luiide mehr lassen.
Ich tonnte nur dencen, was ei einin
te, und ich ach.eie ihn in jener 'Minute
hoher, als temais zuvor. Wir fch,vor.n
vc, Htiniiiel und Holle, daß wir Ordre
pariren wurden.
no ist'S recht," sagte er daraas,
und nun schafft mich fort von hier,
und wenn ich sterbe, bann regrabt mich
als einen von den Paschern, dein ein
fwlnifieher (Ärenzmächiec ben Rest ge
geben hat. Wollt Ihr mir auch das
oerfprechen Thut Jhrs, dann sollt
hr gut belohnt werden, thut Ihr S
aber nia,t. i,ann solli 'ihr. i,ol's der
Teufel, beschuldigt werden, mich umge
bracht zu haben."
Das hätte er nun nicht sagen müss
wir verlpracien, was er mangle, und
er gab stch zu,rieden. Darauf machten
wir ein Lager aus oem Wagen zurecht,
paciien ihn warm ein und suyren ih
über die aibe, nach ualluz Hu
Als wir dort ankamen, war er wiee,
neif und lalt,"
Hier hielt der .odtentops erschop,t
inne, er schloß die Augen und lag ganz
still. !lliatthes war der Erste, der ihn
nach einer langen Pause wieoer zu ben
Gegenstand zuruazubritigen versucht,
Warum hast Du uns denn das
Alles nichi schon eher gesagt. Todten
kopfs" fragte er vorwurfsvoll, den AI
ten lerie am Arm chutielnd.
Warum?" entgegnete dieser, lang
sam die Auge wieder öffnend, Ei
Lüge ist eoenso bald gesagt, wie die
Wahrheit. Hatte ich denn Nicht ae,
schworen Unv dann wollte ich doch
auch den Gustav n.cht in Unglück
bringen. Also was sagte ich doch?
Ätein Kops ist ganz dumm von der
Droynung, die er in dem alten Thurm
gekriegt hat.
Ihr hattet den Baron nach Walluz
Hütte gebracht, sagte Elfe, ohne ausz
blicken. Sie erkannte an der schwächer
werdenden Stimme der Patienten, daß
er nicht mehr lang werde reden können
Ja, richtig, es war ein Stuck A
bett aber wir haben's geschafft, und
unv
Tas Gedächtniß verließ ihn, trotz
dem er sich ängstlich abmühte, die Ge
danken festzuhalten.
Mattes führte den kleinen Topf an
seine Lippen, wahrend der starke' Arm
der Wittwe ihn aufrichtete.
Lebte er denn noch, oder war n ge,
storbens fragte Else.
Er lebte," antwortete der Feldhüter,
denen ticke sich wieder erhellten. D
Hanne riß die Augen auf, als wir mit
ihm ankamen; sie schalt und schimpft,
dabei aber machte sie den besten Pla
im Hause für ihn zurecht. Und s
haben wir's geschafft. Ich habe mein
Lebtag genug zerbrochene Knochen und
emqe chlaqene Kopse gesehen; ich dokter
te ihn vorläufig zurecht, und die Hanne
hat mir dabei geholfen. Mach einigen
Stunden war er schon wieder bei Ber,
stände. Er rief uns an sein Bett und
sah uns an, als Ware er noch im Dienst
und wir ein Haufen Rekruten.
Daß Keiner von Euch sich unter
steht, einer lebenden Seele zu verrathen.
wo ich bin," sagte er. Um diese Zeit
müssen schon mindestens ein Dutzend
Schuldyaftsvesehle hinter mir erlassen
fein, nenn ich wieder aus die Beine
komme, dann soll Euch nicht gereuen,
vag kyr die Krauler gehalten habt
gehe ich aber drauf, dann könnt Ih
meinetwegen machen, was ,zhr wollt.
W,r wußten genau, was HasrSbesehli
zu bedeuten haben, ob nun wegen
Schulden od wegen Grenzfchmuggels.
und wir dachten nicht dran, dem Ge
richt in die Sande zu arbeiten. Mir
fiel aber ein, daß Höhn sich vielleicht
bangte und beunruhigte.als ich jedoch
davon anfing, da wurde er wild.
Wenn ,,hr mich von hier m s Ge
fängniß schleppen lassen wollt, dann
dann laust hin und sagt's ihm," rief
er. Der erl wurde der Erste sein
der mir die Häscher auf den Hals hetzte
und vielleicht ganz mit Recht. Aber
auch ich hab ihn in der Hand, und wenn
Euch daran liegt, daß ich ihn vors Kn,
minalgerichi bringe, dann erzählt ihm
nur, vag ich hier liege und nicht auf
dem iArunde des Kolk.
Wir aber wollten Keinen zu Schaden
bringen; außdem war und blieb er
doch der Baron, und so sprachen wir
Alles.was er verlangte.
msit mu sen doch aber auch einen
Chirurgen haben," sagte Hanne.
Zum Henker, ich will keinen Chirur
gen! gen! sagte der Baron.
Es geht aber nicht ohne Chirurgen.
sag Hanne wiever. Da ist der Feld-
scheer Wille ,n Reinfelr. der bat bis
jetzt beim Reziment gestanden und kennt
den ttarziger Baron gar nicht. Mit
dem hat's keine Gefahr.
Wallur spannte seine Mähre an und
fuyr zum ,ld chen Wille und sagte
dem, er habe einen Pascher im Hause
liegen, dem die Grenzwachtn hart zu-
gesetzt hätten, und bat ihn, reinen
Mund zu halten. Wille war's zu
frieden, denn er sollte gut bezahlt wer
den. um nun auch sein Geld recht
schaffen zu verdienen, wollte er dem
Baron sogleich das Bein abschneiden,
das an zwei Stellen gebrochen war,
wie er sagte. Die. Hanne ab litt's
icht, und so hat er sein Bein behalten;
großen Staat kann er zwar damit nicht
mehr machen...
Am nächsten Abend ging ich zu Gu-
tav Höhn und brachte ihm seinen Stock.
den er auf der Brücke verloren hatte..
Er hatte sich die Sache sehr zu Herzen
genommen, und ich war drauf und
dran, ihm Alles zu sagen, glaubte aber
doch, es wäre besser, wenn ich schwieg.
Er sag mir, daß er unsere Gegend
errat en wolle, und das freute mich:
denn wenn auch kaum zu erwarten war,
daß Zaruba wieder aufkommen würde,
so war's doch möglich, und dann muhte
ohn sich aus Allerlei gefaßt machen.
Hanne stand von Ansang an aus
Seiten des Rittmeisters, Wallur. und
ich, wir hielten zu Höhn und wünschten.
daß er sich davonmachen und in den
sten Jahren nicht wrednkommen möge
Die ganze Sache aber hat mir mehr
Kopfschmerzen verursacht, als der Fall'
von ver lv,auer. to, iiini könnt. hr
Ville bezeugen was ich hier ausgesagt
habe."
Nur noch ein iunt. Webet," bat El
sc i yochiier Erregung, Wo l der
aro jetzt?"
!teim iiiillitr sagi ihn, aver,
tu ivuriec .ein iiou nicht gebrochen
yabe wenn Hun tet nichi gehängt
ivere sollle wegeie Ermo.bang rll,s
manschen, ber doch noch 1. in. Sagt
ihm - -"
Hier verließ ihm die Krasi, und das
Wort eistatv ihm aus den pp.
Eise glühte vor tejlua uiw tfunuf.
cie er.jk.ff tic Hände der Witt.uc.
ttzt ist er gere,tei!" rief f,e julnd.
och wiu i(0fui," fagie Ea,tao s
iiüuur i,eii.t uno wnios. sie ivagie
noch chi a uie iukuouug utc juiiiii
zu ylciuoe, d.e ach den Ervff,iu,ign
.x oUo.ut.;S noch nunmehr einl.eiei,
miiftie.
Z,e,flst Du tenn noch imineis"
f eagie Ulfe eqtauut.
mjU jjitili i,egt im Fieb.r -laini
daher fein, cas er nur phe,ula,,rt
,at,
".as u,uen wir balv scheu: r,e,
,a juufli jjiuuchen. iiuiichcs, fei
mein luuer, gniec B.uvcr, au luuy
ach a,e uno vr.nge d. Einfp.,a,,er
yer; x,u miiut mich ou u.a.iu uet
d.e Haive ahien, ecaus so sajneu ,u
iani,i."
iuniithts ichog wie ein Windhund
oavvti unv war i ungmaviich ii,cz.r
Zct mit oem muspuHiu'r w.cer zr
titill. Et,e ,etz,c ,ict neve ,,,,
and mt ,lg' ui saufeiiixni eculvop
du ich i,en eald, dem echrneistu iqui
ii, c zu.
Das abweisende Benehmen HanneS
vie Ersähe, nung am Kacheise,ier, die
y ,,,r so viel Eeoaiiie gemacht
Alles war jeut aaigetlaurt, und Elfeö
Herz pochte n ,,gem teutzck.n bei
b.iii trnuut, daß jede Minute sie
nunmehr der eiwiiilichinig ihieö ay
i..n.An Hosfuis naher tünchte.
D.r feite ranne galioppnie ücer
ven holpeigen Haideweg, als üb er den
EinhustasmllS leine enteis theilte
o.r eggen raffelte über die alte Holz
oructe unv iam dann r,or Waauz' Be
Uaaunq au einem vlvvlieye lill
stand.
Elfe fchwutig sich herab und flog zu
br. in weichet jounue nnd ren
Binder ihr entgegentraten.
Ich muß zum Baron!" iie da
iitiiiie euiauctieii in Ha t.
Waaur starrte seine Schwest,
stumfsiiinig an, und diese erwied.rte
seinen Blick mit einem Ausdruck zorn
gen iiierltaunens.
,,,te emarell ist wohl mall ,.altorea
ßl,cher !l,rooinziaiksmuS sür geifresge
iiorr,. vag ne bei uns den aroa
sucht," lagte ,e. Damit nenmne f
die eine auf die Hülen und stellte sich
oerrtt in den Eingang, wie eineHeniie,
vte ihre Brüt gegen eine heranschleichen
de Katze derlyeidigen will.
,,hr braucht ihn nicht länger zu ve
bergen," entgegnete Elfe. Weber, der
Dootenlopf. hat uns Alles erzahlt. Der
Baron hat von uns nichts zu fürchten,
wir wouen nur einen unschulbigen
Mann aus großer Gefahr erretten.
Was illiiiniert das unS i" rief Han
ne keiund und in trefflich gespielt
-ceuuiuioerung, wahrend üuauur, sin
fter und schweigend abseits stand.
Und was mag der kranke isvifel, be
.odtenkops, geschwatzt haben, daß Ihr
den Baron, bei uns suchen wollte
Aber beste Hanne, verstellt Euch doch
nicht" drängte Elfe unwillig. Ihr
wißt doch, daß es hieß, der Baron wa,
re todt, jetzt aber hat Weber uns geftan
en, er lebe noch und befände sich in EU
re !.bhut.
Hanne hob d,e Arme in die Hohe.
als iönne sie sich vor Erstaunen nicht
sa en.
Das höre nu' blos Einer an! Ist
mir so 'was schon vorgekommen!" rief
sie. Gerade solches Zeug hat er auch
phantasirt, als er hier bei uns lag.
Hatte ich gewußt, daß vernunftige Leu
te das für Ernst hallen würden, er wä
re nicht vem hier weggetomnieii, und
wenn er noch so sehr nach seinem lluar,
tter geichnecn hatte. Ich weig wahr
hastig nicht, was ich von Euch denten
soll, Jungfer Kruf owr
Die letzten, im Dirne sittlicher Ent
rüftung gesprochenen Worte verfehlten
ihren Eindruck auf das junge Mädchen
nicht. Auch Gustavs Mutt hatte ist
gemeint, dag Weber im Fieberwahn ge
redet haben tonne. Allein ihre Zweifel
wahrten nur einen Augenblick.
.ia, leider habe ihn hier gesehen.
sagte sie mit qroster Entschiedenheit
und ich begreife nicht, wie Ihr so auf
Euren Lügen beharren könnt, wenn so
diel von seiner Auffindung abhangt!
Jyr wollt ihn hier aekhe
haben?" schrie Hanne sie an. Gut,
dann sucht ihn! Geht in's Haus uno
sucht ihn, und wenn Ihr ihn gesunden
habt, dann zeigt ihn mir, ich sähe auch
gern, wie er jetzt aussucht.
Das lies Elle sich nicht zwermal sa
gen. Sie drängte sich an den Anderen
vorbei und schlüpfte in's Haus. Aus
ver uche eilte sie in die Wohnstube
Hier war Alles so sauber und ordent
lich, als man von einem Weibe, wie Ha
ne, erwarten konnte. Das Bett war
wahrte sie ein Anzeichen dafür, das der
ltcaum kürzlich noch emen Patienten
Nein," versetzte Elfe fest und ent-
chteden. Dabei heftete sie ihre Augen
auf das Gesicht des vierschrötigen Wal-
lur, der sich immer hinter seiner
Schwester hielt, um möglichst gedeckt zu
sein. !von Euch kann ich wohl v
Wahrheit erwarten, Walluz wo ist
der Baron v. Zaruba letzt zu findens
Ei, Jungfer ttrüliow." sagte der
Mann, sich heftig den Kopf kratzend.
Mx em rn, hi ist er nicht, und an
meinem Rockschoß habe ich ihn bis jetzt
auch noch nicht hangen gehabt.
quollt .ihr mir dann wenigstens
sagen, warum Ihr ihn noch zu verber-
gen fucht?"
W,r ihn verbergen? siel Hanne
,n. Weswegen sollten wir ihn der-
bergen? Das möcht , ich wissen
Es lag auf der Hand, daß alle Ver,
uche, aus dem hartnäckigen Geschwis-
terpaar die Wahrheit herauszuzwingen.
oregeviiey oieioen muiten. Elfe sah
icy van genöthigt, davon abzustehen.
,zyr meint es gut mit dem Baron
agie sie rubia. dabei aber schädigt
yr Andere, die Euch niemals Bofes
zugefügt haben."
Damit verließ sie das öäuschen des
Paschers, stieg wieder auf den Wagen
uno hieß uilalthes den Weg nach !ein
selb einschlagen; dort wollte sie den
Feldsche Wilte aufsuchen, um von
ihm zu sahen, wo sein Patient hin
gekommen sei.
Der ffeldscheer war ,edoch nicht zu
Hause, hatte auch uicht, hinterlassen,
wann er zurück kommen würde. Elfe
konnte daher nur d Bestellung an ihn
aufgeben, sie sobald als möglich aufzu-
suchen.
Es war bereis Abend geworden, als
sie endlich wieder vor der Wohnung
ves Feivhuter's hielten. Der Braune
war abgetrieben. Matiehes fuhr daher
langsam nach Hause, "mährend Elfe
die Hütte betrat, um später den Heim
weg zu Fuß zurückzulkgen.
Der ranke schlief. Die Wittwe.
die an seinem Bette gsessen hakte, er
hob sich bei Elses Eintritt und zog sie
geräuschlos in eine Ecke, um sich hier
über den Erfolg der Fahrt berichten zu
lassen.
Roch lal ich nichts herausgesun.
dvii,' sagte das iiinge Mädchen, lu
morgen Abend jedoch hvsse ich alles zu
wissen."
lÄiaubst Du ivirtiich, daß es sich fa
verhält, wie er gesagt Sollte e nicht
doch nur e,n lebertrauni gewesen
sein?
Was er sagte, war die Wnhthe.t,
verlaß Dich d ranf, Mutter."
Der gute Gott lebt nech!" schluchzte
die arme Frau aus oankerfulliem Her
zen. Eises znveifichtlicher tÄlaiibe hat,
ie endlich auch in ihr neue, fivhe Hoff
nung erlvcelt,
2S. i a p i t e l.
AIS Eise zu später' Stande nach
Hanfe giltst, war ihr Schrill so e,chl,
ibie er feil langer Zeit nicht gewesen
war. Der chleier des iMheniniiiii'ii
nd der quälenden Ziv.ife. w,u gelüftci,
und die Zukunft bcganti sich wtcoer zu
kläre. Gustav hatte nun nicht ineiir
den 0al,i,k,i zu füra,Ien, und d,efer Ge
taute gewährte ihr eine folehe Seligteit,
tust sie jiin.ichst noch ganziich bie Fol
uverfah, ivelche seine Desertion ach
li.n rieben muhte.
Die schwelen riisnnge, Venen sie
unterworfn worden. Ha hen die Bande,
die sie an den Ee,ied!en fcsfelteii, ge
stärkt und gefestigt, allein und Hier
.alerte sich wieder ein Schatten über bie
Hellen Zukunftsbilder -- andererseits
hatten sie auch eine fehler niiübersteig
liche Schratitc zwischen ihr nno Gustav -aufgeworfen.
Ein Mann, der unter
einem nicht unbegründeten Berdacht des
'Mordes im olesangniß gesessen hatte,
würde von jtriissow niemals als
Schiviegcrsohn anerkannt werden.
Fiühir halte sie gezögert und gezweifelt,
jetzt aber war sie fest entsehlvsscn, dem
Batcr imbedingten Gehorsam zu leisten,
der,, bei allen seinen Schwad), ihr
stets nur Liebe erwiesen und allein ihr
Wohlergehen im Auge gehabt halte.
Indern sie diesen Gedanken verfolgte,
überkam eS ,e wie Neue wil fr im jn
lereste eines Anderen fo viel Zeit und
DlM)t aufwendete, wärnd doch auch der
der Batr von fchwrein Kummer hciinge
sucht worden war und sicherlich -lbe-vollen
Troste bedürfte.
Unter solche tt gemischten Empsind
ungcn lvar sie bis in die Nähe des Gu
ies gelangt.
vnr ihr in hpm iinii kieken ftafiraf-
leisen durchgezogenen Wege ging kin
'Mann; sie Halle ihn in ihrem 'Sächsin
nen nd bei der Dunkelheit erst be
merll, als sie ihn fast eingeholt Halle.
Der Fremde war ein Krüppel; er
stützte seine linke Achsel auf eine Knick
e und seine rechte Hand auf einen Stock.
Das Geizen schien ihm große 'Mühe zu
verursachen. Krüppel waren zu jener
Zeit in den preußischen Landen leine
keine Seltenheit; auf allen Landstrasj
cn, in allen Stadien und Dorfern
stieß man auf diese traurigen, lebendi
gen Erriiieruiigen an den jungst über
slandenen langen Krieg.
Auch dieser Mann schien seine ge
sunden Gliedmaßen vor dem Feinde
und zum Besten des Baterlandes ein
gebüßt zu haben; wenn er auch nicht
den soldatischen Zopf im Genick trug,
so war er doch in einen allen Reiter
mnntel nebiillt und eine Soldaten-
mütze bedeckte feinen Kopf, der auß-
.. l. .: .1..., nmVn,inSn
ueill iiuui Itui einem uiic uiiiivuufini
war. Eins Felleisen hing ihm an ein
em langen Riemen auf dem Rücken.
, Fortsetzung folgt.)
WctaustcUnf,ez , Woliu.
Aus Peru, Südamerika, langten für
oie Weltausstellung in Chicago acht
Kisten mit Kuriositäten an. Der Zoll
dcamte McAnley buchte ferner 20
Eisenbahnwaggons voll Baumaterial
für das deutsche Dorf, 1 Waggon Bau
iliaterial sür das französische Kommis
sariet, 3 Waggons Baumaterial für
üas Benur Alpen-Panorama und 1
Waggon mit ausgestopften Thiere für
das Kansas-Staatsgebäude. Merilo
M. Endweig in tonkerey, Meziko, hat
in filliprnpa Hi.n ?N ha ISin . tonhin-.
Palastes angefertigt. Die Kosten tßtia-
$5U00. Für die ethnologische
otheilung wurden von jucatan, irttii
tklamerita, Papier-lueache-Waaren an-
gemeldet, welche Gönen, Dhicre und
Krieg darstellen. Die Sachen sollen
1U00 Jahre alt sein. Die russischen
Damen wollen in der Gartenstadt unter
anderem Handarbeiten aus Ostfibir,,,
owie rsoio, silber- und Eselenstic.
eien aus Kasan zur Anschauung brin
,en. Auch wird seitens der brauen
aus dem Zarenreiche eine Puppenaus-
sieuung ezeptant, weiche die russischen
Bauerntrachten zeigt. der deutsche
Kaiser hat bestimmt, daß das Mooell
der zum Gedächtniß der Kaiserin Augu
,ia in eriin zu erbauenden CInaden
tirche auf der columbischen Weltaus
stcllung zur Ausstellung gelangen soll,
die römische Handelskammer bat
IS,iXX Francs zu: Jnstallirung iia
.ieni,cyer e-chauskuae au, dem Weitaus
stellungsplatze vcw.lligt und wird di
Frachtkosten sur die elben bezahlen.
Zum Be,uche der columbischen Welt
ausstellung wird der italienische Er
Premier-Ministcr Crispi erwartet.
Infolge einer Einladung der Welt-ausstellungs-Frauenbehörde
in Chica
go hat sich nun auch in Wien ein Da
mcnkomite behufs Beschickung der
Frauenabtheilung im Jackson-Park ge
bildet. Nachdem zuerst in 5?avan der
Plan angeregt worden war, eine Ezpe
dition junger Leute nach der Weltaus-
sieuung zu deranstalten, um ihnen Ce- f
leaenoeii zu aeoen. vier iiuoien ,u
machen, wird nun auch in Deutsch-
land ein derartiges Unternehmen pro-
jeitirt. Sekretär Culp richtete im Ra
inen des Ceremonienallsschusses, eine
Einladung an Präsident Cleveland.
am 1. Mai 18! bei der Einwethungs,
jetet der lluetiausilellung eine inede zu .,
halten. Nachdem kürzlich noch fünf
Waggonladungen voll Fifchmodellen,
Bildern aus dem Walfischjagdleben '
u. f. w. für den Regierungspalast an
gelangt ivaren, wurde das Gebäude für
den Zurrin ves Publlkums gcfchwssen.
Auf dem Weltausstellunasvlatze ae-
langt ein Pavillion zur Ausführung,
in welchem daS für die Weltausstellung
erforderliche Eis fabrizirt werden soll. 4
Man wird ' täglich 80 bis 90 Tons e
brauchen. Die Illinois Weltausstel
lungsbehörde begann im Ackerbaupalast
mit der Ausstellung ihres Pavillons, in
welchem Halmfrucht zur Ausstellung
kommt. Der Palast für die Weltkon .
gresse, welcher anläßlich der columbi
schen Weltausstellung in der Garten
stadt abgehalten werden sollen, bat bis
jetzt $250,000 verschlungen. Vor ei
nigen Tagen wurde aus den Lagunen
im Jackson-Park für die Weltausslel-
ungsgebaude die schwimmende Spritz
.Fi Guten" in Dienst gestellt. Wv
coff, Seamens und Benedict, die Fa
brikanten der Remington-Schreibma-
schine, erhielten von dein Weltaus
stellungs-Präsidenten Hieiinbotham die
telegraphische Mittheilung, daß ihr
Kauf-Angebot von tz10,0ll0 für die er
sie Souvernirmllnze acceptirt worden
sei.